DE10253472A1

DE10253472A1 - Fahrzeugausstattungsanteil mit Airbagmodul

Info

Publication number: DE10253472A1
Application number: DE10253472A
Authority: DE
Inventors: Stephan Schütt; Sven Ludwig
Original assignee: ACTS GmbH and Co KG
Current assignee: ACTS GmbH and Co KG
Priority date: 2002-11-16
Filing date: 2002-11-16
Publication date: 2004-06-17

Abstract

Die Erfindung betrifft ein in einer seitlichen Armlehne eines Kraftfahrzeugs untergebrachtes Airbagmodul, mit einem mittels eines Gasgenerators aufblasbaren Airbag zum Schutz der Fahrzeuginsassen, wobei das Airbagmodul zur Veränderung Entfaltungsrichtung des Airbags drehbar gelagert ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein in einer seitlichen Armlehne eines Kraftfahrzeugs untergebrachtes Airbagmodul, mit einem mittels eines Gasgenerators aufblasbaren Airbags zum Schutz der Fahrzeuginsassen, wobei das Airbagmodul zur Veränderung der Entfaltungsrichtung des Airbags drehbar gelagert ist.
Es ist bekannt, Airbagmodule in seitlichen Armlehnen von Kraftfahrzeugen unterzubringen. Die Unterbringung in dieser, in kurzer Distanz zum Insassen befindlichen Position, bietet ein größeres Schutzpotential als die Unterbringung im Bereich der Türen, welche ebenfalls eine gängige Möglichkeit des Einbaus von Seitenairbagsystemen ist.
Die Rahmenbedingungen in Großraumlimousinen (Vans) oder Bussen machen jedoch die Unterbringung der Seitenairbagsysteme in den Armlehnen notwendig. Durch die hier vorherrschende große Variabilität der Sitze und Sitzpositionen können mit dem Verbau der Seitenairbagsysteme im Tür- oder Säulenbereich keine definierten Rahmenbedingungen für den seitlichen Schutz gegeben werden.
Die bisher verwendeten seitlichen Armlehnen mit integrierten Airbag-Systemen sind meist statischer Art, also in ihrer Neigung nicht verstellbar, da für den optimalen Schutz des Insassen bei einer seitlichen Kollision mit einem anderen Fahrzeug oder einem Hindernis eine definierte, auf den Insassen ausgerichtete, Schußrichtung notwendig ist. Bei in ihrer Neigung verstellbaren Armlehnen schaltet man das Airbagsystem in Positionen ab, in denen kein Schutz für den Insassen gewährleistet werden kann. Also beispielsweise in hoch geklappter Position.
So beschreibt die US 5,730,458 ein Airbagsystem, welches in einer seitlichen Armlehne untergebracht ist. Die Armlehne ist durch eine Vertikalbewegung von einer Gebrauchs- in eine Ruheposition schwenkbar. Das Airbagsystem ist innerhalb der Armlehne untergebracht und wird mit der Armlehne verschwenkt. Die Armlehne bleibt hierbei in ihrer Neigung gegenüber der Sitzfläche unverändert.
Die DE 100 23 779 beschreibt eine Airbageinrichtung, welche in einer seitlichen Armlehne untergebracht ist. Die seitlichen Armlehne ist hierbei ebenfalls von einer Gebrauchs- in eine Ruheposition schwenkbar, wobei die Airbageinrichtung in der Ruheposition deaktiviert wird um ein Auslösen bei Nichtbelegung des Sitzes zu vermeiden.
Nachteilig bei den genannten Ausführungsformen ist, daß die Airbageinrichtungen zwar zusammen mit der Armlehne bewegt bzw. in Positionen, in welchen sie keinen Schutz bieten können abgeschaltet werden, eine aktive Anpassung des Airbagsystems an die Neigung der Armlehne erfolgt jedoch nicht.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nachteile im Stand der Technik zu vermeiden und ein Airbagsystem dahingehend zu verbessern, daß eine Anpassung des Airbagsystems an die Neigung der Armlehne zur Sitzfläche erfolgt.
Es wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, zur Sicherung eines Kraftfahrzeuginsassen in einer Unfallsituation ein Airbagmodul, untergebracht in einer seitlichen Armlehne zu verwenden, bei dem die Entfaltungsrichtung des Airbags, d.h die Richtung, in welche der größte Teil des Luftmassen stromes, der vom Gasgenerator zum Aufblasen des Luftsackes erzeugt wird, gelenkt wird, verändert werden kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, das komplette Airbagmodul, bestehend aus Gasgenerator, Airbag und Zündeinrichtung je nach Neigungswinkel der Armlehne zu drehen.
