DE10027908A1 - Monodisperse Katalysatorharze - Google Patents
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Abstract
Die Anmeldung betrifft die Konditionierung und Verwendung von monodispersen Kationen- und Anionenaustauschern als Katalysatoren insbesondere von Kondensationsreaktionen, bevorzugt für die Synthese von Bisphenolen, besonders bevorzugt von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan.
Description
Die vorliegende Anmeldung betrifft die Konditionierung von monodispersen
Kationen- und Anionenaustauschern sowie deren Verwendung als Katalysatoren,
insbesondere zur Katalyse von Kondensationsreaktionen.
Kondensationsreaktionen sind literaturbekannt, wie z. B. die Synthese von Bisphe
nolen, die im allgemeinen durch säurekatalysierte Umsetzung von Phenolen mit
Carbonylverbindungen erfolgt. Letztere Reaktion wird im allgemeinen in Festbett-
oder Wirbelbettreaktoren wie auch in Reaktivkolonnen durchgeführt.
Beispielsweise werden bei der Synthese von Bisphenolen üblicherweise Katalysato
ren aus vernetzten sulfonierten Polystyrolharzen (saure Ionentauscher) zum Einsatz
gebracht. Diese Ionenaustauscher können gegebenenfalls durch kovalent- oder
ionisch gebundene Cokatalysatoren chemisch modifiziert sein und sind makroporös
oder gelförmig (US-A-4,191,843; US-A-3,037,052). Gemäß US-A-5,233,096 wer
den für die Kondensationsreaktion des Phenols mit Aldehyden oder Ketonen zu
Bisphenolen gejettete, suspensionspolymerisierte Styrol-Copolymere, die mit stark
sauren funktionellen Gruppen funktionalisiert wurden, eingesetzt.
In der Handelsform enthalten die Ionentauscher jedoch 45 bis 85 Gew.-% Wasser.
Um bei Kondensationsreaktionen eine Konkurrenz von Wasser zu den Einsatzstoffen
an den katalytischen Stellen und somit eine Verringerung der Aktivität des Ionentau
schers zu vermeiden, sollte das Wasser weitgehend entfernt werden. Darüber hinaus
sind handelsübliche Ionenaustauscher aufgrund ihres Herstellverfahrens mit gewissen
Mengen an sauren Oligomeranteilen versehen, die während der Kondensationsreak
tionen bei kontinuierlichem Durchströmen mit Reaktionslösung ausgewaschen wer
den können und die Reinheit, Thermostabilität und Farbe von hieraus hergestellten
Produkten nachteilig beeinflussen.
Zur Verbesserung der Raum-Zeit-Ausbeuten und zur Erhöhung der Selektivitäten bei
Kondensationsreaktionen, in denen diese Ionenaustauscher als Katalysatoren einge
setzt werden, ist es deshalb nötig, den Katalysator vor dem ersten Einsatz zu kondi
tionieren. Insbesondere die technisch wichtige Synthese des 2,2-Bis(4-hydroxyphe
nyl)propans (BPA) erfordert einen konditionierten Ionenaustauscher.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, monodisperse Ionenaustauscher auf
Basis von vernetzten sulfonierten Polystyrolharzen so zu konditionieren, dass eine
Kontamination des Reaktionsprodukts mit sauren Bruchstücken bei Kondensations
reaktionen verhindert wird. Im Falle der bereits oben beschriebenen Synthese von
Bisphenolen soll somit ein problemloses Anfahren mit Phenol/Aceton-Mischungen
gewährleistet werden, ohne dass Aktivierungsverluste bei der Überführung des so
konditionierten Ionentauschers in das Reaktionsgefäß auftreten und dass die bei der
Konditionierung anfallenden Stoffströme sinnvoll aufgearbeitet und gegebenenfalls
zurückgeführt werden können ohne dass unnötiger Materialverlust auftritt.
