DE10015797A1 - Multiplex-Analyse von DNA-Gemischen mittels photolytisch ablesbarer DNA-Chips - Google Patents
Multiplex-Analyse von DNA-Gemischen mittels photolytisch ablesbarer DNA-ChipsInfo
- Publication number
- DE10015797A1 DE10015797A1 DE10015797A DE10015797A DE10015797A1 DE 10015797 A1 DE10015797 A1 DE 10015797A1 DE 10015797 A DE10015797 A DE 10015797A DE 10015797 A DE10015797 A DE 10015797A DE 10015797 A1 DE10015797 A1 DE 10015797A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- probes
- photo
- cleavable
- template
- oligonucleotide
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/68—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
- C12Q1/6813—Hybridisation assays
- C12Q1/6827—Hybridisation assays for detection of mutation or polymorphism
- C12Q1/683—Hybridisation assays for detection of mutation or polymorphism involving restriction enzymes, e.g. restriction fragment length polymorphism [RFLP]
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/68—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
- C12Q1/6813—Hybridisation assays
- C12Q1/6834—Enzymatic or biochemical coupling of nucleic acids to a solid phase
- C12Q1/6837—Enzymatic or biochemical coupling of nucleic acids to a solid phase using probe arrays or probe chips
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/68—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
- C12Q1/6844—Nucleic acid amplification reactions
- C12Q1/6858—Allele-specific amplification
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Immunology (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
- Other Investigation Or Analysis Of Materials By Electrical Means (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft die gleichzeitige Analyse von Nukleinsäure-Sequenzen innerhalb eines komplexen Nukleinsäure-Gemisches mit Hilfe von photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden. Diese erlauben hochparallele und dennoch sequenzspezifische Nachweisreaktionen in einem einzigen Reaktionsansatz. Da die photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden in einer räumlich definierten Weise - z. B. in Form eines Arrays - auf einer Oberfläche platziert sind, kann jede Position auf dem Oligonukleotid-Chip einer bestimmten Zielsequenz zugeordnet werden. Da die photospaltbaren Sonden kovalent auf der festen Oberfläche immobilisiert sind, kann die Nachweisreaktion direkt auf dem Chip unter Erhalt des Sonden-Positions-Musters durchgeführt werden. Durch einen lichtempfindlichen Baustein innerhalb der Sonden können diese nach der Nachweisreaktion photolytisch angesteuert und so einer massenspektroskopischen Analyse zugeführt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung beinhaltet die Analyse von komplexen Nukleinsäuregemischen in
einem einzigen Reaktionsschritt. Dies geschieht durch sequenzspezifische Modifizierung
eines Arrays aus photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden. Diese können anschließend mit
einem Laserstrahl abgelesen und massenspektroskopisch ausgewertet werden.
Mit der ständig steigenden Sequenzinformation aus den verschiedenen
Sequenzierungsprojekten und der wachsenden Anzahl vollständig bekannter Genome
verlagern sich genetische Untersuchungen zunehmend auf reproduzierende oder sekundäre
Sequenzanalysen, die auf bekannten Sequenzen aufbauen. Zur Zeit sind die Genome von über
25 Organismen vollständig bekannt, das menschliche Genom und viele weitere werden in den
nächsten Jahren hinzukommen. Die dabei gewonnenen Informationen lassen sich vielfach
direkt zur Analyse bestimmter Merkmale ausnutzen, z. B. zum Nachweis von Sequenzen, die
für Krankheitserreger spezifisch sind. Genetisch bedingte oder prä-dispositionierte
Krankheiten können oft auf spezifisch mutierte Genabschnitte zurückgeführt werden. So
kennt die Humanmedizin schon heute weit über 3000 monogene Krankheiten, die durch
Veränderung einzelner Gene ausgelöst werden. Z. T. kann ein pathogenes Merkmal auf die
Mutation eines einzigen Nukleotides zurückgeführt werden. Im Zuge des Human-Genom-
Projektes (HUGO) wird diese Zahl weiter wachsen und durch multigenetische Faktoren
erweitert werden.
Die wachsende Zahl an relevanten Genmarkern setzt neue Anforderungen an die Diagnostik
von Nukleinsäuren. Die klassische Sequenzierung nach der Sanger-Methode, die bei der
ursprünglichen Sequenzierung der bisher bekannten Genome angewendet wurde, ist hierbei
ungeeignet, da sie zeitaufwendig und nicht vollständig automatisierbar ist.
Mit der Entwicklung von schonenden Massenspektroskopie-Methoden, die eine Analyse von
großen, intakten Biomolekülen erlauben, bietet sich hier eine vielversprechende Alternative.
So kann durch MALDI-TOF-Massenspektroskopie (Matrix Assisted Laser
Desorption/Ionisation) direkt das Molekulargewicht von Nukleinsäuren bestimmt werden
(Hillenkamp und Karas, 1990, Methods in Enzymol., 280). Im Gegensatz zur klassischen
Sanger-Sequenzierung durch PAGE (Polyacrylamid-Gelelektrophorese) wird dabei die
Sequenz-spezifische Fragment-Leiter einer DNA-Probe mit einer einzigen
Massenbestimmung ermittelt. Diese Technik wurde bereits erfolgreich zur Sequenzierung des
menschlichen p53-gens eingesetzt (Fu et al., 1998, Nat. Biotechnol., 381), eine entsprechende
Vorrichtung hierfür ist in US 96/710565 (F. Hillenkamp, 1996) vorgeschlagen. Durch
Verbesserung der Messbedingungen (schonendere Anregung im IR-Bereich, neutrale Matrix)
ist es in letzter Zeit möglich geworden, weit größere DNA-Moleküle mit über 2500
Nukleotiden zu vermessen (Berkenkamp et al., 1998, Science, 260). Dadurch sollte sich der
Leserahmen sowie die Messgenauigkeit bei der masssenspektroskopischen Sequenzierung
deutlich verbessern (PCT/US99/10251, WO 99/57318). In dieser Hinsicht sind auch die
Verwendung von stabileren oder isotopenreinen Nukleotidanaloga zu erwähnen (PCT/GB 96/00476,
WO 96/27681, I. Gut et al.). Ein Verfahren zur genaueren
massenspektroskopischen DNA-Sequenzierung durch internes Kalibrieren ist in PC/BG
94/02527 (WO 95/14108, M. A. Reeve et al) vorgeschlagen.
Die Diagnostik bereits bekannter Gene ist durch die Entwicklung sogenannter DNA-Chips
erheblich vereinfacht worden (Gerhold et al., 1999, Trends In Biochemical Sciences, 168-73).
Dabei sind Oberflächen mit Oligonukleotiden funktionalisiert, die zu dem zu untersuchenden
genetischen Material komplementär sind. In der Regel sind die Oligonukleotid-Marker in
einem Array-Format angeordnet, so dass durch die Hybridisierung an einer bestimmten
Position auf die Präsenz der entsprechenden Sequenz innerhalb der biologischen Probe
geschlossen werden kann (Fodor, 1997, Science, 393-395). Die Auswertung der
Hybridisierungstests erfolgt in der Regel über Fluoreszenzmarkierung der Proben und ein
Scannen des DNA-Chips. Der große Vorteil der DNA-Analyse mittels DNA-Chips ist der
hohe Durchsatz: So können auf einem 1,6 × 1,6 cm Chip bis zu 137.000 Oligonukleotide
platziert und innerhalb von 10 Minuten abgelesen werden (Chee et al., 1996, Science, 610-
614). Die Fluoreszenz-Analyse der hybridisierten Proben erlaubt jedoch keinen weiteren
Informationsgewinn über die Zielsequenz, zudem ist die Hybridisierungseffizienz abhängig
von der jeweiligen Basenzusammensetzung und wird auch maßgeblich von
Sekundärstrukturen beeinflusst, so dass in der Regel nur relative Aussagen gegenüber
internen Referenzen möglich sind. Außerdem werden einzelne Fehlpaarungen toleriert, die
nur durch umfangreiche Kontrollexperimente ausgeschlossen werden können.
