DE10012834A1 - Kapsel für ein Einspritzsystem - Google Patents
Kapsel für ein EinspritzsystemInfo
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Abstract
Um die Kohlenwasserstoffemissionen (HC-Emissionen) von Kraftfahrzeugen zu verringern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die von den brennkraftmaschinennahen Komponenten eines Kraftstoffeinspritzsystems abgeschiedenen HC-Emissionen dadurch zu verringern, dass alle brennkraftmaschinennahen Komponenten des Kraftstoffeinspritzsystems, bestehend aus zumindest einem Kraftstoffverteilerkanal (1) mit einem Kraftstoffzulauf und einem Kraftstoffablauf, mindestens einem Kraftstoffeinspritzventil (5) mit einer elektrischen Zuleitung (7), in einer Kapsel (12) angeordnet werden. Die Kapsel (12) und alle Abdichtungen sind für Kohlenwasserstoffe diffusionsdicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Einspritzsystem gemäß der im Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 genannten Art.
Die Erfindung geht aus von der DE 40 02 393 A1. In dieser Schrift ist ein heute in
Kraftfahrzeugen typischerweise verwendetes Kraftstoffeinspritzsystem dargestellt.
Durch die zukünftige Gesetzgebung wird die zulässige Kohlenwasserstoff-Emission
(HC-Emissionen) von Kraftfahrzeugen stark eingeschränkt.
Kohlenwasserstoffe sind derzeit der Hauptbestandteil von Brennstoff für Brenn
kraftmaschinen. An Kraftstoffeinspritzsystemen entstehen HC-Emissionen durch
Undichtigkeiten an Verbindungsstellen und Diffusion von Kraftstoffbestandteilen
durch Kunststoffe und Elastomere wie beispielsweise Kraftstoffschläuchen und
Dichtungen hindurch.
Um diese Emissionen zu reduzieren werden Leitungen, Schläuche, Membranen und
Dichtungen soweit wie möglich durch metallische Varianten ersetzt und/oder hö
herwertiger, das heißt diffusionsdichter ausgeführt und ihre Zahl bzw. Längen so
weit wie möglich reduziert.
Nachteilig wirkt sich bei einem Kraftstoffeinspritzsystem, wie in der DE 40 02 393
beschrieben, aus, dass bei Reparaturen Verbindungen gelöst und wiederhergestellt
werden müssen und dadurch, auch bei Verwendung neuer Dichtelemente und
Schläuche, eine Erhöhung der HC-Emission möglich ist.
Aufgabe ist es, ein Kraftstoffeinspritzsystem darzustellen, welches für die Laufzeit
der Brennkraftmaschine gleichbleibend niedrige HC-Emissionen der brennkraftma
schinennahen Komponenten gewährleistet und einfach herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst.
Die brennstoffführenden, brennkraftmaschinennahen Komponenten eines Kraft
stoffeinspritzsystems setzen sich heute aus einer oder mehreren Kraftstoffvertei
lerleisten mit Kraftstoffzulauf und Kraftstoffrücklauf, mindestens einem Einspritz
ventil und mindestens einem Kraftstoffdruckregler und deren Befestigungs- und
Dichtelemente zusammen.
Besonders vorteilhaft zeigt sich bei dieser Lösung, dass alle bisher eingesetzten
Werkstoffe und Technologien für heute verwendete Kraftstoffeinspritzsysteme wei
terhin verwendet werden können. Hierdurch werden Entwicklungszeiten und Ent
wicklungsgelder für neue Entwicklungstätigkeiten gespart. Das bedeutet auch, dass
die bisher eingesetzten Kraftstoff-Einspritzanlagen entweder in unveränderter oder
in nur minimal abgeänderter Form weiterhin in die Fahrzeuge eingebaut oder ver
baut werden können. Durch den Einsatz von bisher bekannten Werkstoffen und
Technologien werden zukünftige Qualitätsrisiken und damit auch Qualitätskosten
reduziert oder ganz vermieden. Als Gehäuse- und Deckelmaterial werden die heute
für Sauganlagen üblichen Kunststoffe eingesetzt, deren Dauerhaltbarkeit und Dau
erdichtigkeit bereits hervorragend bekannt sind.
