DE19817983A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Wachstumssteuerung von Pflanzen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Wachstumssteuerung von Pflanzen

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Abstract

Bei einem Verfahren zur Wachstumssteuerung von Pflanzen, insbesondere Laub- oder Nadelgehölzen, wird im Wurzelbereich der Pflanze (1) vor deren Einpflanzung am endgültigen Verwendungsort ein Wurzelballen (W) erzeugt. Die Pflanze (1) ist in Form einer Jung- oder Fertigpflanze in einen ersten Anzuchtbehälter (2) aus durchwurzelbarem Vliesmaterial eingesetzt und in diesem wird die Pflanze (1) während zumindest einer ersten Wachstumsperiode bei Wachstumsbedingungen oberirdisch gehalten. Dabei werden im Wurzelbereich zumindest teilweise in das Vliesmaterial einwachsende Wurzeltriebe (5) gebildet, so daß danach die verschulbare Pflanze (1) mit einem in den Anzuchtbehälter (2) integrierten Wurzelballen (W) als biologische Einheit bereitgestellt werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Anzucht von Pflanzen, insbesondere Laub- und Nadelge­ hölzen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 8.
Bei bekannten Verfahren zur Anzucht von Pflanzen, insbe­ sondere Laub- oder Nadelgehölzen, werden die Jung- oder Fertigpflanzen auf Freiflächen von Baumschulen verpflanzt und danach ist zur Erzeugung eines stabilen Wuzelballens eine mehrmalige Verschulung der Gehölze erforderlich. Da­ bei wird die Pflanze aus dem Boden gelöst, deren weitlau­ fende Wurzelspitzen werden gekappt und danach die Pflanze wieder in den Boden eingesetzt. Eine derartige Verfahrens­ weise zur Erzeugung eines verkaufsgerechten Wuchszustandes der Pflanze mit stabilem Wurzelballen ist mit nachteilig hohem Aufwand verbunden.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Anzucht von Pflanzen, insbesondere Laub- oder Nadelgehölzen, zu schaffen, die bei vereinfach­ ter Verschulung von Jung- oder Fertigpflanzen einen hin­ reichend dichten Wurzelballen mit triebfähigen Wurzeln be­ wirken, dabei die Pflanze zu weitgehend beliebigen Pflanz­ zeiten für einen Einsatz am endgültigen Standort verfügbar ist und hier ein schnelles Auswachsen der Pflanze mit ver­ besserter Bodenhaftung ermöglicht wird.
Die Erfindung löst dieses Problem mit einem die Merkmale des Anspruchs 1 aufweisenden Verfahren sowie einer Vor­ richtung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 8. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestal­ tungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfin­ dungsgemäßen Vorrichtung wird auf die Ansprüche 2 bis 7 bzw. 9 bis 24 verwiesen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine gegenüber der bekannten Verschulung von Pflanzen verbesserte Wachs­ tumssteuerung von Jung- oder Fertigpflanzen, deren den Be­ reich des Wurzelballens vergrößernde Wurzeltriebe in der aus natürlichem, verrottbarem Material bestehenden und eine dehnungsfähige Vlies-Umhüllung bildenden Gefäßwandung oberirdisch aufgenommen sind. In diesem Anzuchtbehälter durchlaufen die Pflanzen einen der natürlichen Wurzelbil­ dung förderlichen und auch in horizontaler Richtung unge­ hindert Wurzeltriebe bildenden Wachstumsprozeß, derart, daß die bis in das Vliesmaterial einwachsenden und hier unter Wirkung von Licht und Umgebungsluft eine Verhar­ rungsstellung einnehmenden Wurzelspitzen beim späteren Einsetzen des Wurzelballens am endgültigen Verwendungsort durch den Kontakt des Wurzelballens mit dem Umgebungsboden sofort die Vliesschicht nach außen hin vollständig durch­ dringen und diese Neubildung von Wurzelspitzen zu einer schnellen Einwurzelung der Pflanze führt. Die Pflanze er­ reicht bereits nach kurzer Zeit am endgültigen Verwen­ dungsort einen hohen Grad an Selbstversorgung, so daß da­ mit die Bodenhaftung der Pflanze vorteilhaft schnell ver­ bessert ist und insbesondere bei hochgewachsenen Gehölzen nach kurzer Zeit eine hinreichende Windstabilität am end­ gültigen Standort erreicht ist.