Die massenspektroskopische Auswertung von DNA-Chips bietet generell den Vorteil, daß sie
neben der Präsenz der untersuchten Nukleinsäure zusätzliche Information durch das
Molekulargewicht liefert. Diese "dritte" Dimension der Messung (neben der
zweidimensionalen Position auf dem Chip) kann zur internen Kontrolle der hybridisierten
DNA-Proben herangezogen werden. Auch bei der massenspektroskopischen Sequenzierung
von DNA wurde dies bereits zur zusätzlichen Kontrolle der gemessenen
Nukleinsäurefragmente und zur Interpretation der beobachteten Sequenzierleiter
ausgenutzt (Kirpekar et al., 1998, Nucleic Acids Res., 2554-2559).
Da bei MALDI-TOF-Messungen die Nukleinsäure-Fragmente auf einer flachen Oberfläche
präsentiert werden, eignet sich diese Methode besonders gut zur schnellen Auswertung von
Nukleinsäure-Chips. Die zu untersuchenden Nukleinsäuren werden zunächst in einer festen,
organischen Matrix eingeschlossen, welche anschließend durch Laserbeschuss von der
Oberfläche desorbiert werden. Dabei werden isolierte Nukleinsäuren als Matrixcluster mit in
die Gasphasen gerissen, von der sich ablösenden organischen Phase ionisiert und
anschließend anhand der charakteristischen Flugzeit im elektrischen Feld nachgewiesen.
Durch die Anregung mit einem Laser lassen sich gezielt einzelne Punkte innerhalb des DNA-
Arrays auswerten. Ein solches Konzept ist in PCT/US 94/00193 (WO 94/16101, H. Köster)
beschrieben, bei dem die zu untersuchenden Proben auf einer geeigneten Oberfläche
immobilisiert werden und anschließend mit einem Oligonukleotid-Marker inkubiert werden.
Diese Sonden werden ggf. sequenz-spezifisch modifiziert, bevor sie MALDI-TOF-
massenspektroskopisch nachgewiesen werden. Dies setzt eine separate Aufreinigung und
gezielte Platzierung für jede der zu untersuchenden DNA-Proben voraus. Bei der Menge der
zu untersuchenden Proben - z. B. alle relevanten, bisher bekannten 3000 Punktmutationen -
ist dies mit erheblichem Aufwand verbunden. Es wurden daher Nukleinsäure-Modifikationen
vorgeschlagen, die eine kovalente Immobilisierung der Proben auf dem Chip erleichtern
(O'Donnell et al., 1998, PCT/US 97/20195, WO 98/20020). Als zusätzliche Modifikation
wurden auch photospaltbare Bausteine für MALDI-TOF-Messungen beschrieben (Olejnik et
al., 1998, Nucleic Acids Res., 3572-3576), die eine lichtgesteuerte Freisetzung der Proben
erlaubt. Ähnlich wurde die Verwendung von Photospaltstellen in (Koster et al., 1998,
PCT/US 97/20444, WO 98/20166) vorgeschlagen, um die Nachweisreaktionen für jede Probe
einzeln durchzuführen und diese Reaktionsansätze in einem Arrayformat auf einen MALDI-
TOF-geeigneten Chip zu spotten. Dabei erlaubt eine funktionelle Gruppe der Nukleinsäure-
Sonden die spezifische Aufreinigung an einer speziell präparierten Oberfläche und die
Photospaltstelle anschließend eine photolytische Freisetzung zur MALDI-TOF-Detektion.
Der Einsatz von spaltbaren Primern als DNA-Sonden zur massenspektroskopischen
Sequenzierung ist ferner in PCT/US 96/06116 (WO 96/37630, J. A. Monforte et al.)
vorgeschlagen worden, wobei dies zur Verkürzung der zu messenden Nukleinsäure-
Fragmente und damit zu einem verbesserten Leserahmen führen sollte. Der Einsatz von
immobilisierten Primern in einer Zweischritt-Amplifikation ist in DE 197 10 166 (Gut, I und
Franzen, J.; 1998) beschrieben zu dem Zweck, die hochparallele Bearbeitung von
Nukleinsäuren an magnetischen Partikeln zu beschleunigen und ggf. zu automatisieren.
Kovalent immobilisierte Oligonukleotid-Sonden bieten generell den Vorteil der verbesserten
und einfacheren Handhabung. So sind verschiedenste Reaktionsbedingungen wie z. B.
denaturierendes Waschen oder Temperatursprünge möglich, die insbesondere bei
enzymatischen Reaktionen an fester Phase notwendig werden. Kovalent immobilisierte
Sonden sind jedoch nicht für eine MALDI-TOF-Analyse zugänglich, da sie nicht von der
Oberfläche desorbieren können.
Der Nachweis von Nukleinsäuren durch Hybridisierung bietet die einzigartige Möglichkeit,
gemäß der Watson-Crick-Basenpaarungsregel komplementäre Oligonukleotid-Sonden für
jede beliebige Zielsequenz zu generieren. Zumindest aus biologischer Sicht ist diese
Interaktion jedoch relativ unspezifisch. So werden einzelne Fehlpaarungen toleriert oder
können durch Nebeneffeke wie außergewöhnlich stabile Sekundär-Strukturen, hoher G/C-
Anteil etc. überlagert werden. Gerade beim Sequenzieren oder bei dem Nachweis von
Mutationen einzelner, entscheidender Nukleotide (SNP) ist jedoch eine reproduzierbare und
verlässliche Auflösung einzelner Basen entscheidend. Enzymatische Transformationen sind
hier der einfachen Hybridisierung eindeutig überlegen. So schneiden Restriktionsenzyme nur
die jeweilige Erkennungs-Sequenz an einer definierten Position abhängig vom
Methylierungsmuster. Endonukleasen hydrolysieren bevorzugt einzelne Nukleotide und
DNA-Ligasen sind extrem sensitiv für perfekte Basenpaarung an der Ligationsstelle. DNA-
Polymerasen besitzen oft eine zusätzliche Proof-Reading-Aktivität, mit der sie eigene Fehler
korrigieren. Diese Prinzip wird bei klassischen DNA-Nachweisverfahren wie der
Polymerasekettenreaktion (PCR), Ligasekettenreaktion (LCR), dem RNA-footprinting oder
der Sanger-Sequenzierung angewendet.
Auch für den Nachweis von immobilisierten Nukleinsäuren wurden enzymatische
Modifikationen zur spezifischen Detektion einzelner Nukleotide vorgeschlagen (GB 2308188,
Minter, S. J., 1997). In (Koster et al., 1998, PCT/US 97/20444, WO 98/20166) erfolgt die
Detektion der modifizierten Oligonukleotid-Sonden durch Massenspektroskopie. In beiden
Fällen ist dabei die zu untersuchende Zielsequenz an der festen Phase immobilisiert, so dass
diese vor jedem Nachweis auf die Oberfläche aufgebracht werden muss. Wird die
Oligonukleotid-Sonde immobilisiert, so geschieht dies nach der Modifikation zur einfacheren
Aufreinigung.
Mit zunehmender Kenntnis der genetischen Faktoren, die für bestimmte Veranlagungen,
Krankheiten oder für ein gesundheitliches Risiko verantwortlich sind, wächst die Zahl der
relevanten Nukleotide, die innerhalb einer biologischen Probe zu überprüfen sind. Bei
enzymatischen Nachweisen setzt dies klassisch eine Reaktion und Detektion pro Zielsequenz
voraus. Selbst bei Automatisierung und paralleler Probenbearbeitung mit extrem hohem
Durchsatz führt dies zu erheblichem präparativen Aufwand.
Durch kombinatorische Manipulationen lassen sich viele analoge Reaktionen in einem
einzigen Reaktionsschritt durchführen. So werden bei der Multiplex-PCR durch Zugabe
mehrerer Primerpaare verschiedene DNA-Segmente aus einer biologischen Probe gleichzeitig
in einem einzigen PCR-Ansatz amplifiziert. In einem solchen Ansatz verlagert sich das
Detektionsproblem in der Regel auf die Dekonvolution des komplexen Sequenzgemisches.
