DE10029428A1 - Luftführendes Haushaltsgerät mit waschbarem Filter - Google Patents

Abstract

Ein luftführendes Haushaltgerät mit einem herausnehmbaren und waschbaren Filter wird erfindungsgemäß dahingehend verbessert, daß das Filter aus einem flexiblen Fasermaterial besteht und derart ausgerüstet ist, daß es Geruchsstoffe binden und/oder zersetzen kann. Ein derartiges Filter kann insbesondere im geschlossenen Prozeßluftkreislauf eines Kondensationswäschetrockners angeordnet werden, um Wäsche von lästigen Geruchsstoffen zu befreien. Das Geruchsfilter ist insbesondere aus einem Textilmaterial und kann somit vorteilhafterweise in einer Waschmaschine gereinigt werden. Zur Bindung von Geruchsstoffen können die Fasern des Filters mit Partikeln behandelt werden, die Geruchsstoffe binden können und aus denen die Geruchsstoffe auch wieder herausgewaschen werden können, um das Filter zu regenerieren.

Description

Die Erfindung betrifft ein luftführendes Haushaltgerät mit einem im Luftstrom angeordne­ ten, herausnehmbaren und waschbaren Filter.

Durch die DE 197 05 616 A1 ist ein Wäschetrockner bekannt, bei dem einem ersten Flu­ senfilter ein zweites, feineres Tiefenfilter nachgeschaltet wird, das unter fließendem Was­ ser gereinigt werden kann. Das Tiefenfilter ist aus Schaumstoff hergestellt und muss da­ her vorsichtig gereinigt werden. Weiterhin erschöpft sich die Wirkung des Tiefenfilters in einer verbesserten Filterwirkung gegenüber den im Luftstrom mitgerissenen Flusen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit einem Luftfilter erweiterter Funktionalität zu schaffen, das zudem bes­ ser zu reinigen ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Filter aus einem flexiblen Fasermaterial besteht und derart ausgerüstet ist, dass es Geruchsstoffe binden und/oder zersetzen kann. Das flexible Fasermaterial sorgt für eine mechanische Widerstandsfä­ higkeit des Filters, das eine gründliche Reinigung, insbesondere in einer Waschmaschine ermöglicht. Das Filter kann somit mit einem hohen mechanischen Energieeintrag und auch bei hohen Temperaturen gewaschen werden. Auf diese Weise wird auch die Vor­ aussetzung für eine Filterbehandlung geschaffen, die es ermöglicht, Geruchsfilter in aus­ reichendem Maße zu reinigen und/oder zu regenerieren.

Das Fasermaterial kann mit Partikeln eines Stoffes behandelt werden, der Geruchsstoffe binden kann und aus dem die Geruchsstoffe auch wieder ausgewaschen werden können. Diese Partikel können Aktivkohle oder besondere Mineralien sein. Denkbar ist auch eine Behandlung des Fasermaterials mit katalytisch wirkenden Stoffen, die Geruchsstoffe zer­ setzen können.

Vorteilhafterweise weist das Filter keine harten Komponenten auf. Dadurch kann es wie ganz normale Wäsche auch in einer Haushaltwaschmaschine gewaschen werden, ohne dass die Gefahr einer Beschädigung der Waschmaschine besteht.

Das Filter kann aus einem flächigen Stück Faservlies, Fasergewebe oder Fasergewirk bestehen, wobei das Haushaltgerät eine Aufnahme zum Haltern und Aufspannen des Fil­ ters innerhalb des Luftstroms aufweist. Das Filter kann in diesem Fall aus einem Ab­ schnitt eines am Strang fertigbaren Filtermaterials bestehen, so dass es sehr kostengün­ stig zur Verfügung gestellt werden kann. Die Aufnahme für das Filter ist vorteilhafterweise aus dem Haushaltgerät herausnehmbar, um das Einlegen und Entnehmen des Filters zu erleichtern.

Zusätzlich kann dem Filter ein Grobfilter zum Entfernen von Teilchen aus dem Luftstrom vorgeschaltet werden. Das Filter kann somit gegen Grobteilchen geschützt werden, die es zusetzen oder in seiner Wirkung beeinträchtigen könnten.

