DE10027944A1 - Verfahren zum Einbringen eines Bauprofils, insbesondere einer Kanaldiele, in Erdreich - Google Patents
Verfahren zum Einbringen eines Bauprofils, insbesondere einer Kanaldiele, in ErdreichInfo
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- E02D7/00—Methods or apparatus for placing sheet pile bulkheads, piles, mouldpipes, or other moulds
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Abstract
Für ein Verfahren zum Einbringen eines Bauprofils (2), insbesondere einer Kanaldiele, in Erdreich (1), bei dem das Bauprofil (2) in das Erdreich (1) gerammt wird, wird vorgeschlagen, vor und/oder während des Einrammens eine thixotrope Flüssigkeit, insbesondere eine Bentonitsuspension, in das Erdreich (1) zu geben. Vorteilhaft kann vor dem Einrammen zudem ein Bohrloch (4) hergestellt werden, das mit der thixotropen Flüssigkeit gefüllt wird und auf das das Bauprofil (2) aufgesetzt wird. Die thixotrope Flüssigkeit führt zu einem verringerten Spitzendruck an der vorderen Stirnseite des Bauprofils (29 sowie zu einer verminderten Reibung des Erdreichs (1) am Mantel des Bauprofils (2).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen eines Bauprofils, insbesondere einer Ka
naldiele, in Erdreich, bei dem das Bauprofil in das Erdreich gerammt oder gedrückt wird.
Insbesondere für die Herstellung von Grabenverbauen ist es bekannt, Kanaldielen mittels eines
Rammgerätes in das Erdreich einzubringen. Dabei können im Erdreich erhebliche Erschütterun
gen und somit an in der Nähe befindlichen Bauwerken Schäden hervorgerufen werden. Es ist
bekannt, zur Verminderung der Vibrationen vor Einrammen des Bauprofils eine Entspannungs
bohrung bis auf Verbau-Endtiefe herzustellen, deren Durchmesser die Länge der einzurammen
den Stirnseite des Bauprofils unterschreitet, und die mit aufgelockertem Erdreich gefüllt ist. Das
Bauprofil wird zum Einrammen mit dieser Stirnseite quer über dem Bohrloch liegend auf das
Erdreich aufgesetzt. Somit bietet das Erdreich hauptsächlich in den nicht im Bohrloch befindli
chen Randbereichen des Bauprofils der Eindringbewegung einen Widerstand, so dass gegenüber
dem Einrammen ohne Bohrloch deutlich geringere Vibrationen erzeugt werden. Im Falle des
Drückens der Bauprofile wird durch die Entspannungsbohrungen ebenfalls der Widerstand ver
ringert. Der Widerstand des Erdreichs gegen die Eindringbewegung setzt sich aus dem Spitzen
druck an der vorderen Stirnseite des Bauprofils sowie aus der Reibung auf der Mantelfläche des
Bauprofils zusammen.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art be
reitzustellen, bei dem der Spitzendruck und die Mantelreibung weiter verringert sind.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass vor
und/oder während des Einrammens oder Drückens eine thixotrope Flüssigkeit, insbesondere eine
Bentonitsuspension, in das Erdreich gegeben wird.
Thixotrope Flüssigkeiten haben die Eigenschaft, im Ruhezustand fest zu sein und sich bei Er
schütterung zu verflüssigen. Durch die Flüssigkeit kann sowohl die Reibung zwischen der Man
telfläche des Bauprofils und dem Erdreich als auch die Reibung zwischen Körnern im Erdreich
bei der Einrammbewegung bzw. beim Drücken deutlich verringert werden. Mit der Verringerung
der Reibung zwischen den Bodenkörnern wird insbesondere der Spitzendruck an der in Ein
bringrichtung gesehen vorderen Stirnseite des Bauprofils deutlich gesenkt. Mit der Verringerung
des Spitzendruckes sowie der Reibung zwischen dem Erdreich und der Mantelfläche kann eine
deutliche Herabsetzung der Vibrationen im umgebenden Erdreich während der Rammbewegung
erreicht werden. Die besonderen Eigenschaften der thixotropen Flüssigkeiten haben im vorlie
genden Fall den Vorteil, dass sie sich im Ruhezustand verfestigen und an der Grenze zum be
nachbarten Erdreich einen Filterkuchen aufbauen, so dass es nicht zu einer Entwässerung, mög
licherweise verbunden mit einem unerwünschten Wegschwemmen des Erdreichs, kommt. Zu
dem stabilisiert die thixotrope Flüssigkeit nach dem Einbringen des Bauprofils im festen Zustand
das Erdreich im Bereich des Verbaus. Die thixotrope Flüssigkeit kann mittels Schläuchen an die
Einbringstelle geführt werden.
