DE10013335A1 - Leitapparat für eine axial durchströmte Abgasturbine - Google Patents

Leitapparat für eine axial durchströmte Abgasturbine

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DE10013335A1
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Detlef Behrendt
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Abstract

Der Leitapparat (5) dient der Lageänderung der Leitschaufeln (6) einer axial angeströmten Abgasturbine eines Turboladers. Die Leitschaufeln (6) sind in einem Abgas (15) führenden Strömungskanal (14) axialsymmetrisch zur Turbinenachse (1) angeordnet und können mit einer Schwenkvorrichtung jeweils um eine radial geführte Achse (8) geschwenkt werden. An jede der Leitschaufeln (6) ist ein durch eine Gehäusewand radial nach außen aus dem Strömungskanal (14) geführter Schaufelschaft (18) eingesetzt. Der Schaufelschaft (18) ist mit seinem nach außen geführten Teil um die Schwenkachse (8) drehbar gelagert. Die Schwenkvorrichtung enthält einen außerhalb des Strömungskanals (14) angeordneten und um die Turbinenachse (1) drehbaren Stellring (19) sowie Drehmoment vom Stellring (19) auf den Schaufelschaft (18) jeder Leitschaufel (6) übertragenden Stellhebel (20). DOLLAR A Dieser Leitapparat zeichnet sich auch bei erschwerten Betriebsbedingungen durch große Zuverlässigkeit aus.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Leitapparat nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Dieser Leitapparat ist einer axial angeströmten Abgasturbine vorgeschaltet und weist in einem abgasführenden Strömungskanal axialsymmetrisch zur Turbinenachse angeordnete Leitschaufeln auf, welche jeweils um eine radial geführte Achse schwenkbar sind, und eine die Leitschaufeln um die Schwenkachse verstellende Schwenkvorrichtung. Mit einem solchen Leitapparat kann durch Schwenken der Leitschaufeln die Grösse der vom Abgas durchströmten Querschnittsfläche des Strömungskanals verändert werden und kann die Abgasturbine so in besonders vorteilhafter Weise an sich verändernde Abgasströmungen angepasst werden, wie sie etwa bei Teillastbetrieb eines das Abgas liefernden Verbrennungsmotors auftreten.
STAND DER TECHNIK
Ein derartiger Leitapparat ist beispielsweise in EP 0 131 719 B1, insbesondere Ausführungsform gemäss den Fig. 3 bis 5, beschrieben. Bei diesem Leitapparat ist konzentrisch zum Turbinenlaufrad ein in einer Richtung beständig mit einer Verstellkraft beaufschlagter Verstellring vorgesehen, welcher im Strömungskanal radial aussen angeordnet ist. Jede der Leitschaufeln ist um eine radial ausgerichtete und im Bereich der Schaufelvorderkante befindliche Achse schwenkbar. Die Hinterkante jeder Leitschaufel liegt an einer Stirnfläche des Verstellrings an. Durch Verstellen des Verstellring parallel zur Turbinenachse können so die Leitschaufeln zwischen zwei Endstellungen geschwenkt werden, und es kann so eine gleichförmige Anströmung des Turbinenlaufrads erreicht werden. In Abhängigkeit von der Stärke der Abgasströmung stellen sich die Leitschaufeln automatisch in die jeweils günstigste Winkelstellung ein.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen definiert ist, löst die Aufgabe, einen Leitapparat der eingangs genannten Art anzugeben, welcher sich trotz einfachen Aufbaus auch bei erschwerten Betriebsbedingungen durch grosse Zuverlässigkeit auszeichnet.
Beim Leitapparat nach der Erfindung ist an jede der Leitschaufeln ein durch eine Gehäusewand radial nach aussen aus dem Strömungskanal geführter Schaufelschaft angesetzt und ist der Schaufelschaft mit seinem nach aussen geführten Teil um die Schwenkachse drehbar gelagert. Hierdurch und durch einen ausserhalb des Strömungskanals angeordneten und um die Turbinenachse drehbaren Stellring sowie Drehmoment vom Stellring auf den Schaufelschaft jeder Leitschaufel übertragende Stellhebel wird erreicht, dass abgesehen von den Leitschaufeln praktisch alle anderen Teile des Leitapparats ausserhalb des heisse und gegebenenfalls äusserst aggressive Abgase führenden Strömungskanals angeordnet sind. Der Leitapparat zeichnet sich daher durch eine grosse Betriebssicherheit und eine lange Lebensdauer aus und kann zudem in äusserst einfacher Weise mit Verstellkraft beaufschlagt werden.
