DE10027379C2 - Dosierventil für fließfähige Medien - Google Patents
Dosierventil für fließfähige MedienInfo
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- F16K31/02—Actuating devices; Operating means; Releasing devices electric; magnetic
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dosierventil für fließfähige Medien
mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkma
len. Bei diesen fließfähigen Medien kann es sich um Flüssigkei
ten, aber auch um Gase handeln. Insbesondere werden solche
Dosierventile eingesetzt, wenn es darum geht, eine relativ
geringe Menge des fließfähigen Mediums pro Zeiteinheit genau zu
dosieren bzw. fließen zu lassen.
Ein Dosierventil für fließfähige Medien der angegebenen Art ist
aus der DE 20 56 746 A bekannt. Es weist ein Gehäuse mit einem
Eingangsanschluss und einen Ausgangsanschluss auf. Im Gehäuse
ist zwischen einem Schließkörper und einer Bohrung im Gehäuse
ein veränderbarer Durchtrittsquerschnitt in Form eines Ring
spaltes gebildet, der mit dem Eingangsanschluss und mit dem
Ausgangsanschluss Verbindung hat. Das Gehäuse als erstes Bauteil
des Dosierventils besteht aus einem ersten Material mit geringem
thermischen Ausdehnungskoeffizienten und ist außen angeordnet.
Der Schließkörper als zweites Bauteil besteht aus einem zweiten
Material mit vergleichsweise größerem thermischen Ausdehnungsko
effizienten und ist unter Bildung des Ringspaltes innen angeord
net. Schließkörper und Gehäuse bestehen also aus Meterialien mit
stark unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten und sind
so bemessen, dass bei einer ersten Temperatur das Gehäuse den
Schließkörper unter Sperrung des Strömungskanals fest um
schließt, während bei einer zweiten Temperatur ein Strömungsweg
zwischen dem Gehäuse und dem Schließkörper existiert. Es ist
eine Temperiereinrichtung zum Einstellen und Regeln der Tempera
tur der aus dem ersten und dem zweiten Material bestehenden
Bauteile und damit des Ringspaltes des Dosierventils vorgesehen.
Als Schließkörper ist ein Rotationskörper, insbesondere eine
Kugel, vorgesehen, so dass der Ringspalt eine sehr kurze axiale
Länge aufweist.
Aus der DE 19 85 818 U ist ein Bimetall-Durchflussregler be
kannt, bei dem durch unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffi
zienten zweier Metallteile eine Durchflussöffnung in axialer
Richtung nach Art eines Ventils verkleinert oder vergrößert
wird. Ein axial beweglich geführter Stopfen besitzt auf seinem
Umfang Längsnuten, die jedoch keinen Einfluss auf die Durch
strömung haben. Aus der DE 43 08 297 A1 ist ein Stromventil
bekannt, bei dem ein in einem Gehäuse gegenüber einem Ventilsitz
axial beweglichen Ventilkörper außen mit einer Nut versehen ist,
um eine Mindestdurchströmung auch bei geschlossenem Ventil
sicherzustellen.
Weiterhin sind Dosierventile bekannt, die oft auch als Nadel
ventile bezeichnet werden. Sie besitzen ein Gehäuse, welches
einen Eingangsanschluss und einen Ausgangsanschluss aufweist.
Durch das Gehäuse zieht sich ein Durchtrittsquerschnitt, der
veränderbar ist und der mit dem Eingangsanschluss und mit dem
Ausgangsanschluss in Verbindung steht. Dieser Durchgangsquer
schnitt wird bei den bekannten Nadelventilen von einem Ventil
sitz und einem relativ dazu bewegbaren Ventilkörper bestimmt.
