DE10026290A1 - Zylinderkurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Zylinderkurbelgehäuse für eine BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Bei einem Zylinderkurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine, wobei der Grundkörper 1 aus einem ersten Material A und die Zylinderwandungen 2 aus einem zweiten Material B bestehen, wird vorgeschlagen, dass zwischen den beiden Materialien A, B eine gitterartige Bewehrung 3 vorgesehen ist. Und bei einem Verfahren zur Herstellung dieses Zylinderkurbelgehäuses wird vorgeschlagen, dass die gitterartige Bewehrung 3 in eine Gussform für das Zylinderkurbelgehäuse eingesetzt wird, woraufhin dann die beiden Materialien A, B in die Gussform eingebracht werden. DOLLAR A Vorschlagsgemäß wird ein Zylinderkurbelgehäuse sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Zylinderkurbelgehäuses bereitgestellt, welche besonderes einfach und kostengünstig realisierbar sind.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zylinderkurbelgehäuse für eine Brenn
kraftmaschine, wobei der Grundkörper aus einem ersten Material und die
Zylinderwandungen aus einem zweiten Material bestehen. Ferner betrifft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelge
häuses.
Es ist bekannt, in Zylinderkurbelgehäusen aus untereutektischem Aluminium
Zylinderlaufbuchsen aus Grauguss einzugießen oder einzupressen, um die
geforderte Verschleißfestigkeit sicherzustellen. Beim Eingießen oder Ein
pressen der Zylinderlaufbuchsen tritt jedoch häufig das Problem auf, dass
zwischen dem Zylinderkurbelgehäuse und den Zylinderlaufbuchsen eine nur
unzureichende mechanische Verbindung zustande kommt.
Des weiteren ist es bekannt, bei Zylinderkurbelgehäusen aus übereutekti
schem Aluminium verschleißfeste Zylinderlaufflächen durch galvanisches
Beschichten oder durch Freilegen von eingelagerten Primärsiliziumpartikeln
zu erhalten. Dies hat aber den Nachteil, dass die Zylinderlaufflächen nur ei
ne äußerst dünne verschleißbeständige Schicht aufweisen, so dass an die
Bearbeitung der Zylinderlaufflächen strengste Anforderungen gestellt werden
müssen.
Außerdem ist es aus der Druckschrift DE 43 10 491 A1 bekannt, einen aus
einer Aluminiumlegierung bestehenden Hubkolben einer Brennkraftmaschine
zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit mit einer zumindest teilweisen Laufflä
chenbewehrung auszustatten. Dabei kann die Bewehrung als eine kunst
harzgebundene Graphitschicht mit eingelagerten Metallpartikeln, eine dünne
aufgeklebte Metallfolie oder eine verankerte Metallplatte ausgeführt sein.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Zy
linderkurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine zu schaffen, welches einen
leicht bearbeitbaren Grundkörper sowie verschleißfeste Zylinderlaufflächen
aufweist und einfach sowie kostengünstig herstellbar ist. Außerdem soll auch
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Zylinderkurbelgehäuses bereit
gestellt werden.
Gelöst wird der erste Teil der Aufgabe, indem zwischen den beiden Materia
lien für den Grundkörper und die Zylinderwandungen eine gitterartige Be
wehrung vorgesehen ist. Dadurch können diese beiden Materialien bei der
Herstellung des Zylinderkurbelgehäuses im Bereich der Bewehrung ineinan
der fließen, so dass eine ideale Verankerung des zweiten Materials für die
Zylinderwandungen in dem ersten Material für den Grundkörper realisiert ist.
Gleichzeitig wird durch die gitterartige Bewehrung bei der Herstellung des
Zylinderkurbelgehäuses verhindert, dass das weniger verschleißarme erste
Material für den Grundkörper bis zu den stark verschleißbeanspruchten Zy
linderlaufflächen vordringen kann.
Besteht die gitterartige Bewehrung aus einem gut wärmeleitfähigen Material,
so ist in diesem Bereich zudem ein sehr guter Wärmefluss zwischen den
beiden Materialien möglich, wodurch die thermische Belastung des Zylinder
kurbelgehäuses wesentlich reduziert und eine hohe Lebensdauer sicherge
stellt ist.
