DE10034297A1 - Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument - Google Patents

Abstract

Ein Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument besitzt einen Nadelschaft mit nach vorn gerichtetem Nadelende, eine Gewebeaufnahmeausnehmung im Bereich des Nadelendes von der Seite gesehen sowie eine axial beweglich auf den Nadelschaft aufgepaßte und an ihrem freien Ende mit einem Blatt zum Abschneiden von in die Gewebeaufnahmeausnehmung eintretendem Gewebe versehene Außenhülse. Das Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument besitzt weiterhin einen durch den Nadelschaft bis zum Inneren der Gewebeaufnahmeausnehmung verlaufenden Ansaugkanal.

Description

Die Erfindung betrifft ein Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, das beispielsweise für eine Leberbiopsie ver­ wendbar ist und in einen Behandlungsinstrumenten-Einführungskanal eines Endo­ skops eingeführt und aus diesem entnommen werden kann.

Fig. 8 zeigt ein freies Endes einer sog. "Guillotine"-Gewebeentnahmenadel, wel­ che als Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument verwendbar ist. Am freien Ende eines stabförmigen Nadelschaftes 10 ist ein scharfes Nadelende 11 vorgesehen. Weiterhin ist im Bereich des Nadelendes 11 von der Seite gesehen eine Gewebe­ aufnahmeausnehmung 12 zur Aufnahme einer ausgeschnittenen Gewebeprobe vorgesehen.

Auf den Nabelschaft 10 ist eine Außenhülse 20 axial bewegbar aufgepaßt, wäh­ rend auf der inneren Umfangsseite des freien Endes dieser Außenhülse 20 ein ringförmiges Blatt 21 zum Ausschneiden von Gewebe vorgesehen ist, das in die Gewebeaufnahmeausnehmung 12 eintritt.

Die Fig. 9 und 10 zeigen Zustände, in denen unter Verwendung des Gewebe­ entnahme-Endoskopieinstrumentes Biopsiegewebe entnommen wird. Gemäß Fig. 9 ist die Außenhülse 20 nach dem Eindringen des Gewebeentnahme-Endoskopie­ elementes in ein Gewebe 100 geringfügig zurückgezogen, so daß ein Zielbereich des Gewebes 100 in die Gewebeaufnahmeausnehmung 12 eintritt. Gemäß Fig. 10 wird die Außenhülse 20 zeitweise zum Ausschneiden von Probengewebe 101 aus dem Gewebe 100 geführt, wobei die Gewebeprobe in die Gewebeaufnahmeaus­ nehmung 12 eintritt.

Wird das Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument in der vorstehend beschriebe­ nen Weise angewendet, so kann eine Gewebeprobe, welche größer als die Ge­ webeaufnahmeausnehmung 12 ist, nicht entnommen werden. Darüber hinaus ist bei der praktischen Anwendung gemäß Fig. 11 ein Raum zwischen der Gewebe­ aufnahmeausnehmung 12 und der Gewebeprobe 101 vorhanden. Wird die Gewe­ beprobe 101 bei vorgeschobener Außenhülse 20 ausgeschnitten, so wird sie durch die Außenhülse 20 gedrückt und angehoben. Aus diesen Gründen ist die entnommene Gewebeprobe 101 im Vergleich zur Größe der Gewebeaufnahme­ ausnehmung 12 geringfügig kleiner.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gewebeentnahme-Endoskopie­ instrument anzugeben, mit dem in einfacher Weise eine ausreichende Menge ei­ ner Gewebeprobe entnommen werden kann, ohne daß die Instrumentengröße zunimmt.

Diese Aufgabe wird bei einem Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument der ein­ gangs genannten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patent­ anspruchs 1 gelöst.

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß den Figuren der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine geschnittene Seitenansicht des Gesamtaufbaus eines erfindungsge­ mäßen Ausführungsbeispiels eines Gewebeentnahme-Endoskopieinstru­ mentes bei geschlossener Gewebeaufnahmeausnehmung;

Fig. 2 eine geschnittene Seitenansicht des Gesamtaufbaus des Gewebeentnah­ me-Endoskopieinstrumentes bei geöffneter Gewebeaufnahmeausneh­ mung;

Fig. 3 eine geschnittene Seitenansicht eines freien Endes des Gewebeentnah­ me-Endoskopieinstrumentes;

Fig. 4 eine geschnittene Seitenansicht des freien Endes des Gewebeentnahme- Endoskopieinstrumentes;

Fig. 5 eine geschnittene Seitenansicht des freien Endes des Gewebeentnahme- Endoskopieinstrumentes;

Fig. 6 eine geschrittene Seitenansicht des freien Endes des Gewebeentnahme- Endoskopieinstrumentes;

Fig. 7 eine geschrittene Seitenansicht einer unter Verwendung des Gewebeent­ nahme-Endoskopieinstrumentes entnommenen Gewebeprobe;

