DE10040883A1

DE10040883A1 - Hohlkörper für Pflanzenschutz

Info

Publication number: DE10040883A1
Application number: DE2000140883
Authority: DE
Inventors: Karl Staebler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2000-08-18
Filing date: 2000-08-18
Publication date: 2002-02-28

Abstract

Hohlkörper zum Schutz und zur Wachstumsunterstützung von Jungpflanzen, insbesondere Weinreben, mit einer vertikal zweiteiligen Wandung. Die dem Boden zugewandte Partie ist lichtundurchlässig, während die vom Boden abgewandte Partie als eine luft- und lichtundurchlässige Schutzpartie ausgebildet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Hohlkörper zum Schutz und zur Wachstumsunter stützung von Jungpflanzen, insbesondere Weinreben.

Während der Wachstumsphase von Pflanzen ist es vorteilhaft, einen temporären Schutz gegen Verbissschäden bereitzuhalten. Hierzu haben sich eine Vielzahl von Lösungen etabliert, meist in Form von Schutzgittern.

Gleichzeitig ist es jedoch auch wichtig, die klimatischen Randbedingungen zum Aufwuchs der Jungpflanze optimal zu gestalten. Dies geschieht meist in Ge wächshäusern oder in einer miniaturisierten Form als Schutzglocke direkt über der einzelnen Pflanze. Diese Lösungen verursachen entweder einen logistischen Aufwand oder sind aufwendig in der Handhabung und Anwendung. Besonders vorteilhaft ist daher, eine Kombination aus einer Schutzvorrichtung gegen mechanischen Einfluss und einer Wärmespeicherung.

In der WO 99/21 409 wird eine solche Lösung dargestellt. Ein rohrförmiger Schutz lässt durch seine gewellte Wandung das Sonnenlicht zerstreut in das Röhreninnere gelangen und verbessert damit das Klima in der Röhre.

Auch in der DE 298 04 600 U1 ist eine Wärmespeicherung dadurch erzielt, dass die Rohrwandung zur Aufnahme des Speichermediums Wasser ausgebildet ist. Andere Anwendungen erzielen einen Treibhauseffekt durch doppelwandige Rohre. Diese Vorrichtungen sind aufwendig in der Herstellung und in der An wendung. Ausserdem geschieht die Wärme- und Lichtverteilung in der Röhre weitgehend ungerichtet.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hohlkörper der im Oberbegriff des Anspruch 1 genannten Art zu schaffen, der unter Beibehaltung einer einfachen Handhabung einen gezielten Wärmeschutz bei gleichzeitigem Verbissschutz für schutzbedürftige Pflanzen bietet.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Man erkennt, dass die Erfindung jedenfalls dann verwirklicht ist, wenn der Hohlkörper in zwei Zonen aufgeteilt ist, nämlich eine untere, dem Boden zuge wandte Partie, welche lichtundurchlässig ist und der Wärmespeicherung dient, sowie einer oberen Partie in Form einer luft- und lichtdurchlässigen Schutz partie. Beide Zonen bieten ausreichend Widerstand gegenüber Verbissschäden.

Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Maßnahmen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Nach einer weiteren Ausbildung wird die Pflanze im Erwärmungsbereich durch die Rohrwandung abgedunkelt. Dadurch wird das Wachstum der Pflanze in Richtung des nach oben offenen und helleren Hohlkörpers verstärkt. Sobald der am schnellsten wachsende Trieb sein erstes Blatt entfaltet, wird es in der dunklen Röhre für die nachwachsenden Triebe zu dunkel und sie verkümmern. Mit dieser Selektion wird das Wachstum nur eines Pflanzentriebs unterstützt. Dadurch wird das nachträgliche Beschneiden überzähliger Triebe vermieden.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der Hohlkörper aus zwei symmetrischen Halbschalen gebildet, welche an einer Mantellängs kante angelenkt sind. Dadurch kann der Hohlkörper einfach auf- und zugeklappt werden. Eine weitere Ausbildung sieht vor, dass die beiden Halbschalen im zusammengeklappten Zustand durch mehrfache Haken an der dem Gelenk ge genüberliegenden Kante den Hohlkörper in seiner Form stabilisieren und fixieren. Der Hohlkörper kann daher leicht geöffnet und geschlossen werden. Im ge öffneten und ausgeklappten Zustand ist der Hohlkörper raumsparend stapelbar. Durch die Verstärkungsrippen ist der Hohlkörper sehr stabil, lässt sich gut in das Erdreich drücken und widersteht äußeren Einflüssen wie Wildverbiss oder Bo denbearbeitungsmaschinen. Durch die am unteren Rand des Hohlkörpers befind lichen Bodenhalterungen in Form von Widerhaken ist eine stabile Fixierung im Boden möglich.

Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Der Hohlkörper 1 hat die Form einer länglichen Röhre, die an beiden Seiten offen ist. Der einstückig gefertigte Hohlkörper besteht dabei aus einer oberen Partie 2, die ein weitmaschiges Gitter darstellt. Die untere Partei 3 dient zur Aufnahme von Wärmeengergie durch Sonnenbestrahlung und bildet eine licht- undurchlässige, z. B. schwarz eingefärbte Mantelfläche. Der Hohlkörper 1 besteht aus zwei symmetrischen Halbschalen, die entlang einer Mantelkante durch das Halbschalenverbindungsgelenk 4 gelenkig miteinander verbunden sind. Diese gelenkige Verbindung wird z. B. durch eine Verdünnung (Film scharnieren) der Wandstärke entlang der Mantelkante während des Herstell ungsprozesses erreicht.

Die zusammengeklappten Halbschalen treffen auf der Halbschalenverschluss kante 5 aufeinander und bilden somit den Hohlkörper 1. Der geschlossene Zu stand wird durch Verschlusshaken 6 fixiert, die entlang der Halbschalenver schlusskante 5 angebracht sind. Die Verschlusshaken 6 erlauben eine rasche Öffnung und Schließung des Hohlkörpers 1.

An der erdzugewandten Seite des unteren Partieteiles 3 sind die Bodenhalter ungen 7 entlang der Öffnungskante angebracht. Hierdurch wird der Hohlkörper 1 leichter in das Erdreich verbracht und dort gehalten. Der Hohlkörper 1 ist so dimensioniert, dass er von oben über eine zu schützende Pflanze geführt wird, falls das obere Blattwerk der Pflanze dies zulässt. Ist das Blattwerk zu groß oder zu sperrig hierfür, so wird der Hohlkörper im geöffneten Zustand wie eine Man schette um den unteren Teil des Stammes gefegt und mit den Verschlusshaken 6 geschlossen. Dadurch kann flexibel mit unterschiedlichen Pflanzentypen ge arbeitet werden.

Liste der Bezeichnungen

1

Hohlkörper

2

Obere Partie

3

Untere Partie

4

Halbschalenverbindungsgelenk

5

Halbschalenverschlusskante

6

Verschlusshaken

7

Bodenhalterung

Claims

1. Hohlkörper (1) zum Schutz und zur Wachstumsunterstützung von Jung pflanzen, insbesondere Weinreben, mit einer vertikal zweiteiligen Wandung, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Boden zugewandte Partie (3) lichtundurchlässig ist, während die vom Boden abgewandte Partie als eine luft- und licht- undurchlässige Schutzpartie ausgebildet ist.

2. Hohlkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch, zwei Halbschalen, die entlang einer Mantellängskante (4) betrieblich verbindbar sind.

3. Hohlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalen entlang einer Mantellängskante (5) auf- und ein hakbar sind.

4. Hohlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Boden Zugewandte Partei (3) hakenförmige Bodenhalter ungen (7) besitzt.

5. Hohlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch zwei miteinander gelenkig verbindbaren Partien.

6. Hohlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper einstückig ist.

7. Hohlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dass die obere und die untere Partie (2, 3) zwei separate Teile sind.

8. Hohlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die auseinandergeklappten, symmetrischen Halbschalen mit anderen geöffneten Halbschalen raumsparend stapelbar sind.

9. Hohlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er durch Extrusion in einem Stück hergestellt ist.

10. Hohlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper ein formstabiles Teil ist.