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Die
Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Kanalanlagen, Rohrleitungen
und dergleichen mit einem eine Reinigungsflüssigkeit versprühenden Sprühkopf und
mit einer flexiblen Versorgungsleitung, mittels derer die Reinigungsflüssigkeit druckbeaufschlagt
dem Sprühkopf
zugeführt
wird.
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Zur
Reinigung von Kanalanlagen ist es aus der Praxis bekannt, dass eine
Kanaldüse über eine flexible
Versorgungsleitung mit einem Hochdruck-Spülaggregat verbunden und in
einen zu reinigenden Kanalabschnitt eingebracht wird. Das Hochdruck-Spülaggregat
pumpt druckbeaufschlagt eine Reinigungsflüssigkeit durch die flexible
Versorgungsleitung in die Kanaldüse.
Die Kanaldüse
weist üblicherweise
einen Sprühkopf
mit mehreren rückwärts gerichteten
Sprühdüsen auf,
durch welche die mit einem hohen Druck durch die flexible Versorgungsleitung
in den Sprühkopf
gepumpte Reinigungsflüssigkeit
austreten kann. Die rückwärts gerichteten
Sprühstrahlen
der austretenden Reinigungsflüssigkeit
weisen üblicherweise
einen Winkel von etwa 30° bis etwa
45°, teilweise
auch von weniger als 25° oder
20° relativ
zu der rückseitig
an den Sprühkopf
angeschlossenen Versorgungsleitung auf.
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Wenn
der Sprühkopf
mit der daran angeschlossenen flexiblen Versorgungsleitung in den
zu reinigenden Kanalabschnitt eingeführt wurde und die Reinigungsflüssigkeit
mit hohem Druck in den Sprühkopf
gepumpt bzw. durch die rückwärts gerichteten, seitlich
abgewinkelten Sprühdüsen wieder
austritt, so werden durch die seitlich nach hinten austretenden Sprühstrahlen
zum einen an der Kanalwand anhaftende Ablagerungen gelöst und zum
anderen der Sprühkopf
mit der daran befestigten Versorgungsleitung vorwärts getrieben.
Die druckbeaufschlagt austretende Reinigungsflüssigkeit wird dabei zusammen mit
den gelösten
Ablagerungen und Verschmutzungen rückwärts gerichtet längs der
zugeführten
Versorgungsleitung gefördert
und fortgespült.
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Mit
den aus der Praxis bekannten Reinigungsvorrichtungen können insbesondere
Kanalabschnitte und Rohleitungen gereinigt werden, bei denen die
flexible Versorgungsleitung entgegen der Fließrichtung zugeführt und
die aus dem entgegen der Fließrichtung
vorangetriebenen Sprühkopf
austretende Reinigungsflüssigkeit
zusammen mit den von den Kanalwänden
gelösten
Verunreinigungen in Fließrichtung
fortgespült
werden. Durch die in dem Kanalabschnitt oder in den Rohrleitungen üblicherweise
fließenden
Gewässer,
insbesondere Abwässer,
werden der Reinigungsprozess und das Fortspülen gelöster Verunreinigungen unterstützt.
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Die
aus der Praxis bekannten Reinigungsvorrichtungen sind jedoch wenig
geeignet zur Reinigung von Kanalabschnitten und Rohrleitungen, die
in Fließrichtung
gereinigt werden sollen. Die rückwärts gerichtet
austretenden Sprühstrahlen
der Reinigungsflüssigkeit
sind in diesem Fall entgegengesetzt zu der Fließrichtung des Gewässers oder
Abwassers in dem Kanalabschnitt gerichtet. Selbst wenn die Reinigungswirkung
der rückwärts gerichtet
seitlich austretenden Sprühstrahlen
durch das üblicherweise
in den Kanal fließende
Gewässer
oder Abwasser nicht übermäßig stark
beeinträchtigt
wird, so wird das Fortspülen
der austretenden Reinigungsflüssigkeit
und der gelösten
Verunreinigungen durch das üblicherweise
bestehende Gefälle
des Kanalabschnitts und insbesondere durch die in Fließrichtung
durch den Kanalabschnitt fließende
Flüssigkeit
bzw. durch das üblicherweise
durch den Kanalabschnitt fließende Gewässer oder
Abwasser erheblich behindert oder sogar vollständig unmöglich gemacht.
