Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beleimen von zur
Herstellung von Faserplatten vorgesehenen, getrockneten Fasern, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, des Anspruchs 16 bzw. des Anspruchs 21. Die
Fasern sind vorzugsweise aus lignozellulose- und/oder zellulosehaltigen Mate
rialien. Bei den Faserplatten handelt es sich um leichte, mitteldichte oder hoch
dichte Faserplatten.
Es ist üblich, Fasern, die zur Herstellung von MDF- oder HDF-Platten vorgese
hen sind, im nassen Zustand zu beleimen. Mit dieser sogenannten Blow-line-
Beleimung wird das Bindemittel in ein im Eingangsbereich des Rohrtrockners
endendes Blasrohr hinter einem Refiner auf die nassen, noch heißen Fasern
gesprüht. Anschließend werden die Fasern getrocknet. Die Blow-line-Belei
mung ermöglicht eine gleichmäßige Faserbeleimung und damit eine Vermei
dung von Klumpenbildung durch Fasern und Leim. Ein wesentlicher Nachteil
der Blow-line-Beleimung liegt jedoch in einem relativ hohen Leimverbrauch
(siehe z. B.: Buchholzer, P., "Leimverlusten auf der Spur", S. 22-24, MDF-Ma
gazin 1999,:). Der erhöhte Verbrauch an Leim ist dadurch verursacht, dass ein
Teil der Reaktivität des Leims während des Trocknungsprozesses der Fasern
aufgrund der hohen Temperaturen verloren geht. So ist in dem Trocknersystem
die Emission von Formaldehyd, das aus dem Leim herrührt, erheblich, wodurch
eine aufwendige Schadstoffminimierung erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil
der Blow-line-Beleimung besteht darin, dass die auf diese Weise beleimten Fa
sern aufgrund einer Voraushärtung im Trockner eine geringe Kaltklebrigkeit
aufweisen, so dass ein aus den Fasern geformtes Faservlies nach dem Vor
pressen eine große Rückfederungstendenz aufweist. Dies kann beim Verpressen
des Faservlieses aufgrund einer hohen Luftverdrängung aus dem Fa
servlies zur Zerstörung des Faservliesgefüges führen.
Die Nachteile der Blow-line-Beleimung können durch eine Beleimung der Fa
sern im trockenen Zustand vermieden werden. So ist bekannt, getrocknete Fa
sern in einem Mischer zu beleimen. Die Trockenbeleimung von Fasern in Mi
schern weist jedoch den Nachteil auf, dass Faseragglomerate und -verfilzungen
entstehen, die zu einer ungleichmäßigen Faserbeleimung und einer uner
wünschten Ausbildung von Leimflecken in den Plattenoberflächen führen (siehe
a. a. O.). Eine Trockenbeleimungsmaschine, bei der Mischwerkzeuge vorgese
hen sein können, ist z. B. in der EP 0 744 259 B1 beschrieben.
Aus der EP 0 728 562 A2 ist ein Verfahren zur Trockenbeleimung von Fasern
bekannt, bei dem in einer pneumatischen Förderleitung durch Erzeugung einer
hohen Turbulenz eine Auflockerung des Faserstromes aufgrund reduzierter
Strömungsgeschwindigkeit erfolgt und die Fasern in dieser Auflockerungszone
durch Besprühen benetzt werden.
In der DE 199 30 800 A1 ist ein Verfahren zur Trockenbeleimung von Fasern
beschrieben, bei dem die Beleimung in einem Endabschnitt eines Rohrtrock
ners erfolgt. Über dieses Verfahren liegen u. E. noch keine Erfahrungen aus
einer industriellen Erprobung vor. Nachteilig erscheint bei diesem Verfahren,
dass ein sehr hoher Heißgas- und Wasserdampfanteil zusammen mit den Fa
sern die Beleimungszone durchlaufen muss, da es zwingend notwendig ist,
dass der Leim beim Eindüsen in die Beleimungszone auf kleinste Teilchen
zerstäubt wird. Bei diesem hohen Heißgas- und Wasserdampfanteil, der bei
dem Verfahren unmittelbar nach dem Beleimungsprozess mittels eines Zyklons
von den Fasern getrennt wird, ist anzunehmen, dass ein Teil des Leims mit
dem Heißgas und dem Wasserdampf aus dem Fasergemisch in die At
mosphäre entweicht. Weiterhin können bei diesem bekannten Verfahren Prob
leme in Bezug auf die Gleichmäßigkeit der Beleimung angesichts der er
zeugten, dem Zufall unterworfenen Luftturbulenzen gegeben sein. Ferner erscheint
es bei diesem Verfahren schwierig, die Trocknungsfeuchte der Fasern
innerhalb der für den weiteren Prozess sehr wichtigen Toleranzen von +/-0,5
% des Sollwertes unter Kontrolle zu halten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit hoher Gleichmäßigkeit möglichst
viel Oberfläche der Fasern mit Bindemittel zu benetzen.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Dabei werden die Fasern von einer Dosiereinrichtung durch
einen mit Unterdruck beaufschlagten Zuführschacht einer Faserwalze zuge
führt, die auf ihrer Oberfläche mit einer Vielzahl von Stiften versehen ist, die
sich vorzugsweise in radialer Richtung konisch verjüngen. Die Faserwalze ro
tiert so, dass die Fasern durch die Stifte umgelenkt und entlang einem
Schachtabschnitt geführt werden, der durch einen Teilabschnitt des Umfangs
der Faserwalze und durch eine gegenüberliegende Wandung sowie der Faser
walze gegenüberliegende Beleimungsmittel begrenzt ist. Dabei werden die Fa
sern durch die Stifte und durch einen durch diese erzeugten Luftstrom auf an
nähernd die Umfangsgeschwindigkeit der Faserwalze beschleunigt. Durch die
Zentrifugalkraft entfernen sich die Fasern von der Faserwalze und legen sich
gegen einen Abschnitt der Wandung, wobei sie mit den Stiften nicht mehr in
Berührung kommen. Im Bereich dieses Wandungsabschnitts oder benachbart
zu einem Ende des Wandungsabschnitts werden die Fasern beleimt, bevor sie
an einer Austrittsöffnung des Schachtabschnitts austreten.
