DE10032196A1 - Schutzbeschaltung für einen Mosfet-Schalter - Google Patents
Schutzbeschaltung für einen Mosfet-SchalterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Schutzbeschaltung für einen MOSFET-Schalter, welcher einen Gateanschluß, einen Drainanschluß und einen Sourceanschluß aufweist. Zur Begrenzung der Spannungsanstiegsgeschwindigkeit zwischen Drain und Source des MOSFET-Schalters ist zwischen dem Drain- und dem Gateanschluß ein kapazitives Koppelelement vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzbeschaltung für einen
MOSFET-Schalter, welcher einen Gateanschluß, einen
Drainanschluß und einen Sourceanschluß aufweist.
Es ist bereits bekannt, Leistungs-MOSFET's unter Verwen
dung von integrierten Treiberbausteinen mit CMOS-Ausgang
streibern, von zweifachen Push-Pull-Treiberstufen bei er
höhtem Leistungsbedarf und von mehrstufigen Gateansteuer
schaltungen anzusteuern. Dabei erzeugen integrierte Trei
berbausteine beispielsweise ein 15-V-Signal, das über ei
nen Vorwiderstand direkt dem Gateanschluß des MOSFET zu
geführt wird. Zweifache Push-Pull-Treiberstufen unter
scheiden sich von integrierten Treiberbausteinen dadurch,
daß sie Treibersignale mit größerer Stromstärke bereit
stellen. Mehrstufige Gateansteuerschaltungen schalten
zeitversetzt mehrere verschiedene Gatevorwiderstände zu
und ab. Das erforderliche Stromprofil bei störungsarmen
Schaltern weist dabei einen schnellen Anstieg det Gate
spannung bis auf das Miller-Plateau auf, dann ein lang
sames Aufladen der Miller-Kapazität, um die Steilheit der
Stromflanke im MOSFET zu begrenzen und dann ein schnelles
Aufladen der Gate-Kapazität auf ihren statischen Wert, um
möglichst schnell einen optimalen Arbeitspunkt zu errei
chen.
Weiterhin ist es bereits bekannt, in Kraftfahrzeugen
Drehstrommaschinen, insbesondere Asynchronmaschinen und
Klauenpolgeneratoren, einzusetzen. Eine Regelung derarti
ger robuster Maschinen ist kostengünstig möglich. Bei
spiele dafür sind Kurbelwellenstartergeneratoren und
Klauenpolstartergeneratoren für ein 42 Volt Bordnetz und
elektrische Lenkhilfen in einem 12 Volt Bordnetz. Zur An
steuerung derartiger Drehstrommaschinen werden Drehstrom
wechselrichter eingesetzt. Ein für Betriebsspannungen von
42 Volt bzw. 12 Volt konzipierter Drehstromwechselrichter
weist vorzugsweise MOSFET-Schalter auf, da diese Wechsel
richtern mit IGBT's hinsichtlich der Verlustleistung bzw.
des Wirkungsgrades überlegen sind. MOSFET-Transistoren
enthalten zwischen Source und Drain eine parasitäre Di
ode. Diese wird bei Vollbrückenschaltungen und Drehstrom
brücken aktiv als Freilaufdiode genutzt. Diese parasitäre
Diode hat ein hartes Abrißverhalten. Während des Abschal
tens ändert sich der Strom durch diese Diode sehr
schnell. Dies führt zu hochfrequenten Oszillationen und
Problemen hinsichtlich EMV sowie zu hohen Überspannungen
im MOSFET während der Schältvorgänge.