Sinnvollerweise handelt es sich bei der Armlehne um eine seitliche am Sitz angebrachte Armlehne, welche in ihrer Höhe und/oder Neigung bezüglich der Sitzfläche verstellbar ist.
Vorteilhafterweise ist das Airbagmodul in seiner Längsachse drehbar gelagert. Um diese Längsachse ist eine Rotation des Airbagmoduls möglich. Ebenso kann das Airbagmodul um seine Querachse drehbar gelagert sein.
Die Rotationsbewegung kann angetrieben von einem Elektromotor erfolgen.
Eine weiter Ausführungsform sieht vor, daß die Rotationsbewegung über ein Getriebe an die Neigungsverstellung der Armlehne gekoppelt ist. Eine Rotation in 90° Schritten erweist sich als sinnvoll.
An die Rotationspositionen angepaßt sind die Airbagaustrittsöffnungen, welche sich als Sollbruchstellen im Bezug der Armlehne darstellen.
Als Material für den Bezug der Armlehne wird gebräuchlicherweise Stoff oder Leder verwendet, ebenso ist jedoch ein Kunststoffbezug denkbar.
Die Erfindung wird nun im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen an einer konkreten Ausführungsform erklärt.
Es zeigen:
1 einen Fahrzeugsitz mit seitlich angebrachten Armlehnen
2 eine Detailzeichnung des Airbagmoduls untergebracht in einer seitlichen Armlehne
Am Fahrzeugsitz (1) für den Fahrer oder Beifahrer eines Kraftfahrzeuges befinden sich seitlich angebracht die schwenkbar gelagerten Armlehnen (2). Innerhalb der Armlehnen ist das Airbagmodul (3) untergebracht.
Das Airbagmodul (3) besteht im wesentlichen aus dem Gasgenerator (10), und dem hieran befestigten Luftsack (8).
Das Airbagmodul (3) ist um seine Längsachse (5) drehbar gelagert. An der Sitzanbindungsseite der Armlehne sitzt das Kopplungsgetriebe (4). Es besteht aus dem sitzseitigen Zahnrad (7) und dem armlehnenseitigen Zahnrad (6). Das sitzseitige Zahnrad (7) ist fest mit der Sitzlehne verbunden, das armlehnenseitige Zahnrad (6) sitzt auf der Längsachse (5) des Airbagmoduls. Als Längsachse des Airbagmoduls definiert sich eine Verbindungslinie, welche normal zur Entfaltungsrichtung und innerhalb der Entfaltungsebene liegt.
Wird nun die Armlehne von der unteren Gebrauchsposition in die um 90° versetzte Ruheposition verschwenkt, so führt das Airbagmodul (3) eine Rotation um seine Längsachse (5) aus. Dies bewirkt, daß sich die Entfaltungsrichtung des Airbags (8) ändert.
An die Entfaltungsrichtung des Airbags angepaßt sind die Airbagaustrittsöffnungen (11) und (12), welche, je nach Ausführungsform um 90° oder 180° versetzt liegen können.
Im Gegensatz zu einem normalen Seitenairbagmodul benötigt diese drehbare Ausführung 2 oder mehr Austrittsöffnungen.

1.: Kraftfahrzeugsitz
2.: seitliche Armlehne
3.: Airbagmodul
4.: Kopplungsetriebe
5.: Längsachse
6.: armlehnenseitigen Zahnrad
7.: sitzseitige Zahnrad
8.: Airbag
9.: Gasgenerator
10.: Modulgehäuße

Claims

Airbagmodul (3) untergebracht in einer seitlichen Armlehne (2) eines Kraftfahrzeugsitzes (1) bestehend aus einem Gasgenerators (9) und einem entfaltbaren Airbag (8) dadurch gekennzeichnet, daß das Airbagmodul (3) drehbar gelagert und somit die Entfaltungsrichtung des Airbags (8) veränderbar ist.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Airbagmodul (3) in seiner Längsachse drehbar gelagert ist
Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an eine Neigungsveränderung der Armlehne (2) eine Rotation des Airbagmoduls (3) gekoppelt ist.
Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplung der Rotationsbewegung des Airbagmoduls (3) an die Neigung der Armlehne (2) über ein Getriebe (4) erfolgt.
Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsbewegung des Airbagmoduls (3) mittels eines Elektromotors erfolgt.