DE10034032A1 - Magnetventil sowie Verfahren zur Herstellung eines Magnetventils - Google Patents

Magnetventil sowie Verfahren zur Herstellung eines Magnetventils

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Magnetventil mit einem Ventilgehäuse, einem Elektromagnet mit einem Anker, wenigstens einem in das Ventilgehäuse eingedrückten Ventilsitz sowie einer durch den Anker betätigbaren und mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden Ventilsitzdichtung. Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen ist der Ventilsitz in seiner relativen Lage zum Dichtungselement durch das Eindrücken des Ventilsitzes einstellbar.

Description

Die Erfindung betrifft ein Magnetventil gemäß dem Ober­ begriff des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zur Her­ stellung eines Magnetventils gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 8.
Magnetventile werden für Steuerungen aller Art einge­ setzt.
Sie bestehen üblicherweise aus einem Ventilge­ häuse, einem Elektromagnet mit einem Anker, wenigstens einem Ventilsitz sowie einem durch den Anker betätigba­ ren und mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden Dichtungs­ element.
Die Ventilsitze werden entweder unmittelbar als Teil des Ventilgehäuses hergestellt oder als separates Bau­ teil im Gehäuse gehaltert. Im letzteren Fall wird der Ventilsitz beispielsweise verschraubt oder verklebt. Bei Verwendung von Kunststoffgehäusen ist es zudem be­ kannt, die aus Metall bestehenden Ventilsitze in das Gehäuse auf ein einmal festgelegtes Maß einzudrücken.
Zur Gewährleistung einer einwandfreien Funktion des Mag­ netventils müssen bei der Fertigung und auch beim Zu­ sammenbau Toleranzen eingehalten werden. In der Pneuma­ tik besteht der Wunsch, die Magnetventile immer kleiner werden zu lassen, wodurch immer engere Toleranzen ein­ gehalten werden müssen.
Eine weitere Forderung besteht darin, daß die Magnet­ ventile mit möglichst kleinen Leistungen und demzufolge mit möglichst kleinen Hüben am Arbeitsluftspalt des Mag­ netkreises arbeiten sollen.
Um beiden Anforderungen gerecht zu werden, ergibt sich jedoch das Problem, daß, selbst bei sehr engen Toleran­ zen, die Summe der Einzeltoleranzen eine sichere Funk­ tion, bei kleinen Leistungen und kleinen Hüben, nicht immer gewährleistet werden kann.
Zur Lösung dieser Problematik ist es aus der Praxis be­ kannt, die Einzelteile passend zu sortieren. Außerdem wird vorgeschlagen, Maße eines oder mehrerer Bauteile nach einer Teilmontage anzupassen. Schließlich ist es außerdem bekannt, durch eine Hubeinstellung über Ge­ winde die gewünschte Lage von bestimmten Teilen (z. B. dem Magnetkern) zu fixieren.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Mag­ netventil gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. ein Verfahren zur Herstellung eines Magnetventils gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 8 anzugeben, das eine sichere Funktion bei kleinen Leistungen ermög­ licht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 8 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist der Ventilsitz zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen in seiner relativen Lage zum Dich­ tungselement durch das Eindrücken des Ventilsitzes ein­ stellbar.
Dadurch können Höhentoleranzen der Einzelteile gegen­ über herkömmlichen Lösungen deutlich größer gewählt werden, da diese durch den Eindrückvorgang ausgeglichen werden. Dies gewährleistet neben einer sicheren Funk­ tion zusätzlich auch eine Kosteneinsparung.
Die eingedrückten Ventilsitze ergeben zwischen Ventil­ gehäuse und Ventilsitz eine kraftschlüssige und ab­ dichtende Verbindung, so daß auf zusätzliche Dichtele­ mente verzichtet werden kann.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung wer­ den anhand zweier Ausführungsbeispiele und der Zeich­ nung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Längsschnittdarstellung eines Mag­ netventils entlang der Linie I-I der Fig. 2 gemäß einem ersten Ausführungsbei­ spiel;
Fig. 2 eine Längsschnittdarstellung des Magnet­ ventils entlang der Linie II-II der Fig. 1;
Fig. 3 eine dreidimensionale Darstellung von Joch und Klappanker des Magnetventils ge­ mäß dem ersten Ausführungsbeispiel;
Fig. 4 eine Längsschnittdarstellung des Magnet­ ventils mit angezogenem Anker gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel und
Fig. 5 eine gegenüber Fig. 4 um 180° gedrehte Längsschnittdarstellung des Magnetventils mit freigegebenem Anker.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein Magnetventil gemäß einem er­ sten Ausführungsbeispiel dargestellt. Es besteht im we­ sentlichen aus einem Ventilgehäuse 1, einem Elektromag­ net mit einem Anker 2, wenigstens einem im Ventilge­ häuse eingedrückten ersten Ventilsitz 3 sowie einem durch den Anker 2 betätigbaren und mit dem ersten Ven­ tilsitz zusammenwirkenden Dichtungselement 4. Zum Aus­ gleich von Fertigungstoleranzen ist der erste Ventil­ sitz 3 in seiner relativen Lage zum Dichtungselement 4 durch das Eindrücken des ersten Ventilsitzes einstell­ bar.
