DE10036913A1 - Fahrtreppen- oder Fahrsteig-Antrieb - Google Patents
Fahrtreppen- oder Fahrsteig-AntriebInfo
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Abstract
Personenbeförderer mit Trittband und Handlauf, aufweisend eine Antriebseinrichtung für mindestens einen von Handlauf und Trittband, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung einen Transversalflußmotor mit einem festen und einem beweglichen Teil aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft Personenbeförderer mit Trittband und/oder Hand
lauf, insbesondere eine Fahrtreppe bzw. einen Fahrsteig, aufweisend eine
Antriebseinrichtung für mindestens einen von Handlauf und Trittband. Es
ist auch eine gemeinsame Antriebseinrichtung für Handlauf und Trittband
vorstellbar.
Derartige Personenbeförderer sind vielfach im Einsatz. Das Trittband ist
der Personenbeförderungsbereich des Personenbeförderers. Auf der
entlang des Fahrwegs exponierten Oberfläche des Trittbandes werden
Fahrgäste gehend oder stehend mitbewegt. Bei einer Fahrtreppe wird das
Trittband auch als Stufenband bezeichnet. Das Stufenband besteht aus
mehreren aneinander angeschlossenen Trittstufen, die mittels einer Stu
fenkette miteinander verbunden sind. Typischerweise ist in einem Um
kehrbereich des Trittbandes ein Trittbandhauptantrieb vorgesehen, der
typischerweise zwei Trittbandantriebs-Kettenräder aufweist, die in die
Stufenkette eingreifen. Der Trittbandhauptantrieb wird von einer An
triebseinrichtung angetrieben.
Bei Fahrsteigen wird das Trittband von einzelnen miteinander verbunde
nen Palettenkörpern gebildet. Es wird deshalb auch als Palettenband
bezeichnet. Ähnlich den Fahrtreppen sind die Palettenkörper seitlich mit
Förderketten miteinander verbunden und werden über einen Trittband
hauptantrieb angetrieben.
Es sind auch Fahrsteige bekannt, bei denen das Trittband aus einem
relativ elastischem Material besteht, beispielsweise einem verstärkten
Kunststoffmaterial, das im wesentlichen entlang der Länge des Trittbandes
durchgehend ist, d. h. es sind keine einzelnen Stufen bzw. Paletten
vorgesehen. Auch hier erfolgt der Antrieb typischerweise in einem Um
kehrbereich über einen Trittbandhauptantrieb.
Fahrtreppen bzw. Fahrsteige haben regelmäßig auch einen bewegbaren
Handlauf, der sich im wesentlichen über dem Personenbeförderungs
bereich erstreckt und der sich bei Betrieb im wesentlichen mit der glei
chen Geschwindigkeit wie das Trittband synchronisiert mit diesem be
wegt. Typischerweise ist an einem Personenbeförderer in dessen Trans
portrichtung beiderseits des Personenbeförderungsbereichs ein beweg
barer Handlauf vorgesehen. Ähnlich wie das Trittband ist der Handlauf
im wesentlichen "endlos", d. h. durchgehend. Er besteht aus einem elasti
schen Material, beispielsweise einem verstärkten Gummi- oder Kunst
stoffmaterial. Ein Handlauf wird von einem oder mehreren Handlauf
antrieben angetrieben, die ihre Antriebsleistung häufig von dem Tritt
bandhauptantrieb oder der diesen antreibenden Antriebseinrichtung bezie
hen. In manchen Fällen ist für den Handlauf ein eigener Handlaufantrieb
vorgesehen.
Häufig stellen Ketten die Antriebsverbindung zwischen Antriebseinrich
tung und Trittbandhauptantrieb bzw. Antriebseinrichtung und Handlauf
antrieb her. Solche Ketten erfordern einen Wartungsaufwand, sind ver
schleißanfällig, sind als zusätzliche Teile kostentreibend und erzeugen bei
Betrieb unerwünschte Geräusche. Deshalb wurden auch in der Vergan
genheit schon verstärkt Versuche unternommen, insbesondere das Tritt
bandantriebs-Kettenrad direkt anzutreiben. Das hat jedoch insbesondere
wegen des sehr geringen Drehzahlniveaus dieser Antriebskettenräder (ca.