Um die Anreicherung von unerwünschten Nukleinsäuren insbesondere bei der Untersuchung
von stark unterrepräsentierten Sequenzen zu unterdrücken, bietet sich das Verfahren der
nested PCR an. Dabei wird in einer Zwei-Schritt-Amplifikation unter Verwendung von zwei
ineinander geschachtelten Primerpaaren die Spezifität verdoppelt.
Durch die vorliegende Erfindung sollen der hochparallele Proben-Durchsatz von
Oligonukleotid-Chips, die Nachweis-Spezifität von templat-abhängigen Modifikationen sowie
der hohe Informationsgewinn einer massenspektroskopischen Detektion in einer Multiplex-
Analyse mit Hilfe von photolytisch ablesbaren Oligonukleotid-Sonden kombiniert werden.
Es ist der Grundgedanke der Erfindung, die multiplexen Nachweisreaktionen direkt auf dem
DNA-Chip durchzuführen, wobei durch die definierte Positionierung der Oligonukleotid-
Sonden gleichzeitig das komplexe Zielsequenz-Gemisch räumlich aufgetrennt wird. Zur
Erhöhung der Spezifität soll der Nachweis durch enzymatische Modifikation der
Oligonukleotid-Sonden in Abhängigkeit von den jeweiligen Zielsequenzen erfolgen. Eine
kovalente Immobilisierung der Oligonukleotid-Sonden ermöglicht dabei die notwendigen
Reaktionsbedingungen, insbesondere Temperatursprünge zur Hybridisierung der
Zielsequenzen, denaturierende Lösungsmittel zur effizienten Abtrennung von
kontaminierenden Nukleinsäurespuren und eines extremen pHs während der Aufnahme in
einer MALDI-TOF-Matrix. Die Detektion erfolgt wegen des zusätzlichen
Informationsgewinns bevorzugt durch Massenspektroskopie - insbesondere mit MALDI-
TOF-MS -, was durch eine Photospaltstelle der Oligonukleotid-Sonden ermöglicht wird.
Unter photospaltbare Oligonukleotid-Sonden sind dabei 5-100 Nukleotide lange - bevorzugt
20-25 Nukleotide lange - Nukleinsäuren aus DNA, RNA, PNA oder deren Derivate zu
verstehen, die zu einer Zielsequenz komplementär sind und die zu untersuchenden Nukleotide
entweder in ihrer Mitte oder an einem Ende präsentieren oder genau bis zu dieser Stelle
hybridisieren. Photospaltbare Oligonukleotid-Sonden enthalten zusätzlich eine
Photospaltstelle, die durch Lichteinfluss selektiv gespalten werden kann, bevorzugt o-
Nitrobenzyl-Gruppen. Zielsequenzen im Sinne der Erfindung sind genetische Bereiche, die
relevante Mutationen enthalten können, bevorzugt einzelne Nukleotid-Positionen und deren
flankierende Bereiche. Templat-abhängige Modifikationen sind vorzugsweise enzymatische
Transformationen der Oligonukleotid-Sonden, die nur bei Hybridisierung einer bestimmten
Zielsequenz stattfinden, so dass durch die Modifikationen der Sonden auf die Nukleotid-
Zusammensetzung der Zielsequenz geschlossen werden kann. Oligonukleotid-Arrays im
Sinne der Erfindung sind Oberflächen mit typischerweise 10-100000 - bevorzugt 100-1000 -
räumlich definierten Bereichen, die jeweils mit einer Art von Oligonukleotid-Sonde
funktionalisiert sind.
Es ist ein weiterer Grundgedanke der Erfindung, dass die Templat-abhängigen Nachweis-
Modifikation und die massenspektroskopische Detektion auf derselben Oberfläche stattfinden.
Ebenso kann die photolytische Freisetzung vom festen Träger und die Desorbtion der Matrix
gleichzeitig durch Laserbeschuss erfolgen, sodass die einzelnen Positionen des
photospaltbaren Oligonukleotid-Chips nacheinander - bevorzugt photolytisch - abgelesen
werden können.
Ein Merkmal der Erfindung ist, dass die Oberflächen-Fixierung der photospaltbaren Sonden
vor der Nachweis-Reaktion erfolgt, und dass bevorzugt die immobilisierten Oligonukleotid-
Sonden und nicht die hybridisierten Zielsequenzen enzymatisch modifiziert werden.
Die Herstellung des Arrays der photospaltbaren Oligonukleotide kann einerseits durch
Auftragen von konventionell synthetisierten Oligonukleotid-Konjugaten auf entsprechend
präparierte Oberflächen erfolgen. Die hierzu nötigen Mikrofluidsysteme sind dem Fachmann
bekannt. Oligonukleotid-Sonden im Sinne der Erfindung sind vorzugsweise kovalent auf der
Oberfläche fixiert, bevorzugt über einen flexiblen Spacer - insbesondere Polyethylenglykol -,
wobei die Verknüpfung bevorzugt am 3'- oder 5'-Terminus des Oligonukleotides ansetzt. Die
bevorzugt verwendeten Oligonukleotid-Konjugate enthalten neben einer Photospaltstelle eine
weitere reaktive, funktionelle Gruppe zur kovalenten Verknüpfung, insbesondere sind hier
Biotin-, Amino-, Thiol-, Carboxyl- und Dien-Gruppen wie z. B. Anthracen zu nennen.
Erfindungsgemäße Photospaltstellen sind bevorzugt lichtempfindliche o-Nitrobenzyl-
Einheiten, insbesondere, 1-o-Nitrophenyl-1,3-propan-diphosphate Ausgewählte Vertreter von
photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden sind in Fig. 3 dargestellt.
Andererseits können die photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden direkt auf der Oberfläche
synthetisiert werden, entsprechende Vorschriften sind in der Fachliteratur beschrieben. Bei
beiden Herstellungsverfahren kann die Photospaltstelle alternativ als eine flächendeckende
Schicht auf den festen Träger aufgebracht werden, der dann an den entsprechenden Positionen
mit weitergehend mit den gewünschten Oligonukleotiden beladen bzw. synthetisiert wird.
Unter der templat-gesteuerten Modifikation der Oligonukleotid-Sonden ist ihre enzymatische
Veränderung gemäß einer hybridisierten Zielsequenz zu verstehen, wobei diese Veränderung
nachträglich Auskunft über die Nukleotid-Zusammensetzung der Zielsequenz gibt. Es ist
dabei ein Teil der Erfindung, dass die enzymatische Modifikation durch templat-abhängige
Primerverlängerung der Oligonukleotid-Sonden realisiert wird. Dies schließt explizit eine
Punktmutationsanalyse oder eine Kettenabbruchs-Sequenzierung mit Didesoxynukleotid-
Triphosphaten ein.
Es ist ferner ein Grundgedanke der Erfindung, den enzymatischen Nachweis durch templat
abhängige DNA-Ligation zu verwirklichen, wobei die zu ligierenden Reporter-
Oligonukleotide als kombinatorische Mischung zu der Nachweisreaktion zugegeben werden.
Unter Reporter-Oligonukleotide sind 5-100 Nukleotide lang - bevorzugt 20-25 Nukleotide
lange - Nukleinsäuren bevorzugt aus DNA, RNA, PNA oder deren Derivate zu verstehen, die
zu einem den immobilisierten Oligonukleotid-Sonden benachbarten Abschnitt auf der
jeweiligen Zielsequenz komplementär sind. Nur bei perfekter Basenpaarung an der
Schnittstelle von Oligonukleotide-Sonden und -Reporter erfolgt die Ligation, sodass durch
dieses Ereignis die Basenzusammensetzung der Zielsequenz an der Schnittstelle bestimmt
werden kann. Es ist im Sinne der Erfindung, dass durch die zusätzliche Hybridisierung der
Reporter-Oligonukleotide die Sequenzspezifität des Nachweises erhöht wird und dass so
insbesondere auch Insertions- und Deletions-Mutanten nachgewiesen werden können. Es ist
ein weiterführender Gedanke der Erfindung, dass die Reporter-Oligonukleotide eine
zusätzliche Erkennungsgruppe tragen, die eine vereinfachte oder alternative Detektion
erlauben. Dies schließt insbesondere Massen-, Fluoreszenz- oder Affinitätsmarker bzw. eine
weitere lichtempfindliche Gruppe ein. Die Reporter-Oligonukleotide können zusätzlich
stabilisierte oder neutralisierte Nukleotide zur effizienteren massenspektroskopischen
Detektion enthalten.