Der Ventilsitz ist meist als konisch gestaltete Durchbrechung
des Gehäuses vorgesehen, zu dem relativ beweglich der Ventil
körper, der als konische Nadel ausgebildet ist, bewegbar ist. Zu
diesem Zweck ist der Ventilkörper bzw. die Nadel mit einem
Gewinde koaxial zum Ventilsitz geführt und kann durch ein von
außen betätigbares Einstellrad mehr oder weniger weit relativ zu
dem Ventilsitz in axialer Richtung verschoben werden. Zwischen
dem Ventilsitz und dem Ventilkörper ist ein kreisringförmiger
Durchgangsquerschnitt gebildet, dessen Größe bei der Verstellung
des Ventilkörpers entsprechend variiert. Da das Gewinde des
Ventilkörpers mehr oder weniger Spiel hat, ist die exakte
koaxiale Ausrichtung zwischen Ventilkörper und Ventilsitz nur
selten gegeben. Der Ventilkörper kann im Rahmen dieses Spiels
eine Kippbewegung ausführen, so dass der kreisringförmige
Durchtrittsquerschnitt über den Umfang gesehen unterschiedliche
Radien erhält. Dies kann bereits dann geschehen, wenn eine
Verstellung des Ventilkörpers stattfindet. Aber auch unter
Durchflussbedingungen kann sich der Ventilkörper durch eine
Kippbewegung verlagern. Dabei wird die Durchtrittsfläche verän
dert, und es verändert sich demzufolge auch die Menge des durch
das Dosierventil fließenden Mediums, was natürlich unerwünscht
ist, weil dies eine genaue Einstellung der Durchflussmenge pro
Zeiteinheit beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der
aufgezeigten Problematik ein Dosierventil zu schaffen, mit
welchem die pro Zeiteinheit durch das Dosierventil geleitete
Menge an fließfähigem Medium genauer und reproduzierbarer
einstellbar ist als bisher.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Dosierventil der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, dass der Durchtrittsquer
schnitt als Durchbrechung in einem in das Gehäuse eingesetzten
Schwellkörper aus dem zweiten Material mit dem vergleichsweise
größerem thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist und
dass das Gehäuse den Schwellkörper umgebend abstützt, so dass
seine unter Wärmeeinfluss stattfindende Gestaltänderung
(Ausdehnung) radial nach innen in Richtung auf die Achse und
damit die Durchbrechung des Dosierventils gerichtet ist.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, das im Stand der Tech
nik bekannte thermodynamisch gesteuerte Dosierventil so zu
gestalten, dass es die durch das Dosierventil geleitete Menge an
fließfähigem Medium genauer und reproduzierbarer zu steuern
gestattet. Dabei wird der Unterschied der thermischen Ausdehnung
zwischen zwei Materialien bei entsprechender Temperierung
benutzt, um den Durchtrittsquerschnitt zu verändern, also einzu
stellen und nach der Einstellung zu regeln, also den Durch
trittsquerschnitt und damit die Menge des durchfließenden
Mediums pro Zeiteinheit konstant zu halten. Die Größe des
Durchtrittsquerschnitts, also die Durchtrittsfläche, ist im
wesentlichen dafür verantwortlich, dass eine bestimmte Menge an
fließfähigem Medium pro Zeiteinheit durch das Dosierventil
hindurchgelassen wird.
Für die Realisierung der Dosierventile gibt es verschiedene
Möglichkeiten, die alle auf dem gleichen Prinzip aufbauen. So
ist der Durchtrittsquerschnitt als Durchbrechung in einem in das
Gehäuse eingesetzten Schwellkörper aus dem zweiten Material mit
dem vergleichsweise größerem thermischen Ausdehnungskoeffizien
ten gebildet. In der einfachsten Form besitzt also der Schwell
körper eine Bohrung als Durchbrechung. Diese Bohrung kann einen
kreisförmigen Durchtrittsquerschnitt bilden, dessen Radius gemäß
der unten angegebenen Formel bestimmend für den zeitlichen
Mengenfluss ist. Beim Aufheizen des Schwellkörpers mit der
Temperiereinrichtung, insbesondere Heizung, wird sich der
Schwellkörper ausdehnen. Da er in dem Gehäuse gelagert bzw.
begrenzt ist, ist seine Ausdehnung in dieser Richtung, also
radial nach außen, vergleichsweise begrenzt. Die wesentliche
Gestaltänderung findet damit in der den Schwellkörper durch
setzenden Durchbrechung statt. Je mehr der Schwellkörper aufge
heizt wird, desto kleiner wird die Durchbrechung und damit der
Radius dieser Durchbrechung.