Vorteilhafterweise wird die Erfindung in einem Kondensationswäschetrockner eingesetzt, bei dem Prozeßluft in einem geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird und in dessen Pro­ zessluftkreislauf eine Heizeinrichtung zum Erwärmen der Prozessluft, eine Kühleinrich­ tung zum Abkühlen von mit Feuchtigkeit beladener Prozessluft, das Filter und ein vorge­ schaltetes Flusenfilter als Grobfilter angeordnet sind. Bei diesem Anwendungsfall kann einem häufigen Bedürfnis der Anwender Rechnung getragen werden, das auf das Befrei­ en der Wäsche von unangenehmen Geruchsstoffen abzielt. Dies kann der Fall sein, wenn das Kleidungsstück Zigarettenrauch ausgesetzt war und nur ein Lüften des Kleidungs­ stücks gewünscht wird. Das Geruchsfilter wird innerhalb des Prozessluftkreislaufs vorteil­ hafterweise an der Stelle angeordnet, an der die besten Bedingungen für die Entfernung der Geruchsstoffe aus der Prozeßluft herrschen. So ist z. B. im Abschnitt zwischen Kühl­ einrichtung und Heizeinrichtung die Temperatur der Prozeßluft am niedrigsten und die relative Luftfeuchtigkeit am höchsten, und nach der Heizeinrichtung und vor Berührung mit der zu trocknenden Wäsche die Temperatur am höchsten und die relative Luftfeuchtigkeit am niedrigsten.

Eine Steuereinrichtung des Kondensationswäschetrockners kann vorteilhafterweise so eingerichtet sein, dass die Prozeßluft auf eine unterhalb der üblicherweise zum Wäsche­ trocknen verwendete Temperatur erwärmt und umgewälzt werden kann. So kann die Wä­ sche schonender behandelt und trotzdem gelüftet werden, wobei durch die verringerte Temperatur auch Energie eingespart werden kann. Darüber hinaus kann die Steuerein­ richtung so eingerichtet sein, dass die Prozeßluft auch bei abgeschalteter Kühleinrichtung umgewälzt werden kann. Eine Abkühlung der Prozeßluft ist beim Lüften nicht erforderlich, da keine Feuchtigkeit aus der Prozeßluft entfernt werden muss und somit weiter Energie gespart werden kann.

Weitere Anwendungsfälle der Erfindung sind beispielsweise Dunstabzugshauben, Staub­ sauger und Heizlüfter.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgen­ den Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Darin zeigen:

Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch einen erfindungs­ gemäßen Wäschetrockner und

Fig. 2 eine Aufnahme für das Geruchsfilter im Schnitt.

Der in Fig. 1 dargestellte Haushaltwäschetrockner 1 weist eine drehbar gelagerte Trom­ mel 2 zur Aufnahme der zu trocknenden Wäsche 5 auf. Die Trommel 2 weist einen ge­ lochten Trommelboden und auf der gegenüberliegenden Stirnseite eine Beschickungs­ öffnung auf, die mittels einer am Gehäuse des Haushaltwäschetrockners 1 angelenkten Tür 9 verschlossen werden kann. Im Betrieb wird von einem Gebläse 3 ein Trockenluft­ strom erzeugt, der zu einer Heizeinrichtung 4 und anschließend durch den gelochten Trommelboden in die Trommel 2 geleitet wird. Nach Berührung mit der Wäsche 5 durch­ strömt die Trockenluft zuerst die Tür 9, ein grobes Flusenfilter 6 und anschließend das in einer Aufnahme 7 gehaltene Geruchsfilter 13. Anschließend wird die Trockenluft zu ei­ nem Kondensator 8 geleitet, in dem die Trockenluft zur Kondensation von darin enthalte­ ner Wäschefeuchte abgekühlt wird. Der Kondensator 8 wird dazu von Kühlluft durch­ strömt, die von der Umgebung des Haushaltwäschetrockners 1 angesaugt wird. Nach Durchströmen des Kondensators 8 wird die Trockenluft wieder vom Gebläse 3 ange­ saugt.

