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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung von Fassadenteilen,
insbesondere von Glasfassaden.
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In
der
DE 198 17 708
A1 ist eine Vorrichtung zur Halterung von Fassadenteilen
beschrieben, die profilierte Träger
aufweist, welche an einer Kopffläche
mit einem Schraubkanal versehen sind. Die profilierten Träger bestehen
aus stranggepresstem Aluminium mit Verankerungsnuten zur Festlegung
von Verglasungsdichtungen.
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Aus
der
EP 0 686 735 A1 ist
eine Tragwerkkonstruktion mit Tragprofilen bekannt, bei welcher
in einem Zwischenraum zwischen Brandschutzscheiben und von Spannschrauben
durchsetzten Dämmstegen
plattenförmige
Brandschutzisolierungen angeordnet sind, die seitlich von H-förmigen Dämmstegen
angeordnet sind. Weitere vorzugsweise U-förmig zusammengesetzte plattenförmige Brandschutzisolierungen
befinden sich in einer ein Stützprofil
umgebenden Anordnung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der Eingangs
genannten Art zu schaffen, der Aufbau wesentlich vereinfacht ist,
unter Einhaltung der notwendigen Brandschutzkriterien.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Halterung von Fassadenteilen, insbesondere von Glasfassaden
besteht aus einem sogenannten offenen Träger, beispielsweise in Form
eines T-Trägers
oder Doppel-T-Trägers,
bei dem die Kopffläche
des Trägers
mit einem Schraubkanal oder ähnlichem
versehen ist und oberhalb der Kopffläche des Trägers seitlich des Schraubkanals
Dichtungslippen angeordnet sind, die zur Auflage der Fassadenteile,
beispielsweise in Form von Glasscheiben, dienen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
als Dichtung eine im wesentlichen T-förmige Dichtung verwendet, welche
den Schraubkanal überdeckt
und seitlich des Schraubkanals die Dichtungslippen zur Abstützung der
Fassadenteile definiert.
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Die
Fassadenteile, vorzugsweise Glasscheiben, sind gegenüber dem
Schraubkanal beabstandet, so dass zwischen dem Träger einerseits,
einer Klemmleiste andererseits und den einander zuweisenden Stirnseiten
der Fassadenteile ein Hohlraum gebildet wird, innerhalb welchem
Streifen bzw. Blöcke
aus einem Material angeordnet sind, die im Brandfall aufschäumen. Durch
den Einsatz des im Brandfalle aufschäumenden Materials füllt sich
der Hohlraum um den Schraubkanal aus, wodurch die Beaufschlagung
der Stirnflächen
der Fassadenteile durch Hitze über
eine vorgegebenen Zeitraum hinweg stark reduziert wird bzw. weitgehend
verhindert wird.
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Erfindungsgemäß werden
als Träger
sogenannte offene Träger,
vorzugsweise Stahlträger
zur Halterung von Fassadenteilen verwendet an Stelle bisher üblicher
Träger
in Form von Rohren.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der Zeichnungen zur Erläuterung
weiterer Merkmale beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung einer bekannten Vorrichtung zur
Halterung von Fassadenteilen
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2 eine
Schnittansicht eines Riegels mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 eine
Schnittansicht eines Pfostens mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei gegenüber 2 ein
Doppel-T-Träger
eingesetzt ist, und
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4a und 4b Darstellung
alternativer Trägerarten.
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1 zeigt
eine bekannte Vorrichtung zur Halterung von Fassadenteilen. Bei
dieser Vorrichtung wird ein profilierter Träger in Form eines Vierkantrohres 1 verwendet,
auf dessen nach oben weisenden Fläche 2 Gewindehülsen 3 angebracht
sind, die zur Aufnahme von Schrauben 4 vorgesehen sind. Somit
sind entlang des Trägers 1 in
Abstand zueinander Gewindehülsen 3 angeordnet,
infolgedessen mittels der Schrauben 4 Klemmleisten 5 zur
Fixierung von Fassadenteilen wie Glasscheiben 7, 8 gegenüber dem
Träger 1 fixierbar
sind.