Im Falle der Synthese von Bisphenolen sind in der Literatur zur Lösung dieser Auf
gabe verschiedene Ansätze beschrieben worden. So kann ein wasserhaltiger Ionen
tauscher im Reaktionsgefäß durch Spülen mit Phenol entwässert werden, wobei
Wasser von durchströmendem Phenol mitgenommen wird. Hierbei tritt jedoch eine
Schrumpfung des Ionentauschers ein, die zu einer zusätzlichen mechanischen Belas
tung des Ionenaustauschers führt und somit Bruch der Körner zur Folge haben kann.
Außerdem werden Oligomerspuren bei diesem Vorgehen nur unzureichend entfernt.
Darüber hinaus ist dieser Prozess zeitaufwendig und das Reaktionsgefäß steht in
diesem Zeitraum nicht für die Produktion zur Verfügung.
In US-A-3,037,052 wird daher empfohlen, den Ionenaustauscher vor dem Gebrauch
zur Synthese von Bisphenolen bei erhöhten Temperaturen (ca. 150°C) zu trocknen.
Hierbei muss jedoch die Trockengeschwindigkeit sehr genau kontrolliert werden
(vgl. Zundel et al. Physik. Chem. (Frankfurt), 59, 225 (1968)) und es besteht die
Gefahr einer mechanischen Schädigung bei den hohen Temperaturen.
In US-A-5,146,007 ist die teilweise Entwässerung des Katalysators vor dem Umfül
len in den Reaktor beschrieben. 20 bis 90% des Wassers werden durch Vakuum
trocknung oder Trocknung mit einem Schleppgasstrom entfernt. Anschließend wird
der Katalysator in den Reaktor überführt und das Restwasser durch Spülen mit Phe
nol entfernt. Bei einem derartigen Vorgehen werden jedoch schädliche wassserlös
liche Oligomeranteile nicht ausreichend entfernt.
In EP-A-765 685 wird vorgeschlagen, den Katalysator zunächst mit Wasser bis zu
einer definierten Restleitfähigkeit zu waschen, anschließend einen Teil des Wassers
durch Vakuum- oder Schleppgastrocknung zu entfernen und anschließend durch eine
kontinuierliche Spülung mit Phenol den Wassergehalt auf bis zu < 1% zu reduzieren.
Während dieses Vorgehen für eine Abtrennung von Oligomerbestandteilen sorgt, ist
es in der praktischen Durchführung umständlich, da spezielle Vorrichtungen zur teil
weisen Wasserentfernung durch Vakuum- oder Schleppgastechnik nötig sind.
Darüber hinaus fallen große Mengen Wasser und Phenol an, die mit schädlichen
Katalysatorbestandteilen kontaminiert sind und nicht ohne weiteres in den Prozess
rückgeführt werden können. Bei Durchführung von Wasserwäsche und Entwässe
rung im Reaktorbehälter entsteht Produktionsausfall durch die Blockierung des Be
hälters für die genannten Konditionierungsarbeiten.
Um die oben beschriebenen Nachteile der verschiedenen Konditionierungsverfahren
zu umgehen, wird ein integriertes Verfahren zur Katalysatorpräparation entwickelt,
das für die Konditionierung von Ionenaustauschern, die in Kondensationsreaktionen
eingesetzt werden sollen, geeignet ist.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zur Konditionierung von
monodispersen Ionenaustauschern zur Katalyse von Kondensationsreaktionen, Addi
tionsreaktionen, Umesterungen oder Alkylierungsreaktionen, dadurch gekennzeich
net, dass man
- a) wasserfeuchte monodisperse Ionenaustauscher in sauerstofffreiem VE-Wasser suspendiert,
- b) den monodispersen Ionenaustauscher einer diskontinuierlichen oder kontinu ierlichen Wäsche mit sauerstoffreiem VE-Wasser bis zur konstanten Leitfähig keit unterzieht,
- c) nach der letzten Wäsche das VE Wasser ablässt und dem monodispersen Ionenaustauscher die sauerstofffreie OH-Komponente zumischt,
- d) die erhaltene Mischung in einer kontinuierlich betriebenen Umlaufapparatur mit Destillationseinheit entwässert und
- e) schließlich die Suspension aus monodispersem Ionenaustauscher und OH-Komponente in ein Reaktionsgefäß überführt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch die für die Katalyse der oben ge
nannten Reaktionen konditionierten monodispersen Ionenaustauscher gemäß der
Verfahrensschritte a) bis e), sowohl als Kationen- als auch als Anionenaustauscher.
