DE10011805A1 - Gießwerkzeug - Google Patents
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Abstract
Ein Gießwerkzeug, insbesondere zur Herstellung von Leichtmetallfelgen für Kraftfahrzeuge, ist mehrteilig ausgebildet und mit einer Auswerfereinrichtung versehen ist. Die Auswerfereinrichtung ist mit wenigstens einem beweglich gelagerten Schieber verbunden, um diesen beim Entformen des Werkstücks so in eine Ruheposition zu verstellen, dass der betreffende Bereich der Kokille hinsichtlich der Entformungsbewegung hinterschneidungsfrei ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Gießwerkzeug zur Herstel
lung von Gussstücken, insbesondere zur Herstellung von
Leichtmetallfelgen für Kraftfahrzeuge.
Leichtmetallfelgen für Kraftfahrzeuge werden fast aus
schließlich gegossen, wobei sie häufig im Kokillenguss
verfahren hergestellt werden. Die Kokillen legen sowohl
die Außenform als auch die Innenform der Felge fest.
Leichtmetallfelgen weisen an ihrer Außenseite funktions
bedingte Hinterschneidungen auf. Entsprechend ist die Ko
kille, die die Außenform festlegt, geteilt, wobei die ein
zelnen Formteile (Seitenschieber) mit entsprechenden An
trieben versehen sind, um die Form zu öffnen und zu
schließen. Zur Festlegung der Innenform des Gussteils
dient ein Formkern, der bezüglich der Axialrichtung der
herzustellenden Felge beweglich gelagert ist, um die Ko
kille öffnen und schließen zu können. Um ein Ausformen des
gegossenen Werkstücks zu ermöglichen, muss der Kern (inne
rer Kokillenteil) hinterschneidungsfrei ausgebildet sein.
Dies hat einige Beschränkungen hinsichtlich der Formge
staltung der herzustellenden Felgen zur Folge. Ist diese
bspw. als Speichenrad ausgebildet, ergibt sich bei hinter
schneidungsfreier Konstruktion im Innenbereich im Übergang
von jeder Speiche zu dem Felgenrand eine Materialanhäu
fung, die eine größere Wandstärke aufweist als die übrige
Felge. Diese Verhältnisse sind in Fig. 1 veranschaulicht.
Von einer Nabe 1 ausgehend erstrecken sich Speichen 2 radi
al nach außen zu einem äußeren Felgenrand 3. Von diesem
erstreckt sich die konisch geformte Felge 4 zu einem ge
genüberliegenden Felgenrand 5, wobei der Felgenrand 5 und
die Felge 4 eine im Wesentlichen konstante Wandstärke auf
weisen. Dagegen ist im Übergang zwischen den Speichen 2
und dem Felgenrand 3 jeweils eine Materialanhäufung 6 aus
gebildet, die sich infolge der glatten, hinterschneidungs
freien Innenkontur der Felge ergibt.
Derartige Materialanhäufungen führen zu einem erhöhten
Felgengewicht. Außerdem können sich in diesen Bereichen
nicht glatte Lunker oder Poren ausbilden, die bei Bela
stung zu Rissgefahren führen können. Sollen diese
Materialanhäufungen vermieden werden, kann der Formenkern
(Innenform der Kokille) nicht hinterschneidungsfrei ausge
bildet werden. In der Regel ist damit ein komplizierter
Kokillenaufbau verbunden. Etwaige Schieber oder sonstwel
che beweglichen Formenteile benötigen einen Antrieb, so
dass sich meist ein komplizierter Aufbau ergibt.
Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein
Gießwerkzeug mit wenigstens einem Schieber mit einfachem
Antrieb zu schaffen.