Die in Fig. 2 im Schnitt dargestellte Aufnahme 7 dient als Halterahmen für das Geruchsfil­ ter 13. Der Halterahmen 7 weist zu diesem Zweck ein flächiges schalenförmiges Unterteil 11 auf, dessen Boden große Öffnungen für den Durchtritt der Prozeßluft aufweist. Auf dieses Unterteil 11 kann ein klappbares Oberteil 12 heruntergeklappt und verriegelt wer­ den, wobei das Oberteil 12 im wesentlichen den gesamten Boden des Unterteils 11 be­ decken kann und Öffnungen aufweist, die im heruntergeklappten Zustand jeweils über den Öffnungen im Unterteil 11 zu liegen kommen. Zwischen dem Unterteil 11 und dem Oberteil 12 kann ein Geruchsfilter 13 im Form eines Stück Textilmaterials festgehalten werden. Das Geruchsfilter 13 ist dazu mit einer Substanz behandelt, die Geruchsstoffe binden kann und aus der die Geruchsstoffe auch wieder herausgewaschen werden kön­ nen, um das Geruchsfilter 13 zu regenerieren und somit für einen dauerhaften Gebrauch geeignet zu machen. Das Geruchsfilter 13 weist keinerlei harte Komponenten auf und kann somit wie gewöhnliche Wäsche in einer Waschmaschine gewaschen werden.

Die Aufnahme 7 kann von außen, insbesondere durch eine besondere Klappe, im Pro­ zeßluftkreislauf des Wäschetrockners 1 angeordnet und daraus entnommen werden.

Der in Fig. 1 dargestellte Wäschetrockner 1 weist zusätzlich eine Steuereinrichtung 10 zum Ansteuern des Gebläses 3, der Heizeinrichtung 4 und eines nicht dargestellten wei­ teren Gebläses auf, das den Kondensator 8 mit Kühlluft versorgen kann. Die Steuerein­ richtung 10 ist so eingerichtet, dass in einem Programm zum Lüften der Wäsche 5 die Prozeßluft bei verringerter Temperatur bei sich drehender Trommel 2 umgewälzt werden kann, wobei das Gebläse für den Kondensator 8 ausgeschaltet ist, um die Prozeßluft nicht unnötig abzukühlen. Dabei kann neben dem normalen Trockenprogramm neben der Temperatur der Prozeßluft bzw. der Heizleistung der Heizeinrichtung 4 auch die Bewe­ gung der Wäschetrommel 2 verringert werden.

Claims (8)

1. Luftführendes Haushaltgerät mit einem im Luftstrom angeordneten, herausnehm­ baren und waschbaren Filter (13), dadurch gekennzeichnet, daß das Filter (13) aus einem flexiblen Fasermaterial (13) besteht und derart ausgerüstet ist, daß es Geruchsstoffe binden und/oder zersetzen kann.

2. Haushaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das herausnehm­ bare und waschbare Filter (13) keine harten Komponenten aufweist.

3. Haushaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter (13) aus einem flächigen Stück (13) Faservlies, Fasergewebe oder Fasergewirk besteht und das Haushaltgerät eine Aufnahme (7) zum Haltern und Aufspannen des Filters (13) innerhalb des Luftstroms aufweist.

4. Haushaltgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (7) für das Filter (13) herausnehmbar ist.

5. Haushaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Filter (13) ein Grobfilter (6) zum Entfernen von Teilchen aus dem Luftstrom vorgeschaltet ist.

6. Haushaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Haushaltgerät ein Kondensationswäschetrockner (1) ist, bei dem die Prozeß­ luft in einem geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird und in dessen Prozeßluft­ kreislauf eine Heizeinrichtung (4) zum Erwärmen der Prozeßluft, eine Kühleinrich­ tung (8) zum Abkühlen von mit Feuchtigkeit beladener Prozeßluft, das Filter (13) und ein vorgeschaltetes Flusenfilter (6) angeordnet sind.

7. Kondensationswäschetrockner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensationswäschetrockner (1) eine Steuereinrichtung (10) aufweist, die derart eingerichtet ist, daß die Prozeßluft auf eine unterhalb der üblicherweise zum Wäschetrocknen verwendeten Temperatur erwärmt und umgewälzt werden kann.

8. Kondensationswäschetrockner nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensationswäschetrockner (1) eine Steuereinrichtung (10) aufweist, die derart eingerichtet ist, daß die Prozeßluft bei abgeschalteter Kühleinrichtung (8) umgewälzt werden kann.