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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffscheibe
und eine Kunstoffscheibe.
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Als
Material für
ein Fensterbauteil eines Kraftfahrzeugs wird herkömmlicherweise
Glas verwendet. Glas hat jedoch eine hohe Wichte. Bei dem Versuch,
das Fenstermaterial leicht zu machen, werden daher auch Kunststoffscheiben
verwendet. Anstelle von Glas wird ein Kunststoff, wie etwa Polycarbonat
oder Acrylharz, eingesetzt. Weil eine Kunststoffscheibe verglichen
mit einer Glasscheibe eine weichere Oberfläche hat, sieht die
JP 6-170883 AA beispielsweise
vor, eine Einlageformung vorzunehmen, um durch Einspritzen eines
geschmolzenen Kunststoffs in eine Spritzgussform, in der eine Folie oder
eine dünne
Lage aus Polycarbonat, bei der eine Seite einer Hartschichtbehandlung
unterzogen wurde, so angeordnet ist, dass die Hartschichtseite einer Formwand
zugewandt ist, durch Anformen bzw. Formung zu einer Einheit eine
Kunststoffscheibe zu erhalten, die auf mindestens einer ihrer Seiten
eine Hartschicht ausgebildet hat.
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Darüber hinaus
wird auf einer Kunststoffscheibe manchmal ein undurchsichtiger Schwarzrand
(eine Abdunklung), der zum Verdecken eines Befestigungsabschnitts
eines Plattenkörpers
dient, oder eine Farbschicht zur Ausbildung eines Sonnenschutzes
angeordnet. 6 zeigt eine Perspektivansicht
einer Kunststoffscheibe 32, die mit einer Farbschicht 31 als
Schwarzrand versehen ist, wobei 7 eine Teilschnittansicht
von ihr darstellt. Wie in 7 gezeigt
ist, ist die Farbschicht 31 derart ausgebildet, dass sie
von einem Plattenkörper 33 und
einer Kunststofffolie oder einer dünnen Kunststofflage 34 (nachstehend
als ”Kunststofffolie 34” bezeichnet) umschlossen
ist. In 6 befindet sich die Farbschicht 31 in
einem Zustand, in dem die gesamte Schicht vollständig mit einer Tinte dunkler
Farbe, wie etwa Schwarz, überzogen
ist.
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Bei
der Herstellung einer solchen Kunststoffscheibe 32 wird
die Kunststofffolie 34, bei der auf der zu der einer Hartschichtbehandlung
unterzogenen Seite entgegengesetzten Seite die Farbschicht 31 durch
Tinte ausgebildet ist, derart in einer feststehenden Form angeordnet,
dass die Farbschicht 31 einer beweglichen Form zugewandt
ist. Nachdem die bewegliche Form bewegt und die Form geschlossen wurde,
wird aus einem Anguss geschmolzener Kunststoff in die Form gespritzt,
der dadurch mit der Kunststofffolie 34 zu einer Einheit
geformt wird.
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Jedoch
zeigt die Tinte eine schlechte Haftung mit Polycarbonat, das ein
Material der Kunststofffolie 34 darstellt. Falls der Anguss
zum Einspritzen des geschmolzenen Kunststoffs darüber hinaus bei
dem Versuch, keine Gießspur
auf der freiliegenden Oberfläche
der Kunststoffscheibe zu hinterlassen, in dem Hohlraum der Form
an einer Seitenkante angeordnet ist, erfährt die Farbschicht 31 an
der Seite nahe dem Anguss durch den geschmolzenen Kunststoff hoher
Temperatur und hohen Drucks eine große Scherkraft. Infolgedessen
besteht die Möglichkeit,
dass die Oberfläche
der Farbschicht 31 abgeschält wird und wegfließt oder
dass ein Teil der Farbschicht 31 von der Kunststofffolie 34 abgehoben
wird und sich bewegt, wobei wie in 8 gezeigt
ein Tintenfluss 35 stattfindet, der zu einem fehlerhaften
Produkt führt.
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Die
gleichen Probleme treten im Übrigen – nicht
nur bei einer Kunststoffscheibe – auch in dem Fall auf, dass
das gewünschte
Muster auf der Oberfläche
einer Kunststoffscheibe unter Anformung eines eine Farbschicht aufweisenden
Einlagefolie an der Oberfläche
eines geschmolzenen Spritzgusskunststoffs ausgebildet wird.