Es ist ferner ein Grundgedanke der Erfindung, die Zusammensetzung der Zielsequenz durch
templat-abhängige Nukleotid-Spaltung der photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden zu
bestimmen. Dies schließt insbesondere einen templat-abhängigen Restriktionsverdau ein, mit
dem bevorzugt das Methylierungsmuster der Zielsequenzen ermittelt werden kann. Dabei
wird bevorzugt ein kombinatorisches Gemisch aus verschiedenen Restriktionsenzymen
verwendet.
Die Erfindung bezieht sich auch auf Endonukleasen, die nur bei perfekter Basenpaarung oder
bei partieller Fehlpaarung spalten. Eine bevorzugte Ausführung beinhaltet Oligonukleotid-
Sonden mit einem einzelnen, internen Ribonukleotid, das nur bei perfekter Paarung mit dem
zu untersuchenden DNA-Gegenstrang z. B. durch RNase H hydrolysiert wird.
Es ist eine bevorzugte Ausführung der Erfindung, ein Set von relevanten - bevorzugt aller -
Punkt-, Insertions-, oder Deletions-Mutationen eines Patienten in einem einzigen
Reaktionsschritt zu überprüfen. Dies umfasst insbesondere eine vorbereitende
Vervielfältigung der relevanten Sequenzabschnitte durch multiplexe PCR mit äußeren
Primerpaaren, eine Multiplex-Analyse durch Ligation von Reporter-Oligonukleotiden an
photospaltbare Sonden sowie ein photolytisches Ablesen der Ligationsprodukte mit
anschließender MALDI-TOF-Detektion. Oligonukleotid-Reporter und -Sonden liegen dabei
explizit innerhalb des von den äußeren Primern eingeschlossenen Sequenzbereiches.
Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht im multiplexen Resequenzieren
bereits bekannter Genome zur Ermittlung von klinisch relevanten Mutationen.
Fig. 1 stellt ein Ensemble von Zielsequenzen dar, die an den jeweiligen Positionen an die
entsprechend komplementären Oligonukleotid-Sonden P1-n hybridisieren. X1-n symbolisieren
die Nukleotide, die in der Multiplex-Analyse auf relevante Mutationen hin überprüft werden
sollen. A1-n und Z1-n repräsentieren benachbarte Sequenzabschnitte, die zur Positionierung auf
dem Oligonukleotid-Chip bzw. für die enzymatischen Nachweisreaktionen herangezogen
werden. Das große Parallelogramm repräsentiert die Oberfläche des Chips, auf dem die
Oligonukelotid-Sonden über die als Wellenlinie dargestellten Spacer kovalent immobilisiert
sind. Die schwarzen Kreise entsprechen Photospaltstellen, die eine zielgerichtete Freisetzung
durch Laserbestrahlung bei gleichzeitiger Detektion der modifizierten Oligonukleotid-Sonden
durch MALDI-TOF-Massenspektroskopie erlauben.
Fig. 2 zeigt zwei Methoden zum enzymatischen Nachweis durch templat-abhängigen
Modifikation der photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden. a) Der Sequenzabschnitt Zn einer
exemplarischen Zielsequenz hybridisiert an die komplementäre Oligonukleotid-Sonde Pn, die
über einen als Wellenlinie dargestellten photospaltbaren Linker auf der festen Oberfläche (als
Kugel dargestellt) kovalent immobilisiert ist. Anschließend wird diese gemäß des zu
überprüfenden Nukleotides Xn durch eine DNA-Polymerase um das komplementäre
Didesoxynukleotid Yn verlängert. Die modifizierte Oligonukleotid-Sonde YnPn wird
anschließend durch photolytisch Spaltung der Photospaltstelle (schwarzer Kreis) freigesetzt
und MALDI-TOF-massenspektroskopisch vermessen.
b)Insertions-, Deletions- oder Punkt-Mutations-Analyse durch templat-abhängige DNA-
Ligation: Der Sequenzabschnitt XnZn einer Zielsequenz lagert sich an die immobilisierte
Oligonukleotid-Sonde YnPn an, während das Reporter-Oligonukleotid Bn an den benachbarten
Sequenzabschnitt An hybridisiert. Entspricht das zu überprüfende Zielnukleotid Xn nicht dem
Sondenterminus Yn, so kann keine Ligation stattfinden, gleiches gilt, wenn Xn eliminiert ist.
Insertions-Mutanten, bei denen Xn ein zusätzliches Nukleotid darstellt, können ebenso durch
Ligation von YnPn-Oligonukleotid-Sonden identifiziert werden.
In Fig. 3 sind exemplarisch zwei potentielle photospaltbare Oligonukleotid-Sonden
dargestellt. Beide enthalten jeweils einen 19 Nukleotide langen DNA-Teil für den
enzymatischen Nachweis durch templat-abhängige Modifikation und eine o-Nitrobenzyl-
Einheit zur gezielten Photospaltung. Diese ist von flexiblen Hexa- bzw. Polyethylenglykol-
Spacern eingefasst, die eine ungehinderte Zugänglichkeit für hybridisierende Zielsequenzen
oder modifizierende Enzyme gewährleisten. Beide Oligonukleotid-Sonden enthalten ferner
eine funktionelle Gruppe, die eine Immobilisierung auf einem Festphasenträger ermöglichen:
a) Anthracen als Dien in einer Diels-Alder-Reaktion mit geeigneten Dienophilen, z. B.
Maleimid. b) eine primäre Amino-Gruppe zur Reaktion mit geeigneten Aktiv-Estern, z. B.
NHS-Ester. In c) ist ein o-Nitrobenzyl-Phosphoramidit gezeigt, das zur Generierung der
Photospaltstelle innerhalb der photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden verwendet werden
kann.
Fig. 4a) zeigt in die MALDI-TOF-massenspektroskopische Analyse der photospaltbaren
Oligonukleotid-Sonde aus Fig. 3a). Als dominierender Peak bei m/z = 6189,9 ist das Signal
des photolytisch freigesetzten Oligonukleotid-Fragmentes zu erkennen (berechnet: [M + H]+ =
6190,0 g/mol). Nur noch in Spuren ist der Molmassenpeak der unzersetzten Oligonukleotid-
Sonde zwischen 7036,2-7300,0 g/mol zu sehen, der wegen des polydispersen
Polyethylenglykol-Spacers in mehrere Peaks aufspaltet.
b) Immobilisierung und photolytische Freisetzung von photospaltbaren Nukleinsäure-
Konjugaten: Weiße Balken = gelöste Nukleinsäure; schwarze Balken = immobilisierte
Nukleinsäure; Bahn 1 = eingesetztes, radioaktiv markiertes, photospaltbares Nukleinsäure-
Konjugat; Bahn 2 = immobilisierte Fraktion nach intensivem, denaturierenden Waschen;
Bahn 3 = photolytische Freisetzung der immobilisierten Nukleinsäure (schwarzer Balken aus
Bahn 2).
Zunächst werden für jede zu untersuchende Mutationsstelle je zwei äußere Amplifikations-
Primer und ein Reporter-Oligonukleotid durch klassische Festphasensynthese synthetisiert,
wobei jeweils einer der Amplifikationsprimer 5'-terminal mit Biotin derivatisiert ist.