Das aus dem ersten Material bestehende Gehäuse ist nicht nur
außen vorgesehen, sondern umgibt das zweite Bauteil außen im
wesentlichen. Damit wird das innen angeordnete zweite Bauteil
gezwungen, seine vergleichsweise größeren Ausdehnungen bei
Temperatureinwirkung innerhalb und damit relativ zum Gehäuse
auszuführen. Diese Ausdehnungen werden vorteilhaft in nur eine
Richtung gelenkt.
Die Erfindung berücksichtigt die an sich bekannte Formel, die
als mathematische Grundlage dienen kann, wenn ein durch eine
Verengung fließendes fließfähiges Medium betrachtet wird:
V = π/8 × 1/l × 1/eta × (Pvor - Pnach) × r4.
Hieraus ist erkennbar, dass die pro Zeiteinheit fließende Menge
V des Mediums von der geometrischen Konfiguration des Durch
trittsquerschnittes abhängig ist. Es besteht umgekehrte Propor
tionalität zu der Länge der Verengung in Fließrichtung sowie der
Viskosität des Mediums. Die Menge ist naturgemäß auch von der
Druckdifferenz vor und nach der Verengung abhängig. Ganz wesent
lich wird die Menge jedoch von dem Radius der Verengung, und
zwar in der vierten Potenz, beeinflusst. Anhand dieser Formel
lässt sich erkennen, dass eine besonders feinfühlige Regelung
der Menge pro Zeiteinheit in hohem Maße von der Veränderung des
Radiusses oder einer anderen geometrischen Größe der Verengung
bzw. des Durchtrittsquerschnitts abhängig ist. Hieraus folgt,
dass die Menge pro Zeiteinheit dann besonders feinfühlig, exakt
und reproduzierbar eingestellt werden kann, wenn der Radius der
Durchtrittsfläche besonders einfach, feinfühlig und reprodu
zierbar verändert wird. Die Erfindung nutzt hierzu in geschick
ter Weise das unterschiedliche thermische Ausdehnungsvermögen
zweier Bauteile bzw. zweier unterschiedlicher Materialien
gegeneinander aus. Es kann sich bei diesen beiden Materialien
durchaus um Metalle handeln, beispielsweise um die Paarung von
Stahl und Aluminium. Stahl hat einen thermischen Ausdehnungs
koeffizienten von 10,5.10-6/°K, Aluminium dagegen von 24.10-6/°K.
Es ist aber auch möglich, das eine Bauteil, welches aus dem
Material mit dem vergleichsweise geringeren thermischen Ausdeh
nungskoeffizienten besteht, als metallenen Starrkörper auszu
bilden. Das andere Bauteil, welches aus einem Material mit einem
vergleichsweise höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
besteht, beispielsweise Kunststoff, stellt dann einen Schwell
körper dar, der bei Einwirkung von Wärme seine Gestalt entspre
chend der Differenz der Ausdehnungskoeffizienten sehr viel
stärker ändert als der starre Körper. Um den Querschnitt zu
verändern und damit die durchfließende Menge pro Zeiteinheit
einzuregeln, wird eine Temperiereinrichtung eingesetzt, deren
Temperatur so gestaltet bzw. gerichtet sein muss, dass von ihr
alle Bauteile erfasst werden, die den Durchtrittsquerschnitt
bilden oder mitbilden. Dies zielt darauf ab, auf beide Bauteile
immer eine übereinstimmende Temperatur einwirken zu lassen. Zu
Zwecken der Einstellung der durchfließenden Menge des Mediums
wird diese Temperatur verändert. Wenn die Einstellung erfolgt
ist, wird die Temperatur konstant gehalten, also isotherm gear
beitet. Da es nur auf die Nutzung der Differenz der Ausdehnungs
koeffizienten der beiden Materialien unter Temperatureinwirkung
ankommt, ist es an sich gleichgültig, ob die Temperiereinrich
tung als Heizung oder als Kühlung ausgebildet ist. Auch der
Temperaturbereich, in dem gearbeitet wird, kann entsprechend dem
jeweiligen Anwendungfall gewählt werden. So können der das erste
Bauteil bildende Starrkörper und der das zweite Bauteil bildende
Schwellkörper im wesentlichen auch z. B. Umgebungstemperatur,
insbesondere die Temperatur des fließfähigen Mediums aufweisen,
wobei die Einstellung und Regelung in einem Temperaturbereich
von vielleicht 10°C bis vielleicht 50°C erfolgt, um mit solch
niedrigen Temperaturen bereits den ganzen Verstellbereich zu
definieren. Natürlich wird auch die durchfließende Menge des
Mediums an dem Wärmetausch mehr oder weniger teilnehmen, d. h.