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Die
JP 6-270188 AA offenbart
ein Verfahren zur Lösung
dieses Problems. Und zwar wird bei einem Verfahren zur Herstellung
eines Formprodukts mit einem Muster darauf, bei dem eine dünne Folie mit
einem darauf ausgebildeten Zeichen oder Muster auf zumindest einer
Seite eines Formhohlraums befestigt wird, sodass die das Zeichen
oder Muster aufweisende Oberfläche
der Hohlraumseite zugewandt ist, und bei dem in den Hohlraum unter
Formung zu einer Einheit ein thermoplastischer Kunststoff eingespritzt
wird, der Druck und die Geschwindigkeit des einzuspritzenden Kunststoffes
so gesteuert, dass ein Tintenfluss verhindert wird.
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Darüber hinaus
offenbart die
JP 7-308936 AA ,
dass bei der Herstellung eines Formprodukts mit einem Muster darauf,
bei dem eine dünne
Kunststofffolie (Einlagefolie) mit einem darauf durch Tintendruck
ausgebildeten Muster in einer Form befestigt wird und bei dem in
die Form unter Formung zu einer Einheit ein geschmolzener thermoplastischer
Kunststoff eingespritzt wird, die Folie mit dem darauf durch Tintendruck
ausgebildeten Muster außerdem
mit einem abgesättigten
thermoplastischen Polyesterfilm beschichtet wird, um als Einlagefolie
verwendet zu werden, oder dass in der Drucktinte ein abgesättigter thermoplastischer
Polyesterharz enthalten ist.
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Für den Fall,
dass der Tintenfluss durch Steuerung des Drucks und der Geschwindigkeit
der einzuspritzenden Tinte verhindert wird, wie es in der
JP 6-270188 AA offenbart
ist, ist es allerdings notwendig, entsprechend der Form und Größe der Kunststoffscheibe
geeignete Bedingungen einzustellen, und besteht außerdem das
Problem, dass die Formgebung des Angusses oder die Hohlraumtiefe der
Form zu Einschränkungen
führt.
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Die
Haftkraft zwischen einem Muster und einem eingespritzten Formmaterial
kann durch Abdecken der Oberfläche
des Musters (Farbschicht) mit einem abgesättigten thermoplastischen Polyesterharz
oder durch Einmischen eines abgesättigten thermoplastischen Polyesterharzes
in die Tinte verbessert werden.
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Doch
auch wenn die Oberfläche
eines Musters (Farbschicht) von einem abgesättigten thermoplastischen Polyesterharz
bedeckt ist, ist die Haftung zwischen der Tinte und dem Einlagefilm
schlecht. Bei Aufnahme einer großen Scherkraft beim Einspritzen eines
Formmaterials ist es daher schwierig, einen Tintenfluss infolge
eines Anhebens eines Teils der Farbschicht zu verhindern. Falls
andererseits ein abgesättigtes
thermoplastisches Polyesterharz in der Tinte enthalten ist, führt dies
zu einer Verdünnung
der Tinte. Dadurch wird die Lichtdurchlässigkeit bei einer Dicke, wie
sie im Allgemeinen durch ein Druckverfahren erzielt wird, nicht
ausreichend unterdrückt.
Wenn dagegen die Menge an Kohlenstoff oder Pigment in der Tinte
erhöht
wird, um die Tinte zu verdicken, besteht das Problem, dass beim
Drucken leicht Unannehmlichkeiten auftreten.
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Darüber hinaus
ist aus der
DE 38 40
542 C1 ein Verfahren zur Herstellung eines dünnwandigen, tiefgezogenen
Kunststoffformteils bekannt, bei dem auf der Innenfläche einer
Folienbahn ein Farbaufdruck aufgebracht wird und auf der Innenfläche einer anderen,
nicht bedruckten Folienbahn eine Klebeschicht aufgetragen wird.
Diese zweilagige Anordnung wird dann in einem einzigen Arbeitschritt
zu einem tiefgezogenen Kunststoffformteil umgeformt, während sich
der Farbaufdruck geschützt
innen zwischen je einer Lage Folienmaterial befindet. Anschließend wird
das zweilagige Formteil mit schmelzflüssigem Kunststoff hinterspritzt,
um das Kunststoffformteil zu verstärken, wodurch auch die Klebemittelschicht
aushärtet.
