DE10041021A1 - Verfahren zur Reinigung eines Kanals - Google Patents
Verfahren zur Reinigung eines KanalsInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Reinigung eines Kanals (3) mittels einer Wasserstrahlpumpe wird Flüssigkeit aus dem Kanal (3) mittels zumindest einer Treibmitteldüse durch Injektorwirkung angesaugt und mit hoher Geschwindigkeit kabelabwärts gefördert. Hierzu hält man zunächst an der Einlassseite der Wasserstrahlpumpe (6) mittels eines Absperrorgans (4) eine solche Wassermenge bereit, dass nach Öffnen des Absperrorgans (4) und bei Arbeiten der Wasserstrahlpumpe (6) diese Wassermenge unter Ausfüllen des vollen Querschnitts des Kanals (3) mit hoher Geschwindigkeit schwallartig abwärts im Kanal (3) gefördert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines
Kanales mittels einer Wasserstrahlpumpe, durch welche
Flüssigkeit aus dem Kanal mittels zumindest einer Treib
mitteldüse durch Injektorwirkung angesaugt und mit hoher
Geschwindigkeit kanalabwärts gefördert wird.
Ein Verfahren der vorstehenden Art und verschiedene Aus
führungen von Wasserstrahlpumpen, welche hierbei einge
setzt werden können, sind beispielsweise in der DE 199 15 413 A1
beschrieben. Bei den in dieser Schrift gezeigten
Wasserstrahlpumpen sind in einem Düsenkörper mehrere se
parate Wasserstrahlpumpen vereinigt. Ihre jeweilige Düse
und das sich anschließende Mischrohr ist zur Auslassseite
hin divergierend ausgerichtet, so dass das ausgestoßene
Wasser mit hoher Geschwindigkeit gegen die Wandung des zu
reinigenden Kanals gelangt.
In Abwasserkanälen füllt das abfließende Schmutzwasser
meist nur einen geringen Teil des Kanalquerschnitts aus.
Deshalb vermögen nur die unteren, im Schmutzwasser einge
tauchten Wasserstrahlpumpen Schmutzwasser anzusaugen, so
dass aus den oberen Wasserstrahlpumpen nur Treibmittel
und nicht zusätzlich Schmutzwasser heraus gegen die Wan
dung des Kanals zu spritzen vermag. Es hat sich gezeigt,
dass diese Wassermenge oftmals nicht ausreichend ist, um
besonders Ablagerungen und/oder Verkrustungen vom Boden
und von der Kanalwandung zu lösen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu entwickeln, mit welchem Ka
näle besonders wirkungsvoll und unabhängig von dem darin
vorhandenen Wasserstand gereinigt werden können.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
zunächst an der Einlassseite der Wasserstrahlpumpe eine
solche Wassermenge bereitgehalten wird, dass nach Öffnen
eines Absperrorgans und bei Arbeiten der Wasserstrahl
pumpe diese Wassermenge unter Ausfüllen des vollen Quer
schnitts des Kanals mit hoher Geschwindigkeit schwallar
tig abwärts im Kanal gefördert wird.
