DE10027379A1 - Dosierventil für fließfähige Medien - Google Patents
Dosierventil für fließfähige MedienInfo
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Abstract
Ein Dosierventil (3) für fließfähige Medien weist ein Gehäuse (2) auf, das mit einem Eingangsanschluß (3) und einem Ausgangsanschluß (4) versehen ist. Im Gehäuse (2) ist ein veränderbarer Durchtrittsquerschnitt (9) angeordnet, der mit dem Eingangsanschluß (3) und mit dem Ausgangsanschluß (4) Verbindung hat. Das Gehäuse (2) als erstes Bauteil des Dosierventils (1) besteht aus einem ersten Material mit geringem thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Es ist ein zweites Bauteil (6) aus einem zweiten Material mit vergleichsweise größerem thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen, das den Durchtrittsquerschnitt (9) wesentlich bildet oder mitbegrenzt. Es ist eine Temperiereinrichtung (10) zum Einstellen und Regeln der Temperatur der aus dem ersten und dem zweiten Material bestehenden Bauteile (2, 6) und damit des Durchtrittsquerschnitts (9) des Dosierventils (1) vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Dosierventil für fließfähige Medien,
mit einem einen Eingangsanschluß und einen Ausgangsanschluß auf
weisenden Gehäuse, einem im Gehäuse angeordneten, veränderbaren
Durchtrittsquerschnitt, der mit dem Eingangsanschluß und mit dem
Ausgangsanschluß Verbindung hat. Solche Dosierventile dienen zum
Verändern und Einstellen der in einer Leitung strömenden Medien.
Bei diesen fließfähigen Medien kann es sich um Flüssigkeiten,
aber auch um Gase handeln. Insbesondere werden solche Dosier
ventile eingesetzt, wenn es darum geht, eine relativ geringe
Menge des fließfähigen Mediums pro Zeiteinheit genau zu dosieren
bzw. fließen zu lassen.
Dosierventile der eingangs beschriebenen Art sind bekannt. Sie
werden oft auch als Nadelventile bezeichnet. Sie besitzen ein
Gehäuse, welches einen Eingangsanschluß und einen Ausgangs
anschluß aufweist. Durch das Gehäuse zieht sich ein Durchtrittsquerschnitt,
der veränderbar ist und der mit dem Eingangsan
schluß und mit dem Ausgangsanschluß in Verbindung steht. Dieser
Durchgangsquerschnitt wird bei den bekannten Nadelventilen von
einem Ventilsitz und einem relativ dazu bewegbaren Ventilkörper
bestimmt. Der Ventilsitz ist meist als konisch gestaltete Durch
brechung des Gehäuses vorgesehen, zu dem relativ beweglich der
Ventilkörper, der als konische Nadel ausgebildet ist, bewegbar
ist. Zu diesem Zweck ist der Ventilkörper bzw. die Nadel mit
einem Gewinde koaxial zum Ventilsitz geführt und kann durch ein
von außen betätigbares Einstellrad mehr oder weniger weit
relativ zu dem Ventilsitz in axialer Richtung verschoben werden.
