DE10038087A1 - Fahrzeug mit Insassenschutzvorrichtung - Google Patents
Fahrzeug mit InsassenschutzvorrichtungInfo
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Abstract
Um bei einem Kraftfahrzeug den Schutz eines Insassen, insbesondere bei einem Seitenaufprall, zu verbessern, wird ein Kraftfahrzeug mit einer bei einem Unfall durch Aufblasen sich von einem Dach in einen Fahrzeuginnenraum herab erstreckenden Insassenschutzvorrichtung vorgeschlagen, wobei die Insassenschutzvorrichtung einen Airbag aufweist, der so am Dach des Fahrzeugs angeordnet ist, daß er sich im Falle eines Aufpralls in den Raum zwischen Sitzplätzen entfaltet und wobei die Insassenschutzvorrichtung eine Spannvorrichtung aufweist, die an beiden auf Fahrzeugsitze weisenden Enden der Insassenschutzvorrichtung angreift.
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer bei einem Unfall
durch Aufblasen sich von der Decke herab erstreckenden Insas
senschutzvorrichtung.
Aus der Patentschrift US 3,588,142 A1 ist ein Fahrzeug mit ne
beneinander angeordneten, voneinander beabstandeten Sitzen be
kannt, das Insassenschutzvorrichtungen aufweist, die sich durch
Aufblasen von der Decke herab in den Fahrzeuginnenraum er
strecken. Bei diesem bekannten Fahrzeug sind die Insassen
schutzvorrichtungen oberhalb eines jeden Sitzplatzes angeord
net, so daß sie sich beim Aufblasen vor dem Kopf des jeweiligen
Insassen entfalten. Diese Vorrichtungen bieten keinen Schutz
für die Insassen bei einem Seitenaufprall.
Des Weiteren ist aus der DE 42 07 253 A1 ein Fahrzeug mit einer
Insassenschutzvorrichtung bekannt, die einen unterhalb der
Sitzebene zwischen den Sitzen gelagerten, sich beim Aufblasen
in Richtung nach oben ausdehnenden Airbag enthält. Die Anord
nung einer Insassenschutzvorrichtung unterhalb der Sitzebene
zwischen den Sitzen kann Probleme mit sich bringen, weil in
diesem Bereich nicht in allen Fahrzeugen genügend Raum zum Un
terbringen einer solchen Vorrichtung zur Verfügung steht.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Fahrzeug zu schaffen, das mit einer sich bei einem
Unfall durch Aufblasen von der Decke herab erstreckenden In
sassenschutzvorrichtung ausgestattet ist und den Schutz eines
Insassen, insbesondere bei einem Seitenaufprall, verbessert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fahrzeug mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Gemäß der Erfindung ist ein Kraftfahrzeug mit einer bei einem
Unfall durch Aufblasen sich von der Decke in den Fahrzeuginnen
raum herab erstreckenden Insassenschutzvorrichtung ausgerüstet,
wobei die Insassenschutzvorrichtung einen Airbag aufweist, der
so am Dach des Fahrzeugs angeordnet ist, daß er sich im Falle
eines Aufpralls in einen Raum zwischen Sitzplätzen entfaltet
und wobei die Insassenschutzvorrichtung eine Spannvorrichtung
aufweist. Die Erfindung kann nicht nur bei Einzelsitzen, son
dern auch bei mehreren durch eine Sitzbank gebildeten Sitzplät
zen, beispielsweise einer Fondsitzbank, eingesetzt werden.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß bei einem Sei
tenaufprall die Fahrzeuginsassen, die durch den Aufprall in die
Fahrzeugmitte geschleudert werden durch den Gassack aufgefangen
werden. Die Insassenschutzvorrichtung bildet eine Art Deforma
tionsweg, durch den eine relativ weiche Abbremsung von Bewegun
gen von Fahrzeuginsassen erfolgt. Die Befestigung des Airbags
am Dach und die Anordnung des zusammengefalteten Airbags an
dieser Stelle bietet sich deshalb an, weil dort Raum vorhanden
ist, der nicht für andere Funktionsbestandteile des Fahrzeugs
benötigt wird. Die Spannvorrichtung dient dazu, daß der Airbag
gegen ein seitliches Wegkippen stabilisiert wird. Zur Abstüt
zung der entfalteten Insassenschutzvorrichtung können die Rüc
kenlehnen der Sitze dienen.
