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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und eine Messanordnung zur Ermittlung
der Partikelkonzentration, der Partikelgröße,
der mittleren Partikelgröße und der Partikelgrößenverteilung
der Partikeln einer dispersen Phase innerhalb eines dispersen Systems sowie
dessen Trübung durch Messen der Transmission und/oder durch
Messen des Streulichts eines Messstrahls nach Zurücklegen
einer definierten Messstrecke innerhalb des dispersen Systems.
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Gattungsgemäße
Vorrichtungen und Messanordnungen besitzen einen sehr breiten Anwendungsbereich.
Beispielsweise dienen sie dazu, Reinstraum-Bedingungen bei der Herstellung
hochempfindlicher Bauteile zu überwachen, die Konzentration von
Rußpartikeln im Abgasstrom von Verbrennungsmotoren zu ermitteln,
Kalziumkarbonatkristalle bei der Durchführung chemischer
Fällungen zu messen, Mikroorganismen in Flüssigkeiten
festzustellen und vieles mehr. Im Interesse kann dabei sowohl die
Ermittlung der Partikelkonzentration und der Partikelgröße
stehen, als auch die Partikelgrößenverteilung sowie
die Trübung der dispersen Phase.
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Das
bei Messungen zur Anwendung kommende Prinzip hat seinen Niederschlag
in dem Lambert-Beerschen Gesetz gefunden, wonach ein Messstrahl
vorbekannter Intensität nach Durchlaufen einer Strecke
innerhalb eines Mediums eine Abschwächung erfährt.
Bekannte Vorrichtungen messen daher die Transmission und gewinnen
aus deren Vergleich mit der Anfangsintensität Informationen über oben
erwähnte Werte.
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In
Umsetzung dieses Gedankens besitzen im Einsatz befindliche Messvorrichtungen
einen Strömungsraum mit Messfenstern für den Durchtritt
des Messstrahls. Dabei ist man jedoch oft mit dem Problem konfrontiert,
dass sich die in dem dispersen System mitgeführten Partikeln
im Laufe der Zeit auf den Fensterflächen anlagern, was
zu einer zusätzlichen Abschwächung des Messstrahls
führt und daher das Messergebnis verfälscht. Es
hat daher nicht an Bestrebungen gefehlt, hier Abhilfe zu schaffen.
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Dazu
bekannte Maßnahmen sehen vor, die Messfenster mit Hilfe
von Wischern, Druckluft oder einem Druckwasserstrahl frei von Ablagerungen
zu halten. Neben dem damit verbundenen regelmäßig wiederkehrenden
Arbeitsaufwand besteht ein großer Nachteil darin, dass
der Messvorgang für die Reinigung der Messfenster unterbrochen
werden muss. Es ist daher auch schon versucht worden mit Hilfe von
Antihaftbeschichtungen die Messfensteroberfläche frei von
Ablagerungen zu halten.
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Aus
der
DE 198 11 876
A1 ist eine Anordnung zur Trübungsmessung und
fotometrischen Messung in Flüssigkeiten offenbart, bei
welcher ebenfalls ein Messstrahl durch ein Messfenster in den Strömungsraum
eintritt und diesen nach seiner Reflexion an einer Partikel durch
dasselbe Fenster wieder verlässt. Um einer Verschmutzung
des Messfensters vorzubeugen, wird dort vorgeschlagen, das Messfenster
kontinuierlich in Schwingungen zu versetzen, was naturgemäß mit
einem zusätzlichen Geräteaufwand verbunden ist
und infolge der bewegten Teile einen entsprechenden Verschleiß bedingt.
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Ein
anderer Weg zur Lösung dieser Problematik wird in der
DE 43 43 897 A1 beschritten.
Dort wird zur Bestimmung der Trübung von Kraftfahrzeugabgasen
in vorbestimmten Zeitabständen eine Kalibrierung der Messanordnung
durchgeführt. Zu diesem Zweck wird anstelle des Abgasstromes
ein Spülmedium in die Messkammer geleitet und die Transmission
allein aufgrund des Verschmutzungsgrades des Messfensters bestimmt.