Durch ein solches Verfahren wird ein Wegschwemmen von
Schmutz, Schlamm, Sand, Kies, kleineren bis mittleren
Steinen, Papier, Fett und leichten Ablagerungen bei rela
tiv geringen Drücken und deshalb schonend erreicht. Daher
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren besonders für
ältere Kanalsysteme. Erfindungsgemäß wird der Kanal nicht
wie bisher üblich durch Anspritzen seiner Wandung gerei
nigt, sondern dadurch, dass eine große, den Kanal voll
ständig ausfüllende Wassermenge schwallartig mit großer
Geschwindigkeit und entsprechendem Druck durch den Kanal
gefördert wird. Es hat sich gezeigt, dass mittels einer
solchen Schwallspülung, bei der das als Treibmittel die
nende Wasser wie bei der bisherigen Kanalreinigung üblich
mit Hochdruck im Bereich von 150 bar der Wasserstrahl
pumpe zugeführt wird, zu einer überraschend guten Reini
gungswirkung führt. Weiterhin ergibt sich der Vorteil,
dass man die Wasserstrahlpumpe lediglich im Einlass des
Kanals positionieren und nicht durch den Kanal hindurch
führen muss. Falls die Reinigungswirkung mit der Schwall
spülung nicht ausreicht, dann sollten festere Ablagerun
gen und/oder Verkrustungen mit speziellen Reinigungsein
richtungen entfernt werden. Hierbei macht es sich vor
teilhaft bemerkbar, dass durch die vorangegangene
Schwallspülung bereits ein großer Anteil von Verunreini
gungen entfernt wurde, so dass besonders fest haftende
Verunreinigungen frei zugänglich sind und das abfließende
Schmutzwasser nicht übermäßig mit Schmutz belastet ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäße
Verfahrens besteht darin, dass die Wasserstrahlpumpe über
einen Schacht in den wegführenden Teil des Kanals einge
setzt und vor der Wasserstrahlpumpe das Absperrorgan an
geordnet wird. Hierdurch kann man durch Verschließen des
Absperrorgans im Schacht Abwasser aufstauen, um während
der Reinigungsphase nach dem Öffnen des Absperrorgans
kurzfristig eine große Abwassermenge zur Verfügung zu ha
ben.
Vorteilhaft ist es, wenn ein außerhalb des Schachtes zu
betätigendes Absperrorgan verwendet wird. Hierdurch ist
es möglich, von außen das Ansteigen des Schmutzwassers im
Abwasserkanal zu beobachten und bei ausreichend hohem
Wasserstand und nach Einschalten der Treibmittelzufuhr
zur Wasserstrahlpumpe das Absperrorgan zu öffnen, um mit
der Schwallspülung zu beginnen.
Besonders einfach kann das Öffnen des Absperrorgans er
folgen, wenn als Absperrorgan eine durch einen Seilzug zu
betätigende Klappe benutzt wird.
Statt das Abwasser im Schacht aufzustauen, kann man auch
vorsehen, dass vor dem Reinigungsvorgang der in den
Schacht führende Kanalteil durch ein weiteres Absperror
gan verschlossen wird und vor dem Öffnen des der Wasser
strahlpumpe vorgeschalteten Absperrorgans in den Schacht
von oben her Wasser eingefüllt wird. Ein solches Reini
gungsverfahren kann auch zu einer Zeit durchgeführt wer
den, in der im Kanal kein Schmutzwasser fließt. Weiterhin
wird für den Fall des Fehlens einer Rückstauklappe ver
mieden, dass während der Reinigungsphase in dem meist in
ein Haus führenden Kanalteil ebenfalls Wasser ansteigt
und möglicherweise innerhalb des Hauses beispielsweise
aus einem Abfluss einer im Keller angeordneten Duschwanne
austritt. Allerdings sollte eigentlich jedes Gebäude,
welches am Kanalnetz angeschlossen ist, eine Rück
stauklappe im Hauptstrang aufweisen, um Überschwemmungen
im Kellerbereich durch Rückstau auszuschließen.
Für die Schwallspülung können rasch große Wassermengen
zur Verfügung gestellt werden, wenn gemäß einer anderen
Weiterbildung der Erfindung vor dem Reinigungsvorgang ein
mit Wasser gefüllter Behälter oberhalb des Schachtes po
sitioniert wird, welcher einen in den Schacht führenden
Wasserauslass mit dem Absperrorgan hat und wenn dieses
Absperrorgan vor dem Reinigungsvorgang geöffnet wird.