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Wie
sich aus 1 ergibt, liegen die Fassadenteile 7, 8 in
ein und dergleichen Ebene und sind gegenüber dem Träger 1 einerseits und
gegenüber der
Klemmleiste 5 andererseits durch Dichtungsmaterialien wie
Silikon im Bereich der Stirnflächen
eingefasst, wobei die Dichtungen bzw. Silikondichtstoffe in 1 durch
die Bezugszeichen 10 und 11 angedeutet sind.
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Um
die notwendigen Brandschutzerfordernisse zu erfüllen, wird bei dieser bekannten
Vorrichtung der rohrförmige
Träger 1 mit
einem hitzebeständigen
Material ausgefüllt.
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2 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Gemäß 2 ist
ein Träger 20 vorgesehen,
ein sogenannter ”offener
Träger”, der die
Form eines T- hat
und aus einem Schenkel 20a und einer Kopffläche 20b besteht.
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Auf
der Kopffläche 20b ist
ein Schraubkanal 22 befestigt, der zur Aufnahme von Schrauben 23 dient,
wie dies noch beschrieben wird.
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Der
Schraubkanal 22 hat im Querschnitt betrachtet etwa die
Form eines ”M” mit seitlich
vom Schraubkanal weglaufenden Füßen 23, 24,
die vorzugsweise auf der Kopffläche 20b angeschweißt sind,
so dass der Schraubkanal 25 selbst senkrecht von der Kopffläche 20b absteht.
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Der
Schraubkanal 22 ist mit einer etwa T-förmigen Dichtung 25 abgedeckt,
wie dies in 2 gezeigt ist. Es wird ausdrücklich auf 2 hingewiesen. Die
Dichtung 25 besteht im einzelnen aus einem mittigen, etwa
U-förmig
verlaufenden Bereich 25a, der den Schraubkanal 22 von
dessen Oberseite her abdichtet und den Schraubkanal weiterhin an
den nach außen
weisenden Flächen
abdeckt, und sich daran anschließenden, seitlich wegerstreckenden
Dichtungslippen 25b, die sich vom Schraubkanal 22 bis nahe
zum seitlichen Ende der Kopffläche 20b erstrecken.
Die Dichtungslippen 25b können sogenannte Doppellippen
sein, d. h., dass zwei Lippen übereinander
liegend angeordnet sind.
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Die
Lippen 25b dienen letztendlich als Auflage für die Fassadenteile 28, 29 zumindest
im Bereich deren Stirnflächen 28a, 29a.
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Wie 2 zeigt,
werden die Fassadenteile 28, 29, beispielsweise
in Form von Mehrglasscheiben, mit ihren Stirnflächen 28a, 29a in
Abstand zum Schraubkanal 22 angeordnet, wobei die Stirnflächen 28a, 29a vorzugsweise
fluchten mit den zum Schraubkanal 22 weisenden vertikalen
Flächen
der Dichtungslippen 25b. Die vertikalen Flächen der Dichtungslippen 25b sind
in 2 mit 30a, 30b bezeichnet.
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Wie
sich weiter aus 2 ergibt, sind die übereinanderliegenden
Dichtungslippen 25b, 25c durch nicht weiter bezeichnete
Stege an dem Abschnitt 25a angelenkt, infolgedessen in
der in 2 gezeigten Lage die Verbindungsstege der Dichtungslippen 25b, 25c etwa
parallel zueinander verlaufen.
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An
der nach oben weisenden Fläche
der Fassadenteile 28, 29 liegt eine etwa U-förmige Dichtung 33 auf,
die seitliche Dichtungslippen 33a und 33b definiert,
wobei die seitlichen Dichtungslippen 33a, 33b ähnlich wie
die Dichtungslippen 25b, 25c an den Rändern nahe
den Stirnflächen 28a, 29a der Fassadenteile 28, 29 aufliegen.
Die Dichtung 33 wird durch eine Halte- oder Klemmleiste 35 gegen
die Fassadenteile 28, 29 mittels der Schrauben 23 gehalten.