Der erste Ventilsitz 3 weist im dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel zwei umlaufende Ansätze 3.1, 3.2 auf, die im Querschnitt eine Art "Tannenbaumprofil" bilden.
Das Ventilgehäuse 1 besteht vorzugsweise aus Kunst­ stoff, während der erste Ventilsitz 3 üblicherweise aus Metall, vorzugsweise aus Messing gefertigt ist. Der er­ ste Ventilsitz 3 ist in einer entsprechenden Ausnehmung 1.1 des Ventilgehäuses angeordnet, wobei der Durchmes­ ser der Ausnehmung etwas kleiner als der äußere Durch­ messer der Ansätze 3.1 und 3.2 des ersten Ventilsitzes 3 ist. Dadurch drücken sich die Ansätze 3.1 und 3.2 beim Eindrücken des ersten Ventilsitzes 3 abdichtend in das Ventilgehäuse 1 ein.
Das dargestellte Magnetventil ist als 3/2-Wegeventil ausgebildet und weist somit einen zweiten Ventilsitz 5 auf. Dieser zweite Ventilsitz 5 weist ebenfalls zwei äußere umlaufende Ansätze 5.1 und 5.2 auf, die sich beim Eindrücken des zweiten Ventilsitzes ebenfalls ab­ dichtend in das Ventilgehäuse 1 eindrücken lassen.
Das durch den Anker 2 betätigbare Dichtungselement 4 ist zwischen den beiden Ventilsitzen 3, 5 angeordnet, wobei die relative Lage der Ventilsitze zueinander und zum Dichtungselement durch das Eindrücken der Ventil­ sitze einstellbar ist.
Im folgenden werden zunächst die weiteren Bauteile des Magnetventils und deren Funktion näher erläutert:
Der Elektromagnet weist neben dem Anker 2 noch eine Spule 6 sowie ein Joch 7 auf. Die Spule 6 ist unmittel­ bar auf das einstückig ausgebildete Gehäuse 1 aufgewic­ kelt und wird außen von einer Schutzhülle 8 abgedeckt.
Das Joch 7 weist Jochstifte 7.1, 7.2 sowie zwei Joch­ platten 7.3, 7.4 auf.
Der Anker 4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Klappanker ausgebildet, der mit seinem vom Dich­ tungselement 4 entfernten Ende am Jochstift 7.2 gela­ gert ist. Der Klappanker ist im Bereich seiner Lagerung am Jochstift schalenartig ausgebildet, wie das insbe­ sondere aus Fig. 1 zu ersehen ist. Eine Feder 9 drückt das zu lagernde Ende des Ankers 2 permanent auf den Jochstift 7.2, so daß der magnetische Übergangswider­ stand gering gehalten wird. Die Feder 7 stützt sich da­ bei auf einer ins Ventilgehäuse 1 eingedrückten Kugel 10 ab.
Der Anker 4 ist als flaches, im Bereich des Jochstiftes 7.1 leicht gekröpftes Element ausgebildet.
Das dargestellte 3/2-Wege-Magnetventil weist einen Druckanschluß 11, einen Arbeitsanschluß 12 und einen Entlüftungsanschluß 13 auf.
Das Dichtungselement 4 sitzt in einer Ausnehmung 2.1 des Ankers 2. Der Arbeitsanschluß 12 steht je nach Stellung des Dichtungselements 4 über den ersten Ven­ tilsitz 3 mit dem Druckanschluß 11 bzw. über den zwei­ ten Ventilsitz 5 mit dem Entlüftungsanschluß 13 in Ver­ bindung.