Auf Basis der ermittelten Werte können dann die im regulären
Messbetrieb anfallenden Daten unter Berücksichtigung des
Verschmutzungsgrades des Messfensters auf die tatsächliche
Transmission umgerechnet werden. Auch hierzu ist eine Unterbrechung
des Messbetriebs erforderlich, was sich im Laufe der Zeit aufgrund
der häufig durchzuführenden Kalibrierungen zu
einem beträchtlichen Nachteil summiert.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Messvorrichtung und Messanordnung anzugeben, die einen kontinuierlichen
und weitgehend wartungsfreien Messbetrieb ermöglicht, ohne
dass dabei die Genauigkeit der Messwerte leidet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie einer daraus zusammengestellten Messanordnungen gemäß dem
unabhängigen Patentanspruch 26 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, durch die konstruktive
Ausbildung der Messeinrichtungen Ablagerungen an der Messstrahlemissions-
und Messstrahlkollektorfläche vorzubeugen. Erfindungsgemäß gelingt
dies durch die Anordnung der gefährdeten Flächen
innerhalb eines Hüllelements, so dass diese Flächen
im strömungsfreien Bereich liegen und daher keine Zufuhr
von Partikeln aus dem dispersen System möglich ist. Dabei
kann die Messstrahlemissions- und Messstrahlkollektorfläche
sowohl am Ende des jeweiligen Hüllelements als auch in
dessen mittlerem Längsabschnitt angeordnet sein, woraus
sich ein Überstand der strömungsraumseitigen Enden
der Hüllelemente gegenüber der Messstrahlemissions-
und Messstrahlkollektorfläche ergibt. Dadurch, dass die
Hüllelemente vollständig mit einem Fluid sind,
unterbleibt ein Zusetzen der Flächen, durch welche der
Messstrahl in den Strömungsraum gelangt bzw. diesen verlässt.
Der sich daraus ergebende Vorteil liegt in einem weitestgehend wartungsfreien
und daher ungestörten Messbetrieb, der auch kontinuierliche
Langzeitmessungen ohne Unterbrechung erlaubt und zu unverfälschten Messergebnissen
führt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zumindest
ein Hüllelement derart verstellbar, dass die Position des
freien, dem Strömungsraum zugewandten Endes des Hüllelements in
Richtung des Messstrahls verstellbar ist. Auf diese Weise kann die
Länge der Messstrecke durch den Abstand der sich axial
gegenüberliegenden Enden der Hüllelemente frei
gewählt werden, beispielsweise zur Anpassung der Messeinrichtung
an die Eigenschaften eines bestimmten dispersen Systems, insbesondere
die Konzentration der dispersen Phase. Durch eine Parallelverschiebung
der Enden der Hüllelemente entlang des Messstrahls ist
es darüber hinaus möglich, die Anordnung der Messstrecke
innerhalb des Strömungsraums frei zu wählen. Beispielsweise
kann die Messstrecke mittig im Strömungsraum verlaufen,
oder auch zu dessen Rand hin versetzt sein.
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In
einer ersten Ausführungsform der Erfindung besitzt das
Hüllelement eine unveränderliche Länge,
das heißt es ist starr ausgebildet. Infolge einer verschieblichen
und gleichzeitig abdichtenden Lagerung des Hüllelements
in der Wandung des Strömungsraums ist es möglich,
das Einstellen der Messposition des Hüllelements von außerhalb
vorzunehmen, wodurch eine einfache Handhabung gewährleistet
ist. Vorzugsweise wird bei dieser Variante der Messstrahl frei oder über
flexible Lichtleiter zur Messstrahlemissionsfläche beziehungsweise
von der Messstrahlkollektorfläche geführt, da
dann mit dem axialen Verstellen des Hüllelements nicht
zugleich die gesamte Messeinrichtung bewegt wird.