Es ist empfehlenswert, den Schaufelschaft derart an die Leitschaufel anzusetzen, dass die Schwenkachse zwischen der Vorderkante und einer die Schaufeldruckpunkte verbindenden Linie der Leitschaufel verläuft. Die Schaufeln sind dann stets mit einem durch die Abgasströmung erzeugten definierten Drehmoment belastet. Bei bestimmten Betriebsbedingungen sonst möglicherweise entstehendes Schwingen der Leitschaufel kann so mit Sicherheit vermieden oder zumindest wesentlich unterdrückt werden. Bei Ausfall des Leitapparates werden die Leitschaufeln dann durch die Abgasströmung geöffnet, wodurch die Drehzahl des Abgasturbine herabgesetzt und ein Überdrehen vermieden wird.
Unerwünscht grosse Lagerkräfte werden vermieden, wenn der nach aussen geführte Teil des Schaufelschafts auf zwei radial gegeneinander versetzt angeordneten Lagerstellen gehalten ist. Die Lagerstellen sind mit Vorteil in einem als Tragring ausgebildeten Bauteil der Gehäusewand angeordnet. Der Tragring und die an den Lagerstellen schwenkbar geführten Leitschaufeln können dann äusserst einfach in die Abgasturbine eingebaut oder - falls erwünscht - in einfacher Weise leicht ausgebaut . werden. Da geringe Lagerkräfte an den beiden Lagerstellen dann mit Sicherheit gewährleistet sind, wenn die Lagerstellen weit auseinanderliegen, weist der Tragring in radialer Richtung eine grosse Bauhöhe auf. Da er an seiner Innenseite wegen der im Strömungskanal geführten heissen Abgase stark erwärmt wird, an seiner Aussenseite jedoch mit Umgebungsluft in Kontakt kommt, ist der Tragring grossen thermischen Belastungen ausgesetzt. Diese thermischen Belastungen können stark reduziert werden durch einen den Strömungskanal nach aussen begrenzenden Entlastungsring.
Um eine einfache und sichere Verstellung der Leitschaufeln zu gewährleisten, sollten die im Leitapparat nach der Erfindung vorgesehenen Stellhebel an ihren einen Enden jeweils mit dem Schaufelschaft verbunden sein und an ihren anderen Ende in einer Nut des Stellrings geführt sein. Dies lässt sich mit einfachen Mitteln mit Vorteil dadurch erreichen, dass der Stellhebel auf den Schaufelschaft aufgesteckt ist, und dass am Stellhebel ein auf dem Stellring abgestützter Abstandshalter befestigt ist. Der Abstandshalter sorgt dann dafür, dass unabhängig von der Position des Stellhebels stets eine sichere und gute Kraftübertragung vom Stellring auf den Schaufelschaft gewährleistet ist, und dass Selbsthemmung des Leitapparates nach der Erfindung mit Sicherheit vermieden wird. Beim Fehlen eines Abstandshalters könnte sich der Stellhebel während des Betriebs des Leitapparats aufgrund von äusseren Kräften, wie beispielsweise Motorschwingungen, sonst vom Schaufelschaft weg in Richtung Stellring verschieben. Beim Verstellen des Leitapparates müsste der Stellring dann den Stellhebel gegen die grossen Reibungskräfte der Steckverbindung zurückschieben, was zum Klemmen und zur Selbsthemmung des Leitapparates führen könnte. Eine sichere und gute Kraftübertragung ist auch dann gewährleistet, wenn der Stellhebel auf den Schaufelschaft aufgesteckt ist, und wenn am Stellhebel ein den Schaufelschaft hintergreifendes Sicherungselement befestigt ist. Diese Kraftübertragung zeichnet sich durch eine besonders hohes Mass an Sicherheit aus, da im Unterschied zum Abstandshalter das Sicherungselement während des Betriebs des Leitapparates nur mit relativ geringen Formänderungskräften belastet wird. In jedem Fall ist es jedoch sehr zu empfehlen, den Stellhebel an seinem in der Nut des Stellrings geführten Ende nach Art eines Kugelkopfes auszubilden, da dann Kraft bzw. Drehmoment vom Stellring praktisch spielfrei auf den Schaufelschaft übertragen wird. Aus Gründen der Platzersparnis empfiehlt es sich, jeden der Stellhebel zwischen den beiden Lagerstellen mit dem Lagerschaft zu verbinden.
