DE10027750A1 - Motorspindel für eine Werkzeugmaschine sowie Moduleinheit für eine solche - Google Patents
Motorspindel für eine Werkzeugmaschine sowie Moduleinheit für eine solcheInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Motorspindel (10) für eine Werkzeugmaschine, mit einem Spindelgehäuse (12) und mit einer Spindelwelle (16). Die Spindelwelle (16) ist Bestandteil einer Moduleinheit (14), die an dem Spindelgehäuse (12) auswechselbar befestigt ist. Ferner weist die Spindelwelle (16) einen arbeitsseitigen Bereich (38) auf, der an der Moduleinheit (14) drehbar gelagert ist. Ein gehäuseseitiger Bereich (44) der Spindelwelle (16) ragt in das Spindelgehäuse (12) hinein. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß im gehäuseseitigen Bereich (44) der Spindelwelle (16) ein Stützlager (52) angeordnet ist, mit dem die Spindelwelle (16) drehbar an dem Spindelgehäuse (12) abgestützt ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Motorspindel für eine
Werkzeugmaschine, mit einem Spindelgehäuse und mit einer Spin
delwelle, wobei die Spindelwelle Bestandteil einer Moduleinheit
ist, die an dem Spindelgehäuse auswechselbar befestigt ist, wo
bei die Spindelwelle einen arbeitsseitigen Bereich aufweist,
der an der Moduleinheit drehbar gelagert ist, und wobei die
Spindelwelle einen gehäuseseitigen Bereich aufweist, der in das
Spindelgehäuse hineinragt.
Die Erfindung betrifft des weiteren eine Moduleinheit für eine
Motorspindel der zuvor genannten Art, mit einer Spindelwelle,
die mit einem arbeitsseitigen Bereich drehbar an der Modulein
heit gelagert ist.
Eine solche Motorspindel und eine entsprechende Moduleinheit
sind aus der DE 195 32 976 A1 bekannt.
Die Verwendung von Motorspindeln, d. h. Spindeln, bei denen der
Antriebsmotor in das Spindelgehäuse integriert ist, hat sich in
der Praxis bewährt, da Motorspindeln über eine große Dynamik,
ein weites Drehzahlspektrum und eine hohe Präzision verfügen.
Darüber hinaus wird die Konstruktion der Werkzeugmaschine, für
die die Spindel benötigt wird, wesentlich vereinfacht. Ein
Nachteil von Motorspindeln ist demgegenüber jedoch ihre höhere
Komplexität im Vergleich mit konventionellen, fremd angetriebe
nen Spindeln. Diese Komplexität hat zur Folge, daß die Instand
setzung einer defekten Motorspindel in der Regel nur beim Spin
delhersteller erfolgen kann. Eine Reparatur vor Ort ist nur
selten möglich. Die Komplexität hat des weiteren zur Folge, daß
eine Motorspindel im Vergleich zu konventionellen, fremd ange
triebenen Spindeln relativ teuer ist. Infolge dessen ist die
Lagerhaltung von Ersatzspindeln zum Austausch einer defekten
Motorspindel kostenaufwendig.
Ein weiterer Nachteil der Komplexität von Motorspindeln ist
schließlich, daß der Ein- und Ausbau der Motorspindel in die
Werkzeugmaschine mit großer Sorgfalt und häufig unter sehr en
gen Platzverhältnissen erfolgen muß. Insbesondere das Anschlie
ßen der elektrischen, hydraulischen und/oder pneumatischen Ver
sorgungsleitungen sowie die korrekte Justage der Motorspindel
in Bezug zu der Maschinengeometrie ist schwierig, so daß zum
Austausch einer Motorspindel in der Regel speziell ausgebilde
tes Fachpersonal erforderlich ist.
Diese Schwierigkeiten lassen sich durch die Verwendung einer
Motorspindel der eingangs genannten Art vermeiden oder zumin
dest verringern, da in diesem Fall der instandsetzungsanfällige
Teil der Spindel, nämlich die Spindelwelle, Bestandteil der
einfach auswechselbaren Moduleinheit ist. Die Versorgungsan
schlüsse sind bei der bekannten Spindel der DE 195 32 976 A1
nur an dem Spindelgehäuse angeordnet, welches bei einem Aus
tausch der Moduleinheit fest mit der Werkzeugmaschine verbunden
bleibt.