Diese Aufgabe wird mit dem Gießwerkzeug nach Anspruch
1 gelöst:
Bei dem erfindungsgemäßen Gießwerkzeug ist wenigstens
ein Schieber, bspw. zur Erzeugung einer Hinterschneidung
an einem Gussstück vorgesehen, wobei der Schieber und eine
meist ohnehin vorhandene Auswerfeez nrichtung mit der glei
chen Antriebseinrichtung verbunden sind. Der Antrieb der
Auswerfeeinrichtung betätigt somit sowohl den bzw. die
Schieber, als auch die Auswerfeeinrichtung. Es sind da
durch insbesondere in den wärmebelasteten Bereichen der
Kokille keine zusätzlichen Antriebe wie etwa Hydraulik
zylinder oder ähnliches erforderlich. Das erfindungsgemäße
Gießwerkzeug kann in vorhandene Gießanlagen eingebaut wer
den, ohne dass an diesen Modifikationen erforderlich wür
den. Es sind weder zusätzliche Hydraulikzylinder noch Än
derungen der Programmsteuerung der Gießanlage erforder
lich. Es können somit bestehende Kotrillen nachgerüstet
werden. Der Anpassungsaufwand ist minimal.
Mit dem erfindungsgemäßen Gießwerkzeug können an der
Innenform ein- oder mehrere Schieber vorgesehen werden,
die insbesondere den Übergangsbereich zwischen der Speiche
und dem Felgenrand von innen her so weit ausfüllen, dass
auch hier eine Wandstärke erhalten wird, die mit der Wand
stärke der übrigen Felge übereinstimmt. Durch die geringe
ren Materialvolumina in diesen Übergangsbereichen kann die
Erstarrungszeit gesenkt und somit die Fertigung beschleu
nigt werden. Außerdem kann eine Verbesserung der Material
struktur, d. h. eine Qualitätsverbesserung an den Leicht
metallfegen erreicht werden, indem ein gleichmäßiger Ver
lauf der Wandstärken erreicht wird. Poren und Lunkerbil
dung sowie Rissgefahren können reduziert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Gießwerkzeug lassen sich
außerdem Materialeinsparungen von erheblichem Ausmaß er
reichen. Bei einem Fünfspeichenrad beträgt die Material
ersparnis in einem Ausführungsbeispiel etwa 600 g, was au
ßerdem eine erhebliche Gewichtsersparnis für ein mit
Leichtmetallfege versehenes Rad bedeutet. Dies kommt dem
Bestreben der Automobilbauer entgegen, ungefederte Massen
bei verminderter Rissbildungsneigung und einer deutlichen
Verbesserung der Bauteilfestigkeit zu reduzieren.
Zur Herstellung von Leichtmetallfegen vorgesehene Ko
killen weisen in der Regel mehrere bewegliche äußere Ko
killenteile, sogenannte Seitenschieber auf. Diese sind
radial zu der Leichtmetallfelge verstellbar, während der
innere Kokillenteil (der auch Formeinsatz oder Oberkern
genannt wird) axial beweglich gelagert ist. Der Auswerfer
hub ist in der Regel ebenfalls axial zu der Leichtmetall
felge gerichtet. Als Auswerferantrieb dient bspw. ein au
ßerhalb der Kokille angeordneter Hydraulikzylinder, der
eine Linearbewegung erzeugt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform bewegen sich der
oder die Schieber, die dem Kern (innerer Kokillenteil)
zugeordnet sind, schräg oder radial zu der Axialrichtung
der Leichtmetallfelge, wobei der Auswerferhub vorzugsweise
parallel zu der Axialrichtung der Leichtmetallfelge, d. h.
meist in einer anderen Richtung als die Schieberbewegung,
erfolgt. Zur Umsetzung der Bewegungsrichtungen ist zwi
schen dem Auswerferantrieb und den Schiebern vorzugsweise
ein Umlenkgetriebe angeordnet. Dieses kann bspw. durch
eine Kulissenführung, durch einen Winkelhebel, ein Zahn
getriebe, ein Zugmittelgetriebe oder ähnliches gebildet
sein. Sind die Seitenschieber an dem inneren Kokillenteil
verstellbar gelagert (bspw. verschiebbar oder verschwenk
bar), wird die Antriebsbewegung für die Schieber vorzugs
weise aus einer Relativbewegung zwischen einem zu dem Aus
werfersystem gehörigen Teil und dem inneren Kokillenteil
hergeleitet. Das zu dem Auswerfersystem gehörige Teil ist
bspw. starr mit der Antriebseinrichtung für das Auswer
fersystem verbunden.