Zweckmäßig ist die gitterartige Bewehrung als ein Drahtgewebe mit einer
Maschenweite von ca. 0,1 bis 1,0 Millimetern ausgeführt. Das genaue Maß
der Maschenweite sollte dabei auf die Viskositäten der beiden Materialien im
geschmolzenen Zustand abgestimmt sein, damit die Materialien für das
Grundgehäuse und die Zylinderwandungen gerade noch durch die Maschen
des Drahtgewebes hindurch ineinander fließen können.
Besonders zweckmäßig weist die gitterartige Bewehrung auf der dem
Grundkörper zugewandten Seite größere Öffnungen auf als auf der den Zy
linderwandungen zugewandten Seite. Somit ist die Bewehrung auf den be
vorzugten Fall abgestimmt, dass das Material für den Grundkörper im ge
schmolzenen Zustand eine geringere Viskosität aufweist als das Material für
die Zylinderwandungen.
Damit bei der Herstellung des Zylinderkurbelgehäuses keine Gießprobleme
auftreten, lässt die gitterartige Bewehrung jeweils die stegartigen Bereiche
zwischen benachbarten Zylinderwandungen frei, so dass diese stegartigen
Bereiche ausschließlich aus dem zweiten Material für die Zyünderwandungen
bestehen.
Des weiteren sind zur Vermeidung von Gießproblemen bei der Herstellung
des Zylinderkurbelgehäuses im Grundkörper Stichkanäle und/oder Eingieß
düsen zum Einbringen des zweiten Materials für die Zylinderwandungen vor
gesehen.
Verfahrensgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem bei der Herstellung des
Zylinderkurbelgehäuses die gitterartige Bewehrung in eine Gussform für das
Zylinderkurbelgehäuse eingesetzt wird, woraufhin dann die beiden Materia
lien in die Gussform eingebracht werden. Somit kann die Herstellung des Zy
linderkurbelgehäuses einfach und kostengünstig erfolgen, da hierzu keine
separaten Zylinderlaufbuchsen gefertigt und eingepasst werden müssen und
auch keine aufwendige Bearbeitung der Zylinderlaufflächen zum Einsatz
kommt.
Haben die beiden Materialen für den Grundkörper und die Zylinderwandun
gen im geschmolzenen Zustand deutlich unterschiedliche Viskositäten, wo
bei das erste Material für den Grundkörper im geschmolzenen Zustand eine
geringere Viskosität aufweist als das zweite Material für die Zylinderwandun
gen, so sollte zuerst das Material für den Grundkörper und dann das Material
für die Zylinderwandungen in die Gussform eingebracht werden. Auf diese
Weise wird selbst bei einem besonders hochviskosen zweiten Material ver
hindert, dass dieses Material durch die Bewehrung hindurch in den Bereich
des Grundkörpers gelangen kann, da nun lediglich die in der Gussform
verbleibenden Hohlräume für die Zylinderwandungen ausgefüllt werden.
Natürlich können die beiden Materialien aber auch gleichzeitig in die Guss
form eingebracht werden, sofern sich deren Viskositäten im geschmolzenen
Zustand nicht zu stark voneinander unterscheiden.
Gemäß einer Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens wird das
zweite Material für die Zylindermrandungen unter erhöhtem Druck in die
Gussform eingebracht. Dadurch ist gewährleistet, dass das Drahtgewebe
nicht an die Wand der Gussform gedrückt wird, so dass die Verschleißfestig
keit der Zylindermrandungen nicht beeinträchtigt wird, und dass das zweite
Material den Bereich zwischen dem Grundkörper beziehungsweise dem
Drahtgewebe und der Gussform vollständig ausfüllt, so dass dort keine Luft
einschlüsse verbleiben.
Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden
Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Zylinderkurbel
gehäuse; und
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Zylinderkurbelgehäuse aus Fig. 1.
Das dargestellte Zylinderkurbelgehäuse weist einen Grundkörper 1 aus ei
nem leicht bearbeitbaren ersten Material A und darin angeordnete Zylinder
wandungen 2 aus einem besonders verschleißarmen zweiten Material B auf.