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Schließlich ist
aus der
DE 1 529 757
A ein Verfahren zum Herstellen von Formkörpern bekannt, bei
dem eine bedruckte Thermoplastfolie mit einem geschmolzenen Thermoplast
hinterspritzt wird, der vorzugsweise der gleiche ist, wie er für die Thermoplastfolie
verwendet wird. Dadurch wird eine sichere Verbindung sichergestellt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
einer Kunststoffscheibe mit einer Farbschicht zur Verfügung zu
stellen, mit dem sich mit einem einfachen Aufbau und ohne Verwendung
einer besonderen Drucktinte für
die Farbschicht während
der Herstellung ein Tintenfluss vermeiden lässt. Außerdem soll eine Kunststoffscheibe mit
einer Farbschicht zur Verfügung
gestellt werden, mit der sich während
des Gebrauchs an dem Farbfilm die Entstehung eines Spalts verhindern
lässt.
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Die
obige Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und eine Kunststoffscheibe
gemäß Anspruch
5 gelöst.
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Die
Unteransprüche
befassen sich mit Weiterbildungen der Erfindung.
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Anhand
der beiliegenden Zeichnung erfolgt nun eine Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Es zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht einer Kunststoffscheibe gemäß einem Ausführungsbeispiel;
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2 eine
vergrößerte Schnittansicht
entlang der Linie II-II in 1;
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3 eine
Teilschnittansicht einer Einlagefolie bei einer Kunststoffscheibe
gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
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4A bis 4C in
Teilschnittansicht eine Schrittabfolge eines Verfahrens zur Herstellung
einer Einlagefolie;
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5A und 5B Teilschnittansichten
von Einlagefolien gemäß Abänderungen
des Ausführungsbeispiels;
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6 eine
Perspektivansicht einer herkömmlichen
Kunststoffscheibe;
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7 eine
Teilschnittansicht entlang der Linie VII-VII in 6;
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8 eine
Draufsicht auf eine Kunststoffscheibe, die einen Zustand veranschaulicht,
in dem ein Tintenfluss aufgetreten ist.
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Ein
praktisches Ausführungsbeispiel,
das bei einem Kunststofffenster eines Kraftfahrzeugs Anwendung findet,
ist nachstehend anhand der 1 bis 4 erläutert.
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Wie
in den 1 und 2 gezeigt ist, umfasst eine
als Kunststofffenster verwendete Kunststoffscheibe 1 einen
aus Kunststoff bestehenden Plattenkörper 2 und eine Einlagefolie 3,
auf deren Innenseite entlang einem Rand der Einlagefolie 3 als Schwarzrand
(Abdunkelung) eine Farbschicht 4 ausgebildet ist, wobei
die Einlagefolie 3 mit der Oberfläche des Plattenkörpers 2 durch
Einlageformung zu einer Einheit geformt ist. Das Material des Plattenkörpers 2 ist
Polycarbonat. In 1 befindet sich die Farbschicht 4 in
einem Zustand, in dem ihre gesamte Oberfläche vollständig mit einer Tinte einer
dunklen Farbe, wie etwa Schwarz, überzogen ist.
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Wie
in 3 gezeigt ist, umfasst die Einlagefolie 3 eine
Kunststofffolie oder eine dünne
Kunststofflage 5 (nachstehend als ”Kunststofffolie 5” bezeichnet),
eine auf einer Seite der Kunststofffolie 5 aufgebrachte
erste Bindeschicht 6, der auf der ersten Bindeschicht 6 ausgebildeten
Farbschicht 4 und einer zweiten Bindeschicht 7,
die so ausgebildet ist, dass sie die Farbschicht 4 bedeckt.
Die Farbschicht 4 ist von den Bindeschichten 6 und 7 umschlossen. Die
Oberfläche
der Kunststofffolie 5, die zu der Oberfläche entgegengesetzt
ist, auf der die Farbschicht 4 ausgebildet ist, ist einer
Hartschichtbehandlung unterzogen.
