DE10036989C2 - Bahnverarbeitende Maschine und Verfahren zu deren Betrieb - Google Patents
Bahnverarbeitende Maschine und Verfahren zu deren BetriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie eine bahnverarbeitende Maschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
8.
Derartige bahnverarbeitende Maschinen können insbesondere als Druckma
schinen ausgebildet sein. In der Druckmaschine wird eine zu bearbeitende
Bahn über ein Transportsystem mehreren Bearbeitungsstationen zugeführt.
Die zu bearbeitenden Bahnen bestehen aus Papier, Folien, Pappe, Karton oder
dergleichen. Das Transportsystem besteht aus einem System von Walzen, über
welche die Bahn geführt ist. Neben nicht angetriebenen Walzen sind auch
Stellelemente bildende angetriebene Walzen wie beispielsweise Zugwalzen
vorgesehen. Diese Walzen werden jeweils mittels eines Motors angetrieben.
Zwischen dem Antrieb und der Walze ist ein Übertragungselement wie zum
Beispiel ein Getriebe oder ein Zahnradsatz geschaltet.
Desweiteren können mittels eines Antriebs und eines Übertragungselements
getriebene Stellelemente zur Bearbeitung der Bahn vorgesehen sein. Derartige
Stellelemente können von Druckwalzen und dergleichen gebildet sein.
Die Steuerung der einzelnen Antriebe erfolgt über eine zentrale Steuereinheit
oder ein System von Steuereinheiten.
Damit die Bahn den einzelnen Bearbeitungsstationen wie zum Beispiel Druck
werken oder Stanzvorrichtungen positionsgenau zugeführt werden kann, sind
an den Antrieben Messgeber angeordnet, mittels derer die aktuellen Winkelpositionen
der angeschlossenen Stellelemente, insbesondere Walzen, erfasst wer
den. In Abhängigkeit der Ausgangssignale der Messgeber erfolgt die Steuerung
der einzelnen Antriebe.
Zudem kann zur positionsgenauen Steuerung der Bahn ein Passerregelungs
system vorgesehen sein. Derartige Systeme umfassen Sensoren, mittels derer
auf der Bahn aufgebrachte Passermarken erfasst werden. Die Ausgangssignale
dieser Sensoren bilden Eingangsgrößen für das in der Steuereinheit integrierte
Passerregelungssystem.
Trotz der in der Steuereinheit durchgeführten Steuerungs- und Regelprozesse
lässt sich eine Bahn in einer derartigen bahnverarbeitenden Maschine an den
einzelnen Bearbeitungsstationen nicht beliebig genau positionieren.
Ein Grund hierfür liegt darin, dass die Einheiten zur Durchführung der Positio
niervorgänge der einzelnen Stellelemente fehlerbehaftet sind. Dies gilt insbe
sondere für die den Stellelementen vorgeordneten Übertragungselementen wie
zum Beispiel Getrieben oder Zahnradsätzen.
Die DE 44 05 658 C2 betrifft einen Antrieb für Zylinder einer Rotationsdruck
maschine. Die Rotationsdruckmaschine weist ein farbübertragendes Zylinder
paar mit einem Gummituchzylinder und einem Plattenzylinder auf, die zum
gemeinsamen Antrieb durch einen ersten Motor gekoppelt sind. Weiterhin ist
ein von einem zweiten Motor angetriebener Gegendruckzylinder vorgesehen,
der mit dem Gummituchzylinder einen Druckspalt für eine zu bearbeitende
Bahn bildet. Für die Motoren ist zudem ein Regler vorgesehen. Dabei ist einem
geregelten Motor zum Antrieb des Gummituchzylinders ein Istwert-Geber zu
geordnet, der die Winkellage des Gummituchzylinders erfasst. Zur Regelung
werden die Istwerte mit Sollwerten verglichen, die mittels eines Sollwert-
Gebers generiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen möglichst genauen Lauf und
eine genaue Positionierung von Stellelementen an bahnverarbeitenden Maschi
nen zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 vorgese
hen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß werden für wenigstens ein Übertragungselement mit ganz
zahligem Übersetzungsverhältnis i mittels einer Messanordnung während eines
Einlernvorganges positionsabhängige Ausgangsgrößen in Abhängigkeit von
vorgegebenen positionsabhängigen Eingangsgrößen bestimmt.
