DE10015368C1 - Werkzeugständeranordnung für eine Profiliereinrichtung - Google Patents

Abstract

Eine Werkzeugständeranordnung 1 für eine Profiliereinrichtung, umfassend eine auf einem Grundgestell 13 befestigte Wechselplatte 7, auf der ein oder mehrere Werkzeug tragende Werkzeugständerpaare 2, bestehend jeweils aus einem vorderen Ständer 4 und einem hinteren Ständer 5 angeordnet sind, sowie umfassend einen Wechselwagen 20 zur Aufnahme von zumindest einem vorderen Ständer 4, welcher Wechselwagen 20 parallel zur Bearbeitungsrichtung der Profileinrichtung an einer Führungseinrichtung 18, 19 verfahrbar geführt ist, ist dadurch bestimmt, daß die Führungseinrichtung 18, 19 für den Wechselwagen 20 eine gegenständliche Einheit mit der Wechselplatte 7 bildet und der Wechselwagen 20 auf der Führungseinrichtung 18, 19 verfahrbar gehalten ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Werkzeugständeranordnung für eine Profi­ liereinrichtung.

Derartige Profiliereinrichtungen werden beispielsweise als Teil einer Rohr­ schweißanlage zum Herstellen längsnahtgeschweißter Rohre eingesetzt. Mit einer solchen Profiliereinrichtung erfolgt beispielsweise das sukzessive Einrollen eines Blechstreifens in die gewünschte Rohrform, bevor die an­ einandergrenzenden Stöße miteinander verschweißt werden.

Eine solche Werkzeugständeranordnung baut auf einer Wechselplatte auf, auf der paarweise ein oder mehrere Werkzeugständerpaare in Bear­ beitungsrichtung der Profiliereinrichtung nebeneinander angeordnet sind. Jedes Werkzeugständerpaar trägt die entsprechenden formgebenden Werkzeuge, beispielsweise Rollen, mit denen der durchlaufende Blech­ streifen bearbeitet wird. Bei Einsatz einer solchen Profiliereinrichtung im Rahmen einer Rohrschweißanlage zum Erstellen längsnahtgeschweißter Rohre sind zwischen den Werkzeugständerpaaren mit den formgebenden Rollen jeweils Zwischenständerpaare angeordnet, die zwischen den Werkzeugständerpaaren den Blechstreifen seitlich führen.

Um bei der Profiliereinrichtung einen Dimensionswechsel vornehmen zu können, so daß mit derselben Einrichtung ein anders konfiguriertes Profil erstellt werden kann, müssen die von den Werkzeugständerpaaren jeweils getragenen Werkzeuge ausgewechselt werden. Zu diesem Zweck werden bei jedem Werkzeugständerpaar die vorderen Ständer entfernt, so daß anschließend das Werkzeug von der Welle abgezogen werden kann. Da der vordere Ständer zum Abziehen des Werkzeuges vollständig aus sei­ ner Flucht mit dem hinteren Ständer herausgebracht werden muß, werden diese entweder mit Hebezeugen zur Seite gestellt oder von der Wechsel­ platte auf einen Wechselwagen geschoben, wie beispielsweise aus DE 44 03 337 A1 oder EP 0 163 104 A1 bekannt. Aus DE 75 36 974 U1 ist fer­ ner bekannt, das gesamte Gestell von der Wechselplatte abzuheben und auf einen Wechselwagen aufzusetzen. Der Wechselwagen der vorbe­ kannten Einrichtungen selbst ist in einer Führungseinrichtung verfahrbar geführt. Als Führungseinrichtung dient eine an dem Grundgestell befindli­ che Führungsschiene. Ist ein solcher vorderer Ständer auf dem Wechsel­ wagen verschoben, kann dieser mit dem oder den vorderen Ständern verfahren werden, so daß die Flucht zum Werkzeugwechsel frei ist. Mit­ unter können von einem solchen Wechselwagen jeweils zwei vordere Ständer aufgenommen werden.

Erfolgt ein Werkzeugwechsel im Zuge einer Umdimensionierung der Profi­ liereinrichtung innerhalb der Produktionsstrecke, kann für die Dauer des Werkzeugwechsels diese Profiliereinrichtung nicht benutzt werden.