Einer Selbsthemmung des Leitapparats nach der Erfindung wird auch durch Lagerung des Stellrings mit seiner Aussenfläche auf Wälzkörpern erfolgreich entgegengetreten. Vorzugsweise sind diese Wälzkörper als am Tragring schwenkbar gelagerte, einarmige Hebel ausgeführt, in deren vom Tragring abgewandten Enden jeweils eine am Stellring befestigte Führungsnocke eingreift. Zugleich sind in diesen Enden Führungsnuten eingeformt, welche jeweils einen Abschnitt des Stellrings führen. Diese Führungsnuten weisen jeweils einen auf der Aussenfläche des Stellrings aufliegenden, gegenläufig zur Aussenfläche gekrümmten Nutgrund auf, auf weichem sich ein Abschnitt der Aussenseite des Rings abwälzen kann.
Ist in den Tragring ein mit einer Kühlmittelquelle verbindbarer Kühlkanal eingeformt, welcher über die Gehäusedurchführungen der Schaufelschäfte in den Strömungskanal geführt ist, so werden Lebensdauer und Betriebssicherheit des Leitapparates nach der Erfindung zusätzlich erhöht. Zugleich kann hierdurch das Austreten von heissem und aggressivem Abgas aus dem Strömungskanal mit grosser Sicherheit vermieden werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine Aufsicht auf einen längs der Turbinenachse geführten Schnitt durch den Turbinenteil eines Abgasturboladers mit einer ersten Ausführungsform des Leitapparats nach der Erfindung,
Fig. 2 einen vergrössert dargestellten Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Stellhebel einer zweiten Ausführungsform des Leitapparates nach der Erfindung und
Fig. 4 eine Draufsicht in Richtung eines Pfeils IV auf das Gaseintrittsgehäuse und den Leitapparat des Turbinenteils gemäss Fig. 1 in perspektivischer Darstellung.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
In allen Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleichwirkende Teile. In Fig. 1 ist von einem Abgasturbolader lediglich das Turbinenteil mit einer Abgasturbine dargestellt. Diese Abgasturbine weist einen um eine Achse 1 drehbaren Rotor 2 mit einem Turbinenlaufrad und daran befestigten Laufschaufeln 3 auf sowie ein Turbinengehäuse 4 und ein Leitapparat 5 mit einem axialsymmetrisch zur Turbinenachse 1 angeordneten Kranz von verstellbaren Laufschaufeln 6 und mit einer Schwenkvorrichtung 7. Die Leitschaufeln können jeweils durch Drehen um eine in radialer Richtung geführte Achse 8 in beliebige Winkelpositionen zwischen zwei Endstellungen geschwenkt werden.
Der Rotor 2 ist in gasdichter Weise aus dem Gehäuse 4 zu einer nicht dargestellten Lagerstelle geführt und trägt an seinem links gelegenen Ende ein aus der Fig. 1 ebenfalls nicht mehr ersichtliches Verdichterrad.
Das Turbinengehäuse 4 enthält ein Gaseintrittsgehäuse 9 mit einer axialsymmetrisch angeordneten Eintrittsöffnung 10 und ein Gasaustrittsgehäuse 12 mit einer radial ausgerichteten Austrittsöffnung 13. Zwischen Ein- und Austrittsöffnung erstreckt sich ein vom Turbinengehäuse begrenzter Strömungskanal 14. Durch die Eintrittsöffnung wird mittels Pfeilen symbolisiertes heisses Abgas 15 aus einer nicht dargestellten Abgasquelle, insbesondere einem Verbrennungsmotor, zugeführt. Dieses heisse Abgas wird zunächst in einem in Richtung der Turbinenachse 1 ausgerichteten Abschnitt des Strömungskanals 14 geführt. In diesem Abschnitt wird das Abgas über die Leitschaufeln 6 und die Laufschaufeln 3 geführt. Stromabwärts der Laufschaufeln tritt das Abgas in einen durch das Gasaustrittsgehäuse 12 begrenzten Abschnitt des Strömungskanals 14 ein, in welchem es von der Achse 1 nach aussen weggeführt und über die Austrittsöffnung 13 schliesslich aus dem Turbinengehäuse 4 entfernt wird.