Die Fasern verlassen in einem Faserstrom den Zuführschacht und treffen auf
die Faserwalze. Durch die Einwirkung der auf der schnell rotierenden Faser
walze angeordneten Stifte werden die Fasern nicht nur umgelenkt, sondern
auch stark beschleunigt, wodurch Ungleichmäßigkeiten wie Faseragglomerate
beseitigt werden. Ferner wird der Faserstrom durch die Beschleunigung der
Fasern in Strömungsrichtung um ein Vielfaches im Vergleich zu den Fasern in
dem Zuführschacht gestreckt. Gleichzeitig steigt durch den Druck, mit dem die
Fasern während des Transportes durch den Schachtabschnitt gegen die Wandung
gepresst werden, das Schüttgewicht der Fasern, beispielsweise auf den
dreifachen Wert des Schüttgewichts der Fasern innerhalb des Zuführschachts.
Entsprechend ist bei erhöhtem Schüttgewicht die Faserstromhöhe reduziert.
Die Streckung des Faserstroms und die Reduzierung seiner Höhe ermöglichen
eine effektive Beleimung der Fasern. Darüber hinaus ist eine gleichmäßige Fa
serbeleimung dadurch gewährleistet, dass die Faserwalze den Faserstrom
hinsichtlich vorhandener Ungleichmäßigkeiten aufbereitet. Da die beleimten
Fasern keiner Mischung unterzogen werden, wird eine innere Verschmutzung
einer verwendeten Beleimungsvorrichtung weitgehend vermieden.
Vorzugsweise ist zur Erzielung einer gleichmäßigen Faserbeleimung vorgese
hen, dass die Fasern aus dem Dosierbunker, der eine integrierte Massenbe
stimmungsvorrichtung aufweisen kann, in einem über die Breite gleichmäßigen
Massenstrom der Faserwalze zugeführt und durch den Schachtabschnitt trans
portiert werden, d. h. dass die Länge der Faserwalze und die Breite des sich an
schließenden Schachtabschnitts, in dem die Beleimungsmittel angeordnet sind,
der Breite des Faserstroms entsprechen.
Die Drehgeschwindigkeit der Faserwalze und damit die Beschleunigung der
Fasern durch diese Walze ist vorzugsweise so gewählt, dass sich die Fasern
etwa nach einem Viertel des Faserwalzenumfangs nach Auftreffen der Fasern
auf die Faserwalze gegen die Wandung des Schachtabschnitts legen. Im Be
reich dieses Wandungsabschnitts bzw. an einem Ende des Wandungsab
schnitts erfolgt erfindungsgemäß die Beleimung der Fasern. Die Beleimung am
Ende des Wandungsabschnitts und damit unmittelbar vor dem Austreten der
Fasern aus dem Schachtabschnitt erweist sich dahingehend als vorteilhaft,
dass der Schachtabschnitt kaum durch die beleimten Fasern verunreinigt wer
den kann.
Die Beleimung kann über Leimschlitzdüsen erfolgen. Aus diesen Leimschlitz
düsen wird der Leim in den Schachtabschnitt hineingepumpt, so dass der Leim
aus den Schlitzdüsen hinausfließt und von den durch den Schachtabschnitt
transportierten Fasern aufgrund von Reibung mitgenommen wird. Dadurch,
dass der Faserstrom so stark aufgelöst ist und eine sehr große Faseroberfläche
zur Verfügung stellt, kann durch eine entsprechende Dosierung des Leims eine
hohe Gleichmäßigkeit der Faserbeleimung erreicht werden. Bei einer Anord
nung der Leimschlitzdüsen innerhalb des Wandungsabschnitts sind in dem
Wandungsabschnitt Beleimungsschlitze vorgesehen, in denen die Austrittsöff
nungen der Leimschlitzdüsen angeordnet sind. Dabei können die Leimschlitz
düsen in zwei Ebenen versetzt zueinander über die gesamte Breite des
Schachtabschnitts angeordnet sein, um auf diese Weise eine ausreichende
Stabilität der durch die Leimungsschlitze unterbrochenen Wandung des
Schachtabschnitts zu gewährleisten. Vorzugsweise treffen die Fasern im Be
reich der Leimschlitzdüsen auf ein Beleimungsbrett, das bei Anordnung der
Leimschlitzdüsen am Ende des Wandungsabschnitts sich einstückig über die
gesamte Breite des Schachtabschnitts erstrecken kann. Durch das Belei
mungsbrett wird der Faserstrom umgelenkt, wodurch die Fasern einen Druck
auf das Beleimungsbrett ausüben. Indem Leim durch die Leimschlitzdüsen auf
das Beleimungsbrett fließt und durch den Faserdruck ein mechanischer Abrieb
auf der Oberfläche des Beleimungsbretts durch die Fasern erfolgt, findet auf
dem Beleimungsbrett eine Leimaufnahme der Fasern statt. Vorzugsweise kann
das Beleimungsbrett im Winkel zur Strömungsrichtung der Fasern eingestellt
werden, um auf diese Weise die Fasern in gewünschter Weise umzulenken und
den gewünschten Druck der Fasern auf das Beleimungsbrett einstellen zu kön
nen.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Fasern im Bereich der Leimschlitz
düsen tangential auf eine in Bewegungsrichtung der Fasern rotierende Belei
mungswalze treffen, die etwas unterhalb der Ebene der Leimschlitzdüsen an
geordnet ist. Die Beleimungswalze dient als ein rotierendes Beleimungsbrett
und weist daher vorzugsweise eine glatte, ebene und verchromte Oberfläche
auf. Die Beleimungswalze stellt einen Teil der Begrenzung des Schachtab
schnitts dar. Sofern die Beleimungswalze am Ende des Schachtabschnitts an
geordnet ist, sorgt sie dafür, dass keine innere Verschmutzung der Wandung
des Schachtabschnitts entsteht, indem eventuelle Verunreinigungen durch
Leimrückstände im unmittelbaren Bereich der Leimübertragung auf den Faser
strom durch die Rotationsbewegung der Beleimungswalze aus dem Belei
mungsbereich heraustransportiert werden. Durch eine Vermeidung einer inne
ren Verschmutzung des Schachtabschnitts wird infolge auch die Bildung von
Faseragglomeraten minimiert.
