DE1037610B - Elektronenvervielfacher mit einer zwischen Kathode und Leuchtschirm angeordneten Vielzahl von Dynoden, bei denen die Traeger der Sekundaer-elektronen-Emissionsschichten gitterartige Gebilde sind - Google Patents
Elektronenvervielfacher mit einer zwischen Kathode und Leuchtschirm angeordneten Vielzahl von Dynoden, bei denen die Traeger der Sekundaer-elektronen-Emissionsschichten gitterartige Gebilde sindInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf Elektronenvervielfacher.
Es ist bekannt, Elektronenvervielfacher mit einer Vielzahl von Dynoden, die in einem Kolben zwischen
einer Kathode und einem Leuchtschirm angeordnet sind und je eine dünne Schicht von Sekundärelektronen
emittierendem Material tragen, zu versehen. Bei diesen bekannten Elektronenvervielfachern sind z. B. Metallfolien,
Geflechte oder Gitter verwendet worden, die mit Metallüberzügen versehen sind. Diese Vorrichtungen
unterliegen gewissen Einschränkungen, z. B. hinsichtlich der Art der Oberfläche, in der die Vervielfachung
stattfindet, sowie hinsichtlich der mechanischen und elektronenoptischen Anordnung der einzelnen
Vervielfachungsflächen. Es hat sich ergeben, daß die üblicherweise verwendeten Materialien zum
Emittieren von Sekundärelektronen nicht recht geeignet waren und daß bei Verwendung von Gittern als
Träger des emittierenden Materials die Gitterausführung zur Erzielung einer guten Leistung nicht
zweckdienlich war.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und schafft einen Elektronenvervielfacher für die Verstärkung
von Elektronenbildern, der mit guter Leistung arbeitet und keinen wesentlichen Wiedergabeverlust in der
räumlichen Verteilung des ursprünglichen Elektronenbildes aufweist. Dieser Vervielfacher weist gleichfalls
zwischen einer ebenen Kathode und einem ebenen Leuchtschirm und parallel zu diesen eine Vielzahl von
ebenen Dynoden auf, bei denen die Träger der die Sekundärelektronen emittierenden Schichten gitterartige,
aus Metall bestehende Gebilde sind, und die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß jeder gitterförmige
Träger aus einem einzigen Metallstück besteht, das mit einer Vielzahl von in Durchlaufrichtung
des Vervielfachers sich verjüngenden, zellenförmigen öffnungen ausgestattet ist, und daß die dem Leuchtschirm
zugewandte Seite des Gittergebildes eine dünne ununterbrochene Schicht eines kristallinen Nichtleitermaterials
trägt, welches bei Beaufschlagen durch Elektronen sowohl Sekundärelektronen auslöst, als
auch eine erhöhte Leitfähigkeit annimmt.
Die Zeichnungen zeigen ein Beispiel für die Ausführung eines derartigen Elektronenvervielfachers und
des Trägers für die Sekundärelektronen emittierenden Schichten. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Sekundärelektronenvervielfachers,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teil einer sekundäremissionsfähigen
Elektrode, wie sie in dem in Fig. 1 gezeigten Vervielfacher vorgesehen, ist, und
Fig. 3 eine Vorderansicht der in Fig. 2 gezeigten Elektrode.
Der Elektronenvervielfacher nach Fig. 1 weist einen Elektronenvervielfacher mit einer
zwischen Kathode und Leuchtschirm
angeordneten Vielzahl von Dynoden,
bei denen die Träger der Sekundärelektronen-Emissionsschichten
gitterartige Gebilde sind
zwischen Kathode und Leuchtschirm
angeordneten Vielzahl von Dynoden,
bei denen die Träger der Sekundärelektronen-Emissionsschichten
gitterartige Gebilde sind
Anmelder:
Westinghouse Electric Corporation,
East Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
East Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. G. Weinhausen, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 46
München 22, Widenmayerstr. 46
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 4. Juni 1954
V. St. v. Amerika vom 4. Juni 1954
Ernest Joachim Sternglass, Pittsburgh, Pa. (V. St. Α.), ist als Erfinder genannt worden
Kolben 9 mit einem zylindrischen Teil 10 und an den Enden befindliche Stirnplatten 13 und 14 auf. In der
Nähe oder an der Stirnplatte 13 ist eine ebene Kathode bzw. eine elektronenemissionsfähige Fläche 15 und am
anderen Ende des Kolbens 9 in der Nähe oder an der Stirnplatte 14 eine Anode bzw. ein Schirm 16 angeordnet.
