DE1002896B - Photoelektrische Roentgenroehre - Google Patents
Photoelektrische RoentgenroehreInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J35/00—X-ray tubes
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Description
DEUTSCHES
Zur Erzeugung von Röntgenstrahlen werden zwei Röhrentypen benutzt: die Hochvakuumröntgenröhre,
welche eine Glühkathode zur Elektronenerzeugung und eine Anode besitzt, ferner die Ionenröntgenröhre,
bei welcher sich Anode und Kathode in einem Gasraum mit geringem Druck befinden. Die Röntgenröhre
ist ein Apparat mit außerordentlich geringem Nutzeffekt. Nur ein geringer Teil der Elektronenenergie
wird in Strahlungsenergie umgewandelt, und von dieser nach allen Richtungen abstrahlenden
Strahlung wird üblicherweise wieder nur ein kleiner Raumwinkel für die Untersuchung verwendet. Die
Lebensdauer der mit großen Herstellungskosten verbundenen abgeschmolzenen Hochvakuumröhre ist
sehr beschränkt. Sie findet gewöhnlich ihr Ende mit dem Druchbrennen des Glühfadens.
Schließlich werden auch Röntgenröhren beschrieben, in welchen Röntgenstrahlen durch Elektronen erzeugt
werden, die ihrerseits als Photoelektronen durch Röntgenstrahlung erzeugt wurden. Auf diesem Wege
wurde z. B. versucht, bei einer vorgegebenen Hochspannung Röntgenstrahlung zu erzeugen, deren
Grenzfrequenz der doppelten Röhrenspannung entspricht. Die Ausbeute der vorgeschlagenen Einrichtungen
an der eben genannten kurzwelligen Strahlung ist jedoch sehr gering.
Die Erfindung betrifft eine Röntgenröhre, in welcher nach Einleitung der Entladung durch eine besondere
Elektronenquelle die entstehenden Röntgenstrahlen die zur Aufrechterhaltung der Entladung erforderlichen
Elektronen als Photoelektronen auf der Kathode erzeugen.
Die Erfindung besteht darin, daß die durch die Röntgenstrahlung ausgelösten Photo- und Comptonelektronen
in einer aus mehreren Schichten bestehenden Kathode zu einem zur Erzeugung von Röntgenstrahlung
auf der Anode dienenden Elektronenstrom in einer oder mehreren Stufen durch Sekundärelektronen
vervielfacht werden unter Ausnutzung ihrer kinetischen Energie oder durch Anbringung von Beschleunigungsspannungen
zwischen den zur Vervielfachung dienenden Schichten.
Um viele Photo- und Comptonelektronen zu erhalten, wird die Kathode zweckmäßig' so ausgebildet
und angeordnet (s. Fig. 1), daß die Kathode α die von der Anode b abstrahlende Röntgenstrahlung c über
einen großen Raumwinkel umschließt und evtl. eine Aussparung d zum Durchtritt für das Nutzstrahlenbündel
hat. Um viele äußere Photoelektronen e zu erzielen, wird die Kathode oder die der Anode zugewandte
Seite der Kathode aus schweratomigem Material hergestellt oder aus einem Stoff, der bei der betreffenden
Röntgenstrahlung einen großen selektiven äußeren Photoeffekt hat. Das Kathodenmaterial kann
Photoelektrische Röntgenröhre
Anmelder:
Dr. Bernhard Heß, Regensburg,
Schloß Prüfening
Schloß Prüfening
Dr. Bernhard Heß, Regensburg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
auch aus mehreren Stoffen zusammengesetzt sein. Der Photoeffekt dieser Kathoden wird vervielfacht durch
Überziehen mit einer dünnen Schicht aus einem Stoff
ao mit guter Sekundärelektronenemission, so daß die aus dem Grundmaterial ausgelösten äußeren Photo- und
Comptonelektronen in dieser Schicht vervielfacht werden.
Bei dem in Fig. 1 als Schnittzeichnung wiedergegebenen
Ausführungsbeispiel der Röntgenröhre nach der Erfindung besteht die Kathode aus Thorium.
Sie hat die Form einer Halbkugelschale und ist auf der konkaven, also der der Anode zugewandten Seite
mit einer dünnen Schicht / aus einem Material mit guter Sekundärelektronenemission überzogen. Nahe
dem Mittelpunkt der Kugelschale ist die Anode aus Wolfram angebracht. Sie wird in der üblichen Weise
mit Wasser gekühlt.