Fig. 8 eine geschnittene Seitenansicht des freien Endes eines bekannten Gewe­ beentnahme-Endoskopieinstrumentes;

Fig. 9 eine geschnittene Seitenansicht des freien Endes des bekannten Gewe­ beentnahme-Endoskopieinstrumentes;

Fig. 10 eine geschnittene Seitenansicht des freien Endes des bekannten Gewe­ beentnahme-Endoskopieinstrumentes;

Fig. 11 eine vergrößerte geschnittene Seitenansicht des Zustandes einer entnom­ menen Gewebeprobe bei Verwendung des bekannten Gewebeentnahme- Endoskopieinstrumentes; und

Fig. 12 eine vergrößerte geschnittene Seitenansicht des Zustandes einer entnom­ menen Gewebeprobe bei Verwendung des bekannten Gewebeentnahme- Endoskopieinstrumentes.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung anhand der bei­ gefügten Zeichnungen erläutert.

Die Fig. 1 und 2 zeigen den Gesamtaufbau eines Gewebeentnahme-Endos­ kopieinstrumentes. Fig. 1 zeigt einen Zustand, in dem ein Nadelschaft 10 mit ei­ nem Ansauginstrument 50 verbunden ist, wobei eine Außenhülse 20 in eine vor­ gegebene vorderste Stellung nach vorn bewegt ist, während Fig. 2 einen Zustand zeigt, in dem die Außenhülse 20 zur Bedienungsseite hin zurückgezogen ist. In Fig. 2 ist das Ansauginstrument 50 nicht dargestellt.

Am freien Ende des Nadelschaftes 10 ist ein scharfes Nadelende 11 mit nach von vorn gerichteten scharfer Spitze ohne Loch vorgesehen. Unmittelbar hinter dem Nadelende 11 ist von der Seite des Nadelschaftes 10 gesehen eine Gewebeauf­ nahmeausnehmung 12 vorgesehen.

Ein mit der Gewebeaufnahmeausnehmung 12 in Verbindung stehender Ansaug­ kanal 13 verläuft vom hinteren Ende der Gewebeaufnahmeausnehmung 12 über die gesamte Länge des Nadelschaftes 10. Das bedeutet, daß der hinter der Ge­ webeaufnahmeausnehmung befindliche Teil des Nadelschaftes 10 die Form einer Röhre besitzt.

Die Außenhülse 20 ist axial beweglich auf den Nadelschaft 10 aufgepaßt und be­ deckt nahezu dessen gesamte Länge. Am freien Ende der Außenhülse 20 ist auf dessen innerer Umfangsseite ein nach vorn abgeschrägtes ringförmiges Blatt 21 vorgesehen.

Die Außenhülse 20 ist geringfügig kürzer als der Nadelschaft 10 (beispielsweise um etwa 2-10 cm). Am Bedienungsende der Außenhülse 20 ist eine manuell betätigbare Feststellschraube 23 vorgesehen, so daß deren Ende mit der Außen­ umfangsfläche des Nadelschaftes 10 in Kontakt gebracht werden kann.

Durch Anziehen der Feststellschraube 23 kann daher die Außenhülse 20 relativ zum Nadelschaft 10 fixiert werden, während sie bei Lösen dieser Feststellschrau­ be 23 relativ zum Nadelschaft 20 bewegt werden kann. An der Bedienungsseite des Nadelschaftes 10 und der Außenhülse 20 sind Fingerstützen 14 bzw. 22 vor­ gesehen, wodurch eine Axialbewegung erleichtert wird.

Auf der Umfangsfläche am Bedienungsende des Nadelschaftes 10 sind Skalen (eine Markierung) 15 vorgesehen, so daß eine Bedienungsperson die Stellung der Bedienungsseite der Außenhülse 20 in Bezug auf die Skalen 15 beobachten kann, wodurch es möglich wird, die Stellung des freien Endes der Außenhülse 20 in Be­ zug auf den Nadelschaft 10 zu erkennen (d. h. zu erkennen, daß die Außenhülse 20 in einer vorgegebenen Stellung gemäß Fig. 1 steht und wieweit sie sich aus der vorgegebenen Stellung bewegt hat).

Ein Skalenteil, welcher anzeigt, daß die Außenhülse 20 in der vorgegebenen Stel­ lung steht, kann länger als andere Skalenteile sein (kann beispielsweise auf den gesamten Umfang vorgesehen sein) oder kann sich in der Farbe von diesen ande­ ren Skalenteilen unterscheiden. Darüber hinaus kann zusätzlich eine Markierung 15A vorgesehen sein, welche anzeigt, daß das Nadelende 11 von der Außenhülse 20 aufgenommen wird.