Reparaturen sind durch Anspruch 2 problemlos an allen brennkraftmaschinennahen
Komponenten des Kraftstoffeinspritzsystems in einfacher Weise durchführbar. Der
Austausch sämtlicher brennkraftmaschinennahen Komponenten bei Defekten ist
zur Sicherstellung der Systemdichtheit ist nicht notwendig.
Durch Anspruch 3 werden Reparaturen nochmals einfacher und kostengünstiger,
da der Deckel mehrmals montiert werden kann. Als Dichtungsmaterialien kommen
wieder bereits bekannte und handelsübliche Materialien wie Silikon-Kautschuk oder
Polyurethan-Kautschuk zum Einsatz.
Positiv gestaltet sich nach Anspruch 4, dass sich keine aus dem brennkraftmaschi
nennahen Kraftstoffeinspritzsystem ausdiffundierten Kohlenwasserstoffe im Innen
raum der Kapsel ansammeln, da diese beim Betrieb der Brennkraftmaschine durch
den Unterdruck im Saugkanal sofort abgesaugt und zur Verbrennung der Brenn
kraftmaschine zugeführt werden.
HC-Emissionen, aus Öffnungen in der Kapsel, aus denen Komponenten des Kraft
stoffeinspritzsystems herausgeführt sind, werden durch Anspruch 5 verhindert. Die
se Verbindungsstellen sind für Undichtigkeiten aufgrund von beispielsweise mecha
nischen Schwingungen oder Thermospannungen besonders anfällig. Als Dich
tungsmaterialien kommen beispielsweise bekannte und handelsübliche Materialien
wie Silikon-Kautschuk oder Polyurethan-Kautschuk zum Einsatz.
Nach Anspruch 6 werden Herstell- und Montagekosten eingespart. Sauganlage und
Gehäuse werden aus dem selben Material in nur einem Arbeitsgang, zum Beispiel
im Spritzgußverfahren, hergestellt. Diese Lösung zeichnet sich durch besondere
Wirtschaftlichkeit aus.
Nach Anspruch 7 ist besonders vorteilhaft, dass auch direkt einspritzende Brenn
kraftmaschinen, bei denen die Kraftstoffeinspritzventile direkt am Kopf verbaut sind,
mit einer solchen einfachen Lösung aus- und nachgerüstet werden können, wo
durch auch hier Herstell- und Entwicklungskosten gespart werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
in zwei Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 brennkraftmaschinennahe Komponenten eines Kraftstoffeinspritzsys
tems;
Fig. 2 Schnittzeichnung eines gekapselten Kraftstoffeinspritzsystems.
Fig. 1 zeigt die heute üblicherweise für eine Brennkraftmaschine verwendeten
brennkraftmaschinennahen Komponenten eines Kraftstoffeinspritzsystems. Diese
bestehen aus einem Kraftstoffverteilerkanal 1, mit einem Kraftstoffzulauf 2 und ei
nem Kraftstoffablauf 3, einem Kraftstoffdruckregler 4 und vier Kraftstoffeinspritz
ventilen 5, 5'. Jedes Kraftstoffeinspritzventil 5, 5' ist mit einem Befestigungselement
6, 6' an den Kraftstoffverteilerkanal 1 befestigt. Die elektrische Ansteuerung erfolgt
über eine elektrische Zuleitung 7. In der Nähe der Kraftstoffaustrittsdüse 8, 8' dient
ein Dichtelement 9, 9' zusätzlich zur mechanischen Befestigung des Systems.
Für Fig. 2, die eine Schnittzeichnung durch ein gekapseltes brennkraftmaschinen
nahes Kraftstoffeinspritzsystem zeigt, gelten die Bezugszeichen aus Fig. 1. Der
Kraftstoffverteilerkanal 1 ist mit dem Kraftstoffeinspritzventil 5 in einen Saugkanal
10 einer hier nicht dargestellten Brennkraftmaschine eingebaut. Das Kraftstoffein
spritzventil 5 ist mit dem Befestigungselement 6 in den Kraftstoffverteilerkanal 1 und
mit dem Dichtelement 9 in eine Bohrung 11 des Saugkanals 10 eingepreßt. Die
elektrische Zuleitung 7 ist mit dem Kraftstoffeinspritzventil 5 durch eine nicht sicht
bare lösbare Verbindung verbunden.