Zur beschleunigten Umrüstung einer solchen Profiliereinrichtung ist man dazu übergegangen, mit einem Hebezeug die gesamte Wechselplatte mit den darauf befindlichen Werkzeugständerpaaren von dem Grundgestell abzunehmen, um den Dimensionswechsel an anderer Stelle vornehmen zu können. Eine weitere, zuvor bezüglich der notwendigen Dimensionie­ rung bereits eingerichtete Wechselplatte kann dann die zuvor abgenom­ mene ersetzen. Bei einem Entfernen der Wechselplatte von dem Grund­ gestell ist jedoch ein Auswechseln der Werkzeuge nur ohne einen Wech­ selwagen möglich, so daß die einzelnen vorderen Ständer einzeln abge­ hoben und bewegt werden müssen, was wiederum zeitaufwendig ist. Aus diesem Grunde sind manche Betreiber derartiger Profiliereinrichtungen dazu übergegangen, einen eigenen Wechselplatz mit einem in dem Bo­ den eingelassenen Grundgestell mit entsprechender Führungseinrichtung für einen Wechselwagen vorzusehen. Eine solche Wechseleinrichtung ist jedoch ortsfest und kann an ändernde Gegebenheiten in einer Produktionshalle nicht angepaßt werden.

Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte gattungsgemäße Werkzeugständeranordnung dergestalt weiter zu bilden, daß mit dieser nicht nur auf einfache Weise ein Dimensionswechsel durchführbar ist, sondern daß ein solcher Dimensionswechsel in der gewünschten einfa­ chen Weise an quasi beliebiger Stelle durchgeführt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Werkzeugstän­ deranordnung für eine Profiliereinrichtung umfassend eine auf einem Grundgestell befestigte Wechselplatte, auf der ein oder mehrere Werk­ zeug tragende Werkzeugständerpaare bestehend jeweils aus einem vor­ deren Ständer und einem hinteren Ständer angeordnet sind, sowie um­ fassend einen Wechselwagen zur Aufnahme von zumindest einem vorde­ ren Ständer, welcher Wechselwagen parallel zur Bearbeitungsrichtung der Profiliereinrichtung an einer Führungseinrichtung verfahrbar geführt ist, wobei die Führungseinrichtung für den Wechselwagen eine gegenständli­ che Einheit mit der Wechselplatte bildet und der Wechselwagen auf der Führungseinrichtung verfahrbar gehalten ist.

Bei der erfindungsgemäßen Werkzeugständeranordnung ist vorgesehen, daß die Führungseinrichtung zum Führen des Wechselwagens eine ge­ genständliche Einheit mit der Wechselplatte bildet. Der Wechselwagen selbst ist auf dieser Führungseinrichtung verfahrbar gehalten. Ist bei einer Profiliereinrichtung mit einer solchen Wechselplatte ein Dimensionswech­ sel vorgesehen, kann die Wechselplatte von dem Grundgestell abge­ nommen und an beliebiger Stelle in einer Produktionshalle abgestellt wer­ den, an der anschließend der Dimensionswechsel durchgeführt werden kann, wobei eine Bewegung der vorderen Ständer durch Einsatz des Wechselwagens auf einfache Weise realisierbar ist.