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Die
erste Bindeschicht 6 ist derart ausgebildet, dass ihre
Fläche
etwas größer als
die der Farbschicht 4 ist. Der Außenrand 6a der ersten
Bindeschicht 6 stimmt nicht mit dem Rand 5a der
Kunststofffolie 5 überein,
sodass eine Fläche 8 bleibt,
an der die Oberfläche
der Kunststofffolie 5 frei liegt. Die zweite Bindeschicht 7 ist
derart ausgebildet, dass ihr Rand 7a mit dem Rand 6a der
ersten Bindeschicht 6 übereinstimmt.
Beide Bindeschichten 6 und 7 haben eine festgelegte
Dicke von 2 bis 30 μm,
wobei die Farbschicht 4 eine festgelegte Dicke von 2 bis
30 μm hat.
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Als
Kunststofffolie 5 wird beispielsweise eine Polycarbonatfolie
mit einer Dicke von 0,1 bis 1,0 mm verwendet. Als Material für die beiden
Bindeschichten 6 und 7 wird ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer
verwendet. Das Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer wird in einem
Lösungsmittel
gelöst
aufgebracht. Die Tinte für
die Farbschicht 4 umfasst beispielsweise ein Polyesterharz
als Hauptkomponente und, in einem Lösungsmittel gelöst oder
dispergiert, einen Farbstoff oder ein Pigment. Anstelle des Polyesterharzes
kann auch ein Acrylharz, ein Vinylchloridharz, ein Urethanharz oder
dergleichen verwendet werden.
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Nachstehend
sind Verfahren zur Herstellung der Kunststoffscheibe 1 erläutert. Zunächst wird
anhand der 4A bis 4C ein
Verfahren zur Herstellung der Einlagefolie 3 erläutert.
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Die
Einlagefolie 3 wird gebildet, indem nacheinander durch
Siebdruck oder dergleichen die erste Bindeschicht 6, die
Farbschicht 4 und die zweite Bindeschicht 7 auf
eine Oberfläche
der Kunststofffolie 5 aufgedruckt werden, wobei deren andere
Oberfläche einer
Hartschichtbehandlung unterzogen wurde. Die einer Hartschichtbehandlung
unterzogene Kunststofffolie 5 wird derart in eine Siebdruckmaschine
gesetzt, dass die zu der hartschichtbehandelten Oberfläche entgegengesetzte
Oberfläche
dem Sieb zugewandt ist, wobei die erste Bindeschicht 6 wie
in 4 gezeigt an einer vorbestimmten
Position aufgedruckt wird. Die erste Bindeschicht 6 wird
so ausgebildet, dass zwischen einem Außenrand 6a der ersten
Bindeschicht 6 und einem Rand 5a der Kunststofffolie 5 die
Fläche 8 gebildet
wird. Nachdem die erste Bindeschicht 6 getrocknet ist,
wird wie in 4B gezeigt die Farbschicht 4 auf
der ersten Bindeschicht 6 aufgedruckt. Die Farbschicht 4 ist
derart festgelegt, dass ein Abstand L zwischen ihrer Kante und der
Kante der ersten Bindeschicht 6 mindestens 0,2 mm beträgt. Nach
Tintentrocknung wird die zweite Bindeschicht 7 so aufgedruckt,
dass sie die Farbschicht 4 bedeckt. Die zweite Bindeschicht 7 wird
derart aufgedruckt, dass ihr Rand 7a den Rand 6a der
ersten Bindeschicht 6 wie in 4C gezeigt überlappt.
Wenn die zweite Bindeschicht 7 getrocknet ist, ist die
Herstellung der Einlagefolie 3 abgeschlossen.
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Die
Einlagefolie 3 wird dann in einer feststehenden Form einer
Spritzgussform derart an einer vorbestimmten Position fixiert, dass
die Oberfläche mit
der darauf ausgebildeten Farbschicht 4 einer beweglichen
Form zugewandt ist. Nach dem Schließen der beweglichen Form wird
aus einem Anguss ein geschmolzener Kunststoff (Polycarbonat) in
einen Hohlraum eingespritzt. Das eingespritzte Polycarbonat füllt den
Hohlraum, sodass die Oberfläche
der in die Form gesetzten Einlagefolie 3 auf der Seite
der Farbschicht 4 bedeckt wird und die Einlagefolie 3 wie in 1 gezeigt
mit der Oberfläche
des Plattenkörpers 2 zu
einer Einheit geformt bzw. an diese angeformt wird. Nach dem Abkühlen der
Form wird das Formprodukt aus der Form genommen. Es werden Grate
entfernt, und es wird die Kunststoffscheibe 1 fertiggestellt.