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Baueinheit nach Art eines Behälter-Sets geschaffen, mit dem die ober­ irdische Verschulung insbesondere der Laub- oder Nadelge­ hölze möglich ist. Dabei wird eine wesentliche Arbeitser­ leichterung erreicht, da die Wurzeln der Pflanzen nicht mehr aus dem Erdreich zu entnehmen sind und ein Wurzelbe­ schnitt entbehrlich ist. Am Ende einer Wachstumsperiode ist lediglich die Stützbaugruppe von dem teilweise in seiner Gefäßwandung durchwurzelten Anzuchtbehälter zu lösen und dieser kann als biologische Einheit mit der Pflanze zu einer gemeinsamen Verpflanzung abgegeben wer­ den. Die Pflanze mit dem ersten Anzuchtbehälter kann mit geringem Aufwand auch in einen neuen, zweiten Anzuchtbe­ hälter, ggf. unter Beifügung von Humus, eingesetzt werden und danach ist mit einer zweiten, an das vergrößerte Volu­ men angepaßten Stützbaugruppe die außenseitige Stabilisie­ rung und oberirdische Halterung in einer zweiten Wachs­ tumsphase möglich. Dieser Verschulungsvorgang kann mit einer entsprechenden Anzahl von unterschiedliche Volumina aufweisenden Anzuchtbehältern und diese in ihrem Innenraum aufnehmenden Stützbaugruppen über mehrere Wachstumsperi­ oden beliebig wiederholt werden. Damit wird die Pflanze bzw. deren Wurzelballen als Einheit mit der Vlieswandung im Wachstum so gesteuert, daß ein mit dem Anzuchtbehälter verpflanzbarer Wurzelballen gebildet wird und der Aufwand an Personal und Handarbeit dabei wesentlich verringert ist.
Durch die oberirdische Anzucht der Gehölze sind diese je­ derzeit in einem verkaufsfertigen Zustand und können auch zu bisher nicht üblichen Verkaufszeiten, insbesondere in Frostperioden, zur bestimmungsgemäßen Verpflanzung abge­ geben werden.
Hinsichtlich weiterer Einzelheiten und Vorteile der Erfin­ dung wird auf die nachfolgende Beschreibung und die Zeich­ nungen verwiesen, in denen das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines in einem An­ zuchtbehälter befindlichen Gehölzes mit einer dessen Wurzelballen in Form eines Stützbehälters zugeordneten Vorrichtung, die zur Entnahme der Pflanze geöffnet ist,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer aus durch­ wurzelbarem Vliesmaterial bestehenden und den Anzuchtbehälter bildenden Matte,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung durch die Anzucht­ matte gemäß einer Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung ähnlich Fig. 2 mit der einen geschlitzten Teilbereich mit Durchlaßöffnung aufweisenden Vliesmatte,
Fig. 5 eine Querschnittsdarstellung gemäß einer Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 und Fig. 7 jeweilige Perspektivdarstellungen der zwei Vliesmatten gemäß Fig. 2 und Fig. 4 in ge­ falteter Montagestellung,
Fig. 8 eine Einzeldarstellung der Stützvorrich­ tung zur Aufnahme des Anzuchtbehälters in aufgeklappter Öffnungsstellung ähnlich Fig. 1,
Fig. 9 die Stützvorrichtung gemäß Fig. 8 in der den Anzuchtbehälter aufnehmenden Schließ­ stellung,
Fig. 10 eine Perspektivdarstellung der Stützvor­ richtung mit innenliegendem Anzuchtbe­ hälter, und
Fig. 11 eine Ausschnittsdarstellung eines Wurzel­ ballens gemäß einer Linie XI-XI in Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Pflanze, insbesondere in Form eines Laub- oder Nadelgehölzes, dar­ gestellt, deren Wurzelbereich mit einem, üblicherweise bis zur Einpflanzung der Pflanze am endgültigen Verwendungsort in einer Baumschule gezogenen, Wurzelballen W ausgebildet ist.
