DE10024832C2

DE10024832C2 - Weichelastisches Polster

Info

Publication number: DE10024832C2
Application number: DE10024832A
Authority: DE
Inventors: Reinhold Schneider-Nieskens
Original assignee: Thaemert Orthopaedische Hilfsmittel GmbH and Co KG
Current assignee: Thaemert Orthopaedische Hilfsmittel GmbH and Co KG
Priority date: 2000-05-19
Filing date: 2000-05-19
Publication date: 2003-04-30
Anticipated expiration: 2020-05-20
Also published as: US20010042270A1; DE10024832A1; ITTO20010449A0; ES2197753A1; ITTO20010449A1; US6627306B2; ES2197753B1

Description

Die Erfindung betrifft ein weichelastisches Polster aus Silikon oder einem mehrkomponentigen PU-Elastomer zur Verwendung mit einem orthopädischen Hilfsmittel, insbesondere einer Einlage.

Es ist wünschenswert, auf eine derartige weichelastische Einlage, die meistens aus Silikon besteht, jedoch auch aus anderen, vergleichbaren Materialien bestehen kann, einen Textilbezug aufzubringen, da ein solcher Textilbezug auf der Haut als angenehmer empfunden wird als Silikon und zudem ein Rutschen und Verschieben der anliegenden Körperteile entlang des Textilbezuges wesentlich einfacher möglich ist als entlang einer Silikonoberfläche. Insbesondere bei Einlagen, insbesondere Fußeinlagen, ist ein derartiger Textilbezug vorteilhaft, da der Fuß dann auf dem Textilbezug in den Schuh hineingleiten kann.

Aus der DE 196 40 263 A1 ist ein Polsterformkörper bekannt, der auch als Schuheinlage oder als orthopädisches Polsterteil eingesetzt werden kann. Auf diesen Polsterformkörper ist ein Textilmaterial aufgebracht und fest mit diesem verbunden. In der DE 75 02 724 U ist eine Textilabdeckung für ein Schaumstoff-Matratzenkern beschrieben. Der Textilüberzug kann dabei mehrlagig ausgebildet sein, wobei die Lagen untereinander verbunden sind. Die hier beschriebenen Textilbezüge sind nicht zur Verarbeitung mit Silikon oder anderen mehrkomponentigen PU-Elastomeren vorgesehen.

Es hat sich jedoch als außerordentlich schwierig herausgestellt, auf Silikon eine derartige Schicht aufzukleben oder aufzulaminieren. Auch das Aufbringen einer textilen Schicht auf das noch flüssige Silikon ist sehr schwierig, da das Textil von dem Silikon dann in der Regel vollständig durchsetzt wird und kein sauberer Textilbezug herstellbar ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein weichelastisches Polster aus Silikon oder aus einem mehrkomponentigen PU-Elastomer zur Verwendung mit einem orthopädischen Hilfsmittel, insbesondere einer Einlage zu schaffen, das einen Textilbezug aufweist und besonderes einfach herstellbar ist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Nach dem Grundgedanken der Erfindung ist auf dem weichelastischen Polster ein mindestens zweilagiger Textilverbund angeordnet. Dadurch wird es möglich, eine Lage des Textilverbundes speziell zur Haftung oder Verbindung mit dem weichelastischen Polster vorzusehen. Auf diese Weise bleibt eine saubere textile Außenschicht erhalten.

Der Textilverbund weist bevorzugt ein Decktextil auf, das zur Kontaktierung des menschlichen Körpers vorgesehen ist und daher auf der Seite des Textilverbundes angeordnet ist, die von dem weichelastischen Polster abgewandt ist. Im Ergebnis wird diese Schicht durch den Textilverbund mit dem weichelastischen Polster verbunden. Der Textilverbund weist weiterhin bevorzugterweise eine Folie auf, auf der das Decktextil aufkaschiert ist. Dieser Textilverbund kann nun einfach in ein Werkzeug zur Herstellung des weichelastischen Polsters eingelegt und hinterspritzt werden. Die Folie verhindert dabei, daß das Material zur Herstellung des weichelastischen Polsters, insbesondere das Silikon, in das Decktextil eindringt. Zur Haftung der Folie direkt auf dem Silikon sollte das Werkzeug auf mindestens 120° bis 150°C erhitzt werden. Die Folie wird bevorzugt von einer Polyurethanfolie gebildet, da diese besonders einfach handhabbar ist, sich der Textilbezug einfach auf die Polyurethanfolie aufkaschieren läßt und diese eine sichere Abschirmung gegen das Silikon gewährleistet.