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Eine
alternative Ausführungsform der Erfindung sieht Hüllelemente
vor, die in ihrer Länge variabel ausgebildet sind. Zu diesem
Zweck kann das Hüllelement beispielsweise zweiteilig ausgebildet
sein, wobei der erste Teil fest mit der Wand des Strömungsraums
verbunden ist, während der zweite Teil axial verschieblich
innerhalb des ersten Teils angeordnet ist. Auf diese Weise erhält
man ein teleskopierbares Hüllelement, um eine Verstellung
dessen freien Endes vornehmen zu können. Es ist auch denkbar,
die beiden das Hüllelement bildenden Teile ineinander einzuschrauben,
wobei mit der Schraubbewegung eine sehr genaue Einstellung der Messstrecke
erreichbar ist. Auch bei solchen Ausführungsformen der
Erfindung kann die Strahlungsquelle beziehungsweise der Strahlungsempfänger
in freiem Abstand, per Lichtleiter oder auch starr an das Ende der
jeweiligen Hüllelemente anschließen.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, die Hüllelemente im Bereich der Messstrahlemissionsfläche und
Messstrahlkollektorfläche mit einem reinen Fluid zu beaufschlagen,
um während des Messvorgangs einen stetigen Spülstrom
vom Inneren des Hüllelements in den Strömungsraum
hinein zu erzeugen. Auf diese Weise gelingt es, den vom Hüllelement
umschlossenen Raum frei von Partikeln zu halten, die ansonsten das
Messergebnis verfälschen könnten und es wird ein
zusätzlicher Schutz der Messstrahlemissionsfläche
beziehungsweise Messstrahlkollektorfläche vor unerwünschten
Ablagerungen erreicht.
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Zusätzlich
kann durch geeignete Mengenbeaufschlagung der Hüllrohre
mit einem Spülstrom eine gezielte Verdünnung des
dispersen Systems vorgenommen werden, beispielsweise um bei hohen
Konzentrationen des dispersen Systems eine verlässlich auswertbare
Transmission des Messstrahls zu erhalten. In vorteilhafter Weiterbildung
diese Gedankens kann dabei das Fluid dem dispersen System aus dem Strömungsraum
entnommen und nach Führung über Filterflächen
in die Hüllelemente eingeleitet werden.
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Es
ist auch möglich, über die Hüllelemente ein
Kühlfluid in den Strömungsraum einzuleiten, was vor
allem bei Messungen in heißer Umgebung relevant ist, beispielsweise
bei Messungen im Abgasstrom von Verbrennungsprozessen. In diesem
Zusammenhang erweist sich die räumliche Trennung von Strahlungsquelle
bzw. Strahlungsempfänger vom Messort unter Einsatz von
Lichtwellenleitern als besonders vorteilhaft, da auf diese Weise
das Risiko einer thermisch bedingten Messwertverfälschung oder
Schädigung der Messapparatur weitestgehend ausgeschlossen
ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann der empfangsseitige
Teil der Messeinrichtung Hüllelemente mit Messstrahlkollektorflächen
aufweisen, die in der Querschnittsebene mit Winkelversatz zum Messstrahl
auf der emittierenden Seite angeordnet sind. So ist es möglich
anstelle der oder zusätzlich zur Transmission auch das
vom Messstrahl ausgehende Streulicht zu messen, um Rückschlüsse
auf die disperse Phase zu gewinnen.
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Die
Wellenlänge des Messstrahls beträgt in Abhängigkeit
der Art des dispersen Systems und der Zielsetzung der Messung 10
nm bis 3.000 nm und wird bevorzugt von einem Laserstrahl oder einer Leuchtdiode
gebildet. Um sowohl eine dynamische als auch spektrale Extinktionsmessung
mit nur einer Messanordnung vornehmen zu können, sieht
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, einen
Messstrahl aus mehreren Einzelmessstrahlen zusammenzusetzen, von
denen jeder eine unterschiedliche Wellenlänge besitzt.
Dabei können die Einzelmessstrahlen zu einem Strahlengang
vereint oder parallel innerhalb der Hüllelemente oder auch einzeln
in jeweils einem eigenen Hüllelement geführt sein.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist der Messstrahl einen
fokussierten Verlauf auf, das heißt der Durchmesser des
Messstrahls, der den Messraum definiert, ist beim Eintritt in den
Strömungsraum zunächst groß und verringert
sich zur Mitte des Strömungsraums hin bis er auf einen
Punkt fokussiert ist, von dem ab er wieder zunimmt. Ein solcher
Messstrahl bietet die Möglichkeit durch geeignetes axiales
Verlegen der Messstrecke entlang des Messstrahls eine stufenlose
Größeneinstellung des Messraums vornehmen zu können.