Aus Fig. 2 sind die Einzelheiten des Leitapparats 5 ersichtlich. Der Leitapparat ist an einem zwischen dem Gaseintritts- 9 und dem Gasaustrittsgehäuse 12 mittels Schrauben eingespannten Tragring 16 gehalten. Zwischen den beiden Gehäusen 9 und 12 ist ferner ein vom Tragring 16 thermisch entkoppelter Entlastungsring 17 eingespannt, welcher den Strömungskanal 14 im Bereich der Leitschaufeln 6 radial nach aussen begrenzt und dadurch den Tragring 16 gegenüber der direkten Wirkung der heissen Abgase abschirmt und damit thermisch entlastet. Ein an jede der Leitschaufeln 6 angesetzter Schaufelschaft 18 ist durch die als Gehäusewand wirkenden Ringe 17 und 16 radial nach aussen aus dem Strömungskanal 14 geführt. Der Schaufelschaft ist mit seinem nach aussen geführten Teil um die Schwenkachse 8 drehbar gelagert. Die Drehbewegung wird eingeleitet durch einen ausserhalb des Strömungskanals 14 angeordneten und um die Turbinenachse drehbaren Stellring 19 sowie Drehmoment vom Stellring 19 auf den Schaufelschaft 18 jeder Leitschaufel übertragende Stellhebel 20.
Ersichtlich ist der Schaufelschaft 19 derart an die Leitschaufel 6 angesetzt, dass die Schwenkachse 8 zwischen der Vorderkante 21 und einer die Schaufeldruckpunkte verbindenden Linie 22 der Leitschaufel verläuft. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Abgasströmung die Leitschaufel 6 stets mit einem definierten Drehmoment belastet, wodurch unerwünschtes Flattern und Schwingen der Leitschaufel während des Betriebs der Abgasturbine weitgehend unterdrückt werden.
Der nach aussen geführte Teil des Schaufelschafts 18 ist an zwei radial gegeneinander versetzt angeordneten Stellen 23, 24 gelagert. Die beiden Lagerstellen 23, 24 sind in dem als Abschnitt des Gehäuses 4 verwendeten Tragring 16 angeordnet. Da sich zwischen Tragring 16 und Strömungskanal 14 der Entlastungsring 17 befindet, kann der Tragring 16 in radialer Richtung gross bemessen werden, ohne dass zu befürchten ist, dass er unerwünscht hohen thermischen Spannungen ausgesetzt ist. Die beiden Lagerstellen 23 und 24 können daher relativ weit gegeneinander in radialer Richtung versetzt angeordnet sein, wodurch von den Lagerstellen grosse Lagerkräfte ferngehalten werden.
Der Stellhebel 20 ist an seinem einen Ende durch Stecken mit dem Schaufelschaft 18 verbunden. Bei der in Fig. 2 dargestellten Steckverbindung weist das Ende des Schaufelschafts 18 zwei nach Art von Gabelzinken angeordnete Klauen auf, welche auf zwei planparallel geführten Halteflächen des Stellhebels 20 aufgesteckt sind. Die Halteflächen sind zwischen den beiden Lagerstellen 23, 24 angeordnet. Es kann so in radialer Richtung Platz eingespart werden. An seinem anderen Ende ist der Stellhebel 20 in einer Nut 25 des Stellrings 19 geführt. Diese Nut ist begrenzt durch zwei im wesentlichen radial geführte Nutwände, welche in Umfangsrichtung des Stellrings gesehen einen Abstand voneinander haben, der etwas grösser ist als der Durchmesser des Stellhebels 20. Auch die Tiefe der Nut ist etwas grösser bemessen als der Durchmesser des Stellhebels 20. Durch diese Bemessung der Nut 25 ist eine klemmfreie Führung des Stellhebels 20 beim Ausführen einer durch Drehen des Stellrings 19 bewirkten Schwenkbewegung um die Schwenkachse 8 sichergestellt. Durch einen am Stellhebel 20 befestigten und auf dem Stellring 19 abgestützten Abstandshalter 26 ist gewährleistet, dass die Steckverbindung zwischen Stellhebel 20 und Schaufelschaft 18 bei der Ausführung der Schwenkbewegung nicht beeinträchtigt wird.