10-20 U/min) zu großen Problemen geführt. Die meisten Elektromotoren
sind im Verhältnis zu den Drehzahlniveaus der Antriebskettenräder
schnellaufende Elektromotoren, die deshalb zusätzlich ein Untersetzungs
getriebe zwingend erfordern, wenn sie in Fahrtreppen bzw. Fahrsteigen
eingesetzt werden. Häufig sind dabei sogar mehrstufige Untersetzungs
getriebe erforderlich.
Vielpolige Synchronmotoren mit Hochleistungspermanentmagneten als
Erregersystem wurden bisher als Direktantriebe vorgeschlagen. Diese
Motoren haben sich jedoch insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen
bisher nicht durchsetzen können. Fahrtreppen und Fahrsteige sind Pro
dukte, die einem harten Kostendruck im Wettbewerb ausgesetzt sind.
Übliche Antriebseinrichtungen verwenden extrem günstige Elektromoto
ren aus der Massenproduktion in Verbindung mit kostengünstig herstell
baren Untersetzungsgetrieben. Verglichen damit sind vielpolige
Synchronmaschinen insbesondere wegen der dabei verwendeten Hoch
leistungspermanentmagnete extrem teuer und somit auf absehrbare Zeit
nur schwierig verkäuflich.
Der Artikel "Transversalflußmaschinen hoher Kraftdichte" von H. Weh
und S. Beyer in der Zeitschrift LIFT-REPORT, 22. Jahrgang (1996),
Heft 3, S. 100-104, befaßt sich mit Transversalflußmaschinen generell
und führt deren Vorteile an hoher Kraftdichte vor Augen. Allerdings ist
dem Artikel keinerlei Hinweis einer Verwendung derartiger Antriebs
motoren für den Antrieb von Fahrtreppen und Fahrsteigen zu entnehmen.
Vielmehr befassen sich die Antriebsbeispiele in diesem Artikel mit typi
schen hochpreisigen Einsatzgebieten, beispielsweise Windkraftgenerato
ren, Roboter- oder Schiffsantriebe oder Antriebe für Bahn oder Elek
trofahrzeuge, was den Fachmann eher davon abgehalten hätte, an einem
Einsatz bei Personenbeförderern zu denken. Daneben sind die in dem
Artikel genannten Drehzahlniveaus mit 6.000 U/min deutlich oberhalb
der Drehzahlniveaus von etwa 1.500 U/min von Elektromotoren, wie sie
bisher mit Untersetzungsgetriebe zum Antrieb von Fahrsteigen eingesetzt
werden. Der Fachmann mußte deshalb davon ausgehen, daß für einen
effizienten Betrieb von Transversalflußmotoren als Antrieb für Fahrsteige
ein Untersetzungsgetriebe mit einer wesentlich größeren Untersetzung als
bisher erforderlich gewesen wäre.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Personenbeförderer
der obengenannten Art bereitzustellen, dessen Antriebseinrichtung einen
Antriebsmotor aufweist, der keine oder kleinere Untersetzungsgetriebe
benötigt, wenig wartungsintensiv ist, bei Betrieb einen geringen Strom
verbrauch hat und der unter Kostenaspekten für den Antrieb von Perso
nenbeförderern geeignet ist.
Erfindungsgemäß wird das dadurch realisiert, indem die Antriebsein
richtung des beschriebenen Personenbeförderers einen Transversalfluß
motor mit einem festen und einem beweglichen Teil aufweist.
Transversalflußmotoren unterscheiden sich in ihrer Bauweise grundsätz
lich von den üblichen Longitudinalflußmotoren, bei denen die Ebene des
magnetischen Flusses parallel zur Bewegungsrichtung, d. h. im abge
wickelten Zustand parallel zur Längsrichtung liegt. Entsprechend ist der
magnetische Fluß bei Transversalflußmaschinen quer zur Bewegungs
richtung zwischen festem und beweglichen Teil ausgerichtet. Es hat sich
gezeigt, daß sich damit sehr hohe Drehmomente erzeugen lassen.