VE-Wasser bedeutet gemäß der vorliegenden Erfindung vollentsalztes Wasser. Als
mögliche OH-Komponenten für Kondensationsreaktionen im Sinne der vorliegenden
Erfindung kommen beispielsweise Phenole, ortho-, meta-, para-Kresole oder α-, oder
β-Naphthole in Frage.
Die bei der Katalyse der oben genannten Reaktionen, insbesondere von Konden
sationsreaktionen gemäß der vorliegenden Anmeldung zu konditionierenden mono
dispersen Ionenaustauscher weisen mikroporöse oder gelförmige oder makroporöse
Strukturen auf. Diese Strukturen sind in der Fachliteratur eingehend beschrieben
worden. Bevorzugt werden zur Katalyse der oben genannten Reaktionen, insbe
sondere von Kondensationsreaktionen jedoch makroporöse oder gelförmige monodisperse
Ionenaustauscher eingesetzt. Bei der BPA Synthese werden beispielsweise
gemäß der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt gelförmige monodisperse
Ionenaustauscher eingesetzt.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung für die Katalyse der oben genannten
Reaktionen, insbesondere von Kondensationsreaktionen zu konditionierenden mono
dispersen Ionenaustauscher können nach bekannten Verfahren hergestellt werden.
Beispielhaft werden monodisperse Ionenaustauscher gemäß der US-A-4,444,961
oder der DE-A 198 52 667 hergestellt.
Als monodisperse Ionenaustauscher werden in der vorliegenden Anmeldung solche
Stoffe bezeichnet, bei denen mindestens 90 Volumen- oder Massen-% der Teilchen
einen Durchmesser besitzen, der in dem Intervall mit der Breite von ±10% des häu
figsten Durchmessers um den häufigsten Durchmesser herum liegt.
Zum Beispiel bei einem Stoff mit häufigstem Durchmesser von 0,5 mm liegen min
destens 90 Volumen- oder Massen-% in einem Größenintervall zwischen 0,45 mm
und 0,55 mm, bei einem Stoff mit häufigstem Durchmesser von 0,7 mm liegen min
destens 90 Volumen- oder Massen-% in einem Größenintervall zwischen 0,77 mm
und 0,63 mm.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Konditionierung monodisperser Ionenaustau
scher vermeidet jedoch nicht nur die oben beschriebenen Nachteile der bekannten
Konditionierungsverfahren, sondern ermöglicht gleichzeitig den optimalen Einsatz
der konditionierten monodispersen Ionenaustauscher als Katalysatorharze bei Kon
densationsreaktionen, bevorzugt bei Kondensationsreaktionen ausgehend von
Phenolen, o-, m-, p-Kresolen oder α- oder β-Naphtholen, insbesondere bevorzugt bei
der Synthese von Bisphenolen, ganz besonders bevorzugt zur Synthese von BPA aus
Phenolen und Aldehyden oder Ketonen.
Die konditionierten monodispersen Ionenaustauscher eignen sich aber auch
hervorragend zum Einsatz als Katalysatoren bei Additionsreaktionen. Beispielsweise
sei als Additionsreaktion die Addition von Alkoholen an Alkene genannt, bevorzugt
von Alkoholen an C1-C4-Alkene, insbesondere bevorzugt von Methanol, Ethanol,
Propanol oder Butanol an Isobuten, ganz besonders bevorzugt von Methanol an
Isobuten zu Methyl-t-butylether.
Die konditionierten monodispersen Ionenaustauscher eignen sich zudem zur Katalyse
von Veresterungen durch Reaktion von Alkoholen mit Carbonsäuren, bevorzugt von
C1-C8-Alkoholen mit C1-C8-Carbonsäuren, besonders bevorzugt zur Veresterung von
Methanol, Ethanol, Propanol und allen Isomeren des Butanols mit Carbonsäuren der
Reihe Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure oder Buttersäure.
