DE10016023A1 - Optische Vorrichtung zur gleichzeitigen Mehrfachmessung mittels Polarimetrie und Spektrometrie sowie Verfahren zur Regelung/Überwachung physikalisch-chemischer und biotechnischer Prozesse mittels dieser Vorrichtung - Google Patents
Optische Vorrichtung zur gleichzeitigen Mehrfachmessung mittels Polarimetrie und Spektrometrie sowie Verfahren zur Regelung/Überwachung physikalisch-chemischer und biotechnischer Prozesse mittels dieser VorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere eine optische Durchfluss-Messküvette für die kombinierte Benutzung der Spektrometrie und der Polarimetrie zur gleichzeitigen Bestimmung mehrerer Messgrößen bei physikalisch-chemischen und biotechnischen Prozessen, gleichzeitig bei mehreren optischen Schichtdicken. Die Spektrometrie ist insbesondere im Ultraviolett-Bereich (UV), sichtbaren Bereich (Licht) und nahen Infrarot-Bereich (NIR) der elektromagnetischen Strahlung zur Detektion von gelösten Substanzen in durchfließendem Medium möglich.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere eine optische Durchfluss-
Messküvette für die kombinierte Benutzung der Spektrometrie und der Polarimetrie
zur gleichzeitigen Bestimmung mehrerer Messgrößen bei physikalisch-chemischen
und biotechnischen Prozessen. Die Spektrometrie ist insbesondere im Ultraviolett-
Bereich (UV), sichtbaren-Bereich (Licht) und nahen Infrarot-Bereich (NIR) der
elektromagnetischen Strahlung zur Detektion von gelösten Substanzen in
durchfließendem Medium möglich.
Bei der Überwachung und Regelung physikalisch-chemischer und biotechnischer
Prozesse, beispielsweise in der Chemie, Pharmazie, Biotechnologie, Umwelttechnik
und der Medizin, müssen häufig Eigenschaften von Substanzen in Lösung
kontinuierlich und ohne zeitliche Verzögerung quantitativ erfasst werden; zu
bestimmende oder zu erfassende Messgrößen können u. a. die Konzentration
und/oder die optische Aktivität sein.
Sowohl in der chemischen Analytik, als auch der Prozessregelung wie beispielsweise
chemische Umsetzung und die Regelung der biologischen Vorgänge in Bioreaktoren
müssen häufig Eigenschaften von Substanzen in Lösung (beispielsweise die Konzen
tration und/oder die optische Aktivität) kontinuierlich und ohne zeitliche Verzögerung
quantitativ erfasst werden. Eine prinzipielle Möglichkeit der technischen Ausgestaltung
solcher Messaufgaben besteht in der kontinuierlichen Entnahme und Rückführung von
Messgut sowie einer Messung in dem erzeugten "Nebenstrom-" oder "Mess-Kreislauf"
mit den optischen Analyseverfahren in Durchflussküvetten. Bei gewissen analytischen
Verfahren, beispielsweise chromatographischen, die stets mit optisch klaren Medien
arbeiten, kann auch eine Messung im gesamten Flüssigkeitsmedium, also im
Hauptstrom (hier dem Eluat), zwingend werden. Optische Messgeräte, die Durchfluss
küvetten enthalten, sowie modulare Durchflussküvetten für optische Messungen sind
seit langem bekannt und existieren in großer Anzahl mit unterschiedlicher Ausge
staltung. Allerdings sind diese Durchflussküvetten überwiegend für eine einzige
spezielle Messaufgabe konzipiert, so dass eine Kombination verschiedener Messver
fahren dann notwendigerweise in einer Hintereinander-Schaltung verschiedener
Messgeräte oder Messaufbauten besteht. Dadurch ist es nicht möglich, gleichzeitige
Messungen verschiedener Messgrössen in derselben Probe durchzuführen.
Außerdem werden Flüssigkeitsinkremente in den jeweiligen Mess-Strecken meist
deutlich miteinander vermischt, dies führt beispielsweise zu einer Verminderung der
Trennschärfe analytischer Verfahren. Eine Summation solcher Effekte durch Addition
mehrerer Mess-Strecken ist daher sehr unvorteilhaft. Ein weiteres Problem kann sich
ergeben, wenn der Nebenstrom aus einer sterilen Flüssigkeit (beispielsweise aus
einem Bioreaktor) besteht: Je mehr mechanische Verbindungen im Messkreislauf
existieren, um so größer ist die Gefahr einer bakteriellen Kontamination.