Bei dieser gattungsgemäßen Motorspindel ist der Rotor des An
triebsmotors fest auf der Spindelwelle angeordnet und somit Be
standteil der auswechselbaren Moduleinheit. Der Rotor ist dabei
am gehäuseseitigen Ende der Spindelwelle frei fliegend gela
gert. Eine derartige Anordnung ist jedoch nur mit sehr kurz
bauenden Rotoren möglich, da die Spindelwelle ansonsten bei den
üblicherweise hohen Drehzahlen eine zu große Unwucht erfährt.
Die Konstruktion der gattungsgemäßen Motorspindel kann daher
nicht auf Anwendungsfälle übertragen werden, bei denen im Hin
blick auf die erforderliche Antriebsleistung größere Rotoren
benötigt werden.
Motorspindeln, die auch für höhere Antriebsleistungen geeignet
sind, sind im Stand der Technik an sich ebenfalls bekannt. Eine
solche Motorspindel ist beispielsweise in dem Artikel mit dem
Titel "Hochgeschwindigkeitsspindeln" von Bernd Möller, erschie
nen in der DE-Zeitschrift ZWF, Ausgabe 5/95, Carl Hanser Ver
lag, beschrieben. Die bekannten Motorspindeln dieser Art verfü
gen jedoch nicht über auswechselbare Moduleinheiten und sie be
sitzen daher die bereits eingangs genannten Nachteile.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mo
torspindel anzugeben, die eine einfache Instandsetzung ver
schleißintensiver Teile ermöglicht und die gleichzeitig auch
für hohe und sehr hohe Antriebsleistungen geeignet ist.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Motorspindel da
durch gelöst, daß im gehäuseseitigen Bereich der Spindelwelle
ein Stützlager angeordnet ist, mit dem die Spindelwelle drehbar
an dem Spindelgehäuse abgestützt ist.
Die Aufgabe wird bei der eingangs genannten Moduleinheit da
durch gelöst, daß in einem gehäuseseitigen Bereich der Spindel
welle ein Stützlager angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Motorspindel ermöglicht aufgrund ihres
modularen Aufbaus einen einfachen Austausch der verschleißge
fährdeten Teile, insbesondere der Spindelwelle mit ihren La
gern. Das Spindelgehäuse kann dabei fest mit der Werkzeugma
schine verbunden bleiben, so daß beim Austausch der Modulein
heit keine oder nur geringe Justierarbeiten erforderlich sind.
Des weiteren ist es möglich, die Spindelwelle auszutauschen,
ohne daß die elektrischen, hydraulischen und/oder pneumatischen
Versorgungsleitungen gelöst und wieder neu angeschlossen werden
müssen. Der Austausch einer beschädigten Motorspindel ist daher
sehr einfach und schnell durchzuführen. Des weiteren kann der
Austausch auch ohne detailreiche Spezialkenntnisse von Motor
spindeln erfolgen. Durch das zusätzliche Stützlager im gehäuse
seitigen Bereich der Spindelwelle wird darüber hinaus eine Sta
bilität der Spindelwelle erreicht, die die Verwendung von groß
bauenden Antriebsrotoren ermöglicht. Infolge dessen kann die
erfindungsgemäße Motorspindel auch für große Antriebsleistungen
ausgelegt werden.
Ein besonderer Vorteil ist, daß das erfindungsgemäße Stützlager
die Verwendung von Antriebsrotoren verschiedener Haugröße er
möglicht, so daß die Antriebsleistung der Motorspindel insge
samt skalierbar ist. Dies bedeutet, daß die jeweils zur Verfü
gung gestellte Antriebsleistung ohne aufwendige Neukonstruktio
nen der Motorspindel an die Erfordernisse der Werkzeugmaschine
angepaßt werden kann.
Der konstruktive Aufbau der erfindungsgemäßen Motorspindel er
möglicht somit einen einfachen Austausch der Verschleißteile
auch dann, wenn die Motorspindel für große Antriebsleistungen
ausgelegt ist. Die gestellte Aufgabe ist daher vollständig ge
löst.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Stützlager Be
standteil der Moduleinheit.