Es kann eine kontinuierliche Reinigung der Beleimungswalze durch eine rotie
rende Bürste vorgesehen sein, die mit einem Reinigungswasserreservoir in
Kontakt ist. Das Reinigungswasser kann einer Leimaufbereitungsanlage zuge
führt und innerhalb dieser als Leimansatzwasser verwendet werden.
Zur Beschleunigung des Pressprozesses bei der Verpressung der beleimten
Fasern zu Faserplatten werden üblicherweise dem Leim Beschleuniger beige
mischt. Solch ein Beschleuniger, dessen Anteil in der Regel 2 bis 5% bezogen
auf den Festharzanteil beträgt, kann auf die Oberfläche der Beleimungswalze
beispielsweise mittel Sprühdüsen aufgetragen werden. Die Drehzahl der Walze
muss in diesem Fall auf die zu dosierende Beschleunigermenge abgestimmt
werden. Durch solch eine separate Dosierung des Beschleunigers kann im
Vergleich zu einer Auftragung des Beschleunigers auf die Fasern in Vermi
schung mit dem Leim über die Leimschlitzdüsen der Verschmutzungsgrad der
für die Beleimung verwendeten Vorrichtung reduziert werden.
Alternativ zu der Beleimung mittels der Leimschlitzdüsen können die Fasern
auch mittels einer Leimwalze beleimt werden, die mit einem Teilbereich einer
Manteloberfläche den Schachtabschnitt derartig begrenzt, dass aufgrund von
Reibung zwischen den Fasern und der Manteloberfläche Leim auf die Fasern
aufgetragen wird. Die Leimwalze ist vorzugsweise benachbart zum Ende des
Wandungsabschnitts, gegen den sich die Fasern legen, angeordnet und be
grenzt den Schachtabschnitt an dessen Austrittsöffnung so, dass die entlang
des Wandungsabschnitts gleitenden Fasern etwa tangential auf einen Teil der
Manteloberfläche der Leimwalze treffen.
Die Manteloberfläche der Leimwalze kann mit verschiedenen Profilen zur Auf
nahme von Leim ausgebildet sein. So können beispielsweise Radialrillen, Axial
rillen oder Vertiefungen in Form von Kugeleindrücken vorgesehen sein. Die
Manteloberfläche der Leimwalze kann aber auch glatt und eben sein. Sie be
steht vorzugsweise aus einem harten, reibfesten Werkstoff, wie z. B. Hartver
chromung.
Die Leimwalze kann in Kombination mit einer Leimauftragswalze nach dem
Prinzip von Leimauftragswalzen für flüssige Stoffe, wie sie in Lackierstraßen
der Plattenlackierung eingesetzt sind, arbeiten. Dabei ist die Leimauftragswalze
benachbart zu der Leimwalze angeordnet und begrenzt mit dieser ein Leim
bassin. Zwischen den beiden Walzen besteht ein Spalt, durch den hindurch bei
gegenläufiger Drehung der beiden Walzen ein Leimfilm auf die Leimwalze auf
getragen wird. Da die Stärke des Leimfilms auf der Leimwalze durch die Größe
des Spalts zwischen der Leimwalze und der Leimauftragswalze bestimmt wird,
kann der Spalt durch Verschiebung der Achse der Leimauftragswalze einstell
bar sein. Die Förderleistung der Leimwalze bzw. die auf die Fasern übertragene
Leimmenge wird ferner bestimmt durch die Drehzahl der Leimwalze. Bei der
Kalkulation des Leimvolumens pro Walzenumdrehung ist bei Leimwalzen mit
profilierter Manteloberfläche das Raumvolumen der Profilierungen zu berück
sichtigen. Die Zugabe von Leim auf die Fasern kann auf diese Weise in Ab
hängigkeit von dem Faserdurchsatz einer Bandwaage in der Dosiereinrichtung
geregelt werden.
Es kann auch vorgesehen sein, dass auf die Leimwalze durch Eintauchen der
Walze in einen Leimbehälter ein Leimfilm aufgetragen wird.
Wenn die Leimwalze im Bereich des Wandungsabschnitts, gegen den sich die
Fasern aufgrund der Zentrifugalkraft legen, angeordnet ist, kann ein Leimbas
sin vorgesehen sein, das durch die Außenfläche der Wandung des Schachtab
schnitts und durch einen Teil der Manteloberfläche der Leimwalze begrenzt ist.
Durch Drehung der Leimwalze entgegen der Drehrichtung der Faserwalze wird
Leim aus dem Leimbassin von der Leimwalze, die durch eine Öffnung in der
Wandung etwas in den Schachtabschnitt hineinragt, auf die Fasern übertragen.
Dabei kann, wenn die Leimwalze profiliert ist, ein Abstreifer vorgesehen sein,
der statt der Wandung des Schachtabschnitts das Leimbassin begrenzt und
dafür sorgt, dass Leim bei Eintritt der Manteloberfläche in den Schachtabschnitt
lediglich in Vertiefungen der Manteloberfläche vorhanden ist.
In all den beschriebenen Fällen der Verwendung einer Leimwalze erfolgt die
Auftragung des Leims auf die Fasern durch mechanischen Abrieb. Dabei wird
die Reibung durch den Unterschied der Geschwindigkeit des Faserstroms und
der Geschwindigkeit der Leimwalze erzeugt.
Alternativ zu einer direkten Beimischung eines Beschleunigers kann bei den
beschriebenen eine Leimwalze verwendenden Verfahren der Beschleuniger
auch separat über Düsen oder über eine Beschleunigerauftragswalze auf die
Fasern aufgetragen werden.
Bei den beschriebenen Verfahren sind der Faserdurchsatz, die Geschwindig
keit und die Höhe des Faserstroms in dem Schachabschnitt so gewählt, dass
an der Stelle, wo Fasern und Leim in Kontakt geraten, eine optimale Leimauf
nahme stattfindet.