Zwischen der Kathode 15 und dem Schirm 16 ist eine Vielzahl von Sekundärelektronen emittierenden
Elektroden oder Dynoden 17, 18 und 19 in Abstand voneinander vorgesehen. Die ebene elektronenemissionsfähige
Fläche 15 kann z. B. eine Glühkathode oder eine Photokathode sein.
Die Photokathode 15 kann aus einem Material, beispielsweise aus Cäsium-Antimon, bestehen, das beim
Auftreffen von Licht Elektronen emittiert. Die Stirnplatte 13 des Kolbens 9 besteht aus transparentem
Werkstoff, beispielsweise aus Glas, um den Durchlaß von Licht zu ermöglichen. Die Photokathode 15 kann
auf einer geeigneten transparenten Leitfläche angeordnet oder auf der Innenfläche der Stirnplatte 13 aufgebracht
sein. In den meisten Fällen ist es zweckmäßig, vor dem Aufbringen des Photokathodenmaterials die
Stirnplatte 13 mit einer leitenden Schicht 21 zu versehen, so daß eine Elektrode für die photoemittierende
Fläche vorhanden ist.
Die Schirmelektrode 16 ist am entgegengesetzten Ende des Kolbens 9 in der Nähe der Stirnplatte 14
angeordnet. Der Schirm 16 kann aus einem elektronen-
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empfindlichen Material bestehen, z. B. aus geeignetem Phosphor, das hei Elektronenbeaufschlagung ein entsprechendes
Signal liefert. Der Leuchtschirm 16 kann auf einer geeigneten transparenten leitenden Stützfläche
angeordnet oder auf der Stirnplatte 14 aufgebracht sein. Wenn der Leuchtschirm 16 auf die Stirnplatte 14 aufgebracht ist wie bei der dargestellten Ausführungsform,
ist es zweckmäßig, vor dem Aufbringen des Leuchtschirmes 16 auf die Stirnplatte 14 eine
transparente leitende Schicht 20 aufzubringen, die als Elektrode dient. Der Leuchtschirm 16 kann jedoch,
wenn gewünscht, auch unmittelbar auf die Stirnplatte
14 aufgebracht werden und eine dünne elektronendurchlässige leitende Schicht, beispielsweise aus Aluminium,
auf die freie Leuchtschirmfläche aufgebracht werden, die als Spannungselektrode dient. Durch die
Aluminiumunterschicht wird außerdem auch die Lichtausbeute des Leuchtschirmes verbessert.
Zwischen der Kathode 15 und dem Bildschirm 16 ist eine Vielzahl von sekundäremissionsfähigen Elektroden
oder Dynoden 17, 18 und 19 angeordnet. Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführung ist zur Lieferung
des erforderlichen Potentials für die Elektroden eine Batterie 22 vorgesehen, deren negative Klemme über
eine Leitungsader 24 mit der leitenden Schicht 21 verbunden ist, so daß an der Kathode 15 ein Potential
liegt, und deren positive Klemme über eine Leitungsader 25 mit der leitenden Schicht 20 verbunden ist, so
daß am Bildschirm 16 ein Potential liegt. Quer zu den Leitungsadern 24 und 25 ist eine Vielzahl von in Reihe
geschalteten Widerständen 31, 32, 33 und 34 von gleichem Wert geschaltet, so daß sie zur Batterie 22
geshuntet sind. Von der ersten Dynode 17 führt eine Leitungsader 39 zu einem Punkt zwischen den Widerständen
31 und 32, während die zweite Dynode 18 mit einem Punkt zwischen den Widerständen 32 und 33
verbunden ist und die dritte Dynode 19 mit einem Punkt zwischen den Widerständen 33 und 34. Das
freie Ende des Widerstandes 31 ist mit der Leitungsader 24 verbunden, während das freie Ende des Widerstandes
34 mit der Leitungsader 25 verbunden ist. Infolge dieser Anordnung liegt an den auf die Kathode
15 folgenden Elektroden 17, 18, 19 und 16 ein gegenüber der Kathode 15 jeweils um einen konstanten Betrag
höher werdendes positives Potential, so daß die Elektronen von Elektrode zu Elektrode beschleunigt
werden.
