DE10015993C2 - Verfahren zur Herstellung eines Hybridsteckergehäuses - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines HybridsteckergehäusesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Hybridsteckergehäuses mit einem
Leiterkamm, der mindestens zwei Kontakte aufweist und wobei die Kontakte jeweils an ihrem
einen Ende einen Anschlußbereich und an ihrem anderen Ende einen Steckbereich aufweisen,
durch Umspritzen oder Umgießen des Leiterkamms mit einem Kunststoff unter Bildung eines
Grundkörpers derart, dass die Anschlußbereiche und die Steckbereiche kunststofffrei bleiben
und aus dem Grundkörper ragen, wobei die Steckbereiche der Kontakte seitlich von einer am
Grundkörper lagegenau befestigbaren Steckerkontur beabstandet umgeben.
Derartige Gehäuse sind vielfältig und für unterschiedlichste Einsätze bekannt. Sie finden An
wendung beispielsweise als Spezialstecker für elektrotechnische oder elektronische Anlagen.
Die Steckerkontur dient zum Schutz der Steckkontakte gegenüber mechanischer Beschädigung
und zur Positionierung des Gegensteckers. Bei der Herstellung der Stecker werden die Steck
kontakte in Werkzeugschlitze eingesteckt und dort gehalten. Dann werden sie mit Kunststoff
eingegossen oder umspritzt. Durch die zwangsläufig größeren Öffnungen, in die die Kontakte
eingesteckt werden und durch Schrumpfung des zum Umspritzen verwendeten Kunststoffs wei
sen derartige Stecker relativ hohe Positionsungenauigkeiten auf. Derartige Ungenauigkeiten
sind für viele Anwendungen, wie für normale Netzstecker, kein Problem. Bei Spezialanwendun
gen, bei denen sehr geringe Übergangswiderstände erforderlich sind, ist eine hohe Passge
nauigkeit erforderlich. Bei solchen Anwendungen verschleißen ungenau positionierte Kontakte
und es kommt zu Störungen in der Elektronik.
DE 35 01 391 C2 offenbart ein Gehäuse für ein elektrisches Bauteil. Dabei sind zwei elektrische
Kontakt- bzw. Steckerstifte in den Kunststoff eines Gehäuses eingegossen. Ein Führungs- und
Schutzrahmen, der als Steckerkontur die Steckerstifte umgibt, wird über eine Einrast-Verbind
ung mit dem Gehäuse verbunden. Beim Eingießen der Steckerstifte in den Kunststoff des Gehäuses
sind keine Stege zur Fixierung der Lage der Steckerstifte zueinander zwischen diesen
vorgesehen.
EP 0 924 811 A1 offenbart einen Leiterrahmen mit einem Basiselement (= Steg zwischen den
Kontaktstiften in deren Anschlußbereich) und mehreren Kontaktstiften, die im rechten Winkel
vom Basiselement abzweigen. Der Leiterrahmen wird in ein Kunststoff-Gehäuse eingespritzt
und das Basiselement nach Aushärten des Kunststoffes von den Kontaktstiften abgetrennt. Im
Steckbereich zwischen den Kontaktstiften ist kein Steg vorgesehen, der nach Einspritzen des
Leiterrahmens in das Kunststoff-Gehäuse entfernt werden müßte. Dies wäre bei der konstrukti
ven Ausgestaltung des Kunststoff-Gehäuses auch schwierig, da das Kunststoff-Gehäuse den
Steckbereich der Kontaktstifte mit einer Steckerkontur umgibt, die nicht vom Kunststoff-Gehäu
se lösbar ist.