Die oben genannte Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens ferner durch die
Merkmale des Anspruchs 16 gelöst. Auch bei diesem Verfahren werden die Fa
sern von einer Dosiereinrichtung durch einen Zuführschacht einer Faserwalze
zugeführt, die auf ihrer Oberfläche mit einer Vielzahl von vorzugsweise koni
schen Stiften versehen ist. Durch Rotation der Faserwalze werden die Fasern
wiederum in einen Schachtabschnitt umgelenkt und durch die Stifte und einen
durch die Stifte erzeugten Luftstrom auf annähernd die Umfangsgeschwindig
keit der Faserwalze beschleunigt. Der Schachtabschnitt ist durch einen Teilab
schnitt des Umfangs der Faserwalze und eine gegenüberliegende Wandung
begrenzt. An einer Austrittsöffnung des Schachtabschnitts treten die Fasern im
Wesentlichen in horizontaler Bewegungsrichtung aus und werden anschließend
nach unten abgesaugt und dadurch umgelenkt. Im Umlenkbereich werden die
Fasern mittels mindestens einer Sprühdüse, die Leim und Luft unter Druckbe
aufschlagung ausstößt, beleimt.
Die Fasern werden bei diesem Verfahren durch die Faserwalze aufbereitet wie
bei dem Verfahren gemäß Anspruch 1, d. h. es findet eine Auflösung von Un
gleichmäßigkeiten in den in einem Strom auf die Faserwalze gelangenden
Fasern und eine Streckung der Fasern statt. Auf diese Weise ist dafür gesorgt,
dass die Fasern im Umlenkbereich sehr fein verteilt sind und dadurch eine sehr
große Kontaktfläche für den aus den Sprühdüsen austretenden Leim bieten.
Die Fasern können dabei in einen Kanal einer pneumatischen Transportein
richtung umgelenkt werden, wobei im Umlenkbereich durch gegenüberliegend
angeordnete Sprühdüsen der Leim auf die Fasern aufgesprüht wird.
Bei beiden erfindungsgemäßen Verfahren kann vorgesehen sein, dass die Ge
schwindigkeit, mit der die Fasern auf die Faserwalze treffen, durch Einstellung
des in dem Zuführschacht herrschenden Unterdrucks bestimmt werden kann.
Ferner können beide Verfahren in der Weise eingesetzt werden, dass symme
trisch einander gegenüberliegend angeordnete Faserströme vorgesehen sind,
in denen die Fasern nach demselben Verfahren beleimt werden, wobei die Fa
serströme nach Austreten aus der Austrittsöffnung des Schachtabschnitts auf
einanderprallen. Ein solches Doppelbeleimungsverfahren ist insbesondere für
hohe Faser-Durchsatzleistungen bis zu 30 t atro/h geeignet. Dadurch, dass die
Faserströme nach der Leimauftragung frontal aufeinanderprallen, was vor
zugsweise bei einem Eintritt in einen Lufttransportschacht stattfindet, erfolgt
eine gute Nachmischung der Fasern.
An die beschriebenen Beleimungsverfahren kann sich auch unmittelbar eine
Sichtung der Fasern anschließen. In diesem Fall wird die unterschiedliche
Wurfweite von Teilchen unterschiedlicher Masse beim Austritt aus dem
Schachtabschnitt zu einer Luftfasersichtung genutzt. Bevorzugt ist jedoch, dass
sich an das jeweilige erfindungsgemäße Beleimungsverfahren ein eigenständi
ges Verfahren zur Fasersichtung anschließt. Bei solch einem Luftfasersich
tungs-Verfahren kann es sich beispielsweise um das in der deutschen Pa
tentanmeldung 100 25 171.3 beschriebene Fasersichtungs-Verfahren, dem ein
Verfahren zum Auflösen von Ungleichmäßigkeiten in einem Faserstrom voran
geht, handeln. Es kann sich aber auch die Formung eines Faservlieses an
schließen, beispielsweise nach dem in der genannten deutschen Patentan
meldung beschriebenen Verfahren.
Die oben genannte Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merk
male des Anspruchs 21 gelöst. Hier ergeben sich im Wesentlichen die gleichen
Vorteile, wie sie zuvor im Zusammenhang mit Anspruch 1 erwähnt wurden.
Vorzugsweise Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 21 bis
33 aufgeführt.
Die Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung ferner durch die Merkmale des
Anspruchs 34 gelöst. Auch hier ergeben sich im Wesentlichen die gleichen
Vorteile, wie sie zuvor im Zusammenhang mit Anspruch 16 erwähnt wurden.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Vorrichtung ist in Anspruch 35 aufge
führt.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher er
läutert, wobei auf die Figuren Bezug genommen wird. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Teilansicht einer Beleimungsvorrichtung mit Leim
schlitzdüsen,
Fig. 2 schematisch eine Teilansicht einer Beleimungsvorrichtung mit Leim
schlitzdüsen und einer drehbaren Beleimungswalze,
Fig. 3a schematisch eine Teilansicht einer Beleimungsvorrichtung mit einer
Leimwalze,
Fig. 3b schematisch einen Ausschnitt eines Oberflächenprofils der Leimwalze
gemäß Fig. 3a,
Fig. 4 schematisch eine Teilansicht einer Beleimungsvorrichtung mit
Leimsprühdüsen,
Fig. 5 schematisch eine Teilansicht einer Beleimungsvorrichtung, bei der zwei
symmetrisch einander gegenüberliegend angeordnete Faserströme vorgese
hen sind, und
Fig. 6 schematisch eine Teilansicht einer Beleimungsvorrichtung mit integrier
tem Fasersichter.
Die Beleimungsvorrichtung gemäß Fig. 1 weist eine an einen Austrag 1 eines
nicht gezeigten Fasertrockners angeschlossene Faser-Querverteilungseinrich
tung 2 auf. An die Querverteilungseinrichtung 2 schließt sich ein Dosierbunker
3 an, der durch die Querverteilungseinrichtung 2 gleichmäßig mit getrockneten
Holzfasern 4 befüllt wird. Mittels eines Bodenbandes 5 werden die Holzfasern 4
einem Dosierbunkeraustrag mit Austragswalzen 6 zugeführt. Durch die Aus
tragswalzen 6 werden größere Verklumpungen der Fasern 4 aufgelöst. Das
Bodenband 5 läuft über eine Wägeeinrichtung 7, die in kontinuierlicher Weise
das laufende Faserdurchsatzgewicht (Gewicht pro Zeiteinheit) erfasst.