Gemäß einer Ausführungsform hat der Airbag eine Quaderform.
Diese ist besonders günstig, weil sie gut in den Raum zwischen
zwei Sitzplätzen hineinpaßt.
Die Spannvorrichtung kann wenigstens ein Zugmittel umfassen,
das mit seinem einen Ende an dem Airbag und mit seinem anderen
Ende an der Fahrzeugkarosserie angreift. Die Karosserie bietet
einen festen Angriffspunkt für die Spannvorrichtung und unter
stützt damit die stabilisierende Wirkung der Zugmittel.
Die Spannvorrichtung kann an der Insassenschutzvorrichtung an
dem in Fahrtrichtung nach vorne und an dem in Fahrtrichtung
nach hinten weisenden Ende angreifen. Dadurch wird die Insas
senschutzvorrichtung in entfaltetem Zustand über seine gesamte
Länge gespannt und dadurch stabilisiert. Zudem kann die Spann
vorrichtung so an einem Bereich des Fahrzeugdaches angreifen,
daß sich die Spannvorrichtung in entfaltetem Zustand diagonal
durch eine Hälfte des Fahrzeuginnenraums erstreckt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Gassack an
Dachspriegeln des Fahrzeugs befestigt. Diese bieten aufgrund
ihrer Stabilität eine günstige Möglichkeit die Schutzvorrich
tung aufzunehmen und dieser beim Entfalten den nötigen Halt zu
geben. Es ist aber auch möglich, den Generator an der A-, B- oder
C-Säule sowie an zusätzlichen Halterungen zu befestigen.
Die Insassenschutzvorrichtung mit der Spannvorrichtung kann un
ter einem Dachhimmel angeordnet sein. Auf diese Weise wird ge
währleistet, daß die Insassenschutzvorrichtung in zusammenge
falteten Zustand nicht sichtbar ist, so daß der optische Ein
druck des Innenraums gewahrt bleibt.
Der Himmel kann zudem perforiert sein, um zu gewährleisten, daß
sich die Insassenschutzvorrichtung im Falle eines Aufpralls
möglichst ungehindert entfalten kann.
Der Gasgenerator kann in unmittelbarer Nähe des Airbags ange
ordnet sein oder - wenn dies aus Platzgründen nicht möglich ist
- beabstandet vom Airbag. Im letzteren Fall ist eine Verbin
dungsleitung zwischen Airbag und Gasgenerator vorgesehen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht (teilweise Schnittdarstellung) ei
nes erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug mit einer sich von
der Decke herab erstreckenden Insassenschutzvorrich
tung und
Fig. 2 eine Einsicht von hinten in das erfindungsgemäße
Kraftfahrzeug gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 ist schematisch ein Fahrzeug 1 dargestellt, das ein
Dach 2, eine Windschutzscheibe 3 ein Lenkrad 4 und einen Sitz 5
aufweist. Damit man die erfindungsgemäße Insassenschutzvorrich
tung 6 besser erkennen kann, ist nur der Beifahrersitz 5 aufge
nommen. Auf eine Darstellung des Fahrersitzes wurde aus diesem
Grund verzichtet. Mit gestrichelten Linien sind die Bereiche
angedeutet, die sich hinter der Insassenschutzvorrichtung 6 be
finden. Der Sitz 5 ist in bekannter Weise nach vorne und nach
hinten (siehe Pfeile A) verschiebbar.