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Bei
der Einlageformung ist der Anguss zum Einspritzen des geschmolzenen
Kunststoffs in dem Hohlraum der Form an einer Seitenkante des Formprodukts
angeordnet. In der Umgebung nahe dem Anguss nimmt die Farbschicht 4 daher
von dem geschmolzenen Kunststoff, der eine hohe Temperatur und einen
hohen Druck hat, eine große
Scherkraft auf. Da die Hohlraumseite der Farbschicht 4 von
der zweiten Bindeschicht 7 bedeckt ist, kommt der geschmolzene
Kunststoff nicht direkt mit der Farbschicht 4 in Kontakt
und wird die Aufnahme einer großen
Scherkraft durch die Farbschicht 4 unterdrückt. Infolgedessen
wird die Oberfläche
der Farbschicht 4 nicht abgeschält und wird ein Tintenfluss
durch Tintenabschälung
verhindert, da die Farbschicht 4 entlang dem Rand der Einlagefolie 3 mit
einem breiten, festen Überzug
angeordnet ist. Die Breite des Teils der zweiten Bindeschicht 7,
der außerhalb
der Farbschicht 4 direkt an der ersten Schicht 6 anhaftet,
ist jedoch schmal.
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Falls
die erste Bindeschicht 6 jedoch, wie bei der herkömmlichen
Technik, nicht vorhanden ist, besteht die Möglichkeit, dass, wenn die zweite
Bindeschicht 7 beim Spritzgussformen von dem geschmolzenen
Kunststoff eine große
Scherkraft aufnimmt, eine Tinte, die gegenüber der Kunststofffolie 5 eine schlechte
Haftung hat, von der Kunststofffolie 5 abgehoben wird und
ein Tintenfluss stattfindet. Da jedoch zwischen der Farbschicht 4 und
der Kunststofffolie 5 die erste Bindeschicht 6 vorhanden
ist und da außerdem
die Farbschicht 4 von der ersten und zweiten Bindeschicht 6 und 7 umschlossen
ist, wird verhindert, dass die Farbschicht 4 von der Kunststofffolie 5 abgehoben
wird, wodurch sicher ein Tintenfluss verhindert wird.
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Wegen
der zwischen den Rändern 6a und 7a der
ersten Bindeschicht 6 und der zweiten Bindeschicht 7 und
dem Rand der Kunststofffolie 5 ausgebildeten Fläche 8 ist
der Randabschnitt der Kunststofffolie 5 mittels der Fläche 8 in
direktem Kontakt mit dem Plattenkörper 2 zu einer Einheit
geformt. Die Haftung zwischen der Kunststofffolie 5 und
dem Plattenkörper 2 ist
besser als die Haftung zwischen der ersten Bindeschicht 6 und
der Kunststofffolie 5 oder zwischen der zweiten Bindeschicht 7 und
dem Plattenkörper 2.
Verglichen mit dem Fall, dass der Randabschnitt der Kunststofffolie 5 mittels
der ersten und zweiten Bindelage 6 und 7 mit dem
Plattenkörper 2 zu
einer Einheit geformt ist, wird daher der Randabschnitt der Kunststofffolie 5 unter
enger Anhaftung mit dem Plattenkörper 2 gehalten.
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Die
wie vorstehend aufgebaute Kunststoffscheibe 1 wird bei
der Montage eines Kraftfahrzeugfensters verwendet. Die Kunststoffscheibe 1 wird
mit einem Klebemittel an einem Fahrzeugkörperpaneel festgeklebt, wobei
die Farbschicht 4 dazu dient, einen Befestigungsabschnitt
der Kunststoffscheibe 1 zu verdecken und das Klebemittel
vor Sonnenlicht abzuschirmen, um eine Schädigung des Klebemittels zu
unterdrücken.
Aufgrund des Vorhandenseins der ersten Bindeschicht 6 ist
die Haftung der Farbschicht 4 an der Kunststofffolie 5 jedoch
verbessert und verhindert die mit der Zeit auftretende Bildung eines Spalts
zwischen der Farbschicht 4 und der Kunststofffolie 5.