In Fig. 3 ist ein Stellhebel 20 einer weiteren Ausführungsform des Leitapparats nach der Erfindung dargestellt. Auch dieser Stellhebel ist auf den Schaufelschaft 18 aufgesteckt. Im Unterschied zum zuvor beschriebenen Stellhebel ist an diesem Stellhebel jedoch ein aus einem Stahlblech geformtes, blattförmiges Sicherungselement 33 befestigt. Dieses Sicherungselement weist ein elastisch verformbares, gabelförmig ausgebildetes Ende 34 auf. Beim Aufstecken des Stellhebels 20 auf den zylinderförmig ausgeführten Schaufelschaft wird die Gabel 34 zunächst aufgespreizt und hintergreift nach Beendigung des Aufsteckvorganges den Schaufelschaft 18 unter Bildung einer Spreizverbindung. Um dem Stellhebel in radialer Richtung möglichst spielfrei zu halten, sind in den zylinderförmig ausgeführten Schaufelschaft 18 lediglich im Bereich der Steckverbindung mit dem Stellhebel 20 zwei aus Fig. 3 ersichtliche, plan geführte Seitenflächen eingeformt. Die Momentübertragung vom Stellring 19 auf den Schaufelschaft zeichnet sich durch ein besonders hohes Mass an Sicherheit aus, da im Unterschied zum Abstandshalter 26 das Sicherungselement 33 während des Betriebs des Leitapparates nur mit relativ geringen Formänderungskräften belastet wird.
Aus Fig. 3 ist auch ersichtlich, dass der Stellhebel 20 an seinem in der Nut 25 des Steilrings 19 geführten Ende nach Art eines Kugelkopfes 35 ausgebildet ist. Eine hierbei zumindest abschnittsweise vorhandene Kugelfläche 36 wälzt sich bei einer durch Drehen des Stellrings 19 hervorgerufenen Schwenkung des Stellhebels 20 um die Schwenkachse 8 vorwiegend auf den Seitenflächen der Nut 25 ab. Kraft bzw. Drehmoment kann so praktisch spielfrei vom Stellring 19 auf den Schaufelschaft 18 übertragen werden. Diese vorteilhafte Ausbildung und Führung des Stellhebels in der Nut 25 kann auch beim zuvor im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Stellhebel 20 vorgesehen werden.
Der Stellring 19 ist mit seiner Aussenfläche auf Wälzkörpern gelagert. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind diese Wälzkörper als am Tragring 16 schwenkbar gelagerte einarmige Hebel 27 ausgeführt. An dem vom Tragring 16 abgewandten Ende jedes Hebels 27 ist eine Kulisse vorgesehen, in die eine am Stellring 16 befestigte Führungsnocke 28 eingreift. Ferner ist in dieses Ende des Hebels auch eine der Aufnahme eines Abschnitts des Stellrings 19 dienende Führungsnut 29 eingeformt mit einem auf der Aussenfläche des Stellrings aufliegenden, gegenläufig zur Aussenfläche gekrümmten und als Wälzfläche dienendem Nutgrund. Bei einer über eine Fremdsteuerung und einen Hebel 30 eingeleiteten Drehung des Stellringes 19 wälzen sich die in den Nuten 29 geführten Abschnitte der Aussenfläche des Stellrings 19 bei gleichzeitigem Schwenken der Hebel 27 auf dem Nutgrund ab. Eine Selbsthemmung des Stellrings 16 während einer Drehbewegung wird so mit Sicherheit vermieden.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass in den Tragring 16 ein Kanal 31 eingeformt ist. Dieser Kanal kann nach Entfernen einer Verschlusskappe 32 (Fig. 3) mit einer Kühlmittelquelle, etwa dem Ausgang eines Ladeluftkühlers, verbunden werden. Der Kanal 31 ist über die Gehäusedurchführungen für die Schaufelschäfte 18 in den Strömungskanal 14 geführt. Im Kanal geführte Druckluft sorgt für eine wirksame Kühlung des Leitapparates 5 und verhindert durch Überströmen in den Strömungskanal 14 das Eintreten von heissen Abgasen in den Leitapparat.
