DE10027122A1 - Airbagmodul-Anordnung in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Airbagmodul-Anordnung in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Airbagmodul-Anordnung in einem Kraftfahrzeug, wobei das Airbagmodul in der Fahrgastzelle angeordnet ist und ein geschlossenes Gehäuse aufweist, in dem ein Airbag und ein Gaserzeuger untergebracht sind, und welches einen Austritt für den Airbag besitzt, der sich im Auslösefall öffnet. Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Anordnung zur Verfügung zu stellen, bei der das Airbagmodul nicht nur leicht austauschbar ist, sondern die auch eine einfache Nachrüstung von bisher nicht ausgestatteten Bauteilen mit einem Airbag ermöglicht. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das Airbagmodul (7, 8) an der Außenkontur eines Bauteils (4) befestigt ist, wobei am Anbringungsort im oder am Bauteil (4) eine Stromversorgung (13) für das Airbagmodul (7, 8) vorgesehen ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Airbagmodul-
Anordnung in einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1.
Derartige Airbagmodul-Anordnungen sind üblicher Stand der
Technik. So werden zum Beispiel die Airbagmodule in das Armatu
renbrett oder aber in die Rückenlehnen von Kraftfahrzeugsitzen
eingebaut (DE 196 32 586 A1, DE 195 38 657 A1, EP 0 768 216 A1,
DE 197 29 472 C1, EP 0 751 047 A1, JP 08-230603 A). Nachteilig
an allen diesen bekannten Einbauanordnungen ist, daß eine Nach
rüstung nach Auslösung des Airbags sehr aufwendig ist.
Aus DE 298 08 982 U1 ist eine Kopfstütze bekannt, die eine
nach außen hin offene Aufnahme für ein Airbagmodul besitzt, wel
ches ein Polsterteil aufweist, das zumindest teilweise das Kopf
stützpolster an der Vorderseite der Kopfstütze bildet. Diese
Konstruktion ermöglicht eine leichte Austauschbarkeit des Air
bagmoduls, wenn der Airbag ausgelöst hat. Das verbrauchte Air
bagmodul braucht dazu lediglich aus der Aufnahme herausgezogen
bzw. gedrückt und durch ein neues Modul ersetzt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Airbagmodul-
Anordnung gattungsgemäßer Art zur Verfügung zu stellen, bei der
das Airbagmodul nicht nur leicht austauschbar ist, sondern die
auch eine einfache Nachrüstung von bisher nicht ausgestatteten
Bauteilen mit einem Airbag ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Airbagmodul-
Anordnung gemäß Anspruch 1 gelöst. Bei dieser Anordnung ist das
Airbagmodul nicht wie beim Stand der Technik in das jeweilige
als Befestigungsort vorgesehene Bauteil integriert, also in die
ses eingebaut, sondern es sitzt gewissermaßen auf der "Außen
haut" dieses Bauteils. Dadurch kann es nach Auslösung des Air
bags problemlos vom Bauteil abgenommen und durch ein neues Air
bagmodul ersetzt werden. Als Bauteile für den Anbau des Airbag
moduls kommen insbesondere die Sitze und die Tür-
Innenverkleidungen in Frage.
Diese Anordnung ist für die Nachrüstung von Bauteilen mit
Airbags gedacht. Eine derartige Nachrüstung ist insbesondere bei
Fahrzeugen mit mehreren Sitzreihen, wie z. B. Vans, sinnvoll, de
ren Sitzplätze der hinteren Sitzreihen werksseitig oft nicht mit
Airbags ausgerüstet werden, weil diese Plätze im täglichen Fahr
betrieb häufig unbesetzt bleiben. Durch die erfindungsgemäße Lö
sung besteht nun die Option, derartige Sitzplätze nachträglich
mit Airbags auszustatten, z. B. dann, wenn sie entgegen ursprüng
licher Annahmen des Fahrzeughalters häufig oder ständig belegt
sind. Voraussetzung ist, daß die Bauteile, an denen das Airbag
modul angebaut werden soll, mit einer Stromversorgung für das
Airbagmodul ausgestattet sind.