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Das
obige Ausführungsbeispiel
zeigt die folgenden Wirkungen.
- (1) Die Farbschicht 4 wird
auf der auf der Kunststofffolie 5 ausgebildeten ersten
Bindeschicht 6 aufgedruckt und ist zudem von der ersten
Bindeschicht 6 und der auf der Farbschicht 4 ausgebildeten
zweiten Bindeschicht 7 umschlossen. Wenn die Einlagefolie 3 in
einer Form angeordnet und ein geschmolzener Kunststoff in die Form
eingespritzt wird, wird daher durch die erste Bindeschicht 6 eine
gute Haftung zwischen der Farbschicht 4 und der Kunststofffolie 5 sichergestellt und
es wird die Farbschicht 4 von der zweiten Bindeschicht 7 geschützt. Infolgedessen
wird das Auftreten eines Tintenflusses verhindert. Aufgrund des
Vorhandenseins der ersten Bindeschicht 6 kann nach der
Fertigstellung der Kunstoffscheibe 1 außerdem die mit der Zeit auftretende
Bildung eines Spalts zwischen der Farbschicht 4 und der
Kunststofffolie 5 verhindert werden.
- (2) Die Farbschicht 4 ist entlang dem Randabschnitt
der Kunststofffolie 5 als Schwarzrand ausgebildet. Da die
Fläche 8 zwischen
den Rändern 6a und 7a der
ersten Bindeschicht 6 und der zweiten Bindeschicht 7 und
dem Rand 5a der Kunststofffolie 5 ausgebildet
ist, ist der Randabschnitt der Kunststofffolie 5 derart
mit dem Plattenkörper 2 zu
einer Einheit geformt, dass er sich direkt in Kontakt mit dem Plattenkörper 2 befindet.
Aufgrund des Vorhandenseins der entlang dem Randabschnitt der Kunststofffolie 5 als Schwarzrand
ausgebildeten Farbschicht 4 wird daher der Randabschnitt
der Einlagefolie 3, der gegenüber einem Ablösen von
dem Plattenkörper 2 anfällig ist,
unter enger Anhaftung mit dem Plattenkörper 2 gehalten.
- (3) Der Plattenkörper 2 und
die Kunststofffolie 5 bestehen beide aus demselben Material,
und die erste Bindeschicht 6 und die zweite Bindeschicht 7 bestehen
aus demselben Material. In dem die Haftung an der Grenzfläche verbessert
wird, wird gute Haftung der Farbschicht 4 mit dem Plattenkörper 2 und
der Kunststofffolie 5 sichergestellt.
- (4) Als Material des Plattenkörpers 2 und der Kunststofffolie 5 wird
Polycarbonat verwendet. Es kann somit unverändert ein Material verwendet werden,
das herkömmlicherweise
bei einer Kunststoffscheibe eines Kraftfahrzeugs zum Einsatz kommt,
wobei die für
die Kunststoffscheibe 1 erforderliche Funktion sichergestellt
werden kann.
- (5) Indem nacheinander die erste Bindeschicht 6, die
Farbschicht 4 und die zweite Bindeschicht 7 auf
den vorbestimmten Positionen der Kunststofffolie 5 ausgebildet
werden, lässt
sich die Einlagefolie 3 leicht herstellen.
- (6) Die Farbschicht 4 und die zwei Bindeschichten 6 und 7 werden
auf der Kunststofffolie 5 durch Siebdruck gebildet. Daher
können
die Farbschicht 4 und die zwei Bindeschichten 6 und 7 an
den vorbestimmten Positionen der Kunststofffolie 5 mit guter
Genauigkeit ausgebildet werden.
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Es
können
noch folgende Abwandlungen und Änderungen
vorgenommen werden.
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Die
zwei Bindeschichten 6 und 7 sind nicht auf den
Aufbau beschränkt,
bei denen sie mit übereinstimmenden
Rändern
ausgebildet sind, sondern es reicht völlig, dass die Farbschicht 4 von
beiden Bindeschichten 6 und 7 umschlossen ist.