Dabei sind die positionsabhängigen Eingangsgrößen insbesondere von der
Winkelposition αe der Eintriebswelle des Übertragungselements und die positi
onsabhängigen Ausgangsgrößen von der Winkelposition αa der Abtriebswelle
des Übertragungselements gebildet, wobei der Quotient αe/αa bei fehlerfreiem
Betrieb des Übertragungselements dem Übertragungsverhältnis i entspricht.
Aus den positionsabhängigen Ausgangsgrößen werden Korrekturwerte für die
während der auf den Einlernvorgang folgenden Betriebsphase verwendeten
Eingangsgrößen verwendet.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt somit darin, Fehler in den Übertra
gungselementen während des Einlernvorgangs quantitativ zu erfassen. Mit den
Korrekturwerten werden die Eingangsgrößen des Übertragungselements dann
so geeicht, dass dessen Fehler kompensiert werden.
Die Übertragungselemente sind insbesondere von Getrieben, Zahnradsätzen
oder dergleichen gebildet. Bei derartigen Übertragungselementen treten Fehler
insbesondere aufgrund von Exzentrizitäten der einzelnen Zahnräder auf, die in
der Größenordnung von einigen Winkelminuten liegen. Durch die Kalibrierung
der die Eingangsgrößen bildenden Winkelpositionen αe der Eintriebswelle mit
den während der Einlernphase ermittelten Korrekturwerten wird während der
Betriebphase die Ansteuerung des Übertragungselements mittels des Antriebs
so vorgenommen, dass diese Fehler kompensiert werden.
Da das Übersetzungsverhältnis des Übertragungselements ganzzahlig gewählt
ist, treffen nach jeweils einer Zahnradumdrehung des Abtriebs dieselben Zähne
der Zahnräder aufeinander. Somit können die Korrekturwerte in Form einer
winkelabhängigen Kompensationstabelle über eine ganze Abtriebsumdrehung
in der Steuereinheit hinterlegt und in eindeutiger Weise den Eingangsgrößen
während der Betriebsphase zugeordnet werden, wodurch die durch die Exzent
rizitäten verursachten Fehler reproduzierbar über den gesamten Winkelbereich
eliminiert werden.
Durch die Elimination derartiger Fehler kann zum einen die Genauigkeit der
Positionierung der einzelnen Stellelemente erheblich gesteigert werden, wobei
gemäß einer ersten Alternative die Stellelemente zum Transport und/oder zur
Bearbeitung der Bahn einer bahnverarbeitenden Maschine dienen. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass durch derartige Fehler hervorgerufene Schwingun
gen der Stellelemente und damit auch der gesamten bahnverarbeitenden Ma
schine vermieden oder zumindest stark reduziert werden können.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden auch Fehler auf
grund des Spiels ineinander greifender Zahnräder der Übertragungselemente
eliminiert. Hierzu wird an ein Stellelement ein Motor oder eine Bremse ange
schlossen. Dadurch wird das Stellelement gezielt beschleunigt oder abge
bremst, wodurch zwischen den Zahnrädern des Übertragungselements eine
dauerhafte Vorspannung erzielt wird.
Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 Schematische Darstellung eines Ausschnitts einer bahnverarbeiten
den Maschine.
Fig. 2 Schematische Darstellung eines angetriebenen Stellelements für die
bahnverarbeitende Maschine gemäß Fig. 1.
Fig. 3 Messanordnung für ein dem Stellelement gemäß Fig. 1 vorgeord
netes Übertragungselement.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt einer bahnverarbeitenden Maschine.