Zwischen dem Ventilsitz und dem Ventilkörper ist ein kreisring
förmiger Durchgangsquerschnitt gebildet, dessen Größe bei der
Verstellung des Ventilkörpers entsprechend variiert. Da das
Gewinde des Ventilkörpers mehr oder weniger Spiel hat, ist die
exakte koaxiale Ausrichtung zwischen Ventilkörper und Ventilsitz
nur selten gegeben. Der Ventilkörper kann im Rahmen dieses
Spiels eine Kippbewegung ausführen, so daß der kreisringförmige
Durchtrittsquerschnitt über den Umfang gesehen unterschiedliche
Radien erhält. Dies kann bereits dann geschehen, wenn eine
Verstellung des Ventilkörpers stattfindet. Aber auch unter
Durchflußbedingungen kann sich der Ventilkörper durch eine
Kippbewegung verlagern. Dabei wird die Durchtrittsfläche verän
dert, und es verändert sich demzufolge auch die Menge des durch
das Dosierventil fließenden Mediums, was natürlich unerwünscht
ist, weil dies eine genaue Einstellung der Durchflußmenge pro
Zeiteinheit beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der
aufgezeigten Problematik ein Dosierventil zu schaffen, mit
welchem die pro Zeiteinheit durch das Dosierventil geleitete
Menge an fließfähigem Medium genauer und reproduzierbarer
einstellbar ist als bisher.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Dosierventil der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß das Gehäuse als erstes
Bauteil des Dosierventils aus einem ersten Material mit geringem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten besteht, daß ein zweites
Bauteil aus einem zweiten Material mit vergleichsweise größerem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist, das den
Durchtrittsquerschnitt wesentlich bildet oder mitbegrenzt, und
daß eine Temperiereinrichtung zum Einstellen und Regeln der
Temperatur der aus dem ersten und dem zweiten Material bestehen
den Bauteile und damit des Durchtrittsquerschnitts des Dosier
ventils vorgesehen ist.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, das im Stand der Tech
nik bekannte mechanische Nadelventil durch ein thermodynamisch
gesteuertes Dosierventil zu ersetzen. Zu diesem Zweck wird der
Unterschied der thermischen Ausdehnung zwischen zwei Materialien
bei entsprechender Temperierung benutzt, um den Durchtrittsquer
schnitt zu verändern, also einzustellen und nach der Einstellung
zu regeln, also den Durchtrittsquerschnitt und damit die Menge
des durchfließenden Mediums pro Zeiteinheit konstant zu halten.
Die Größe des Durchtrittsquerschnitts, also die Durchtritts
fläche, ist im wesentlichen dafür verantwortlich, daß eine
bestimmte Menge an fließfähigem Medium pro Zeiteinheit durch das
Dosierventil hindurchgelassen wird.
Die Erfindung berücksichtigt die an sich bekannte Formel, die
als mathematische Grundlage dienen kann, wenn ein durch eine
Verengung fließendes fließfähiges Medium betrachtet wird:
V = π/8 × 1/l × 1/eta × (Pvor-Pnach) × r4.
Hieraus ist erkennbar, daß die pro Zeiteinheit fließende Menge
V des Mediums von der geometrischen Konfiguration des Durch
trittsquerschnittes abhängig ist. Es besteht umgekehrte Propor
tionalität zu der Länge der Verengung in Fließrichtung sowie der
Viskosität des Mediums. Die Menge ist naturgemäß auch von der
Druckdifferenz vor und nach der Verengung abhängig. Ganz wesent
lich wird die Menge jedoch von dem Radius der Verengung, und
zwar in der vierten Potenz, beeinflußt, der auch einer ent
sprechenden linearen Größe folgen kann, falls die Verengung
keinen kreisrunden Querschnitt besitzt. Anhand dieser Formel
läßt sich erkennen, daß eine besonders feinfühlige Regelung der
Menge pro Zeiteinheit in hohem Maße von der Veränderung des
Radiusses oder einer anderen geometrischen Größe der Verengung
bzw. des Durchtrittsquerschnitts abhängig ist. Hieraus folgt,
daß die Menge pro Zeiteinheit dann besonders feinfühlig, exakt
und reproduzierbar eingestellt werden kann, wenn der Radius der
Durchtrittsfläche besonders einfach, feinfühlig und reprodu
zierbar verändert wird. Die Erfindung nutzt hierzu in geschick
ter Weise das unterschiedliche thermische Ausdehnungsvermögen
zweier Bauteile bzw. zweier unterschiedlicher Materialien
gegeneinander aus. Es kann sich bei diesen beiden Materialien
durchaus um Metalle handeln, beispielsweise um die Paarung von
Stahl und Aluminium. Stahl hat einen thermischen Ausdehnungs
koeffizienten von 10,5.10-6/°K, Aluminium dagegen von 24.10-6/°K.