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Um
das Spektrum möglicher Messergebnisse zu erweitern weist
eine erfindungsgemäße Messanordnung in einem Strömungsraum
mehrere der vorbeschriebenen Messvorrichtungen auf. Durch Variation
der Länge und des Orts der Messstrecke sowie der Verwendung
unterschiedlicher Wellenlängen und Durchmesser des Messstrahls
ist ein weiterer Aufschluss über das disperse System möglich.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert,
wobei in allen Figuren für identische und gleichwirkende
Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet sind. Es zeigt
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1 in
schematischer Darstellung den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
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2a und
b einen Querschnitt und eine Schrägansicht auf ein Hüllelement
mit ovalem Querschnitt,
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3a und
b jeweils einen Teilquerschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung,
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4a und
b schematische Darstellungen der Erfindung mit gerätetechnischer
Entkoppelung der
Strahlungsquelle und des Strahlungsempfängers
von der übrigen Messeinrichtung,
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5a,
b und c jeweils in schematischer Darstellung Variationen der Länge
und des Ortes der
Messstrecke innerhalb des Strömungsraums,
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6 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung,
bei der die Hüllelemente
mit einem Spülstrom
beaufschlagt sind,
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7 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, bei der die
Hüllelemente mit einem
dem Strömungsraum entnommenen Spülstrom beaufschlagt
sind,
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8a und
b schematische Darstellungen der Erfindung mit einem fokussierten
Messstrahl,
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9a und
b Querschnitte einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
zur zusätzlichen
Streulichtmessung und
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10 eine
schematische Darstellung einer Messanordnung mit mehreren der in
den 1 bis 9
beschriebenen
Messvorrichtungen.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Man sieht zunächst einen Strömungsraum 1 in
Form eines Messrohres, in dem ein disperses System 2 in
Richtung des Pfeils 3 strömt. Das disperse System 2 besteht
beispielsweise aus den Abgasen eines Verbrennungsmotors, wobei die
darin enthaltenen Rußpartikel die disperse Phase bilden. Ein
anderes disperses System kann beispielsweise eine wässrige
Lösung darstellen, die fein verteilte Öltröpfchen
mit sich führt.
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Zur
Ermittlung der Partikelkonzentration und mittleren Größe
der dispersen Phase ist ein Messstrahl 4 quer zur Strömungsrichtung 3 durch
den Strömungsraum 1 geführt. Der Messstrahl 4 entstammt
einer außerhalb des Strömungsraums 1 angeordneten
Strahlenquelle 5, die vorzugsweise von einem Laser oder
einer Leuchtdiod gebildet ist. In Richtung des Messstrahls 4 schließt
sich an die Messstrahlemissionsfläche 6, die im
wesentlichen aus einem lichtdurchlässigen Fenster, zum
Beispiel aus Quarzglas, besteht, ein rohrförmiges Hüllelement 7 an.
Das Hüllelement 7 ist in die Wand des Strömungsraums 1 eingesetzt
und durchdringt diesen, so dass dessen freies Ende 8 im
Strömungsraum 1 liegt.
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Einen
vergleichbaren Aufbau zeigt die gegenüberliegende Seite
des Strömungsraums 1, wo der Messstrahl 4 aufgenommen
wird. Dazu dient ein außerhalb des Strömungsraums 1 angeordneter Strahlungsempfänger 9 mit
einer Messstrahlkollektorfläche 10, durch welche
der Messstrahl 4 in den Strahlungsempfänger 9 gelangt.
Auch hier erstreckt sich ein Hüllelement 11 mit
seinem freien Ende 12 durch die Wand der Messkammer 1 hindurch
in den Bereich des dispersen Systems 2.
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Das
freie Ende 8 des Hüllelements 7 sowie das
freie Ende 12 des Hüllelements 11 halten
einen gegenseitigen axialen Abstand ein, der die Messstrecke L definiert.
Die Messtrecke L ergibt zusammen mit dem Durchmesser des Messstrahls 4 den
Messraum. Über nicht weiter dargestellte Leitungen sind die
Strahlungsquelle 5 und der Strahlungsempfänger 9 an
eine Auswerteinrichtung angeschlossen.
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Die
Hüllelemente 7 und 11 umgeben im vorliegenden
Beispiel über ihre gesamte Länge den Messstrahl 4 in
geringem Abstand, indem der Innendurchmesser der Hüllelemente 7 und 11 nur
wenig größer ist als der Durchmesser des Messstrahls 4. Der
Durchmesser der Hüllelemente 7 und 11 ist
Abhängigkeit der jeweiligen Ausgangsbedingungen zu wählen.