Im vorliegenden Beispiel ist die Maschine als Druckmaschine 1 ausgebildet. In
der Druckmaschine 1 werden Bahnen 2 aus Papier, Folien, Karton, Pappe oder
dergleichen bedruckt. Alternativ kann die bahnverarbeitende Maschine von
einer Druckfolgemaschine oder dergleichen gebildet sein.
Die zu bearbeitenden Bahnen 2 werden über ein Transportsystem geführt und
verschiedenen Bearbeitungsstationen beispielsweise zur Bedruckung mit ver
schiedenen Farben zugeführt.
Das Transportsystem besteht im wesentlichen aus einem Walzensystem, wel
ches zum Teil von angetriebenen Walzen und zum anderen von nicht darge
stellten, nicht angetriebenen Umlenkwalzen gebildet ist. Die angetriebenen
Walzen können wie in Fig. 1 dargestellt von Zugwalzen 3 gebildet sein und
bilden Stellelemente zur Zuführung der Bahn 2 an einzelne Bearbeitungsstatio
nen. Die einzelnen Stellelemente sind von Antriebseinheiten 4 angetrieben.
Die Bewegung der angetriebenen Walzen wird über eine Steuereinheit 5 gere
gelt, die von einem Mikroprozessorsystem oder dergleichen gebildet ist. Die
Steuereinheit 5 steuert vorzugsweise über einen Lageregelkreis die angeschlos
senen Antriebseinheiten 4 der Walzen.
Die Druckmaschine 1 weist dabei typischerweise eine nicht dargestellte Leit
walze auf, wobei die Bewegungen der angetriebenen Walzen relativ zu dieser
Leitwalze über den Lageregelkreis einstellbar sind.
Die Bearbeitungsstationen weisen teilweise ebenfalls über Antriebseinheiten 4
angetriebene und von der Steuereinheit 5 gesteuerte Stellelemente auf. Eine
derartige Bearbeitungsstation kann, wie in Fig. 1 dargestellt, als Druckwerk
mit Stellelementen bildenden Druckwalzen 6 ausgebildet sein. Zudem können
derartige Bearbeitungsstationen nicht dargestellte Trommeln mit in Längsrich
tung deren Mantelflächen verlaufenden Schneidmessern aufweisen. Zur Positionierung
der Schneidmesser werden die Trommeln über die von der Steuerein
heit 5 angesteuerten Antriebseinheiten 4 in geeigneter Weise beschleunigt oder
abgebremst.
Schließlich können die Bearbeitungsstationen von stationären Einheiten gebil
det sein. Ein Bespiel hierfür ist eine dem Druckwerk nachgeordnete Trockner
einheit 7.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Antriebseinheit 4 für ein von einer als Zugwalze
3 ausgebildetes Stellelement.
Die Zugwalze 3 wird über einen Antrieb 8 angetrieben, der von einem Motor
gebildet ist. Der Motor ist über ein Übertragungselement 9 an das Stellelement
angeschlossen. Das Übertragungselement 9 kann von einem Zahnriemensatz
oder einem Getriebe, wie beispielsweise einem Stirnrad-, Schnecken-, Plane
ten- oder Kegelradgetriebe gebildet sein. Im vorliegenden Beispiel besteht das
Übertragungselement 9 aus einem Zahnradsatz.
Das Übertragungselement 9 weist eine Eintriebswelle 10 auf, an welche der
Antrieb 8 montiert ist. Zudem weist das Übertragungselement 9 eine Abtriebs
welle 11 auf, auf welcher das Stellelement montiert ist.
Das Übertragungselement 9 weist ein ganzzahliges Übersetzungsverhältnis i
auf, welches im Idealfall, d. h. bei fehlerfreiem Betrieb des Übertragungsele
ments 9 durch den Quotienten i = αe/αa definiert ist, wobei αe die Winkelpo
sition der Eintriebswelle 10 und αa die Winkelposition der Abtriebswelle 11
darstellt. Fehlfunktionen des Übertragungselements 9 können beispielsweise
durch Exzentrizitäten der einzelnen Zahnräder des Übertragungselements 9
auftreten, wodurch der Quotient αe/αa vom Idealwert i abweicht.