Darüber hinaus wäre es von Vorteil, wenn einerseits die Messküvette und
andererseits das Mess-System (Elektronik, Strahlungsquellen, Detektoren usw.)
räumlich von einander getrennt angeordnet sind, damit die Möglichkeit besteht, auch
in explosionsgefährdeten und/oder in unter starkem elektromagnetischen Einfluss
stehenden Bereichen bei verschieden einstellbaren Temperaturen und bei in der
Küvette herrschenden Überdruck messen zu können.
Die DE 199 11 265.7 (Anmeldetag: 13.03.1999) beschreibt eine Vorrichtung unter
Anwendung von Polarimetrie und IR-Spektrometrie, allerdings speziell auf die
Messung der Glukosekonzentration in Gewebeflüssigkeiten ausgerichtet, wobei
jedoch keine gleichzeitige Messung verschiedener messgrößen in einem weiten
spektrometrischen und polarimetrischen Bereich möglich ist.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist daher die Entwicklung einer Vorrichtung,
insbesondere einer Durchflussküvette für kombinierte optische Messungen in
flüssigem Messgut mittels Spektrometrie und Polarimetrie, die quantitative Messungen
praktisch ohne zeitliche Verzögerung erlaubt. Die Messvorrichtung zusammen mit den
notwendigerweise mit ihr verbundenen Aufbauelementen auf der einen Seite sowie
Mess-System (Elektronik, Strahlungsquellen, Detektoren usw.) auf der anderen Seite
sollen bevorzugt räumlich getrennt voneinander angeordnet sein. Als spektrome
trisches Messverfahren sollen die sogenannte UV-Spektrometrie (Wellenlängenbe
reich (Δλ): von 0,2 bis 0,4 µm, UV: Ultraviolett-Strahlung), die Licht-Spektrometrie
(Wellenlängenbereich (Δλ): von 0,4 bis 0,8 µm) und die NIR-Spektrometrie (Wellen
längenbereich (Δλ): von 0,8 bis 2,5 µm, NIR: Nahe Infrarot-Strahlung) anwendbar
sein, und zwar Messungen in wahlweise einer, zwei oder auch allen drei
Wellenlängenbereichen gleichzeitig und/oder Messungen bei mehreren Wellenlängen
in einem oder allen genannten Wellenlängenbereichen. Darüber hinaus soll die Option
bestehen, unterschiedliche optische Weglängen (Schichtdicken) quasi stufenlos
einzustellen. Die Polarimetrie soll bevorzugt mit Licht, zumindest mit zwei verschie
denen optischen Weglängen, ohne die Küvette umbauen zu müssen, durchführbar
sein. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, die Küvette zu temperieren und in
Überdruckbetrieb zu verwenden.
Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung (Küvette)
gemäß den nachfolgenden Darstellungen und dem (Haupt-) Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Vorrichtung oder Küvette gemäß der Erfindung ist vorzugsweise länglich und mit
optischen Einrichtungen zum Führen von Messlichtstrahlen für die Polarimetrie ver
sehen. Ein Messlichtstrahl kann längs, und/oder ein weiterer Messlicht-Strahl quer
durch die Vorrichtung, insbesondere die Küvette verlaufen. Insbesondere bevorzugt
ist die Kombination von Längs- und Queranordnung der polarimetrischen Mess-
Strahlen (Einrichtungen 3.1, 3.2). Das Verhältnis der optischen Weglängen der
Mess-Strahlen ist dann abhängig von den Dimensionen des Grundkörpers (Küvette),
nämlich des Durchmessers (insbesondere des Innendurchmessers z. B. der Küvette)
im Verhältnis zur Länge, und beträgt 1 : 1 bis 1 : 50, vorzugsweise mehr als 1 : 1,
insbesondere 1 : 2 bis 1 : 40 bzw. 1 : 11 bis 1 : 30 und ganz besonders bevorzugt 1 : 2 bis
1 : 10, insbesondere 1 : 10. . Aufgrund des gewählten Unterschieds der optischen
Weglängen können überraschenderweise gelöste, optisch aktive Substanzen in einem
großen Konzentrationsbereich in ein und derselben Vorrichtung (Küvette) gemessen
werden. Alle optischen Einrichtungen, die für die polarimetrische Analyse verwendet
werden, verändern den Polarisationszustand des Messlichtes nicht.