Die Pflanze 1 wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Wachstumssteuerung im Bereich des Wurzelballens W bei der Anzucht einer besonders schonenden Verschulung unter­ zogen. Die im Wuchsstadium einer Jung- oder Fertigpflanze befindliche Pflanze 1 wird dabei in einen ersten Anzucht­ behälter 2 aus durchwurzelbarem Vliesmaterial eingesetzt und danach wird die Pflanze 1 während zumindest einer ersten Wachstumsperiode bei Wachstumsbedingungen ober­ irdisch gehalten. Das Wachstum des Wurzelballens W wird unter diesen Bedingungen so gesteuert, daß in das Vliesma­ terial 3 (Fig. 7, Fig. 8) des ersten Anzuchtbehälters 2 einwachsende Wurzeltriebe 4 (Fig. 11) gebildet werden und danach die verschulbare Pflanze mit einem in den Anzucht­ behälter 2 integrierten Wurzelballen W als biologische Einheit bereitgestellt wird (Fig. 1).
Der Pflanzen- bzw. Wurzelwuchs innerhalb des oberirdisch gehaltenen Anzuchtbehälters 2 ist vorteilhaft so beein­ flußt, daß die in das Vliesmaterial 3 einwachsenden Wur­ zeltriebe 4 im Bereich ihrer Wurzelspitzen 5 bei Licht- und/oder Lufteinwirkung in ihrem weiteren Wachstum unter­ brochen werden, gleichzeitig im Inneren 6 des Wurzel­ ballens W (Fig. 11) ein Austreiben von sproßbürtigen Wur­ zeltrieben gefördert wird und damit ein kompakter Wurzel­ ballen W ohne Drallwurzeln o. dgl. Mißbildungen erzeugt werden kann. Bei einer nachfolgenden Verpflanzung des Ge­ wächses gemeinsam mit dem ersten durchwurzelten Anzuchtbe­ hälter 2 in einer Bodenschicht 7 können die im Vliesmate­ rial 3 verharrenden Wurzeltriebe 5 sofort austreiben und mit neuen Wurzeltrieben 5' erfolgt eine vollständige Durchwurzelung des Vliesmaterials 3.
In der Schnittdarstellung gemäß Fig. 11 ist die Pflanze 1 nach der ersten Wachstumsperiode (veranschaulicht durch einen Pfeil A) gemeinsam mit dem ersten Anzuchtbehälter 2 in einen zweiten, ebenfalls durchwurzelbare Wandungen mit dem Vliesmaterial 3' aufweisenden Anzuchtbehälter 2' ein­ gesetzt, wobei ein zwischen den beiden Behälterwandungen befindlicher Spaltbereich mit einer Bodenschicht 7, bei­ spielsweise Humus, ausgefüllt ist. Mit dieser Bodenschicht 7 wird weitere Lichteinwirkung auf den jetzt inneren An­ zuchtbehälter 2 bzw. den Wurzelballen 6 verhindert, so daß die Wurzelspitzen 5' bei entsprechender Versorgung mit Nährstoffen den Außenrand 9 des ersten Anzuchtbehälters 2 durchwachsen können und ein in radialer Richtung (Pfeil B) vergrößerter Wurzelballen W mit in das Vliesmaterial 3' einwachsenden Wurzelspitzen 5' gebildet wird, die den Innenraum 6' mit im wesentlichen horizontaler Ausbrei­ tungsrichtung durchgreifen.
Zur Durchführung des Verfahrens ist die Pflanze 1 während sämtlicher ihrer Wachstumsperioden A, B (Fig. 11) in dem Anzuchtbehälter 2, 2' über eine oberirdische, außenlie­ gende Abstützvorrichtung in Form eines Stützbehälters 11 (Fig. 9) so gehalten, daß in dieser Stützstellung eine allseitige Düngung und Bewässerung des innenliegenden An­ zuchtbehälters 2, 2' möglich ist.
Zur weiteren Verschulung oder zum Transport an den Verwen­ dungsort kann die Pflanze 1 gemeinsam mit dem einen oder den mehreren Anzuchtbehältern 2, 2' aus der oberirdischen Abstützung 11 gelöst werden (Fig. 1) und diese ist für eine neue Pflanze wiederholt verwendbar.