Vorzugsweise wirkt das bewegliche Teil des Transversalflußmotors
direkt auf das anzutreibende Teil des Personenbeförderers ein. Damit
läßt sich im Vergleich mit den konventionellen Antrieben nicht nur die
Kette als kraftübertragendes Element sondern insbesondere das kosten
treibende Element des Untersetzungsgetriebes einsparen. Außerdem kann
ein deutlich schwingungsärmerer und geräuschärmerer Antrieb realisiert
werden. So kann beispielsweise das anzutreibende Teil des Personenbe
förderers direkt an das bewegliche Teil des Transversalflußmotors ange
schlossen sein. Alternativ können beide Teile integral miteinander ausge
bildet sein. In manchen Fällen bildet das anzutreibende Teil des Perso
nenbeförderers, beispielsweise der Handlauf, das bewegliche Teil des
Transversalflußmotors. So können beispielsweise in das Kunststoffmate
rial des Handlaufs die "Weicheisen-Pole" des beweglichen Teils oder die
Permanentmagnete des beweglichen Teils eingeformt sein, was den
Handlaufverschleiß gegenüber einem auf Reibung basierenden Antrieb
beträchtlich reduzieren kann.
Vorzugsweise weist das Erregersystem des Transversalflußmotors Perma
nentmagnete auf. Dafür eignen sich insbesondere Selteneerde-Permanent
magnete, mit denen sich besonders hohe magnetische Kennwerte realisie
ren lassen. Es kann sich bei dem Transversalflußmotor um einen Motor
mit geschalteter Reluktanz (switched reluctance) handeln, bei dem das
passive Teil, d. h. üblicherweise das bewegliche Teil, beispielsweise aus
Weicheisenmaterial gebildet ist, das von dem Magnetfeld angezogen wird
und bei entsprechender Schaltung des Leitersystems im wesentlichen
kontinuierlich voranbewegt wird. Es hat sich überraschenderweise her
ausgestellt, daß auch bei einer derartigen Bauweise genügend hohe An
triebskräfte bereitgestellt werden können, um einen Direktantrieb des
Personenbeförderers zu realisieren. Das ist insbesondere vom Kosten
aspekt her bevorzugt, da die kostentreibenden Permanentmagnete durch
erheblich kostengünstigere Materialien, beispielsweise Weicheisen, er
setzt werden können. Auch vom herstellungstechnischen Gesichtspunkt
läßt sich damit eine Kostenersparnis realisieren.
Vorzugsweise ist der Transversalflußmotor als rotatorischer Antrieb
ausgebildet. Das ist besonders günstig, wenn der Antrieb des Personen
beförderers über das typische Trittbandantriebs-Kettenrad erfolgen soll.
Insbesondere bei einem rotatorischen Antrieb ist es vorteilhaft, das Leite
system an dem festen Teil, d. h. dem Stator vorzusehen und das Erreger
system bzw. das passive System an dem beweglichen Teil, d. h. dem
Rotor, vorzusehen. Zur Erhöhung des Antriebsdrehmomentes ist es
günstig, den Rotor sandwichartig zwischen zwei Statorteilen vorzusehen.
Bei nur relativ geringer Volumenerhöhung des Antriebs läßt sich eine
annähernde Verdoppelung des Antriebsmoments realisieren.
Vorzugsweise ist das Kettenrad des Trittbandhauptantriebs direkt mit
dem Rotor verbunden. Das Kettenrad des Trittbandhauptantriebs kann
beispielsweise auch selbst der Rotor des Transversalflußmotors sein oder
integral mit dem Rotor ausgebildet sein.
Vorzugsweise ist der Transversalflußmotor als Linearmotor ausgebildet.
Eine derartige Ausbildung ist besonders für einen Handlaufantrieb und
für Fahrsteige mit einem Trittband aus einem relativ elastischen Material
bevorzugt. Hier kann, wie für den Handlauf vorangehend schon beschrie
ben, das anzutreibende Teil des Personenförderers gleichzeitig das be
wegliche Teil des Transversalflußmotors sein. Die Permanentmagnete
oder das Weicheisenmaterial können in dem Handlauf oder dem Tritt
band integriert bzw. eingeformt sein.
Vorzugsweise ist das Trittband aus einzelnen mit einer Trittbandkette
verbundenen Trittbandelementen, d. h. die Stufen bzw. Palettenkörpern
gebildet, und die Trittbandkette weist das bewegliche Teil des Transver
salflußmotors auf. In diesem Fall bildet die Trittbandkette das bewegliche
Teil des Transversalflußmotors. An ihr sind entweder die Permanentma
gnete vorgesehen oder das entsprechende Weicheisenmaterial vorgese
hen, welches mit dem festen Teil des Transversalflußmotors zusammen
wirkt.
