DE10029061A1 - Rückhaltevorrichtung - Google Patents
RückhaltevorrichtungInfo
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Abstract
Eine Rückhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Sicherheitsgurt 2 und einem Gurtstraffer 1, welcher einen elektrischen Strafferantrieb 3 aufweist, der in Abhängigkeit von in einer Auswerteeinrichtung 6 ausgewerteten Sensorsignalen einer Sensoreinrichtung 4 betätigbar ist, wobei die Sensoreinrichtung 4 jeweilige fahrdynamische Zustände erfassende Sensoren aufweist, die elektrische den jeweiligen Fahrzuständen proportionale Indikatorsignale an die Auswerteeinrichtung 6 liefern, in welcher durch Vergleich mit zugeordneten Schwellenwerten ermittelt wird, ob eine potentielle Unfallsituation vorliegt oder nicht. Im Falle des Vorliegens einer potentiellen Unfallsituation, wird der elektrische Strafferantrieb 3 entsprechend angesteuert.
Description
Die Erfindung betrifft eine Rückhaltevorrichtung für ein
Kraftfahrzeug mit einem Sicherheitsgurt und einem Gurtstraf
fer, welcher einen elektrischen Strafferantrieb aufweist,
der in Abhängigkeit von in einer Auswerteeinrichtung ausge
werteten Sensorsignalen betätigbar ist.
Eine derartige Rückhaltevorrichtung ist aus der DE 195 20 721 A1
bekannt. Hierbei wird ein Informationssystem, bei
spielsweise ein Pre-Crash-Sensor verwendet, um einen Unfall
vor der ersten Deformation am Kraftfahrzeug vorherzusehen
und ein entsprechendes Signal zu erzeugen. Hierdurch sollen
bereits vor dem tatsächlichen Aufprall Zugkräfte mittels des
elektromotorischen Strafferantriebs in den Sicherheitsgurt
eingeleitet werden. Außerdem kann die Gurtauszugslänge des
angelegten Sicherheitsgurtes mittels eines Sensors abgegrif
fen werden, um eine optimale Zugkraft für die Gurtstraffung
zu erzeugen. Hierdurch ist es möglich, den Fahrzeuginsassen
bereits während der dem Aufprall vorangehenden Gefahrensitu
ation, z. B. bei einer Notbremsung in eine optimale Position
zu bringen. Beim bekannten Rückhaltesystem werden Signale
ausgewertet, die unmittelbar vor einem Unfall durch Pre-
Crash-Sensoren ermittelt werden.
Ferner ist aus der DE 197 31 689 C2 eine Rückhaltevorrich
tung für ein Kraftfahrzeug mit einem Sicherheitsgurt be
kannt, bei dem mittels eines elektromotorischen Antriebs
verschiedene Funktionen, wie die Verringerung der Federkraft
der Triebfeder bei angelegtem Gurt, die Einstellung der
Gurtkraftbegrenzung und die Gurtbandstraffung wahlweise
durchgeführt werden können.
Aus der DE 195 15 055 A1 ist es bekannt, zur Regelung der
Fahrstabilität eines Fahrzeugs aus einem die Eigenschaften
des Fahrzeugs nachbildenden Fahrzeugmodell einen Sollwert
für eine Regelgrösse insbesondere die Gierwinkelgeschwindig
keit zu bestimmen und in Abhängigkeit von der Fahrzeugge
schwindigkeit das Fahrzeugmodell zu verändern.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rückhaltevorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, durch welche dem ange
gurteten Fahrzeuginsassen auch während des normalen unfall
freien Fahrbetriebes eine aktive Sicherheit vermittelt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Hierzu werden mittels der Sensoreinrichtung jeweilige fahr
dynamische Zustände erfasst und vom jeweiligen Sensor ein
dem erfassten Zustand proportionales Indikatorsignal gebil
det und an die Auswerteeinrichtung geliefert. Die Auswerte
einrichtung kann aus den empfangenen Signalen eine poten
tielle Unfallsituation ermitteln und steuert oberhalb eines
bestimmten Schwellenwertes der Fahrzeuggeschwindigkeit, bei
spielsweise 30 km/h, den elektrischen Strafferantrieb an,
wenn eine potentielle Unfallsituation aus den elektrischen
Indikatorsignalen ermittelt wurde.