Zur Außenfläche hin
ist die Dichtung 33 bzw. die Halteleiste 35 durch
eine Abschlussleiste 36 abgeschlossen. Zu diesem Zweck
besitzt die Halteleiste 35 an ihren freien Enden umgebogene,
beispielsweise nach oben hochgebogene Schenkel 35a, 35b,
um ein Aufklipsen der Abdeckleiste 36 zu ermöglichen. Die
Abdeckleiste 36 liegt ersichtlicherweise nicht auf den
Fassadenteilen 28, 29 auf, sondern ist gegenüber den
Fassadenteilen 28, 29 über die Höhe der Dichtungslippen 33a, 33b beabstandet.
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Wie
die vorstehende Beschreibung zeigt, wird somit um den Schraubkanal 22 herum
ein Hohlraum 38 definiert, der im wesentlichen U-förmig Gestaltung
hat und durch den Abstand zwischen den Fassadenteilen 28, 29 gegenüber dem
Schraubkanal 22 einerseits und durch den Abstand zwischen
der Dichtung 33 und dem Schraubkanal 22 andererseits definiert
ist. Innerhalb dieses Hohlraumes 38 werden erfindungsgemäß Streifen
oder Blöcke 40 aus
einem Material angeordnet, die bei Hitzeeinwirkung aufschäumen. Diese
Streifen oder Blöcke
sind vorzugsweise an der zum Schraubkanal 22 weisenden
Fläche
der Dichtung 33 befestigt, beispielsweise angeklebt, d.
h. sie sind grundsätzlich
innerhalb des Hohlraumes 38 an einer bevorzugten Stelle
vorgesehen. Im Brandfall kann daher das Material 40 aufschäumen und
den Hohlraum 33 unter Abschließen der Stirnflächen 28a, 29a der
Fassadenteile 28, 29 ausfüllen und eine schnelle bzw.
direkte Hitzeübertragung
von der Seite des Trägers 20 in
Richtung auf die Stirnflächen
der Fassadenteile 28, 29 verhindern oder zumindest
zeitweise ausschließen.
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Wie
sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt, befinden sich die
Fassadenteile 28, 29 in praktisch der gleichen
Ebene und im gleichen Abstand zur Kopffläche 20b des Trägers 20.
Das Fixieren der Fassadenteile 28, 29 lässt sich
auf einfache und schnelle Weise dadurch vornehmen, dass nach dem
Auflegen der Fassadenteile 28, 29 auf die Dichtungslippen 25b, 25c dann
anschließend
die Dichtung 33 mit der Halteleiste 35 aufgelegt
und schließlich
durch die Schrauben 23 gegenüber dem Schraubkanal 22 fixiert
werden.
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Nunmehr
wird auf 3 Bezug genommen.
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In 3 sind
gleiche Teile wie in 2 mit gleichen Bezugszeichen
versehen, so dass zur detaillierten Beschreibung der bereits erläuterten
Teile auf 2 Bezug genommen wird.
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Wie
sich aus 3 ergibt, hat der Träger gemäß 3 die
Form eines Doppel-T. Somit hat der Träger 20 eine Kopffläche 20b zur
Aufnahme des Schraubkanals 22 und eine gegenüberliegende
bzw. untere Kopffläche 20c,
die zur Befestigung an Gebäuden
oder dergleichen dienen kann.
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2 zeigt
im wesentlichen die seitliche Anordnung von Fassadenteilen 28, 29,
die z. B. vertikal verlaufend angeordnet sein können, während in 3 ein
Schnitt durch einen Pfosten gezeigt ist und die Fassadenteile 28, 29 im
wesentlichen horizontal oder schräg horizontal verlaufend vorgesehen
sein können.
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Bei
der Ausführungsform
nach 3 sind die Dichtungslippen 25b, 25c übereinanderliegend bzw.
stapelförmig
angeordnet, wie dies auch in Verbindung mit 2 beschrieben
ist, wobei die Dichtungslippe 25c an dem Fassadenteil anliegt
und die Dichtungslippe 25b auf der Kopffläche 20b bzw.
auf dem Schenkel 23 aufliegt. Da die Schenkel 23, 24 des
Schraubkanals 22 sich über
eine Länge
erstrecken, die vorzugsweise kürzer
ist als die seitliche Länge
der Kopffläche 20b,
ist die Dichtungslippe 25b mit einem nach unten verlaufenden
Ansatz 42 ausgerüstet,
um den Schenkel 23 bzw. 24 entsprechend zu übergreifen.