Vorzugsweise ist das bewegliche Teil sandwichartig an mindestens zwei
Seiten von dem festen Teil umgeben, an welchem das Leitersystem
vorgesehen ist. Damit lassen sich besonders hohe Antriebskräfte erzeu
gen. Vorzugsweise ist das bewegliche Teil des Transversalflußmotors im
wesentlichen durchgehend über die Länge des Trittbandes bzw. des
Handlaufs vorgesehen und es sind mehrere modulare feste Teile über die
Länge des beweglichen Teils verteilt vorgesehen, die mit diesem koope
rieren.
Ein derart modularer Aufbau ermöglicht ein Antriebskonzept, das je nach
Belastungsanforderung für unterschiedlichste Anwendungen aus im we
sentlichen gleichen Modulen aufgebaut sein kann. Damit läßt sich eine
Kosteneinsparung realisieren.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispiels noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die wesentlichen Teile eines Personenbeförderers gemäß der
vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht der Antriebseinrichtung von Fig. 1;
Fig. 3 eine Schnittansicht der Antriebseinrichtung von Fig. 1;
Fig. 4 eine alternative Ausführungsform einer Antriebseinrichtung; und
Fig. 5 eine weitere schematische Ansicht einer alternativen Antriebs
einrichtung.
In Fig. 1 ist ein Personenbeförderer 2 mit einem Trittband 4 und einem
Handlauf 6 gezeigt. Bei dem Personenbeförderer 2 handelt es sich um
eine Fahrtreppe. Demgemäß wird das Trittband 4 auch als Stufenband
bezeichnet. Das Trittband 4 besteht aus einzelnen Stufen 8, die mit einer
Trittband- oder Stufenkette 10 miteinander verbunden sind. Die Stufen
kette 10 besteht aus einzelnen Kettengliedern 12, die gelenkig mitein
ander verbunden sind. Die aneinander angeschlossenen Stufen 8 bilden
ein umlaufendes Trittband 4, mit einem Vorlaufbereich, auf dem die
Fahrgäste befördert werden, und einem Rücklaufbereich, der im wesent
lichen unterhalb des Vorlaufbereichs angeordnet ist, und in dem die
Trittflächen der einzelnen Stufen 8 nicht für eine Benutzung durch die
Fahrgäste exponiert sind. Ein (nicht gezeigtes) Umlenkkettenrad, d. h.
eine Umlenkung, lenkt die Stufenkette 10 und damit die daran
angebrachten Stufen 8 von dem Vorlaufbereich in den Rücklaufbereich
um. Die einzelnen Stufen 8 und/oder die Stufenkette sind mit entspre
chenden Führungsrollen 14, 16 auf (nicht gezeigten) Führungsbahnen
geführt.
Der Handlauf 6 ist ebenfalls in einer endlosen, umlaufenden Schleife
ausgebildet. Der Handlauf 6 ist aus einem elastisch nachgiebigen
Gummi- oder Kunststoffmaterial gebildet und ist in seinem Vorlaufbe
reich von der Ballustrade 18 abgestützt. Ähnlich wie bei dem Trittband 4
gibt es für den Handlauf 6 Umlenkräder zwischen Vorlaufbereich und
Rücklaufbereich.
In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform wird der Personenbeförderer
von einem linearen Transversalflußmotor 20 angetrieben. Der Transver
salflußmotor 20 weist ein festes Teil, d. h. einen Stator 22 und ein be
wegliches Teil 24 auf, welches bei der vorliegenden Ausführungsform im
wesentlichen von den aneinander angeschlossenen Kettengliedern 12
gebildet ist.
Man erkennt in der Fig. 1, daß der Transversalflußmotor 20 ein im
wesentlichen kontinuierliches, durchgehendes bewegliches Teil aufweist,
das aus einzelnen Teilelementen 24 gebildet ist und mindestens ein statio
näres Teil 22 aufweist, welches mit dem beweglichen Teil 24 zusammen
wirkt. Die einzelnen festen oder stationären Teile 22 können beispiels
weise entlang des Vorlaufbereichs angeordnet sein, d. h. in dem Bereich,
in dem tatsächlich die wesentliche Last aufgebracht wird. Das verringert
deutlich die Belastung an den Umlenkungen. Stationäre Teile 22 können
aber auch zusätzlich oder nur im Rücklaufbereich vorgesehen sein. Die
modulare Bauweise hat den Vorteil, daß eine Antriebseinrichtung un
abhängig von der Länge des Bewegungsweges oder unabhängig von der
Förderhöhe aus gleichen Bauteilen aufgebaut sein kann. Im Gegensatz zu
bisherigen Konstruktionen, wo Antriebsmotore je nach der Größe des
Personenbeförderers gewählt werden, vereinfacht und verbilligt das die
Herstellungskosten und insbesondere auch die Kosten und den Aufwand
für die Lagerhaltung. Beispielsweise sind für einen Personenbeförderer
2, bei dem eine doppelt so hohe Antriebsleistung erforderlich ist, nur die
doppelte Anzahl an stationären Antriebsmodulen 22 erforderlich, wobei
die Antriebsmodule 22 selbst identisch ausgebildet sein können.