Die optischen Einrichtungen (3') für die spektrometrische Messung können bevorzugt,
insbesondere zusammen mit der o. g. Kombination der polarimetrischen Einrichtungen
(3.1, 3.2), z. B. quer zur Grundkörperachse, bevorzugt über geeignete Adapter
aufnehmer vorhanden sein, die die Mess-Strecken für die spektrometrischen
Messungen festlegen. Deren optische Weglängen (Schichtdicke) sind bei dieser
Ausgestaltung somit gleich dem Innendurchmesser des Grundkörpers.
Es ist ferner bevorzugt, wenn die polarimetrische(n) Einrichtung(en) und die
spektrometrische(n) Einrichtung(en) in Querrichtung zum Grundkörper angeordnet
sind, z. B. wenn Auslass-Stutzen in Längsrichtung vorhanden sind. . Die optischen
Einrichtungen 3' können alternativ auch in Längsrichtung und ggf. zusätzlich in
Querrichtung angeordnet sein wie nachfolgend geschildert und/oder über Führungen
mit Glasstäben an Adapteraufnehmer angeordnet sein. Dadurch wird die Zahl der
möglichen optischen Weglängen entsprechend erhöht. Dann ist die optische(n)
Einrichtung(en) für die Polarimetrie in Querrichtung zum Grundkörper
angeordnet. Somit ist die Anordnung der optischen Einrichtungen variabel und kann je
nach Anwendungsbedarf gestaltet werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorzugsweise Küvetten-Fenster aufweisen,
welche insbesondere aus strahlungs-durchlässigem Material bestehen, beispielsweise
aus Quarz, das eine gute optische Durchlässigkeit für einen großen Bereich - von UV
bis NIR - elektromagnetischer Strahlen besitzt. Die Strahlenein- und auskopplung
kann über Leiter, insbesondere Faseroptiken realisiert werden, wobei für die
polarimetrische Analyse bevorzugt polarisationserhaltende Lichtleiter und für die
spektrometrische Analyse Faseroptiken aus Quarz eingesetzt werden. Somit kann
insbesondere eine räumliche Trennung des Signalaufnahme- und
Signalverarbeitungssystems von der Küvette erzielt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung (Küvette) für spektrometrische und polarimetrische
optische Messungen in flüssigem Messgut, umfasst somit einen Grundkörper 1, ein
Mess-System und optische Einrichtungen, wobei eine optische Einrichtung zum
Führen des polarimetrischen Messlichtes in Längsrichtung zum Grundkörper und/
oder eine optische Einrichtung zum Führen des polarimetrischen Messlichtes in Quer
richtung zum Grundkörper, sowie eine oder mehrere weitere optische Einrichtungen
zum Führen von spektrometrischen Mess-Strahlen in Längs- und/oder Querrichtung
zum Grundkörper angeordnet sind.
Eine optische Einrichtung umfasst dabei zwei gleiche Teile, welche jeweils beispiels
weise einen Kollimator und/oder Fokussierer und/oder optisches Neutralfilter und/oder
optisches Interferenzfilter und/oder Polarisator aufweisen. Dieses sind für optische
Einrichtungen bekannte Vorrichtungen, wie sie z. B. in NAUMANN SCHRÖDER, Bau
elemente der Optik beschrieben sind.
Das Mess-System umfasst insbesondere die Elektronik, Strahlungsquellen, Signal
verarbeitungssysteme und Detektoren.
Bevorzugt sind die optischen Einrichtungen mit dem Mess-System über Leiter,
insbesondere über polarisationserhaltende Lichtleiter für die Polarimetrie und über
Faseroptiken für die Spektrometrie verbunden. Damit wird eine räumliche Trennung
von Mess-System und Grundkörper mit den dadurch bedingten Vorteilen erzielt.