Beispielsweise ist für das Ermitteln der Anzahl von Einzelpartikeln
ein kleinerer Durchmesser von Vorteil. Ein im Sinne der Erfindung
geeigneter Durchmesserbereich liegt beispielsweise zwischen 0,5
mm und 150 mm.
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Im
Normalfall besitzen die Hüllelemente 7 und 11 einen
kreisförmigen Querschnitt, was jedoch abweichende Querschnittsformen
nicht ausschließt. Beispielsweise ist in den 2a und 2b ein
strömungstechnisch vorteilhaftes Hüllelement 7 oder 11 gezeigt,
das dem dispersen System im Strömungsraum 1 möglichst
wenig Widerstand bietet. Aufgrund der ausgeprägten Längserstreckungsrichtung
des Querschnittprofils können in einem solchen Hüllelement 7 oder 11 problemlos
mehrere Messstrahlen 4 untergebracht sein.
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Bei
einer Messung wird der in der Strahlungsquelle 5 erzeugte
Messstrahl 4 durch die Messstrahlemissionsfläche 6 und
das daran anschließende Hüllelement 7 durch
das im Strömungsraum 1 befindliche disperse System 2 geleitet,
wo er nach Durchlaufen der Messstrecke L im Inneren des koaxialen
Hüllelement 11 und durch die Messstrahlkollektorfläche 10 hindurch
zum Strahlungsempfänger 9 gelangt. Die von der
Auswerteinrichtung erfassten Messsignale werden in Abhängigkeit
der Zeit erfasst und daraus eine Transmissionskurve ermittelt. In
Verbindung mit den übrigen Messparametern können dann
die Partikelkonzentration, die Standartabweichung des Transmissionssignals
und die mittlere Größe der im dispersen System 2 vorhandenen Partikeln
sowie bei zusätzlicher Veränderung des Messquerschnitts
deren Größenverteilung ermittelt werden.
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Die 3a und
b zeigen jeweils eine Weiterbildung der in 1 beschriebenen
Ausführungsform der Erfindung, bei der die Messstrecke
L einstellbar ist. Der Einfachheit halber sind zwei Varianten in
einem Querschnitt aufgezeigt. Im Regelfall wird jedoch jede Ausführungsform
der Erfindung einen im Wesentlichen symmetrischen Aufbau zur Achse 13 aufweisen
mit im Aufbau gleichen Hüllrohren 7 und 11.
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Das
in 3a dargestellte Hüllrohr 7 besitzt eine
feste Länge. Um dennoch das die Messstrecke L definierende
freie Ende 8 des Hüllrohrs 7 entlang des
Messstrahls 4 verstellen zu können, ist in die Wand 14 des
Strömungsraums 1 eine horizontale Lagerbuchse 15 eingebracht,
innerhalb der das Hüllelement 7 radial verschieblich
und druckdicht gelagert ist. Da das der Strahlungsquelle 5 zugeordnete
Ende des Hüllrohrs 7 beim Verstellen des starren
Hüllrohrs 7 ebenfalls verschoben wird, ist die
Strahlungsquelle 5 über einen flexiblen Lichtwellenleiter 16 an
das Hüllrohr 7 angeschlossen, dessen Ende von
der Messstrahlemissionsfläche 6 gebildet ist.
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3b hingegen
sieht eine zweiteilige Ausgestaltung des Hüllelements 11 vor.
Der erste Teil 17 des Hüllelements 11 durchdringt
die Wand 14 und ist mit dieser fest verbunden. Am außerhalb
des Strömungsraums 1 liegenden Ende des Hüllrohrs 11 ist der
Strahlungsempfänger 9 mit der Messstrahlkollektorfläche 10 angeordnet.
Der zweite Teil 18 des Hüllelements 11 besitzt
einen geringfügig kleineren Durchmesser und ist auf diese
Weise teleskopartig in den ersten Teil 17 einschiebbar.
Eine alternative Ausführungsform besteht im Einschrauben
des zweiten Teils 18 in den ersten Teil 17, was
entsprechende Gewinde in den sich gegenüberliegenden Flächen
zwischen den beiden Teilen 17 und 18 voraussetzt.