Auf die Fläche der Kathode 15 kann durch geeig nete Mittel 28, 29 ein Lichtbild projiziert werden.
Einzelheiten der Ausbildung der in Fig. 1 gezeigten Dynoden 17, 18 und 19 ergeben sich aus Fig. 2 und 3,
in denen ein Teil einer Dynode in vergrößertem Maßstab dargestellt ist. Die gezeigte Dynode weist mindestens
eine sekundäremissionsfähige Schicht 40 auf, die aus einem kristallinen Nichtleitermaterial, beispielsweise
aus einem Alkalihalogenid (z. B. KGl oder NaCl) besteht, das einen Fluß von Sekundärelektronen
innerhalb des Materials für eine lange Strecke vor der Absorption zuläßt. Es wurde ferner festgestellt,
daß, je höher die Ordnungszahl ist, desto höher die Emission ist. Ein Erdalkalimetalloxyd ist ebenfalls
ein geeignetes sekundäremissionsfähiges Material Die Sekundäremissionsschicht40 ist ein dünner ebener
Belag von im wesentlichen der gleichen Fläche wie die der Photokathode 15 und parallel zu ihr angeordnet.
Die Dicke der Sekundäremissionsschicht ist von der Größenordnung bis zu einigen hundert Ängströmeinheiten
oder 10—7 bis 10—* cm.
Die Sekundäremissionsschicht 40 kann auf eine noch dünnere Schicht 41 eines Materials mit einer hohen
Ordnungszahl, wie Gold oder Uran, aufgebracht wer den. Die Dicke dieser Schwermetallschicht beträgt
100 Angström oder weniger. Die Aufgabe dieser Schwermetallschicht 41 besteht darin, die Ablenkung
der einfallenden Elektronen zu unterstützen, so daß die in die Sekundärschicht 40 eintretenden Elektronen
mit einem Winkel zur Laufbahn der einfallenden Elektronen eintreten, die zur Oberfläche der Schicht
40 senkrecht ist, wodurch die Sekundäremission der
ίο sekundäremissionsfähigen Schicht auf derjenigen
Seite, die der, auf welcher die Primärelektronen einfallen, entgegengesetzt ist, gefördert wird. Die Schwermetallschicht
41 ist ihrerseits auf einem feinmaschigen Gitter 42 aufgebracht. Das Gitter 42 wird bei der bevorzugten
Ausführungsform gemäß der Erfindung aus einer dünnen Lage leitenden Materials, beispielsweise
Kupfer oder Nickel, hergestellt und kann dann, wenn gewünscht, mit einem indifferenten Metall, wie Gold
oder Platin, metallisiert oder überzogen werden, um eine größere Widerstandsfähigkeit des Gitters 42
gegen Oxydation und Korrosion zu gewährleisten. Die Löcher oder öffnungen 43 im Gitter 42 können aus
einer Lage geeigneten Materials so herausgeätzt werden, daß sich ein Schirm mit einer großen offenen
Fläche von etwa 70 bis 9O°/o ergibt. Bei der dargestellten
Ausführungsform verjüngen sich die Seiten44 der öffnungen 43 in Richtung zur Kathode 15. Das
Gitter 42 kann auch als zellen- oder honigwabenförmiges Gebilde betrachtet werden, bei welchem die
Seiten 44 der Zellen oder Öffnungen 43 sich in Richtung zur Quelle der einfallenden Elektronen verjüngen.
Durch die Ausbildung des Gitters 42 in der beschriebenen Weise werden viele der einfallenden Elektronen,
die bei den Gittern üblicher Art verlorengehen würden, durch die schrägen oder sich verjüngenden Seiten 44
der öffnungen 43 im Gitter 42 abgelenkt, so daß sie Sekundärelektronen in der Sekundäremissionsschicht
40 hervorrufen. Durch die vorgesehene Verjüngung kann dem Gitter 42 eine hohe mechanische Festigkeit
dadurch verliehen werden, daß die Wände 44 der öffnungen in der Nähe der Schwermetallschicht 41
verhältnismäßig dick und an der entgegengesetzten Seite des Gitters 42 verhältnismäßig dünn gehalten
werden, wodurch eine große offene Übertragungsschirmfläche aufrechterhalten bleibt. Bei der dargestellten
besonderen Vorrichtung ist es für das Erzielen der gewünschten Auflösungen in einem Bildverstärker
zweckmäßig, annähernd 500 öffnungen je Zoll des Schirmes vorzusehen. Weniger öffnungen je
Längeneinheit können vorgesehen werden, wenn keine Abbildung gewünscht wird.