Diese Stromversorgung kann in Ausgestaltung der Erfindung so
realisiert werden, daß werksseitig am Anbauort des Airbagmoduls
eine an das Bordnetz angeschlossene elektrische Steckverbindung
vorgesehen ist und das Airbagmodul mit einer dazu korrespondie
renden Steckverbindung (z. B. nach dem Male-Female-Prinzip) aus
gestattet ist. Das Airbagmodul braucht dann nur noch an die bau
teilseitige Steckverbindung angeschlossen und in geeigneter Wei
se, z. B. mittels Klettverschlüssen, Druckknöpfen, Clipsen oder
dergl., am Bauteil befestigt zu werden, wobei die entsprechenden
Befestigungsteile und Befestigungs-Gegenteile am Airbagmodul und
am Bauteil vorgesehen sind. Bei einer entsprechenden Wahl der
elektrischen Anbindung des Airbagmoduls an das Bauteil, z. B.
mittels einer Klinken-Steckverbindung, kann diese zur Befesti
gung des Airbagmoduls schon ausreichend sein, so daß die oben
genannten Befestigungsmittel entfallen können. Über die elektri
sche Steckverbindung erfolgt gleichzeitig ein Anschluß des Air
bagmoduls an eine zentrale Airbag-Steuereinrichtung.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt
die Stromversorgung des Airbagmoduls induktiv, wozu am Anbrin
gungsort im Bauteil eine an das elektrische Bordnetz angeschlos
sene Primärspule und im Airbagmodul eine Sekundärspule vorgese
hen ist. Die Primärspule kann schon werksseitig eingebaut, aber
auch nachgerüstet werden. Sie läßt sich nachträglich relativ
problemlos einbauen, indem sie z. B. hinter der Seitenverkleidung
der Türen plaziert wird, oder aber unter dem Bezugsstoff in die
Polsterung eines Sitzes eingeschoben wird. Die Stromversorgung
des Airbagmoduls erfolgt in diesem Falle also kabellos.
Auf Kabelverbindungen kann gänzlich verzichtet werden, wenn
Steuerelektronik und Sensoren für das Auslösen des Airbags in
das Airbagmodul integriert sind, da dann die elektrische Signal
verbindung zur zentralen Airbag-Steuereinrichtung entfallen
kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt in
rein schematischer Weise:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsit
zes, ausgerüstet mit einem Seiten-Airbag
und einem Front-Airbag für einen hinter
diesem Sitz angeordneten, nicht dargestell
ten weiteren Sitz,
Fig. 2 eine Einzelheit A gemäß Fig. 1, und
Fig. 3 eine vergrößerte Einzelheit B gemäß Fig. 2.
Der in Fig. 1 dargestellte Fahrzeugsitz 1 besitzt ein auf
einem Sitz-Untergestell 3 gelagertes Sitzteil 2, eine daran be
festigte Rückenlehne 4 und eine Kopfstütze 5, die über Hal
testangen 6 in der Rückenlehne 4 höhenverstellbar geführt ist.
Am Kraftfahrzeug 1 sind zwei Airbagmodule 7 und 8 befestigt, wo
bei der Airbag des Airbagmoduls 7 als Seiten-Airbag für eine auf
dem Kraftfahrzeugsitz 1 sitzende Person und der Airbag des Air
bagmoduls 8 als Front-Airbag für eine hinter dem Kraftfahrzeug
sitz 1 auf einem weiteren, nicht dargestellten Sitz sitzende
Person fungiert. Diese jeweiligen Funktionen der Airbags können
durch eine entsprechende Schußrichtung, die durch die Ausrich
tung des Airbags im Airbagmodul 7 bzw. 8 und die Lage der Aus
trittsöffnungen festlegbar ist, realisiert werden. Hierin beste
hen die einzigen Unterschiede zwischen den Airbagmodulen 7 und
8, die ansonsten in identischer Weise aufgebaut, am Kraftfahr
zeugsitz 1 befestigt und mit Strom versorgt sind. Die Beschrei
bung der Airbagmodule 7 und 8 erfolgt daher nur anhand des Air
bagmoduls 8, welches in den Fig. 2 und 3 einschließlich seiner
Stromversorgung und Befestigung am Kraftfahrzeugsitz 1 etwas nä
her dargestellt ist.