Es kann vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, dass im Bereich der
Einbringstelle im Erdreich mindestens ein Reservoirraum hergestellt und zumindest zum Teil mit
der thixotropen Flüssigkeit gefüllt wird. Ein einmaliges Verfüllen des Reservoirraums kann für
die gesamte Einbringbewegung ausreichen, so dass ein ständiges Nachliefern der thixotropen
Flüssigkeit vermieden werden kann. Wenn der Reservoirraum offen gestaltet ist, ist außerdem
eine ständige Sichtkontrolle über den Füllstand gegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, dass im Erdreich ein Bohr
loch in Einbringrichtung hergestellt wird, das Bohrloch zumindest teilweise mit der thixotropen
Flüssigkeit gefüllt wird und das Bauprofil in das Bohrloch gerammt oder gedrückt wird, wobei
die Ausdehnung des Bauprofils in einer zur Längsachse des Bohrlochs senkrechten Richtung den
Durchmesser des Bohrlochs überschreitet. Hierdurch werden zwei Maßnahmen zur Herabsen
kung der Vibrationen im umgebenden Erdreich miteinander sinnvoll kombiniert. Zum einen be
wirkt das Bohrloch bereits eine Herabsetzung des Spitzendruckes. Zum anderen trägt die
Schmierwirkung der thixotropen Flüssigkeit ebenfalls zur Verringerung des Spitzendruckes, aber
auch zur Verminderung der Reibung an der Mantelfläche des Bauprofils bei. Das Bohrloch hat
zudem den Vorteil, dass das von der vorderen Stirnseite des Bauprofils verdrängte Erdreich dort
hinein ausweichen kann. Die thixotrope Flüssigkeit verhindert aber gleichzeitig ein unerwünscht
starkes Verfüllen des Bohrloches mit weiterem Erdreich aus dem Bohrlochrandbereich.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann weiterhin so ausgeführt werden, dass die thixotrope Flüs
sigkeit während des Herausziehens der bei der Erzeugung des Bohrloches eingesetzten Bohr
schnecke über einen in oder an der Bohrschnecke befindlichen Zulauf eingebracht wird. Diese
Verfahrensweise eignet sich insbesondere in Lockerböden, da die thixotrope Flüssigkeit in stati
schem Zustand ein Einfallen des Bohrlochs schon während des Herausziehens der Bohrschnecke
verhindert. In temporär standfesten, bindigen Lockerböden kann die thixotrope Flüssigkeit nach
dem Herausziehen der Bohrschnecke dem Bohrloch von oben zugeführt werden.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt werden, dass zum Einbringen
mehrerer Bauprofile der mindestens eine Reservoirraum zu mindestens zwei Bohrlöchern eine
zum Nachfließen der thixotropen Flüssigkeit in die Bohrlöcher geeignete Verbindung aufweist.
Der Reservoirraum kann in Form einer Oberflächenrinne ausgebildet sein, die eine Vielzahl von
Bohrlöchern miteinander verbindet. Hierdurch ist eine Sichtkontrolle bezüglich des Füllzustan
des der Bohrlöcher gegeben. Zudem kann der Materialnachfluss von einer Stelle aus besorgt
werden.
Schließlich kann des erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt werden, dass die Bentonit
suspension eine Dichte von 1.020 to/m3 bis 1.026 to/m3 aufweist.
Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens an
hand einer Figur beschrieben.
Die einzige Figur zeigt schematisch im Querschnitt Erdreich 1 in das Kanaldielen 2 für einen Gra
benverbau eingebracht werden.
Hierfür wird zunächst entlang der geplanten Kanaldielenflucht ein kleiner Graben 5 ausgehoben.
In diesen Graben 5 werden dann mit einer Bohrschnecke 3 Bohrlöcher 4 etwa bis auf Verbau-
Endtiefe hergestellt, und zwar in einem auf die eingesetzten Kanaldielen abgestimmten Abstand,
so dass pro Kanaldiele 2 eine Bohrloch 4 gegeben ist. In der Figur ist mit 4a ein unfertiges Bohr
loch während der Bohrung dargestellt. Nach Fertigstellung werden die Bohrlöcher 4 mit hier
nicht gesondert dargestelltem Bentonit vollständig gefüllt. Bei temporär standfestem Erdreich 1
kann das Verfüllen nach Herausziehen der Bohrschnecke 3 von oben mittels eines Schlauches 6
erfolgen, wie dies zu Loch 4b dargestellt ist. Bei allzu lockerem Erdreich 1 würde die Gefahr
bestehen, dass das Bohrloch 4 instabil ist und vom Bohrungsrand Bodenkörner das Loch zum
Teil wieder auffüllen. In diesem Fall ist es sinnvoll, wie zu Loch 4c gezeigt, das Bentonit bereits
beim Herausziehen der Bohrschnecke 3 über die Seele 7 der Bohrschnecke 3 in das Bohrloch 4c
einzufüllen. Das im Ruhezustand starre Bentonit stabilisiert das Bohrloch 4,4b bzw. 4c. Nach
Fertigstellung der Bohrlöcher 4 wird auch der Graben 5 mit Bentonit weitgehend gefüllt. Durch
den Graben 5 ist eine Sichtkontrolle gegeben, so dass im Falle einer teilweisen Versickerung des
Bentonits dieses Material in den Graben 5 hinein nachgefüllt wird.