Es ist aber auch möglich, das eine Bauteil, welches aus dem
Material mit dem vergleichsweise geringeren thermischen Ausdeh
nungskoeffizienten besteht, als metallenen Starrkörper auszu
bilden. Das andere Bauteil, welches aus einem Material mit einem
vergleichsweise höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
besteht, beispielsweise Kunststoff, stellt dann einen Schwell
körper dar, der bei Einwirkung von Wärme seine Gestalt entspre
chend der Differenz der Ausdehnungskoeffizienten sehr viel
stärker ändert als der starre Körper. Um den Querschnitt zu
verändern und damit die durchfließende Menge pro Zeiteinheit
einzuregeln, wird eine Temperiereinrichtung eingesetzt, deren
Temperatur so gestaltet bzw. gerichtet sein muß, daß von ihr
alle Bauteile erfaßt werden, die den Durchtrittsquerschnitt
bilden oder mitbilden. Dies zielt darauf ab, auf beide Beuteile
immer eine übereinstimmende Temperatur einwirken zu lassen. Zu
Zwecken der Einstellung der durchfließenden Menge des Mediums
wird diese Temperatur verändert. Wenn die Einstellung erfolgt
ist, wird die Temperatur konstant gehalten, also isotherm gear
beitet. Da es nur auf die Nutzung der Differenz der Ausdehnungs
koeffizienten der beiden Materialien unter Temperatureinwirkung
ankommt, ist es an sich gleichgültig, ob die Temperiereinrich
tung als Heizung oder als Kühlung ausgebildet ist. Auch der
Temperaturbereich, in dem gearbeitet wird, kann entsprechend dem
jeweiligen Anwendungfall gewählt werden. So können der das erste
Bauteil bildende Starrkörper und der das zweite Bauteil bildende
Schwellkörper im wesentlichen auch z. B. Umgebungstemperatur,
insbesondere die Temperatur des fließfähigen Mediums aufweisen,
wobei die Einstellung und Regelung in einem Temperaturbereich
von vielleicht 10°C bis vielleicht 50°C erfolgt, um mit solch
niedrigen Temperaturen bereits den ganzen Verstellbereich zu
definieren. Natürlich wird auch die durchfließende Menge des
Mediums an dem Wärmetausch mehr oder weniger teilnehmen, d. h.
je nach dem aufgezwungenen Temperaturgefälle wird auch Wärme an
das fließende Medium übertragen und damit von dem Dosierventil
hinweggeführt. Durch eine entsprechende Regeleinrichtung für die
Heizung kann jedoch diesem Wärmeverlust leicht begegnet werden.
Eine noch genauere Einstellung und Regelung der Durchflußmenge
kann durch eine Vortemperierung des fließfähigen Mediums
erreicht werden. Das fließfähige Medium und die beiden Bauteile
des Dosierventils werden auf eine übereinstimmende oder im
wesentlichen übereinstimmende Temperatur gebracht, mit der
regelnd gearbeitet wird. Damit ist dann auch der Temperatur
einfluß auf die Viskosität beseitigt bzw. konstant.
Grundsätzlich ist die radiale Anordnung der beiden Bauteile im
Verhältnis zueinander beliebig. Vorteilhaft ist jedoch das aus
dem ersten Material bestehende Gehäuse außen, also das zweite
Bauteil im wesentlichen umgebend, vorgesehen. Damit wird das
innen angeordnete zweite Bauteil gezwungen, seine vergleichs
weise größeren Ausdehnungen bei Temperatureinwirkung innerhalb
und damit relativ zum Gehäuse auszuführen. Diese Ausdehnungen
werden vorteilhaft in nur eine Richtung gelenkt.
Für die Realisierung der Dosierventile gibt es verschiedene
Möglichkeiten, die alle auf dem gleichen Prinzip aufbauen. So
kann der Durchtrittsquerschnitt als Durchbrechung in einem in
das Gehäuse eingesetzten Schwellkörper aus dem zweiten Material
mit dem vergleichsweise größerem thermischen Ausdehnungs
koeffizienten vorgesehen sein. In der einfachsten Form besitzt
also der Schwellkörper eine Bohrung als Durchbrechung. Diese
Bohrung kann einen kreisförmigen Durchtrittsquerschnitt bilden,
dessen Radius gemäß der obigen Formel bestimmend für den zeit
lichen Mengenfluß ist. Beim Aufheizen des Schwellkörpers mit der
Temperiereinrichtung, insbesondere Heizung, wird sich der
Schwellkörper ausdehnen. Da er in dem Gehäuse gelagert bzw.
begrenzt ist, ist seine Ausdehnung in dieser Richtung, also
radial nach außen, vergleichsweise begrenzt. Die wesentliche
Gestaltänderung findet damit in der den Schwellkörper durch
setzenden Durchbrechung statt. Je mehr der Schwellkörper aufge
heizt wird, desto kleiner wird die Durchbrechung und damit der
Radius dieser Durchbrechung.