Als Indikatorsignale werden bevorzugt solche Signale er
fasst, welche das Fahrverhalten eines Fahrzeugs wiedergeben.
Derartige Indikatorsignale werden in herkömmlicher Weise bei
der Fahrstabilitätsregelung (DE 195 15 055 A1) verwendet. In
bevorzugter Weise wird als Indikatorsignal der vom Bremspe
dal erzeugte Bremsdruck erfasst und ausgewertet. Stellver
tretend hierfür kann auch der Pedalweg oder die Pedalkraft
gemessen werden. Insbesondere wird aus dem Bremsdruck ein
Bremsdruckgradient berechnet, der mit einem entsprechenden
Schwellenwert verglichen wird. Liegt der Bremsdruckgradient
oberhalb des Schwellenwertes, wodurch beispielsweise eine
Panikbremsung angezeigt ist, ermittelt die Auswerteeinrich
tung eine potentielle Unfallsituation und steuert den elekt
rischen Strafferantrieb an, so dass der Sicherheitsgurt ge
strafft wird. Um Kurzbremssituationen auszusondern, kann zu
sätzlich der Bremsdruck in die Beurteilung miteinbezogen
werden. Falls der Bremsdruck einen bestimmten Schwellenwert
während einer vorgegebenen Zeitdauer, z. B. etwa 2 msec über
steigt, ist dies ein Anzeichen für eine Panikbremsung, die
aufgrund einer potentiellen Unfallsituation erfolgte.
Ferner können zur Ermittlung einer potentiellen Unfallsitua
tion in der Auswerteeinrichtung von Sensoren erfasste Indi
katorsignale ausgewertet werden, die proportional einer
Querbeschleunigung, einer Gierwinkelgeschwindigkeit oder -
beschleunigung des Fahrzeugs sind. Auch diese Indikatorsig
nale können mit zugehörigen Schwellenwerten verglichen wer
den.
Ferner kann die Longitudinalbeschleunigung bzw. -bremsung
gemessen werden und als elektrisches Indikatorsignal mit ei
nem entsprechenden Schwellenwert in der Auswerteeinrichtung
verglichen werden. Wenn der Schwellenwert überschritten
wird, ermittelt die Auswerteeinrichtung eine potentielle Un
fallsituation und betätigt den elektrischen Strafferantrieb.
In bevorzugter Weise können zur Ermittlung einer potentiel
len Unfallsituation bestimmte Sensorsignale, wie beispiels
weise Fahrgeschwindigkeit, Lenkradwinkel, Motor-Ist-Moment
zur Bildung eines vom Fahrer gewünschten Fahrzeugverhaltens
ausgewertet werden, um entsprechende Schwellenwerte für die
oben angegebenen Indikatorsignale zu erstellen oder diese zu
ändern. Wenn das aus den Indikatorsignalen abgeleitete tat
sächliche Fahrverhalten des Fahrzeugs von dem gewünschten
Fahrverhalten abweicht, wird von der Auswerteeinrichtung ei
ne potentielle Unfallsituation festgestellt und der elektri
sche Strafferantrieb zum Straffen des Sicherheitsgurtes an
gesteuert.
In bevorzugter Weise ist der Strafferantrieb reversibel be
tätigbar, d. h. falls kein Unfall stattfindet, kann er in
seine Ausgangsposition zurückgebracht werden, wie es in der
DE 199 61 799 A1 beschrieben ist. Am Sicherheitsgurt wirkt
dann die vorher wirksame Ausgangszugkraft. Vom Straffer
antrieb kann für eine bestimmte Zeitdauer, z. B. 5 sec. die
erhöhte Zugkraft aufrechterhalten werden. Falls ein Unfall
stattfindet, wirkt auf den Sicherheitsgurt bereits eine er
höhte Zugkraft und die für das Unfallgeschehen erforderliche
Zugkraft des Strafferantriebs lässt sich dann innerhalb kur
zer Zeit erreichen. Weitere Indikatorsignale, welche bei
spielsweise eine Fahrzeugschräglage angeben und die Gefahr
einer Überrollsituation anzeigen, können ebenfalls in der
Auswerteeinrichtung mit entsprechenden Schwellenwerten ver
glichen werden.
In Abhängigkeit von der Brems- und Beschleunigungsaktivität
des jeweiligen Fahrers können die Schwellenwerte mittels ei
ner Selbstlernlogik angepasst werden. Ferner können die
Schwellenwerte in Abhängigkeit von der jeweiligen Fahrzeug
geschwindigkeit in der Auswerteeinrichtung angepasst werden.