Die Dynoden 17, 18 und 19 können mit Hilfe geeigneter, an sich bekannter Verfahren hergestellt werden.
Beispielsweise kann ein Film aus einem organischen Stoff, z. B. aus Zaponlack, auf das Gittergebilde dadurch
aufgebracht werden, daß dieses mit Wasser benetzt und auf die Wasserschicht der organische Stoff
in einem Lösungsmittel aufgetragen wird. Nach dem Ausbreiten der organischen Lösung auf der Wasserschicht
verdampft das Lösungsmittel und läßt einen organischen Film zurück. Hierauf wird das Wasser
entfernt, so daß sich der Film auf dem Gitter auflagern kann. Der organische Film wird getrocknet
und die Schwermetallschicht, wenn eine solche vorgesehen ist, auf die freie Fläche des organischen Films
aufgedampft. Sodann wird die Sekundäremissionsschicht auf den organischen Film oder, falls eine
solche vorgesehen ist, auf die Schwermetallschicht aufgedampft. Es wurde festgestellt, daß es zweckmäßig
ist, die Schwermetallschicht zusammen mit einem
5 6
Alkalihalogenid von niedrigerer Ordnungszahl zu ver- viele Male größer ist als die Zahl der auftreffenden
wenden, während sie bei einem Alkalihalogenid von Primärelektronen. Beispielsweise wurde festgestellt,
hoher Ordnungszahl weggelassen werden kann. Durch daß bei einer Schicht aus K Cl von etwa 300 Ängström-
Alkalimaterial von höherer Ordnungszahl werden die einheiten, die auf einer Schicht aus Gold von
einfallenden Elektronen ausreichend gestreut, während 5 40 Ängströmeinheiten aufgebracht war, und bei einer
bei niedrigeren Ordnungszahlen eine Schwermetall- einfallenden Energie von 2 bis 4 kV für jedes auf die
schicht erforderlich ist. Der organische Film kann Schicht 40 auftretende Primärelektron zwischen vier
dann weggebrannt werden, so daß die Schwermetall- bis sieben Sekundärelektronen ausgelöst wurden. Es
schicht sich auf dem Gitter befindet und die Sekundär- wird daher in dem von der Photokathode 15 durch die
emissionsschicht auf der Schwermetallschicht. Das io erste Dynode 17 bewirkten Primärstrom eine Elek-
vorangehend beschriebene Verfahren ist eines der tronenvervielfachung erzielt. Die aus der ersten
vielen möglichen Verfahren für das Aufbringen der Dynode 17 ausgelösten Sekundärelektronen werden zur
Schichten auf das Gitter. Das durch Herausätzen aus zweiten Dynode 18 beschleunigt, an welcher sich der
einer Folie hergestellte Gitter 42 ist einem Gitter- gleiche Vorgang wiederholt. Die Sekundäremission
geflecht vorzuziehen, da bei dem ersteren eine ebene 15 von der Austrittsseite der Sekundäremissionsschicht
Fläche für das Aufbringen der dünnen Schicht aus 40 der zweiten Dynode 18 ist viele Male größer als die
sekundäremissionsfähigem Material zur Verfugung Zahl der auf sie auftreffenden Elektronen. In gleicher
steht. Weise werden die aus der zweiten Dynode 18 aus-
Ein anderes Herstellungsverfahren besteht darin, gelösten Sekundärelektronen zur dritten Dynode 19
die kristalline Schicht 40 in einen bleibenden Film aus 20 beschleunigt, an welcher wiederum der Elektronen-
einem geeigneten Material, beispielsweise aus Si O strom verstärkt wird und eine weitere Vervielfachung
von einer Dicke von einigen zehn Angstrom, einzu- eintritt. Die aus der dritten Dynode 19 ausgelösten
lagern, das vorher mit Hilfe eines dem vorangehend Elektronen werden zum Leuchtschirm 16 beschleunigt,
für den organischen Film beschriebenen Verfahren an welcher ein dem auf die Photokathode 15 proji-
ähnlichen Verfahrens aufgebracht worden ist. Es ist 25 zierten Lichtbild entsprechendes verstärktes Lichtbild
ferner möglich, wenn die Spannung zwischen den erzielt wird.