Der in Fig. 8 und 9 dargestellte Stützbehälter 11 ist als eine Vorrichtung zur Aufnahme des Anzuchtbehälters 2, 2' vorgesehen, die als ein Bausatz nach Art eines Behälter- Sets ausgebildet ist. In dem Stützbehälter 11 ist die Pflanze 1 in einer unmittelbar auf bzw. über dem Boden 12 befindlichen Verwahrstellung langzeitstabil so abgestützt, daß der im Behälter aufgenommene Wurzelballen im wesent­ lichen frei zugänglich ist. Die jeweiligen Boden- und Sei­ tenwandteile 13 bzw. 14, 15, 16, 17 können bereits nach einer ersten Wachstumsperiode der Pflanze 1 aus ihrer Ver­ bindungsstellung (Fig. 10) gelöst und die Pflanze 1 mit dem Wurzelballen W entnommen werden.
Die Prinzipdarstellung gemäß Fig. 11 verdeutlicht in Zu­ sammenschau mit dem aufgeklappten Stützbehälter 11 gemäß Fig. 8 die Vorgehensweise bei einer mehrmaligen Verschu­ lung der Pflanze 1. Mehrere der Stützbehälter 11 können dabei mit den vorgefertigten Anzuchtbehältern 2, 2' als ein Topf-in-Topf-System vorgesehen sein, mit dem der Auf­ wand bei einer Verschulung der Pflanze über mehrere Wachs­ tumsperioden vorteilhaft verringert ist. Für ein größeres Volumen des Innenraumes 6' erfordernde Wurzelballen wird beispielsweise der zweite Anzuchtbehälter 2' verwendet, in diesen die Pflanze 1 mit wenigen Handgriffen umgesetzt und diese Einheit in einen größeren Stützbehälter 11 einge­ setzt.
Für die vorbeschriebene Wachstumssteuerung innerhalb des Behälter-Systems sind Anzuchtbehälter 2, 2' vorgesehen, die aus einem Kokosfasern mit Latex aufweisenden Kokos- Vliesmaterial 3, 3' geformt sind. Dieses Vliesmaterial ist biologisch vollständig abbaubar und weist eine von den Wurzeltrieben 4 der Pflanze 1 durchdringbare Struktur mit elastischen Eigenschaften auf. Das Vliesmaterial 3, 3' kann über eine Preßverformung zu einem stabilen Pflanz- und Kulturgefäß geformt sein, das nach Art eines Topfes die Pflanze mit Wurzelballen in einem Humusgemisch auf­ nimmt (nicht dargestellt)
Die Darstellungen gemäß Fig. 2 bis 7 bzw. 10 verdeut­ lichen, daß der Anzuchtbehälter 2, 2' aus einer oder mehreren, den Wurzelballen 6 und das Humusgemisch 7 auf­ nehmenden Kokosvlies-Matte geformt ist und diese in den Stützbehälter 11 eingelegt wird (Fig. 10). Die Vliesmatte 3, 3' weist dabei eine rechteckige Umfangskontur auf, die durch senkrecht zu den Längsseiten 21 verlaufende Soll­ faltlinien 22, 23 in drei gleich große Teilbereiche unter­ teilt ist. Diese Sollfaltlinien 22, 23 sind durch eine linienförmige Pressung und/oder Perforierung des Vlies­ materials gebildet.
Zur Bildung des geschlossenen Anzuchtbehälters 2, 2' wer­ den die Kokosvliesmatten 3, 3' zu der gemäß Fig. 6 und 7 dargestellten Montagestellung gefaltet, danach in quader­ förmiger Grundgestalt zusammengesteckt und als Steckteile gemeinsam in den Stützbehälter 11 (Fig. 10) eingesetzt.
In einem Teilbereich 24 der Vliesmatte 3' ist dabei eine obere Durchlaßöffnung 25 vorgesehen, die mittels eines Trennschlitzes 26 eine einfache Aufnahme der Pflanze 1 und/oder des Humusfüllbodens (Fig. 1) ermöglicht. In zweckmäßiger Ausführung ist der Aufnahmeraum des Stützbe­ hälters 11 quaderförmig gebildet (Fig. 11), so daß die im wesentlichen formgleichen Vliesmatten 3, 3' gemäß Fig. 6 und 7 mit geringem Aufwand herstellbar, montierbar und einsetzbar sind.