Eine Schutzbeschaltung für einen MOSFET-Schalter mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber wesentliche
Verbesserungen beim Ein- und Ausschalten des MOSFET-
Schalters auf. Durch das zwischen dem Drain-Anschluß und
dem Gate-Anschluß vorgesehene kapazitive Koppelelement
werden Schaltstörungen reduziert, indem der Gate-Lade
strom des MOSFET-Schalters reduziert wird. Durch die be
anspruchte kapazitive Kopplung zwischen Drain und Gate
wird der Leitzustand des MOSFETS dadurch beeinflußt, daß
die Drain-Source-Spannung bezüglich ihrer Anstiegsge
schwindigkeit reduziert wird. Dadurch kann sichergestellt
werden, daß der in das Gate fließende Strom nicht zu groß
wird. Durch eine geeignete Dimensionierung kann die
Schaltgeschwindigkeit so eingestellt werden, daß die beim
Schaltvorgang entstehende Überspannung die zulässige Ma
ximalspannung des MOSFET nicht überschreitet. Weiterhin
kommt der MOSFET durch die beanspruchte kapazitive Auf
steuerung in seinen linearen Betriebszustand und kann
schnell auf Oszillationen zwischen Drain und Source rea
gieren. Dies erlaubt ein schnelles Schalten und eine Re
duzierung von Schaltverlusten, so daß beispielsweise
Wechselrichter mit hohem Wirkungsgrad gebaut werden kön
nen.
Aufgrund der verringerten Überspannungen können MOSFET-
Chips realisiert werden, die eine kleinere maximal zuläs
sige Drain-Source-Spannung haben. Diese wiederum können
mit einem kleineren Drain-Soutce-Widerstand gefertigt
werden, wodurch wiederum die Leitendverlust reduziert
werden. Dies bedeutet eine weitere Verbesserung des Wir
kungsgrades.
Bei Bedarf kann der zwischen Gate und Drain angeordnete
Kondensator durch einen in Reihe dazu angeordneten Ohm
schen Widerstand ergänzt werden. Dadurch kann die La
dungseinbringung in das Gate noch genauer eingestellt und
eventuell auftretende Schwingungen vermieden werden.
Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbei
spiele für die Erfindung näher erläutert. Die Fig. 1
zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung. Die
Fig. 2 zeigt eine Drehstrombrücke, bei der die Erfindung
angewendet werden kann.
Die Erfindung betrifft eine im Sinne einer Schutzbeschal
tung wirkende kapazitive Gateaufsteuerung für einen
MOSFET-Schalter. Sie kann beispielsweise bei einem
MOSFET-Wechselrichter, einer Drehstrombrücke, einer im
Tiefsetzstellerbetrieb arbeitenden Halbbrücke, usw. ver
wendet werden.
Die nachfolgende Erläuterung der Ansteuerung in dem in
der Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt anhand
einer Halbbrücke, die im Tiefsetzstellerbetrieb arbeitet.
Die gezeigte Halbbrücke weist einen ersten MOSFET-Schal
ter M1 und einen zweiten MOSFET-Schalter M2 auf.
Dem Gateanschluß des ersten MOSFET-Schalters M1 wird ein
Gate-Ansteuersignal zugeführt. Zwischen dem Drain- und
dem Sourceanschluß des ersten MOSFET-Schalters M1 befin
det sich eine parasitäre Diode D1. Der Sourceanschluß des
ersten MOSFET-Schalters M1 ist mit dem Drainanschluß des
zweiten MOSFET-Schalters M2 verbunden.
Zwischen dem Drainanschluß und dem Sourceanschluß des
zweiten MOSFET-Schalters M2 befindet sich eine parasitäre
Diode D2. Der Gateanschluß des zweiten MOSFET-Schalters
M2 ist über ein kapazitives Koppelelement C2 mit dem
Drainanschluß verbunden. Weiterhin ist zwischen dem Gate
anschluß des zweiten MOSFET-Schalters M2 und dem Source
anschluß ein kapazitives Koppelelement C3 und ein dazu
parallel geschalteter Ohmscher Widerstand R3 vorgesehen.
Drain und Source des zweiten MOSFET-Schalters M2 stehen
ferner über eine Drossel L1 miteinander in Verbindung.
Zwischen dem Drainanschluß des ersten MOSFET-Schalters M1
und dem Sourceanschluß des zweiten MOSFET-Schalters M2
ist eine Reihenschaltung einer Drossel L2 und eines Kon
densators C4 vorgesehen, wobei es sich bei L2 um die
Summe der parasitären Induktivitäten und bei C4 um eine
Zwischenkreiskapazität handelt.