Am Bedienungsende des Nadelschaftes 10 ist eine einstückig mit der Fingerstütze 14 ausgebildete Verbindung 16 vorgesehen, welche lösbar an dem Ansauginstru­ ment 50 befestigt werden kann. Diese Verbindung 16 steht mit dem Ansaugkanal 13 in Verbindung, so daß das Ansauginstrument 50, wie beispielsweise eine Sprit­ ze, mit dieser verbunden werden kann, um Gewebe in der Gewebeaufnahmeaus­ nehmung 12 am freien Ende des Nadelschaftes 10 anzusaugen.

Das Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument gemäß diesem Ausführungsbei­ spiel wird in einen Behandlungsinstrumenten-Einführungskanal eines Endoskops, beispielsweise eines Ultraschallendoskops, eingeführt und aus diesem entnom­ men. Dabei kann das Instrument in einem Zustand in den Behandlungsinstrumen­ ten-Einführungskanal eingeführt werden, in dem es durch ein Führungsrohr, bei­ spielsweise ein Tetrafluorethylen-Kunststoffrohr, geführt wird, um den Behand­ lungsinstrumenten-Einführungskanal während der Einführung und der Entnahme gegen eine Beschädigung durch das Nadelende 11 zu schützen.

Die Fig. 3 bis 6 zeigen Fälle, in denen Biopsiegewebe beispielsweise aus der Leber oder der Bauchspeicheldrüse unter Verwendung des Gewebeentnahme- Endoskopieinstrumentes gemäß dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbei­ spiel entnommen wird. Gemäß Fig. 3 steht das freie Ende der Außenhülse 20 na­ he am freien Ende des Nadelschaftes 10, so daß die Gewebeentnahmeausneh­ mung 12 durch die Außenhülse 20 verschlossen ist. In diesem Zustand ist die Feststellschraube 23 zur Fixierung der Außenhülse 20 relativ zum Nadelschaft 10 angezogen, wonach das Nadelende 11 in das Gewebe 100 eingeführt wird.

Ist die Gewebeentnahmeausnehmung 12 in einer vorgegebenen Tiefe eingeführt, so wird die Feststellschraube 23 gelöst und die Außenhülse 20 geringfügig zur Bedienungsseite hin zurückgezogen, um die Gewebeaufnahmeausnehmung 12 freizulegen, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Das Gewebe 10 tritt daher in die Ge­ webeaufnahmeausnehmung 12 ein.

Danach wird das Ansauginstrument 15 betätigt, um das angesaugte Gewebe von der Gewebeaufnahmeausnehmung 12 durch den Ansaugkanal 13 zu führen. Ein Teil des Gewebes 100, das zur Gewebeprobe 101 wird, wird daher voll in die Ge­ webeaufnahmeausnehmung sowie in das Innere des Ansaugkanals 13 über des­ sen Einlaß hinaus gesaugt, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist.

Sodann wird die Außenhülse 20 in die ursprüngliche Stellung nach vorn bewegt, um die Gewebeprobe 101 mit dem Blatt 21 vom Gewebe 100 abzuschneiden und in die Gewebeaufnahmeausnehmung 12 einzuführen. Wie Fig. 7 zeigt, kann in einfacher Weise eine Gewebeprobe 101 entnommen werden, deren Volumen größer als das der Gewebeaufnahmeausnehmung 12 ist.

Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Ansaugkanal, welcher durch den Na­ delschaft verläuft und die Innenseite der Gewebeaufnahmeausnehmung erreicht, wird es möglich, eine Gewebeprobe zu entnehmen, welche vollständig in die Ge­ webeaufnahmeausnehmung und das Innere des Ansaugkanals über dessen Ein­ laß hinaus gesaugt werden kann. Es kann daher eine ausreichende Gewebemen­ ge ohne Vergrößerung des Instrumentes entnommen werden. Da der Nadelschaft Rohrform besitzt, wird darüber hinaus seine Flexibilität erhöht, wodurch seine Einführung in den Behandlungseinführungskanal eines Endoskops erleichtert wird.

Claims (3)

1. Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument mit
einem Nadelschaft mit einem spitzen Nadelende und einer Gewebeent­ nahmeausnehmung im Bereich des Nadelendes; und
einer Außenhülse, die auf dem Nadelschaft axial bewegbar ist und an ihrem freien Ende ein Blatt zum Abschneiden von in die Gewebeentnahmeaus­ nehmung gelangendem Gewebe besitzt,
gekennzeichnet durch
einen durch die Nadelschaft verlaufenden und in das Innere der Gewebe­ entnahmeausnehmung führenden Ansaugkanal.

2. Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument nach Anspruch 1, gekennzeich­ net durch eine Einrichtung zur Fixierung der Außenhülse relativ zum Nadel­ schaft in einem Zustand, in dem dieser um ein beliebiges Stück aus dem freien Ende der Außenhülse hinausragt.

3. Gewebeentnahme-Endoskopieinstrument nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß auf der Bedienungsseite des Nadelschaftes eine Markierung vorgesehen ist, durch die angezeigt wird, daß das freie Ende der Außenhülse relativ zum Nadelschaft in einer vorgegebenen Stel­ lung steht.