Zur Halterung des Anzuchtbehälters 2 (Fig. 10) in der Ge­ brauchsstellung sind die Wandungen 13, 14, 15, 16, 17 des Stützbehälters 11 über jeweilige Verbindungsglieder 27 miteinander verbunden und die Oberseite des Stützbehälters 11 ist lediglich vom Teilbereich 24 der Vliesmatte 3' ver­ schlossen. Im Bereich sämtlicher Außenwandungen ist damit der Wurzelballen W (Fig. 11) für eine Bewässerung zugäng­ lich und im Nahbereich der Durchgangsöffnung 25 ist der Wurzelballen derart abgedeckt, daß hier ein ungewolltes Wachsen von Unkraut verhindert ist.
Der Stützbehälter 11 weist im Bereich seiner Wandungen 13, 14, 15, 16, 17 eine insgesamt verwindungssteife Gitter­ struktur aus Metall, Kunststoff, Hartgummi und/oder Holz auf, so daß eine mehrmalige Verwendung dieser Einzelbau­ teile möglich ist. In zweckmäßiger Ausführung können als Verbindungsglieder 27 für die Wandungsteile des Stützbe­ hälters 11 jeweilige Rastverschlußteile (nicht darge­ stellt) vorgesehen sein, so daß eine einfache Verbindung der Bauteile möglich ist. Durch die konturgleiche Recht­ eckform der Wandungsteile des Stützbehälters 11 sind diese Bauteile für eine mehrmalige Verwendung auch untereinander austauschbar. In einer weiteren Ausführungsform des Topf­ in-Topf-Systems ist außerdem denkbar, daß sowohl der An­ zuchtbehälter 2, 2' als auch der Stützbehälter 11 als ein­ stückiges Bauteil-Set ausgebildet sind.

Claims (24)

1. Verfahren zur Wachstumssteuerung von Pflanzen, insbeson­ dere Laub- oder Nadelgehölzen, wobei im Wurzelbereich der Pflanze (1) vor deren Einpflanzung am endgültigen Verwen­ dungsort ein Wurzelballen (W) erzeugt wird, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Pflanze (1) in Form einer Jung- oder Fer­ tigpflanze in einen ersten Anzuchtbehälter (2) aus durchwur­ zelbarem Vliesmaterial eingesetzt wird, in diesem die Pflanze (1) während zumindest einer ersten Wachstumsperiode bei Wachs­ tumsbedingungen oberirdisch gehalten wird, dabei im Wurzelbe­ reich zumindest teilweise in das Vliesmaterial einwachsende Wurzeltriebe (5) gebildet werden, und danach die verschulbare Pflanze (1) mit einem in den Anzuchtbehälter (2) integrierten Wurzelballen (W) als biologische Einheit bereitgestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanze (1) bei das Wachstum zumindest im Bereich von Wurzel­ spitzen unterbrechenden und im Inneren des Wurzelballens (W) ein Austreiben von sproßbürtigen Wurzeln fördernden Wachstums­ bedingungen gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanze (1) gemeinsam mit dem ersten durchwurzelten Anzuchtbehälter (2) in eine Bodenschicht (7) verpflanzt wird, zu dieser hin die in dem Vliesmaterial verharrenden Wurzel­ triebe austreiben und dabei das Vliesmaterial durchwurzelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß nach der ersten Wachstumsperiode der Pflanze (1) deren Wurzelballen (W) gemeinsam mit dem ersten Anzuchtbe­ hälter (2) in einen zweiten, ebenfalls durchwurzelbare Behäl­ terwandungen aufweisenden Anzuchtbehälter (2') aus durchwur­ zelbarem Vliesmaterial eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der die Pflanze (1) während der Wachstums­ periode(n) aufnehmende Anzuchtbehälter (2; 2') in einer ober­ irdischen Stützstellung gehalten und in dieser Stellung all­ seitig gedüngt und gewässert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Pflanze (1) gemeinsam mit dem einen oder mehreren Anzuchtbehälter(n) (2; 2') zur weiteren Verschulung oder Einpflanzung aus der oberirdischen Stützstellung gelöst wird und die Bauteile der Abstützung wiederverwendet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Wurzelballen (W) bei Düngung und Bewäs­ serung eine im Inneren des Anzuchtbehälters (2) befindliche Humuseinlage durchwurzelt, diese Wurzeltriebe (4) der Pflanze (1) in das Vliesmaterial einwachsen und in der Vlieswandung verbleiben und gleichzeitig neue sproßbürtige Wurzeltriebe im Inneren des Wurzelballens (W) gebildet werden.