Zur Herstellung des Array aus photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden wird zunächst eine
DMTr-Polyethylenglykol-funktionalisierte Glasoberfläche mit Trichloressigsäure entschützt
und dann flächendeckend mit Tetrazol und einer 0,1 M Acetonitril-Lösung des in Fig. 3c)
dargestellten Photo-Phosphoramidit behandelt. Nach wiederholtem Waschen mit Acetonitril
werden die nicht reagierte funktionelle Gruppen mit Acetanhydrid, Lutidin und 1-
Methylimidazol in THF blockiert, gefolgt von einer Behandlung mit einer 1 M Jod-Lösung in
Pyridin/THF/Wasser. Auf diese o-Nitrobenzyl-derivatisierte Oberfläche werden durch einen
dem Fachmann bekannten Oberflächen-Syntheseroboter an den jeweiligen Positionen die
entsprechenden Oligonukleotid-Sequenzen wie in dem in Fig. 1 dargestellten Format
synthetisiert. Diese werden abschließend flächendeckend durch eine 0,1 M Biscyanoethyl-
N,N-diisopropyl-phosphoramidit-Lösung (in CH3CN) chemisch phosphoryliert. Zur
Entschützung der photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden wird der Chip über Nacht bei 55°C
mit 33% NH4OH behandelt.
Aus einer biologischen Probe eines Patienten, z. B. einer Haarwurzel oder einem Bluttropfen,
wird nach Standardmethoden das genetische Material isoliert. In einem einzigen
Reaktionsansatz werden alle Zielsequenzen mit dem Set der äußeren Primerpaare durch
Multiplex-PCR vervielfältigt. Über die biotinylierten Primer werden die
Amplifikationsprodukte an einer Streptavidin-Agarose-Festphase aufgereinigt. Durch
Waschen mit 0,1 M Natronlauge werden die Gegenstränge in Lösung gebracht, nach
Neutralisation mit einem Set von Reporter-Oligonukleotiden vermischt und dann auf dem
Chip aufgetragen (siehe Fig. 1). Bei einer Endkonzentration von 20 mM Tris/HCl (pH = 8,3),
50 mM KCl, 10 mM MgCl2, 10 mM DTT, 1 mM EDTA, 1 mM NAD, 0,1% Triton X-100 und
1U Tth DNA Ligase werden die Ligationsreaktionen wie in Fig. 2b) dargestellt mit 20
Zyklen à 30 Sekunden bei 95°C, 1 Minute bei 50°C und 5 Minuten bei 70°C durchgeführt.
Anschließend wird der Chip wiederholt mit 25% DMSO und 0,2 M Ammoniumhydroxid-
Lösung gewaschen und abschließend mit einer 1 mm dicken Schicht einer 3-
Hydroxypicolinsäure-Lösung bedeckt, die zur Trockene eingedampft wird. Mit einem Nd-
YAG-Laser werden nun bei λ = 355 nm die einzelnen Punkte auf dem Chip nacheinander
angeregt und die freigesetzten Oligonukleotid-Sonden (vergl. Fig. 4b)) wie in Fig. 4a)
MALDI-TOF-massenspektrometrisch vermessen. Die Signale werden durch eine integrierte
Software auf klinisch relevante Mutationen hin ausgewertet. Alle Teilschritte des Verfahrens
sind automatisierbar.
Zur multiplexen Sequenzierung verschiedener Sequenzbereiche einer genetischen Probe wird
zunächst ein Set an photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden durch klassische
Festphasensynthese synthetisiert. Diese sind so gewählt, dass je eine Sonde im Abstand von
50 Nukleotiden an die Zielsequenz hybridisieren kann, wobei sich die Sonden für Strang und
Gegenstrang nicht überschneiden. Die photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden sind wie in
Fig. 3a) aufgebaut, das Anthracen-Polyethylenglykol, der Hexaethylenglykol-Spacer sowie
die photospaltbare o-Nitrobenzyl-Einheit werden als entsprechend derivatisierte
Phosphoramidite eingebaut. Mit den Stammlösungen dieser Oligonukleotide können nun weit
über 10000 multiplexe Sequenzier-Reaktionen der genetischen Zielsequenz durchgeführt
werden.
Eine Amino-derivatisierte Oberfläche wird nun gleichmäßig durch Behandlung mit 0,1 M
Maleinimidylhexanoat-NHS-Ester in DMF flächendeckend funktionalisiert. Auf diese
Maleinimid-Oberfläche werden durch einen kommerziell erhältlichen Gen-Spotting-Roboter
die Anthracen-funktionalisierten Oligonukleotid-Sonden (Analoga von 3a)) als 10nl-
Volumina in einem Arrayformat pipettiert. Dieser in Fig. 1 gezeigte Chip wird nach
Übernacht-Inkubation durch intensives Waschen von nicht immobilisierten Oligonukleotid-
Sonden befreit.
Aus einer biologischen Probe wird nun ein 250.000 Basenpaare enthaltender genetischer
Bereich durch Klonierung vervielfältigt und nach Standardmethoden aufgereinigt. Die
erhaltene DNA wird auf vier der oben beschriebenen Chips verteilt und mit einer
Sequenziermischung (Sequenase, dATP, dGTP, dCTP, dTTP sowie je ein ddNTP) versetzt.
Nach 30 Zyklen à 15 Sekunden bei 95°C, 15 Sekunden bei 55°C und 30 Sekunden bei 72°C
wird der Chip wiederholt mit 25% DMSO und 0,2 M Ammoniumhydroxid-Lösung gewaschen
und abschließend mit einer 1 mm dicken Schicht einer 3-Hydroxypicolinsäure-Lösung
bedeckt, die zur Trockene eingedampft wird. Mit einem Nd-YAG-Laser werden nun bei
λ = 355 nm die einzelnen Punkte auf dem Chip nacheinander angeregt und die freigesetzten
Oligonukleotid-Sonden (vergl. Fig. 4b)) wie in Fig. 4a) MALDI-TOF
massenspektrometrisch vermessen. Die gemessenen Sequenzierleitern der jeweiligen
Terminator-Nukleotide werden durch eine integrierte Software ausgewertet, wobei die
Terminationsprodukte durch die detektierten Massen überprüft und ggf. korrigiert werden.
Nach Korrelation der Strang- und Gegenstrang-Ergebnisse wird die erhaltene Gesamt-
Sequenz mit bereits bekannten Daten verglichen und so die abweichenden Mutationen
ermittelt.
F. Hillenkamp und M. Karas (1990). Methods in Enzymol. 193, 280.
D. J. Fu, K. Tang, A. Braun, D. Reuter, B. Darnhofer-Demar, D. P. Little, M. J. O'Donnel und C. R. Cantor (1998). Nat. Biotechnol. 16, 381.
S. Berkenkamp, F. Kirpekar und F. Hillenkamp (1998). Science 281, 260.
D. Gerhold, T. Rushmore und C. T. Caskey (1999): DNA clips: promising toys have become powerful tools. Trends In Biochemical Sciences 24, 168-173.
S.P. A. Fodor (1997): Massively Parallel Genomics. Science 277, 393-395.
M. Chee, R. Yang, E. Hubbell, A. Berno, X. C. Huang, D. Stern, J. Winkler, D. J. Lockhart, M. S. Morris und 5. P. A. Fodor (1996): Accessing Genetic Information with High-Density DNA-Arrays. Science 274, 610-614.
C. M. Niemeyer und D. Blohm (1999): DNA-Mikroarrays. Angew. Chem. 111, 3039-3043.
F. Kirpekar, E. Nordhoff, L. K. Larsen, K. Kristiansen, P. Roepstorff und F. Hillenkamp (1998): DNA sequence analysis by MALDI mass spectrometry. Nucleic Acids Res. 26, 2554- 2559.
J. Olejnik, E. Krzymanska-Olejnik und K. J. Rotrischild (1998): Photocleavable aminotag phosphoramidites for 5'-terminal DNA/RNA labeling. Nucleic Acids Res. 26, 3572-3576.
D. J. Fu, K. Tang, A. Braun, D. Reuter, B. Darnhofer-Demar, D. P. Little, M. J. O'Donnel und C. R. Cantor (1998). Nat. Biotechnol. 16, 381.