Von dem Dosierbunkeraustrag gelangen die Fasern 4 in einen aus zwei Form
wänden 8 und 9 gestalteten Zuführschacht 10, der an einem oberen Ende eine
Luftzuführung 11 aufweist.
Durch einen Ventilator 12 einer pneumatischen Transporteinrichtung 13, die in
Fig. 1 nur teilweise mit einem zu der Beleimungsvorrichtung gehörenden Teil
abschnitt dargestellt ist, wird im Zuführschacht 10 ein Gemisch aus Fasern und
Luft angesaugt, wobei sich die Fasern in einem Faserstrom 14 vermehrt ent
lang der Formwand 9 und sich die Luft vermehrt in einem Luftstrom entlang der
Formwand 8 bewegen. An der Formwand 9 ist ein Elektromagnet 15 zur Aus
sonderung von Metallteilen aus dem Faserstrom 14 angebracht.
Im Bereich einer Austrittsöffnung 16 des Zuführschachts 10 trifft der Faserstrom
14 auf eine Faserwalze 17, die zur Auflösung von Ungleichmäßigkeiten in dem
Faserstrom 14 und zur Beschleunigung der Fasern in dem Faserstrom 14 dient.
Auf der Oberfläche der Faserwalze 17 ist eine Vielzahl von Stiften 18 angeord
net, die sich mit größer werdendem Abstand zur Drehachse der Faserwalze 17
konisch zu einer Spitze verjüngen. Die Faserwalze 17 rotiert mit hoher Ge
schwindigkeit in der durch den Pfeil 19 angedeuteten Drehrichtung. Die Um
fangsgeschwindigkeit der Faserwalze 17 ist variabel und kann 20 bis 100 m/sec
betragen. Der Durchmesser der Faserwalze 17 kann beispielsweise 1000 mm
und die Länge der Faserwalze 17 beispielsweise 1800 mm betragen. In diesem
Fall handelt es sich bei den konischen Stiften 18 ca. um 10.000 Stück.
Ein Teilabschnitt 20 des Faserwalzenumfangs, eine der Faserwalze 17 gegen
überliegende Wandung 21 und unten beschriebene Beleimungsmittel begren
zen einen Schachtabschnitt 22, der sich etwa von der Austrittsöffnung 16 des
Zuführschachts 10 bis zu dem tiefsten Punkt der Faserwalze 17 erstreckt und
dort eine Austrittsöffnung 23 aufweist. Der Verlauf der Wandung 21 ist so ge
staltet, dass sich der Abstand zwischen der Spitze der Stifte 18 und der Wan
dung 21 von einer der Austrittsöffnung 16 des Zuführschachts 10 benachbarten
Eintrittsöffnung 24 des Schachtabschnitts 22 bis zur Austrittsöffnung 23
progressiv vergrößert. Die Wandung 21 ist an einer Außenseite im Wesentli
chen über ihre gesamte Länge mit einem wassergekühlten Kühlmantel 25 ver
sehen.
Im Bereich der Austrittsöffnung 23 ist über die gesamte Breite des Schachtab
schnitts 22 eine Reihe von Leimschlitzdüsen 26 angeordnet. Die Austrittsöff
nungen der Leimschlitzdüsen 26 befinden sich in einem Spalt 27, der von
einem unteren Ende der Wandung 21 und einem Beleimungsbrett 28 gebildet
ist. Jede Leimschlitzdüse 26 wird von einer separaten Verdrängerpumpe 29
über einen Verbindungschlauch 30 mit Leim aus einem Leimabzugsbehälter
31, der eine Leimabzugswaage 32 aufweist, versorgt. Zum Beispiel sind bei
einer Prozessbreite von 1800 mm 25 Leimschlitzdüsen 26 mit einer Schlitz
länge von 72 mm und einer Schlitzbreite von 2 mm vorgesehen. Die Anzahl der
Schlitzdüsen 26 lässt sich beliebig verändern. Die Leimpumpen 29 werden vor
zugsweise über eine gemeinsame Antriebswelle 33 und einen gemeinsamen
Antrieb 34 angetrieben. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Durchsatzleis
tung aller Leimpumpen 29. Einzeln angetriebene Leimpumpen sind auch mög
lich. Das Beleimungsbrett 28, das unmittelbar an die Leimschlitzdüsen 26 an
schließt, ist über die gesamte Breite des Schachtabschnitts 21 angeordnet. Es
ist in seinem Winkel zu dem Schachtabschnitt 22 einstellbar.
Der Schachtabschnitt 22 mündet in die pneumatische Transporteinrichtung 13.
Die Geschwindigkeit, mit der sich der Faserstrom 14 in dem Zuführschacht 10
auf die Austrittsöffnung 16 zu bewegt, ist über eine Luftdrossel 35 in einem
oberen Kanalabschnitt 40 der pneumatischen Transporteinrichtung 13 einstell
bar, indem ein durch den Ventilator 12 erzeugter Unterdruck im Bereich der
Faserwalze 17 verändert wird.
Dadurch, dass der Faserstrom 14 im Bereich der Austrittsöffnung 16 auf die mit
hoher Geschwindigkeit rotierende Faserwalze 17 trifft und die Stifte 18 eine zur
Bewegungsrichtung des Faserstroms 14 rechtwinklige Geschwindigkeitskom
ponente aufweisen, werden zusammenhängende oder verklumpte Fasern von
einander getrennt, wobei einzelne Fasern durch die Faserwalze 17 kaum be
schädigt werden.