Alternativ hierzu ist es grundsätzlich auch möglich, das Stütz
lager in das Spindelgehäuse zu integrieren. Die bevorzugte Aus
gestaltung besitzt demgegenüber den Vorteil, daß das Stützla
ger, das ebenfalls einem gewissen Verschleiß unterliegt, in ei
nem Arbeitsgang mit der Moduleinheit ausgetauscht werden kann,
wenn Wartungs- und/oder Instandsetzungsarbeiten erforderlich
sind.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist auf der Spin
delwelle im gehäuseseitigen Bereich ein Antriebsrotor angeord
net, der Bestandteil der Moduleinheit ist.
In dieser Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet die Modulein
heit alle wesentlichen drehenden Teile der Motorspindel, wo
durch der Austausch der verschleißgefährdeten Baugruppen noch
mals vereinfacht ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme
ist das Stützlager im Vergleich mit dem Antriebsrotor näher am
gehäuseseitigen Ende der Spindelwelle angeordnet.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß der Antriebsrotor beid
seitig axial abgestützt ist, wodurch eine besonders stabile La
gerung erreicht wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Spin
delgehäuse ein Antriebsstator ortsfest angeordnet.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß die elektrischen Ver
sorgungsleitungen für die Antriebseinheit in denjenigen Teil
der Motorspindel integriert werden können, der auch bei einem
Austausch der verschleißgefährdeten Baugruppen fest an der
Werkzeugmaschine installiert bleiben kann. Infolge dessen ver
einfacht sich der Aufwand beim Austausch der Moduleinheit.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Stütz
lager eine radial nach außen vorspringende Zentrierhilfe auf.
Besonders bevorzugt dient als Zentrierhilfe ein Kunststoffring,
dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser des
Stützlagers ist und der so dimensioniert ist, daß er die zur
Verfügung stehende lichte Weite der Einschuböffnung für die Mo
duleinheit ausfüllt. Die Maßnahme besitzt den Vorteil, daß das
Einsetzen der Moduleinheit in das Spindelgehäuse vereinfacht
wird. Zudem werden Beschädigungen beim Einbau der Moduleinheit
verhindert und durch die erleichterte Zentrierung wird eine ex
akte Ausrichtung der Spindelwelle in dem Spindelgehäuse er
reicht.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme
wirkt die Zentrierhilfe mit einem Anschlag im Bereich des An
triebsstators zusammen.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß ein erster Kontaktpunkt
zwischen der Moduleinheit und dem Spindelgehäuse bereits gege
ben ist, wenn die Moduleinheit noch vergleichsweise weit aus
dem Spindelgehäuse hinausragt. Eine Zentrierung wird somit be
reits zu einem sehr frühen Zeitpunkt beim Einsetzen der Modul
einheit möglich, wodurch sich der Einbau in das Spindelgehäuse
nochmals vereinfacht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Stütz
lager eine Lagerhülse mit einem konusförmigen Außenmantel auf.
Diese Maßnahme ist besonders vorteilhaft, wenn das Stützlager
als Bestandteil der Moduleinheit zusammen mit dieser ausgewech
selt wird. Der konusförmige Außenmantel des Stützlagers bewirkt
eine weitere Zentrierung, durch die der Ein- und Ausbau der Mo
duleinheit in das Spindelgehäuse erleichtert wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme
weist das Spindelgehäuse eine paßgenaue konusförmige Aufnahme
für die Lagerhülse auf.
Eine derartige Aufnahme erlaubt es, die Lagerhülse des Stützla
gers in Axialrichtung zu bewegen, so daß die Lagerhülse beim
Einbau der Moduleinheit in das Spindelgehäuse in die Aufnahme
eingeschoben werden kann. Gleichzeitig entsteht durch die paß
genaue Ausgestaltung der Aufnahme ein Reibschluß, durch den die
Lagerhülse in der Aufnahme festgehalten wird. Insgesamt erhält
das Stützlager in dieser Ausgestaltung der Erfindung eine Los
lagerfunktion, die einen besonders einfachen Austausch der Mo
duleinheit ermöglicht.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme
sind im Bereich des Außenmantels der Lagerhülse Gleitmittel an
geordnet, um Gleitreibung in Axialrichtung zu vermindern.