Außerdem eignen sich die konditionierten monodispersen Ionenaustauscher zur
Katalyse von Umesterungsreaktionen, beispielsweise von Triestern zu Monoestern,
insbesondere die Umesterung eines Triglycerids mit Methanol, Ethanol, Propanol
oder Butanol zu einem Fettsäuremonoester.
Schließlich eignen sich die konditionierten monodispersen Ionenaustauscher zur
Katalyse von Alkylierungsreaktionen, beispielsweise die Alkylierung von Phenolen
oder Kresolen mit linearen oder verzweigten Olefinen beispielsweise zu Triisobuten
oder Nonen.
Bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zur
Konditionierung von monodispersen Ionenaustauschern zur Katalyse von Konden
sationsreaktionen, insbesondere der Synthese von Bisphenolen, dadurch gekenn
zeichnet, dass
- a) der wasserfeuchte monodisperse Ionenaustauscher in einer Einheit (1) mit sauerstoffreiem VE-Wasser bei 5 bis 80°C, insbesondere 20 bis 60°C suspen diert wird; wobei insbesondere ein Volumenverhältnis von 3 bis 1,5 Teilen, bevorzugt 2,5 bis 2 Teilen wasserfeuchtem Ionenaustauscher zu 1 Teil Wasser eingestellt wird und wobei der Gehalt an gelöstem Sauerstoff im eingesetzten VE-Wasser vorzugsweise nicht grösser als 1 ppm, bevorzugt nicht grösser als 100 ppb, ist, und wobei der Gehalt an gelösten oder ungelösten Metallionen im verwendeten VE-Wasser vorzugsweise nicht grösser als 1 ppm, bevorzugt nicht grösser als 0,5 ppm für Fe, Co, Ni, Mo, Cr, Cu als individuelle Komponenten ist und vorzugsweise nicht größer als 10 ppm, bevorzugt nicht größer als 1 ppm für die Summe der genannten Metalle ist;
- b) die Suspension, vorzugsweise durch ½ bis 24-stündiges Rühren bei 5 bis 80°C, insbesondere 20 bis 60°C bewegt wird und anschließend eine Analyse der überstehenden wässrigen Lösung auf ihre Leitfähigkeit durchgeführt wird, um einen Anhaltspunkt über den Oligomerengehalt des monodispersen Ionenaus tauschers und die Anzahl der nötigen Waschzyklen für Schritt c) zu erhalten;
- c) der monodisperse Ionenaustauscher einer diskontinuierlichen Wäsche mit sauerstofffreiem VE-Wasser bis zur konstanten Restleitfähigkeit unterzogen wird, in Abhängigkeit der Leitfähigkeit wird vorzugsweise 5 bis 50, insbe sondere 10 bis 25 mal gewaschen; wobei nach Ablassen des VE-Wassers je weils 0,2 bis 1,5 Volumenteile VE-Wasser, bezogen auf den wasserfeuchten monodispersen Ionenaustauscher hinzugefügt, die Mischung bewegt und das VE Wasser abgelassen und am Ablauf die Leitfähigkeit überprüft wird, wobei die Leitfähigkeit am Ende der Waschzyklen kleiner 100 mikro-Siemens/cm, be vorzugt kleiner 50 mikro-Siemens/cm, besonders bevorzugt kleiner 20 mikro- Siemens/cm ist und sich mit einer Abweichung von kleiner 20 mikro-Sie mens/cm von Wäsche zu Wäsche konstant verhält, und wobei der Gehalt an gelöstem Sauerstoff im eingesetzten VE-Wasser vorzugsweise nicht grösser als 1 ppm, bevorzugt nicht grösser als 100 ppb, ist und wobei der Gehalt an ge lösten oder ungelösten Metallionen im verwendeten VE-Wasser vorzugsweise nicht größer als 1 ppm, bevorzugt nicht größer als 0,5 ppm für Fe, Co, Ni, Mo, Cr, Cu als individuelle Komponenten ist und vorzugsweise nicht größer als 10 ppm, bevorzugt nicht grösser als 1 ppm für die Summe der genannten Metalle ist;