Hierdurch erreicht man eine Anpassung an die Fahrweise des
Fahrers, z. B. an sportliches oder zügiges Fahren oder an ei
ne langsame, gemächliche Fahrweise.
Anhand der Figuren wird die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels;
und
Fig. 2 die Länge des Bremsweges bzw. der entsprechenden
Zeit in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwin
digkeit.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel besitzt ei
nen Sicherheitsgurt 2, welcher in bekannter Weise als Drei
punkt-Sicherheitsgurt ausgebildet sein kann. Ferner besitzt
die dargestellte Rückhaltevorrichtung einen Gurtstraffer 1,
der einen elektrischen Strafferantrieb 3 aufweist. Der
elektrische Strafferantrieb kann in bekannter Weise als
Elektromotor ausgebildet sein. Der elektrische Straffe
rantrieb 3 wird von einem Energiespeicher 9 versorgt. Die
elektrische Versorgung des Strafferantriebs 3 erfolgt in Ab
hängigkeit der Ausgangssignale einer Steuereinrichtung 8.
Die Steuereinrichtung 8 befindet sich am Ausgang einer Aus
werteeinrichtung 6, welche Indikatorsignale auswertet, die
von verschiedenen Sensoren einer Sensoreinrichtung 4 gelie
fert werden. Die von der Sensoreinrichtung 4 gelieferten
elektrischen Indikatorsignale sind proportional jeweiligen
fahrdynamischen Zuständen des Kraftfahrzeugs, welche während
des Fahrbetriebs von den verschiedenen Sensoren der Sensor
einrichtung erfasst bzw. gemessen wurden.
Die elektrischen Indikatorsignale werden während des Fahrbe
triebs ständig in der Auswerteeinrichtung 6 im Hinblick auf
eine potentielle Unfallsituation ausgewertet. Hierzu besitzt
die Auswerteeinrichtung 6 einen Schwellenwertspeicher 5, in
welchem verschiedene Schwellenwerte, die den jeweiligen
fahrdynamischen Zuständen zugeordnet sind, gespeichert sind.
Diese Schwellenwerte werden in einer Vergleichereinrichtung
7 mit den jeweiligen Indikatorsignalen, die die fahrdynami
schen Zustände angeben, verglichen. In Abhängigkeit vom Ver
gleichsergebnis stellt die Auswerteeinrichtung 6 fest, ob
eine potentielle Unfallsituation existiert oder nicht. Wenn
eine potentielle Unfallsituation festgestellt wird, wird von
der Steuereinrichtung ein entsprechendes Signal für den E
nergiespeicher 9 dann geliefert, wenn die Geschwindigkeit
des Fahrzeugs oberhalb eines bestimmten Geschwindigkeitswer
tes, beispielsweise 30 km/h, liegt. Hierzu liefert ein Ta
chometer 12 des Kraftfahrzeugs ein entsprechendes elektri
sches Signal an die Steuereinrichtung 8. Von der Steuerein
richtung 8 wird nur dann das die Energie freisetzende Signal
an den Energiespeicher 9 geliefert, wenn ein entsprechendes
Freigabesignal von dem Tachometer 12 bei einer höheren Fahr
zeuggeschwindigkeit als die vorgegebene Geschwindigkeit ge
liefert wird.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird das dynamische
Fahrverhalten von den in der Sensoreinrichtung 4 vorgesehe
nen Sensoren erfasst. In bevorzugter Weise handelt es sich
hier um Sensoren, welche bei der Fahrstabilitätsregelung von
Kraftfahrzeugen, insbesondere bei der Brems-Schlupfregelung
(ABS) und der Giermomentregelung (GMR) zum Einsatz kommen.
Die Bewertung, ob eine potentielle Unfallsituation vorliegt
oder nicht, kann über verschiedene parallel Entscheidungska
näle, welche im Folgenden erläutert werden, erfolgen.