Im Bereich des Dichtungselements 4 wirkt auf den Anker 2 ein erstes Federelement 14, das über den Anker 2 auf das Dichtungselement 4 im Sinne eines Schließens des ersten Ventilsitzes 3 durch das Dichtungselement 4 ein­ wirkt. In der nicht gezeigten Schließstellung des er­ sten Ventilsitzes 3 ist der Anker 2 vom Jochstift 7.1 abgehoben. Ferner ist ein zweites Federelement 15 vor­ gesehen, das auf das Dichtungselement 4 im Sinne eines Abhebens des Dichtungselements vom ersten Ventilsitz 3 und somit entgegen dem ersten Federelement 14 wirkt.
Das erste Federelement 14 ist jedoch stärker ausgebil­ det als das zweite Federelement 15, so daß bei Nichter­ regung des Elektromagneten das Dichtungselement 4 auf­ grund der größeren Wirkung des ersten Federelements 14 mit dem ersten Ventilsitz 3 in Schließkontakt bleibt. In dieser Stellung bildet sich zwischen dem Anker 2 und dem Jochstift 7.1 ein Arbeitsluftspalt.
Bei Erregung des Elektromagneten, d. h. nach dem Anlegen einer Spannung an die Spule 6, wird der Anker 2 an den Jochstift 7.1 herangezogen und hebt dabei die Wirkung des ersten Federelements 14 auf das Dichtungselement 4 auf. Das Dichtungselement 4 wird dann durch das zweite Federelement 15 vom ersten Ventilsitz 3 abgehoben und gegen den zweiten Ventilsitz 5 gedrückt. Sobald der Elektromagnet nicht mehr erregt wird, klappt der Anker 2 vom Jochstift 7.1 durch die Wirkung des ersten Feder­ elements 14 weg, so daß das Dichtungselement 4 vom zweiten Ventilsitz 5 abgehoben und in Schließkontakt mit dem ersten Ventilsitz 3 gebracht wird.
Zur Herstellung des dargestellten Magnetventils wird zunächst der Teil des Elektromagneten aufgebaut, wobei auch die Jochstifte 7.1, 7.2 über umlaufende Ansätze in das Ventilgehäuse 1 eingedrückt werden, wie das insbe­ sondere aus Fig. 2 zu ersehen ist. Die Jochplatten 7.3, 7.4 werden in üblicher Weise durch Passungen auf die Jochstifte 7.1 und 7.2 aufgepreßt. Zuvor wird jedoch die Spule 6 direkt auf das Ventilgehäuse gewickelt und mit der Schutzhülle 8 versehen. Der Anker 2 wird dann lediglich eingeschoben und über die Feder 9 in Verbin­ dung mit der Kugel 10 in seiner Lage fixiert.
Die Herstellung des eigentlichen Ventils kann auf ver­ schiedene Art und Weise erfolgen, wobei zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen die relative Lage von Ventil­ sitz und Dichtungselement durch das Eindrücken des Ven­ tilsitzes eingestellt wird. Vorzugsweise wird zur Ein­ stellung der relativen Lage von Ventilsitz und Dich­ tungselement die Eindrücklänge des Ventilsitzes bei an­ gezogenem Anker ermittelt.
Im folgenden werden drei verschiedene Verfahren be­ schrieben, um das Ventil herzustellen.
Verfahren 1
Bei angezogenem Anker wird zunächst das Maß b (siehe Fig. 1) zwischen Ventilgehäuse 1 und Anker 2 ermittelt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Bezugs­ fläche am Anker durch die Auflagefläche des Dichtungs­ elements 4 in der Ausnehmung 2.1 gebildet.
Nach Einsetzen der Feder 14 wird sodann der zweite Ven­ tilsitz 5 um eine aus dem Maß b ermittelte Eindrück­ länge eingedrückt.
Alsdann wird das Dichtungselement 4 eingesetzt und das Maß a zwischen Ventilgehäuse 1 und Dichtungselement 4 ermittelt. Nach Einsetzen der Feder 15 wird dann der erste Ventilsitz 3 um eine aus dem Maß a ermittelte Eindrücklänge eingedrückt.
Verfahren 2
Der zweite Ventilsitz 5 wird entsprechend dem Verfahren 1 eingedrückt.