Dynodengebilden ausreichend hoch ist, eine selbst- Durch die Verwendung des vorangehend beschrietragende
dünne Metallfolie statt des Stützgitters und benen Gittergebildes und infolge der großen Zahl von
der sekundäremissionsfähigen Schicht zu verwenden. öffnungen je Flächeneinheit wird die Streuung des
Die Dynoden können auch mit verschiedenen Winkeln 30 zwischen der Photokathode 15 und dem Bildschirm 16
zur Einfallsrichtung der Elektronen angeordnet fließenden Elektronenbildes auf einen geringen Bewerden
und gleichzeitig die sekundäremissionsfähige trag beschränkt, so daß praktisch keine Einzelheiten
Schicht dünner gehalten werden, so daß ein ein- des projizierten ursprünglichen Lichtbildes verlorenfallendes Elektron größere Einfallwinkel mit der gehen. Es wurde ferner festgestellt, daß ein geringer
Dynode bildet und Sekundärelektronen dicht an der 35 Abstand von etwa 1 cm zwischen den Dynoden 17, 18
Seite der kristallinen Schicht auslöst. und 19 ebenfalls dazu beiträgt, daß auf dem Bild-Wenn
eine höhere mechanische Festigkeit in der schirm 16 ohne elektromagnetische Fokussierung ein
Dynode gewünscht wird, kann ein zweites mit dem zufriedenstellendes Bild erreicht wird. Es wurde festersten
Gitter koinzidierendes Gitter auf der entgegen- gestellt, daß durch eine Steuerung der Beschleunigesetzten
Seite der sekundäremissionsfähigen Schicht 4° gungsspannungen zwischen den Dynodenstufen 17, 18
aufgebracht werden. Eine solche Doppelgitteranord- und 19 in der Weise, daß die einfallenden Elektroden
nung hat den weiteren Vorteil, daß die unerwünschte die sekundäremissionsfähige Schicht nicht völlig
Emission von Elektronen mit großen Winkeln zur durchdringen können, auf dem Schirm 16 ein aussenkrechten
Fläche vermindert wird. Es kann in gezeichnetes Bild erzielt wird.
manchen Fällen auch wünschenswert sein, das sekun- 45 Obwohl bereits seit langem erkannt wurde, daß die
däremissionsfähige Material auf die Seiten des Sekundärelektronenausbeute aus verschiedenen einzweiten
Stützgitters aufzudampfen, um das Verhält- fachen nichtleitenden Stoffen, wie aus einem Alkalinis
der Sekundäremission zu den einfallenden Elek- halogenid, beispielsweise Kaliumchlorid und Calciumtronen
innerhalb des Dynodengebildes weiter zu er- chorid, hoch ist, standen bisher bestimmte praktische
höhen. 50 Hindernisse der tatsächlichen Verwendung solcher
Im Betrieb der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung Stoffe in Elektronenvervielfachern im Wege. Es ist
wird durch die Bildwiedergaberöhre 28 mit Hilfe des bekannt, daß selbst eine sehr dünne Schicht von der
optischen Systems 29 ein Bild auf die Fläche der Größenordnung von 10 bis 100 Atomen, die auf einer
Photokathode 15 projiziert. Die Photokathode 15 er- Schwermetallunterlage aufgebracht ist, sich bei Elekzeugt
entsprechend dem auf sie projizierten Lichtbild 55 tronenbeaufschlagung auflädt, wenn sie als einfache,
ein diesem entsprechendes Elektronenbild. Unter dem auf ihrer Stirnseite sekundäremissionsfähige Schicht
Einfluß des an die erste Dynode 17 angelegten verwendet wird. Dies hat zur Folge, daß die Sekun-Potentials
wird das von der Photokathode 15 emittierte därelektronenausbeute in kritischem Maße von dem
Elektronenbild mit einer ausreichenden Geschwindig- Strahlstrom und der Dicke der Schicht abhängt. Die
keit zur Eintrittsseite der Dynode 17 beschleunigt, so 60 sich hierdurch ergebende Unstabilität hat es bisher
daß die einfallenden Elektronen bei ihrem Durchtritt unmöglich gemacht, eine arbeitsfähige Vorrichtung
durch die Sekundäremissionschicht 40 im wesentlichen bei Verwendung eines Alkalihalogenide als sekundärauf
Null reduziert werden. Wie bereits erwähnt, emissionsfähigen Stoff in Elektronenvervielfachern zu
werden im wesentlichen alle einfallenden Elektronen, bauen.