In Fig. 2 ist eine vergrößerte Ansicht eines Teils des linearen Transver
salflußmotors 20 mit stationärem Teil 22 und beweglichem Teil 24, das
aus den aneinander angeschlossenen Kettengliedern 12 gebildet ist. Man
erkennt, daß die Kettenglieder 12 an Gelenken 26 miteinander verbunden
sind. Man erkennt ferner, daß die Kettenglieder an ihrer Oberseite und
ihrer Unterseite eine Zahnung 28 aufweisen. Die Zahnung 28 der Ketten
glieder ist an der Unterseite gegenüber der Oberseite versetzt, so daß ein
gleichmäßiger Antrieb gewährleistet sein kann.
In der Fig. 3 ist ein Schnitt durch den Transversalflußmotor 20 gezeigt.
Man erkennt das stationäre Teil 22 sowie das bewegliche Teil 24. Das
stationäre Teil 20 ist mit einer Halterung 30 an einem Gestell 32 des
Personenbeförderers 2 befestigt. Man erkennt in Fig. 3 insbesondere,
daß das bewegliche Teil 24 sandwichartig zwischen zwei im wesentlich
gleich aufgebauten Segmenten des stationären Teils 22 angeordnet ist.
Damit läßt sich auf eine kürzere Länge eine höhere Antriebsleistung
erzielen. Das stationäre Teil 22 weist eine Spulenwicklung 34 aus einem
stromleitenden Material, beispielsweise Kupfer oder einer Kupferlegie
rung und magnetleitende Joche 36, die beispielsweise aus einem Trans
formatorblech geschichtet aufgebaut sind, auf. Die Spulenwicklungen 34
sind außerhalb der Joche 36 geschlossen, was in der Fig. 3 mit dem
Bezugszeichen 37 gezeigt ist, um die Spulenwicklung 34 herum bildet
sich ein ringförmiges Magnetfeld aus, sofern an die Spulenwicklung 34
ein Strom angelegt ist. Das ringförmige Magnetfeld fließt an drei Seiten
um die Spulenwicklung 34 herum in dem U-förmigen Joch 36 und
schließt sich an der freien Seite im Bereich des beweglichen Teils 24.
Befindet sich bei angelegtem Strom durch die Spulenwicklung 34 kein
Zahn 38 des beweglichen Teils im Bereich des Magnetflußes durch das
Joch, sondern steht das bewegliche Teil mit einer Lücke zu dem betrach
teten Joch 36, so übt das Magnetfeld eine Anziehung auf den nächsten
benachbarten Zahn 38 des beweglichen Teils 24 aus und ist bestrebt,
diesen in den Bereich des Joches 36 zu ziehen, um die Magnetfeldlinien
durch magnetisch leitendes Material zu schließen.
Sind, wie es bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall ist, die
Zahnungen 28 der Oberseite und der Unterseite des beweglichen Teils 24
gegeneinander versetzt, so kann durch abwechselndes Ein- und Abschal
ten der Magnetfelder in dem oberen Segment und dem unteren Segment
eine im wesentlichen kontinuierliche Längsbewegung des beweglichen
Teils 24 realisiert werden. Eine Motorsteuerung, beispielsweise ein
Frequenzumformer oder eine ähnliche Motorsteuerung ist vorgesehen,
um die einzelnen Spulenwicklungen 34 entsprechend ihrer Phasenlage
zueinander mit Strom zu beaufschlagen. Bei einem zweiphasigen Trans
versalflußmotor führt diese zweiphasige Beaufschlagung zu einer relativ
"ruppigen" Antriebscharakteristik. Deshalb ist es günstig, mehrere Pha
senlagen zwischen beweglichem Teil 24 und stationärem Teil 22 vor
zusehen, um eine möglichst glatte und kontinuierliche Antriebscharakteri
stik zu gewährleisten. Das kann besonders einfach dann erfolgen, wenn
mehrere stationäre Antriebsmodule 22 vorgesehen sind. Diese lassen sich
dann durch entsprechende Justierung mit einem günstigen Phasenversatz
anordnen.