Probleme bekannter Schaltungen, die die Bauteile C2, C3
und R3 nicht aufweisen, sind dadurch begründet, daß die
parasitäre Diode D2 ein hartes Abrißverhalten aufweist.
Dies bedeutet, daß sich bei Schaltvorgängen der Strom
durch diese Diode sehr schnell ändert, beispielsweise mit
1000 A/µs. Diese schnelle Stromänderung induziert in den
parasitären Zuleitungsinduktivitäten L2 hohe Spannungen,
die die zulässige maximale Spannung an der Diode D2 über
steigen können. Außerdem werden bei bekannten Schaltungen
durch den schnellen Diodenstromabriß hochfrequente Oszil
lationen bis in den Megahertz-Bereich erzeugt.
Diese Nachteile bekannter Schaltungen werden bei der in
der Fig. 1 gezeigten Vorrichtung durch die Verwendung
des zwischen dem Drainanschluß und dem Gateanschluß des
zweiten MOSFET-Schalters M2 vorgesehenen kapazitiven Kop
pelelementes C2 vermieden. Durch dieses kapazitive Kop
pelelement erfolgt eine bewußte Aufsteuerung des Gates
des MOSFET-Schalters M2. Steigt während des Schaltvorgan
ges durch den Diodenstromabriß die Drain-Source-Spannung
des MOSFET-Schalters M2 schnell an, dann fließt über das
kapazitive Koppelelement C2 ein Strom, der das Gate auf
steuert. Dadurch wird der MOSFET leitend und begrenzt die
Anstiegsgeschwindigkeit des Gatestromes I = C du/dt so,
daß er noch über den Widerstand R3 zwischen Gate und
Source abfließen kann. Die Spannungsanstiegsgeschwindig
keit am MOSFET wird damit durch ihn selbst geregelt. Die
Schaltgeschwindigkeit kann so eingestellt werden, daß die
entstehende Überspannung die zulässige Maximalspannung
des MOSFET nicht überschreitet. Weiterhin kommt der
MOSFET durch die beschriebene kapazitive Aufsteuerung in
seinen linearen Betriebszustand und kann schnell auf Os
zillationen zwischen Drain und Source reagieren und diese
bedämpfen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht
darin, die Gate-Source-Kapazität des MOSFET-Schalters M2
durch das Einsetzen des kapazitiven Koppelelementes C3
soweit zu erhöhen, daß sie die Millerkapazität um einen
Faktor von beispielsweise 10 übertrifft und somit in der
Lage ist, die Ladung durch die Millerkapazität aufzuneh
men, ohne daß die Gate-Soutce-Spannung nennenswert ansteigt.
Dadurch wird die Gefahr eines Kurzschlusses durch
die Millerkapazität weitestgehend reduziert. Bei Vorlie
gen eines MOSFET mit sehr kleiner Millerkapazität kann
auf das kapazitive Koppelelement C3 ggfs. verzichtet wer
den.
Weiterhin kann gemäß einer anderen vorteilhaften Weiter
bildung der Erfindung in Reihe zum kapazitiven Koppelele
ment C2 ein Ohmscher Widerstand vorgesehen sein. Dies er
laubt eine genauere Dosierung bzw. eine weiter verbes
serte Einstellung der Ladungseinbringung in das Gate des
MOSFET-Schalters und eine weitere Reduzierung eventuell
auftretender Schwingungen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auch nur die zwi
schen Drain und Gate bereits vorhandene Millerkapazität
zur Gateaufsteuerung zu nutzen.
Eine noch schnellere Reaktion auf die schnell ansteigende
Drain-Source-Spannung wird dann erreicht, wenn der
Schaltvorgang mit einer positiven Gatespannung von bei
spielsweise 2 V erfolgt. In diesem Fall muß im Rahmen der
kapazitiven Gateaufsteuerung nur noch eine geringe Menge
Gateladung über das kapazitive Koppelelement in die Gate
kapazität eingebracht werden, um die erforderliche
Schwellspannung zu erreichen.
