DE10039960C1 - Verfahren zur Abtrennung von Kohlendioxid aus einem Gemisch von Wasser und Brennstoff sowie zugehörige Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Kohlendioxid aus einem Gemisch von Wasser und Brennstoff sowie zugehörige VorrichtungInfo
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Abstract
Speziell in einer Brennstoffzelle soll aus dem dort vorliegenden Wasser-/Brennstoff-Gemisch das Kohlendioxid entfernt werden. Erfindungsgemäß wird zur Abtrennung eine Trennanlage, die nach dem Prinzip der Elektroosmose arbeitet, verwendet, wobei eine brennstoff- und wasserdurchlässige Membrane vorhanden ist. Bei der zugehörigen Vorrichtung ist eine nach dem Elektroosmoseprinzip arbeitende Trennanlage Teil der gesamten Brennstoffzellen-Anlage.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abtrennung
von Kohlendioxid aus einem Gemisch aus Wasser und Brennstoff,
insbesondere aus einem in einer Brennstoffzelle vorliegenden
Wasser-/Brennstoff-Gemisch. Daneben bezieht sich die Erfin
dung auch auf eine Vorrichtung mit Mitteln zur Durchführung
des Verfahrens, mit einer Trennanlage zur Abtrennung von
Kohlendioxid aus einem Wasser-/Brennstoff-Gemisch. Bei der
Erfindung ist der Brennstoff vorzugsweise, aber nicht aus
schließlich Methanol.
Brennstoffzellen werden mit flüssigen oder gasförmigen Brenn
stoffen betrieben. Sofern die Brennstoffzelle mit Wasserstoff
arbeitet, ist eine Wasserstoff-Infrastruktur oder ein Refor
mer zur Erzeugung des gasförmigen Wasserstoffes aus dem
flüssigen Brennstoff notwendig. Flüssige Brennstoffe sind
z. B. Benzin, Ethanol oder Methanol. Eine sog. DMFC ("Direct
Methanol Fuel Cell") arbeitet direkt mit Methanol als Brenn
stoff.
Die Abtrennung von Kohlendioxid aus einem Gemisch von Wasser
und Methanol ist ein wesentliches Problem bei der Zirkulation
der Anodenflüssigkeit der methanolbetriebenen Brennstoff
zelle. Es soll bei möglichst hoher Temperatur - wenn möglich
der Betriebstemperatur der Brennstoffzelle - das gasförmige
Kohlendioxid von dem flüssigen Methanol-/Wasser-Gemisch ge
trennt werden. Eine möglichst hohe Temperatur ist wünschens
wert, da die Löslichkeit von Kohlendioxid mit steigender
Temperatur abnimmt und der Aufwand zur Kühlung des Flüssig
keitsgemischs nicht erforderlich ist, sondern nur den Wir
kungsgrad des Gesamtsystems mindert. Da aber das Kohlendioxid
ohne eine zusätzliche Kühlung eine große Menge Methanol aus
trägt, was durch den hohen Partialdruck des Methanols (Siedepunkt
TS = 65°C) bedingt ist, wird eine zusätzliche Kühlung
des Flüssigkeitsgemischs notwendig.
Beim Stand der Technik wird das Flüssigkeit-/Gas-Gemisch
deutlich unter den Siedepunkt von Methanol abgekühlt, das
Kohlendioxid an einer aktiven Oberfläche zum Ausperlen ge
bracht und dann das Flüssigkeits-Gasgemisch in einem Behälter
getrennt. Damit ist im Gasraum grundsätzlich immer eine gas
förmige Menge Methanol vorhanden, die bei der jeweiligen
Temperatur durch den Partialdruck des Methanols und das Ver
hältnis von Partialdruck zu Gesamtdruck gegeben ist. Dadurch
wird aber wertvoller Brennstoff aus dem Brennstoffzellen-
System ohne Nutzung herausgeführt und - sofern er nicht durch
katalytische Verbrennung in Kohlendioxid und Wasser mit zu
sätzlicher Luft an einem Katalysator umgesetzt wird - an die
Umgebung abgegeben. Die Emission von Methanol unterliegt den
entsprechenden Auflagen wie die von Verbrennungsmotoren und
muss daher zum Gesamtwert der Kohlenwasserstoffe hinzugerech
net werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben,
mit dem die Abtrennung von Kohlendioxid aus dem Wasser-/
Brennstoff-Gemisch verbessert wird, und eine zugehörige Vor
richtung zu schaffen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Verfahren der ein
gangs genannten Art durch die Maßnahme des Patentanspruches 1
gelöst. Eine zugehörige Vorrichtung ist durch den Patent
anspruch 9 gekennzeichnet. Vorteilhafte Weiterbildungen des
Verfahrens und der zugehörigen Vorrichtung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
Bei der Erfindung wird zur Abtrennung eine Trennanlage ver
wendet, die nach dem Prinzip der Elektroosmose arbeitet. Der
Verlust von Brennstoff wird dadurch umgangen, dass der der
zeitige Nachteil der methanol- und wasserdurchlässigen
Membran in einer Brennstoffzelle zu einem Vorteil gewendet
wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Die Erfindung
wird im Einzelnen anhand einer DMFC, bei der als Brennstoff
Methanol verwendet wird, beschrieben.