Bevorzugt ist der Außenmantel der Lagerhülse in dieser Ausge
staltung der Erfindung mit einer reibungsvermindernden Be
schichtung versehen. Alternativ oder ergänzend kann jedoch auch
die Innenwandung der konusförmigen Aufnahme eine derartige Be
schichtung besitzen. Des weiteren können die Gleitmittel eine
Fettschmierung beinhalten, wozu beispielsweise Schmiernuten am
Außenmantel der Lagerhülse und/oder in der konusförmigen Auf
nahme angeordnet sind. Die Maßnahme besitzt den Vorteil, daß
der Einbau der Moduleinheit und insbesondere das Einsetzen des
Stützlagers in die Aufnahme nochmals deutlich vereinfacht wird.
Gleichzeitig kann auf diese Weise eine Zentrierung der Spindel
welle mit sehr großer Paßgenauigkeit erreicht werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahmen
sind im Bereich der Lagerhülse Rastmittel angeordnet, um ein
Durchdrehen der Lagerhülse in der Aufnahme zu verhindern.
Derartige Rastmittel können beispielsweise mit Hilfe eines oder
mehrerer federgelagerter Druckstücke oder auch mit Hilfe eines
Synchronringes realisiert sein. Die Maßnahme besitzt den Vor
teil, daß ein Durchdrehen der Lagerhülse selbst dann verhindert
wird, wenn das Stützlager beispielsweise aufgrund einer Beschä
digung blockiert. Ohne die genannte Maßnahme wäre es möglich,
daß in diesem Fall die eigentliche Lagerfunktion auf die Kon
taktfläche zwischen der Lagerhülse und der konusförmigen Auf
nahme übergeht. Hierdurch könnten Beschädigungen an der Aufnah
me entstehen, die dann durch einen Austausch der Moduleinheit
nicht beseitigt werden können. Derartige Beschädigungen werden
durch die bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung verhindert.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Stütz
lager eine eigene Vorspanneinheit auf.
Die Vorspanneinheit kann beispielsweise mit Hilfe von Tellerfe
dern realisiert sein, die im Bereich des Stützlagers angeordnet
sind. Die Maßnahme besitzt den Vorteil, daß die Vorspannung des
Stützlagers unabhängig von der Vorspannung der weiteren Lager
eingestellt und realisiert werden kann. Hierdurch vereinfacht
sich der konstruktive Aufbau der Moduleinheit. Zudem kann die
Vorspannung optimal im Hinblick auf den Reibschluß zwischen der
Lagerhülse und der Aufnahme bestimmt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet die
Moduleinheit sämtliche Spindellager.
Die Spindellager, d. h. diejenigen Lager, die die Spindelwelle
halten, unterliegen im Betrieb der Motorspindel einem Ver
schleiß. Hinzukommt, daß die Lager beispielsweise aufgrund von
Querkräften beim Betrieb der Motorspindel beschädigt werden
können. Die genannte Maßnahme besitzt den Vorteil, daß zusammen
mit der Moduleinheit sämtliche Lager in einem Arbeitsgang aus
getauscht werden können. Die Reparatur der Motorspindel kann
daher sehr einfach und schnell erfolgen, was die Stillstands
zeit der Werkzeugmaschine verkürzt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet die
Moduleinheit ein Werkzeugspannsystem.
Das Werkzeugspannsystem einer Motorspindel unterliegt ebenfalls
einem gewissen Verschleiß sowie der Gefahr von Beschädigungen.
Die Maßnahme besitzt den Vorteil, daß auch diese instand
setzungsgefährdete Baugruppe einfach ausgetauscht werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in dem
Spindelgehäuse ein berührungsloser Meßwertaufnehmer zum Aufneh
men einer Betriebsgröße der Spindelwelle angeordnet.