Dagegen ist es vorteilhaft, den Auswerferantrieb und
die eigentlichen Auswerferelemente nicht starr, sondern
über ein Spiel miteinander zu verknüpfen, das auch als
Getriebelose bezeichnet wird. Der erste Teil der für einen
Auswerferhub zur Verfügung stehenden Bewegung der
Antriebseinrichtung des Auswerfersystems kann auf diese
Weise zur Betätigung der Schieber genutzt werden. Diese
werden dadurch aus ihrer Arbeitsposition (vorgeschobene
Position) in ihre Ruheposition (zurückgezogene Position)
überführt. Erst wenn diese Bewegung ausgeführt ist, be
ginnt die Antriebseinrichtung des Auswerfersystems, die
Auswerfer in Bewegung zu setzen. Somit wird der Hub oder
der sonstige Bewegungsweg der Antriebseinrichtung des Aus
werfersystems in Abschnitte unterteilt, nämlich einen ers
ten zur Betätigung der Schieber und einen zweiten zur Be
tätigung der Auswerfer. Die Bewegungen erfolgen nachein
ander, sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen der
Form. Eine gesonderte Steuerung ist nicht erforderlich.
Durch die sich so ergebende zwangsläufige Steuerung der
Bewegung der Schieber und der Auswerferelemente ergibt
sich eine hohe Betriebssicherheit.
Die Schieber sind vorzugsweise linear verschiebbar
gelagert. Sie können über eine geradlinige oder anderwei
tig ausgebildete Kulissenführung betätigt werden, die mit
dem Auswerferantrieb verbunden ist. Kulissenführungen ge
statten die Ausbildung relativ großer kraftübertragender
Anlageflächen und somit einen verschleißarmen Betrieb über
eine lange Betriebsdauer.
Außerdem kann mit der Kulissenführung auf einfache
Weise eine Stellbewegung erzeugt werden, die zumindest
eine andere Richtung aufweist als die Bewegung des An
triebs. Bedarfsweise können jedoch auch richtungsändernde
Getriebe anderer Bauart zur Anwendung kommen.
Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsform der
Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung, der zugehörigen
Beschreibung sowie von Unteransprüche. Es zeigen in den
Figuren:
Fig. 1 eine mit einer innen hinterschneidungsfreien
Kokille hergestellte Felge, in Schnittdarstellung,
Fig. 2 das erfindungsgemäße Gießwerkzeug in Vertikal
schnittdarstellung, in geschlossenem Zustand,
Fig. 3 das Gießwerkzeug nach Fig. 2, in einer aus
schnittsweisen Detaildarstellung,
Fig. 4 das Gießwerkzeug nach Fig. 2, beim Öffnen zu
Beginn des Auswerferhubs, in Vertikalschnittdarstellung,
Fig. 5 einen Schieber des Gießwerkzeugs nach Fig. 4,
in Detaildarstellung,
Fig. 6 das Gießwerkzeug nach Fig. 2, in geöffneter
Form zu Ende des Auswerferhubs in Schnittdarstellung,
Fig. 7 den Schieber des Gießwerkzeugs nach Fig. 6,
und
Fig. 8 eine mit dem Gießwerkzeug nach Fig. 2 herge
stellte Leichmetallfelge, in Schnittdarstellung.
