DE10012984A1 - Kniebandage - Google Patents
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- D10B2509/00—Medical; Hygiene
- D10B2509/02—Bandages, dressings or absorbent pads
- D10B2509/028—Elastic support stockings or elastic bandages
Abstract
Es wird eine Gelenkbandage zum Überziehen, bestehend aus einem elastischen Schlauch (1, 3) mit einer Vorderseite (1) und einer dieser gegenüberliegenden Beugeseite (3), in den auf der Beugeseite (3) ein zweilagiges, feuchteleitendes Abstandsgewirk (7, 7') konfektioniert ist, vorgeschlagen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Gelenkbandage zum Überziehen.
Derartige Bandagen können zur Stützung der menschlichen Gelenke,
z. B. des Ellbogens, verwendet werden. Kniegelenkbandagen bzw.
-orthesen werden beispielsweise zur Stützung instabiler Kniege
lenke während der konservativen postoperativen Behandlung von
Kreuzbandrupturen und auch zur Linderung der durch arthrotische
Knie hervorgerufenen Schmerzen und zur Stützung der Knie nach
Seitenbandverletzungen verwendet. Die Kniegelenkbandagen werden
über das Kniegelenk des Patienten gezogen und von ihm während
der Behandlung täglich aber insbesondere beim Gehen und Laufen
getragen. Nachteilig bei herkömmlichen Kniegelenkbandagen ist,
dass sie beim Gehen oder Laufen im Kniekehlenbereich Falten wer
fen und die Kniebeuge in der Beugestellung abschnüren. Die her
kömmlicherweise fast vollständig aus einem Flachgestrick oder
Rundgestrick hergestellten Kniegelenkbandagen führen zu einer
vermehrten Schweißbildung im Kniebeugebereich des Patienten und
fördern somit ein Wundscheuern des Knies.
Von dieser Problemstellung ausgehend, soll eine verbesserte Gelenkbandage
zum Überziehen zur Verfügung gestellt werden.
Zur Problemlösung besteht die Gelenkbandage aus einem elasti
schen Schlauch mit einer Vorderseite und einer dieser gegenüber
liegenden Beugeseite, in den auf der Beugeseite ein zweilagiges,
feuchteleitendes Abstandsgewirk konfektioniert ist.
Die Gelenkbandage ist über ein Kniegelenk aber auch über ein
Ellenbogengelenk oder andere Gelenke ziehbar. Die Beugeseite des
elastischen Schlauches ist zur Auflage in der Gelenkbeuge und
die Vorderseite des elastischen Schlauches zur Auflage auf der
der Beuge abgewandten Gelenkseite bestimmt. Der Schlauch ist in
Längsrichtung über die Gliedmaße des Patienten auf das zu stüt
zende Gelenk ziehbar. Dabei ist der Schlauch vorzugsweise so
ausgebildet, dass er sich unter maximalem Flächenkontakt eng an
die Gliedmaße schmiegt.
Das zweilagige feuchteleitende Abstandsgewirk wirkt einer
Schweißansammlung im Beugebereich durch Feuchtigkeitstransport
von der Haut nach außen entgegen. Die Gewirkbindung verhindert
einen starken Faltenwurf der Gelenkbandage in der Beugestellung
des Gelenkes.
Die Herstellung der Gelenkbandage wird vereinfacht, wenn das
Abstandsgewirk über die volle Länge des Schlauches reicht. In
diesem Fall wird der Schlauch also aus zwei unterschiedlich
breiten Gewirken gebildet, die zu einem Schlauch miteinander
verbunden werden. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise über zwei
Flachnähte.
Wenn das Abstandsgewirk bezogen auf die Längsrichtung in einem
mittleren Abschnitt verbreitert ausgebildet ist, kann die posi
tive Wirkung des Feuchtetransports gerade im Bereich der Gelenk
beuge des die Bandage tragenden Patienten verbessert werden.
Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn das Abstandsgewirk in ei
ner Öffnung vorgesehen ist, die bezogen auf die Längsrichtung in
einem mittleren Abschnitt vorgesehen ist. Die beugeseitige Öff
nung ist derart anzuordnen, daß sie nach Überziehen der Gelenk
bandage in der Gelenkbeuge plaziert ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform umläuft die Öffnung den
Schlauch wenigstens zur Hälfte.