Zum Beispiel können
die zwei Bindeschichten 6 und 7 ausgebildet werden,
indem sie derart aufeinander geschichtet werden, dass der Rand 17a der
zweiten Bindeschicht 17 wie in 5A gezeigt
innerhalb des Rands 6a der ersten Bindeschicht 6 gelegen
ist, oder indem die erste Bindeschicht 6 wie in 5B gezeigt vollständig von
der zweiten Bindeschicht 27 bedeckt ist, sodass der Randabschnitt 27a der
zweiten Bindeschicht 27 eng an der Kunststofffolie 5 anhaftet.
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Die
zwei Bindeschichten 6 und 7 können auch derart ausgebildet
sein, dass der Außenrand zumindest
einer der Bindeschichten mit dem Rand der Kunststofffolie 5 übereinstimmt.
Mit anderen Worten muss zwischen den Rändern der Bindeschichten und
dem Rand der Kunststofffolie 5 keine Fläche vorhanden sein.
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Die
erste Bindeschicht 6 und die zweite Bindeschicht 7 müssen nicht
immer aus dem gleichen Material bestehen. Falls die erste Bindeschicht 6 eine gute
Haftung mit der Farbschicht 4 und der Kunststofffolie 5 und
die zweite Bindeschicht eine gute Haftung mit der Farbschicht 4 und
dem Plattenkörper 2 hat,
können
die zwei Bindeschichten auch aus verschiedenen Materialien bestehen.
Da jedoch im Allgemeinen das gleiche Material für den Plattenkörper 2 und
die Kunststofffolie 5 verwendet wird, erleichtert die Verwendung
des gleichen Materials für
die zwei Bindeschichten 6 und 7 es, eine gute
Haftung an der Grenzfläche
zwischen den zwei Bindeschichten 6 und 7 und eine
gute Haftung der beiden Bindeschichten mit dem Plattenkörper 2 oder
der Kunststofffolie 5 sicherzustellen.
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Die
Farbschicht 4 ist nicht auf eine an dem Randabschnitt der
Kunststoffscheibe 1 ausgebildete Abdunklung beschränkt, sondern
es kann auch ein Muster wie etwa einen Sonnenschutz, ein leitendes Linearmuster
wie etwa Antibeschlag- und
Abtauheizdrähte
oder eine Antenne für
ein Fahrzeugradio oder auch ein dekoratives Muster vorgesehen werden.
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Die
Farbschicht 4 und die beiden Bindeschichten 6 und 7 können auch
durch ein anderes Verfahren als dem Siebdruck ausgebildet werden.
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Die
Kunststoffscheibe 1 ist nicht auf die Verwendung bei Kraftfahrzeugen
beschränkt,
sondern kann auch als eine Kunststoffscheibe für Gebäudefenster oder als eine zum
Beispiel zur Unterteilung dienende Kunststoffplatte oder auch als
eine dekorative Platte und dergleichen Anwendung finden.
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Die
bei den Ausführungsbeispielen
verwendete Kunststofffolie 5 ist nicht in ihrer Dicke beschränkt und
umfasst im Allgemeinen eine dünne
Lage.
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Für den Fall,
dass die Kunststoffscheibe 1 bei einem Kunststofffenster
für Kraftfahrzeuge
Anwendung findet, ist sie nicht auf einen Aufbau beschränkt, bei
dem die Kunststoffscheibe 1 direkt an ein Fahrzeugkörperpaneel
befestigt wird. Anstelle dessen kann die Kunststoffscheibe 1 auch
unter Dazwischentreten eines Verstärkungsrahmens an dem Fahrzeugkörperpaneel
befestigt werden. Falls die Kunststoffscheibe 1 mit einem
Klebemittel an dem Rahmen befestigt wird, sollte eine Abdunklung
derart positioniert sein, dass sie den Klebeabschnitt verdeckt.
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- 1
- Kunststoffscheibe
- 2
- Plattenkörper
- 4
- Farbschicht
- 5
- Kunststofffolie
- 5a
- Rand
der Kunststofffolie
- 6
- erste
Bindeschicht
- 6a
- Außenrand
der ersten Bindeschicht
- 7
- zweite
Bindeschicht
- 8
- unbedruckte
Fläche
der Kunststofffolie 5
- 31
- Schwarzrand
- 32
- Kunststoffscheibe
- 33
- Plattenkörper
- 34
- Kunststofffolie