Der Meßwertaufnehmer nimmt beispielsweise die Winkelstellung
der Spindelwelle und/oder eine Information von dem Werkzeugs
pannsystem auf. Die Verwendung von berührungslosen Meßwertauf
nehmern besitzt hier den Vorteil, daß die Meßwertaufnehmer mit
ihrer elektrischen Verkabelung in dem Spindelgehäuse verbleiben
können, auch wenn die Moduleinheit ausgewechselt wird. Infolge
dessen wird der Austausch der Moduleinheit nochmals verein
facht.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemä
ßen Motorspindel im Querschnitt,
Fig. 2 die Moduleinheit der Motorspindel aus Fig. 1 in ei
ner Seitenansicht,
Fig. 3 einen Detailausschnitt der Motorspindel aus Fig. 1,
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Motorspindel im Querschnitt, wobei die Modul
einheit gerade in das Spindelgehäuse eingesetzt
wird,
Fig. 5 die Motorspindel aus Fig. 4, wobei die Moduleinheit
weiter in das Spindelgehäuse eingeschoben ist,
Fig. 6 die Motorspindel aus Fig. 4 und 5, wobei die Modul
einheit vollständig in das Spindelgehäuse einge
schoben ist, und
Fig. 7 einen Detailausschnitt der Motorspindel aus Fig. 6.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Motorspindel in ihrer Ge
samtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Die Motorspindel 10 besitzt ein Spindelgehäuse 12, in das eine
auswechselbare Moduleinheit 14 eingesetzt ist. Die Moduleinheit
14 beinhaltet unter anderem die Spindelwelle 16.
Das Spindelgehäuse 12 weist an seinem der Bearbeitungsseite ab
gewandten Ende einen elektrischen Anschluß 18 für den Antriebs
motor 20 sowie weitere Anschlüsse 22, 24 für hydraulische bzw.
pneumatische Versorgungsleitungen auf. Über diese Anschlüsse
wird die Motorspindel mit einer hier nicht dargestellten Werk
zeugmaschine verbunden. Im eingebauten Zustand ist das Spindel
gehäuse 12 an der Werkzeugmaschine in einer exakt definierten
Position befestigt.
Zur Beschreibung der weiteren Bestandteile der Motorspindel 10
wird nachfolgend zusätzlich auch auf die Fig. 2 Bezug genommen,
in der gleiche Bezugszeichen dieselben Elemente bezeichnen wie
in Fig. 1.
Die Moduleinheit 14 ist in der in Fig. 1 dargestellten Position
über Schraubverbindungen 26 fest mit dem Spindelgehäuse 12 ver
bunden. Die Schraubverbindungen 26 sind radial um die Spindel
welle 12 herum angeordnet, und die Moduleinheit 14 besitzt zur
Aufnahme der Schraubverbindungen 26 einen feststehenden Gehäu
seteil 28, der sich zu einem Befestigungsflansch 30 aufweitet.
In dem feststehenden Gehäuseteil 28 sind insgesamt drei Schräg
kugellager 32, 34, 36 angeordnet, in denen die Spindelwelle 16
drehbar gelagert ist. Die Schrägkugellager 32 und 34 sind am
arbeitsseitigen Ende 38 parallel zueinander angeordnet. Das
Schrägkugellager 36 stützt die Spindelwelle 16 in einem mittle
ren Bereich ab.
Mit der Bezugsziffer 40 ist ein Antriebsrotor bezeichnet, der
zusammen mit einem Antriebsstator 42 den Antriebsmotor 20 der
Spindel 10 bildet. Der Antriebsrotor 40 ist in einem gehäuse
seitigen Bereich 44 auf der Spindelwelle 16 befestigt. Der An
triebsstator 42 ist ortsfest in dem Spindelgehäuse 12 angeord
net und von einem Kühlmantel 46 umgeben.
Mit der Bezugsziffer 48 ist ein Werkzeugspannsystem bezeichnet,
das sich in an sich bekannter Weise im Inneren der Spindelwelle
16 erstreckt. An seinem arbeitsseitigen Ende 38 ist eine Werk
zeugaufnahme 50 angeordnet.