Wesentlicher Teil einer Brennstoffzelle ist die Membran-Elek
trolyt-Einheit (MEA ≘ Membrane Electrolyte Assembly), welche
eine spezifische methanol- und wasserdurchlässige Membrane
aufweist, die chemisch durch Polyperfluoralkysulfonsäure
umschrieben wird. Eine solche Membran ist unter dem Handels
namen Nafion erhältlich. Die Nafion-Membranen werden übli
cherweise durch ihr Äquivalentgewicht charakterisiert, wobei
speziell bei DMFC-Brennstoffzellen üblicherweise die sog.
Nafion 117-Membran zum Einsatz kommt. Für die Verwendung in
der Brennstoffzelle werden diese Membranen hydrophobiert.
Die Anodenflüssigkeit wird bei diesem Verfahren durch eine
weiter Zelle oder weitere Zellen geleitet mit einer Nafion-
Membrane, die auch dünner sein kann als die übliche Nafion
117 Membrane, also Nafion 115 oder Nafion 112. Auch Nafion-
Material mit höherem Äquivalentgewicht, also 105 oder 102,
ist denkbar.
Je geringer der Widerstand der zusätzlichen Zelle, umso ge
ringer ist der Verlust. Diese Vorrichtung wird im folgenden
Trennanlage genannt. In dieser Zelle oder der zusätzlichen
Einheit von Zellen bei größeren Stacks wird die Anodenflüs
sigkeit nach Durchlaufen der Anoden geleitet und bei sehr
hohen Stromdichten aktiv betrieben.
Die Trennanlage wird als Elektroosmoseanlage betrieben. An
der Kathode wird Wasserstoff entwickelt. Durch den geringeren
Widerstand der Nafion-Membranen mit geringerem Äquivalent
gewicht bzw. geringerer Dicke ist die Stromdichte schon bei
geringen Spannungen sehr hoch und ist somit die Elektroosmose
besonders ausgeprägt. Das Methanol wird zusammen mit dem
Wasser zur Kathode befördert, wobei auf der Anode dann eine
an Methanol verarmte Flüssigkeit übrig bleibt. Das Kohlen
dioxid wird auf diese Weise vollständig von der zur Kathode
der Trennanlage transportierten Flüssigkeit getrennt. Die
Kathodenflüssigkeit kann nun im Anodenkreislauf der Brenn
stoffzelle erneut eingesetzt werden.
Bei der beschriebenen Vorrichtung wird also der z. Zt. wesent
liche Nachteil der DMFC, die zu durchlässige Membran, zum
Vorteil gewendet. Eine solche Vorrichtung kann direkt in
einem Brennstoffzellen-System als zusätzliche Einheit bzw.
Zellanordnung eingesetzt werden.
Die vorstehend anhand einer mit Methanol als Brennstoff be
triebenen DMFC beschriebene Problemlösung, Kohlendioxid aus
dem Wasser/Brennstoff-Gemisch abzutrennen, lässt sich auch
mit anderen Brennstoffen betriebene Brennstoffzellen über
tragen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Abtrennung von Kohlendioxid aus einem Ge
misch von Wasser und Brennstoff, insbesondere aus einem in
einer Brennstoffzelle vorliegenden Wasser-/Brennstoff-Gemisch
dadurch gekennzeichnet, dass zur
Trennung eine Trennanlage, die nach dem Prinzip der Elekto
osmose arbeitet, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Brennstoff Methanol ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass in der Trennanlage die Anodenflüs
sigkeit durch eine Membran geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Methanol zusammen mit dem Wasser
zur Kathode gefördert wird und das an der Anode eine an
Kohlendioxid angereicherte Flüssigkeit zurückbleibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die an der Anode der Trennanlage
verbleibende Flüssigkeit, die mit Kohlendioxid angereichert
ist, in einem Gasabscheider in Gas und Wasser getrennt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die Anoden
flüssigkeit zirkuliert und das die gebildete Kathodenflüssig
keit als Wasser-/Methanol-Gemisch zurück gewonnen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass mit dem elektoosmotischen Prinzip
das Methanol zusammen mit dem Wasser zur Kathode befördert
und an der Anode eine Methanol verarmte Flüssigkeit als
Anodenflüssigkeit zurück bleibt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass durch das elektroosmotische Prinzip
das Kohlendioxid vollständig von der zur Kathode der Trenn
anlage transportierten Flüssigkeit getrennt wird.
9. Vorrichtung mit Mitteln zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 7, mit einer
Trennanlage zur Abtrennung von Kohlendioxid aus einem
Wasser-/Methanol-Gemisch, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Trennanlage eine elektoosmo
tische Zelle ist, die nach dem Prinzip einer Brennstoffzelle
arbeitet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Brennstoffzelle eine
protonenleitfähige Membrane aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, dass die protonenleitfähige
Membrane ein Äquivalentgewicht unter 120, insbesondere unter
110, hat.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, da
durch gekennzeichnet, dass die Membrane
aus einem Material auf der Grundlage von Polyperfluoralky
sulfonsäure besteht.
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