8. Vorrichtung zur Verschulung von Pflanzen, insbesondere Laub- oder Nadelgehölzen, mit einem deren Wurzelballen (W) aufnehmenden Anzuchtbehälter (2; 2'), dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als ein den Anzuchtbehälter (2; 2') und einen diesen umfassenden Stützbehälter (11) aufweisendes Be­ hälter-Set ausgebildet ist, dieses mit der Pflanze (1) in eine über dem Boden (12) befindliche Verwahrstellung verbringbar ist und aus diesem Set der mit Wurzeltrieben (5; 5') des Wur­ zelballens (W) wandungsseitig verwachsene Anzuchtbehälter (2; 2') für zumindest eine einmalige Verschulung entnehmbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für eine mehrmalige Verschulung der Pflanze (1) mittels des Behälter-Sets jeweils mehrere der Stützbehälter (11) mit mehreren der Anzuchtbehälter (2; 2') ein Topf-in-Topf-System bilden, derart, daß mehrere der nacheinander durchwurzelbaren Anzuchtbehälter (2; 2') zumindest bereichsweise ineinander­ greifen und der jeweils äußere von diesen Anzuchtbehältern (2') von dem jeweils an dessen Außenumfang angepaßten Stütz­ behälter (11) umfaßbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich­ net, daß der Anzuchtbehälter (2; 2') aus einem Kokosfasern mit Latex aufweisenden Kokosvlies (3; 3') geformt ist, das zumin­ dest bereichsweise eine von den Wurzeltrieben (5; 5') der Pflanze (1) durchdringbare Struktur aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Anzuchtbehälter (2; 2') aus einem über eine Preßverformung zu einem stabilen Pflanz- und Kulturgefäß geformten Kokosvlies besteht, in das die Pflanze (1) mit Wur­ zelballen (W) und einem Humusgemisch (7) einsetzbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche s bis 11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Anzuchtbehälter (2; 2') aus einer oder mehreren, den Wurzelballen (W) und das Humusgemisch (7) auf­ nehmenden Kokosvliesmatte(n) (3; 3') geformt und diese in den Stützbehälter (11) eingelegt ist (sind)
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokosvliesmatte (3; 3') eine rechteckige Umfangskontur aufweist und diese durch senkrecht zu den Längsseiten (21) verlaufende Sollfaltlinien (22, 23) in drei gleich große Teil­ bereiche unterteilt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollfaltlinien (22, 23) durch linienförmige Pressung und/oder Perforierung des Kokosvlieses gebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kokosvliesmatte (3; 3') eine obere Durchlaßöffnung (25) für die Pflanze (1) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßöffnung (25) als eine aus einem Teilbereiche (24) der Kokosvliesmatte (3') ausgestanzte Kreisfläche ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kokosvliesmatte (3') im Bereich der Durch­ laßöffnung (25) mit zumindest einem Trennschlitz (26) versehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Anzuchtbehälter (2; 2') aus zwei einen quaderförmigen Aufnahmeraum für den Wurzelballen (W) bildenden Kokosvliesmatten (3; 3') zusammengesetzt ist und die Durchlaß­ öffnung (25) oberseitig in einem Teilbereich (24) einer der Matten (3') angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich­ net, daß der Stützbehälter (11) aus jeweiligen über Verbin­ dungsglieder (27) aneinander abstützbaren und in eine den Wur­ zelballen (W) freigebende Öffnungsstellung verlagerbaren Boden- und Seitenwandteilen (13, 14, 15, 16, 17) gebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Boden- und Seitenwandteile (13, 14, 15, 16, 17) des Stütz­ behälters (11) eine quader- oder zylinderförmige Umfangskontur mit einer oberen Aufnahmeöffnung bilden.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Wandteile (13, 14, 15, 16, 17) des Stützbe­ hälters (11) als jeweilige eine verwindungssteife Gitter­ struktur aus Metall, Kunststoff und/oder Holz aufweisende Ein­ zelbauteile ausgebildet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungsglieder (27) für die Wand­ teile (13 bis 17) jeweilige Rastverschlußteile vorgesehen sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Boden- und Seitenwandteile (13 bis 17) mehrmals verwendbar und untereinander austauschbar sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 23, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sowohl der Anzuchtbehälter (2; 2') als auch der Stützbehälter (11) einstückig ausgebildet sind.
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