- d) nach der letzten Wäsche das VE Wasser abgelassen und dem monodispersen Ionenaustauscher sauerstofffreies Phenol bei 50 bis 90°C, insbesondere 60 bis 80°C zugemischt wird; wobei vorzugsweise ein Volumenverhältnis von 0,60 bis 1,5 Teilen von wasserfeuchtem monodispersen Ionenaustauscher zu einem Teil Phenol eingestellt wird und wobei vorzugsweise der Gehalt an gelöstem Sauerstoff des verwendeten Phenols kleiner 1 ppm, bevorzugt kleiner 100 ppb ist, und wobei der Gehalt an gelösten oder ungelösten Metallionen im verwen deten Phenol vorzugsweise nicht grösser als 1 ppm, bevorzugt nicht grösser als 0,5 ppm für Fe, Co, Ni, Mo, Cr, Cu als individuelle Komponenten ist und vorzugsweise nicht größer als 10 ppm, bevorzugt nicht grösser als 1 ppm für die Summe der genannten Metalle ist;
- e) die vorliegende Mischung in einer kontinuierlich betriebenen Umlaufapparatur, enthaltend die Einheit (1) und mindestens eine Destillationseinheit (2) zur Phenol/Wassertrennung, entwässert wird; wobei in der Einheit (1) der wasser feuchte Ionenaustauscher, vorzugsweise unter einer Inertgasatmosphäre, mit Phenol bei 50 bis 90°C, bevorzugt 60 bis 80°C, gerührt wird und ein Phenol teilstrom von bis zu 20% des Gesamtvolumens pro Stunde über eine Leitung (4) ausgespeist und in die Destillationseinheit (2) überführt wird und in der Destillationseinheit (2) eine Auftrennung in Phenol (Sumpfprodukt) und Wasser/Phenol-Mischung (Kopfprodukt) durchgeführt wird und das Phenol über die Leitung (4') in die Einheit (1) zurückgeführt wird. Das phenolhaltige Wasser wird vorzugsweise einer im Herstellungsverfahren vorhandenen Extrak tionsapparatur zugeführt. Als Destillationseinheit (2) wird insbesondere eine im Herstellungsverfahren gegebenenfalls integrierte Destillationskolonne zur Wasser/Phenol-Abtrennung genutzt. Das in diesem Teilschritt abgetrennte Kopfprodukt enthält 2 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 10 Gew.-% Phenol. Das auf diesem Wege aus dem System ausgetragene Phenol wird durch frisches Phenol in der Einheit (1) ergänzt. Die Mischung wird solange durch die Um laufapparatur geführt, bis ein Restwassergehalt am Ablauf der Einheit (1) von vorzugsweise kleiner 3 Vol%, bevorzugt kleiner 1 Vol% gemessen wird;
- f) die Mischung anschließend, vorzugsweise unter inerten Bedingungen, in Form einer Ionenaustauscherharz/Phenol-Suspension in ein geeignetes Reaktionsge fäß überführt wird, wobei die Ionenaustauscherharz/Phenol-Suspension vor zugsweise bei Temperaturen von 50 bis 80°C und vorzugsweise bei einem Fest stoffanteil von 40 bis 80 Vol% in pumpfähiger Form vorliegt und vorzugs weise
- g) das überstehende Phenol aus dem Reaktionsgefäß abgelassen wird.
Weiterhin bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind die zur Synthese
von Bisphenolen konditionierten monodispersen Ionenaustauscher gemäß der Ver
fahrensschritte a) bis g), in der Kationform.
Die auf den oben beschriebenen Wegen konditionierten monodispersen Ionentau
scher sind hervorragend zur Durchführung von Kondensationsreaktionen, beispiels
weise zur Herstellung von Bisphenolen, insbesondere zur Herstellung von BPA aus
Aceton und Phenol geeignet. Das mit diesem konditionierten monodispersen Ionen
tauscher hergestellte BPA weist hohe Produktqualität auf und ist in besonderer Weise
zur Herstellung von Polymeren wie Epoxharzen und insbesondere Polycarbonat
geeignet.