Das für die Schwallspülung erforderliche Wasser kann auch
während der Schwallspülung noch erhöht werden, wenn der
Einlass der Wasserstrahlpumpe mit einem rückseitig ver
schließbaren Rohr (bis DN 600, angepasst an den Kanal
durchmesser) verbunden wird und diesem Rohr über eine
Spülwasserleitung während des Reinigungsvorganges Spül
wasser zugeführt wird.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind drei
davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. In ihr zeigen die
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Kanalsystem mit einem
darüber angeordneten Reinigungsfahrzeug und
Reinigungseinrichtungen,
Fig. 2 das Kanalsystem nach Fig. 1 mit gegenüber der
Fig. 1 abweichenden Reinigungseinrichtungen,
Fig. 3 das Kanalsystem nach Fig. 1 mit wiederum ab
weichenden Reinigungseinrichtungen.
Die Fig. 1 zeigt einen Schacht 1, in welchen von einer
Seite her zur Schmutzwasserzufuhr ein Kanalteil 2 hinein
führt und von dem an der gegenüberliegenden Seite ein Ka
nal 3 für das Schmutzwasser mit Gefälle wegführt. Im Be
reich des Anschlusses dieses Kanals 3 am Schacht 1 ist
ein als Klappe ausgebildetes Absperrorgan 4 vorgesehen,
welches über einen Seilzug 5 geöffnet werden kann. Hinter
diesem Absperrorgan 4 ist im Kanal 3 eine Wasserstrahl
pumpe 6 angeordnet, die so gestaltet sein kann wie die
Wasserstrahlpumpe nach der deutschen Patentanmeldung 100 25 973.1
vom 25.05.2000. Dieser Wasserstrahlpumpe 6 wird
als Treibmittel Wasser mit hohem Druck über eine Leitung
7 von einem Reinigungsfahrzeug 8 zugeführt.
Zur Reinigung des Kanals 3 verschließt man zunächst das
Absperrorgan 4. Dadurch staut sich das über den Kanalteil
2 zufließende Abwasser im Schacht 1 und steigt entspre
chend an. Hat man eine ausreichende Wassermenge aufge
staut, dann versorgt man die Wasserstrahlpumpe 6 über die
Leitung 7 mit Treibmittel und öffnet mit Hilfe des Seil
zugs 5 das Absperrorgan 4. Hierdurch ist die Wasser
strahlpumpe 6 in der Lage, eine große Wassermenge mit ho
her Geschwindigkeit plötzlich durch den Kanal 3 zu för
dern, wodurch die angestrebte Reinigungswirkung eintritt.
Statt im Schacht 1 Schmutzwasser aufzustauen, kann man in
diesen auch von oben her Wasser einfüllen. Hierzu ist ein
weiteres, als Schieber ausgebildetes Absperrorgan 9 vor
der Mündung des Kanalteils 2 in dem Schacht 1 angeordnet,
mit dem man den Kanalteil 2 versperren kann.
Die Fig. 2 zeigt, dass man auch über den Schacht 1 einen
Behälter 10 mit Wasser anordnen kann. Von diesem Behälter
10 führen Teleskoprohre 11 in den Schacht 1 hinein zu der
Wasserstrahlpumpe 6. Der Behälter 10 hat an seiner Unter
seite ein Absperrorgan 12. Das in Fig. 1 gezeigte Ab
sperrorgan 4 ist bei der in Fig. 2 gezeigten Vorgehens
weise unnötig.
Öffnet man das Absperrorgan 12 des Behälters 10, dann
fließt sehr rasch aus ihm Wasser in den Schacht 1 zur
Wasserstrahlpumpe 6 und wird von dieser wie zuvor
schwallartig in den Kanal 3 gefördert. Das Absperrorgan 9
des Kanalteils 2 verbleibt hierbei geschlossen.