Ferner werden die Fasern durch die Faserwalze 17 in den Schachtabschnitt 22
umgelenkt. Im ersten Teil des Schachtabschnitts 22 findet durch die Trägheit
der Fasern neben einem Durchkämmen der Fasern und dem damit verbunde
nen Auflösen von Faserklumpen eine Beschleunigung der Fasern auf annä
hernd die Umfangsgeschwindigkeit der Faserwalze 17 statt. Diese Faserge
schwindigkeit ist bei dieser Beleimungsvorrichtung ca. nach einem Viertel des
Umfangs der Faserwalze 17 erreicht. In diesem Bereich des Schachtabschnitts
22 sind die Fasern in einem Faserstrom 36 auf ein Vielfaches des Faserstroms
14 in dem Zuführschacht 10 gestreckt. Durch die Vielzahl der konischen Stifte
18 wird in dem Schachtabschnitt 22 ein Luftstrom erzeugt, der etwa der Um
fangsgeschwindigkeit der Faserwalze 17 entspricht. Durch die Radialkräfte von
Luft und Fasern streben die Fasern in dem Schachtabschnitt 22 zentrifugal
nach außen und legen sich gegen eine Innenseite der Wandung 21 des
Schachtabschnitts 22, so dass die konischen Stifte 18 der Faserwalze 17 nach
ca. einem Viertel des Umfangs der Faserwalze 17 im Schachtabschnitt 22 nicht
mehr mit den Fasern in Berührung sind.
Durch die durch die Streckung der Fasern bewirkte Auflösung des Faserstroms
36 und durch die über die gesamte Breite des Faserstroms 36 vorgesehene
Leimübertragung, ergibt sich eine große Kontaktfläche für die Leimaufnahme.
Das Beleimungsbrett 28 dient zur Umlenkung des Faserstroms 36. Die Fasern
üben dabei auf das Beleimungsbrett 28 einen Druck aus, der durch eine Ein
stellung des Winkels des Beleimungsbretts 28 zu dem Schachtabschnitt 22
einstellbar ist. Die Aufnahme von Leim 37 durch die Fasern wird dabei durch
mechanischen Abrieb des Leims 37 auf dem Beleimungsbrett 28 bewirkt. Die
Leimdosierung erfolgt nach einem vorbestimmten prozentualen Leimanteil
bezogen auf atro Fasern im Verhältnis zu dem Faserdurchsatz, der über die
Wägeeinrichtung 7 des Dosierbunkers 3 erfasst wird.
Die Fasern treten nach der Beleimung aus dem Schachtabschnitt 22 aus und
werden durch die Schwerkraft und durch in Richtung des Pfeils 38 strömende
Transportluft in eine Absaughaube 39 der pneumatischen Transporteinrichtung
13 unterhalb der Faserwalze 17 umgelenkt. Bei der Transportluft handelt es
sich vorzugsweise um in einem geschlossenen Kreislauf geführte Rückluft oder
um Frischluft.
In allen Zeichnungsfiguren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszahlen verse
hen.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 weist ebenfalls benachbart zu der Austritts
öffnung 23 des Schachtabschnitts 22 angeordnete Leimschlitzdüsen 26 auf.
Benachbart zu den Leimschlitzdüsen 26 ist eine Beleimungswalze 45 angeord
net, die den Schachtabschnitt 22 an dessen Austrittsöffnung 23 begrenzt. Die
Beleimungswalze 45 ragt mit einer Manteloberfläche 46 etwas in den
Schachtabschnitt 22 hinein, so dass der Faserstrom 36 tangential auf die
Manteloberfläche 46 trifft. Die Leimschlitzdüsen 26 sind in einer Ebene über die
gesamte Breite der Faserwalze 17 angeordnet und so ausgerichtet, dass sie
den Leim 37 in etwa parallel zu dem auf die Faserwalze 17 treffenden Faser
strom 36 abgeben.
Die Beleimungswalze 45 dient als in Richtung des Pfeils 47 rotierendes Belei
mungsbrett. Ihre Manteloberfläche 46 ist glatt, eben und verchromt. Der Aus
trittsöffnung 23 etwa diametral gegenüberliegend ist benachbart zu der Belei
mungswalze 45 eine drehbare Bürste 48 angeordnet, die in Kontakt mit der
Manteloberfläche 46 und einem Behälter 49 mit Reinigungswasser ist und in
derselben Drehrichtung wie die Faserwalze 17 rotiert. Durch die Beschaffenheit
der Manteloberfläche 46 und die Rotationsbewegung der Beleimungswalze 45
werden mögliche Verunreinigungen durch Leimrückstände im unmittelbaren
Bereich der Leimübertragung auf den Faserstrom 36 aus dem Belei
mungsbereich heraustransportiert und in kontinuierlicher Weise über die Bürste
48 abgereinigt. Auf diese Weise wird eine innere Verschmutzung des
Schachtabschnitts 22 vermieden und somit die Bildung von Faseragglomeraten
minimiert.
Ferner ist benachbart zu der Beleimungswalze 45 eine Reihe von Sprühdüsen
50 (nur eine ist gezeigt) angeordnet, mit denen auf die Manteloberfläche 46 der
Beleimungswalze 45 ein Beschleuniger aufgetragen werden kann. Anstelle der
Sprühdüsen 50 können auch andere Zerstäuber verwendet werden. Die
Sprühdüsen 50 sind jeweils über einen Verbindungsschlauch 51 mit einem eine
Abzugswaage 52 aufweisenden Abzugsbehälter 53 für einen Beschleuniger
verbunden. Der Beschleuniger wird über durch einen Motor 54 angetriebene
Pumpen 55 (nur eine ist gezeigt) von dem Abzugsbehälter 53 zu den Sprühdü
sen 50 transportiert, die über die gesamte Breite der Beleimungswalze 45 an
geordnet sind.
Die Beleimungswalze 45 ragt mit ihrer Manteloberfläche 46 in die Absaughaube
39 hinein, die zu dem oberen Kanalabschnitt 40 der pneumatischen Trans
porteinrichtung 13 etwas abgewinkelt ist.