Mit der Bezugsziffer 52 ist ein Stützlager bezeichnet, das am
gehäuseseitigen Ende 54 der Spindelwelle 16 angeordnet ist. Das
Stützlager 52 stabilisiert somit den gehäuseseitigen Bereich 44
der Spindelwelle 16, und es ermöglicht daher die Verwendung ei
nes großbauenden Antriebsrotors 40. Im Anschluß an das Stützla
ger 52 ist am gehäuseseitigen Ende 54 der Spindelwelle 16 ein
Meßzahnrad 56 sowie eine Abfragefahne 58 für das Werkzeug
spannsystem 48 angeordnet. Das Meßzahnrad 56 ermöglicht in Ver
bindung mit einem hier nicht näher dargestellten berührungslo
sen Sensor die Bestimmung der Winkelposition der Spindelwelle
16. Die Abfragefahne 58 schließt sich an eine hydraulische Lö
seeinheit 60 für das Werkzeugspannsystem 48 an. Die Löseeinheit
60 dient in an sich bekannter Weise dazu, ein in der Werkzeug
aufnahme 50 gehaltenes Werkzeug (hier nicht dargestellt) zu lö
sen. Sie ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel in das Spin
delgehäuse 12 integriert und daher nicht Bestandteil der aus
wechselbaren Moduleinheit 14.
Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, besitzt das Stützlager 52
außenseitig eine Lagerhülse 62 mit einem konusförmigen Außen
mantel 64. Die Lagerhülse 62 sitzt in der in Fig. 1 dargestell
ten Position paßgenau in einer konusförmigen Aufnahme 66, die
in das Spindelgehäuse 12 integriert ist. Hierdurch wird das
Stützlager 52 mit dem Spindelgehäuse 12 verbunden.
Die genaue Anordnung des Stützlagers 52 in der Aufnahme 66 wird
aus Fig. 3 deutlich. Hier sind die innere Lagerschale 68 sowie
die äußere Lagerschale 70 des Stützlagers 52 erkennbar. Die äu
ßere Lagerschale 70 ist von der Lagerhülse 62 umgeben. Diese
sitzt ihrerseits paßgenau in der konusförmigen Aufnahme 66. Des
weiteren ist innerhalb der Lagerhülse 62 eine Tellerfeder 72
angeordnet, die eine Vorspanneinheit für das Stützlager 52 bil
det, indem sie die äußere Lagerschale 70 in Richtung des Lauf
körpers 74 drückt.
Des weiteren ist in Fig. 3 ein Rastmittel 76 dargestellt, mit
dessen Hilfe ein Durchdrehen der Lagerhülse 62 in der Aufnahme
66 selbst in dem Fall, daß das Stützlager 52 einen Lagerschaden
besitzt, verhindert. Im Normalfall wird das Rastmittel 76 je
doch nicht benötigt, da der Reibschluß zwischen dem Außenmantel
64 der Lagerhülse 62 und der Innenseite der Aufnahme 66 aus
reicht, um ein Durchdrehen der Lagerhülse 62 zu verhindern.
Das Rastmittel 76 beinhaltet in dem vorliegenden Ausführungs
beispiel ein federbelastetes Druckstück 78, das in einer ent
sprechend angeordneten Nut 80 am Außenmantel 64 der Lagerhülse
62 eingreift. Alternativ könnte das Rastmittel 76 beispielswei
se mit Hilfe eines an sich bekannten Synchronringes realisiert
sein. In diesem Fall wären an der Lagerhülse 62 und der Aufnah
me 66 zueinander passende Verzahnungen angeordnet.
Bei der nachfolgenden Beschreibung der weiteren Ausführungsbei
spiele bezeichnen gleiche Bezugszeichen dieselben Elemente wie
in den vorangehenden Figuren.
In den Fig. 4, 5 und 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel ei
ner erfindungsgemäßen Motorspindel in seiner Gesamtheit mit der
Bezugsziffer 90 bezeichnet.
Die Motorspindel 90 unterscheidet sich von der zuvor beschrie
benen Motorspindel 10 anhand einiger Details, die nachfolgend
beschrieben sind. Vom Grundkonzept her entspricht die Motor
spindel 90 jedoch der Motorspindel 10 gemäß den Fig. 1 und 2.