je nach dem aufgezwungenen Temperaturgefälle wird auch Wärme an
das fließende Medium übertragen und damit von dem Dosierventil
hinweggeführt. Durch eine entsprechende Regeleinrichtung für die
Heizung kann jedoch diesem Wärmeverlust leicht begegnet werden.
Eine noch genauere Einstellung und Regelung der Durchflussmenge
kann durch eine Vortemperierung des fließfähigen Mediums
erreicht werden. Das fließfähige Medium und die beiden Bauteile
des Dosierventils werden auf eine übereinstimmende oder im
wesentlichen übereinstimmende Temperatur gebracht, mit der
regelnd gearbeitet wird. Damit ist dann auch der Temperatur
einfluss auf die Viskosität beseitigt bzw. konstant.
Es ist verständlich, dass die Empfindlichkeit und der Einstell
bereich des Dosierventils nach den sich im Einzelfall stellenden
Forderungen gewählt bzw. konstruktiv festgelegt werden kann. Ein
relativ großer Unterschied der thermischen Ausdehnungskoeffi
zienten ergibt einen relativ großen Regelbereich. Die beiden
Materialien können beispielhaft aus folgender Tabelle entspre
chend der gewünschten Differenz der Ausdehnungskoeffizienten
gewählt werden:
Quarz, Kristall: 5,21.10-6/°K
Quarz, geschmolzen: 0,256.10-6/°K
Kupfer: 14,1.10-6/°K
Gold: 13,2.10-6/°K
Aluminium: 23.10-6/°K
Cadmium: 28,8.10-6/°K
Kautschuk: 77,0.10-6/°K
Silber: 18,4.10-6/°K
Guttapercha: 198.10-6/°K
PZ: 9.10-6/°K
PTFE: 55.10-6/°K
PE: 150-300.10-6/°K
PUC: 50-60.10-6/°K
Quarz, Kristall: 5,21.10-6/°K
Quarz, geschmolzen: 0,256.10-6/°K
Kupfer: 14,1.10-6/°K
Gold: 13,2.10-6/°K
Aluminium: 23.10-6/°K
Cadmium: 28,8.10-6/°K
Kautschuk: 77,0.10-6/°K
Silber: 18,4.10-6/°K
Guttapercha: 198.10-6/°K
PZ: 9.10-6/°K
PTFE: 55.10-6/°K
PE: 150-300.10-6/°K
PUC: 50-60.10-6/°K
Auch für die Realisierung der Temperiereinrichtung ergeben sich
verschiedene Möglichkeiten. Eine bevorzugte Möglichkeit stellt
es dar, wenn die Temperiereinrichtung zum Einstellen und Regeln
der Temperatur der aus dem ersten und dem zweiten Material
bestehenden Bauteile und damit des Durchtrittsquerschnitts des
Dosierventils als elektrische Heizung ausgebildet ist. Eine
solche elektrische Heizung lässt sich sehr feinfühlig regeln
bzw. steuern. Es kann eine Regeleinrichtung vorgesehen sein, die
eine konstante Temperatur an dem Schwellkörper und dem Starr
körper einregelt. Dabei wird die Temperatur des Schwellkörpers
oder des anderen Bauteils an einer repräsentativen Stelle mit
Hilfe eines Thermoelementes gemessen. Für die Anordnung der
Heizung an dem Dosierventil ergeben sich verschiedene Möglich
keiten, die sich in ihrer Wirkung nicht sonderlich unter
scheiden. Es ist also vergleichsweise gleichgültig, ob die
Heizung an dem einen oder dem anderen Bauteil angeordnet oder in
diesem Bauteil vorgesehen ist. Entscheidend ist lediglich, ob
und mit welcher Trägheit den beiden Bauteilen die erforderliche
Temperatur aufgeprägt und gehalten werden kann. Die Temperier
einrichtung zum Einstellen und Regeln der Temperatur der Bau
teile und damit des Durchtrittsquerschnitts des Dosierventils
kann auch in dem Gehäuse angeordnet sein.