Durch diese Ausbildung der Öffnung wird erreicht, dass der in
der Beugestellung des Gelenkes Falten werfende Bereich quer zur
Längsrichtung der Gelenkbandage vollständig durch das in die
Öffnung eingesetzte feuchteleitende Gewirk überdeckt wird.
Vorzugsweise verlaufen die beiden Lagen des Abstandsgewirks im
wesentlichen parallel zueinander und sind durch feuchteleitende
Verbindungsfäden, die einen Winkel von etwa 45° zu den Lagen
aufweisen, auf ca. 2 mm bis 3 mm Abstand voneinander gehalten.
Das zur Auflage in der Gelenkbeuge bestimmte Abstandsgewirk
transportiert Feuchtigkeit von der auf der Haut des Patienten
direkt aufliegenden körperseitigen Lage über die feuchteleiten
den Verbindungsfäden zur im wesentlichen parallel zur körpersei
tigen Lage verlaufenden körperabseitigen Lage des Gewirkes.
Vorzugsweise weist die Öffnung im wesentlichen die Form eines
Rechtecks mit voneinander weggekrümmten langen Seiten auf, die
im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung des Schlauchs ange
ordnet sind.
Die Ausdehnung der Öffnung in Längsrichtung sollte groß genug
sein, um auch diesbezüglich den Falten werfenden Bereich voll
ständig durch das feuchteleitende, in die Öffnung eingesetzte
Abstandsgewirk, zu überdecken. Zur Anpassung an die anatomische
Form der Gelenkbeuge sind die beiden langen Seiten der im we
sentlichen die Form eines Rechtecks aufweisenden Öffnung vonein
ander weggekrümmt.
Vorzugsweise entspricht die Ausdehnung der Öffnung in Längsrichtung
im wesentlichen dem Schlauchdurchmesser.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Gelenkbandage weist der Schlauch ein Flachgestrick auf.
Das Flachgestrick kann etwa zur Hälfte Kunststofffasern (gekräu
seltes Perlon- und/oder Nylongarn), zur anderen Hälfte Gummi und
Elastofasern aufweisen.
Durch die Ausbildung der Gelenkbandage im wesentlichen als
Flachgestrick wird ein maximaler Flächenkontakt zwischen der
Haut des Patienten und der Gelenkbandage erzeugt. Aufgrund der
bevorzugten Stoffzusammensetzung des Flachgestrickes wird ein
günstiges Verhältnis zwischen Elastizität zur Anpassung an die
sich durch Bewegung ändernde Gelenkform und Stabilität zur Stüt
zung des Gelenkes erreicht.
Vorzugsweise sind die Vorderseite und Beugeseite durch we
nigstens eine Flachnaht miteinander verbunden, und die Öffnung
ist auf die Beugeseite beschränkt und teilt sie in zwei im we
sentlichen spiegelbildlich ähnliche Abschnitte.
Bei dieser Ausführungsform handelt es sich um eine kostengünstig
herstellbare Gelenkbandage. Die Vorderseite und Beugeseite kön
nen als Flachgestrick in einem Stück abgestrickt werden. Zwei
sich gegenüberliegende Ränder der Vorderseite bzw. der Beugesei
te des Flachgestricks werden durch wenigstens eine Flachnaht in
Längsrichtung miteinander zu einem Schlauch vernäht. Die Beuge
seite wird in dem zur Auflage auf der Gelenkbeuge vorgesehenen
Bereich zur Ausbildung der Öffnung nach einer Vorlage ausge
stanzt. Die Beugeseite zerfällt in zwei im wesentlichen spiegel
bildliche Abschnitte möglicherweise unterschiedlicher Größe. Das
durch eine entsprechende Ausstanzung erhaltene zweilagige feuch
teleitende Abstandsgewirk kann dann in die formgleiche Öffnung
eingesetzt werden. Dabei wird das Abstandsgewirk vorzugsweise
durch eine Flachnaht mit dem Schlauch vernäht. Es ist aber auch
denkbar, die Verbindung zwischen Abstandsgewirk und Schlauch
durch mehrere Flachnähte herzustellen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das Ab
standsgewirk aus Polyester, Polyamid und Lycra. Je nach Wahl der
Gewirkbindung ist das Abstandsgewirk dem Einsatzzweck entspre
chend dehnungsarm oder bestimmt elastisch gestaltet. Das Ab
standsgewirk kann in Längsrichtung und quer zur Längsrichtung
unterschiedlich elastisch ausgestaltet sein. Das durch diese
Materialien hergestellte Abstandsgewirk zeichnet sich durch sei
ne Pflegeleichtigkeit, Dauerhaftigkeit und seinen Tragekomfort
aus.