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Weitere – nicht
dargestellte – Ausführungsformen der Erfindung
sehen Hüllelemente vor, deren Mantel beispielsweise nach
Art eines Faltenbalgs oder Wellrohrs ausgebildet ist und daher in
axialer Richtung gedehnt oder gestaucht werden kann, um die Lage
des Endes des Hüllelements im Strömungskanal einstellen
zu können.
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Die 4a und
b zeigen jeweils eine erfindungsgemäße Versuchsanordnung,
bei der die Strahlungsquelle 5 und der Strahlungsempfänger 9 jeweils
von dem übrigen Geräteaufbau entkoppelt sind.
Zu diesem Zweck ist in 4a eine Strahlungsquelle 5 dargestellt,
deren Messstrahl 4 koaxial zur Längsachse des
Hüllelements 7 durch die Messstrahlemissionsfläche 6 in
den Strömungsraum 1 gelangt und diesen durch das
Hüllelement 11 über die Messstrahlkollektorfläche 10 verlässt
und im Weiteren auf einen Strahlungsempfänger 9 auftrifft.
Der Messstrahl 4 überbrückt dabei zwischen
Strahlungsquelle 5 und Hüllelement 7 sowie
zwischen Strahlungsempfänger 9 und Hüllelement 11 eine
freie Distanz, so dass geringfügige Lageänderungen
des Strömungsraums 1 mit Hüllelementen 7 und 11 keine Auswirklungen
auf den Messstrahls 4 und damit das Messergebnis haben.
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4b zeigt
eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit apparativer
Trennung von Strahlungsquelle 5 bzw. Strahlungsempfänger 9 von
den Hüllelementen 7 bzw. 11 mittels Lichtwellenleiter 16. Dort
wird der Messstrahl 4 von einer Strahlungsquelle 5 in
Form eines Lasers über einen Lichtwellenleiter 16 zu
einem optischen Einkoppler 31 geführt. Vom optischen
Einkoppler 31 gelangt der Messstrahl 4 unter Überbrückung
einer freien Distanz koaxial durch die Messstrahlemissionsfläche 6 in
das Hüllelement 7. Auf der gegenüberliegenden
Seite tritt der Messstrahl durch die Messstrahlkollektorfläche 10 aus dem
Hüllelement 11 aus und gelangt unter Überbrückung
einer freien Distanz zu einem optischen Auskoppler 32,
der den Messstrahl 4 auffängt und über einen
Lichtwellenleiter 16 einem Strahlungsempfänger 9 in
Form eines Detektors zuführt. Diese Ausführungsform
der Erfindung erlaubt es, Strahlungsquelle 5 und den Strahlungsempfänger 9 in
beliebigem Abstand vom Ort der Messung anzuordnen, was vor allem
bei Messungen in heißer Umgebung und bei Messungen an nur
schlecht zugänglichen Messpunkten von großem Interesse
ist.
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Die
sich mit den oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung
ergebenden Möglichkeiten zur Einstellung der Messstrecke
L und damit des Messraums sind in den 5a, b
und c dargestellt.
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5a zeigt
eine Stellung der Hüllelemente 7 und 11,
bei der deren Enden 8 und 12 symmetrisch zur Längsachse 19 des
Strömungsraumes 1 in engem Abstand zur Erzielung
einer kurzen Messstrecke L angeordnet sind.
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Erfordert
hingegen die Art der Messung eine große Messstrecke L,
so können, wie in 5b gezeigt,
die Enden 8 und 12 der Hüllelemente 7 und 11 in
Richtung der Wand 14 des Strömungsraums 1 verschoben
werden, wobei sich auch hier wiederum eine bezüglich der
Längsachse 19 symmetrische Messstrecke L ergibt.
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Im
Unterschied dazu zeigt 5c eine Ausführungsform
der Erfindung mit zur Längsachse 19 asymmetrische
Anordnung der Messstrecke L. Dazu werden beide Enden 8 und 12 der
Hüllelemente 7 und 11 in dieselbe Richtung
in den Randbereich des Strömungsraums 1 verschoben.
Auf diese Weise lassen sich an unterschiedlichen Stellen des Strömungsraums 1 Messungen
vornehmen.