Es versteht sich, daß beidseitig des Trittbandes ein Transversalflußmotor
20 in der gezeigten Weise vorgesehen sein kann.
Ein weiterer Vorteil des gezeigten Transversalflußmotors 20 liegt darin,
daß dieser auch als Bremse eingesetzt werden kann, indem beispielsweise
an eine der Spulenwicklungen 34 ein Dauerstrom angelegt wird. Der
Transversalflußmotor 20 wird das Bestreben haben, das Magnetfeld
durch die einzelnen Joche 36 über die Zähne 38 der Zahnung 28 zu
schließen und das stationäre Teil 22 und das bewegliche Teil 24 relativ
zueinander in einer festgelegten Position zu halten.
Darüberhinaus kann der Transversalflußmotor 20 auch regenerativ ge
bremst werden, indem der beim Bremsen der in der Spulenwicklung 34
generierte Strom ins Netz rückgespeist wird. Gegebenenfalls ist dafür
eine spezielle Auslegung der Motorsteuerung erforderlich.
Es ist besonders hervorzuheben, daß der beschriebene Aufbau des Trans
versalflußmotors 20 relativ einfach und unkompliziert ist und nur wenige
unterschiedliche Teile zu dessen Konstruktion erforderlich sind. Es ist
insbesondere festzuhalten, daß die Spulenwicklungen 34 relativ einfach
aufgebaut sein können, was deren Herstellung deutlich erleichtert. Dar
überhinaus können bei einem Transversalflußmotor 20, der nicht mit
Permanentmagneten sondern - wie bei der gezeigten Ausführungsform -
nach dem Prinzip der geschalteten Reluktanz mit einem Weicheisenmate
rial als passivem beweglichen Teil 24 ausgebildet ist, die Materialkosten
sehr gering gehalten werden.
Ein weiterer Vorteil des Transversalflußmotors 20 liegt darin, daß es
keine relativ zueinander beweglichen Teile gibt, was den Wartungsauf
wand des Transversalflußmotors 20 praktisch auf Null reduziert. Durch
das Vermeiden eines zusätzlichen Getriebes bzw. einer Ketten-Kraftüber
tragung fällt auch das Erfordernis der Schmierung vollständig weg, was
mit Hinblick auf die gestiegenen Umweltanforderungen diese Art von
Transversalflußmotor besonders geeignet macht.
Es ist festzuhalten, daß der beschriebene lineare Transversalflußmotor
nicht unbedingt mit der Kette als beweglichem Teil 24 zusammenwirken
muß. Vielmehr kann das bewegliche Teil 24, beispielsweise integral, mit
den einzelnen Stufen 8 vorgesehen sein. Die Zahnung 28 kann dann an
den Stufen 8 nach außen ragend oder von einem an den Stufen 8 vor
gesehenen Steg nach oben und/oder nach unten ragend vorgesehen sein.
Das ermöglicht einen noch direkteren Antrieb des Trittbands 4. Entspre
chendes gilt für einen Fahrsteig mit Palettenkörpern.
In der Fig. 4 ist eine alternative Ausführungsform eines Transversal
flußmotors 20 gezeigt. Dabei handelt es sich um einen rotatorischen
Transversalflußmotor 20. Ähnliches gilt für die Fig. 5. In den Fig. 4 und
5 werden Bauteile, die solchen aus den Fig. 1 bis 3 entsprechen, mit
gleichen Bezugszeichen versehen. Grundsätzliche Ausführungen zu dem
Transversalflußmotor 20, die mit Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 ge
macht wurden, gelten entsprechend auch für den rotatorischen Transver
salflußmotor 20 der Fig. 4 und 5.
In der Fig. 4 erkennt man das Antriebskettenrad 40, welches fest mit der
Rotorwelle 42 verbunden ist. Die Rotorwelle 42 ist in Lagern 44 drehbar
gelagert. Die Rotorwelle ist über ein scheibenartiges oder speichenartiges
Verbindungselement 46 mit dem eigentlichen Rotor 48, der gleichzeitig
das bewegliche Teil des Transversalflußmotors bildet verbunden.
Der Rotor 48 selbst hat eine zylindrische, rohrförmige Form. Wie durch
die Ausnehmungen 50 angedeutet, ist der Rotor 48 in seinen Bereichen,
in denen er magnetisch mit dem Stator 52 zusammenwirkt, gezahnt
ausgebildet.