Das im erfindungsgemässen Verfahren bei der Konditionierung des monodispersen
Ionenaustauschers im Falle der Synthese von Bisphenolen unter Punkt g) anfallende
Phenol ist mit sauren löslichen Anteilen aus dem Ionenaustauscher kontaminiert. Zur
beliebigen Weiterverwendung, insbesondere als Ausgangsstoff zur Herstellung von
BPA, wird deshalb das so anfallende Phenol gegebenenfalls vorzugsweise durch
Destillation gereinigt, wobei der Sumpf der Kolonne mit bis zu 5 Gew.-% einer
basischen Verbindung beschickt wird, die geeignet ist, saure Bestandteile zurückzuhal
ten. Eine bevorzugte basische Verbindung ist Natriumhydroxid.
Ein Vorteil des zur Herstellung von Bisphenolen, insbesondere bevorzugt zur Her
stellung von BPA beschriebenen Verfahrens besteht darin, dass auf diesem Wege
störende saure Oligomeranteile aus dem monodispersen Ionentauscher entfernt wer
den (dies führt z. B. zu verbesserter Produktqualität). Durch die Katalysatorvorbe
handlung in einem externen Behälter kann während der Konditiorrierrmg-das Her
stellungsverfahren im Reaktionsgefäß fortgeführt werden. Die kontinuierliche Ent
wässerung des Katalysators mit Phenol-Kreislaufführung erfordert eine Minimal
menge an Phenol, es sind keine zusätzlichen, technisch aufwendigen Apparaturen
wie zum Beispiel Vakuum oder Schleppgastrocknung nötig. Durch die Bewegung
der Suspension bei der Entwässerung treten keine mechanischen Spannungen durch
die Volumenverringerung der Ionentauscherpartikel auf. Entstehende Nebenströme
können in einer Produktions-Anlage in denen die monodispersen Ionenaustauscher
als Katalysatoren eingesetzt werden und in der Destillations- und Extraktionseinhei
ten vorhanden sind, aufgearbeitet werden. Dabei kann auch der Großteil des zur Ent
wässerung verwendeten Phenols in dem Herstellungsverfahren eingesetzt werden.
(
1
) für einen Rührbehälter
(
(
2
) für eine Destillationseinheit
(
(
3
) für eine Phenolzuleitung
(
(
4
) für Phenolumlaufleitungen
(
(
5
) für Wasser/(Phenol)austragsleitung
Darüber hinaus und dies ist ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung können
die gemäß dem in dieser Anmeldung beanspruchten Konditionierungsverfahren
hergestellten konditionierten monodispersen Ionenaustauscher für eine Vielzahl
weiterer Reaktionen als Katalysatoren eingesetzt werden.
So eignen sich die konditionierten monodispersen Ionenaustauscher in der Kation-
oder Anion-Form als Katalysatoren nicht nur für Kondensationsreaktionen sondern
auch für Additionsreaktionen, beispielsweise von Alkoholen an Alkenen zu Ethern,
als Katalysatoren bei Veresterungen oder Umesterungen aber auch als Katalysatoren
bei Alkylierungsreaktionen.
Beispielsweise kann mit dem erfindungsgemäß konditionierten Ionenaustauschern in
der Kation-Form die Umsetzung von Methanol mit Isobuten oder Isopenten zu
Methyl-t-butyl-ether oder t-Amyl-methylether katalysiert werden.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Erfindung ist
nicht auf die Beispiele limitiert.
Kommerziell erhältlicher monodisperser Ionentauscher (Lewatit K 1261®, Bayer
AG) wird nach oben beschriebenem Schema präpariert. Die Wasserwäsche (Sauer
stoffgehalt im VE-Wasser 50 ppb) erfolgt unter Stickstoffatmosphäre in 12 Zyklen
bei 30°C, die Restleitfähigkeit des Waschwassers am Ablauf beträgt beim letzten
Zyklus 14 mikro-Siemens/cm. Die Entwässerung erfolgt kontinuierlich unter Stick
stoffatmosphäre bei 70°C mit 0,60 Volumenteilen Phenol (Sauerstoffgehalt 50 ppb).
Hierbei verringert sich das Volumen des monodispersen Ionentauschers um 40%.