In den Fig. 4 bis 6 ist das Einsetzen der Moduleinheit 14 in
das Spindelgehäuse 12 anhand von drei verschiedenen Einschubpo
sitionen dargestellt. In Fig. 4 befindet sich die Moduleinheit
14 noch weitgehend außerhalb des Spindelgehäuses 12. Gemäß dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel beginnt jedoch an dieser
Position bereits die Zentrierung der Spindelwelle 16 in Bezug
auf das Spindelgehäuse 12. Zu diesem Zweck ist bei diesem Aus
führungsbeispiel der Erfindung am Außenumfang der Lagerhülse 62
ein Kunststoffring 92 angeordnet, dessen Außendurchmesser dem
lichten Innendurchmesser des Antriebsstators 42 entspricht. Der
Kunststoffring 92 beginnt in der in Fig. 4 dargestellten Posi
tion mit einem Anschlag zusammenzuwirken, der von einer Mantel
hülse 94 gebildet wird, die die Wickelköpfe 96 des Antriebssta
tors 42 umgibt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Er
findung besitzt die Mantelhülse 94 an der Stelle, an der sich
der Kunststoffring 92 in der in Fig. 4 dargestellten Position
befindet, eine (hier nicht erkennbare) Fase, die das Einfädeln
der Moduleinheit 14 nochmals erleichtert. Gemeinsam bilden der
Kunststoffring 92 und die Mantelhülse 94 eine Zentrierhilfe,
die das Einführen der Moduleinheit 14 in das Spindelgehäuse 12
erleichtert.
Durch die Verwendung der Mantelhülse 94 im Bereich der Wickel
köpfe 96 wird der erste Kontaktpunkt für die Moduleinheit 14
mit dem Spindelgehäuse 12 nach vorne, d. h. in Richtung des
arbeitsseitigen Endes 38 verlagert. Darüber hinaus erhält der
Kunststoffring 92 in dem gesamten Bereich des Antriebsstators
42 eine gleichmäßige Führung. Ferner werden durch die Mantel
hülse 94 auch die Wickelköpfe 96 des Antriebsstators 42 ge
schützt. Schließlich verbessert die Mantelhülse 94 auch die
Kühlung der Spindelwelle 16 und des Antriebsmotors 20, da die
Wärmeübergangsfläche zwischen dem Antriebsrotor 40 und dem
Antriebsstator 42 vergrößert wird.
Eine weitere Zentrierung der Moduleinheit 14 in Bezug auf das
Spindelgehäuse 12 wird durch einen zweiten Kunststoffring 98
erreicht, der im Bereich des Schrägkugellagers 36 an dem fest
stehenden Gehäuseteil 28 angeordnet ist. Wie in Fig. 5 darge
stellt ist, besitzt der Kunststoffring 98 einen Außendurchmes
ser, der gleich dem lichten Innendurchmesser des Spindel
gehäuses 12 ist. Ab der in Fig. 5 dargestellten Position gerät
der Kunststoffring 98 mit dem Spindelgehäuse 12 in Kontakt. Ab
dieser Position besitzt die Moduleinheit 14 somit zwei axial
zueinander versetzte Kontaktpunkte mit dem Spindelgehäuse 12,
die eine sehr exakte Zentrierung ermöglichen.
In der in Fig. 6 dargestellten Position befindet sich die
Moduleinheit 14 vollständig im Spindelgehäuse 12. Dementspre
chend sitzt die Lagerhülse 62 hier paßgenau in der Aufnahme 66
des Spindelgehäuses 12. Die Lagerhülse 62 wird dort aufgrund
der im Vergleich zum Stützlager 52 höheren Gleitreibung festge
halten und stützt die Spindelwelle 16 so an ihrem gehäuseseiti
gen Ende 54.
Der exakte Sitz der Lagerhülse 62 in der Aufnahme 66 ist noch
mals in der Detaildarstellung gemäß Fig. 7 gezeigt. Des weite
ren ist hier auch der Kunststoffring 92 zu erkennen, der die
Lagerhülse 62 und damit die gesamte Moduleinheit 14 in dem
Spindelgehäuse 12 zentriert. In der in Fig. 6 bzw. Fig. 7 dar
gestellten Endposition stützt sich der Kunststoffring 92 an der
Mantelhülse 94 ab, die um den Wickelkopf 96 herum angeordnet
ist.
Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist bei
der Motorspindel 90 die Nut 80 zum Eingriff eines hier nicht
dargestellten Druckstückes koaxial am Außenmantel 64 der Lager
hülse 62 angeordnet. Die Funktion der Nut 80 entspricht jedoch
dem anhand Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel.