Der Stator 52 bildet in der Fig. 4 gleichzeitig das Widerlager für die
Lager 44 der Rotorwelle 42. Der Stator selbst weist vier unabhängige
Statorsegmente 54, 56, 58 und 60 auf, die jeweils mit gezahnten Berei
chen zusammenwirken. Dabei ist zur Erzielung einer kontinuierlichen
Antriebscharakteristik eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Pha
senlage bevorzugt.
Mit dem Pfeil 62 ist eine Rotationsrichtung des Transversalflußmotors 20
gezeigt. Der Transversalflußmotor 20 kann ebenso in die entgegenge
setzte Richtung angetrieben werden.
Das Antriebskettenrad 40 bildet vorzugsweise gleichzeitig das Umkehr
kettenrad für das Trittband 4. Es kann auch das Antriebsrad des Hand
laufs 6 von dem Transversalflußmotor 20 angetrieben sein. Das Antriebs
kettenrad 40 kann an der Rotorwelle 42 mittels üblicher Befestigungs
mittel angebracht sein. Es kann auch einstückig mit der Rotorwelle aus
gebildet sein. Ebenso kann das Verbindungselement 46 und der eigent
liche Rotor 48 integral mit der Rotorwelle 42 ausgebildet sein.
In Fig. 5 ist eine alternative Ausführungsform eines rotatorischen Trans
versalflußmotors 20 gezeigt. Man erkennt wieder das Kettenrad 40 sowie
die Antriebswelle 42. Das Kettenrad 40 weist vorzugsweise beidseitig
eine ringförmige Verzahnung 64 auf, welche das bewegliche Teil bildet.
Bei der ringförmigen Verzahnung 64 sind die einzelnen Nuten und Zähne
radial zu der Welle des Kettenrads 40 ausgerichtet. Mit den Verzahnun
gen 64 wirken stationäre Teile 66 zusammen. Die stationären Teile 66
weisen ebenso wie die stationären Teile der Ausführungsformen nach
Fig. 1 und 4 eine Ring-Spulenwicklung und entsprechende Joche auf, die
jeweils mit den Zähnen bzw. den Nuten der Verzahnungen 64 kooperie
ren.
Die Verzahnungen 64 sind vorzugsweise einstückig mit dem Kettenrad
40 ausgebildet. Das ermöglicht eine besonders einfache und kostengün
stige Herstellung für die Antriebseinheit aus Rotations-Transversalfluß
motor 20 und Kettenrad. Besonders unter dem Aspekt der Platz- und
Materialersparnis ist die Ausführungsform nach Fig. 5 besonders bevor
zugt. Es sei darauf hingewiesen, daß beispielsweise zwei ringförmige
Verzahnungen 64 und zwei ringförmige Statoren 66 an einer Seite des
Kettenrads konzentrisch angeordnet sein können, falls das aus Gründen
der erforderlichen Antriebsleistung günstig ist.
Insgesamt erkennt man, daß durch die kompakte Größe der Transversal
flußmotoren dem Konstrukteur vielfältige Möglichkeiten an die Hand
gegeben sind, derart kompakte Antriebe an prinzipiell verschiedensten
Stellen des Antriebssystems unterzubringen. Gerade bei Fahrtreppen und
Fahrsteigen, bei denen der Platzbedarf häufig eine große Rolle spielt ist
diese Freiheit für den Konstrukteur von großer Bedeutung. Die Kom
paktheit der Transversalflußmotoren läßt sich noch dadurch erhöhen, daß
anstelle von Transversalflußmotoren 20, die nach dem Prinzip der ge
schalteten Reluktanz arbeiten, Transversalflußmotoren verwendet werden,
die Permanentmagnete als Erregersystem aufweisen. Derartige
Antriebe sind zwar grundsätzlich in ihrer Herstellung etwas kosteninten
siver, was aber häufig für die erzielbare Volumenreduktion durchaus in
Kauf genommen wird. Dabei fällt insbesondere auch die extrem einfache
Konstruktion der Transversalflußmotoren auf, die es insbesondere wenn
sie nach dem Prinzip der geschalteten Reluktanz arbeiten, ermöglichen,
beispielsweise die Verzahnung direkt an den zu bewegenden Teilen des
Personenbeförderers 2 auszubilden, was eine beträchtliche Volumen- und
Materialverringerung zur Folge haben kann. Es sei darauf hingewiesen,
daß das Leitersystem generell auch an den beweglichen Teilen des Trans
versalflußmotors vorgesehen sein kann und beispielsweise die Permanent
magnete bzw. die passive Verzahnung an dem stationären Teil vorgese
hen sein kann. Dieser Aufbau erfordert es, eine Stromzufuhr an das
bewegliche Teil zu realisieren.