Anhand einer Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung
nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 die Vorderseite einer erfindungsgemäßen Gelenk
bandage;
Fig. 2 die Beugeseite der Gelenkbandage nach Fig. 1;
Fig. 2a die Ansicht einer Variante der Gelenkbandage ge
mäß Fig. 2;
Fig. 2b die Beugeseite einer weiteren Ausführungsform
einer Gelenkbandage;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Gelenkbandage nach Fig. 2;
Fig. 3a eine Seitenansicht der Gelenkbandage nach Fig. 2b
Fig. 4 ein Detail IV des Abstandsgewirks
in vergrößertem Maßstab.
Fig. 1 zeigt die Vorderseite 1 einer schlauchförmigen Gelenk
bandage. Diese besteht aus einem einteiligen Flachgestrick und
ist in einer Recht-Rechts-Bindung gestrickt. Die verwendeten
Garne teilen sich dabei auf 50% gekräuselte Kunststofffaser
(Helanca PH), 46% Gummifäden und 4% Elastofasern auf. Die Vor
derseite 1 und die ihr gegenüberliegende Beugeseite 3 haben in
ihrer Projektionsfläche die Form eines Rechtecks mit in einem
mittleren Abschnitt 2 zueinander gekrümmten Längsseiten.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, reicht das Flachgestrick 1' bis
auf die Rückseite 3 der Gelenkbandage. Über die volle Länge L1
ist auf der Rückseite 3 ein streifenförmiges, zweilagiges und
feuchteleitendes Abstandsgewirk 7 konfektioniert, das über
Flachnähte 5 mit dem Flachgestrick 1' verbunden. Bei der in
Fig. 2a gezeigten Variante ist das Abstandsgewirk 7 in einem
mittleren Abschnitt 2 verbreitert ausgebildet, wie mit Bezugs
ziffer 7" gekennzeichnet ist. Die Verbreiterung 7" ist so ge
wählt, daß sie über einen möglichst weiten Bereich der Gelenk
beuge (hier die Kniekehle) reicht, um in der kritischen Zone
einen ausreichenden Feuchtetransport nach außen zu
gewährleisten. Der Aufbau des Abstandsgewirks soll anhand von
Fig. 4 weiter unten näher beschrieben werden.
Fig. 2b zeigt die Rückseite 3 einer weiteren Ausführungsform
einer Gelenkbandage. Die Vorderseite 1 und die Rückseite 3 die
ser Gelenkbandage haben in der Projektion die Form eines Recht
ecks mit im in Längsrichtung L mittleren Abschnitt 2 zueinander
gekrümmten Längsseiten. Die Rückseite 3 bildet die Beugeseite.
Die Beugeseite 3 ist in zwei im wesentlichen spiegelbildlich
ähnliche Abschnitte geteilt, die mit der Vorderseite 1 ein ein
teiliges Flachgestrick bilden. Wie Fig. 3a zeigt, sind zwei
sich gegenüberliegende Ränder des einteiligen Flachgestricks 1'
durch eine Flachnaht 4 zu einem sich in Längsrichtung L ausbil
denden elastischen Schlauch 1, 3 vernäht.
In dem in Längsrichtung L mittleren Abschnitt 2 ist beugeseitig
eine Öffnung 5 vorgesehen. Die Öffnung 5 hat die Gestalt eines
Rechtecks mit voneinander weggekrümmten Längsseiten 6, die
senkrecht zur Längsrichtung L der Gelenkbandage liegen (vgl.
Fig. 2b). Die Ausdehnung der Öffnung 5 in Längsrichtung L ent
spricht in etwa dem Durchmesser d der im mittleren Abschnitt 2
nur geringfügig gedehnten Gelenkbandage. In die Öffnung 5 ist
ein zweilagiges, feuchteleitendes Abstandsgewirk 7' konfektio
niert, das durch eine die Öffnung 5 umlaufende Flachnaht in den
elastischen Schlauch 1, 3 eingenäht ist.