Eine Kapsel 12 umschließt die brennkraftmaschinennahen Komponenten des Kraft
stoffeinspritzsystems, auch die hier nicht erkennbaren, wie Kraftstoffzulauf, Kraft
stoffablauf und Kraftstoffdruckregler. Die Kapsel 12 wird im wesentlichen aus dem
Saugkanal 10, einem Gehäuse 13 und einem Deckel 14 gebildet. Das Gehäuse 13
ist einstückig mit dem Saugkanal 10 hergestellt. Zwischen Gehäuse 13 und Deckel
14 ist eine umlaufende Dichtebene mit Dichtung 15. Die Verbindung von Gehäuse
13 und Deckel 14 ist lösbar, damit jederzeit eine Reparatur an den brennkraftma
schinennahen Komponenten des Kraftstoffeinspritzsystems durchgeführt werden
kann. Um höhere HC-Konzentrationen im Innenraum der Kapsel 12 zu vermeiden,
ist der Innenraum durch ein Hohlprofil 16 mit dem Saugkanal 10 verbunden. Die
Kapsel 12 und sämtliche Abdichtungen sind für Kohlenwasserstoffe diffusionsdicht.
Eine weitere Ausgestaltungsvariante besteht darin, die Kapsel 12 und die notwendi
gen Abdichtungen an einen Zylinderkopf zu befestigen, um auch bei zylindernaher
Einspritzung oder direkter Einspritzung in den Brennraum die HC-Emissionen zu
minimieren.
1
Kraftstoffverteilerkanal
2
Kraftstoffzulauf
3
Kraftstoffablauf
4
Kraftstoffdruckregler
5
,
5
' Kraftstoffeinspritzventil
6
,
6
' Befestigungselement
7
Elektrische Zuleitung
8
,
8
' Kraftstoffaustrittsdüse
9
,
9
' Dichtelement
10
Saugkanal
11
Bohrung
12
Kapsel
13
Gehäuse
14
Deckel
15
Dichtebene mit Dichtung
16
Hohlprofil
Claims (7)
1. Kraftstoffeinspritzsystem für eine Brennkraftmaschine mit einem
Kraftstoffverteilerkanal, der über einen Kraftstoffzulauf und Kraftstoffablauf
verfügt und an dem mindestens ein Kraftstoffeinspritzventil angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass alle brennkraftmaschinennahen
Komponenten des Kraftstoffeinspritzsystems in einer für Kohlenwasserstoff
diffusionsdichten Kapsel (12) angeordnet sind.
2. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (12) aus einem Gehäuse (13) und
einem Deckel (14) zusammengesetzt ist.
3. Kraftstoffeinspritzsystem nach einem der zuvor genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (13) mit dem Deckel (14) über
eine lösbare, für Kohlenwasserstoffe diffusionsdichte Verbindung,
verschlossen ist.
4. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum der Kapsel (12) über
mindestens ein, für Kohlenwasserstoffe diffusionsdichtes Hohlprofil (16), mit
mindestens einem Saugkanal (10) der Brennkraftmaschine verbunden ist.
5. Kraftstoffeinspritzsystem nach einem der zuvor genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (13) und der Deckel (14),
gegenüber allen, aus ihnen herausgeführten Komponenten, für
Kohlenwasserstoffe diffusionsdicht abgedichtet ist.
6. Kraftstoffeinspritzsystem nach einem der zuvor genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (13) einstückig mit einer
Sauganlage für eine Brennkraftmaschine ist.
7. Kraftstoffeinspritzsystem nach einem der zuvor genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (13) an einen Zylinderkopf
einer Brennkraftmaschine, für Kohlenwasserstoffe diffusionsdicht, anordbar
ist.
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