S. Berkenkamp, F. Kirpekar und F. Hillenkamp (1998). Science 281, 260.
D. Gerhold, T. Rushmore und C. T. Caskey (1999): DNA clips: promising toys have become powerful tools. Trends In Biochemical Sciences 24, 168-173.
S.P. A. Fodor (1997): Massively Parallel Genomics. Science 277, 393-395.
M. Chee, R. Yang, E. Hubbell, A. Berno, X. C. Huang, D. Stern, J. Winkler, D. J. Lockhart, M. S. Morris und 5. P. A. Fodor (1996): Accessing Genetic Information with High-Density DNA-Arrays. Science 274, 610-614.
C. M. Niemeyer und D. Blohm (1999): DNA-Mikroarrays. Angew. Chem. 111, 3039-3043.
F. Kirpekar, E. Nordhoff, L. K. Larsen, K. Kristiansen, P. Roepstorff und F. Hillenkamp (1998): DNA sequence analysis by MALDI mass spectrometry. Nucleic Acids Res. 26, 2554- 2559.
J. Olejnik, E. Krzymanska-Olejnik und K. J. Rotrischild (1998): Photocleavable aminotag phosphoramidites for 5'-terminal DNA/RNA labeling. Nucleic Acids Res. 26, 3572-3576.
Claims (35)
1. Verfahren zur massenspektroskopischen Analyse von Nukleinsäuren mit Hilfe eines
räumlich definierten Oligonukleotid-Chip oder -Array dadurch gekennzeichnet, daß ein
komplexes Gemisch von Sequenzen gleichzeitig und parallel untersucht wird, indem ein Set
von photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden zunächst in einem einzigen Reaktionsschritt in
einer für die jeweiligen Zielsequenzen charakteristischen Weise modifiziert wird und
anschließend durch ortsgerichtete Bestrahlung massenspektroskopisch vermessen werden
kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Zielsequenzen vor der
Analyse in einer Eintopf-Reaktion vervielfältigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß durch die kovalente
Immobilisierung der Sonden auf einem festen Träger diese nach der Modifizierung durch
intensives, ggf. denaturierendes Waschen gereinigt und von störenden Nukleinsäure-
Kontaminationen befreit werden können.
4. Verfahren nach einem der Ansprüchen 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß durch
Bestrahlung der Sonden diese nach Modifizierung und Aufreinigung freigesetzt und somit
massenspektroskopisch untersucht werden können.
5. Verfahren nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß durch die Photospaltstelle
der Sonden diese in einer räumlich definierten Weise durch Laserbestrahlung angesteuert und
vermessen werden können.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5 dadurch gekennzeichnet, daß die
massenspektroskopische Detektion durch MALDI-TOF erfolgt.
7. Verfahren nach dem Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß die photolytische
Abspaltung der Oligonukleotid-Sonden von der festen Oberfläche gleichzeitig während deren
Desorption und Ionisierung stattfindet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonden auf einer für MALDI-TOF-Massenspektroskopie geeigneten Oberfläche
immobilisiert sind, daß an dieser Oberfläche die Modifizierung der Sonden stattfindet und
daß die photolytische Freisetzung während der MALDI-TOF-Messung stattfindet.
9. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Modifizierung der
photospaltbaren Sonden durch eine templat-abhängige Primerverlängerung erfolgen kann.
10. Verfahren nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß bei der templat
abhängigen Primerverlängerung der photospaltbaren Sonden mindestens ein
Didesoxynukleotid eingesetzt wird
11. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Modifizierung der
photospaltbaren Sonden durch eine templat-abhängige Ligation mit geeigneten Reporter-
Oligonukleotiden erfolgen kann.
12. Verfahren nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, daß durch die Sequenz der
Reporter-Oligonukleotide die Templat-Spezifität der Ligation zusätzlich erhöht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, daß durch die zusätzlich
Templat-Spezifität der Reporter-Oligonukleotide insbesondere Insertions- und Deletions-
Mutations-Analysen möglich sind.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11-13 dadurch gekennzeichnet, daß die
Reporter-Oligonukleotide eine zusätzliche Erkennungsgruppe tragen können.
15. Verfahren nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, daß die Erkennungsgruppe
aus einem Massen-, Fluoreszenz-, Affinitäts-Marker oder einer photoaktiven Gruppe besteht.
16. Verfahren nach Ansprüchen 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Modifizierung der
photospaltbaren Sonden durch eine templat-abhängige, endonukleolytische Spaltung erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, daß die endonukleolytische
Spaltung durch Restriktionsenzyme erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17 dadurch gekennzeichnet, daß durch templat
abhängigen Restriktionsverdau der photospaltbaren Sonden die Methylierungsmuster der
Zielsequenzen nachgewiesen werden können.
19. Verfahren nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, daß die endonukleolytische
Spaltung durch Einzelstrang-spezifische Nukleasen erfolgt.
20. Verfahren nach Anspruch 16 oder 19 dadurch gekennzeichnet, daß durch templat
abhängigen Nukleaseverdau der photospaltbaren Sonden einzelsträngige Fehlpaarungen der
Hybride aus Sonden und Zielsequenzen identifiziert werden können.
21. Verfahren nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, daß die endonukleolytische
Spaltung durch Doppelstrangspezifische Nukleasen erfolgt.
22. Verfahren nach Anspruch 21 dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelstrang
spezifische Nuklease RNase H ist.
23. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die photospaltbaren
Oligonukleotid-Sonden mindestens ein Ribonukleotid enthalten können.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 21-23 dadurch gekennzeichnet, daß nur bei
perfekter Basenpaarung die Ribonukleotide der photospaltbaren Sonden templat-abhängig
verdaut werden können, wodurch die Fehlpaarung in den photospaltbaren Sonden
nachgewiesen werden kann.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 9-24 dadurch gekennzeichnet, daß die
Hybridisierung der Zielsequenzen an die photospaltbaren Oligonuldeotid-Sonden und deren
templat-abhängige Modifizierung mehrfach hintereinander durchgeführt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25 dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Enzyme
thermostabil sind und daß der Nachweis-Reaktionsansatz direkt auf dem Chip wiederholt
erwärmt wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8 dadurch gekennzeichnet, daß der
Nukleinsäure-Chip aus einer Oberfläche mit 10-100000 räumlich definierten, photospaltbaren
Oligonukleotid-Sonden besteht.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 4, 5 oder 27 dadurch gekennzeichnet, daß
die Photospaltstelle aus einer o-Nitrobenzyleinheit besteht.
29. Verfahren nach Anspruch 27 dadurch gekennzeichnet, daß die photospaltbaren
Oligonukleotid-Sonden zusätzlich über einen Spacer an die Oberfläche geknüpft sind,
dergestalt, daß die enzymatische Modifikation der Sonden erleichtert wird.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 27-29 dadurch gekennzeichnet, daß die
Sonden als photospaltbare Oligonukleotid-Konjugate im Array-Format auf der Oberfläche
immobilisiert werden.
31. Verfahren nach dem Anspruch 30 dadurch gekennzeichnet, daß die photospaltbaren
Oligonukleotid-Konjugate zur Immobilisierung ein zusätzliche Funktionalität tragen.
32. Verfahren nach dem Anspruch 31 dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche
Funktionalität aus einer Amino-, Schwefelwasserstoff-, Carboxyl-Gruppe, Biotin, Anthracen
oder einem Dien besteht.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 27-29 dadurch gekennzeichnet, daß die
photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden direkt auf der Oberfläche synthetisiert werden.
34. Verfahren nach Anspruch 33 dadurch gekennzeichnet, daß zunächst einheitlich die
Photospaltstellen und ggf. die Spacer synthetisiert werden.