Das am Ablauf anfallende wasserhaltige Phenol wird durch Destillation bei anfäng
lich 700 mbar und 105°C Sumpftemperatur abdestilliert. Zum Ende der Destillation
wird das Vakuum auf 130 mbar abgesenkt, die Sumpftemperatur steigt auf 125°C.
Auf diese Weise wird pro Stunde in ansteigender Menge 1 bis 10% der gesamt vor
handenen Flüssigkeitsmenge im Rührbehälter über die Destillationskolonne geführt.
Phenol wird als Sumpfprodukt in den Entwässerungsbehälter zurückgeführt. Das
Kopfprodukt der Kolonne (8% Phenol, 92% Wasser) wird einer kontinuierlichen
Extraktionsanlage zugeführt. Auf diese Weise ausgeschleustes Phenol wird kontinu
ierlich durch Frischphenol ergänzt.
Die kontinuierliche Entwässerung wird beendet, wenn am Ablauf ein Wassergehalt
von 0,2% Wasser in Phenol erreicht wird. Der monodisperse Ionentauscher wird bei
70°C als Suspension in Phenol (Feststoffanteil 40 Vol-%) in das Reaktionsgefäß
überführt. Überstehendes Phenol wird abgelassen und durch Destillation bei 120°C,
150 mbar über Natriumhydroxyd (0,001 Gew.-%) gereinigt.
Der so präparierte monodisperse Ionentauscher wird zur kontinuierlichen Produktion
von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan aus einer Mischung von Phenol (96%) und
Aceton (4%) bei 65°C genutzt. Hierbei wird bei einem Durchsatz von 0,15 l/l.h ein
Acetonumsatz von 96% und eine Selektivität von 93,5% BPA erzielt. Die Farbzahl
am Ablauf des Reaktors beträgt 5 Hazen. Die Reaktionsmischung am Ablauf des
Reaktors wird anschließend 4 h bei 190°C getempert, hierbei erhöhte sich die Farb
zahl von 5 Hazen auf 15 Hazen.
Wird die Reaktion mit dem durch alkalische Destillation zurückgewonnenen Phenol
durchgeführt, kann kein messbarer Unterschied bezüglich Umsatz, Selektivität, Farb
zahl und Farbentwicklung bei Temperung festgestellt werden.
Kommerziell erhältlicher heterodisperser Ionentauscher (Lewatit SC 104®, Bayer
AG) wird analog zu Beispiel 1 präpariert und zur Herstellung von BPA genutzt,
jedoch wird auf eine anfängliche Wasserwäsche verzichtet. Es wird ein Acetonum
satz von 94% und eine Selektivität von 92,5% beobachtet. Die Hazen-Farbzahl der
Reaktionsmischung beträgt 15 Hazen. Der Wert steigt nach 4 h bei 190°C auf 40
Hazen an.
Claims (10)
1. Verfahren zur Konditionierung von monodispersen Ionenaustauschern zur
Katalyse von Kondensationsreaktionen, Additionsreaktionen, Umesterungen,
Veresterungen oder Alkylierungsreaktionen, dadurch gekennzeichnet, dass
man
- a) wasserfeuchte monodisperse Ionenaustauscher in sauerstofffreiem VE- Wasser suspendiert,
- b) den monodispersen Ionenaustauscher einer diskontinuierlichen oder kontinuierlichen Wäsche mit sauerstoffreiem VE-Wasser bis zur kon stanten Leitfähigkeit unterzieht,
- c) nach der letzten Wäsche das VE Wasser ablässt und dem mono dispersen Ionenaustauscher die sauerstofffreie OH-Komponente zumischt,
- d) die erhaltene Mischung in einer kontinuierlich betriebenen Umlauf apparatur mit Destillationseinheit entwässert und
- e) schließlich die Suspension aus monodispersem Ionenaustauscher und OH-Komponente in ein Reaktionsgefäß überführt.