Die Beleimungsvorrichtung gemäß Fig. 2 weist die gleichen, jedoch nicht ge
zeigten Mittel zur Einführung der Fasern in den Zuführschacht 10 auf wie die
Beleimungsvorrichtung gemäß Fig. 1.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist der Beleimungsvorrichtung gemäß Fig. 1
ähnlich. Unterschiede bestehen jedoch bei den Mitteln zur Beleimung der Fa
sern. Die Beleimungsvorrichtung gemäß Fig. 3 weist eine nach dem Prinzip von
Flüssigkeitsauftragswalzen arbeitende Leimwalze 60 auf, die die Austrittsöff
nung 23 des Schachtabschnitts 22 begrenzt und dabei mit einem Teilabschnitt
61 einer Manteloberfläche 62 über die gesamte Breite des Schachtabschnitts
22 in diesen hineinragt. Die Manteloberfläche 62 der Leimwalze 60 ist mit Ver
tiefungen 63 in Form von Kugeleindrücken ausgebildet, wie sie in Fig. 3b aus
schnittsweise dargestellt sind. Die Vertiefungen 63 sind entsprechend der er
forderlichen Leimdurchsatzleistung bemessen. Im vorliegenden Fall besitzt die
Leimwalze einen Außendurchmesser von ca. 500 mm und rotiert mit 60 U/min.
Der Durchmesser der Vertiefungen 63 beträgt 10 mm und die Tiefe 1 mm. Es
können aber auch andere Profile vorgesehen sein, wie z. B. Radialrillen oder
Axialrillen, und die Manteloberfläche 62 kann auch glatt und eben sein. Sie ist
aus einem harten, reibfesten Werkstoff, wie z. B. Hartverchromung. Die Leim
walze 60 arbeitet in Kombination mit einer Leimauftragswalze 64, die benach
bart zu der Leimwalze 60 angeordnet ist und mit dieser zusammen ein Leim
bassin 65 bildet. Über eine Leimzufuhrleitung 66 kann dem Leimbassin 65 Leim
zugeführt werden. Zwischen der Leimwalze 60 und der Leimauftragswalze 64
besteht ein Spalt 67.
Mit einem weiteren Teilabschnitt 68 ihrer Manteloberfläche 62 ragt die Leim
walze 60 in einen Leimbehälter 69, welcher einen ersten Leimüberlauf 70 und
einen zweiten Leimüberlauf 71 besitzt.
Die Leimwalze 60 kann um ihre Längsachse wie durch den Pfeif 72 angedeutet
sowohl mit als auch entgegen der Strömungsrichtung des Faserstroms 36 ge
dreht werden. Bei Drehrichtung entgegen des Faserstroms 36 holt sich die
Leimwalze 60 den Leim aus dem Leimbassin 65, wobei sich die Leimauftrags
walze 64 entgegen der Leimwalze 60 dreht. Dabei entsteht ein Leimfilm auf der
Leimwalze 60. Dessen Stärke kann über den in seiner Stärke durch Verschie
bung der Leimauftragswalze 64 einstellbaren Spalt 67 zwischen der Leimwalze
60 und der Leimauftragswalze 64 bestimmt werden. Wenn die Leimwalze eine
glatte Manteloberfläche 62 aufweist, kann der Leimfilm z. B. eine Stärke von 0,2 mm
besitzen.
Wenn Leim anstatt aus dem Leimbassin 65 aus dem Leimbehälter 69 auf die
Fasern aufgetragen werden soll, ist das Leimbassin 65 entleert und die Leim
auftragswalze 64 in einem größeren Abstand zu der Leimwalze 60 positioniert.
In diesem Fall dreht sich die Leimwalze 60 mit dem Faserstrom 36, und der
Leimfüllstand in dem Leimbehälter 69 ist mittels des Leimüberlaufs 71 auf
einem Niveau 73 gehalten, bei dem die Leimwalze 60 in den Leim eintaucht.
Der Leimbehälter 69 wird ebenfalls über die Leimzufuhrleitung 66 gefüllt. Wenn
die Beleimung der Fasern über das Leimbassin 65 vorgenommen wird, wird der
Leimfüllstand im Leimbehälter 69 mittels des Leimüberlaufs 70 auf einem tiefe
ren Niveau 74 gehalten, bei welchem die Leimwalze 60 nicht in den Leim ein
taucht. Der aus den Leimüberläufen 70 und 71 abströmende Leim läuft zur
Wiederverwendung zurück in eine nicht gezeigte Leimaufbereitungsvorrichtung.
Auch bei dieser Beleimungsvorrichtung erfolgt die Leimaufnahme der Fasern
durch mechanischen Abrieb, indem der Faserstrom 36 an der durch das Be
zugszeichen 75 bezeichneten Berührungsstelle im Wesentlichen tangential auf
die Leimwalze 60 trifft.
Die Regelung der Leimauftragung mittels dieser Beleimungsvorrichtung erfolgt
folgendermaßen: Über die Wägeeinrichtung 7 wird abzüglich der bekannten
Faserfeuchte gravimetrisch das aktuelle atro Fasergewicht in kg/h festgestellt.
Das Volumen der Leimflotte, die einen Festharzanteil von z. B. 65% aufweist,
ist bezogen auf eine Umdrehung der Leimwalze 60 das Volumen der Summe
der Vertiefungen 63. Die Konstanten Festharzanteil der Leimflotte, spezifischen
Gewicht des Festharzes und Leimflottenvolumen einer Walzenumdrehung er
geben den Festharzanteil einer Walzenumdrehung in kg pro Umdrehung. Somit
wird durch Veränderung der Drehzahl der Leimwalze 60 die Zugabe von Fest
harz auf atro Fasern in kg/h in Abhängigkeit vom Faserdurchsatz der Wägeein
richtung 7 geregelt.
Bei den Beleimungsvorrichtungen gemäß den Fig. 1 bis 3 kann beispielsweise
im Bereich der Beleimungsmittel eine gestreckte Faserstromfläche von ca. 94 m2/sec
erzielt werden.
Auch die Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist der Beleimungsvorrichtung gemäß
Fig. 1 ähnlich und weist Unterschiede lediglich bei den Mitteln zur Beleimung
auf.