35. Nukleinsäure-Chips mit photospaltbaren Oligonukleotid-Sonden nach einem der
vorangegangenen Ansprüchen 1 oder 27-34
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10015797A DE10015797B4 (de) | 2000-03-26 | 2000-03-26 | Multiplex-Analyse von DNA-Gemischen mittels photolytisch ablesbarer DNA-Chips |
AT01106974T ATE485390T1 (de) | 2000-03-26 | 2001-03-21 | Multiplex sequenzvariationsanalyse von dna-proben mittels massenspektrometrie |
DE60143280T DE60143280D1 (de) | 2000-03-26 | 2001-03-21 | Multiplex Sequenzvariationsanalyse von DNA-Proben mittels Massenspektrometrie |
EP01106974A EP1138782B1 (de) | 2000-03-26 | 2001-03-21 | Multiplex Sequenzvariationsanalyse von DNA-Proben mittels Massenspektrometrie |
US09/817,905 US20010038070A1 (en) | 2000-03-26 | 2001-03-26 | Multiplex sequence variation analysis of DNA samples by mass spectrometry |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10015797A DE10015797B4 (de) | 2000-03-26 | 2000-03-26 | Multiplex-Analyse von DNA-Gemischen mittels photolytisch ablesbarer DNA-Chips |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10015797A1 true DE10015797A1 (de) | 2001-10-04 |
DE10015797B4 DE10015797B4 (de) | 2006-02-02 |
Family
ID=7636960
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10015797A Expired - Lifetime DE10015797B4 (de) | 2000-03-26 | 2000-03-26 | Multiplex-Analyse von DNA-Gemischen mittels photolytisch ablesbarer DNA-Chips |
DE60143280T Expired - Lifetime DE60143280D1 (de) | 2000-03-26 | 2001-03-21 | Multiplex Sequenzvariationsanalyse von DNA-Proben mittels Massenspektrometrie |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE60143280T Expired - Lifetime DE60143280D1 (de) | 2000-03-26 | 2001-03-21 | Multiplex Sequenzvariationsanalyse von DNA-Proben mittels Massenspektrometrie |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US20010038070A1 (de) |
EP (1) | EP1138782B1 (de) |
AT (1) | ATE485390T1 (de) |
DE (2) | DE10015797B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN105624020A (zh) * | 2014-11-07 | 2016-06-01 | 深圳华大基因研究院 | 用于检测dna片段的碱基序列的微流控芯片 |
Families Citing this family (50)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10021204A1 (de) * | 2000-04-25 | 2001-11-08 | Epigenomics Ag | Verfahren zur hochparallelen Analyse von Polymorphismen |
US20040121335A1 (en) | 2002-12-06 | 2004-06-24 | Ecker David J. | Methods for rapid detection and identification of bioagents associated with host versus graft and graft versus host rejections |
US7226739B2 (en) | 2001-03-02 | 2007-06-05 | Isis Pharmaceuticals, Inc | Methods for rapid detection and identification of bioagents in epidemiological and forensic investigations |
US20030027135A1 (en) | 2001-03-02 | 2003-02-06 | Ecker David J. | Method for rapid detection and identification of bioagents |
US7718354B2 (en) | 2001-03-02 | 2010-05-18 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for rapid identification of pathogens in humans and animals |
US7666588B2 (en) | 2001-03-02 | 2010-02-23 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for rapid forensic analysis of mitochondrial DNA and characterization of mitochondrial DNA heteroplasmy |
US8073627B2 (en) | 2001-06-26 | 2011-12-06 | Ibis Biosciences, Inc. | System for indentification of pathogens |
US7217510B2 (en) | 2001-06-26 | 2007-05-15 | Isis Pharmaceuticals, Inc. | Methods for providing bacterial bioagent characterizing information |
EP1333101B1 (de) * | 2002-02-01 | 2007-03-28 | Bruker Daltonik GmbH | Mutationsanalyse Mittels PCR und Massenspektrometrie |
EP1578399A4 (de) | 2002-12-06 | 2007-11-28 | Isis Pharmaceuticals Inc | Verfahren für die rasche identifikation von pathogenen bei tier und mensch |
US8046171B2 (en) | 2003-04-18 | 2011-10-25 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods and apparatus for genetic evaluation |
US8057993B2 (en) | 2003-04-26 | 2011-11-15 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for identification of coronaviruses |
US8158354B2 (en) | 2003-05-13 | 2012-04-17 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for rapid purification of nucleic acids for subsequent analysis by mass spectrometry by solution capture |
US7964343B2 (en) | 2003-05-13 | 2011-06-21 | Ibis Biosciences, Inc. | Method for rapid purification of nucleic acids for subsequent analysis by mass spectrometry by solution capture |
US20040241668A1 (en) * | 2003-05-30 | 2004-12-02 | Amorese Douglas A. | Ligand array assays that include a low surface tension fluid wash step and compositions for practicing the same |
US8546082B2 (en) | 2003-09-11 | 2013-10-01 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for identification of sepsis-causing bacteria |
US8288523B2 (en) | 2003-09-11 | 2012-10-16 | Ibis Biosciences, Inc. | Compositions for use in identification of bacteria |
US8097416B2 (en) * | 2003-09-11 | 2012-01-17 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for identification of sepsis-causing bacteria |
DE10353419B3 (de) * | 2003-11-09 | 2005-06-30 | Epigenomics Ag | Verfahren zur Untersuchung von Cytosin-Methylierungen in DNA-Sequenzen mittels hemimethylierungssensitiver Restriktionsenzyme |
US7666592B2 (en) | 2004-02-18 | 2010-02-23 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for concurrent identification and quantification of an unknown bioagent |
US8119336B2 (en) | 2004-03-03 | 2012-02-21 | Ibis Biosciences, Inc. | Compositions for use in identification of alphaviruses |
WO2005117270A2 (en) | 2004-05-24 | 2005-12-08 | Isis Pharmaceuticals, Inc. | Mass spectrometry with selective ion filtration by digital thresholding |
US20050266411A1 (en) | 2004-05-25 | 2005-12-01 | Hofstadler Steven A | Methods for rapid forensic analysis of mitochondrial DNA |
US7811753B2 (en) | 2004-07-14 | 2010-10-12 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for repairing degraded DNA |
WO2006135400A2 (en) | 2004-08-24 | 2006-12-21 | Isis Pharmaceuticals, Inc. | Methods for rapid identification of recombinant organisms |
US8084207B2 (en) | 2005-03-03 | 2011-12-27 | Ibis Bioscience, Inc. | Compositions for use in identification of papillomavirus |
EP1869180B1 (de) | 2005-03-03 | 2013-02-20 | Ibis Biosciences, Inc. | Zusammensetzung zur Verwendung bei der Identifikation von Polyomaviren |
US8026084B2 (en) | 2005-07-21 | 2011-09-27 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for rapid identification and quantitation of nucleic acid variants |
US8088582B2 (en) | 2006-04-06 | 2012-01-03 | Ibis Biosciences, Inc. | Compositions for the use in identification of fungi |
US9149473B2 (en) | 2006-09-14 | 2015-10-06 | Ibis Biosciences, Inc. | Targeted whole genome amplification method for identification of pathogens |
WO2008104002A2 (en) | 2007-02-23 | 2008-08-28 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods for rapid forensic dna analysis |
WO2008151023A2 (en) | 2007-06-01 | 2008-12-11 | Ibis Biosciences, Inc. | Methods and compositions for multiple displacement amplification of nucleic acids |
US8534447B2 (en) | 2008-09-16 | 2013-09-17 | Ibis Biosciences, Inc. | Microplate handling systems and related computer program products and methods |