Bezugszeichenliste
1
Turbinenachse
2
Rotor
3
Laufschaufeln
4
Turbinengehäuse
5
Leitapparat
6
Leitschaufel
7
Schwenkvorrichtung
8
Schwenkachse
9
Gaseintrittsgehäuse
10
Eintrittsöffnung
12
Gasaustrittsgehäuse
13
Austrittsöffnung
14
Strömungskanal
15
Abgasströmung
16
Tragring
17
Entlastungsring
18
Schaufelschaft
19
Stellring
20
Stellhebel
21
Vorderkante
22
Linie der Druckpunkte
23
,
24
Lagerstellen
25
Nut
26
Abstandshalter
27
Hebel
28
Führungsnocke
29
Führungsnut
30
Hebel
31
Kühlkanal
32
Verschlusskappe
33
Sicherungselement
34
gabelförmiges Ende
35
Kugelkopf
36
Kugelfläche

Claims (13)

1. Leitapparat (5) für eine axial angeströmte Abgasturbine, insbesondere eines Turboladers, mit Leitschaufeln (6), welche in einem Abgas (15) führenden Strömungskanal (14) axialsymmetrisch zur Turbinenachse (1) angeordnet und jeweils um eine radial geführte Achse (8) schwenkbar sind, und mit einer die Leitschaufeln (6) um die Schwenkachse (8) verstellenden Schwenkvorrichtung (7), dadurch gekennzeichnet, dass an jede der Leitschaufeln (6) ein durch eine Gehäusewand radial nach aussen aus dem Strömungskanal (14) geführter Schaufelschaft (18) angesetzt ist, dass der Schaufelschaft (18) mit seinem nach aussen geführten Teil um die Schwenkachse (8) drehbar gelagert ist, und dass die Schwenkvorrichtung (7) einen ausserhalb des Strömungskanals (14) angeordneten und um die Turbinenachse (1) drehbaren Stellring (19) sowie Drehmoment vom Stellring (19) auf den Schaufelschaft (18) jeder Leitschaufel (6) übertragende Stellhebel (20) aufweist.
2. Leitapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaufelschaft (18) derart an die Leitschaufel (6) angesetzt ist, dass die Schwenkachse (18) zwischen der Vorderkante (21) und einer Schaufeldruckpunkte verbindenden Linie (22) der Leitschaufel (6) verläuft.
3. Leitapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der nach aussen geführte Teil des Schaufelschafts (18) auf zwei radial gegeneinander versetzt angeordneten Stellen (23, 24) gelagert ist.
4. Leitapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagerstellen (23, 24) in einem als Tragring (16) ausgebildeten Bauteil der Gehäusewand angeordnet sind.
5. Leitapparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragring (16) durch einen den Strömungskanal (14) nach aussen begrenzenden Entlastungsring (17) thermisch entlastet ist.
6. Leitapparat nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellhebel (20) an seinem einen Ende mit dem Schaufelschaft (18) lösbar verbunden ist und an seinem anderen Ende in einer Nut (25) des Stellrings (19) geführt ist.
7. Leitapparat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellhebel (20) auf den Schaufelschaft (18) aufgesteckt ist, und dass am Stellhebel (20) ein auf dem Stellring (19) abgestützter Abstandshalter (26) befestigt ist.
8. Leitapparat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellhebel (20) auf den Schaufelschaft (18) aufgesteckt ist, und dass am Stellhebel (20) ein den Schaufelschaft (18) hintergreifendes Sicherungselement (33) befestigt ist.
9. Leitapparat nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellhebel (20) an seinem in der Nut (25) des Stellrings (19) geführten Ende nach Art eines Kugelkopfes (35) ausgebildet ist.
10. Leitapparat nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellhebel (20) zwischen den beiden Lagerstellen (23, 24) mit dem Schaufelschaft (18) verbunden ist.
11. Leitapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellring (19) mit seiner Aussenfläche auf Wälzkörpern gelagert ist.
12. Leitapparat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper als am Tragring (16) schwenkbar gelagerte, einarmige Hebel (27) ausgeführt sind, in deren vom Tragring (16) abgewandten Enden jeweils eine am Stellring (19) befestigte Führungsnocke (28) eingreift sowie eine der Aufnahme eines Abschnitts des Stellrings (19) dienende Führungsnut (29) eingeformt ist mit einem auf der Aussenfläche des Stellrings aufliegenden, gegenläufig zur Aussenfläche gekrümmten und als Wälzfläche dienenden Nutgrund.
13. Leitapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in den Tragring (16) ein mit einer Kühlmittelquelle verbindbarer Kühlkanal (31) eingeformt ist, welcher über die Gehäusedurchführungen der Schaufelschäfte (18) in den Strömungskanal (14) geführt ist.
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