In einer mit entsprechenden Durchbrüchen versehenen Wandung 80 der Ab
saughaube 39 sind einander gegenüberliegend zwei Reihen von Zwei-Stoff-
Sprühdüsen 81 und 82 angeordnet, die zur Beleimung der aus dem Schacht
abschnitt 22 austretenden mit dem Bezugszeichen 83 bezeichneten Fasern
durch Ausstoßen von Leim und Luft vorgesehen sind. Die Fasern 83 werden im
Übergang von dem Schachtabschnitt 22 zu der Absaughaube 39 umgelenkt
und aufgrund unterschiedlichen Gewichts räumlich aufgeweitet. Dadurch ist
eine große Kontaktfläche der Fasern 83 für eine Leimauftragung geschaffen.
Die Sprühdüsen 81, 82 sind wie bei der Beleimungsvorrichtung gemäß Fig. 1
jeweils über einen Verbindungsschlauch mit einer separaten Leimpumpe (nicht
gezeigt) verbunden. Die Versorgung der Sprühdüsen mit Leimflotte erfolgt in
gleicher Weise wie bei der Beleimungsvorrichtung gemäß Fig. 1. Die von den
Sprühdüsen 81, 82 benötigte Luft wird aus einer allgemeinen Luftversorgung
zur Verfügung gestellt.
Fig. 5 zeigt eine Beleimungsvorrichtung, die in Bezug auf eine Längsachse
eines Teilabschnitts der pneumatischen Transporteinrichtung 13 symmetrisch
beschaffen ist. Zu beiden Seiten der Längsachse befindet sich jeweils eine
Beleimungseinheit 86 bzw. 87, die vom Prinzip her einer der Beleimungsvor
richtungen gemäß den Fig. 1 bis 4 entspricht. Die Beleimungsmittel können
somit entsprechend diesen beschriebenen Beleimungsvorrichtungen unter
schiedlich ausgebildet sein und sind daher in Fig. 5 nicht eingezeichnet. Glei
che Teile der beiden Beleimungseinheiten 86, 87 der Doppelbeleimungsvor
richtung sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Neben einer
besonders hohen Durchsatzleistung der Doppelbeleimungsvorrichtung besitzt
diese den Vorteil, dass eine gute Nachmischung der Fasern durch die frontal
aufeinander prallenden Faserströme 36 erfolgt, ohne dass Mischwerkzeuge
verwendet werden. Auch für kleinere Durchsatzleistungen kann die Doppelbe
leimungsvorrichtung alternativ zu den anderen erfindungsgemäßen Belei
mungsvorrichtungen eingesetzt werden, um so die sehr nützliche Nach
mischung zu erreichen.
In Fig. 6 ist eine Beleimungsvorrichtung dargestellt, die nach dem Prinzip einer
der Beleimungsvorrichtungen gemäß den Fig. 1 bis 4 arbeitet, wobei wiederum
die speziellen Beleimungsmittel nicht dargestellt sind. Zusätzlich zu den bereits
beschriebenen Beleimungsvorrichtungen weist die Beleimungsvorrichtung ge
mäß Fig. 6 eine Fasersichtereinheit 90 auf.
Bei der Beleimungsvorrichtung gemäß Fig. 6 mündet die Austrittsöffnung 23
des Schachtabschnitts 22 in die Absaughaube 39 der pneumatischen Trans
porteinrichtung 13. Gegenüber von der Austrittsöffnung 23 ist ein Einlass 91
eines Grobgutaustragsschachts 92 angeordnet. Der Grobgutaustragsschacht
92 erstreckt sich in vertikaler Richtung und weist an seinem unteren Ende einen
Grobgutaustrag 93 auf. Oberhalb des Grobgutaustrags 93 sind Luftzuführungs
öffnungen 94 angeordnet. Über den Querschnitt des Grobgutaustragsschachts
92 sind Luftregulierungsklappen 95 angebracht. Benachbart zu dem Einlass 91
sind Verstellklappen 96 und 97 angeordnet.
Der Fasersichtereinheit 90 liegt folgende Funktionsweise zugrunde: Die aus der
Austrittsöffnung 23 austretenden Fasern des Faserstroms 36 gelangen in die
Absaughaube 39 der pneumatischen Transporteinrichtung 13. Leichtes Nor
malgut 98, also durchschnittlich schwere einzelne Fasern, beschreiben auf
grund ihrer relativ geringen kinetischen Energie nach dem Austritt aus dem
Schachtabschnitt 22 ansatzweise eine kurze Wurfparabel, um dann von dem in
der pneumatischen Transporteinrichtung 13 abwärts gerichteten durch den
Pfeil 38 angedeuteten Transport-Luftstrom mitgenommen zu werden.
Grobgut 99, welches schwerer als das Normalgut 98 ist, beschreibt durch die
höhere kinetische Energie eine längere Wurfparabel und gelangt dadurch in
den Grobgutaustragsschacht 92. Durch eine in dem Grobgutaustragsschacht
92 herrschende geringe Luftströmung werden Faserteilchen, die im Grenz
bereich zwischen leicht und schwer liegen, aus dem Grobgutaustragsschacht
92 in den Luftstrom der pneumatischen Transporteinrichtung 13 zurückgehoben.
Schwerteile des Grobgutes fallen hingegen in den Grobgutaustrag 93. Die
Verstellklappe 96 ist in ihrer Höhe und ihrem Winkel verstellbar und dient zur
Einstellung der Geschwindigkeit und der Richtung der abwärtsgerichteten Luft
strömung in der Absaughaube 39. Auf diese Weise kann Einfluss genommen
werden auf die Wurfparabel des Faserstroms 36 nach dem Austritt aus dem
Schachtabschnitt 22. Die Luftgeschwindigkeit im Grobgutaustragungsschacht
92 wird erstens über die Stärke des in der Fasersichtereinheit 90 herrschenden
Unterdrucks, der wiederum durch die Luftdrossel 35 im oberen Kanalabschnitt
40 der pneumatischen Transporteinrichtung 13 einstellbar ist, und zweitens
über die Luftregulierungsklappen 95 bestimmt. Über die in ihrer Höhe veränder
bare Verstellklappe 97 kann der Öffnungsquerschnitt des Einfasses 91 einge
stellt werden.
Vorteilhaft erweist sich bei dieser Beleimungsvorrichtung, dass Beleimung und
Sichtung der Fasern in ein und derselben Vorrichtung erfolgen.