Anschließend werden die Kanaldielen 2 mit ihrer vorderen Stirnseite 8 jeweils auf ein Bohrloch
4 derart aufgesetzt, dass die Mittelachse des Bohrloches 4 und die Längsmittelachse der jeweili
gen Kanaldiele 2 in etwa übereinstimmen. Die in das Bentonit eindringende Kanaldiele 2 stößt
an ihrer Stirnseite 8 somit nur in beiden Randbereichen 9 und 10 auf Erdreich 1. Die Kanaldielen
2 werden dann mit einem hier nicht gesondert dargestellten Vibrationsrammbären in das Erd
reich 1 gerammt. Die korrekte Ausrichtung der Kanaldielen 2 wird dabei z. B. mittels eines
Rammrahmens 11 sichergestellt. Aufgrund der Vibrationsbewegungen der Kanaldiele 2 verflüs
sigt sich das im Ruhezustand starre Bentonit und bietet somit der Eindringbewegung der Kanal
diele 2 kaum Widerstand. Zudem werden die Körner des umgebenden Erdreichs 1 mit Bentonit
benetzt, so dass der im Wesentlichen in den Randbereichen 9 und 10 der Stirnseite 8 der Kanal
dielen 2 erzeugte Spitzendruck hierdurch verringert wird. Zudem vermindert das Bentonit die
Reibung der Körner auf der Mantelfläche der Kanaldiele 2. Das verflüssigte Bentonit erlaubt den
Eintritt von Körnern des Erdreichs 1 in das Bohrloch 4, das somit dem Erdreich eine Ausweich
möglichkeit bietet. Das wieder erstarrte Bentonit stabilisiert anschließend das Bohrloch 4, das
Erdreich 1 und damit den gesamten Verbau.
1
Erdreich
2
Kanaldiele
3
Bohrschnecke
4
Bohrloch
5
Graben
6
Schlauch
7
Schneckenseele
8
Stirnseite
9
Randbereich
10
Randbereich
11
Rammrahmen
Claims (6)
1. Verfahren zum Einbringen eines Bauprofils (2), insbesondere einer Kanaldiele, in
Erdreich (1), bei dem das Bauprofil (2) in das Erdreich (1) gerammt oder gedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass vor und/oder während des Einrammens oder Drückens eine thi
xotrope Flüssigkeit, insbesondere eine Bentonitsuspension, in das Erdreich (1) gegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Ein
bringstelle im Erdreich (1) mindestens ein Reservoirraum (5) hergestellt und zumindest zum Teil
mit der thixotropen Flüssigkeit gefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Erdreich (1)
ein Bohrloch (4) in Einbringrichtung hergestellt wird, das Bohrloch (4) zumindest teilweise mit
der thixotropen Flüssigkeit gefüllt wird und das Bauprofil (2) in das Bohrloch (4) gerammt oder
gedrückt wird, wobei die Ausdehnung des Bauprofils (2) in einer zur Längsachse des Bohrlochs
(4) senkrechten Richtung den Durchmesser des Bohrlochs (4) überschreitet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die thixotrope Flüssig
keit während des Herausziehens der bei der Erzeugung des Bohrloches (4) eingesetzten Bohr
schnecke (3) über einen in oder an der Bohrschnecke (3) befindlichen Zulauf (7) eingebracht
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4 mit Rückbezug auf Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass zum Einbringen mehrerer Bauprofile (2) der mindestens eine Reservoirraum
(5) zu mindestens zwei Bohrlöchern (4) eine zum Nachfließen der thixotropen Flüssigkeit in die
Bohrlöcher (4) geeignete Verbindung aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bentonitsuspension eine Dichte von 1.020 to/m3 bis 1.026 to/m3 aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000127944 DE10027944A1 (de) | 2000-06-08 | 2000-06-08 | Verfahren zum Einbringen eines Bauprofils, insbesondere einer Kanaldiele, in Erdreich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000127944 DE10027944A1 (de) | 2000-06-08 | 2000-06-08 | Verfahren zum Einbringen eines Bauprofils, insbesondere einer Kanaldiele, in Erdreich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10027944A1 true DE10027944A1 (de) | 2002-01-03 |
Family
ID=7644840
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000127944 Withdrawn DE10027944A1 (de) | 2000-06-08 | 2000-06-08 | Verfahren zum Einbringen eines Bauprofils, insbesondere einer Kanaldiele, in Erdreich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10027944A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104790391A (zh) * | 2015-03-18 | 2015-07-22 | 北京中岩大地工程技术有限公司 | 一种长螺旋钻机护筒装置 |
-
2000
- 2000-06-08 DE DE2000127944 patent/DE10027944A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN104790391A (zh) * | 2015-03-18 | 2015-07-22 | 北京中岩大地工程技术有限公司 | 一种长螺旋钻机护筒装置 |
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