In der Regel wird die Durchtrittsfläche, die sich senkrecht zu
der Achse des Dosierventils zwischen Eingangsanschluss und
Ausgangsanschluss erstreckt, aus einer Kreisfläche oder einer
Kreisringfläche bestehen. Es ist aber auch möglich, einen davon
abweichenden Querschnitt zu wählen. Es ist aber auch möglich, an
dem Dosierventil gleichsam drei Bauteile zu verwirklichen,
nämlich ein äußeres Gehäuse, ein inneres Bauteil aus einem
ähnlichen Material wie das Gehäuse und einem dazwischen ange
ordneten Schwellkörper. Auch hierbei wird die Differenz zwischen
den Ausdehnungskoeffizienten ausgenutzt, um die Durchtritts
fläche zu verändern. So kann der in das Gehäuse eingesetzte
Schwellkörper aus dem zweiten Material mit dem vergleichsweise
größerem thermischen Ausdehnungskoeffizienten eine Durchbrechung
aufweisen, in die ein zylindrischer Füllkörper aus dem ersten
oder einem Material mit vergleichsweise geringem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten eingesetzt ist.
Schließlich bestehen noch Möglichkeiten, den Gedanken der Erfin
dung auf bekannte Nadelventile anzuwenden bzw. mit solchen
Nadelventilen zu kombinieren. Die mechanische Verstellung des
Nadelventils erbringt dabei eine Grobeinstellung, während die
thermische Veränderung des so gebildeten Querschnitts über den
Schwellkörper dann die Feineinstellung erbringt. So kann der
Schwellkörper Bestandteil eines Nadelventil sein, das einen über
ein Gewinde zusätzlich verstellbaren Ventilkörper aufweist,
wobei der Schwellkörper mit seinem wesentlichen Teil den Ventil
sitz oder den Ventilkörper bildet.
Die Erfindung wird anhand zahlreicher Ausführungsformen weiter
verdeutlicht und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform des
Dosierventils,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform des Dosierventils in
Schnittdarstellung,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des Dosierventils, und
Fig. 5 die schematische Darstellung des Dosierventils als
Bestandteil eines Nadelventils.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch das Dosierventil 1 in einer
ersten sehr einfachen Bauart. Das Dosierventil 1 weist als
erstes Bauteil ein Gehäuse 2 auf, welches aus einem Material
besteht, welches einen vergleichsweise niedrigen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten besitzt. Das Gehäuse 2 kann beispiels
weise aus Metall bestehen. Das Gehäuse 2 weist einen Eingangs
anschluss 3 und einen Ausgangsanschluss 4 auf. Das Gehäuse 2 ist
als im wesentlichen rotationssymmetrischer Körper gestaltet und
besitzt eine Achse 5. Das Gehäuse 2 ist damit gleichsam als
Starrkörper ausgebildet.