Es ist weiterhin bevorzugt, dass der Grundkörper 1 der Vorrichtung einen Messkörper
2, insbesondere einen rohrförmigen Profil-Messkörper, vorzugsweise aus
messstrahlungs-durchlässigem Material, vorzugsweise aus Quarz enthält. Alternativ
kann auch ein Glasrohr gewählt werden.
Der Messkörper, insbesondere der rohrfömige Profil-Messkörper (Profil-Messrohr)
kann einen runden Querschnitt 2 mit zwei an den Aussenseiten in Längsrichtung
planparallelen Flächen oder einen quadratischen Querschnitt 11 oder eine andere
geeignete Form wie z. B. ein Vieleck aufweisen.
Insbesondere können die optischen Einrichtungen für die spektrometrischen Einrich
tungen, 3', über Adapteraufnehmer 6, 6', also mindestens 1 × 2, insgesamt so viele,
wie optische Einrichtungen vorhanden sind, bevorzugt 1 bis 10, also 1 × 2 bis 1 × 10
Adapteraufnehmer, angeordnet sein. Die Adapteraufnehmer stellen dabei
beispielsweise Führungs-Buchsen mit zylindrischem Querschnitt dar. Die Anzahl der
optischen Einrichtungen ist von der Dimension des Grundkörpers, insbesondere
dessen Länge, abhängig.
Es ist ferner bevorzugt, dass der oder die Adapteraufnehmer 6, 6' parallel zu den
Flächennormalen der planparallen Flächen des Messkörpers 2 oder des
quadratischen Messkörpers 11 angeordnet sind.
Alternativ kann der oder die Adapteraufnehmer 6, 6' für die Aufnahme der
spektrometrischen Messstrahlen an Glasstäben 16, über Führungen 15, angeordnet
sein, wobei insbesondere Stäbe 16, aus messstrahlungs-durchlässigem Material wie
z. B. Quarz, bestehen. Damit ist bei dieser Anordnung in Querrichtung des
Grundkörpers die optische Weglänge (Schichtdicke d) im Bereich 0 mm bis
Innendurchmesser des Grundkörpers für die spektrometrische Messung stufenlos
veränderbar. Insbesondere sind die Führungen flüssigkeitsdicht und die Glasstäbe
tragen an einem Ende die Adapteraufnehmer und ragen am anderen Ende in das
Messrohr hinein.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können der Grundkörper 1 und der
Messkörper 2 oder 11 zusammen als wechselseitig austauschbares Modul 14
angeordnet sein.
Die Module sind zweckmäßigerweise unterschiedlicher Länge, so dass unter
schiedliche optische Weglängen für die Polarimetrie in Längsrichtung möglich sind.
Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Rotationsachse der optischen Einrichtung 3.1
parallel zu den Flächennormalen der Stirnflächen des Grundkörpers 1 angeordnet ist.
Die Einrichtung 3.2 sowie die Einrichtung(en) 3' sind bevorzugt quer, insbesondere
senkrecht dazu angeordnet. Alternativ sind aber auch Winkel ungleich 0° (bezogen
auf die Flächennormalen) möglich, soweit im Rahmen optisch-physikalisch
realisierbar. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann optische Einrichtungen
insbesondere zum Führen von spektrometrischen Mess-Strahlen im
Wellenlängenbereich von UV bis NIR, und bevorzugt Einrichtungen zum Führen von
polarimetrischen Mess-Strahlen im sichtbaren Spektralbereich aufweisen.
Ferner kann insbesondere der Grundkörper 1 und der Messkörper 2, 11 jeweils am
Ende einen (Küvetten-)Abschlusskörper 7 aufweisen. Dieser kann vorzugsweise
seitlich ein Ein- oder Auslass-Stutzen 5 aufweisen. Alternativ können die Stutzen 5
auch in Längsrichtung angeodnet sein. Dann sind die optischen Einrichtungen sowohl
für die Polarimetrie als auch für die Spektrometrie in Querrichtung angeordnet.