In die beiden Schlauchöffnungen kann je ein elastisches Ab
schlussband eingesetzt sein.
Die beiden Lagen 8 des Abstandsgewirks 7, 7' sind auf 2 bis 3 mm
Abstand voneinander gehalten (Fig. 4). Die beiden Außenflächen
der beiden Lagen 8 sind kleinflächig gemustert. Das Abstandsge
wirk 7, 7' ist bielastisch ausgebildet. Verbindungsfäden 9
zwischen den beiden zueinander parallelen Lagen 8 des Ab
standsgewirks 7, 7' verlaufen in einem Winkel von etwa 45° zu
den Lagen 8 des Abstandsgewirks 7, 7'. In den beiden Lagen 8 ist
Polyamid 33 f12 und Lycra 44 dtex verarbeitet. Die Verbindungs
fäden 9 weisen Polyester und ein feuchteleitendes System auf.
In die beiden Schlauchöffnungen kann je ein elastisches Ab
schlussband eingesetzt sein.
1
Vorderseite
1
' Flachgestrick
2
Mittlerer Abschnitt
3
Rückseite/Beugeseite
4
Flachnaht
5
Öffnung
6
Längsseite der Öffnung
7
Abstandsgewirk
7
' Abstandsgewirk
7
" Verbreiterung
8
Lagen
9
Verbindungsfäden
d Durchmesser
L Längsrichtung
L1
d Durchmesser
L Längsrichtung
L1
Länge
Claims (13)
1. Gelenkbandage zum Überziehen, bestehend aus einem elasti
schen Schlauch (1, 3) mit einer Vorderseite (1) und einer
dieser gegenüberliegenden Beugeseite (3), in den auf der
Beugeseite (3) ein zweilagiges, feuchteleitendes Abstands
gewirk (7, 7') konfektioniert ist.
2. Gelenkbandage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abstandsgewirk (7) über die volle Länge L1 des Schlau
ches (1, 3) reicht.
3. Gelenkbandage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abstandsgewirk (7) bezogen auf die Längsrichtung L in
einem mittleren Abschnitt (2) verbreitert ausgebildet ist.
4. Gelenkbandage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abstandsgewirk (7') in einer Öffnung (5) vorgesehen
ist, die bezogen auf die Längsrichtung L in einem mittleren
Abschnitt (2) vorgesehen ist.
5. Gelenkbandage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Öffnung (5) den Schlauch (1, 3) wenigstens zur Hälfte
umläuft.
6. Gelenkbandage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, dass die Öffnung (5) im wesentlichen die Form eines
Rechtecks mit voneinander weggekrümmten langen Seiten (6)
aufweist, die im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung
(L) angeordnet sind.
7. Gelenkbandage nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausdehnung der Öffnung (5) in
Längsrichtung (L) im wesentlichen dem Schlauchdurchmesser
(d) entspricht.
8. Gelenkbandage nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (1, 3)
ein Flachgestrick (1') aufweist.
9. Gelenkbandage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
das Flachgestrick (1') in etwa zur Hälfte gekräuseltes Per
lon- und/oder Nylongarn und zur anderen Hälfte Gummi und
Elastofasern aufweist.
10. Gelenkbandage nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseite (1) und die
Beugeseite (3) durch wenigstens eine Flachnaht (4) mitein
ander verbunden sind und die Öffnung (5) auf die Beugeseite
(3) beschränkt ist und sie in zwei im wesentlichen spiegel
bildlich ähnliche Abschnitte teilt.
11. Gelenkbandage nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsgewirk
(7, 7') durch wenigstens eine Flachnaht mit dem Schlauch
(1, 3) vernäht ist.
12. Gelenkbandage nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen
(8) des Abstandsgewirks (7, 7') im wesentlichen parallel
zueinander verlaufen und durch feuchteleitende Verbindungs
fäden (9), die einen Winkel von etwa 45° zu den Lagen (8)
aufweisen, auf ca. 2 bis 3 mm Abstand voneinander gehalten
werden.
13. Gelenkbandage nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsgewirk
(7, 7') aus Polyester, Polyamid und Lycra besteht.
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