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Weiterhin
ist es mit den bekannten Reinigungsvorrichtungen nahezu unmöglich, ausgehend von
einer beispielsweise in einem Gebäude befindlichen Revisionsöffnung einen
von dem Gebäude
sich entfernenden Kanalabschnitt oder eine wegführende Rohrleitung zu reinigen.
Die rückwärts gerichtet
austretende Reinigungsflüssigkeit
würde zusammen
mit den bereits gelösten
Verunreinigungen in Richtung der Revisionsöffnung gefördert und üblicherweise durch die Revisionsöffnung hindurch
in das Gebäude strömen, was
in den meisten Fällen
unerwünscht
ist und verhindert werden muss.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demzufolge, eine Reinigungsvorrichtung der
eingangs genannten Gattung so auszugestalten, dass auch eine Reinigung
von Kanalanlagen, Rohrleitungen und dergleichen in Fließrichtung
oder ausgehend von einer in einem Gebäude befindlichen Revisionsöffnung rasch und
zuverlässig
gereinigt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Versorgungsleitung in axialer Richtung schubfest und in
radialer Richtung elastisch ausgestaltet ist. Durch die in axialer
Richtung schubfest ausgestaltete Versorgungsleitung ist es möglich, die
Versorgungsleitung und den daran befestigten Sprühkopf vorwärts durch den Kanalabschnitt
oder die Rohrleitung zu schieben. Es ist nicht mehr erforderlich,
durch rückwärts gerichtet
austretende Sprühstrahlen
einen für
die Vorwärtsbewegung
des Sprühkopfs
erforderlichen Vortrieb zu erzeugen. Die Reinigungsflüssigkeit
kann demzufolge auch in radialer Richtung oder in Vorwärtsrichtung
aus dem Sprühkopf
austreten, bzw. versprüht
werden, wodurch die Reinigungswirkung der austretenden Reinigungsflüssigkeit
verbessert werden kann. Die austretende Reinigungsflüssigkeit
kann ohne weiteres in Fließrichtung
abfließen
oder mit Unterstützung
der in geeigneter Weise austretenden Sprühstrahlen der Reinigungsflüssigkeit
in Vorwärtsrichtung
bzw. in Fließrichtung
abgeführt
werden.
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Durch
die in axialer Richtung schubfeste und in radialer Richtung elastische
Ausgestaltung der Versorgungsleitung kann ermöglicht werden, dass die Versorgungsleitung
trotz der in axialer Richtung übertragbaren
Schubkräfte
beispielsweise bis zu etwa 90° bogengängig ist
und dem Verlauf des Kanalabschnitts bzw. der Rohrleitung folgen
kann.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Versorgungsleitung mehrere miteinander
verbindbare Leitungsabschnitte aufweist. Die einzelnen Leitungsabschnitte
sind dabei beispielsweise etwa 1,5 m lang und können platzsparend gelagert
werden, ohne dass die einzelnen Leitungsabschnitte gekrümmt oder
entgegen einer Rückstellkraft
ausgelenkt sein müssen.
Je nach der Länge
des zu reinigenden Kanalabschnitts können mehrere Leitungsabschnitte miteinander
verbunden und an den beiden entgegengesetzten Enden mit einem Hochdruck-Spülaggregat bzw.
mit einem Sprühkopf
verbunden werden. Der Sprühkopf
kann anschließend
in den zu reinigenden Kanalabschnitt eingeführt und durch Nachschiebender
in axialer Richtung schubfest ausgestalteten Versorgungsleitung
durch den gesamten Kanalabschnitt hindurchgeführt werden.
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Nach
der erfolgten Reinigung kann die Versorgungsleitung wieder in die
einzelnen Leitungsabschnitte zerlegt und in einfacher Weise platzsparend aufbewahrt
und abtransportiert werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
dass die Reinigungsvorrichtung eine mit der Versorgungsleitung verbindbare
Adaptereinrichtung zur Verbindung der Versorgungsleitung mit einem
Hochdruck-Spülaggregat
aufweist. Mittels der Adaptereinrichtung kann gewährleistet
werden, dass in axialer Richtung schubfeste Ausgestaltung der Versorgungsleitung mit
den handelsüblich
erhältlichen
und bislang für
die Kanalreinigung verwendeten Hochdruck-Spülaggregaten
verbunden und verwendet werden kann. Die Adaptereinrichtung ist
dabei zweckmäßigerweise
so ausgestaltet, dass sie mit jedem der einzelnen Leitungsabschnitte
verbindbar ist, so dass der jeweils gewünschte Leitungsabschnitt und
damit eine Versorgungsleitung mit der gewünschten Länge rasch und druckfest mit
dem Hochdruck-Spülaggregat
verbunden werden kann. Die einzelnen Leitungsabschnitte können dann
jeweils Verbindungseinrichtungen, wie beispielsweise einen Bajonettverschluss oder
andere Kopplungsvorrichtungen, aufweisen, die eine schnelle und
zuverlässige
Verbindung der einzelnen Leitungsabschnitte untereinander ermöglichen
und dabei gegebenenfalls weniger geeignet für eine Verbindung mit dem jeweils
vorhandenen oder vorgesehenen Hochdruck-Spülaggregat sind.