Ein erster Entscheidungskanal beinhaltet eine Bremsdruckmes
sung, mit welcher der vom Bremspedal des Fahrzeugs erzeugte
Bremsdruck ermittelt wird. Stellvertretend hierfür kann auch
der Pedalweg oder die Pedalkraft gemessen werden. Ein ent
sprechendes elektrisches Indikatorsignal p wird in der Vergleichereinrichtung
7 mit einem zugeordneten p-Schwellenwert
verglichen. Zusätzlich kann in der Sensoreinrichtung oder
außerhalb der Sensoreinrichtung durch einen Rechner der
Bremsdruckgradient dp/dt berechnet werden und ein entspre
chendes Indikatorsignal pg mit einem zugeordneten Schwellen
wert pg-Schwellenwert verglichen werden. Für die Ermittlung
einer potentielle Unfallsituation kann das Vergleichsergeb
nis für den Bremsdruckgradienten allein verwendet werden. Um
jedoch kurzzeitige über der pg-Schwelle liegende Werte des
Bremsdruckgradienten pg auszusondern, kann das Vergleichser
gebnis mit dem Vergleichsergebnis für den Bremsdruck p ver
knüpft werden. Falls der Bremsdruck für einen bestimmten
Zeitraum über dem zugeordneten p-Schwellenwert liegt bei
gleichzeitigem Bremsdruckgradienten über der pg-Schwelle,
ergibt sich eine potentielle Unfallsituation, so dass ober
halb einer Mindestfahrzeuggeschwindigkeit, beispielsweise
über 30 km/h von der Steuereinrichtung 8 für den elektri
schen Strafferantrieb 3 Energie aus dem Energiespeicher 9
freigesetzt wird.
In einem zweiten Entscheidungskanal werden als fahrdynami
sche Zustände die Gierwinkelgeschwindigkeit gwg, die Gier
winkelbeschleunigung gwb und die Querbeschleunigung (Quer
kraft) q gemessen und entsprechende Indikatorsignale an die
Auswerteeinrichtung 6 geliefert. In dieser findet in der
gleichen Weise, wie oben schon beschrieben, mit zugeordneten
Schwellenwerten ein jeweiliger Vergleich statt. Wenn das
Vergleichsergebnis ergibt, dass einer der fahrdynamischen
Zustände über der gespeicherten zugeordneten Schwelle liegt,
bewertet die Auswerteeinrichtung 6 dies als potentielle Un
fallsituation und aktiviert die Steuereinrichtung 8 entspre
chend. Die Vergleichsergebnisse für die fahrdynamischen Zu
stände der Gierwinkelgeschwindigkeit, der Gierwinkelbe
schleunigung und der Querkraft können für den Fall, dass von
einer Überwachungseinrichtung 14 eine gleichzeitige Giermo
mentregelung festgestellt wird, an diese gekoppelt werden.
Falls das Vergleichsergebnis während einer bestimmten Zeit
dauer, z. B. 2 bis 4 msec, der Giermomentregelung höhere Wer
te für die Indikatorsignale liefert als die zugeordneten
Schwellenwerte, entscheidet die Auswerteeinrichtung 6, dass
eine potentielle Unfallsituation vorliegt.
In einem dritten Entscheidungskanal kann ein Längsbeschleu
nigungs- bzw. Längsbremsmesswert berücksichtigt werden. Ein
entsprechendes Indikatorsignal al wird hierzu von der Sen
soreinrichtung 4 geliefert. Dieser fahrdynamische Zustand
kann auch während einer Bremsschlupfregelung (ABS) gemessen
werden. Das Vergleichsergebnis mit einem entsprechenden ge
speicherten al-Schwellenwert kann für die Entscheidung, ob
eine potentielle Unfallsituation vorliegt oder nicht, ausge
wertet werden. Dieses Vergleichsergebnis kann auch mit einer
Information einer Überwachungseinrichtung 15 verknüpft wer
den, welche angibt, ob eine Bremsschlupfregelung (ABS)
durchgeführt wird oder nicht. Eine potentielle Unfallsitua
tion kann dann festgestellt werden, wenn der Wert des ae-
Indikatorsignals im Verlauf der Bremsschlupfregelung den ae-
Schwellenwert während einer bestimmten Zeit übersteigt.
Zur Einstellung der Schwellenwerte können die entsprechenden
Speicherplätze des Schwellenwertspeichers 5 mit einer
Selbstlernlogik 11 verbunden sein. Diese Selbstlernlogik er
fasst die individuelle Fahrgewohnheit des Kraftfahrzeuglen
kers, insbesondere im Hinblick auf Brems- und Beschleuni
gungsaktivität.
