DE10012929A1 - Kompensationssystem für Prothesen - Google Patents
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Abstract
Kompensationssystem für Prothesen wie Beinprothesen, Armprothesen oder dergleichen, wobei ein im wesentlichen formstabiler Schaft mit einem Innentrichter aus einem flexiblen Material den Stumpf aufnimmt, DOLLAR A wobei wenigstens ein aufblasbares und evakuierbares Luftkissen für die Anpassung des Innenraums an den Stumpf zwischen dem Schaft und dem Innentrichter angeordnet ist, und wobei das Luftkissen mit wenigstens einem Ventil und einer Pumpe mit einem elastischen Balg verbunden ist, der manuell von außerhalb der Prothese betätigbar ist, wobei der Schaft einen Durchbruch für den Balg aufweist, und der Balg den Durchbruch in Länge und Breite im wesentlichen vollständig überdeckt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kompensationssystem für Prothesen mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Ein Kompensationssystem für Prothesen wie Beinprothesen, Armprothesen oder
dergleichen, wobei ein im wesentlichen formstabiler Schaft mit einem
Innentrichter aus einem flexiblen Material den Stumpf aufnimmt und wobei
wenigstens ein aufblasbares und evakuierbares Luftkissen für die Anpassung des
Innenraums an den Stumpf zwischen dem Schaft und dem Innentrichter
angeordnet ist, ist beispielsweise aus der DE-A-43 25 444 bekannt. Hier wird
vorgeschlagen, den Innentrichter mit ovalen mit Luft füllbaren Kammern zu
versehen, deren Längsachse etwa parallel zu dem Knochen des betreffenden
Stumpfes verläuft. Die Kammern sind mit Schläuchen versehen, an deren Ende
Ventile zum Befüllen und Entleeren angeordnet sind. In ähnlicher Weise schlägt
die DE-A-42 04 482 ein aufblähbares Kissen vor, mit dem das Schaftvolumen
regulierbar ist. Auch hier ist ein Schlauch für das Befüllen vorgesehen, an den
sich eine Luftpumpe nach dem Prinzip eines Parfumzerstäubers anschließt. Es
wird vorgeschlagen, ein Druckbegrenzungsventil zu benutzen, um einen
unabsichtlichen Überdruck zu verhindern. Die DE-U-941 92 208 zeigt wiederum
ein ähnliches Kompensationssystem mit einer Luftpumpe mit einem Pumpenbalg
und einem absperrbaren Auslaßventil, wobei diese Pumpe über einer Öffnung für
die Schläuche auf dem Schaft angeordnet ist. Diese bekannten, mit Schläuchen zu
betätigenden Systeme können wegen dieser Form der Zuleitung und Ableitung
von Luft Probleme hervorrufen, insbesondere wenn die Schläuche relativ lang
sind und von einer Pumpe zu betätigen sind, die irgendwo an oder in der Kleidung
angeordnet ist. Auch die Anordnung außen auf dem Schaft führt zu Problemen bei
der Betätigung, wenn unbeabsichtigte Pumpenhübe oder ein unbeabsichtigtes
Betätigen des Ablaßventils erfolgen können. Zudem haben kosmetische
Erwägungen bereits dazu geführt, die Pumpe sehr klein zu dimensionieren, was
das Aufpumpen der Luftkammern umständlich macht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kompensationssystem für
Prothesen mit aufblasbaren Luftkammern zu schaffen, das einfach und sicher zu
bedienen ist, bei dem die Gefahr eines unbeabsichtigtes Ablassens deutlich
reduziert ist und das unter kosmetischen Gesichtspunkten vorteilhafter im Aufau
ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst. Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung
sind in den weiteren Ansprüchen umfaßt.