Sodann wird der Anker durch Nichterregung der Spule freigegeben, bevor die Spule mit einer zuvor einmal er­ mittelten Montagespannung beaufschlagt wird. Die Monta­ gespannung ist in ihrer Höhe so gewählt, daß der Anker gerade noch nicht angezogen wird. Nach Einlegen des Dichtungselements 4 und des zweiten Federelements 15 wird der erste Ventilsitz 3 mindestens soweit einge­ drückt, bis der Anker anzieht. Da die Montagespannung unterhalb der Betriebsspannung liegt, ist gewährlei­ stet, daß das Ventil im Betrieb zuverlässig schaltet.
Verfahren 3
Das Maß a wird bei angezogenem Anker 2 und eingelegten Dichtungselement 4 ermittelt. Nach Einlegen des zweiten Federelements 15 wird der erste Ventilsitz 3 um eine aus dem Maß a ermittelte Eindrücklänge eingedrückt.
Um die optimale Lage des zweiten Ventilsitzes 5 zu er­ reichen, kann man beispielsweise wiederum den Anker 2 durch Anlegen einer Spannung anklappen. Während man einen Druck am Arbeitsanschluß 12 anlegt, wird gleich­ zeitig der zweite Ventilsitz 5 eingedrückt. Sobald der zweite Ventilsitz mit dem Dichtungselement in Schließ­ kontakt kommt, wird die Verbindung zwischen Arbeitsan­ schluß und Entlüftungsanschluß geschlossen, so daß kein weiteres Druckmedium fließt. Wird daraufhin der Ventil­ sitz 5 noch geringfügig weiter eingedrückt, hebt das Dichtungselement 4 etwas vom Anker 2 ab. In dieser Stellung hat man die optimale Ausrichtung der Ventil­ sitze in bezug auf den Anker und das Dichtungselement erreicht. Das Dichtungselement kann dann durch Erregung bzw. Nichterregung des Elektromagneten in Schließkon­ takt mit dem einen bzw. anderen Ventilsitz gebracht werden. In beiden Schließstellungen wird das Dichtungs­ element 4 jedoch ausschließlich durch Federkraft auf den jeweiligen Ventilsitz gedrückt. Es besteht somit keine feste Verbindung zwischen Dichtungselement 4 und Anker 2. Das Dichtungselement 4 ist vielmehr lose in der Ausnehmung 2.1 angeordnet.
Neben den drei oben aufgezeigten Herstellungsverfahren sind jedoch auch andere Verfahrensabläufe denkbar. So können insbesondere die Verfahrensschritte zum Eindrüc­ ken des ersten Ventilsitzes mit den Verfahrensschritten zum Eindrücken des zweiten Ventilsitzes vertauscht wer­ den.
Anhand der Fig. 4 und 5 wird im folgenden ein zweites Ausführungsbeispiel näher beschrieben.
Das Magnetventil gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel besteht ebenfalls aus einem Ventilgehäuse 1', einem Elektromagnet mit einem Anker 2', wenigstens einem in das Ventilgehäuse eingedrückten Ventilsitz 3' sowie ei­ nem durch den Anker 2' betätigbaren und mit dem Ventil­ sitz zusammenwirkenden Dichtungselement 4'. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist zum Ausgleich von Ferti­ gungstoleranzen der erste Ventilsitz 3' in seiner rela­ tiven Lage zum Dichtungselement 4' durch das Eindrücken des Ventilsitzes einstellbar.
Der Elektromagnet besteht neben dem Anker 2' aus einer auf einen Spulenkörper 16' gewickelten Spule 6' sowie einem Joch 7'. Der Magnetkern ist mit dem Bezugszeichen 17' versehen.
Auch das Magnetventil gemäß dem zweiten Ausführungsbei­ spiel ist als 3/2-Wegeventil ausgebildet, das einen Druckanschluß 11', einen Arbeitsanschluß 12' und einen Entlüftungsanschluß 13' aufweist. Neben dem ersten Ven­ tilsitz 3' ist außerdem ein zweiter Ventilsitz 5' vor­ gesehen, wobei das Dichtungselement 4' zwischen beiden Ventilsitzen angeordnet und mit Hilfe eines Füh­ rungselements 18' je nach Ansteuerung des Elektromagne­ ten hin- und herbewegt werden kann.
Bei Nichterregung des Elektromagneten (siehe Fig. 5) wird der erste Ventilsitz 3' durch das Dichtungselement 4' verschlossen, wobei die Schließkraft durch ein er­ stes Federelement 14' aufgebracht und über den Anker 2' auf das Dichtungselement 4' übertragen wird. In dieser Stellung ist die Verbindung zwischen Arbeitsanschluß 12' und Entlüftungsanschluß 13' freigegeben.