Zur Bestimmung der Winkelposition αe ist dem Motor ein Messgeber 12 vor
geschaltet, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel von einem Inkrementalgeber
gebildet ist. Alternativ kann als Messgeber 12 ein Absolutwertgeber vor
gesehen sein.
Zur Bestimmung von Fehlern des Übertragungselements 9, insbesondere von
Fehlern aufgrund der Exzentrizitäten der Zahnräder des Übertragungselements
9, ist die Messanordnung gemäß Fig. 3 vorgesehen.
Die Messanordnung gemäß Fig. 3 entspricht im wesentlichen der Anordnung
gemäß Fig. 2. Bei der Messanordnung gemäß Fig. 3 ist im Unterschied zur
Anordnung gemäß Fig. 2 lediglich das Stellelement durch einen weiteren
Messgeber 12' ersetzt, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel wiederum von
einem Inkrementalgeber oder einem Absolutwertgeber gebildet ist.
Die Messgeber 12, 12' sind an die Steuereinheit 5 angeschlossen. Während
einer Einlernphase wird der Antrieb 8 mit einer fest vorgegebenen vorzugswei
se konstanten Drehzahl betrieben. Währenddessen werden die Winkelpositio
nen αa der Abtriebswelle 11 in Abhängigkeit der Winkelpositionen αe der Ein
triebswelle 10 über den gesamten Winkelbereich erfasst und in die Steuerein
heit 5 eingelesen. Die Bestimmung dieser Größen erfolgt mittels einer dynami
schen Drehzahlmessung. Alternativ kann die Bestimmung der Winkelpositio
nen αa, αe auch mittels einer statischen Positionsbestimmung erfolgen.
Mittels dieser Messungen werden die Fehler des Übertragungselements 9 ge
mäß folgender Beziehung bestimmt:
αa,ist = αa,soll + Δα
Dabei sind αa, ist die die Istwerte bildenden aktuellen Messgrößen der Winkel
positionen αa der Abtriebswelle 11. Die Werte Δα stellen die winkelabhängi
gen Abweichungen, d. h. Fehler gegenüber den bei fehlerfreiem Betrieb des
Übertragungselements 9 erhaltenen Sollwerten αa,soll dar, die über das Überset
zungsverhältnis i mit den Winkelpositionen αe gemäß der Beziehung
αa,soll = αe/i
verknüpft sind.
Anhand der so ermittelten Abweichungen Δα werden Korrekturwerte in Form
einer winkelabhängigen Kompensationstabelle über eine ganze Abtriebsum
drehung bestimmt und in der Steuereinheit 5 abgespeichert. Die Korrekturwerte
sind durch die Beziehung
K = -Δα.i
definiert, wobei K den winkelabhängigen Korrekturwert bildet.
Mittels der Werte der Kompensationstabelle wird die Ansteuerung des Antriebs
8 während der auf den Einlernvorgang folgenden Betriebsphase so kalibriert,
dass die winkelabhängigen Fehler Δα gerade kompensiert werden. Während
der Betriebsphase ist der zweite Messgeber 12' an der Antriebswelle wieder
durch das Stellelement ersetzt. Dabei wird das Stellelement durch die kalib
rierte Ansteuerung des Antriebs 8 im Produktionsprozess so betrieben, ohne
dass Fehler im Übertragungselement 9 die Genauigkeit der Ansteuerung beein
trächtigen.
Für den Fall, dass das Stellelement mit konstanter Drehzahl betrieben wird,
wird die Bestimmung der Kompensationstabelle während des Einlernvorganges
zweckmäßig mittels einer Drehzahlmessung durchgeführt, wobei die Ein
triebswelle 10 des Übertragungselements 9 mit konstanter Drehzahl betrieben
wird und als Messgeber 12, 12' Inkrementalgeber verwendet werden. Die Be
stimmung der Werte der Kompensationstabelle aus den Abweichungen Δα
erfolgt dann derart, dass während der Betriebsphase an der Abtriebswelle 11
eine entsprechend gleichförmige Drehzahl erhalten wird.