Erfindungsgemäß ist ein Kompensationssystem für Prothesen wie Beinprothesen,
Armprothesen oder dergleichen, wobei ein im wesentlichen formstabiler Schaft
mit einem Innentrichter aus einem flexiblen Material den Stumpf aufnimmt,
wobei wenigstens ein aufblasbares und evakuierbares Luftkissen für die
Anpassung des Innenraums an den Stumpf zwischen dem Schaft und dem
Innentrichter angeordnet ist und wobei das Luftkissen mit wenigstens einem
Ventil und einer Pumpe mit einem elastischen Balg verbunden ist, der manuell
von außerhalb der Prothese betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft
einen Durchbruch für den Balg aufweist und daß der Balg den Durchbruch in
Länge und Breite im wesentlichen vollständig überdeckt. Mit diesem Merkmal ist
es möglich, die Pumpe besser in den Schaft zu integrieren und die Größe des
Pumpenbalgs und damit das Pumpvolumen zu erhöhen.
Nach der bevorzugten Ausführung der Erfindung überragt der Balg die
Außenfläche des Schafts und ein Einwegeinlaßventil und ein von außen
handbetätigbares Ablaßventil sind oberhalb der Außenfläche des Schafts seitlich
in den Balg integriert. Vorzugsweise weist der Balg einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt mit zwei längeren und zwei kürzeren Seiten auf, wobei
die Längsachse im wesentlichen parallel zu der Längsmittelachse der Prothese
verläuft und die Ventile an den Schmalseiten angeordnet ist. Dabei ist es
vorteilhaft, das Ablaßventil an der unteren Schmalseite anzuordnen, da dann in
bestimmten Fällen ein unbeabsichtigtes Auslösen weiter erschwert wird.
Nach der bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Ablaßventil zugleich als
Ein- und Ablaßventil für die Luftkammer ausgebildet und mit einer Öffnung zu
der Luftkammer verbunden. Vorzugsweise ist eine Einheit aus Pumpe und Ventil
einerseits auf die Luftkammer aufgeklebt oder aufgeschweißt und andererseits
durch eine Rast- oder Klebeverbindung fest mit dem Schaft verbunden. Separate
Zuleitungen wie Schläuche sind bei dieser Ausführung nicht vorhanden.
Vorteilhafterweise weist das Einlaßventil einen Luftfilter auf, um
Verunreinigungen der Luftkammern und der Pumpe durch Flusen oder
dergleichen zu verhindern.
Die Luftkammern bestehen vorzugsweise aus individuell anpaßbaren randseitig
miteinander verschweißten Folien und sind nicht transparent. Vorzugsweise ist
der Balg außen mit einem gleitfähigen Stoff beschichtet, damit bei Bewegungen
keine Bremswirkung zum Verrutschen der Oberbekleidung führt. Der gleitfähige
Stoff kann aufgeklebt oder aufgeschweißt sein.
Vorteilhafterweise weist der Balg innen oder außen wenigstens teilweise in
Betätigungsrichtung gerichtete Profilierungen wie Rippen oder Rillen (46) auf, die
nach einem Pumpenhub die Rückstellkraft zum Wiedergewinnen der
ursprünglichen Form verstärken.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Prothesenschaft mit Innentrichter und Durchbruch für
den Pumpenbalg;
Fig. 2 schematisch eine Luftkammer mit aufgeklebter Pumpe;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Pumpe, den Schaft und den Innentrichter
entlang der Linie A-A von Fig. 2 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie B-B von Fig. 3 in verkleinertem Maßstab.
Fig. 1 zeigt eine Unterschenkelprothese, bestehend aus einem harten äußeren
Schaft 1, in den ein Innentrichter 6 aus einem weichen, elastischen Material
eingesetzt ist, der den Stumpf 2 des Patienten unten umschließt. Die Prothese ist
unten mit einem Schuh 3 verbunden. Zwischen dem Schaft 1 und dem
Innentrichter 6 sind in bekannter Weise Luftkammern (Pos. 5 in Fig. 2 und 3)
angeordnet, die aufgepumpt und abgelassen werden können, um eine Anpassung
der Prothese an den Stumpf durchführen zu können. Hierfür ist in dem Schaft 1 in
einem Durchbruch eine Pumpe mit einem Balg 4 angeordnet, der von außen zu
betätigen ist. Bei dem erfindungsgemäßen Kompensationssystem für Prothesen
überspannt der Balg 4 den gesamten Durchbruch in Schaft 1, um ein
größtmögliches Pumpvolumen zu gewährleisten.