Darüber hinaus können im (Küvetten-)Abschlusskörper 7 ein oder mehrere optisches
(optische) (Küvetten-)Fenster 4 eingebracht sein, deren Rotationsachse mit der
Rotationsachse des (Küvetten-)Abschlusskörpers deckungsgleich ist. Das oder die
(Küvetten-)Fenster 4 bestehen vorzugsweise aus messstrahlungs-durchlässigem
Material wie z. B. Quarz.
Bevorzugt ist eine optische Einrichtung für die Polarimetrie 3.1 im (Küvetten-)
Abschlusskörper 7 eingebracht, deren Rotationsachse mit der Rotationsachse des
(Küvetten-)Abschlusskörpers deckungsgleich ist.
Ferner können Führungen 17 mit den Stäben 18 deckungsgleich oder um die
Rotationsachse eines (Küvetten-)Abschlusskörpers 7 eingearbeitet sein, der am
Grundkörper 1 und am Messrohr 2 jeweils am Ende angeordnet ist.
Diese Glasstäbe 18 sind wie auch die o. g. Glasstäbe 16 bevorzugt aus
messstrahlungs-durchlässigem Material wie z. B. Quarz und mit einer strahlungs
unurchlässigen Außenfläche gegeneinander verschiebbar. An diesen Glasstäben
können wie erwähnt, Adapteraufnehmer für spektrometrische Einrichtungen 3'
angeordnet sein. Damit wird die optische Weglänge für die spektrometrische Messung
in Längsrichtung stufenlos veränderbar. Bei einer solchen Anordnung ist die
spektrometrische Einrichtung in Längsrichtung und ggf. in Querrichtung und die
polarimetrische Einrichtung in Querrichtung zum Grundkörper vorhanden.
Es ist weiterhin bevorzugt, dass der Grundkörper 1 und der Messkörper 2 oder 11
jeweils am Ende einen (Küvetten-)Abschlusskörper 7 aufweisen und an der Stirnseite
des (Küvetten-)Abschlusskörpers 7 Ein- oder Auslassstutzen 5 eingearbeitet sind.
Die optischen Einrichtungen befinden sich bei dieser Ausgestaltung in Querrichtung.
Die Gestaltung der übrigen Teile wie Adapteraufnehmer, Führungen, Module, etc. sind
analog wie oben beschreiben.
Wie erwähnt, ist es insbesondere bevorzugt, dass die optischen Einrichtungen,
insbesondere 3.1, und 3.2, für die Polarimetrie mittels Lichtleiter 8, an das Mess-
System gekoppelt sind. Die Lichtleiter 8 sind vorzugsweise über Kupplungen 9 mit
der Vorrichtung verbunden.
Die optische Einrichtung für die spektrometrische Messung, insbesondere 3', kann
bevorzugt direkt mit Leitern, insbesondere Faseroptiken 10 mit dem Mess-System
verbunden sein, welche insbesondere aus messstrahlungs-durchlässigem Material
wie z. B. Quarz, bestehen.
Damit ist insbesondere eine räumliche Trennung zwischen der Messvorrichtung und
dem Mess-System möglich, welches die Elektronik, Strahlungsquellen,
Signalverarbeitungssysteme und Detektoren wie z. B. ein allgemein bekanntes
Polarimeter oder Spektrometer umfasst.
Ganz besonders bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei der der Messkörper, insbesondere
der Profil-Messkörper z. B. Abmessungen von nicht mehr als einen Durchmesser von
15 mm, insbesondere 0,5 bis 12 mm und einer Länge von 1 bis 750 mm, insbeson
dere 300 mm aufweist.
Der Grundkörper 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann weiterhin mit einer oder
zwei seitlichen Temperiereinheiten 12 oder alternativ mit einem oder mehreren
Temperierkanälen 13 ausgestattet sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist somit insbesondere temperierbar und auch bei
Überdruck anwendbar, wobei gleichzeitig Messungen wahlweise in verschiedenen
Wellenlängenbereichen, insbesondere stufenlos, möglich sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich somit insbesondere zur Regelung und
Überwachung sowohl physikalisch-chemischer Prozesse wie z. B. Chromatographien
und Aufreinigung stereospezifischer Substanzen als auch biotechnischer Prozesse
wie z. B. Bioreaktoren, indem man die Vorrichtung mit dem zu
überwachenden/regelnden Prozess in geeigneter Weise koppelt. Dies kann
beispielsweise durch eine Prozess-Leitzentrale erfolgen.