US8550694B2 (en) | 2008-09-16 | 2013-10-08 | Ibis Biosciences, Inc. | Mixing cartridges, mixing stations, and related kits, systems, and methods |
WO2010033627A2 (en) | 2008-09-16 | 2010-03-25 | Ibis Biosciences, Inc. | Sample processing units, systems, and related methods |
WO2010093943A1 (en) | 2009-02-12 | 2010-08-19 | Ibis Biosciences, Inc. | Ionization probe assemblies |
US9719083B2 (en) | 2009-03-08 | 2017-08-01 | Ibis Biosciences, Inc. | Bioagent detection methods |
WO2010114842A1 (en) | 2009-03-30 | 2010-10-07 | Ibis Biosciences, Inc. | Bioagent detection systems, devices, and methods |
WO2011008971A1 (en) | 2009-07-17 | 2011-01-20 | Ibis Biosciences, Inc. | Lift and mount apparatus |
US9194877B2 (en) | 2009-07-17 | 2015-11-24 | Ibis Biosciences, Inc. | Systems for bioagent indentification |
US9416409B2 (en) | 2009-07-31 | 2016-08-16 | Ibis Biosciences, Inc. | Capture primers and capture sequence linked solid supports for molecular diagnostic tests |
US9080209B2 (en) | 2009-08-06 | 2015-07-14 | Ibis Biosciences, Inc. | Non-mass determined base compositions for nucleic acid detection |
EP2488656B1 (de) | 2009-10-15 | 2015-06-03 | Ibis Biosciences, Inc. | Mehrfache verschiebungsverstärkung |
WO2011115840A2 (en) | 2010-03-14 | 2011-09-22 | Ibis Biosciences, Inc. | Parasite detection via endosymbiont detection |
US9671344B2 (en) | 2010-08-31 | 2017-06-06 | Complete Genomics, Inc. | High-density biochemical array chips with asynchronous tracks for alignment correction by moiré averaging |
US9880089B2 (en) * | 2010-08-31 | 2018-01-30 | Complete Genomics, Inc. | High-density devices with synchronous tracks for quad-cell based alignment correction |
US9745618B2 (en) | 2014-11-19 | 2017-08-29 | Roche Molecular Systems, Inc. | Photoblocked probes and methods for sequential detection of nucleic acids |
US20180023114A1 (en) * | 2015-02-02 | 2018-01-25 | Two Pore Guys, Inc. | Labile Linkers for Biomarker Detection |
WO2017035347A1 (en) * | 2015-08-25 | 2017-03-02 | The Broad Institute, Inc. | Screening of nucleic acid sequence variations via random loading of optically-encoded particles |
CN111748089B (zh) * | 2019-03-28 | 2023-07-18 | 成都先导药物开发股份有限公司 | 一种生物素标记化合物以及确定化合物结合靶标蛋白的方法 |
Family Cites Families (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AU687801B2 (en) * | 1993-03-19 | 1998-03-05 | Sequenom, Inc. | DNA sequencing by mass spectrometry via exonuclease degradation |
WO1995014106A2 (en) * | 1993-11-17 | 1995-05-26 | Id Biomedical Corporation | Cycling probe cleavage detection of nucleic acid sequences |
US5830655A (en) * | 1995-05-22 | 1998-11-03 | Sri International | Oligonucleotide sizing using cleavable primers |
US5700642A (en) * | 1995-05-22 | 1997-12-23 | Sri International | Oligonucleotide sizing using immobilized cleavable primers |
US6027890A (en) * | 1996-01-23 | 2000-02-22 | Rapigene, Inc. | Methods and compositions for enhancing sensitivity in the analysis of biological-based assays |
US5853990A (en) * | 1996-07-26 | 1998-12-29 | Edward E. Winger | Real time homogeneous nucleotide assay |
US6699668B1 (en) * | 1997-01-15 | 2004-03-02 | Xzillion Gmbh & Co. | Mass label linked hybridisation probes |
US7056659B1 (en) * | 1997-07-11 | 2006-06-06 | Xzillion Gmbh & Co. | Characterizing nucleic acids |
US6218118B1 (en) * | 1998-07-09 | 2001-04-17 | Agilent Technologies, Inc. | Method and mixture reagents for analyzing the nucleotide sequence of nucleic acids by mass spectrometry |
DE10108453B4 (de) * | 2001-02-22 | 2005-10-20 | Bruker Daltonik Gmbh | Massenspektrometrische Mutationsanalyse mit photolytisch spaltbaren Primern |
-
2000
- 2000-03-26 DE DE10015797A patent/DE10015797B4/de not_active Expired - Lifetime
-
2001
- 2001-03-21 AT AT01106974T patent/ATE485390T1/de not_active IP Right Cessation
- 2001-03-21 DE DE60143280T patent/DE60143280D1/de not_active Expired - Lifetime
- 2001-03-21 EP EP01106974A patent/EP1138782B1/de not_active Expired - Lifetime
- 2001-03-26 US US09/817,905 patent/US20010038070A1/en not_active Abandoned
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN105624020A (zh) * | 2014-11-07 | 2016-06-01 | 深圳华大基因研究院 | 用于检测dna片段的碱基序列的微流控芯片 |
CN105624020B (zh) * | 2014-11-07 | 2017-11-03 | 深圳华大基因研究院 | 用于检测dna片段的碱基序列的微流控芯片 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE60143280D1 (de) | 2010-12-02 |
ATE485390T1 (de) | 2010-11-15 |
US20010038070A1 (en) | 2001-11-08 |
EP1138782A2 (de) | 2001-10-04 |
DE10015797B4 (de) | 2006-02-02 |
EP1138782B1 (de) | 2010-10-20 |
EP1138782A3 (de) | 2003-02-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE10015797B4 (de) | Multiplex-Analyse von DNA-Gemischen mittels photolytisch ablesbarer DNA-Chips | |
DE69834056T2 (de) | De novo oder "universaler" sequenzierungs-array | |
DE69421277T2 (de) | NUKLEINSäURE-SEQUENZANALYSE DURCH DIE METHODE DER PARALLELEN PRIMEREXTENSION | |
DE69633974T2 (de) | Nachweis von nukleinsäure-variationen | |
DE69029105T2 (de) | Schnellverfahren zum Nachweis und/oder zur Identifizierung einer Einzelbase in einer Nukleinsäuresequenz und seine Verwendungen | |
DE69233458T2 (de) | Nukleinsäuretypisierung durch polymeraseverlängerung von oligonukleotiden unter verwendung von terminator-mischungen | |
DE69314951T2 (de) | Dns sequenzierungsverfahren | |
DE69837913T2 (de) | Verfahren zur vervielfältigung von nukleinsäure | |
DE69711895T2 (de) | Characterisierung von dna | |
DE69513997T2 (de) | Massive parallelsequenzierung an sortierten polynucleotiden | |
DE60125243T2 (de) | Polynukleotid-sequenzassay | |
DE69928683T2 (de) | Verfahren zur amplifikation und zur sequenzierung von nukleinsäuren | |
DE69431719T2 (de) | Hybridisierung und sequenzierung von nukleinsäuren | |
DE3650679T2 (de) | Oligonukleotide zur Amplifizierung von Nukleinsäuresequenzen und zur Anknüpfung einer Promotersequenz | |
EP1204765B1 (de) | Verfahren zur relativen quantifizierung der methylierung von cytosin basen in dna-proben | |
DE69713386T2 (de) | Verfahren zur dna sequenzierung auf basis von nachweis der pyrophosphat-freisetzung | |
DE68925717T2 (de) | Verfahren und Reagenzkombination zur Bestimmung von Nukleotidsequenzen | |
DE69830395T2 (de) | Iterative resequenzierung | |
DE69009774T2 (de) | Verfahren zum klonieren und reagenziensatz. | |
DE69516116T2 (de) | Sequenzierung von nukleinsäuren | |
WO2001038565A2 (de) | Oligomer-array mit pna- und/oder dna-oligomeren auf einer oberfläche | |
DE10120797A1 (de) | Verfahren zur Analyse von Nukleinsäureketten | |
DE69004632T2 (de) | Verfahren zum Nachweis von Nucleinsäuren. | |
DE69924140T2 (de) | Bestimmung der länge von repetitiven nukleinsäure-sequenzen durch eine diskontinuierliche primerverlängerung | |
DE10120798A1 (de) | Verfahren zur Bestimmung der Genexpression |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BRUKER SAXONIA ANALYTIK GMBH, 04318 LEIPZIG, DE |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: HAUSCH, FELIX, 10178 BERLIN, DE JAESCHKE, ANDRES, DR., 14109 BERLIN, DE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BRUKER DALTONIK GMBH, 28359 BREMEN, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right |