Es ist verständlich, daß die Empfindlichkeit und der Einstell
bereich des Dosierventils nach den sich im Einzelfall stellenden
Forderungen gewählt bzw. konstruktiv festgelegt werden kann. Ein
relativ großer Unterschied der thermischen Ausdehnungskoeffi
zienten ergibt einen relativ großen Regelbereich mit verminder
ter Feinfühligkeit. Umgekehrt ist es, wenn die Differenz der
thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Materalien relativ
klein gewählt wird. Die beiden Materialien können beispielhaft
aus folgender Tabelle entsprechend der gewünschten Differenz der
Ausdehnungskoeffizienten gewählt werden:
Quarz, Kristall | 5,21.10-6/°K |
Quarz, geschmolzen | 0,256.10-6/°K |
Kupfer | 14,1.10-6/°K |
Gold | 13,2.10-6/°K |
Aluminium | 23.10-6/°K |
Cadmium | 28, 8.10-6/°K |
Kautschuk | 77, 0.10-6/°K |
Silber | 18,4.10-6/°K |
Guttapercha | 198.10-6/°K |
PZ | 9.10-6/°K |
PTFE | 55.10-6/°K |
PE | 150-300.10-6/°K |
PUC | 50-60.10-6/°K |
Es ist aber auch möglich, daß der Durchtrittsquerschnitt als
Durchbrechung zwischen einem in das Gehäuse eingesetzten
Schwellkörper aus dem zweiten Material mit dem vergleichsweise
größerem thermischen Ausdehnungskoeffizienten und dem ersten
oder einem weiteren Bauteil aus dem ersten Material mit dem
geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist.
Während in dem erstgenannten Fall der Starrkörper als Basis bzw.
Abstützung für die Anordnung des Schwellkörpers dient, wird hier
der den Mengestrom pro Zeiteinheit bestimmende Querschnitt durch
beide Bauteile zueinander festgelegt. Es versteht sich, daß der
Bauteil aus dem ersten Material mit dem relativ niedrigen
Ausdehnungskoeffizienten seine Dimension vergleichsweise weniger
ändert und die wesentliche Dimensionsänderung somit von dem
anderen Bauteil erbracht wird.
Auch für die Realisierung der Temperiereinrichtung ergeben sich
verschiedene Möglichkeiten. Eine bevorzugte Möglichkeit stellt
es dar, wenn die Temperiereinrichtung zum Einstellen und Regeln
der Temperatur der aus dem ersten und dem zweiten Material
bestehenden Bauteile und damit des Durchtrittsquerschnitts des
Dosierventils als elektrische Heizung ausgebildet ist. Eine
solche elektrische Heizung läßt sich sehr feinfühlig regeln bzw.
steuern. Es kann eine Regeleinrichtung vorgesehen sein, die eine
konstante Temperatur an dem Schwellkörper und dem Starrkörper
einregelt. Dabei wird die Temperatur des Schwellkörpers oder des
anderen Bauteils an einer repräsentativen Stelle mit Hilfe eines
Thermoelementes gemessen. Für die Anordnung der Heizung an dem
Dosierventil ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, die sich
in ihrer Wirkung nicht sonderlich unterscheiden. Es ist also
vergleichsweise gleichgültig, ob die Heizung an dem einen oder
dem anderen Bauteil angeordnet oder in diesem Bauteil vorgesehen
ist. Entscheidend ist lediglich, ob und mit welcher Trägheit den
beiden Bauteilen die erforderliche Temperatur aufgeprägt und
gehalten werden kann. Die Temperiereinrichtung zum Einstellen
und Regeln der Temperatur der Bauteile und damit des Durch
trittsquerschnitts des Dosierventils kann auch in dem Gehäuse
angeordnet sein.
Für die Ausbildung des Dosierventils ergeben sich im einzelnen
verschiedene Möglichkeiten. So kann das das Gehäuse bildende
Bauteil einen Ventilsitz und das den Schwellkörper bildende
Bauteil einen Ventilkörper aufweisen.