Die vorangehend beschriebenen Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der beigefügten Zeichnungen
verdeutlicht. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung des
Messkörpers 2
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung des
Grundkörpers.1
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung des
Grundkörpers 1
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung des (Küvetten-)
Abschlusskörpers 7
Fig. 9 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 1 zeigt den Aufriss eines Beispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
(Durchflussmessküvette). Sie besteht im wesentlichen aus einem Grundkörper 1, der
hier einen rohrförmigen Profil-Messkörper aus Quarz 2 umgibt. Dieser runde
Messkörper besitzt an den Aussenseiten in Längsrichtung zwei planparallele Flächen
(Schlüsselweite), deren Flächennormalen parallel zur Rotationsachse der
Adapteraufnehmer 6 (Schnitt A-A') und zur Rotationsachse der optischen
Einrichtungen 3.2 für die in Querrichtung durchzuführende Polarimetrie liegt. Die
Anzahl der Adapteraufnehmer beträgt dabei maximal so viele, wie es die Länge des
Grundkörpers zulässt. Der Grundkörper ist an den axialen Enden mit
Abschlusskörpern 7 versehen. In diese sind seitlich je ein Ein- oder Auslass-Stutzen 5
eingearbeitet. Die Rotationsachse des Abschlusskörpers (Küvettenabschluss-Körper),
die Rotationsachse des optischen Küvetten-Fensters 4 und die Rotationsachse der
optischen Einrichtungen 3.1 für die Polarimetrie in Längsrichtung sind deckungsgleich.
Die Ein- oder Auskopplung des Messlichts für die Polarimetrie geschieht über die
polarisationserhaltenden Lichtleiter 8, die mittels Kupplungen 9 direkt an die Küvette
angeschlossen werden können. Die Ein- oder Auskopplung der Mess-Strahlung für
die Spektrometrie geschieht über Faseroptiken 10 aus Quarz, deren Enden direkt mit
den optischen Einrichtungen 3' für die spektrometrischen Analyse verbunden sind, die
in die Adapteraufnehmer eingeführt werden können.
Fig. 2 zeigt eine Gestaltung des Messkörpers ähnlich der in Fig. 1, bei der jedoch
der Profil-Messkörper aus Quarz 11 einen quadratischen Querschnitt anstelle des
zuvor beschriebenen besitzt.
Die optische Weglänge (Schichtdicke) ist hierbei über den gesamten Strahlquerschnitt
konstant.
Fig. 3 zeigt eine Gestaltung ähnlich der in Fig. 1, bei der jedoch der Profil-
Messkörper aus Quarz 11 einen quadratischen Querschnitt besitzt und senkrecht zu
den Adapteraufnehmer 6 (Schnitt A-A') in Fig. 1 weitere Adapteraufnehmer 6' für op
tische Einrichtungen für die spektrometrische Analyse im Grundkörper vorhanden
sind. Die Anzahl der Adapter, und somit die Anzahl der "Mess-" wellenlängen, kann
auf diese Weise erhöht werden.
Fig. 4a zeigt eine Gestaltung ähnlich der in Fig. 1, bei der jedoch der Grundkörper
mit einer Temperiereinheit 12 (z. B. Peltierelemente) einseitig oder beidseitig
verbunden ist.
Fig. 4b Anstelle der Peltierelemente können im Grundkörper Kanäle 13 verlaufen,
durch die ein temperiertes Medium fließt, so dass die Vorrichtung (Küvette) auf eine
gewünschte Temperatur gebracht werden kann.
Fig. 5 zeigt Gestaltungen ähnlich der in Fig. 1, bei der jedoch Grundkörper 1 und
Messkörper 2 in einem "Modul" 14 zusammengefasst, austauschbar sind und somit
unterschiedliche optische Weglängen, für die Polarimetrie in Längsrichtung, realisiert
werden können.