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Die
in 6 dargestellte Ausführungsform der Erfindung
basiert im wesentlichen auf den Ausführungen zu den 1 bis 5 mit dem Unterschied, dass parallel zum
ersten Messstrahl 4 mit einer ersten Wellenlänge
ein zweiter Messstrahl 20 mit einer zweiten Wellenlänge
die Messstrecke L durchläuft. Der zweite Messstrahl 20 wird über
den Lichtleiter 21 zu den Hüllelementen 7 und 11 gebracht
bzw. daraus abgeleitet. Durch das Vorsehen zweier Messstrahlen 4 und 20 mit
unterschiedlichen Wellenlängen kann mit einer Messung sowohl
eine dynamische als auch spektrale Extinktionsmessung vorgenommen
und so der Messbereich erheblich erweitert werden.
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Als
weitere Ergänzung und unabhängig von der Anzahl
der Messstrahlen sieht die Ausführungsform gemäß 6 einen
Spülstrom 22 vor, der ins Innere der Hüllelemente 7 und 11 geleitet
wird. Der Spülstrom 22 besteht aus einem neutralen
Fluid, das von außerhalb des Systems über eine
Pumpe 23 mit einem Druck p1 im
Bereich der Messstrahlemissionsfläche 6 bzw. Messstrahlkollektorfläche 10 in
den von den Hüllelementen 7, 11 umschlossenen
Raum geleitet wird. Da der Druck p1 den
innerhalb des Strömungsraums 1 vorherrschenden
Druck p0 übersteigt, wird ein kontinuierlicher
Spülstrom von den Hüllelementen 7 und 11 ins
Innere des Strömungsraums 1 erzeugt.
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Eine
Variation hierzu zeigt 7, bei der der Spülstrom 24 nicht
von außen zugeführt, sondern dem dispersen System 2 entnommen
wird. Zu diesem Zweck wird der Spülstrom 24 mit
Hilfe einer Pumpe 25 und unter einem Druck p3 über
Filterflächen 26 geführt, um die im Spülstrom 24 mitgeführten
Partikeln herauszufiltern. Ansonsten wird der Spülstrom 24 in
der unter 4 beschrieben Weise zu den
Hüllelementen 7 und 11 geleitet.
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Durch
das Vorsehen eines Spülstroms 22, 24 wird
sichergestellt, dass der Messstrahl 4, 20 nicht bereits
Partikeln innerhalb der Hüllelemente 7 und 11 erfasst,
die zu einer Verfälschung des Messergebnisses führen
würden, da sich diese außerhalb der Messstrecke
L befinden. Gleichzeitig verhindert die Spülströmung 22, 24,
dass sich im dispersen System 2 befindliche Partikeln an
der Messstrahlemissionsfläche 6 bzw. Messstrahlkollektorfläche 10 absetzen.
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Im
Bedarfsfall lässt sich zudem mithilfe des Spülstroms
das disperse System beliebig stark verdünnen und damit
dessen Konzentration in einen Bereich bringen, in dem Messungen
sinnvoll vorgenommen werden können. Zusätzlich
ist es möglich den Spülstrom vor Einleitung in
die Hüllelemente 7, 11 zu kühlen,
um Messungen in einer Umgebung mit hohen Temperaturen besser durchführen
zu können.
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Die 8a und
b betreffen Ausführungsformen der Erfindung mit fokussiertem
Messstrahl 27. Ein solcher Messstrahl 27 besitzt
beim Austritt aus der Messstrahlemissionsfläche 6 seinen
größten Durchmesser, der sich kontinuierlich verkleinert,
bis er in der Mitte zwischen Messstrahlemissionsfläche 6 und
Messstrahlkollektorfläche 10 auf einen Punkt konzentriert
ist. Darüber hinaus in Richtung der Messstrahlkollektorfläche 10 nimmt
der Durchmesser des Messstrahls 25 wieder zu. Durch eine
geeignete Anordnung der Hüllelemente 7 und 11 entlang des
Messstrahls 27 kann die Messstrecke L in den Bereich kleiner
Messstrahldurchmesser verlegt werden, d. h. im stark fokussierten
Bereich, um hochauflösende Messungen durchzuführen.
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Erfordert
die Art der Messung jedoch einen Messstrahl 25 mit größerem
Durchmesser, so können die Hüllelemente 7 und 11 zum
Rand des Strömungsraums 1 hin verschoben werden,
wo der Messstrahl 25 einen größeren Durchmesser
besitzt (8b).