Fig. 1 ist weiterhin eine erfindungsgemäße Insassenschutzvor
richtung 6 in entfaltetem Zustand, d. h. dem Zustand, den die
Vorrichtung nur bei einem Aufprall einnimmt, dargestellt. Nor
malerweise ist die Insassenschutzvorrichtung 6 zusammengefaltet
und nicht sichtbar in dem Fahrzeuginnenraum angeordnet. Die In
sassenschutzvorrichtung 6 besteht aus einem nicht dargestellten
Gasgenerator, einem Gassack 7 und einer Spannvorrichtung 8 in
Form von Fangbändern 8a und 8b. Der Gassack 7 und die Spannvor
richtung 8 sind am Dach 2 befestigt, beispielsweise an nicht
dargestellten Dachspriegeln. In zusammengefaltetem Zustand kön
nen sie unter einem Dachhimmel 9 angeordnet sein, so daß sie
verdeckt und damit nicht sichtbar sind. Das wird im Zusammen
hang mit Fig. 2 noch näher erläutert. Das Fangband 8a ist an
dem in Fahrtrichtung nach vorne weisenden Ende des Gassacks 7
angeordnet, während das Fangband 8b an dem in Fahrtrichtung
nach hinten weisenden Ende des Gassacks angeordnet ist. Die
Fangbänder 8a und 8b erstrecken sich von dem nach unten weisen
den Ende des Gassacks 7 bis zum Dach 2 des Fahrzeugs. Der Gas
sack 7 erstreckt sich in Fahrzeuglängsrichtung über den gesam
ten Bereich, in dem sich ein Fahrzeuginsasse 11 mit seinem nach
vorne und nach hinten verschiebbaren Sitz 5 befinden kann, so
daß sich das Fangband 8a in ausgefaltetem Zustand immer vor dem
Fahrzeuginsassen 11 und der Rücklehne des Fahrzeugsitzes 5 er
streckt und so, daß sich das Fangband 8b immer hinter dem Fahr
zeuginsassen 11 und der Rücklehne des Fahrzeugsitzes 5 er
streckt.
In dem Fahrzeug kann ein Sensor vorgesehen sein, der regi
striert, wenn sich der Fahrzeuginsasse 11 mit dem Sitz 5 in ei
ner extremen Position, d. h. sehr weit vorne oder sehr weit hin
ten befindet. Im Falle eines Aufpralls - oder bei der Verwen
dung eines Precrash-Sensors vor einem bevorstehenden Aufprall -
wird dann der Sitz 5 in eine mittlere Position gefahren, so daß
sich der Insasse 11 bezüglich der Insassenschutzvorrichtung 6
in einer optimalen Position befindet und daß sich der Airbag
optimal an der Lehne des Nachbarsitzes abstützen kann. Es kann
auch ein Sensor vorgesehen sein, der mit einer Sitzbe
legungserkennung ausgerüstet ist, so daß sich die Insassen
schutzvorrichtung nur entfaltet, wenn Insassen vorhanden sind.
Fig. 2 zeigt ebenfalls ein Fahrzeug 1 mit einem Dach 2, zwei
einander benachbarte Fahrzeugsitze 5 und einer Insassenschutz
vorrichtung 6 - bestehend aus einem Gassack 7 und Fangbändern
8b - die sich von dem Dach 2 aus in den zwischen den Fahrzeug
sitzen 5 befindlichen Raum erstreckt. In dem dargestellten Aus
führungsbeispiel verlaufen die Fangbänder 8b von dem nach unten
weisenden Ende des Gassacks 7 bis zu außen liegenden Bereichen
des Dachs 2, so daß sie sich diagonal in einer Hälfte des Fahr
zeuginnenraums erstrecken. Auf der Fahrerseite verläuft das
Fangband 8b von in Fahrtrichtung oben links nach unten rechts.
Auf der Beifahrerseite verläuft das Fangband 8b von in Fahrt
richtung oben rechts nach unten links. Das gleiche gilt für das
in Fig. 2 nicht dargestellte Fangband 8a.