In der Regel wird die Durchtrittsfläche, die sich senkrecht zu
der Achse des Dosierventils zwischen Eingangsanschluß und
Ausgangsanschluß erstreckt, aus einer Kreisfläche oder einer
Kreisringfläche bestehen. Es ist aber auch möglich, einen davon
abweichenden Querschnitt zu wählen. So kann das den Schwell
körper bildende Bauteil aus einem zylindrischen Körper bestehen,
der auf seinem Umfang eine über seine Länge durchgehende
Abflachung trägt und der mit Ausnahme der Abflachung im Gehäuse
eingepaßt ist. Damit erhält die Durchtrittsfläche ein sekanten
ähnliches Aussehen. Eine solche Fläche ist besonders klein und
insoweit für besonders geringe Durchflußmengen gut geeignet. Es
ist aber auch möglich, an dem Dosierventil gleichsam drei Bau
teile zu verwirklichen, nämlich ein äußeres Gehäuse, ein inneres
Bauteil aus einem ähnlichen Material wie das Gehäuse und einem
dazwischen angeordneten Schwellkörper. Auch hierbei wird die
Differenz zwischen den Ausdehnungskoeffizienten ausgenutzt, um
die Durchtrittsfläche zu verändern. So kann der in das Gehäuse
eingesetzte Schwellkörper aus dem zweiten Material mit dem ver
gleichsweise größerem thermischen Ausdehnungskoeffizienten eine
Durchbrechung aufweisen, in die ein zylindrischer Füllkörper aus
dem ersten oder einem Material mit vergleichsweise geringem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten eingesetzt ist.
Schließlich bestehen noch Möglichkeiten, den Gedanken der Erfin
dung auf bekannte Nadelventile anzuwenden bzw. mit solchen
Nadelventilen zu kombinieren. Die mechanische Verstellung des
Nadelventils erbringt dabei eine Grobeinstellung, während die
thermische Veränderung des so gebildeten Querschnitts über den
Schwellkörper dann die Feineinstellung erbringt. So kann der
Schwellkörper Bestandteil eines Nadelventil sein, das einen über
ein Gewinde zusätzlich verstellbaren Ventilkörper aufweist,
wobei der Schwellkörper mit seinem wesentlichen Teil den Ventilsitz
oder den Ventilkörper bildet.
Die Erfindung wird anhand zahlreicher Ausführungsformen weiter
verdeutlicht und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform des
Dosierventils,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform des Dosierventils in
Schnittdarstellung,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des Dosierventils 1,
Fig. 5 einen Schnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform des Dosierventils,
Fig. 7 eine schematische Darstellung des Dosierventils als
Bestandteil eines Nadelventils, und
Fig. 8 die umgekehrte Möglichkeit im Vergleich zu dem Dosier
ventil gemäß Fig. 7.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch das Dosierventil 1 in einer
ersten sehr einfachen Bauart. Das Dosierventil 1 weist als
erstes Bauteil ein Gehäuse 2 auf, welches aus einem Material
besteht, welches einen vergleichsweise niedrigen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten besitzt. Das Gehäuse 2 kann beispiels
weise aus Metall bestehen. Das Gehäuse 2 weist einen Eingangs
anschluß 3 und einen Ausgangsanschluß 4 auf. Das Gehäuse 2 ist
als im wesentlichen rotationssymmetrischer Körper gestaltet und
besitzt eine Achse 5. Das Gehäuse 2 ist damit gleichsam als
Starrkörper ausgebildet.
Im Innern des Gehäuses 2 bzw. des Dosierventils 1 ist ein
zweites Bauteil 6 untergebracht, welches auch als Schwellkörper
7 bezeichnet wird. Das zweite Bauteil 6 bzw. der Schwellkörper
7 weist konzentrisch zu der Achse 5 eine Durchbrechung 8 auf,
die als Bohrung ausgebildet sein kann. Die Durchbrechung 8 bzw.
Bohrung besitzt einen Durchtrittsquerschnitt 9, der hier als
Kreisfläche ausgebildet ist. Die Durchbrechung 8 bzw. Bohrung
weist über ihre gesamte axiale Länge konstante Abmessungen, also
konstant den Durchtrittsquerschnitt 9 auf.