Für den Fall, dass das Stellelement mit variabler Drehzahl betrieben wird, wird
zweckmäßigerweise die Kompensationstabelle in einer statischen Positions
messung bestimmt, d. h. für die einzelnen Winkelwerte für αe wird jeweils der
entsprechende Winkelwert αa an der Abtriebswelle 11 statisch gemessen. Hier
zu sind die Messgeber 12, 12' als Absolutwertgeber ausgebildet. Auch in die
sem Fall wird die Kompensationstabelle aus den Abweichungen Δα abgeleitet.
Mittels derartiger Kompensationstabellen können periodisch auftretende Fehler
bei Übertragungselementen 9 mit ganzzahligen Übersetzungsverhältnissen na
hezu vollständig eliminiert werden. Insbesondere können Fehler aufgrund von
Exzentrizitäten der Zahnräder der Übertragungselemente weitgehend eliminiert
werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann zur Elimination derartiger
Fehler eines Übertragungselementes 9 an dessen Abtriebsseite ein Beschleuni
gungssensor vorgesehen sein. Der Beschleunigungssensor kann insbesondere
als Ferraris-Sensor ausgebildet sein, der auf einfache Weise insbesondere am
Stellelement montiert werden kann.
Während des Einlernvorganges wird die Eintriebswelle 10 des Übertragungs
elements 9 mit konstanter Drehzahl betrieben. Weisen die Zahnräder des
Übertragungselements 9 Exzentrizitäten auf, so entstehen auf der Abtriebsseite
Schwingungen. Die dadurch auftretenden Beschleunigungen werden mit dem
Beschleunigungssensor erfasst. Zur Kompensation der Schwingungen wird die
konstante Drehzahl an der Eintriebsphase moduliert. Die Modulation der Ein
triebswelle 10 ist dabei zweckmäßigerweise durch eine Anzahl von Parametern
vorgegeben, die von der Ausbildung des Übertragungselements 9 abhängen.
Zur Modellierung der Exzentrizitäten des Übertragungselements 9 werden für
die einzelnen Zahnräder n des Übertragungselements 9 Sinusfunktion
Fn = An.sin(αn + ϕn) definiert.
Mit diesen Sinusfunktionen werden die Exzentrizitäten der einzelnen Zahnrä
der in einem einfachen mathematischen Modell erfasst.
Dabei stellt αn die über eine Umdrehung des Zahnrades n periodische Winkel
position des jeweiligen Zahnrades n dar. Die Amplituden An und ϕn stellen
Variationsparameter dar, gemäß derer die Eingangsdrehzahl in vorgegebener
Weise verändert wird.
Mit einem derartigen Modell können auch für komplexe mehrstufige Übertra
gungselemente Exzentrizitäten der einzelnen Zahnräder systematisch eliminiert
werden.
Bei dieser Art der Kompensation von Fehlern des Übertragungselements 9
kann auf eine winkelabhängige Kompensationstabelle verzichtet werden. Auch
kann auf das Anbringen eines Inkrementalgebers auf der Abtriebsseite des
Übertragungselements 9 während des Einlernvorganges verzichtet werden.
Weitere Fehler von Übertragungselementen 9 können durch ein Spiel zwischen
den einzelnen Zahnrädern eines Übertragungselements 9 hervorgerufen wer
den. Derartige Übertragungsfehler treten dann auf, wenn das an der Antriebs
welle angeordnete Stellelement der Bewegung des Antriebs 8 nicht genügend
Reibungs- oder Trägheitswiderstand entgegensetzt, um die Zahnräder des
Übertragungselements 9 unter Vorspannung zu halten. Diese Übertragungs
fehler können auch dann auftreten, wenn die Kräfte, welche über die zu bear
beitende Bahn 2 auf das Stellelement ausgeübt werden, zu gering sind, um die
Zahnräder des Übertragungselements 9 unter Vorspannung zu halten. Der letz
tere Fall tritt jedoch relativ selten auf.