In Fig. 2 ist ein Gießwerkzeug 10 veranschaulicht,
das zur Herstellung von Leichtmetallfelgen 11 dient. In
Fig. 8 ist eine solche Leichtmetallfelge 11 gesondert und
in einem anderen Maßstab veranschaulicht. Das Gießwerkzeug
10 weist eine untere mehrteilige Kokille 12 auf, zu der
mehrere Seitenschieber gehören, vors denen in Fig. 2 le
diglich zwei Seitenschieber 14, 15 veranschaulicht sind.
Diese bilden mit einander runter angeordneten Grundplatte
16 die untere Kokille 12, die die Außenform des Guss
stücks, d. h. bei der veranschaulichten Ausführungsform der
Leichtmetallfelge 11 festlegt.
Zu dem Gießwerkzeug 10 gehört außerdem ein Kern oder
innerer Kokillenteil 17, der zur Festlegung der Innenform
der Leichtmetallfelge 11 dient. Der innere Kokillenteil 17
ist an einer Kokillenoberplatte 18 gehalten, die über
Verbindungs- und Führungssäulen 19 und eine Aufspannplatte
20 mit einer vertikal beweglichen Oberplatte 21 einer
Gießanlage verbunden ist. Die Aufspannplatte 20 ist an der
Unterseite der Oberplatte 21 angeordnet. An dieser sind
die Verbindungs- und Führungssäulen 19 befestigt, die im
Abstand und parallel zueinander angeordnet sind. Die
Führungs- und Verbindungssäulen 19 tragen die Kokillen
oberplatte 18, die durch entsprechende Bolzen 24 mit dem
inneren Kokillenteil 17 verbunden ist, parallel zu der
Kokillenoberplatte 18. Die gesamte Anordnung ist in Verti
kalrichtung (Pfeil V in Fig. 2) beweglich.
An den Verbindungs- und Führungssäulen 19 ist eine
bewegliche Platte 24 verschiebbar gelagert. Diese weist
dazu Öffnungen auf, durch die sich die Verbindungs- und
Führungssäulen 19 erstrecken. In einigen der Öffnungen
sind Gleitbuchsen 25 angeordnet. Die bewegliche Platte 24
ist dadurch in Längsrichtung der Verbindungs- und Füh
rungssäulen 19, und somit ebenfalls vertikal verschiebbar
geführt.
Die bewegliche Platte 24 ist Teil einer Auswerferein
richtung 26, die von einem Hydraulikzylinder 27 angetrie
ben wird. Dieser ist mit seiner Kolbenstange 28 mit der
beweglichen Platte 24 verbunden und arbeitet in Richtung
des Pfeils V.
Zu der Auswerfereinrichtung 26 gehört eine Auswerfer
platte 29, die mehrere Öffnungen aufweist, in denen Gleit
buchsen 30 angeordnet sind. Die Auswerferplatte 29 sitzt
mit diesen Gleitbuchsen 30 auf den Verbindungs- und Füh
rungssäulen 19 und ist auf die Kokillenoberplatte 18 hin
und von dieser weg verschiebbar. Auf wenigstens einigen
der Verbindungs- und Führungssäulen 19 sind Distanzbuchsen
31 angeordnet, die eine obere Anschlagposition für die
Auswerferplatte 29 festlegen und sich dazu mit einer
Stirnseite an der Aufspannplatte 20 und mit ihrer anderen
Stirnseite an der jeweiligen Gleitbuchse 30 abstützen. Die
Auswerferplatte 29 ist durch Druckfedern 33 gegen die Dis
tanzbuchsen 31 vorgespannt. Die Druckfedern 33 sind dazu
auf einigen der Verbindungs- und Führungssäulen 19 zwi
schen der Auswerferplatte 29 und der Kokillenoberplatte 18
angeordnet. Sie durchgreifen die bewegliche Platte 24 da
bei bei entsprechenden Öffnungen 34. Bspw. weist die be
wegliche Platte 24 im Wechsel jeweils eine Öffnung 34 ohne
Buchse und eine Öffnung mit Buchse 25 auf, so dass auf
jeder zweiten Verbindungs- und Führungssäule 19 eine
Druckfeder 33 sitzt. An den dazwischenliegenden Öffnungen
sind die Gleitbuchsen 25 zur Führung der beweglichen Plat
te 24 angeordnet.