Es ist eine Temperiereinrichtung 10 vorgesehen, die hier außen
an dem Gehäuse 2 angeordnet und von einer Isolierung 11 abge
deckt ist. Die Temperiereinrichtung 10 kann als Heizung oder
auch als Kühleinrichtung ausgebildet sein. In bevorzugter Aus
führungsform ist die Temperiereinrichtung 10 als elektrische
Heizung ausgebildet und weist Heizwicklungen auf, die außen um
das Gehäuse 2 des Dosierventils 1 gewickelt sind. Aber auch jede
andere Temperiereinrichtung ist geeignet, die eine Veränderung
der Temperatur zu Einstellzwecken und eine Konstanthaltung der
Temperatur der beiden Bauteile noch vollzgener Einstellung er
möglicht. Es versteht sich, daß eine Steuer- bzw. Regeleinrich
tung (nicht dargestellt) vorgesehen ist, um die Temperierein
richtung 10 und damit letztendlich die beiden Bauteile 2 und 6
mehr oder weniger zu erwärmen. Demzufolge wird sich auch der
Durchtrittsquerschnitt 9 verändern. Die von der Temperierein
richtung 10 abgegebene Wärme wird auch in und durch das Gehäuse
2 geleitet, so daß beide Bauteile entsprechend erwärmt werden.
Aufgrund der Verwendung eines Materials mit relativ niedrigem
Ausdehnungskoeffizienten für das Gehäuse 2 stellt jedoch das
Gehäuse 2 gleichsam einen Starrkörper im Vergleich zu dem
Schwellkörper 7 dar. Die Temperiereinrichtung 10 könnte genau so
gut in dem Gehäuse 2 oder andererseits aber auch in dem Bauteil
6 bzw. dem Schwellkörper 7 untergebracht sein. Es ist auch mög
lich, das gesamte Dosierventil 1 in eine Klimakammer zu setzen.
Es versteht sich, daß das durchfließende Medium durch die beiden
Bauteile ebenfalls erwärmt wird, wenn es nicht vortemperiert
ist. Diese Erwärmung hält sich jedoch in Grenzen und kann ver
nachlässigt bzw. entsprechend berücksichtigt werden, was durch
die Regeleinrichtung der Temperiereinrichtung 10 geschehen kann.
Da die durchfließenden Mengen jedoch relativ gering sind, bei
spielsweise im Bereich von < 100 cm3/min, ist der Wärmeverlust
durch das Medium, welches vom Eingangsanschluß 3 durch den
Durchtrittsquerschnitt 9 zu dem Ausgangsanschluß 4 strömt, nicht
besonders groß.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 stellt das Gehäuse
2 gleichsam einen Starrkörper dar, in welchem der Schwellkörper
7 eingespannt ist und in welchem sich der Schwellkörper 7 ab
stützt, so daß seine unter Wärmeeinfluß stattfindende Gestalt
änderung radial nach innen in Richtung auf die Achse 5 gerichtet
ist und sich so im wesentlichen im Bereich des Durchtrittsquer
schnittes 9 bemerkbar macht.
Fig. 3 zeigt eine ganz ähnliche Ausführungsform wie diejenige
der Fig. 1 und 2. Der Schwellkörper 7 bzw. das zweite Bauteil 6
besitzt hier jedoch eine Durchbrechung 8, die sich nach beiden
Endseiten hin konisch erweitert, so daß der Durchtrittsquer
schnitt 9 etwa in der Mitte der axialen Länge als engster
Querschnitt auftritt. Die Temperiereinrichtung 10 ist hier im
Gehäuse 2 vorgesehen, könnte aber auch im Schwellkörper 7
untergebracht sein.
Die Ausführungsform des Dosierventils 1 gemäß den Fig. 4 und 5
weist als erstes Bauteil ein Gehäuse 2 auf, welches aus einem
ersten Material mit relativ geringem thermischen Ausdehnungs
koeffizienten besteht. Die als Heizung ausgebildete Temperier
einrichtung 10 ist hier ohne Isolierung auf die Außenseite des
Gehäuses 2 gewickelt bzw. dort befestigt. Der Eingangsanschluß
3 und der Ausgangsanschluß 4 stehen über eine durchgehende Boh
rung miteinander in Verbindung. In dieser Bohrung ist das zweite
Bauteil 6 bzw. der Schwellkörper 7 in Form eines zylindrischen
Körpers 12 untergebracht, der eine Abflachung 13 aufweist, die
aus Fig. 5 besonders einfach ersichtlich ist. Der zylindrische
Körper 12 wird in die durchgehende Bohrung des Gehäuses einge
schrumpft. Dabei wird das Gehäuse 2 aufgeheizt, und der zylindrische
Körper 12 in kaltem Zustand eingeschoben. Bei Tempera
turausgleich setzt sich der zylindrische Körper 12 in der Boh
rung fest, und als Durchtrittsquerschnitt 9 verbleibt nur die
sekantenartige Fläche im Anschluß an die Abflachung 13. Der
Durchtrittsquerschnitt 9 ist auch hier über die Länge des
Schwellkörpers 7 konstant. Es handelt sich allerdings hier weder
um einen kreisförmigen noch einen kreisringförmigen Querschnitt,
sondern um eine sekantenartige Formgestaltung, die für besonders
geringe Mengen an pro Zeiteinheit strömendem Medium geeignet
ist.