Im Innern des Gehäuses 2 bzw. des Dosierventils 1 ist ein
zweites Bauteil 6 untergebracht, welches auch als Schwellkörper
7 bezeichnet wird. Das zweite Bauteil 6 bzw. der Schwellkörper
7 weist konzentrisch zu der Achse 5 eine Durchbrechung 8 auf,
die als Bohrung ausgebildet sein kann. Die Durchbrechung 8 bzw.
Bohrung besitzt einen Durchtrittsquerschnitt 9, der hier als
Kreisfläche ausgebildet ist. Die Durchbrechung 8 bzw. Bohrung
weist über ihre gesamte axiale Länge konstante Abmessungen, also
konstant den Durchtrittsquerschnitt 9 auf.
Es ist eine Temperiereinrichtung 10 vorgesehen, die hier außen
an dem Gehäuse 2 angeordnet und von einer Isolierung 11 abge
deckt ist. Die Temperiereinrichtung 10 kann als Heizung oder
auch als Kühleinrichtung ausgebildet sein. In bevorzugter Aus
führungsform ist die Temperiereinrichtung 10 als elektrische
Heizung ausgebildet und weist Heizwicklungen auf, die außen um
das Gehäuse 2 des Dosierventils 1 gewickelt sind. Aber auch jede
andere Temperiereinrichtung ist geeignet, die eine Veränderung
der Temperatur zu Einstellzwecken und eine Konstanthaltung der
Temperatur der beiden Bauteile noch vollzgener Einstellung er
möglicht. Es versteht sich, dass eine Steuer- bzw. Regeleinrich
tung (nicht dargestellt) vorgesehen ist, um die Temperierein
richtung 10 und damit letztendlich die beiden Bauteile 2 und 6
mehr oder weniger zu erwärmen. Demzufolge wird sich auch der
Durchtrittsquerschnitt 9 verändern. Die von der Temperierein
richtung 10 abgegebene Wärme wird auch in und durch das Gehäuse
2 geleitet, so dass beide Bauteile entsprechend erwärmt werden.
Aufgrund der Verwendung eines Materials mit relativ niedrigem
Ausdehnungskoeffizienten für das Gehäuse 2 stellt jedoch das
Gehäuse 2 gleichsam einen Starrkörper im Vergleich zu dem
Schwellkörper 7 dar. Die Temperiereinrichtung 10 könnte genau so
gut in dem Gehäuse 2 oder andererseits aber auch in dem Bauteil
6 bzw. dem Schwellkörper 7 untergebracht sein. Es ist auch mög
lich, das gesamte Dosierventil 1 in eine Klimakammer zu setzen.
Es versteht sich, dass das durchfließende Medium durch die
beiden Bauteile ebenfalls erwärmt wird, wenn es nicht vortem
periert ist. Diese Erwärmung hält sich jedoch in Grenzen und
kann vernachlässigt bzw. entsprechend berücksichtigt werden, was
durch die Regeleinrichtung der Temperiereinrichtung 10 geschehen
kann. Da die durchfließenden Mengen jedoch relativ gering sind,
beispielsweise im Bereich von < 100 cm3/min, ist der Wärmeverlust
durch das Medium, welches vom Eingangsanschluss 3 durch den
Durchtrittsquerschnitt 9 zu dem Ausgangsanschluss 4 strömt,
nicht besonders groß.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 stellt das Gehäuse
2 gleichsam einen Starrkörper dar, in welchem der Schwellkörper
7 eingespannt ist und in welchem sich der Schwellkörper 7 ab
stützt, so dass seine unter Wärmeeinfluss stattfindende Gestalt
änderung radial nach innen in Richtung auf die Achse 5 gerichtet
ist und sich so im wesentlichen im Bereich des Durchtrittsquer
schnittes 9 bemerkbar macht.