die das Gitter 42 beaufschlagen und nicht unmittelbar 65 Es wurde jedoch festgestellt, daß diese Schwierig-
durch die Gitteröffnung 43 hindurchtreten, durch die keiten beseitigt werden können und ein zufrieden-
sich verjüngenden Wände 44 in die Sekundär- stellendes übertragungsfähiges Dynodengebilde für
emissionsschicht abgelenkt. Es wurde festgestellt, daß einen Sekundärelektronenvervielfacher gebaut werden
die Zahl der an der Austrittsseite der Sekundär- kann. Wenn der Elektronenstrahl die Alkalihalogenid-
emissionsschicht 40 austretenden Sekundärelektronen 70 schicht völlig durchdringt oder, genauer gesagt, wenn
er sie in der Weise durchdringt, daß langsame Elektronen
erzeugt werden, die einen Strom durch den Körper der dünnen isolierenden Alkalihalogenidschicht
führen können, kann eine Aufladung und !Instabilität vermieden werden. Sowohl das metallische Stützgitter
als auch die Verwendung von Elektronen von hoher Energie zielen auf die gewünschte Wirkung ab in der
AVeise, daß das Gitter dazu dient, den Leitungsweg für die Auffüllung mit Elektronen zu verkürzen,
während die Elektronen von hoher Energie dazu dienen, den elektrischen Widerstand durch Erzeugung
von Leitungselektronen durch die ganze isolierende Schicht zu verringern. Hierbei ist auch zu erwähnen,
daß es erforderlich ist, ein kristallines Material zu verwenden, das so rein und einfach wie möglich ist,
in welchem die Sekundärelektronen verhältnismäßig große Strecken zurücklegen können und daher aus viel
größeren Tiefen austreten können als bei Metallen, bei einer komplexen cäsiumhaltigen oder aktivierten Metallschicht
oder Nichtleitern amorpher Art, wie Glas. Das Vorhandensein eines Vakuums zwischen aufeinanderfolgenden
Verstärkungsstufen ermöglicht die Beschleunigung der langsamen Sekundärelektronen,
welche aus der emissionsfähigen Seite der vorangehenden Dynode austreten. Ferner ist wichtig, daß
eine ausgezeichnete Isolierung zwischen den Stufen besteht, so daß ein starker Ableitungsstrom vermieden
wird, der jeden Zeichenstrom verdeckt und in extremen Fällen sogar die Schicht infolge starker Erwärmung
zerstören kann.
Bei der Verwendung eines Alkalihalogenide und eines Gitterstützgebildes sind keine besonderen Aktivierungsmaßnahmen
erforderlich, noch findet eine Beeinträchtigung in Berührung mit der Luft statt wie
bei den zusammengesetzten Flächen, beispielsweise aus Cäsium-Silber, das gegenwärtig für Dynodenflächen
verwendet wird. Die Alkalihalogenide sowie das Gold oder die anderen Metalle haben ferner einen
hohen Schmelzpunkt und eine hohe Austrittsarbeit und sind daher mit den meisten Nachteilen der bisher
verwendeten zusammengesetzten sekundäremissionsfähigen Stoffe nicht behaftet. Es wurde festgestellt,
daß diese Merkmale besonders wichtig beim Betrieb mit niedrigem Signalpegel sind, da zwischen den
Stufen eine stark verringerte thermische und photoelektrische Emission sowie ein stark verringerter Ableitungsstrom
erzielt wird. Der schwache Ableitungsstrom zwischen den Stufen ist durch das Fehlen von
Cäsium- oder ähnlichen Dämpfen bedingt, die bei der »Herstellung« der sekundäremissionsfähigen Dynode
frei werden, sowie durch die stark verringerte Empfindlichkeit bei niedrigen Temperaturen, welche
die Verwendung eines reinen kristallinen Nichtleiters mit sich bringt. Eine Vorrichtung, die den vorangehend
beschriebenen Aufbau aufweist, ergibt ein überlegenes und praktisch verwendbares Dynodengebilde.