Aus DE 28 31 438 C2 oder aus EP 444 223 A1 ist prinzipiell bekannt, mehrere miteinander ver
bundene Kontakte zu umspritzen und die Verbindungen nach dem Umspritzen bzw. dem Ein
setzen der Kontakte in Gehäuse zu trennen, bei Steckergehäusen, bei denen der Steckverbin
dungsbereich/die Steckkontakte seitlich mit einer Steckerkontur umgeben ist, sind diese Verfah
ren allerdings nicht in der Serienproduktion einsetzbar, da der Einsatz automatischer Greifer bei
der Montage der Kontakte beispielsweise nicht möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, den bekannten Stand der Technik zu verbessern und ein Verfah
ren zur Herstellung eines Hybridsteckergehäuses der eingangs charakterisierten Art bereitzu
stellen, bei dem eine exakte Positionierung auch bei automatisierter Fertigung möglich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren löst die Aufgabe dadurch, dass mindestens zwei Kontakte in
ihrem Steckbereich jeweils durch mindestens einen Steg miteinander verbunden ausgebildet
werden, daß der Leiterkamm mit dem Grundkörper umspritzt oder umgossen wird, wobei der
mindestens eine Steg außerhalb des Grundkörpers angeordnet wird, daß nach Abkühlen des
Grundkörpers auf Raumtemperatur der mindestens eine Steg im Steckbereich der Kontakte
entfernt wird und daß anschließend die Steckerkontur am Grundkörper befestigt wird.
Durch die erfindungsgemäßen Merkmaie ist ein positionsgenaues Einspritzen bzw. Eingießen
der Kontakte möglich. Die zweiteilige Ausbildung des Gehäuses mit einem Grundkörper und
einer Steckerkontur sichert eine automatische Fertigung von exakt positionierten Kontakten
innerhalb der Gehäuse. Die Kontakte können automatisch zugeführt und zusammenhängend
positioniert werden, wobei die Stege die Position der Kontakte halten, so dass kein nennens
werter Verzug während der Schrumpfung oder durch Herstellungstoleranzen der Kunststoffteile
bedingt auftritt. Erst nachdem die Schrumpfung beendet ist und die Stege zwischen den Kon
takten (im Steckbereich beziehungsweise auch im Anschlußbereich) entfernt sind, wird das
Gehäuse fertig montiert. Dabei ist eine Ausrichtung der Steckerkontur in sehr engen Toleranz
bereichen um die Kontakte herum möglich, so dass eine optimale Führung des Steckers wäh
rend der Herstellung einer Steckverbindung mit dem Gegenstecker gewährleistet ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Zweck
mäßig ist es, dass die Steckerkontur mittels einer Rasteinrichtung an dem Grundkörper ange
ordnet ist, da dadurch eine einfache Befestigung möglich ist. Vorteilhaft ist es weiterhin, dass
die Steckerkontur und/oder der Grundkörper Positionierelemente aufweisen zur Lagejustierung
der Steckerkontur an dem Grundkörper. Solche Positionierelemente können beispielsweise an
der Steckerkontur angeordnet sein und die Steckkontakte seitlich an deren Austrittsbereich aus
dem Grundkörper umschließen. Die Steckerkontur wird auf die Positionierelemente lagegenau
aufgesteckt. Natürlich ist auch eine entsprechende Anordnung von Positionierelementen an der
Steckerkontur möglich. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass Grundkörper und Steckerkon
tur unlösbar miteinander verbunden sind, da hierdurch eine dauerhafte Positionierung der Kon
takte relativ zu der sie bei der Herstellung einer Steckverbindung führenden Steckerkontur ge
währleistet ist.
Zweckmäßigerweise werden zwei Kontakte jeweils durch mindestens zwei Stege miteinander
verbunden, die beabstandet voneinander angeordnet werden. Die hierdurch verbesserte Lage
stabilität führt zu optimalen Positionierergebnissen. Dabei kann es vorteilhaft sein, dass ein
Steg zwischen Kontakten im Steckbereich und ein weiterer Steg zwischen Kontakten im Steck
bereich oder Anschlussbereich des Leiterkammes angeordnet werden. Welche der Varianten
vorteilhaft verwendet wird, hängt von der konkreten Konstruktion, beispielsweise der Länge der
aus dem Kunststoff herausragenden Bereiche der Kontakte ab.