Fig. 3 zeigt eine ganz ähnliche Ausführungsform wie diejenige
der Fig. 1 und 2. Der Schwellkörper 7 bzw. das zweite Bauteil 6
besitzt hier jedoch eine Durchbrechung 8, die sich nach beiden
Endseiten hin konisch erweitert, so dass der Durchtrittsquer
schnitt 9 etwa in der Mitte der axialen Länge als engster
Querschnitt auftritt. Die Temperiereinrichtung 10 ist hier im
Gehäuse 2 vorgesehen, könnte aber auch im Schwellkörper 7
untergebracht sein.
Während die bisher beschriebenen Ausführungsformen im wesent
lichen aus zwei Bauteilen bestanden, die aus Materialien mit
unterschiedlichem Ausdehnungskoeffizienten bestehen, weist das
Ausführungsbeispiel des Dosierventils 1 gemäß Fig. 4 die Beson
derheit auf, dass in einer Bohrung des Schwellkörpers 7 ein
weiteres Bauteil 14 vorgesehen ist, welches aus einem Material
mit im Vergleich zum Schwellkörper 7 geringerem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten besteht. Es kann sich um das gleiche
Material handeln, aus dem auch das Gehäuse 2 besteht, beispiels
weise aus Metall. Das Bauteil 14 kann mit einer Abflachung
versehen sein. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 wirken
sich die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der
Materialien unmittelbar an dem Durchtrittsquerschnitt 9 aus,
d. h. der Durchtrittsquerschnitt 9 wird zum einen von dem einen
Material und zum anderen von dem anderen Material begrenzt. Bei
den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3 war dagegen der Durch
trittsquerschnitt 9 allein durch den Schwellkörper 7 begrenzt.
Die Fig. 5 zeigt die Anwendung der Erfindung auf ein Nadel
ventil. Das so geschaffene Dosierventil 1 besitzt auch hier ein
Gehäuse 2 mit einem Eingangsanschluss 3 und einem Ausgangs
anschluss 4. Koaxial zur Achse 5 bildet der Schwellkörper 7 der
Ausführungsform gemäß Fig. 5 einen Ventilsitz 15, in welchem
eine Nadel 16, die in ihrem Endbereich abgestimmt konisch
ausgebildet ist, einragt. Die Nadel 16 bildet einen Ventilkörper
19, und es findet eine grobe Bereichseinstellung mit Hilfe eines
Gewindes 18 statt. Der Schwellkörper 7 ist als hülsenförmig
ausgebildetes zweites Bauteil 6 in dem Gehäuse 2 untergebracht.
Auch die Temperiereinrichtung 10 befindet sich in dem Schwell
körper 7, der seinerseits den Ventilsitz 15 bildet. Mit zu
nehmender Temperatur des Schwellkörpers 7 verkleinert sich der
Durchtrittsquerschnitt 9. Durch Verdrehen der Nadel 16 im
Gewinde 18 findet eine Grobeinstellung der Durchflussmenge
statt. Sodann wird thermisch weiter eingestellt und geregelt,
indem über die Temperiereinrichtung 10 und der Ventilsitz 15 und
der Ventilkörper 19 mehr oder weniger erwärmt werden. Dies
stellt dann die Feineinstellung und Feinregelung dar.