In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Textilverbund ein zweites Textilgewebe auf, das zur Verbindung mit dem weichelastischen Polster bestimmt ist. Dieses Textilgewebe kann ein besonders einfaches Textilgewebe oder auch ein Strickmaterial sein, das vergleichsweise grobmaschig ist und ein Eindringen des Materials zur Herstellung des weichelastischen Polsters besonders gut ermöglicht. Das weichelastische Polster ist aus Silikon und/oder aus einem mehrkomponentigem PU-Elastomer gebildet, da sich dieses besonders einfach verarbeiten läßt.

Der Textilverbund besteht in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung aus einer beidseitig kaschierten Folie, wobei auf einer Seite das Decktextil und auf der anderen Seite das zweite Textilgewebe angeordnet ist. Der Textilverbund ist also günstigerweiser dreilagig ausgebildet, wobei auch durchaus weitere Lagen vorgesehen sein können, insbesondere dann, wenn dadurch besondere Vorteile bei der Verbindung der einzelnen Lagen oder Schichten erreicht werden können. Es ist auch denkbar, die Folie durch ein vergleichsweise undurchlässiges Textilgewebe zu ersetzen, so daß ein Decktextil, dann eine für das Silikon undurchlässige Zwischenlage, beispielsweise aus einem Textil, und ein zweites Textilgewebe zur Verbindung des Textilverbundes mit dem Polster Verwendung findet.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der einzigen Figur der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert.

In der Figur ist eine schematische Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Polsters dargestellt, bei dem das eigentliche Polster 1 und der darauf angeordnete Textilverbund 2 dargestellt sind. Der Textilverbund 2 ist dabei zur besseren Deutlichkeit vergrößert dargestellt. Der Textilverbund 2 weist als oberste Lage ein Decktextil 5 auf, das auf eine Polyurethanfolie 4 aufkaschiert ist. Auf die Rückseite der Polyurethanfolie 4 ist ein einfaches Textilgewebe 3 aufkaschiert. Dieser gesamte Textilverbund 2 wird nun in ein Werkzeug eingelegt und mit Silikon hinterspritzt, wobei die Polyurethanfolie 4 verhindert, daß das Silikon in das Decktextil 5 eindringt. Das Silikon dringt jedoch in die zweite Textilschicht 3 ein und sorgt auf diese Weise für eine Verbindung zwischen dem weichelastischen Polster 1 und dem Textilverbund 2. Nach dem Ausvulkanisieren des Silikons wird der Überstand entsprechend der gewünschten Form des Polsters abgeschnitten oder gestanzt. Insbesondere kann auf diese Weise eine Fußeinlage mit einem Textilbezug hergestellt werden.

Claims

1. Weichelastisches Polster aus Silikon oder einem mehr komponentigen PU-Elastomer zur Verwendung mit einem orthopädischen Hilfsmittel, insbesondere einer Einlage, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem weichelastischen Polster (1) ein mindestens zwei lagiger Textilverbund (2) angeordnet ist, wobei eine Lage des Textilverbundes (2) zur Haftung oder Verbindung mit dem weich elastischen Polster vorgesehen ist.

2. Polster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilverbund (2) ein Decktextil (5) aufweist.

3. Polster nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilverbund (2) eine Folie aufweist.

4. Polster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine Polyurethanfolie (4) ist.

5. Polster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilverbund (2) ein zweites Textilgewebe (3) aufweist.

6. Polster nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Textilgewebe (3) zur Verbindung mit dem weichelastischen Polster (1) bestimmt ist.

7. Polster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilverbund (2) aus einer beidseitig kaschierten Folie besteht, wobei auf einer Seite das Decktextil (5) und auf der anderen Seite das zweite Textilgewebe (3) angeordnet ist.

8. Polster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilverbund (2) dreilagig ausgebildet ist.