Das Airbagmodul 8 besteht aus einem geschlossenen Kunst
stoffgehäuse 9, wobei die nicht ersichtliche Austrittsöffnung
durch ein Gelenk (z. B. Filmscharnier) und eine von dessen Enden,
die Austrittsöffnung markierend, umlaufende Sollbruchnaht gebil
det sein kann.
Im Gehäuse 9 sind neben einem nicht dargestellten Gaserzeu
ger und einem ebenfalls nicht gezeigten Airbag als weitere Kom
ponenten eine Sekundärspule 10, ein Puffer-Akku 11 und ein Steu
er- und Sensorteil 12 angeordnet.
Die Stromversorgung des Airbagmoduls 8 erfolgt über eine
Primärspule 13, die unter den Bezugsstoff 14 der Rückenlehne 4
geschoben und am vorgesehenen Anbauort des Airbagmoduls 8 pla
ziert ist. Die Stromversorgung des Airbagmoduls 8 erfolgt also
induktiv, wobei die übertragene Energie im Puffer-Akku 11 ge
speichert wird, der im Rückhaltefall den Gaserzeuger mit Strom
versorgt. Um eine ordnungsgemäße Ladung des Puffer-Akkus 11
überprüfen zu können, ist eine Warnfunktion bei mangelnder Akku-
Ladung vorgesehen.
An das Gehäuse 9 des Airbagmoduls 8 sind Widerhaken 15 ein
stückig angespritzt. Zur Befestigung des Airbagmoduls 8 werden
diese Widerhaken 15 am vorgesehenen Anbauort durch den Bezugs
stoff 14 der Rückenlehne 5 hindurch in deren Polsterung einge
drückt.
Claims (7)
1. Airbagmodul-Anordnung in einem Kraftfahrzeug, wobei das Air
bagmodul in der Fahrgastzelle angeordnet ist und ein ge
schlossenes Gehäuse aufweist, in dem ein Airbag und ein
Gaserzeuger untergebracht sind, und welches einen Austritt
für den Airbag besitzt, der sich im Auslösefall öffnet, da
durch gekennzeichnet, daß das Airbagmodul (7, 8) an der Au
ßenkontur eines Bauteils (4) befestigt ist, wobei am Anbrin
gungsort in oder am Bauteil (4) eine Stromversorgung (13)
für das Airbagmodul (7, 8) vorgesehen ist.
2. Airbagmodul-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß zur Stromversorgung des Airbagmoduls (7, 8) an des
sen Anbauort eine an das Bordnetz angeschlossene, elektri
sche Steckverbindung vorgesehen und das Airbagmodul (7, 8)
mit einer dazu korrespondierenden Steckverbindung ausgestat
tet ist.
3. Airbagmodul-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Stromversorgung des Airbagmoduls (7, 8) induk
tiv erfolgt und dazu am Anbringungsort im Bauteil (4) eine
Primärspule (13) und im Airbagmodul (7, 8) eine Sekundärspu
le (10) vorgesehen ist.
4. Airbagmodul-Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß im Airbagmodul ein Puffer-Akku (11) zur Energie
speicherung vorgesehen ist.
5. Airbagmodul-Anordnung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß in das Airbagmodul (7, 8) eine
Steuerelektronik und Sensoren (12) zur Auslösung des Airbags
integriert sind.
6. Airbagmodul-Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Airbagmodul (7, 8) durch
Klettverschlüsse, Clipse, Druckknöpfe und dergl. am Bauteil
(4) befestigt ist.
7. Airbagmodul-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (9) des Airbagmoduls
(7, 8) auf seiner Befestigungsseite zur Anbringung am Bau
teil (4) mit integrierten Widerhaken (15) ausgestattet ist.
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