Bei als Zug- oder Druckwalzen 6 ausgebildeten Stellelementen ist deren Wi
derstand gegen die über das Übertragungselement 9 übertragene Drehbewegung
so groß, dass die Zahnräder des Übertragungselements 9 laufend unter Vor
spannung stehen, so dass ein eventuell vorhandenes Spiel zwischen den Zahn
rädern die Drehbewegung des Stellelements nicht beeinträchtigt.
Ist dagegen das Stellelement beispielsweise von einer Trommel mit einem
Schneidmesser gebildet, welche zur Positionierung des Schneidmessers an ei
ner Sollposition an der Bahn 2 beschleunigt und abgebremst werden muss, be
wegen sich die ineinandergreifenden Zähne der Zahnräder des Übertragungs
elements 9 aufgrund des vorhandenen Spiels relativ zueinander, wodurch Feh
ler in der Positionierung des Schneidmessers auftreten können.
Um derartige Fehler zu vermeiden ist dem Stellelement ein nicht dargestellter
Motor oder eine nicht dargestellte Bremse, beispielsweise eine Wirbelstrom
bremse nachgeordnet. Dadurch wird das Stellelement definiert beschleunigt
oder abgebremst, so dass die Flanken der Zähne des ersten Zahnrades jeweils
unter Vorspannung an den hinteren oder vorderen Flanken der eingreifenden
Zähne des zweiten Zahnrades anliegen.
1
Druckmaschine
2
Bahn
3
Zugwalze
4
Antriebseinheit
5
Steuereinheit
6
Druckwalze
7
Trocknereinheit
8
Antrieb
9
Übertragungselement
10
Eintriebswelle
11
Abtriebswelle
12
Messgeber
12
' Messgeber
Claims (17)
1. Verfahren zum Betrieb einer bahnverarbeitenden Maschine, bei welcher
eine Bahn zu deren Bearbeitung über ein Transportsystem wenigstens ei
ner Bearbeitungsstation zugeführt wird, wobei zum Transport und/oder
zur Bearbeitung der Bahn Stellelemente vorgesehen sind, und wobei ein
Stellelement mittels eines Antriebs und eines Übertragungselements mit
ganzzahligem Übersetzungsverhältnis i getrieben wird, dadurch gekenn
zeichnet, dass während eines Einlernvorganges positionsabhängige Aus
gangsgrößen des Übertragungselements (9) in Abhängigkeit von vorge
gebenen positionsabhängigen Eingangsgrößen bestimmt werden, und
dass aus den positionsabhängigen Ausgangsgrößen Korrekturwerte für
die während der auf den Einlernvorgang folgenden Betriebsphase ver
wendeten Eingangsgrößen ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die positions
abhängigen Eingangsgrößen von der Winkelposition αe der Eintriebs
welle (10) des Übertragungselements (9) und die positionsabhängigen
Ausgangsgrößen von der Winkelposition αa der Abtriebswelle des
Übertragungselements (9) gebildet sind, wobei bei fehlerfrei arbeitendem
Übertragungselement (9) der Quotient αe/αa dem Übersetzungsverhältnis
i entspricht.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bestimmung der Korrekturwerte die positionsabhängigen Aus
gangsgrößen mittels einer Drehzahlmessung ermittelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl
der Eintriebswelle (10) während des Einlernvorganges konstant ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bestimmung der Korrekturwerte die positionsabhängigen Aus
gangsgrößen mittels einer statischen Positionsmessung ermittelt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-5, dadurch gekennzeichnet, dass
während des Einlernvorgangs aus den Istwerte bildenden gemessenen
Werten der ausgangsseitigen Winkelpositionen αa,ist die Abweichungen
Δλ bezüglich der durch die Beziehung αa,soll = αe/i definierten Sollwerte
αa,soll ermittelt werden, und dass aus den Abweichungen Δα die Korrek
turwerte ermittelt und als positionsabhängige Kompensationstabelle über
eine Abtriebsumdrehung abgespeichert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Elimination von Übertragungsfehlern durch ein Spiel im Übertra
gungselement (9) an dessen Ausgangsseite das Stellelement in vorgege
bener Weise beschleunigt oder gebremst wird.