Nach alledem kann durch die beschriebene kapazitive Gate
aufsteuerung die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit zwi
schen Drain und Source eines MOSFET-Schalters verringert
werden. Dies führt zu einer Verringerung von beim Schalt
vorgang entstehenden Überspannungen und hochfrequenten
Oszillationen. Der Schaltvorgang kann schnell erfolgen,
wodurch Schaltverluste beispielsweise eines Wechselrich
ters stark reduziert werden. Folglich können bei einer
Verwendung der beanspruchten Vorrichtung Wechselrichter
mit hohem Wirkungsgrad gebaut werden. Durch die verrin
gerten Überspannungen können MOSFET-Chips eingesetzt werden,
die eine kleinere maximal zulässige Drain-Source-
Spannung haben. Diese können mit einem kleineren Drain-
Source-Widerstand gefertigt werden, wodurch zusätzlich
die Leitendverluste reduziert werden, was den Wirkungs
grad weiter verbessert.
Die Fig. 2 zeigt eine Drehstrombrücke, bei der die Er
findung eingesetzt werden kann. Die im Zusammenhang mit
der Fig. 1 beschriebene kapazitive Gateaufsteuerung kann
dabei sowohl für die oberen als auch für die unteren
Schalter verwendet werden, d. h. für alle MOSFETs M1-
M6.
Claims (10)
1. Schutzbeschaltung für einen MOSFET-Schalter, welcher
einen Gateanschluß einen Drainanschluß und einen Sour
ceanschluß aufweist, wobei die Ansteuerung des MOSFET-
Schalters über den Gateanschluß erfolgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie zwischen dem Drainanschluß und dem Ga
teanschluß ein kapazitives Koppelelement (C2) aufweist.
2. Schutzbeschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der MOSFET-Schalter (M2) zwischen dem Sour
ceanschluß und dem Gateanschluß ein weiteres kapazitives
Koppelelement (C3) aufweist.
3. Schutzbeschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem weiteren kapazitiven Koppelelement (C3)
ein Ohmscher Widerstand (R3) parallelgeschaltet ist.
4. Schutzbeschaltung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie Bestandteil einer Halbbrücke eines
Wechselrichters ist.
5. Schutzbeschaltung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halbbrücke im Tiefsetzstellerbetrieb
betreibbar ist.
6. Schutzbeschaltung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Halbbrücke einen ersten MOSFET-
Schalter (M1) und einen zweiten MOSFET-Schalter (M2) auf
weist, wobei dem Gateanschluß des ersten MOSFET-Schalters
(M1) ein Treiberausgangssignal zuführbar ist, und der
Sourceanschluß des ersten MOSFET-Schalters (M1) mit dem
Drainanschluß des zweiten MOSFET-Schalters (M2) verbunden
ist.
7. Schutzbeschaltung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Drainanschluß des zweiten
MOSFET-Schalters (42) und dessen Sourceanschluß eine
Drossel (L1) angeordnet ist.
8. Schutzbeschaltung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drainanschluß des ersten MOSFET-Schal
ters (M1) über einen Zwischenkreiskondensator (C4) mit
dem Sourceanschluß des zweiten MOSFET-Schalters (M2) ver
bunden ist.
9. Schutzbeschaltung nach einem der Ansprüche 4-8, da
durch gekennzeichnet, daß der Wechselrichter zur Ansteue
rung einer Drehstrommaschine in einem Kraftfahrzeug
dient.
10. Schutzbeschaltung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen in Reihe
zum kapazitiven Koppelelement angeordneten Ohmschen Wi
derstand aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10032196A DE10032196A1 (de) | 2000-07-01 | 2000-07-01 | Schutzbeschaltung für einen Mosfet-Schalter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10032196A DE10032196A1 (de) | 2000-07-01 | 2000-07-01 | Schutzbeschaltung für einen Mosfet-Schalter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10032196A1 true DE10032196A1 (de) | 2002-01-17 |
Family
ID=7647552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10032196A Ceased DE10032196A1 (de) | 2000-07-01 | 2000-07-01 | Schutzbeschaltung für einen Mosfet-Schalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10032196A1 (de) |
Cited By (1)
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