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Um
die Reinigungswirkung zu verbessern ist vorgesehen, dass der Sprühkopf mindestens
eine in Vorwärtsrichtung
ausgerichtete Sprühdüse aufweist. Mit
dem in Vorwärtsrichtung
austretenden Sprühstrahl
der Reinigungsflüssigkeit
können
vorhandene Ablagerungen besser gelöst und Verstopfungen des Kanalabschnitts
oder der Rohleitung durch die gelösten Ablagerungen vermieden
werden.
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In
besonders vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass der Sprühkopf mehrere
konzentrisch angeordnete Sprühdüsen aufweist.
Durch die Anordnung und Ausrichtung der mehreren Sprühdüsen kann
in Abhängigkeit
von der Strömungsrate
und de Druckbeaufschlagung der durch die Sprühdüse versprühten Reinigungsflüssigkeit
eine allseitig gute Reinigungswirkung erzielt und die Abtragung
von an den Kanalwänden
anhaftenden Verunreinigungen und Ablagerungen unterstützt werden.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel näher erläutert, das
in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung während der
Reinigung eines Kanalabschnitts in Fließrichtung, wobei die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
durch eine Revisionsöffnung
im Inneren eines Wohngebäudes
in den Kanalabschnitt eingeführt wird,
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2 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung mit
einem Sprühkopf
und mit einer aus mehreren miteinander verbundenen Leitungsabschnitten
zusammengesetzten Versorgungsleitung, die über eine Adaptereinrichtung
mit einem handelsüblichen
Hochdruck-Spülaggregat
verbunden ist und
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3 eine
Schnittansicht durch den in 2 dargestellten
Sprühkopf
in vergrößerter Darstellung.
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In
der 1 ist schematisch ein Wohngebäude 1 dargestellt,
von welchem ein Kanalabschnitt 2 wegführt, der in einen im Abstand
zu dem Wohngebäude 1 verlaufenden
Abwasserkanal 3 mündet.
Der Kanalabschnitt 2 weist dabei ausgehend von dem Wohngebäude 1 ein
Gefälle
in Richtung des Abwasserkanals 3 auf. Der Kanalabschnitt 2 ist über eine Revisionsöffnung 4 von
dem Wohngebäude 1 aus zugänglich.
Eine Reinigung des Kanalabschnitts 2 ausgehend von dem
Wohngebäude 1 und
durch die Revisionsöffnung 4 hindurch
ist mit den aus der Praxis bekannten Reinigungsvorrichtungen nicht
bzw. nur sehr umständlich
möglich.
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Eine
in 2 hin vergrößerter Abbildung schematisch
dargestellte erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung 5 weist
einen Sprühkopf 6 und
eine mit dem Sprühkopf 6 verbundene
Versorgungsleitung 7 auf. Die Versorgungsleitung 7 besteht
aus mehreren miteinander verbundenen Leitungsabschnitten 8.
Jede einzelne Leitungsabschnitt 8 und damit auch die aus
den Leitungsabschnitten 8 gebildete Versorgungsleitung 7 sind
in axialer Richtung schubfest und in radialer Richtung elastisch
ausgestaltet. Geeignete Stangen bzw. Schlauchabschnitte und insbesondere
für eine
Herstellung geeigneter Leitungsabschnitte vorteilhaft verwendbare
Materialien sind dem Fachmann bekannt.
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Die
einzelnen Leitungsabschnitte 8 sind mittels geeigneter
Kopplungselemente 9 miteinander verbindbar. Ein dem Sprühkopf 6 entgegengesetztes Ende 10 der
Versorgungsleitung 7 ist über eine Adaptereinrichtung 11 mit
einem handelsüblichen
Hochdruck-Spülaggregat 12 verbindbar.