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Eine
weitere Ausführungsform der Erfindung ist in 9a aufgezeigt.
Diese Ausführungsform ermöglicht zusätzlich
zur Messung der Transmission die Erfassung von Streulicht 4',
das durch Reflexion und/oder Beugung und/oder Brechung eine gegenüber
dem Messstrahl 4 abgelenkte Richtung aufweist. Zur Erfassung
des Streulichts weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mindestens ein weiteres Hüllelement 11', 11'', 11''' auf,
das gegenüber dem kreisförmigen Querschnitt des
Strömungsraumes 1 radial ausgerichtet ist und
gegenüber einem durchgehenden Messstrahl 4 einen
Winkel Θ einschließt. Die konstruktive Ausbildung
der Hüllelemente 11', 11'', 11''' entspricht
dem bereits beschriebenen Hüllelement 11. Insbesondere
weisen die Hüllelemente 11', 11'', 11''' ebenfalls
eine Messstrahlkollektorfläche 10', 10'', 10''' auf,
der entweder direkt oder im freien Abstand ein Strahlungsempfänger 9, 9'', 9''' oder
ein optischer Auskoppler axial gegenüberliegt. Bei der Ausführung
von Trübungsmessungen wird ein Winkel Θ in einem
Bereich zwischen 11° und 25° bevorzugt. Für
die Streulichtmessung betragen vorteilhafte Werte für den
Winkel Θ 45°, 90° und 135°.
Die Hüllelemente 11', 11'', 11''' können
sowohl in Kombination mit einem Hüllelement 11 zur
Messung der Transmission als auch ohne das Hüllelement 11 lediglich
zur Messung des Streulichts verwendet werden.
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9b zeigt
eine Weiterentwicklung der zuvor beschriebenen Vorrichtung, bei
der jedem Hüllelement 11', 11'' diametral
ein weiteres Hüllelement 11'''' und 11''''' gegenüberliegt.
Das Streulicht 4' wird somit über sich diametral
gegenüberliegende Strahlungsempfänger 9 gemessen
mit dem Vorteil, dass mit der Beaufschlagung der Hüllelemente 11', 11'', 11'''' und 11''''' mit
einem Spülstrom keine Störung der Messstrecke
L durch den Spülstrom einhergeht. Durch das symmetrische
Aufeinandertreffen der entgegengesetzten Spülströme
im Bereich der Messstrecke L kommt es zu einer gegenseitigen Kompensation.
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Schließlich
zeigt 10 noch eine Messanordnung,
bei der zwei Vorrichtungen gemäß der 1 bis 9 zum Einsatz kommen, um umfangreich Messwerte über
das disperse System 2 zu erhalten. Man sieht in Strömungsrichtung 3 zunächst
eine Messvorrichtung 28, der in Strömungsrichtung 3 eine zweite
Messvorrichtung 29 nachgeordnet ist. Die Messvorrichtungen 28 und 29 bestehen
aus einer beliebigen Kombination der unter den 1 bis 9 beschriebenen Ausführungsformen.
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Zum
Erhalt aufschlussreicher Messdaten über das disperse System 2 durchläuft
der fokussierte Messstrahl 27 mit einer ersten Wellenlänge
eine nur kurze Messstrecke L1 im Strömungsraum 1.
Eine zweite Messung erfolgt mit Hilfe der Messvorrichtung 29, deren
fokussierter Messstrahl 30 ebenfalls das disperse System 2 über
die größere Messstrecke 12 durchdringt.
Weitere Kombinationen der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
mit unterschiedlichen Messparametern sind denkbar.
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Die
Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombinationen der einzelnen
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Ebenso liegen im Rahmen der Erfindung Kombinationen einzelner Merkmale
unterschiedlicher Ausführungsformen, die im Sinne der Erfindung
miteinander kombiniert werden. Beispielsweise kann ein Spülstrom
gleich welcher Art mit allen beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden. Ebenso ist es unerheblich, ob die Lichtquelle
direkt an den Hüllelementen sitzt, über Lichtleiter
mit diesen verbunden oder im freien Abstand dazu angeordnet ist.
Auch die unterschiedlichen Ausgestaltungen des Messstrahls sind
mit allen beschriebenen Ausführungsformen kombinierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19811876
A1 [0006]
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