1
Dosierventil
2
Gehäuse, erstes Bauteil
3
Eingangsanschluss
4
Ausgangsanschluss
5
Achse
6
zweites Bauteil
7
Schwellkörper
8
Durchbrechung
9
Durchtrittsquerschnitt
10
Temperiereinrichtung
11
Isolierung
12
-
13
-
14
Bauteil
15
Ventilsitz
16
Nadel
18
Gewinde
19
Ventilkörper
Claims (10)
1. Dosierventil (1) für fließfähige Medien, mit einem einen
Eingangsanschluss (3) und einen Ausgangsanschluss (4) aufwei
senden Gehäuse (2), einem im Gehäuse (2) angeordneten, veränder
baren Durchtrittsquerschnitt (9), der mit dem Eingangsanschluss
(3) und mit dem Ausgangsanschluss (4) Verbindung hat, wobei das
Gehäuse (2) als erstes Bauteil des Dosierventils (1) aus einem
ersten Material mit geringem thermischen Ausdehnungskoeffizien
ten außen angeordnet ist, ein zweites Bauteil (6) aus einem
zweiten Material mit vergleichsweise größerem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten innen vorgesehen ist, das den Durch
trittsquerschnitt (9) wesentlich bildet oder mitbegrenzt, und
eine Temperiereinrichtung (10) zum Einstellen und Regeln der
Temperatur der aus dem ersten und dem zweiten Material
bestehenden Bauteile (2, 6) und damit des Durchtrittsquer
schnitts (9) des Dosierventils (1) vorgesehen ist, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Durchtrittsquerschnitt (9) als Durch
brechung (8) in einem in das Gehäuse (2) eingesetzten Schwell
körper (7) aus dem zweiten Material mit dem vergleichsweise
größerem thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist und
dass das Gehäuse (2) den Schwellkörper (7) umgebend abstützt, so
dass seine unter Wärmeeinfluss stattfindende Gestaltänderung
radial nach innen in Richtung auf die Achse (5) und damit die
Durchbrechung (8) des Dosierventils (1) gerichtet ist.
2. Dosierventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchtrittsquerschnitt (9) als Durchbrechung (8) zwischen
dem in das Gehäuse (2) eingesetzten Schwellkörper (7) und einem
weiteren in die Durchbrechung (8) eingesetzten Bauteil (14) aus
dem ersten Material mit dem geringen thermischen Ausdehnungs
koeffizienten vorgesehen ist.
3. Dosierventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das aus dem ersten Material bestehende Gehäuse (2) den Schwell
körper (7) im wesentlichen außen umgebend vorgesehen ist,
während das in die Durchbrechung (8) eingesetzte Bauteil (14)
den Schwellkörper (7) innen umgibt, so dass die Ausdehnungen des
Schwellkörpers (7) in nur eine Richtung gelenkt werden.
4. Dosierventil nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechung (8) als sich
axial durch den Schwellkörper (7) erstreckende Bohrung ausge
bildet ist.
5. Dosierventil nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellkörper (7) aus Kunst
stoff besteht.
6. Dosierventil nach einem der Ansprüch 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Temperiereinrichtung (10) zum Einstellen
und Regeln der Temperatur der aus dem ersten und dem zweiten
Material bestehenden Bauteile (2, 6) und damit des Durchtritts
querschnitts (9) des Dosierventils (1) als elektrische Heizung
ausgebildet ist.
7. Dosierventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperiereinrichtung (10) zum Einstellen und Regeln der
Temperatur der Bauteile (2, 6) und damit des Durchtrittsquer
schnitts (9) des Dosierventils (1) in dem Gehäuse (2) angeordnet
ist.
8. Dosierventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass das das Gehäuse (2) bildende Bauteil einen
Ventilsitz (15) aufweist, und dass das den Schwellkörper (7)
bildende Bauteil (6) einen Ventilkörper (19) aufweist.
9. Dosierventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass der in das Gehäuse (2) eingesetzte Schwell
körper (7) aus dem zweiten Material mit dem vergleichsweise
größerem thermischen Ausdehnungskoeffizienten eine Durchbrechung
aufweist, in der ein zylindrischer Füllkörper aus dem ersten
oder einem Material mit vergleichsweise geringem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten vorgesehen ist.
10. Dosierventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Schwellkörper (7) Bestandteil eines
Nadelventil ist, das einen über ein Gewinde (18) zusätzlich
verstellbaren Ventilkörper (19) aufweist, und dass der Schwell
körper (7) mit seinem wesentlichen Teil den Ventilsitz (15) oder
den Ventilkörper (19) bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000127379 DE10027379C2 (de) | 2000-06-02 | 2000-06-02 | Dosierventil für fließfähige Medien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000127379 DE10027379C2 (de) | 2000-06-02 | 2000-06-02 | Dosierventil für fließfähige Medien |
Publications (2)
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