Bei Erregung des Elektromagneten, d. h. bei Anlegen ei­ ner Spannung an die Spule 6', wird der Anker 2' an den Magnetkern 17' angezogen und der magnetische Kreis schließt sich. Dabei bewegt sich das Dichtungselement 4' mit dem Führungselement 18' aufgrund eines zweiten Federelements 15' vom ersten Ventilsitz 3' auf den zweiten Ventilsitz 5'. In dieser in Fig. 4 gezeigten Stellung kann das Fluid zwischen dem Druckanschluß 11' und dem Arbeitsanschluß 12' strömen.
Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 3 ist bei dem in den Fig. 4 und 5 gezeigten Magnetventil lediglich eine Ausnehmung 1.1' vorgesehen, in der beide Ventilsitze 3', 5' angeordnet sind. Die beiden Ventilsitze 3', 5' weisen wiederum äußere, um­ laufende Ansätze 3.1', 3.2' bzw. 5.1' auf. Diese An­ sätze haben ein tannenbaumartiges Querschnittsprofil, das einen etwas größeren Außendurchmesser als die Aus­ nehmung 1.1' aufweist. Beim Eindrücken der Ventilsitze 3', 5' werden diese Absätze abdichtend in das Ventilge­ häuse 1' eingedrückt.
Bei der Herstellung dieses Magnetventils wird zunächst der Elektromagnet zusammengebaut. Anschließend wird zunächst die optimale Eindrücklänge des Ventilsitzes 5' bei angezogenem Anker ermittelt. Zu diesem Zweck wird der Elektromagnet durch Anlegen einer Spannung an die Spule erregt, so daß der Anker 2' vom Magnetkern 17' angezogen wird. Der Anker 2' weist eine Kontaktfläche 2.1' auf, die zur Betätigung des Dichtungselements 4' mit diesem in Kontakt kommt. Bevor die Ventilsitze ein­ gedrückt werden, wird die Tiefe t1 der Ausnehmung 1.1' von einer äußeren Bezugsfläche, beispielsweise der äu­ ßeren Stirnfläche 1.2' des Ventilgehäuses 1' bis zur Kontaktfläche 2.1' ermittelt. Aus diesem Wert kann die Eindrücklänge des zweiten Ventilsitzes 5' bestimmt wer­ den, wobei der Ventilsitz 5' nur soweit eingedrückt werden soll, daß die Kontaktfläche 2.1' des Ankers 2' im Betrieb gerade nicht mehr mit dem Dichtungselement 4' in Kontakt steht, wenn das Dichtungselement auf dem Ventilsitz 5' aufliegt. Dadurch kann gewährleistet wer­ den, daß das Dichtungselement 4' den Ventilsitz 5' si­ cher verschließt, wobei das Dichtungselement 4' durch die Kraft des zweiten Federelements 15' auf den Ventil­ sitz 5' gedrückt wird.
Nach Eindrücken des zweiten Ventilsitzes 5' wird das Dichtungselement 4' zusammen mit dem Führungselement 18' auf den zweiten Ventilsitz 5' aufgelegt.
Als nächstes kann dann bei angezogenem Anker 2' (siehe Fig. 4) die Tiefe t2 zwischen Dichtungselement 4' und einer äußeren Bezugsfläche, beispielsweise der äußeren Stirnfläche 1.2' des Ventilgehäuses 1' ermittelt wer­ den.
Bei bekannter Hublänge des Ankers 2' kann dann die Ein­ drücklänge des ersten Ventilsitzes 3' bestimmt werden, bevor dieses in die Ausnehmung 1.1' eingedrückt wird. Der erste Ventilsitz 3' ist so ausgebildet, daß er ne­ ben der Funktion des Ventilsitzes auch gleichzeitig die Ausnehmung 1.1' abdichtend verschließt und außerdem eine Verbindung zum Druckanschluß 11' herstellt. Über den zweiten Ventilsitz 5' wird die Verbindung zum Ent­ lüftungsanschluß 13' vorgesehen. Der Raum zwischen den beiden Ventilsitzen, in dem auch das Dichtungselement 4' angeordnet ist, steht mit dem Arbeitsanschluß 12' in Verbindung.