Für die Herstellung und den Betrieb des Hybridsteckergehäuses ist es vorteilhaft, dass Grund
körper und Steckerkontur unlösbar miteinander verbunden werden. Des weiteren ist es zweck
mäßig, die Stege erst nach dem Abkühlen des Hybridsteckergehäuses auf Umgebungstempe
ratur (Raumtemperatur) zu entfernen. Hierdurch werden schrumpfungsbedingte Positionsunge
nauigkeiten der eingespritzten Kontakte des Leiterkammes optimal vermieden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein komplettes Hybridsteckergehäuse
Fig. 2 eine erste Ausführungsform des Hybridsteckergehäuses vor der Endmontage
Fig. 3 eine andere Ansicht des Hybridsteckergehäuses gemäß Fig. 2
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform des Hybridsteckergehäuses vor der Endmontage
und
Fig. 5 eine andere Ansicht der Ausführungsform gemäß Fig. 4.
Das Hybridsteckergehäuse (Fig. 1) weist einen Grundkörper 1 aus Kunststoff auf mit einer Öse
2 zur Befestigung an einem Bauteil. Der in dem Grundkörper 1 angeordnete Hohlraum 3 ist für
die Anordnung einer elektronischen Schaltung nutzbar. An dem Grundkörper 1 ist eine Stecker
kontur 4 mittels Rastelementen 5; 5' fixiert. Der Grundkörper 1 und die Steckerkontur 4 sind
miteinander unlösbar durch Kleben oder Schweißen verbunden.
In den Fig. 2 bis 4 sind verschiedene Ausführungsformen dargestellt in einem Verfahrens
stadium, in dem das Hybridsteckergehäuse noch nicht komplett montiert ist, das heißt, die Ste
ckerkontur 4 ist noch nicht an dem Grundgehäuse 1 fixiert. Dadurch sind die Kontakte im
Steckbereich 8 des Leiterkammes 6 sichtbar. Dieser wurde derart umspritzt, dass er in dem
Grundkörper 1 fixiert ist. Die genaue Positionierung erfolgt mit Hilfe der Bohrung 12 in dem Ver
bindungssteg 7', wobei die korrekte Lage der einzelnen Kontakte im Steckbereich 8 durch sie
verbindende Stege 7; 7' fixiert wird. Fig. 2 zeigt die Kontakte im Steckbereich 8 des Leiter
kammes 6, wobei die Stege 7; 7' in der Nähe der Umspritzungsstelle des Leiterkammes 6 an
geordnet sind, während die weiteren Stege 7' die Kontakte im Steckbereich 8 des Leiterkam
mes 6 an deren freien Enden miteinander verbinden. Bei dieser Ausführungsform ist es nicht
notwendig, die Anschlussbereiche 9 (siehe Fig. 3) durch Stege miteinander zu verbinden.
Der Grundkörper 1 weist eine hervorstehende Kante 10 auf, die um die Kontakte im Steckbe
reich 8 des Leiterkammes 6 herumlaufend angeordnet ist. Die Kante 10 dient als Positionier
element der Lagejustierung der Steckerkontur 4 an dem Grundkörper 1. Dazu weist die Ste
ckerkontur 4 an ihrer dem Grundkörper 1 zugewandten Seite einen Durchbruch 11 auf, durch
den die Kontakte im Steckbereich 8 hindurchgesteckt werden und der an der Kante 10 anliegt
und dadurch in seiner Lage justiert ist. Die Steckerkontur 4 ist mit Hilfe von Rastelementen 5; 5'
an dem Grundkörper 1 gehaltert. Beide Teile werden miteinander verklebt.
Bei der Herstellung wird zunächst der Leiterkamm 6 gefertigt, beispielsweise gestanzt, wobei
Stege 7; 7'; zwischen den Kontakten im Steckbereich 8 und gegebenenfalls den Kontakten im
Anschlußbereich 9 vorgesehen sind, die zunächst erhalten bleiben. Danach wird der Leiter
kamm 6 mit dem Kunststoff des Grundkörpers 1 umspritzt und dadurch an diesen fest angeformt.