Ferner können die Schwellenwerte in Abhängigkeit von der
Fahrzeuggeschwindigkeit, die vom Tachometer 12 gemessen
wird, eingestellt werden. Insbesondere der Schwellenwert für
die Längsbeschleunigung bzw. -bremsung kann in Abhängigkeit
von der in Fig. 2 dargestellten Charakteristik, welche die
Reaktionszeit, Bremsweglänge bzw. die entsprechende Zeit in
Abhängigkeit von der Geschwindigkeit darstellt, eingestellt
werden.
Außerdem können die Schwellenwerte für die Gierwinkelge
schwindigkeit, die Gierwinkelbeschleunigung und die Quer
kraft in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal eines Lenkwin
kelsensors 10 eingestellt werden. Ergänzend kann ein Sensor
13, der den Istwert des Motormoments ermittelt, mit den je
weiligen Speicherplätzen des Schwellenwertspeichers 5 ver
bunden sein, so dass auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Mo
tor-Istmoment eine Einstellung der Schwellenwerte erreicht
wird.
Durch die Auswerteeinrichtung 6 wird die potentielle Unfall
situation anhand verschiedener Indikatorsignale, die indivi
duelle dynamische Fahrzustände angeben, ermittelt. Dies er
folgt durch den Vergleich mit zugeordneten Schwellenwerten,
die gegebenenfalls unter Berücksichtigung des jeweiligen ge
wünschten Fahrzustandes eingestellt sind. Falls eine poten
tielle Unfallsituation festgestellt wird, erfolgt eine Akti
vierung des elektrischen Strafferantriebs 3 zur Straffung
des Sicherheitsgurtes 1. Dies kann in Abhängigkeit von den
jeweiligen Indikatorsignalen, welche in den unterschiedli
chen Entscheidungskanälen zur Feststellung der potentiellen
Unfallsituation führten, mit unterschiedlichen Zugkräften
erfolgen. Beispielsweise kann bei überhöhter Querkraft
(Querbeschleunigung) ein relativ weiches Straffprofil ge
wählt werden. Auch bei überhöhter Gierwinkelgeschwindigkeit
oder Gierwinkelbeschleunigung kann dieses weiche Straf
ferprofil gewählt werden. Ein hartes Strafferprofil mit hö
herer Zugkraft wird dann durch die Steuereinrichtung 8 eingestellt,
wenn die anderen Indikatorsignale höher liegen als
die zugeordneten Schwellenwerte.
1 Sicherheitsgurt
2 Gurtstraffer
3 elektrischer Strafferantrieb
4 Sensoreinrichtung
5 Schwellenwertspeicher
6 Auswerteeinrichtung
7 Vergleichereinheit
8 Steuereinrichtung
9 Energiespeicher
10 Lenkwinkelsensor
11 Selbstlernlogik
12 Tachometer
13 Sensor für Motor-Istmoment
14 Überwachungseinrichtung der Giermoment regelung
15 Überwachungseinrichtung einer Brems schlupfregelung
2 Gurtstraffer
3 elektrischer Strafferantrieb
4 Sensoreinrichtung
5 Schwellenwertspeicher
6 Auswerteeinrichtung
7 Vergleichereinheit
8 Steuereinrichtung
9 Energiespeicher
10 Lenkwinkelsensor
11 Selbstlernlogik
12 Tachometer
13 Sensor für Motor-Istmoment
14 Überwachungseinrichtung der Giermoment regelung
15 Überwachungseinrichtung einer Brems schlupfregelung
Claims (15)
1. Rückhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Si
cherheitsgurt (2) und einem Gurtstraffer (1), welcher
einen elektrischen Strafferantrieb aufweist, der in Ab
hängigkeit von in einer Auswerteeinrichtung ausgewerte
ten Sensorsignalen einer Sensoreinrichtung (4) betätig
bar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrich
tung (4) jeweilige fahrdynamische Zustände erfassende
Sensoren aufweist, die elektrische den jeweiligen Zu
ständen proportionale Indikatorsignale an die Auswerte
einrichtung (6) liefern, dass in der Auswerteeinrichtung
(6) aus den empfangenen Indikatorsignalen eine poten
tielle Unfallsituation ermittelbar ist und dass die Aus
werteeinrichtung (6) oberhalb eines bestimmten Schwel
lenwertes der Fahrzeuggeschwindigkeit bei einer ermit
telten potentiellen Unfallsituation den elektrischen
Strafferantrieb (3) entsprechend ansteuert.
2. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der elektrische Strafferantrieb (3) in
Abhängigkeit von den Indikatorsignalen, aus denen die
potentielle Unfallsituation ermittelt ist, in verschie
denen Antriebsstärkestufen betätigbar ist.
3. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (6) für die
Ermittlung der potentiellen Unfallsituation die empfan
genen Indikatorsignale mit jeweils zugeordneten Schwel
lenwerten vergleicht.
4. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (4)
Sensoren aufweist, welche Indikatorsignale zur Fahrsta
bilitätsregelung liefern.
5. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass mit der Sensoreinrichtung
(4) ein Druckgradientenrechner verbunden ist, welcher
den Gradienten des vom Bremspedal erzeugten Bremsdruckes
ermittelt und ein entsprechendes Indikatorsignal der
Auswerteeinrichtung (6) für einen Vergleich mit einem
entsprechenden Schwellenwert liefert.
6. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinrichtung
(6) ein Vergleich des gemessenen Bremsdruckes mit einem
Bremsdruckschwellenwert stattfindet und die Zeitdauer
der Schwellenwertüberschreitung des gemessenen Bremsdru
ckes mit einer vorgegebenen Zeitdauer verglichen wird.
7. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass für die Ermittlung der potentiellen
Unfallsituation der jeweils gemessene Bremsdruck und der
gleichzeitig bestimmte Bremsdruckgradient ausgewertet
werden.
8. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (6)
eine am Fahrzeug gemessene Querbeschleunigung bzw. Quer
kraft mit einem zugehörigen Schwellenwert vergleicht.
9. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (6)
ein am Fahrzeug gemessenes Giermoment mit einem entspre
chenden Schwellenwert vergleicht.
10. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (6)
eine gemessene Gierwinkelgeschwindigkeit des Fahrzeugs
mit einem zugehörigen Schwellenwert vergleicht.
11. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (6)
eine gemessene Longitutinalbeschleunigung bzw. -bremsung
des Fahrzeugs mit einem zugehörigen Schwellenwert ver
gleicht.
12. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass ein die Schwellenwerte ent
haltender Schwellenwertspeicher (5) in der Auswerteein
richtung (6) mit einem Sensor (13) zur Messung des Mo
tor-Istmoments verbunden ist.
13. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinrichtung
(6) aus bestimmten Sensorsignalen, welche das vom Fahrer
gewünschte Fahrzeugverhalten angeben, durch Einstellung
der im Schwellenwertspeicher (5) gespeicherten Schwel
lenwerte ein Modell für das gewünschte Fahrzeugverhalten
gebildet ist, welches mit dem aus den Indikatorsignalen
abgeleiteten tatsächlichen Fahrverhalten zur Ermittlung
einer potentiellen Unfallsituation verglichen wird.
14. Rückhaltevorrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, dass der elektrische Straffer
antrieb (3) reversibel betätigbar ist.
15. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, dass die vom elektrischen Strafferantrieb (3)
erzeugte Zugkraft für eine bestimmte Zeitdauer, z. B.
5 Sek. aufrechterhalten ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10029061A DE10029061C2 (de) | 2000-06-13 | 2000-06-13 | Rückhaltevorrichtung |
AU2001238686A AU2001238686A1 (en) | 2000-06-13 | 2001-02-23 | Vehicle occupant restraint device |
PCT/US2001/006015 WO2001096152A1 (en) | 2000-06-13 | 2001-02-23 | Vehicle occupant restraint device |
US09/803,310 US6394495B1 (en) | 2000-06-13 | 2001-03-09 | Seat belt tightener |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10029061A DE10029061C2 (de) | 2000-06-13 | 2000-06-13 | Rückhaltevorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10029061A1 true DE10029061A1 (de) | 2002-01-10 |
DE10029061C2 DE10029061C2 (de) | 2003-12-11 |
Family
ID=7645545
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10029061A Expired - Lifetime DE10029061C2 (de) | 2000-06-13 | 2000-06-13 | Rückhaltevorrichtung |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US6394495B1 (de) |
AU (1) | AU2001238686A1 (de) |
DE (1) | DE10029061C2 (de) |
WO (1) | WO2001096152A1 (de) |
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