Bei dem in Fig. 2 schematisch wiedergegebenen Röhrentyp erfolgt noch eine Vervielfachung der aus
der Kathodenschale α austretenden Elektronen e in mehreren Stufen. Vor der Kathode in Richtung zur
Anode hin wird eine zweite Elektronenvervielfacherschicht g angebracht, die gegen die erste elektrisch
isoliert ist und eine Zugspannung für Elektronen gegen diese hat. Auf die zweite Schicht folgt eine
dritte, h, und eine vierte, i. Auf diese können noch weitere folgen. Bestehen diese Schichten je aus einem
Drahtnetz mit einem dünnen Überzug aus einem Stoff mit starker Sekundärelektronenemission, so hat jedes
Netz gegen das vorhergehende bzw. das erste gegen die Kathodenschale eine Zugspannung für Elektronen
von einigen Hundert Volt. Bestehen die Schichten aus je einer dünnen Folie mit guter Sekundärelektronenemission,
so ist die Zugspannung von Schicht zu Schicht wesentlich höher.
Schließlich können auch die Schichten zur Vervielfachung der Elektronen so angeordnet werden, daß der
auftreffende Elektronenstrahl und der vervielfachte
509 836/386
•Χ
weiterzuleitende Elektronenstrahl auf derselben Seite
der Sekundärelektronenschicht liegen, so wie es bei den üblichen Sekundärelektronenvervielfachern der
Fall ist.
Γ- Von'jder"Größe. def von'"der !Cathode umschlossenen
Raumwinfeels der -Röntgenstrahlung -und von dem*
Material bzw; den Materialien und dem Aufbau der Kathode ist es. abhängig,,, welche Minimalspannung
zur Erzeugung der Röntgenstrahlung notwendig ist, damit das Wechselsystöäl|®pflWeffst^hlen—Elektronenstrahlen
selbständig'aYfeter.,-■' ; ■'
..-Pie. Anzahl der an,laer.'Kathode erzeugten Photo-
und Comptonelektronen ist abhängig von der Härte und- der intensität -der--Röntgenstrahlung.- Die Entladung
kann stabilisiert werden, z. B. durch Wahl eines Transformators mit? passender" Leistung oder
durch einen Widerstand im Primärkreis des Transformators" oder im Sekurfdärkreis. Es wird dadurch
erreicht, daß bei Überschreiten einer bestimmten Stromstärke die Spannung-an der Röhre so weit sinkt,
daß die Anzahl der von den Röntgenstrahlen ausgelösten Sekundärelektronen nicht mehr anwachsen
kann. Die Entladung "kann auch stabilisiert werden durch ein oder mehrere Steuergitter zwischen Anode
und Kathode.
"Der Aufbau und die Arbeitsweise der neuen Röntgenröhre wurden oben-beschrieben. Damit das System
zu arbeiten/.beginnen kann, ist es notwendig, daß erst
einmal Röntgen-, Gamma- oder Korpuskularstrahlung in demselben vorhanden ist. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß man eine Elektronenquelle in Form einer Glühkathode, einer Photokathode für optisches
Licht oder der autoelektronischen Entladung in das System einbaut. Sobald die Röntgenröhre mit einer
dieser Elektronenquellen gezündet ist, kann diese abgeschaltet werden. Am einfachsten erfolgt die Zündung
durch radioaktive Strahlen. Man kann ein Materialstück im Entladungsraum, etwa die Anode oder
die Kathode oder beide Elektroden, mit einem radioaktiven Präparat impfen öder aus radioaktivem Material
herstellen. Eine solche Röhre kann mit Gleichspannung und mit Wechselspannung betrieben werden.
Die in Fig. 1 und 2 mitgeteilten Ausführungsbeispiele werden gezündet durch die radioaktive Strahlung des
Thoriums. Legt man an die Elektroden eine Gleich- oder Wechselspannung von 60 kV oder mehr, so
sendet die Anode Röntgenstrahlung aus. Durch ein Loch in der Kalotte bzw. den Kalotten tritt ein
Röntgenstrahlenbündel aus der Röhre aus und kann als Nutzstrahlung verwendet werden.
Das beschriebene Entladungssystem kann auch als Elektronenquelle benutzt werden. Es ist nur notwendig,
daß einem Teil der zur Anode beschleunigten Elektronen der Durchtritt durch diese durch eine oder
mehrere Aussparungen gestattet wird.
Ferner läßt sich das beschriebene Entladungssystem als Gleichrichter verwenden. Da es bei der Verwendung
als Gleichrichter nicht darauf ankommt, einen kleinen Röntgenstrahlenfokus zu erzeugen, wird man
in diesem Falle vorteilhaft die Anode sehr groß gestalten, um günstige Kühlbedingungen zu erhalten.