In Fig. 2 ist ein Beispiel einer Luftkammer 5 gezeigt, die aus zwei randseitig
luftdicht verbundenen Folien besteht. Auf diese ist die Pumpe, wie in Fig. 3 näher
erläutert, aufgeklebt. Der Orthopädiefachmann erhält die Luftkammer 5 mit
aufgeklebter oder aufgeschweißter Pumpe. Die Größe der Luftkammer 5 ist durch
Setzen von Schweißnähten variierbar. Zu erkennen sind hier Einlaßventil 41 und
Auslaßventil 42, die jeweils an dem Schmalseiten des im wesentlichen flachen
und im Horizontalschnitt rechteckigen Balgs angeordnet sind.
Aus Fig. 3 und 4 ist aus dem Schnitt A-A zwischen dem Einlaßventil 41 und dem
Auslaßventil 42 aus Fig. 2 der nähere Aufbau des Kompensationssystems
erkennbar. Die Pumpe besteht aus einem elastischen Balg 4, der einen Hohlraum
umschließt und mit einem unteren, umlaufenden Rand 45 auf die Außenwand der
Luftkammer 5 aufgeklebt ist. Der Rand 45 springt nach außen vor und bildet
einen schrägen Absatz, mit dem er mit dem korrespondierend schräg geformten
Rand des Durchbruchs in dem Schaft 1 der Prothese verklebt ist. Der Balg wölbt
sich über die Oberfläche des Schafts 1 nach außen und ist an seinem Schmalseiten
mit Ventilen versehen. Das Einlaßventil 41 ist als nach innen gerichtetes
Einwegeventil aufgebaut und kann ein Membranventil, ein federbelastetes Ventil
oder dergleichen sein. Vorzugsweise ist es mit einem Luftfilter versehen. Da es
kleiner ist, als das Auslaßventil 42, das zugleich Ein- und Auslaßventil für die
Luftkammer 5 ist, ist es einfach in die Wand des Balgs 4 eingesetzt. Für das
Auslaßventil 42 ist ein schmaler Haltesteg 43 vorhanden, der sich zwischen der
Oberseite des Balgs 4 und der Oberseite der Luftkammer 5 erstreckt.
Vorzugsweise ist dieser Haltesteg 43 elastisch, um beim Pumpen durch
Zusammendrücken des Balgs nicht hinderlich zu sein. Alternativ zu dieser
Ausführung kann das Auslaßventil als separat gefertigtes Teil mit der seitlichen
Wand des Balgs 4, durch die es nach außen geführt ist, verklebt oder verschweißt
sein, so daß kein Haltesteg erforderlich ist. Das Auslaßventil 42 besteht aus einem
ersten Teil, das durch den Balg ragt und mit einem federbelasteten Ventil
versehen ist, das den Auslaß in der Regel verschließt, jedoch von außen mittels
eines Knopfes zu öffnen ist und Luft aus dem Balg und der Luftkammer
entweichen läßt. Ein zweites Teil des Auslaßventils ist in das Innere des Balgs 4
gerichtet und ist dort mit einem Einlaßventil versehen, das wiederum als
federbelastetes Einwegeventil der als Membranventil aufgebaut sein kann.
Zwischen den beiden Teilen des Auslaßventils 42 ist zu dem Haltesteg ein
Luftdurchtritt vorhanden, der in eine Passage 7 des Haltestegs 43 mündet, die sich
als Öffnung zu der Luftkammer 5 hin fortsetzt. Die Luftkammer 5 ist zwischen
dem Schaft 1 und dem Innentrichter 6 eingeklebt oder durch Klettbänder oder
ähnliches dort befestigt. Der Innentrichter liegt an dem Patientenstumpf 2' an.