Die beschriebene sekundäremissionsfähige Fläche ist ferner für die Lösung der Probleme der Verstärkung
von schwachen Elektronenbildern, wie in Infrarot- und Röntgenbildröhren, wegen des zu erwartenden
geringen Bildschärfeverlustes geeignet, was durch die ungewöhnliche Dicke der vervielfachenden Flächen
und das Fehlen schneller Streuelektronen bedingt ist. Da die hierbei auftretenden Stromdichten außerordentlich
niedrig sind, d. h. etwa 10-9 Amp./cm2 oder
weniger, und eine mögliche Zerstörung der kristallinen Flächen als Folge der Beaufschlagung nur eine
Funktion der auftretenden Gesamtladung ist, ist die Lebensdauer einer solchen Vervielfachungsfläche groß
im Vergleich zu den Mindestanforderungen. In der beschriebenen Weise läßt sich daher eine empfindliche
Elektronenvervielfacherdynode erzielen, die die Verwendung kräftiger metallischer Stützen für eine außerordentlich
dünne sekundäremissionsfähige Fläche, den Verzicht auf die Aktivierung in der fertigen Röhre
und das Entgasen bei Temperaturen von der normalerweise in Vakuumröhren verwendeten Höhe gestattet.
Obwohl gezeigt worden ist, daß die Verwendung
einer Schwermetallschicht 41 in dem in Fig. 2 und 3 gezeigten Gebilde möglich ist, wurde festgestellt, daß
durch Erhöhung der Dicke der sekundäremissionsfähigen Schicht 40 die Dynode im wesentlichen mit
dem gleichen Wirkungsgrad arbeitet.
Bei einem praktisch ausgeführten Modell, bei dem nur ein zu 50% offenes Maschengitter verwendet
wurde, wurde eine Ausbeute von mehr als drei Sekundärelektronen aus der Dynode bei einem einfallenden
Elektron erzielt. Die bei dieser Vorrichtung verwendeten einfallenden Energien waren von der Größenordnung
von 1500 Volt.
Claims (4)
1. Elektronenvervielfacher mit einem Kolben, in dem zwischen einer ebenen Kathode und einem
ebenen Leuchtschirm und parallel zu diesem eine Vielzahl von ebenen Dynoden angeordnet ist, bei
denen die Träger der die Sekundärelektronen emittierenden Schichten gitterartige, aus Metall
bestehende Gebilde sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder gitterförmige Träger aus einem einzigen
Metallstück besteht, das mit einer Vielzahl von in Durchlaufrichtung des Vervielfachers sich verjüngenden,
zellenförmigen Öffnungen ausgestattet ist, und daß die dem Leuchtschirm zugewandte Seite
des Gittergebildes eine dünne ununterbrochene Schicht eines kristallinen Nichtleitermaterials
trägt, welches bei Beaufschlagen durch Elektronen sowohl Sekundärelektronen auslöst, als auch eine
erhöhte Leitfähigkeit annimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schicht aus kristallinem
Nichtleitermaterial und der dem Leuchtschirm zugewandten Seite des Gittergebildes und
in inniger Berührung mit dieser Schicht und der erwähnten Seite eine ununterbrochene Schicht
eines leitenden Materials angeordnet ist, das eine höhere Ordnungszahl als das Nichtleitermaterial
hat, wobei die leitende Schicht die beaufschlagenden einfallenden Elektronen in die Nichtleiterschicht
streut.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus kristallinem
Nichtleitermaterial aus einem Alkalihalogenid besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden
So Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Schicht aus kristallinem Nichtleitermaterial
nicht mehr als einige hundert Ängströmeinheiten beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 693 296, 706 872, 302, 884 509;
britische Patentschrift Nr. 504 927.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1037610B true DE1037610B (de) | 1958-08-28 |
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