Das erste Material A ist eine Umschmelzlegierung, die im geschmolzenen
Zustand eine erste Viskosität VA aufweist, und das zweite Material B ist eine
übereutektische Aluminiumlegierung, die im geschmolzenen Zustand eine
zweite Viskosität VB aufweist, wobei die erste Viskosität VA geringer ist als
die zweite Viskosität VB.
Der Grundkörper 1 und die Zylinderwandungen 2 beziehungsweise das erste
Material A und das zweite Material B sind mittels einer gitterartigen Beweh
rung 3 aus einem engmaschigen Drahtgewebe voneinander getrennt. Dieses
Drahtgewebe ist so ausgelegt, dass es die unterschiedlichen Viskositäten
VA, VB der beiden Materialien A, B berücksichtigt, indem es zur Seite des
ersten Materials A für den Grundkörper 1 größere Öffnungen aufweist als zur
Seite des zweiten Materials B für die Zylinderwandungen 2. Zudem ist das
Drahtgewebe so geformt, dass es die stegartigen Bereiche 4 zwischen be
nachbarten Zylindermrandungen 2 freilässt und dort lediglich eine Einsatte
lung 5 aufweist.
Damit zwischen den beiden Materialien A, B ein guter Wärmeübergang mög
lich ist, besteht das Drahtgewebe aus einem gut wärmeleitfähigen Material
C, wie zum Beispiel Stahl und gehen die beiden Materialien A, B im Bereich
der gitterartigen Bewehrung 3 ohne Lufteinschlüsse ineinander über.
Für die Herstellung des dargestellten Zylinderkurbelgehäuses wird zunächst
die gitterartige Bewehrung 3 in eine Gussform eingesetzt und werden dar
aufhin die Materialien A, B für den Grundkörper 1 und die Zylinderwandun
gen 2 im geschmolzenen Zustand auf der jeweiligen Seite der Bewehrung 3
in die Gussform eingebracht. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das zweite Mate
rial B für die Zylinderwandungen 2 leicht zeitversetzt und/oder mit leicht hö
herem Gießdruck in die Gussform eingebracht wird, um im Bereich der Be
wehrung 3 ein gutes Ineinanderfließen der beiden Materialien A, B zu errei
chen. Das Einbringen des ersten Materials A erfolgt im Bereich der Lager
stuhlwände des Grundkörpers 1 und das Einbringen des zweiten Materials B
erfolgt über Stichkanäle und/oder Eingießdüsen im Bereich des Kurbelhau
ses des Grundkörpers 1.
Claims (9)
1. Zylinderkurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine, wobei der Grund
körper aus einem ersten Material und die Zylinderwandungen aus ei
nem zweiten Material bestehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den beiden Materialien (A, B) eine gitterartige Beweh
rung (3) vorgesehen ist.
2. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die gitterartige Bewehrung (3) aus einem gut wärmeleitfähigen
Material besteht.
3. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die gitterartige Bewehrung (3) als ein Drahtgewebe mit einer
Maschenweite von ca. 0,1 bis 1,0 Millimetern ausgeführt ist.
4. Zylinderkurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass die gitterartige Bewehrung (3) so ausgestaltet ist,
dass sie auf der dem Grundkörper (1) zugewandten Seite größere Öff
nungen aufweist als auf der den Zylinderwandungen (2) zugewandten
Seite.
5. Zylinderkurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die gitterartige Bewehrung (3) die stegartigen Be
reiche (4) zwischen benachbarten Zylinderwandungen (2) frei lässt.
6. Zylinderkurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass im Grundkörper (1) Stichkanäle und/oder Eingieß
düsen zum Einbringen des zweiten Materials (B) für die Zylinderwan
dungen (2) vorgesehen sind.
7. Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die gitterartige
Bewehrung (3) in eine Gussform für das Zylinderkurbelgehäuse einge
setzt wird, woraufhin dann die beiden Materialien (A, B) in die Gussform
eingebracht werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst das
erste Material (A) für den Grundkörper (1) und dann leicht zeitversetzt
das zweite Material (B) für die Zylinderwandungen (2) in die Gussform
eingebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
zweite Material (B) unter leicht erhöhtem Druck in die Gussform einge
bracht wird.
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