Die Anode wie die Kathode kann z. B. als Teil der Außenwand des Vakuumraumes ausgebildet werden.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des beschriebenen Systems ist seine Anwendung als Schutzwiderstand
für beliebig vorzuschreibende Überspannung. In diesem Falle wird man den Photoeffekt der
Kathode, die aus radioaktivem Material besteht, so bemessen und den durch die Kathode abgefangenen
Raumwinkel der Röntgenstrahlung so groß halten, daß die selbständige Entladung des Systems bei der gewünschten
Überspannung einsetzt.
Wie in der Beschreibung schon mehrfach herausgestellt wurde, hat das beschriebene Entladungssystem
eine negative, Stromspannungscharakteristik. Damit eröffnet sich aber für den Gegenstand der Erfindung
ein weiteres Gebiet der Anwendung: Mit dem Entladungssystem können elektrische Schwingungen erzeugt
werden, denn bekanntlich kann jedes System mit solcher Charakteristik als Schwingungsgenerator
verwendet werden. Darüber hinaus können durch Einwirkung entsprechend gesteuerter elektrischer oder
magnetischer Felder oder elektrischer und magnetischer Felder die Geschwindigkeit und die Bewegungsrichtung
der Elektronen so beeinflußt werden, daß speziellen Anforderungen genügt wird.
Claims (9)
1. Röntgenröhre, in welcher nach Einleitung der Entladung durch eine besondere Elektronenquelle
die entstehende Röntgenstrahlung die zur Aufrechterhaltung der Entladung erforderlichen Elektronen
als Photoelektronen auf der Kathode erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die
Röntgenstrahlung ausgelösten Photo- und Comptonelektronen in einer aus mehreren Schichten bestehenden
Kathode zu einem zur Erzeugung von Röntgenstrahlung auf der Anode dienenden Elektronenstrom
in einer oder mehreren Stufen durch S ekundärelektronen vervielfacht werden : unter
Ausnutzung ihrer kinetischen Energie oder durch Anbringung von Beschleunigungsspannungen
zwischen den zur Vervielfachung dienenden Schichten.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathodenfläche, die die
Anode über einen mehr oder weniger großen Raumwinkel umschließt, eine öffnung zum Durchtritt
des Nutzstrahlenkegels aufweist.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode ein Teil einer
Zylindermantelfläche ist und die Anode, die sich innerhalb des Zylinders befindet, aus einem
Röhrchen zum Durchleiten von Kühlflüssigkeit besteht.
4. Röntgenröhre nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode eine oder mehrere
Öffnungen aufweist, die einem Teil der auf sie treffenden Elektronen den Durchtritt zu dem Raum
hinter der Anode oder, unter Verwendung eines Lenardfensters, ins Freie gestattet.
5. Röntgenröhre nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einleitung der Entladung
mit Hilfe radioaktiver Strahlung erfolgt.
6. Röntgenröhre nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einleitung der Entladung
eine Photokathode für optisches Licht oder die autoelektronisehe Entladung oder eine zusätzliche
Elektronenquelle in Form einer Glühkathode dient.
7. Röntgenröhre nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen beider Elektroden
so gebaut sind, daß sie beide als Anode und Kathode fungieren können.
8. Entladungsröhre nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Schwingungsgenerator
dient.
9. Entladungsröhre nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronen im Ent-
ladungsraum durch zusätzliche (neben der zur Erzeugung der Röntgenstrahlung notwendigen
Spannung) elektrische oder magnetische oder elektrische und magnetische Felder beeinflußt
werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 581 356; Auszüge deutscher Patentanmeldungen, 1948, S. 162
(Patentanmeldung H 169784 VIII c/21g).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH19587A DE1002896B (de) | 1954-03-10 | 1954-03-10 | Photoelektrische Roentgenroehre |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH19587A DE1002896B (de) | 1954-03-10 | 1954-03-10 | Photoelektrische Roentgenroehre |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1002896B true DE1002896B (de) | 1957-02-21 |
Family
ID=7148641
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH19587A Pending DE1002896B (de) | 1954-03-10 | 1954-03-10 | Photoelektrische Roentgenroehre |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1002896B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1131332B (de) * | 1955-03-11 | 1962-06-14 | Dr Bernhard Hess | Roentgenroehre |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE581356C (de) * | 1928-07-31 | 1933-07-26 | Westinghouse Lamp Co | Vakuumentladungsgefaess zur Erzeugung sehr harter Roentgenstrahlen oder sehr schnell bewegter Elektronen |
-
1954
- 1954-03-10 DE DEH19587A patent/DE1002896B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE581356C (de) * | 1928-07-31 | 1933-07-26 | Westinghouse Lamp Co | Vakuumentladungsgefaess zur Erzeugung sehr harter Roentgenstrahlen oder sehr schnell bewegter Elektronen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1131332B (de) * | 1955-03-11 | 1962-06-14 | Dr Bernhard Hess | Roentgenroehre |
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