Ein eventuelles Schrumpfen des Kunststoffs des Grundkörpers 1 während der Abkühlung
kann nicht dazu führen, dass die Kontakte im Steckbereich 8 ihre Lage zueinander verändern,
da diese mit Hilfe der Stege 7; 7' miteinander verbunden sind. Nach Abkühlung des Grundkör
pers 1 werden die Stege 7; 7' entfernt und die Steckerkontur 4 wird an dem Grundkörper 1 fi
xiert. Bei dieser Verfahrensweise ist einen optimale Lagejustierung aller Teile zueinander reali
sierbar, da der Leiterkamm 6 genau an den Stellen lagegesichert ist, deren Lage zueinander zu
gewährleisten ist, nämlich an den Kontakten im Steckbereich 8. Nach dem Erkalten ist ein me
chanisches oder anderweitiges Entfernen der Stege 7; 7' problemlos möglich, da ein unkompli
zierter Zugriff auf die Stege 7; 7' möglich ist. Erst danach wird die die Platzverhältnisse einen
gende Steckerkontur aufgesetzt.
Eine ähnliche Ausführungsform ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Dabei sind Stege 7" an
den Anschlussbereichen 9 des Leiterkammes 6 vorgesehen. Die Entfernung dieser Stege 7"
nach dem Erkalten des Kunststoffs ist an allen Stellen ebenfalls problemlos möglich, weil bei
dieser Ausführungsform der Hohlraum 3 als durchgehende Öffnung ausgebildet ist, während
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ein Boden vorgesehen ist.
Ebenso ist ein Einsetzen und Halten des Leiterkammes 6 in die Spritzform mittels automatisier
barer Greifer möglich.
Ähnlich dem Grundkörper 1 kann auch die Steckerkontur 4 im Spritzgussverfahren hergestellt
werden. Das fertige Hybridsteckergehäuse weist eine exakte Positionierung sowohl der Kon
takte im Steckbereich 8 als auch der Steckerkontur 4 auf, wobei nicht nur die Kante 10, sondern
verschiedene andere Positionierungseinrichtungen, wie Noppen oder Feder-Nut-Verbindungen
denkbar sind.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Hybridsteckergehäuses mit einem Leiterkamm, der min
destens zwei Kontakte aufweist und wobei die Kontakte jeweils an ihrem einen Ende einen
Anschlußbereich und an ihrem anderen Ende einen Steckbereich aufweisen, durch Um
spritzen oder Umgießen des Leiterkamms mit einem Kunststoff unter Bildung eines Grund
körpers derart, dass die Anschlußbereiche und die Steckbereiche kunststofffrei bleiben und
aus dem Grundkörper ragen, wobei die Steckbereiche der Kontakte seitlich von einer am
Grundkörper lagegenau befestigbaren Steckerkontur beabstandet umgeben werden, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kontakte in ihrem Steckbereich (8) jeweils
durch mindestens einen Steg (7; 7') miteinander verbunden ausgebildet werden, daß der
Leiterkamm (6) mit dem Grundkörper (1) umspritzt oder umgossen wird, wobei der mindes
tens eine Steg (7; 7') außerhalb des Grundkörpers (1) angeordnet wird, daß nach Abkühlen
des Grundkörpers auf Raumtemperatur der mindestens eine Steg (7; 7') im Steckbereich (8)
der Kontakte entfernt wird und daß anschließend die Steckerkontur (4) am Grundkörper (1)
befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kontakte des
Leiterkammes (6) in ihrem Steckbereich (8) jeweils durch mindestens zwei Stege (7; 7') ver
bunden ausgebildet werden, die beabstandet voneinander angeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen mindestens zwei Kon
takten zusätzlich zu dem mindestens einen Steg (7; 7') im Steckbereich (8) ein weiterer
Steg (7") im Anschlußbereich (9) des Leiterkamms (6) angeordnet wird, der ebenfalls nach
Abkühlen des Grundkörpers auf Raumtemperatur entfernt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkör
per (1) und die Steckerkontur (4) unlösbar miteinander verbunden werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) und die
Steckerkontur (4) miteinander verklebt oder verschweißt werden.
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