Grundsätzlich können Transversalflußmotoren insbesondere wegen ihres
einfachen Aufbaus bei einer entsprechenden Produktionsmenge voraus
sichtlich sehr günstig hergestellt werden. Die Möglichkeit des modularen
Aufbaus zumindestens bestimmter Typen vom Transversalflußmotoren
ebnet den Weg zu hohen Produktionszahlen schon für den Bedarf der
Fahrtreppen- und Fahrsteigindustrie. Bei ausreichend hohen Produktions
zahlen sind entsprechend auch die erforderlichen elektronischen Motor
steuerungen günstiger herstellbar, was insgesamt die Wettbewerbsfähig
keit der Transversalflußmotoren schon jetzt in eine greifbare Nähe kom
men läßt.
Ein weiterer Vorteil der Transversalflußmotoren liegt in der guten Ge
schwindigkeitssteuerbarkeit dieser Motoren. Es lassen sich relativ pro
blemlos Überwachungseinrichtungen realisieren, die mit extrem hoher
Genauigkeit, Geschwindigkeit und Fahrstrecke der Personenbeförderer
feststellen lassen. Ein weiterer Vorteil bei dem Transversalflußmotor
liegt darin, daß die Joche, die ihrerseits nicht von Spulen umwickelt sein
müssen, relativ klein herstellbar sind, wodurch problemlos eine sehr
hohe Polzahl verglichen mit konventionellen Asynchronmotoren oder
konventionellen Synchronmotoren realisierbar ist. Das führt insbesondere
auch zu der Möglichkeit, das Bauvolumen insgesamt zu verkleinern.
Außerdem läßt sich damit die geringe Welligkeit im Drehmoment- bzw.
Kraftverlauf realisieren.
Ein mechanisches Entfernen einzelner Joche bzw. ein magnetisches
Neutralisieren einzelner Joche (beispielsweise durch eine zusätzliche
Spulenwicklung pro Joch) ermöglicht es, eine Geschwindigkeitsregelung
vorzunehmen.
Claims (11)
1. Personenbeförderer (2) mit Trittband (4) und Handlauf (6) aufwei
send eine Antriebseinrichtung für mindestens einen von Handlauf (4)
und Trittband (6),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinrichtung einen Transversalflußmotor (20) mit
einem festen (22) und einem beweglichen Teil (24) aufweist.
2. Personenbeförderer (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Teil (24) des Transversalflußmotors (20) direkt
auf das anzutreibende Teil des Personenbeförderers (2) einwirkt.
3. Personenbeförderer (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Erregersystem des Transversalflußmotors (20)
Permanentmagnete aufweist.
4. Personenbeförderer (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Transversalflußmotor (20) ein geschalteter Reluk
tanzmotor ist.
5. Personenbeförderer (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Transversalflußmotor (20) als rotatorischer
Antrieb ausgebildet ist.
6. Personenbeförderer (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Kettenrad (40) des Trittbandhauptantriebs direkt
mit der Rotor (48) verbunden ist.
7. Personenbeförderer (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Transversalflußmotor (20) als Linearmotor
ausgebildet ist.
8. Personenbeförderer (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Teil (24) des Transversalflußmotors (20) direkt
an dem Trittband (4) vorgesehen ist.
9. Personenbeförderer (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trittband (4) aus einzelnen mit einer Trittbandkette (10)
verbunden Trittbandelementen (8) gebildet ist und die Trittbandkette
(10) das bewegliche Teil (24) des Transversalflußmotors (20) auf
weist.
10. Personenbeförderer (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Teil (24) sandwichartig
an mindestens zwei Seiten von dem festen Teil (26), an welchem das
Leitersystem vorgesehen ist, umgeben ist.
11. Personenbeförderer (2) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das bewegliche Teil (24) des Transversalfluß
motors (20) im wesentlichen durchgehend über die Länge des Tritt
bandes (4) vorgesehen ist und mehrere modulare feste Teile (22),
die mit dem beweglichen Teil (24) kooperieren, über die Länge des
beweglichen Teils (24) verteilt vorgesehen sind.
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