Bei der Vorgehensweise gemäß Fig. 3 ist einlassseitig an
der Wasserstrahlpumpe 6 ein Rohr 13 mit Gefälle zur Was
serstrahlpumpe 6 hin angeschlossen, welches an seiner
Rückseite durch einen Schieber 14 verschließbar ist. In
dieses Rohr 13 fließt über eine Spülwasserleitung 15 vom
Reinigungsfahrzeug 8 während der Reinigungsphase je nach
Kanaldimension Wasser festgelegter Menge in das Rohr 13,
welches von der Wasserstrahlpumpe 6 zusammen mit dem im
Kanal 3 enthaltenen Schmutzwasser schwallartig in Rich
tung des Kanals 3 gefördert wird. Der Schieber 14 kann
bei geringer Wassermenge im Kanal 3 geschlossen werden,
so dass dann ausschließlich über die Spülwasserleitung 15
der Wasserstrahlpumpe 6 Wasser zugeführt wird. Bei viel
Kanalwasser öffnet man den Schieber 14. Durch das Gefälle
der Rohres 13 verbessert sich der Wasserfluss zur
Wasserstrahlpumpe.
1
Schacht
2
Kanalteil
3
Kanal
4
Absperrorgan
5
Seilzug
6
Wasserstrahlpumpe
7
Leitung
8
Reinigungsfahrzeug
9
Absperrorgan
10
Behälter
11
Teleskoprohr
12
Absperrorgan
13
Rohr
14
Schieber
15
Spülwasserleitung
Claims (7)
1. Verfahren zur Reinigung eines Kanales (3) mittels ei
ner Wasserstrahlpumpe, durch welche Flüssigkeit aus dem
Kanal (3) mittels zumindest einer Treibmitteldüse durch
Injektorwirkung angesaugt und mit hoher Geschwindigkeit
kanalabwärts gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass
zunächst an der Einlassseite der Wasserstrahlpumpe (6)
eine solche Wassermenge bereitgehalten wird, dass nach
Öffnen eines Absperrorgans (4) und bei Arbeiten der Was
serstrahlpumpe (6) diese Wassermenge unter Ausfüllen des
vollen Querschnitts des Kanals (3) mit hoher Geschwindig
keit schwallartig abwärts im Kanal (3) gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasserstrahlpumpe (6) über einen Schacht (1) in
den wegführenden Teil des Kanals (3) eingesetzt und vor
der Wasserstrahlpumpe (6) das Absperrorgan (4) angeordnet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass ein außerhalb des Schachtes (1) zu betätigendes Ab
sperrorgan (4) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass als Absperrorgan (4) eine durch einen Seilzug (5) zu
betätigende Klappe benutzt wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Reinigungs
vorgang der in den Schacht (1) führende Kanalteil (2)
durch ein weiteres Absperrorgan (9) verschlossen wird und
vor dem Öffnen des der Wasserstrahlpumpe (6) vorgeschal
teten Absperrorgans (4) in den Schacht (1) von oben her
Wasser eingefüllt wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Reinigungs
vorgang ein mit Wasser gefüllter Behälter (10) oberhalb
des Schachtes (1) positioniert wird, welcher einen in den
Schacht (1) führenden Wasserauslass mit dem Absperrorgan
(12) hat und dass dieses Absperrorgan (12) vor dem Reini
gungsvorgang geöffnet wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass der
Wasserstrahlpumpe (6) mit einem rückseitig verschließba
ren Rohr (13) verbunden wird und diesem Rohr (13) über
eine Spülwasserleitung (15) während des Reinigungsvorgan
ges Spülwasser zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000141021 DE10041021A1 (de) | 2000-08-22 | 2000-08-22 | Verfahren zur Reinigung eines Kanals |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000141021 DE10041021A1 (de) | 2000-08-22 | 2000-08-22 | Verfahren zur Reinigung eines Kanals |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10041021A1 true DE10041021A1 (de) | 2002-03-07 |
Family
ID=7653276
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000141021 Withdrawn DE10041021A1 (de) | 2000-08-22 | 2000-08-22 | Verfahren zur Reinigung eines Kanals |
Country Status (1)
Country | Link |
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