Die Führungseinrichtung umfaßt zweckmäßigerweise eine äußere Schie­ ne sowie eine innere Führungsleiste, wobei sich der Wechselwagen über Rollen sowohl an der Führungsleiste, zweckmäßigerweise beidseitig als auch auf der Schiene oberseitig abstützt. Die Wechselplatte einer solchen Werkzeugständeranordnung ist in einem bevorzugten Ausführungsbei­ spiel Teil eines kastenartigen Wechselmoduls, wobei die Wechselplatte im eigentliche Sinne den oberen Abschluß des Wechselmoduls bildet. Der Einsatz eines solchen Wechselmoduls, welches seinerseits auf dem Grundgestell lösbar befestigt gehalten ist, hat zum Vorteil, daß eine Befe­ stigung der vorderen Ständer mittels Augenschrauben, die schwenkbar um eine unterhalb der Oberfläche der Wechselplatte befindliche Achse angeordnet sind, möglich ist, die an der vorderen, leicht zugänglichen Seite eines vorderen Ständers angeordnet sind. Ferner lassen sich in ein solches Wechselmodul auch Ablaufeinrichtungen zum Sammeln von Schmier- oder Kühlflüssigkeit vorsehen. Dem Wechselmodul und dem Grundgestell sind zweckmäßigerweise Zentriermittel zugeordnet, so daß bei einem Aufsetzen des Wechselmoduls auf das Grundgestell selbsttätig eine Einrichtung der beiden Einheiten zueinander erfolgt.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgen­ den Erläuterung eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematisierte, zum Teil geschnittene Seitenansicht einer Werkzeugständeranordnung für eine Profiliereinrich­ tung und

Fig. 2 eine vereinfachte Draufsicht auf die Werkzeugständeranord­ nung der Fig. 1.

Eine Werkzeugständeranordnung 1 umfaßt mehrere Werkzeugständer­ paare 2, die in Bearbeitungsrichtung der Profiliereinrichtung hintereinan­ der auf einem Wechselmodul 3 angeordnet sind. Jedes Werkzeugstän­ derpaar 2 besteht aus zwei einzelnen Ständern, einem vorderen Ständer 4 und einem hinteren Ständer 5, von denen die Werkzeuge getragen sind. In der Darstellung der Fig. 1 sind die Wellen 6, 6' des Werkzeugständer­ paares 2 unbestückt. Der hintere Ständer 5 ist an dem Wechselmodul 3 bzw. an seiner oberen als Wechselplatte 7 bezeichneten Platte mit vertikal angeordneten Bolzen 8 befestigt. Der vordere Ständer 4 ist an der Wech­ selplatte 7 an seiner zu dem hinteren Ständer 5 weisenden Seite durch ein Klemmlager 9 und an seiner vorderen, zugänglichen Seite durch ver­ schwenkbar angeordnete Augenschrauben 10 befestigt.

Das Wechselmodul 3 bildet eine kastenartige Einheit, wobei die im Zu­ sammenhang dieser Ausführungen als Wechselplatte 7 bezeichnete Platte des Wechselmoduls 3 den oberen Abschluß des Wechselmoduls 3 bildet, auf der die Werkzeugständerpaare 2 angeordnet sind. Die Wech­ selplatte 7 stützt sich über Seitenwände 11, 11' an einer Grundplatte 12 ab, die ihrerseits auf einem Grundgestell 13 aufliegt und an diesem befestigt ist. Zum lagegenauen Aufsetzen des Wechselmoduls 3 mit seiner Grundplatte 12 auf das Grundgestell 13 sind Zentriermittel 14, 15 vorge­ sehen, bei denen es sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel um Zentrierdorne 14 zum Vorzentrieren des Wechselmoduls 3 bei einem Auf­ setzen desselben auf das Grundgestell 13 und Zentrierdome 15 handelt, der in entsprechend komplementär ausgebildete Zentrieröffnungen der Grundplatte 12 des Wechselmoduls 3 eingreift. Ein Zentrierdorn 14 greift in entsprechende Öffnungen, die in laschenartigen Fortsätzen 16, 16' in Verlängerung der Grundplatte 12 angeordnet sind.

Das Wechselmodul 3 umfaßt mehrere, hintereinander befindliche Seiten­ wände 11, wie dies auch in der Draufsicht der Fig. 2 erkennbar ist. Diese Seitenwände 11 umfassen einen Abschnitt, der über das vordere Ende der Wechselplatte 7 im Bereich des vorderen Ständers 4 hinausragt. Die­ ser Abschnitt ist in den Figuren mit dem Bezugszeichen 17 gekennzeich­ net. Dieser auskragende Abschnitt 17 dient zum Tragen einer äußeren Schiene 18. Das vordere, im Bereich des vorderen Ständers 4 befindliche Ende der Wechselplatte 7 ist als Führungsleiste 19 ausgebildet. Die äuße­ re Schiene 18 sowie die Führungsleiste 19 dienen als Führungseinrich­ tung zum Halten und Führen eines Wechselwagens 20, der sich auf die­ sen Elementen 18, 19 abstützt. Der Wechselwagen 20 weist an seiner Unterseite Rollen 21 mit Laufnuten 22 auf, so daß der Wechselwagen 20 durch die Abstützung der Rollen 21 auf der äußeren Schiene 18 parallel zur Längserstreckung des Wechselmoduls 3 verfahrbar ist. An der Füh­ rungsleiste 19 stützt sich der Wechselwagen durch Rollenpaare 23 ab, von denen jeweils eine obere Rolle 24 an der Oberseite der Führungslei­ ste 19 und eine untere Rolle 25 an der Unterseite der Führungsleiste 19 anliegen.