Durch das Hochdruck-Spülaggregat 12 kann
dem Sprühkopf 6 durch die
Versorgungsleitung 7 hindurch eine ausreichend druckbeaufschlagte
Reinigungsflüssigkeit
zugeführt werden.
Als Reinigungsflüssigkeit
kann in vielen Fällen
Wasser verwendet werden, dem gegebenenfalls ein Reinigungsmittel
beigemischt ist. Übliche
Hochdruck-Spülaggregate
können
beispielsweise 40 Liter/Minute Reinigungsflüssigkeit mit einem Druck von 70
bar in die Versorgungsleitung 7 pumpen. Die einzelnen Kupplungselemente 9 und
die Adaptereinrichtung 11 sind ebenso wie die einzelnen
Leitungsabschnitte 8 ausreichend druckfest ausgestaltet
und druckdicht miteinander verbunden.
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Die
in axialer Richtung bestehende Schubfestigkeit der Versorgungsleitung 7 ermöglicht es, durch
kontinuierliches Nachschieben des jeweils von außen zugänglichen Abschnitts der Versorgungsleitung 7 den
Sprühkopf 6 durch
den zu reinigenden Kanalabschnitt 2 hindurchzuführen und
dabei die an Wandbereichen des Kanalabschnitts 2 anhaftenden Ablagerungen
und Verunreinigungen zu lösen
und fortzuspülen.
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Da
die Versorgungsleitung 7 in radialer Richtung elastisch
ausgestaltet ist, ist die Versorgungsleitung 7 ausreichend
bogengängig,
um einem beispielsweise gekrümmt
verlaufenden Kanalabschnitt 2 folgen zu können. Auch
kann die in radialer Richtung elastisch ausgestaltete Versorgungsleitung 7 beispielsweise
von oben einem im Wesentlichen waagrecht verlaufenden Kanalabschnitt
zugeführt werden.
Gleichzeitig wird durch die in radialer Richtung elastische Ausgestaltung
der Versorgungsleitung 7 gewährleistet, dass die Versorgungsleitung 7 dem
gegebenenfalls gekrümmten
Kanalverlauf folgen kann.
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Die
bogengängige
Versorgungsleitung 7 ermöglicht auch eine Verwendung
der Reinigungsvorrichtung 5, bzw. des daran befestigten
Sprühkopfes 6 in
Schachtanlagen, in nahezu beliebigen Rohrleitungen, in zugänglichen
Rohröffnungen
und Rohrsystemen.
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Der
in 3 in geschnittener Ansicht und vergrößert dargestellte
Sprühkopf 6 weist
eine weitgehend radial symmetrische Formgebung auf. Längs der
Symmetrieachse befindet sich eine zentrale Bohrung 13,
die an einem äußeren Ende
ein Gewindeabschnitt 14 zur Befestigung mit der Versorgungsleitung 7 aufweist.
Ausgehend von der zentralen Bohrung 13 sind Sprühkanäle 15 angeordnet,
die in Sprühdüsen 16 münden. Die
Sprühdüsen 16 sind entlang
eines Kreisumfangs konzentrisch um die Rotationsachse des Sprühkopfs 6 angeordnet.
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Es
sind auch andere Anordnungen der einzelnen Sprühdüsen 16 und insbesondere
eine von dem lediglich als Beispiel dargestellten Sprühkopf 6 abweichende
Ausrichtungen der einzelnen Sprühdüsen 16 denkbar.
So können
die Sprühdüsen 16 auch einen
anderen Winkel relativ zur Rotationsachse aufweisen und zum Beispiel
nahezu in radialer Richtung ausgerichtet sein und die zugeführte Reinigungsflüssigkeit
versprühen.
Auch ist es denkbar, dass eine oder mehrere Sprühdüsen längs der Rotationsachse in Vorwärtsrichtung
ausgerichtet sind.
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Geeignete
Sprühköpfe 6 können ebenso
wie die daran angeordneten Sprühdüsen 16 verschiedene
Größen und
Formgebungen aufweisen. Auch die Länge der miteinander verbindbaren
Leitungsabschnitte 8 kann an die jeweiligen Anforderungen
angepasst werden und beispielsweise bis zu 10 m oder mehr betragen.