Die oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung der Magnetventile, insbesondere die Art und Weise, wie die Ventilsitze eingedrückt werden, stellen keineswegs die einzigen Möglichkeiten dar. So wäre es beispielsweise beim zweiten Ausführungsbeispiel auch denkbar, daß nach Eindrücken des ersten Ventilsitzes 5' und Einlegen des Dichtungselements mit Führungselement und Feder 15 eine Montagespannung an die Spule 6' angelegt wird, so daß der Anker 2' gerade noch nicht vom Magnetkern 17' ange­ zogen wird. Anschließend wird der erste Ventilsitz 3' langsam mindestens so weit eingedrückt, bis der Anker 2' anzieht.
Bei den beiden oben beschriebenen Ausführungsbeispielen werden durch die tannenbaumartigen Ansätze der Ventil­ sitze eine kraftschlüssige und dichtende Verbindung zwischen dem Ventilgehäuse und den Ventilsitzen herge­ stellt. Es kann daher auf zusätzliche Dichtelemente verzichtet werden. Der Platzbedarf für diesen Aufbau ist daher verglichen zu herkömmlichen Lösungen gering, so daß auch sehr kleine Ventile hergestellt werden kön­ nen.
Während beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 3 die Spule 6 unmittelbar auf das Ventilgehäuse 1 gewickelt ist, verwendet das zweite Ausführungsbeispiel einen separaten Spulenkörper 16'. Dadurch bedingt ist es jedoch erforderlich, daß die Spule gegenüber dem Fluidbereich durch zusätzliche Dichtungen 19', 20' ab­ gedichtet wird.
Durch das Eindrücken der Ventilsitze kann die relative Lage der Ventilsitze zum Dichtungselement eingestellt werden, wodurch Fertigungstoleranzen ausgeglichen wer­ den können. Dementsprechend können die einzelnen Teile mit größeren Toleranzen und damit kostengünstiger her­ gestellt werden.

Claims (10)

1. Magnetventil mit
einem Ventilgehäuse (1; 1'),
einem Elektromagnet mit einem Anker (2; 2'),
wenigstens einem in das Ventilgehäuse einge- drückten ersten Ventilsitz (3; 3')
sowie einem durch den Anker betätigbaren und mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden Dichtungsele­ ment (4; 4'),
dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich von Ferti­ gungstoleranzen der Ventilsitz in seiner relativen Lage zum Dichtungselement durch das Eindrücken des Ventilsitzes einstellbar ist.
2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß zwei Ventilsitze (3, 5; 3', 5') vorgesehen sind, wobei das durch den Anker betätigbare Dich­ tungselement (4; 4') zwischen den beiden Ventilsit­ zen angeordnet ist und wobei die relative Lage der Ventilsitze zueinander und zum Dichtungselement durch das Eindrücken der Ventilsitze einstellbar ist.
3. Magnetventil nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (1; 1') aus Kunststoff besteht.
4. Magnetventil nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (3, 5; 3', 5') aus Metall, vorzugsweise Messing gefertigt ist.
5. Magnetventil nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (3, 5; 3', 5') wenigstens einen umlaufen­ den Ansatz (3.1, 3.2, 5.1; 3.1', 3.2', 5.1') auf­ weist, der sich beim Eindrücken des Ventilsitzes ab­ dichtend in das Ventilgehäuse eindrückt.
6. Magnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Ventilgehäuse (1; 1') eine Ausnehmung (1.1; 1.1') aufweist, in der beide Ventilsitze ange­ ordnet sind.
7. Magnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Ventilgehäuse zwei Ausnehmungen auf­ weist, in denen jeweils einer der beiden Ventilsitze angeordnet ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Magnetventils mit
einem Ventilgehäuse (1, 1'),
einem Elektromagnet mit einem Anker (2; 2'),
wenigstens einem ersten Ventilsitz (3; 3')
sowie einem durch den Anker betätigbaren und mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden Dichtungsele­ ment (4; 4'),
wobei der Ventilsitz in das Ventilgehäuse einge­ drückt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich von Ferti­ gungstoleranzen die relative Lage von Ventilsitz und Dichtungselement durch das Eindrücken des Ventilsit­ zes eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der relativen Lage von Ventil­ sitz und Dichtungselement die Eindrücklänge bei an­ gezogenem Anker ermittelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein erster Ventilsitz (3; 5') um ein vorbestimmtes Maß eingedrückt, anschließend das Dichtungselement (4; 4') eingelegt und schließlich ein zweiter Ventilsitz (5; 3') eingedrückt wird.
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