Fig. 6 zeigt eine Gestaltung ähnlich der in Fig. 1, bei der jedoch die optische
Weglänge (Schichtdicke d) in einem gewissen Bereich (0 mm bis Innendurchmesser
des Messkörpers) quasi stufenlos veränderbar ist. Dabei sind senkrecht in den
Grundkörper 1 und in den Profil-Messkörper 2, anstelle der beiden gegen
überliegenden Adapteraufnehmer 6 für optische Einrichtungen für die spektro
spektrometrische Analyse, flüssigkeitsdichte Führungen 15 für Glasstäbe 16
eingearbeitet. In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Stäbe aus Quarz.
Die Stäbe sind mit einer strahlungs-undurchlässigen Außenfläche gegeneinander
verschiebbar. Am äußeren Ende jedes Stabes ist eine Adapteraufnahme 6 für die
optische Einrichtung angebracht.
Fig. 7 zeigt eine Gestaltung ähnlich der in Fig. 1, bei der jedoch die optische
Weglänge (Schichtdicke d) für die spektrometrische Analyse in einem erweiterten
Bereich (0 mm bis Länge des Messkörpers) quasi stufenlos veränderbar ist. Dabei
sind in Längsrichtung des Grundkörpers 1, anstelle der beiden optischen
Einrichtungen 3.1 für die Polarimetrie in Längsrichtung, flüssigkeitsdichte Führungen
17 für Glasstäbe 18 eingearbeitet. In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen
die Stäbe aus Quarz. Die Stäbe sind mit einer strahlungs-undurchlässigen Außen
fläche gegeneinander verschiebbar. Am äußeren Ende jedes Stabes ist eine Adapter
aufnahme 6 für die optische Einrichtung für die spektrometrische Analyse angebracht.
Fig. 8 zeigt eine Gestaltung ähnlich der in Fig. 7, bei der jedoch mehrere
Führungen 17 für Glasstäbe 18 eingearbeitet sind. Somit kann die Zahl der "Mess"-
Wellenlängen erhöht werden.
Fig. 9 zeigt eine Gestaltung ähnlich der in Fig. 1, bei der jedoch sowohl die
optischen Einrichtungen 3.1 für die Polarimetrie in Längsrichtung, als auch die
Führungen 17 für die Glasstäbe 18 (gemäß Fig. 7) fehlen. Anstelle derer ist der Ein-
oder Auslass-Stutzen 5, deckungsgleich mit der Rotationsachse des (Küvetten
abschluss-)Körpers 7, eingearbeitet.
Claims (32)
1. Vorrichtung für spektrometrische und polarimetrische optische Messungen in
flüssigem Messgut, umfassend einen Grundkörper 1, ein Mess-System und
optische Einrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass eine optische Einrichtung
zum Führen des polarimetrischen Messlichtes in Längsrichtung zum Grundkörper
und/oder eine optische Einrichtung zum Führen des polarimetrischen Messlichtes
in Querrichtung zum Grundkörper, sowie eine oder mehrere weitere optische
Einrichtungen zum Führen von spektrometrischen Mess-Strahlen in Quer-
und/oder Längsrichtung zum Grundkörper angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste optische
Einrichtung 3.1 zum Führen des polarimetrischen Messlichtes in Längsrichtung
zum Grundkörper und eine zweite optische Einrichtung 3.2 zum Führen des
polarimetrischen Messlichtes in Querrichtung zum Grundkörper, sowie eine oder
mehrere weitere optische Einrichtungen 3' zum Führen von spektrometrischen
Mess-Strahlen in Querrichtung zum Grundkörper angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine optische
Einrichtung zum Führen des polarimetrischen Messlichtes in Querrichtung und
eine oder mehrere optische Einrichtungen zum Führen des spekrometischen
Messlichtes in Längs- und/oder in Querrichtung zum Grundkörper angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3 dadurch gekennzeichnet, dass der
Grundkörper 1 einen Messkörper 2 aus messstrahlungs-durchlässigem Material
enthält.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Messkörper 2 einen runden Querschnitt 2 mit zwei an den Aussenseiten in
Längsrichtung planparallelen Flächen aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Messkörper einen quadratischen Querschnitt 11 aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Grundkörper 1 Adapteraufnehmer 6, 6' für die spektrometrischen Einrichtungen
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die
Adapteraufnehmer 6, 6' für die spektrometrischen Einrichtungen parallel zu den
Flächennormalen der planparallelen Flächen des Messrohres 2 oder des
quadratischen Messrohres 11 angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die
Adapteraufnehmer 6, 6' für die Aufnahme der optischen Einrichtung für die
spektrometrischen Mess-Strahlen an Glasstäben 16 über Führungen 15
angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasstäbe 16