Die Dichtungslippe 25c ist bei der Ausführungsform nach 3 nicht
durch einen separaten Steg mit dem Dichtungsabschnitt 25 verbunden, sondern
ist bei dieser Ausführungsform
scharnierartig mit der Dichtungslippe 25b verbunden. Diese scharnierartige
Einrichtung ist in 3 mit 43 bezeichnet.
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Die
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendeten
Dichtungen können
erfindungsgemäß entweder
gemäß DIN 4102
der Brennstoffklasse B2 entsprechen, d. h. normal entflammbar, oder
hohe Brandschutzeigenschaften gemäß Klasse B1 (schwer entflammbar)
haben.
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Wie
sich aus den 2 und 3 weiter
ergibt, verläuft
der Schraubkanal 22 praktisch in der Ebene, die durch den
Schenkel 20a der Träger 20 definiert
ist. Die Fassadenteile 28, 29 sind im Vergleich zum
Stand der Technik nach 1 vergleichsweise weit gegenüber dem
Träger 20 beabstandet,
was durch die doppelt vorgesehenen Dichtungslippen 25b, 25c gewährleistet
ist. Dadurch wird die Wärmeübertragung
vom Träger 22 in
Richtung auf die Fassadenteile 28, 29 weiter reduziert.
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Die
Erfindung betrifft ein Fassadensystem, bestehend aus Trägern 20,
insbesondere offenen Trägern 20,
die zumindest eine Kopffläche 20b aufweisen,
auf welchen Befestigungs- oder Schraubkanäle 22 angeordnet sind
zur Aufnahme von Schrauben, welche über eine Halte- oder Klemmleiste 36 unter
Zwischenschaltung einer Dichtung 33 auf die Ränder von
Fassadenteilen 28, 29, beispielsweise Glassplatten
oder dergleichen, wirken, die auf der zur Halte- oder Klemmleiste 36 abgewandten
Seite durch Dichtungen bzw. Dichtungslippen gegenüber der
Kopffläche
des Trägers 22 abgestützt sind.
Etwa mittig zwischen den Fassadenteilen 28, 29 verläuft der
Schraubkanal und hält
einen Abstand gegenüber den
Stirnflächen 28a, 29a der
in einer gemeinsamen Ebene angeordneten Fassadenteilen 28, 29 ein.
Innerhalb des Hohlraumes 38 ist, beispielsweise an der Unterseite
der Dichtung 33 angebracht, ein Streifen oder ein Block 40 aus
einem bei Hitze aufschäumfähigen Material
vorgesehen, wobei dieser Streifen oder Block zumindest bereichsweise
mittig durch die Schraubmittel 23 durchsetzt werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung ist die Halte- oder Klemmleiste (36) mit zwei
zueinander beabstandeten Aussparungen 45, 46 versehen,
die zur Aufnahme von Rippen 47, 48 der Dichtung 33 dienen,
derart, dass die Halteleisten 35 zusammen mit eingesetzter
Dichtung 33 von oben auf die Fassadenteile 28, 29 aufgesetzt
werden können.
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Aus
den 2 und 3 ist weiterhin ersichtlich,
dass bei bevorzugten Ausführungsformen die
Ebene des Schenkels 20a eine Symmetrielinie darstellt,
hinsichtlich des auf der Kopffläche 20b befindlichen
Aufbaues der einzelnen weiteren Komponenten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden
erfindungsgemäß geschweißte Träger verwendet,
wie sie in der beigefügten 4 dargestellt sind, nämlich geschweißte Träger, die
in ihre Endform z. B. T-förmig
oder U-förmig
ausgebildet sind und bei welchen die einzelnen, zusammengesetzten Teile
durch Schweißnähte fest
miteinander verbunden sind.
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4 zeigt schematisch derartige geschweißte Träger (20).
Der Träger
in 4, links besteht aus einer Basis 20a und
einem Kopfteil 20b, die durch Schweißnähte 50, 51 bzw. 52, 53 miteinander verschweißt sind.
Das Basisteil 20a kann auch nach Art eines Fachwerkes ausgestaltet
sein.