Während die bisher beschriebenen Ausführungsformen im wesent
lichen aus zwei Bauteilen bestanden, die aus Materialien mit
unterschiedlichem Ausdehnungskoeffizienten bestehen, weist das
Ausführungsbeispiel des Dosierventils 1 gemäß Fig. 6 die Beson
derheit auf, daß in einer Bohrung des Schwellkörpers 7 ein
weiteres Bauteil 14 vorgesehen ist, welches aus einem Material
mit im Vergleich zum Schwellkörper 7 geringerem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten besteht. Es kann sich um das gleiche
Material handeln, aus dem auch das Gehäuse 2 besteht, beispiels
weise aus Metall. Das Bauteil 14 kann mit einer Abflachung
versehen sein, ähnlich wie dies an dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 4 und 5 beschrieben wurde. Bei den Ausführungsbeispielen
der Fig. 4 bis 6 wirken sich die unterschiedlichen Ausdehnungs
koeffizienten der Materialien unmittelbar an dem Durchtritts
querschnitt 9 aus, d. h. der Durchtrittsquerschnitt 9 wird zum
einen von dem einen Material und zum anderen von dem anderen
Material begrenzt. Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3
war dagegen der Durchtrittsquerschnitt 9 allein durch den
Schwellkörper 7 begrenzt.
Die Fig. 7 und 8 zeigen die Anwendung der Erfindung auf ein
Nadelventil. Das so geschaffene Dosierventil 1 besitzt auch hier
ein Gehäuse 2 mit einem Eingangsanschluß und einem Ausgangs
anschluß 4. Koaxial zur Achse 5 bildet das Gehäuse 2 der Aus
führungsform gemäß Fig. 7 einen Ventilsitz 15, in welchem eine
Nadel 16, die in ihrem Endbereich abgestimmt konisch ausgebildet
ist, einragt. Der vordere Bestandteil der Nadel 16 besteht aus
dem Material mit vergleichsweise großem thermischen Ausdehnungs
koeffizienten, während der rückwärtige Teil der Nadel 16 aus
beliebigem anderen Material bestehen kann. In diesem rückwärti
gen Bereich ist auch ein Gewinde 17 vorgesehen, mit welchem die
Nadel 6 zunächst manuell verstellt werden kann, so daß damit
eine Grobeinstellung des kreisringförmigen Durchtrittsquer
schnittes 9 möglich ist. Der vordere Teil der Nadel 16 bildet
dabei einen Ventilkörper 19, der dem Ventilsitz 15 zugeordnet
ist. Es versteht sich, daß im Bereich des Gewindes 17 eine
Abdichtung 18 vorgesehen ist. Durch Verdrehen der Nadel 16 im
Gewinde 17 findet eine Grobeinstellung der Durchflußmenge statt.
Sodann wird thermisch weiter eingestellt und geregelt, indem
über die Temperiereinrichtung 10 und der Ventilsitz 15 und der
Ventilkörper 19 mehr oder weniger erwärmt werden. Dies stellt
dann die Feineinstellung und Feinregelung dar.
Fig. 8 zeigt im Vergleich zu Fig. 7 eine entsprechend umgekehrte
Bauweise. Zwar bildet auch hier die Nadel 16 den Ventilkörper
19, und es findet eine grobe Bereichseinstellung mit Hilfe des
Gewindes 18 statt. Jedoch ist hier, anders als bei dem Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 7, der Schwellkörper 7 als hülsenförmig
ausgebildetes zweites Bauteil 6 in dem Gehäuse 2 untergebracht.