8. Bahnverarbeitende Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 1-7 mit einem Transportsystem zur Zuführung einer
zu bearbeitenden Bahn an wenigstens eine Bearbeitungsstation, mit Stell
elementen zum Transport und/oder zur Bearbeitung der Bahn, wobei ein
Stellelement mittels eines Antriebs und eines Übertragungselements mit
ganzzahligem Übersetzungsverhältnis i getrieben ist, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine Messanordnung vorgesehen ist, mittels derer während
einer Einlernphase positionsabhängige Ausgangsgrößen des Übertra
gungselements (9) in Abhängigkeit von vorgegebenen positionsabhängi
gen Eingangsgrößen bestimmbar sind, und dass Mittel zur Speicherung
von aus den positionsabhängigen Ausgangsgrößen ermittelten Korrek
turwerten für die während der auf den Einlernvorgang folgenden Be
triebsphase verwendeten Eingangsgrößen vorgesehen sind.
9. Bahnverarbeitende Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungselemente (9) von Getrieben, Zahnradsätzen oder
Zahnriemensätzen gebildet sind.
10. Bahnverarbeitende Maschine nach einem der Ansprüche 8 oder 9, da
durch gekennzeichnet, dass die Übertragungselemente (9) jeweils eine
Eintriebswelle (10) und eine Abtriebswelle (11) aufweisen, wobei der
Quotient αe/αa der Winkelposition αe der Eintriebswelle (10) und der
Winkelposition αa der Abtriebswelle (11) bei fehlerfrei arbeitendem Ü
bertragungselement (9) dem Übersetzungsverhältnis i entspricht.
11. Bahnverarbeitende Maschine nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Messanordnung einen ersten Messgeber (12)
umfasst, der an den Antrieb (8) an der Eintriebswelle (10) des Übertra
gungselements (9) angeschlossen ist, und dass die Messanordnung einen
zweiten Messgeber (12') umfasst, der auf der Abtriebswelle (11) bei ab
montiertem Stellelement angebracht ist.
12. Bahnverarbeitende Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, dass die Messgeber (12, 12') jeweils von einem Inkrementalgeber o
der Absolutwertgeber gebildet sind.
13. Bahnverarbeitende Maschine nach einem der Ansprüche 11 oder 12, da
durch gekennzeichnet, dass während der Betriebsphase der zweite Mess
geber (12') entfernt und durch das Stellelement ersetzt ist.
14. Bahnverarbeitende Maschine nach einem der Ansprüche 11-13, dadurch
gekennzeichnet, dass die Messgeber (12, 12') an eine Steuereinheit (5)
angeschlossen sind, in welcher die Korrekturwerte ermittelt und abge
speichert werden.
15. Bahnverarbeitende Maschine nach einem der Ansprüche 8-14, dadurch
gekennzeichnet, dass an wenigstens einem der Stellelemente ein Motor
oder eine Bremse zum Beschleunigen oder Abbremsen des Stellelements
vorgesehen ist.
16. Bahnverarbeitende Maschine nach einem der Ansprüche 8-15, dadurch
gekennzeichnet, dass diese als Druckmaschine (1) ausgebildet ist.
17. Bahnverarbeitende Maschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, dass die Stellelemente von Druckwalzen (6), Zugwalzen (3), oder
von Trommeln mit daran angeordneten Schneidmessern gebildet sind.
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- 2000-07-29 DE DE10066058A patent/DE10066058A1/de not_active Withdrawn
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