Der Wechselwagen 20 ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, zur Aufnahme von zwei vorderen Ständern 4 ausgebildet, so daß ein Dimensionswechsel gleichzeitig an zwei Werkzeugständerpaaren 2 durchgeführt werden kann.

Der kastenartige Aufbau des Wechselmoduls 3 erlaubt ferner die Anord­ nung einer Ablaufplatte 26, durch die in das Wechselmodul 3 eintretende Flüssigkeit, beispielsweise Schmier- oder Kühlflüssigkeit dem Gefälle der Ablaufplatte 26 folgend bis in eine äußere Ablaufrinne 27 abgeführt wird.

Aus der Beschreibung der Erfindung wird deutlich, daß mit einer solchen Werkzeugständeranordnung, bei der alle notwendigen Einheiten eine Ein­ heit bildend miteinander verbunden sind, diese als Ganzes an beliebige Stellen versetzt werden kann, um einen Dimensionswechsel durchzufüh­ ren.

Zusammenstellung der Bezugszeichen

1

Werkzeugständeranordnung

2

Werkzeugständerpaar

3

Wechselmodul

4

vorderer Ständer

5

hinterer Ständer

6

,

6

' Welle

7

Wechselplatte

8

Befestigungsbolzen

9

Klemmlager

10

Augenschraube

11

,

11

' Seitenwand

12

Grundplatte

13

Grundgestell

14

Zentrierdorn

15

Zentrierdom

16

,

16

' Fortsatz

17

Abschnitt

18

äußere Schiene

19

Führungsleiste

20

Wechselwagen

21

Rolle

22

Laufnut

23

Rollenpaar

24

obere Rolle

25

untere Rolle

26

Ablaufplatte

27

Ablaufrinne

Claims (4)

1. Werkzeugständeranordnung für eine Profiliereinrichtung umfassend eine auf einem Grundgestell (13) befestigte Wechselplatte (7), auf der ein oder mehrere Werkzeug tragende Werkzeugständerpaare (2) bestehend jeweils aus einem vorderen Ständer (4) und einem hinteren Ständer (5) angeordnet sind, sowie umfassend einen Wechselwagen (20) zur Aufnahme von zumindest einem vorderen Ständer (4), welcher Wechselwagen (20) parallel zur Bearbeitungs­ richtung der Profiliereinrichtung an einer Führungseinrichtung (18, 19) verfahrbar geführt ist, wobei die Führungseinrichtung (18, 19) für den Wechselwagen (20) eine gegenständliche Einheit mit der Wechselplatte (7) bildet und der Wechselwagen (20) auf der Füh­ rungseinrichtung (18, 19) verfahrbar gehalten ist.

2. Werkzeugständeranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Führungseinrichtung eine äußere Schiene (18) sowie eine innere Führungsleiste (19) umfaßt, an denen sich der Wechselwagen (20) mit Rollen (21, 24, 25) abstützt.

3. Werkzeugständeranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselplatte (7) Teil eines kastenarti­ gen, auf dem Grundgestell (13) angeordneten Wechselmoduls (3) ist und dessen oberen Abschluß bildet.

4. Werkzeugständeranordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Grundgestell (13) Zentriermittel (14, 15) zum ausgerichteten Aufsetzen des Wechselmoduls (3) auf das Grund­ gestell (13) aufweist, die in entsprechende Öffnungen des Wech­ selmoduls (3) eingreifen.