aus messstrahlungs-durchlässigem Material bestehen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Grundkörper 1 und der Messkörper 2 oder 11 zusammen als wechselseitig
austauschbares Modul 14 angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass die
optische Einrichtung 3.2 parallel zu den Flächennormalen der planparallelen
Flächen des Messrohres 2 oder des quadratischen Messrohres 11 angeordnet
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, dass der
Grundkörper 1 und der Messkörper 2 jeweils am Ende einen Abschlusskörper 7
aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass am
Abschlusskörper 7 seitlich ein Ein- oder Auslass-Stutzen 5 eingearbeitet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass im
Abschlusskörper 7 ein oder mehrere optisches (optische) Fenster 4 eingebracht
sind, dessen (deren) Rotationsachse mit der Rotationsachse des
Abschlusskörpers deckungsgleich ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das (die)
optische(n) Fenster 4 aus messstrahlungs-durchlässigem Material besteht.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13-16, dadurch gekennzeichnet,
dass im Abschlusskörper 7 eine optische Einrichtung 3.1 eingebracht ist, deren
Rotationsachse mit der Rotationsachse des Abschlusskörpers 7 deckungsgleich
ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-17, dadurch gekennzeichnet, dass der
oder die Adapteraufnehmer 6 für die Aufnahme der optischen Einrichtung für die
spektrometrischen Mess-Strahlen in Längsrichtung des Grundkörpers an
Glasstäben 18 über Führungen 17 angeordnet sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen 17
mit den Glasstäben 18 im Abschlusskörper 7 angeordnet sind, der jeweils am
Ende des Grundkörpers 1 und des Messkörpers 2 angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die
Glasstäbe 18 aus messstrahlungs-durchlässigem Material bestehen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-20, dadurch gekennzeichnet, dass der
Grundkörper 1 und der Messkörper 2 jeweils am Ende einen Abschlusskörper 7
aufweisen und an der Stirnseite des Abschlusskörpers 7 Ein- oder Auslass-
Stutzen 5 eingearbeitet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-21, dadurch gekennzeichnet, dass die
optischen Einrichtungen, für die Polarimetrie mittels Lichtleiter 8, an das Mess-
System gekoppelt sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiter 8
über Kupplungen 9 mit der Vorrichtung verbunden sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-23, dadurch gekennzeichnet, dass die
optische Einrichtung(en) für die spektrometrische Messung direkt mit
Faseroptiken 10 mit dem Mess-System verbunden ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24 dadurch gekennzeichnet, dass die Faseroptiken 10
aus messstrahlungs-durchlässigem Material bestehen.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-25, dadurch gekennzeichnet, dass der
Messkörper Abmessungen von nicht mehr als einen Durchmesser von 15 mm und
einer Länge von 750 mm aufweist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-26, dadurch gekennzeichnet, dass der
Grundkörper 1 mit einer oder zwei seitlichen Temperiereinheiten 12 ausgestattet
ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-26, dadurch gekennzeichnet, dass der
Grundkörper 1 ein oder mehrere Temperierkanäle 13 aufweist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-28, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einrichtung(en) zum Führen von spektrometrischen Mess-Strahlen im
Wellenlängenbereich von UV bis NIR angeordnet ist
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-29, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einrichtung(en) zum Führen von polarimetrischen Mess-Strahlen im sichtbaren
Wellenlängenbereich angeordnet sind.
31. Verfahren zur Regelung und Überwachung physikalisch-chemischer und
biotechnischer Prozesse, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Vorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1-30 mit dem zu überwachenden/regelnden Prozess
in geeigneter Weise koppelt.
32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass man Bioreaktoren
über einen mikrodialysierenden Kreislauf in dem sich eine Vorrichtung gemäß
einem der Ansprüche 1-30 befindet, überwacht und regelt.
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