Auch die Temperiereinrichtung 10 befindet sich in dem Schwell
körper 7, der seinerseits den Ventilsitz 15 bildet. Mit zu
nehmender Temperatur des Schwellkörpers 7 verkleinert sich der
Durchtrittsquerschnitt 9.
1
Dosierventil
2
Gehäuse, erstes Bauteil
3
Eingangsanschluß
4
Ausgangsanschluß
5
Achse
6
zweites Bauteil
7
Schwellkörper
8
Durchbrechung
9
Durchtrittsquerschnitt
10
Temperiereinrichtung
11
Isolierung
12
zylindrischer Körper
13
Abflachung
14
Bauteil
15
Ventilsitz
16
Nadel
17
Gewinde
18
Abdichtung
19
Ventilkörper
Claims (10)
1. Dosierventil (1) für fließfähige Medien, mit einem einen
Eingangsanschluß (3) und einen Ausgangsanschluß (4) aufweisenden
Gehäuse (2), einem im Gehäuse (2) angeordneten, veränderbaren
Durchtrittsquerschnitt (9), der mit dem Eingangsanschluß (3) und
mit dem Ausgangsanschluß (4) Verbindung hat, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) als erstes Bauteil des Dosier
ventils (1) aus einem ersten Material mit geringem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten besteht, daß ein zweites Bauteil (6)
aus einem zweiten Material mit vergleichsweise größerem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist, das den
Durchtrittsquerschnitt (9) wesentlich bildet oder mitbegrenzt,
und daß eine Temperiereinrichtung (10) zum Einstellen und Regeln
der Temperatur der aus dem ersten und dem zweiten Material
bestehenden Bauteile (2, 6) und damit des Durchtrittsquer
schnitts (9) des Dosierventils (1) vorgesehen ist.
2. Dosierventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das aus dem ersten Material bestehende Gehäuse (2) außen, also
das zweite Bauteil (6) im wesentlichen umgebend vorgesehen ist.
3. Dosierventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchtrittsquerschnitt (9) als Durchbrechung (8) in
einem in das Gehäuse (2) eingesetzten Schwellkörper (7) aus dem
zweiten Material mit dem vergleichsweise größerem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist.
4. Dosierventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchtrittsquerschnitt (9) als Durchbrechung zwischen
einem in das Gehäuse (2) eingesetzten Schwellkörper (7) aus dem
zweiten Material mit dem vergleichsweise größerem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten und dem ersten oder einem weiteren
Bauteil (14) aus dem ersten Material mit dem geringen ther
mischen Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist.
5. Dosierventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperiereinrichtung (10) zum Einstellen und Regeln der
Temperatur der aus dem ersten und dem zweiten Material beste
henden Bauteile (2, 6) und damit des Durchtrittsquerschnitts (9)
des Dosierventils (1) als elektrische Heizung ausgebildet ist.
6. Dosierventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperiereinrichtung (10) zum Einstellen und Regeln der
Temperatur der Bauteile (2, 6) und damit des Durchtrittsquer
schnitts (9) des Dosierventils (1) in dem Gehäuse (2) angeordnet
ist.
7. Dosierventil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß das das Gehäuse (2) bildende Bauteil einen Ventilsitz
(15) aufweist, und daß das den Schwellkörper (7) bildende Bau
teil (6) einen Ventilkörper (19) aufweist.
8. Dosierventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das den Schwellkörper (7) bildende Bauteil (6) aus einem zylin
drischen Körper (12) besteht, der auf seinem Umfang eine über
seine Länge durchgehende Abflachung (13) trägt und der mit
Ausnahme der Abflachung (13) im Gehäuse (2) eingepaßt ist.
9. Dosierventil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß der in das Gehäuse (2) eingesetzte Schwellkörper (7)
aus dem zweiten Material mit dem vergleichsweise größerem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten eine Durchbrechung auf
weist, in der ein zylindrischer Füllkörper aus dem ersten oder
einem Material mit vergleichsweise geringem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist.
10. Dosierventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schwellkörper (7) Bestandteil eines Nadel
ventil ist, das einen über ein Gewinde (17) zusätzlich verstell
baren Ventilkörper (19) aufweist, und daß der Schwellkörper (7)
mit seinem wesentlichen Teil den Ventilsitz (15) oder den Ven
tilkörper (19) bildet.
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