Das erfindungsgemäße Kompensationssystem funktioniert, wie im folgenden
beschrieben. Ein Zusammendrücken des Balgs 4 durch die Hand von außen preßt
darin befindliche Luft durch das als Einwegeeinlaßventil ausgebildete zweite,
innere Teil des Auslaßventils 42 durch die Passage 7 in die Luftkammer 5. Wird
der Druck auf den elastischen Balg 4 weggenommen, geht dies in seine
ursprüngliche Form zurück, wodurch es durch das Einwegeeinlaßventil 41 wieder
Luft einsaugt. So kann über einen oder mehrere Pumpenhübe der gewünschte
Druck der Luftkammer 5 eingestellt werden. Soll Druck abgelassen werden, wird
der Knopf 44 des äußeren ersten Teils des Auslaßventils 42 gegen die Kraft einer
Feder nach innen gedrückt und gibt damit einen Luftweg nach außen frei. Der
Druck baut sich dann selbständig ab, wobei die Evakuation durch Druck auf die
Luftkammer beschleunigt werden kann. Um die Rückstellkraft des Balges 4 nach
dem Zusammendrücken bei einem Pumpenhub zu erhöhen, ist dieser hier innen
mit Rillen 46 versehen, die in Betätigungsrichtung verlaufen.
Die seitliche Integration der Ventile in den elastischen Balg der Pumpe ermöglicht
einen besonders flachen Aufbau bei Erhalt eines relativ großen Pumpvolumens.
Somit wird den Ansprüchen an Bedienungs- und Tragekomfort bestmöglich
Genüge getan.
Claims (10)
1. Kompensationssystem für Prothesen wie Beinprothesen, Armprothesen oder
dergleichen, wobei ein im wesentlichen formstabiler Schaft mit einem
Innentrichter aus einem flexiblen Material den Stumpf aufnimmt,
wobei wenigstens ein aufblasbares und evakuierbares Luftkissen für die Anpassung des Innenraums an den Stumpf zwischen dem Schaft und dem Innentrichter angeordnet ist,
und wobei das Luftkissen mit wenigstens einem Ventil und einer Pumpe mit einem elastischen Balg verbunden ist, der manuell von außerhalb der Prothese betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft (1) einen Durchbruch für den Balg (4) aufweist,
und daß der Balg (4) den Durchbruch in Länge und Breite im wesentlichen vollständig überdeckt.
wobei wenigstens ein aufblasbares und evakuierbares Luftkissen für die Anpassung des Innenraums an den Stumpf zwischen dem Schaft und dem Innentrichter angeordnet ist,
und wobei das Luftkissen mit wenigstens einem Ventil und einer Pumpe mit einem elastischen Balg verbunden ist, der manuell von außerhalb der Prothese betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft (1) einen Durchbruch für den Balg (4) aufweist,
und daß der Balg (4) den Durchbruch in Länge und Breite im wesentlichen vollständig überdeckt.
2. Kompensationssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Balg (4) die Außenfläche des Schafts (1) überragt.
3. Kompensationssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Einwegeinlaßventil (41) und ein von außen handbetätigbares Ablaßventil
(42) oberhalb der Außenfläche des Schafts (1) seitlich in den Balg (4) integriert
sind.
4. Kompensationssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ablaßventil (42) zugleich als Ein- und Ablaßventil für die Luftkammer
(5) ausgebildet und mit einer Öffnung zu der Luftkammer verbunden ist.
5. Kompensationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einheit aus Pumpe und Ventil einerseits auf die Luftkammer (5)
aufgeklebt oder aufgeschweißt und andererseits durch eine Rast- oder
Klebeverbindung fest mit dem Schaft (1) verbunden ist.
6. Kompensationssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einlaßventil (41) einen Luftfilter aufweist.
7. Kompensationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftkammer (5) aus individuell anpaßbaren randseitig miteinander
verschweißten Folien besteht.
8. Kompensationssystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folien nicht transparent sind.
9. Kompensationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Balg (4) mit einem gleitfähigen Stoff beschichtet ist.
10. Kompensationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Balg (4) innen oder außen wenigstens teilweise Profilierungen wie Rippen
oder Rillen (46) aufweist, die nach einem Pumpenhub die Rückstellkraft zum
Wiedergewinnen der ursprünglichen Form verstärken.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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