Darüber hinaus sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel im Be
reich des Außenmantels 64 der Lagerhülse 62 Schmiernuten 100
angeordnet, über die ein reibungsverringerndes Schmiermittel in
die Aufnahme 66 eingebracht werden kann. Hierdurch kann vor al
lem die Gleitreibung in Axialrichtung verringert werden, wo
durch das Einführen der Lagerhülse 62 in die Aufnahme 66 er
leichtert wird.
In einem alternativen, hier nicht dargestellten Ausführungsbei
spiel ist der Außenmantel 64 der Lagerhülse 62 mit einer
reibungsvermindernden Beschichtung versehen. Alternativ oder
ergänzend kann zudem auch die Innenseite der Aufnahme 66 mit
einer derartigen Beschichtung versehen sein.
Claims (16)
1. Motorspindel für eine Werkzeugmaschine, mit einem Spindel
gehäuse (12) und mit einer Spindelwelle (16), wobei die
Spindelwelle (16) Bestandteil einer Moduleinheit (14) ist,
die an dem Spindelgehäuse (12) auswechselbar befestigt
ist, wobei die Spindelwelle (16) einen arbeitsseitigen Be
reich (38) aufweist, der an der Moduleinheit (14) drehbar
gelagert ist, und wobei die Spindelwelle (16) einen gehäu
seseitigen Bereich (44) aufweist, der in das Spindelgehäu
se (12) hineinragt, dadurch gekennzeichnet, daß im gehäu
seseitigen Bereich (44) der Spindelwelle (16) ein Stützla
ger (52) angeordnet ist, mit dem die Spindelwelle (16)
drehbar an dem Spindelgehäuse (12) abgestützt ist.
2. Motorspindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stützlager (52) Bestandteil der Moduleinheit (14) ist.
3. Motorspindel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß auf der Spindelwelle (16) im gehäuseseitigen Be
reich (44) ein Antriebsrotor (40) angeordnet ist, der Be
standteil der Moduleinheit (14) ist.
4. Motorspindel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stützlager (52) im Vergleich mit dem Antriebsrotor
(40) näher am gehäuseseitigen Ende (54) der Spindelwelle
(16) angeordnet ist.
5. Motorspindel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem Spindelgehäuse (12) ein Antriebs
stator (42) ortsfest angeordnet ist.
6. Motorspindel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Stützlager (52) eine radial nach au
ßen vorspringende Zentrierhilfe (92) aufweist.
7. Motorspindel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zentrierhilfe (92) mit einem Anschlag (94) im Bereich
des Antriebsstators (42) zusammenwirkt.
8. Motorspindel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Stützlager (52) eine Lagerhülse (62)
mit einem konusförmigen Außenmantel (64) aufweist.
9. Motorspindel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Spindelgehäuse (12) eine paßgenaue konusförmige Auf
nahme (66) für die Lagerhülse (62) aufweist.
10. Motorspindel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich des Außenmantels (64) der Lagerhülse
(62) Gleitmittel (100) angeordnet sind, um Gleitreibung in
Axialrichtung zu vermindern.
11. Motorspindel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich der Lagerhülse (62) Rastmittel (76)
angeordnet sind, um ein Durchdrehen der Lagerhülse (62) in
der Aufnahme (66) zu verhindern.
12. Motorspindel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stützlager (52) eine eigene Vor
spanneinheit (72) aufweist.
13. Motorspindel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Moduleinheit (14) sämtliche Spin
dellager (32, 34, 36, 52) beinhaltet.
14. Motorspindel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Moduleinheit (14) ein Werkzeug
spannsystem (48) beinhaltet.
15. Motorspindel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Spindelgehäuse (12) ein berüh
rungsloser Meßwertaufnehmer zum Aufnehmen einer Betriebs
größe der Spindelwelle (16) angeordnet ist.
16. Moduleinheit für eine Motorspindel nach einem der Ansprü
che 1 bis 15, mit einer Spindelwelle (16), die mit einem
arbeitsseitigen Bereich (38) drehbar an der Moduleinheit
(14) gelagert ist, gekennzeichnet durch ein Stützlager
(52), das in einem gehäuseseitigen Bereich (44) der Spin
delwelle (16) angeordnet ist.
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