Fig. 2 kann auch entnommen werden, wie der Gassack 7' und die
Fangbänder 8b' in zusammengefalteten Zustand unter dem Dachhim
mel 9 angeordnet sind. In diesem Zustand beeinträchtigen sie
Fahrzeuginsassen nicht. Zudem beanspruchen sie keine Bauraum,
der für andere Funktionsbauteile des Fahrzeugs zur Verfügung
stehen müßte.
Bei einem Seitenaufprall entfaltet sich die Insassenschutzvor
richtung 6 in der in den Zeichnungen dargestellten Weise. Durch
den Gassack 7 können die Insassen von einer Bewegung zur Seite
und vom Aufschlagen auf harte Gegenstände bewahrt bleiben. Die
Fangbänder 8a und 8b dienen dazu, den Gassack in ausgefaltetem
Zustand gegen seitliches Wegkippen zu stabilisieren.
Claims (11)
1. Kraftfahrzeug (1) mit einer bei einem Unfall durch Aufbla
sen sich von einem Dach (2) in einen Fahrzeuginnenraum
herab erstreckenden Insassenschutzvorrichtung(6),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Insassenschutzvorrichtung (6) einen Airbag (7) auf
weist, der so am Dach (2) des Fahrzeugs (1) angeordnet ist,
daß er sich im Falle eines Aufpralls in den Raum zwischen
Sitzplätzen entfaltet und daß die Insassenschutzvorrichtung
(6) eine Spannvorrichtung (8) aufweist, die an beiden auf
Fahrzeugsitze (5) weisenden Enden der Insassenschutz
vorrichtung (6) angreift.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der Airbag (7) quaderförmig ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung (8) wenigstens ein Zugmittel um
faßt, das mit seinem einen Ende an dem Airbag (7) und mit
seinem anderen Ende an der Fahrzeugkarosserie angreift.
4. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
das die Spannvorrichtung (8) an dem in Fahrtrichtung nach
vorne und an dem in Fahrtrichtung nach hinten weisenden
Ende der Insassenschutzvorrichtung (6) angreift.
5. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das an der Fahrzeugkarosserie angreifende Ende der
Spannvorrichtung (8) so an einem Bereich des Fahrzeugdaches
(2) angreift, daß sich die Spannvorrichtung (8) in entfal
tetem Zustand der Insassenschutzvorrichtung (6) diagonal
durch eine Hälfte des Fahrzeuginnenraums erstreckt.
6. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Airbag (7) an Dachspriegeln, an der A-, B- oder an
der C-Säule befestigt ist.
7. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Insassenschutzvorrichtung (6) mit der Spannvorrich
tung (8) in zusammengefaltetem Zustand unter einem Dachhim
mel (9) angeordnet ist.
8. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dachhimmel (9) perforiert ist.
9. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Insassenschutzvorrichtung (6) Verbindungsleitung zu
einem Gasgenerator ausgestattet ist.
10. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Insassenschutzvorrichtung (6) mit einer Sitzbele
gungserkennung verbunden ist.
11. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Insassenschutzvorrichtung (6) mit einem Sensor ver
bunden ist, der registriert, wenn sich der Sitz (5) in ei
ner extremen Position befindet und diesen im Falle eines
Aufpralls in eine mittlere Position fährt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000138087 DE10038087A1 (de) | 2000-08-04 | 2000-08-04 | Fahrzeug mit Insassenschutzvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000138087 DE10038087A1 (de) | 2000-08-04 | 2000-08-04 | Fahrzeug mit Insassenschutzvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10038087A1 true DE10038087A1 (de) | 2002-02-14 |
Family
ID=7651326
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000138087 Withdrawn DE10038087A1 (de) | 2000-08-04 | 2000-08-04 | Fahrzeug mit Insassenschutzvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10038087A1 (de) |
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Legal Events
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