2. Verfahren zur Konditionierung von monodispersen Ionenaustauschern für die
Synthese von Bisphenolen, dadurch gekennzeichnet, dass
- a) der wasserfeuchte Ionentauscher in einer Einheit (1) mit sauerstoffreiem VE-Wasser bei 5 bis 80°C suspendiert wird;
- b) die Suspension bewegt und anschließend eine Analyse der überstehen den wässrigen Lösung auf Leitfähigkeit durchgeführt wird;
- c) der Ionenaustauscher einer diskontinuierlichen Wäsche mit sauerstoff freiem VE-Wasser bis zu konstanter Restleitfähigkeit unterzogen wird;
- d) nach der letzten Wäsche das VE Wasser abgelassen und dem Ionenaus tauscher sauerstofffreies Phenol bei Temperaturen von 50 bis 90°C zugemischt wird;
- e) die erhaltene Mischung in einer kontinuierlich betriebenen Umlauf apparatur, enthaltend die Einheit (1) und mindestens eine Destillations einheit (2) zur Phenol/Wassertrennung, entwässert wird;
- f) die Mischung anschließend in Form einer Ionenaustauscher/Phenol-Sus pension in ein Reaktionsgefäß überführt wird.
3. Verfahren zur Konditionierung von monodispersen Ionentauschern gemäß An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Überführung der Ionen
tauscher/Phenol-Suspension in das Reaktionsgefäß überstehendes Phenol abge
lassen und durch Destillation über basische Verbindungen aufgereinigt wird.
4. Verwendung des nach Anspruch 1 erhältlichen monodispersen konditio
nierten Ionenaustauschers als Katalysatoren bei Kondensationsreaktionen,
Additionsreaktionen, Umesterungen, Veresterungen oder Alkylierungs
reaktionen.
5. Verwendung des nach Anspruch 2 erhältlichen monodispersen Ionenaus
tauschers als Katalysator für die Synthese von Bisphenolen.
6. Für die Synthese von Bisphenolen konditionierte monodisperse Ionenaus
tauscher, erhältlich durch
- a) Suspendieren der wasserfeuchten monodispersen Ionenaustauscher in einer Einheit (1) mit sauerstofffreiem VE-Wasser bei 5 bis 80°C;
- b) Bewegen der Suspension und anschließend Analysieren der überste henden wässrigen Lösung auf Leitfähigkeit;
- c) diskontinuierliches Waschen des monodispersen Ionenaustauschers mit sauerstofffreiem VE-Wasser bis zu konstanter Restleitfähigkeit;
- d) Ablassen des VE-Wassers nach der letzten Wäsche und Zumischen von sauerstofffreiem Phenol zum monodispersen Ionenaustauscher bei Temperaturen von 50 bis 90°C;
- e) Entwässern der erhaltenen Mischung in einer kontinuierlich betrie benen Umlaufapparatur, enthaltend die Einheit (1) und mindestens eine Destillationseinheit (2) zur Phenol/Wassertrennung, und
- f) anschließend Überführen der Mischung in Form einer Ionenaustau scher/Phenol-Suspension in ein Reaktionsgefäß.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die monodispersen
Ionenaustauscher eine gelförmige oder makroporöse Struktur aufweisen.
8. Konditionierte monodisperse Ionenaustauscher, erhältlich durch
- a) Suspendieren der wasserfeuchten monodispersen Ionenaustauscher in sauerstofffreiem VE-Wasser,
- b) Unterziehen der monodispersen Ionenaustauscher einer diskontinu ierlichen oder kontinuierlichen Wäsche mit sauerstoffreiem VE-Wasser bis zur konstanten Leitfähigkeit,
- c) Ablassen des VE Wassers nach der letzten Wäsche und Zumischen der sauerstofffreien OH-Komponente zum monodispersen Ionenaustau scher,
- d) Entwässern der erhaltenen Mischung in einer kontinuierlich betriebenen Umlaufapparatur mit Destillationseinheit und
- e) schließlich Überführen der Suspension aus monodispersem Ionenaus tauscher und OH-Komponente in ein Reaktionsgefäß.
9. Verwendung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mono
dispersen Ionenaustauscher bei Kondensationsreaktionen ausgehend von
Phenolen, ortho-, meta-, para-Kresolen oder α- oder β-Naphtholen eingesetzt
werden.
10. Konditionierte monodisperse Ionenaustauscher gemäß der Ansprüche 6 oder
8 dadurch gekennzeichnet, dass diese in der Kation- oder Anion-Form
vorliegen.
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