Die bewegliche Platte 24 trägt einen Betätigungsbolzen
35, der sich auf die Auswerferplatte 29 hin erstreckt.
Fluchtend zu dem Betätigungsbolzen 35 ist in der Auswer
ferplatte 29 eine Öffnung 36 angeordnet, in der sich ein
bedarfsweise mit einer als Anschlagmittel dienenden Rolle
versehenes Ende 37 einer Wippe 38 befindet. Diese ist als
Winkelhebel ausgebildet und über einen entsprechenden La
gerbock 39 an der Aufspannplatte 20 gelagert. Ein zweites
Ende 41 der Wippe 38 liegt auf der Auswerferplatte 29 auf.
Gegebenenfalls kann es mit einer Rolle versehen sein.
Die Auswerferplatte trägt mehrere Auswerferelemente in
Form länglicher Auswerferbolzen 42, die sich durch die
bewegliche Platte 24 zu entsprechenden Auswerferöffnungen
43 in dem inneren Kokillenteil 17 erstrecken. Die Auswer
ferbolzen 42 sind in den Auswerferöffnungen 43 verschieb
bar gelagert. Die Verschieberichtung stimmt mit der Längs
richtung den Verbindungs- und Führungssäulen 19 überein.
Zwischen dem Betätigungsbolzen 35 und dem Ende 37 der
Wippe 38 ist im Ruhezustand ein Abstand A festgelegt, der
einen toten Gang oder eine Getriebelose für die Auswerfer
einrichtung 26 festlegt.
An oder in dem inneren Kokillenteil 17 sind außer den
beweglich gelagerten Auswerferelementen 42 mehrere Schie
ber 45 vorgesehen, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
schräg zu der Grundplatte 12 etwas gegen die Radialrich
tung der Leichtmetallfelge 11 geneigt angeordnet sind. Die
Schieber 45 sind dabei in entsprechenden Ausnehmungen 46
des inneren Kokillenteils 17 längs verschiebbar geführt.
An ihrem in Arbeitsposition nach außen ragenden Ende bil
den sie eine Stahlzunge 46, die aus der Öffnung 44 heraus
geschoben und wie Fig. 5 veranschaulicht, in diese hin
eingezogen werden kann.
Zur Betätigung des Schiebers 45 ist dieser an seinem
innenliegenden Ende mit einem T-Stein 47 verbunden, der in
einer entsprechenden T-Nut 48 einer Kulissenführungsplatte
49 sitzt. Diese ist über Säulen 51 parallel zu der beweg
lichen Platte 24 starr an dieser gehalten. Die T-Nuten 48
sind quer zu einer in Fig. 2 veranschaulichten Bewegungs
richtung B und somit ebenfalls schräg zu der Bewegungs
richtung V der beweglichen Platte 24 orientiert. Die T-Nut
48 der Kulissenführungsplatte 49 schließt somit mit der
Axialrichtung, die durch die Längsmittelachse L der
Leichtmetallfelge festgelegt ist, einen spitzen Winkel
ein. Diese spitze Winkel stimmt mit dem spitzen Winkel
überein, den der Schieber 45 mit der Grundplatte 12 ein
schließt.
Das insoweit beschriebene Gießwerkzeug 10 arbeitet wie
folgt:
Zum Gießen der Leichtmetallfelge 11 befindet sich das
Gießwerkzeug 10 in der in Fig. 2 veranschaulichten ge
schlossenen Arbeitsposition. Die Kolbenstange 28 des Hyd
raulikzylinders 27 ist in ihrer ausgefahrenen Position.
Dadurch befindet sich die bewegliche Platte 24 in ihrer
untersten Position. Gleiches gilt für die Kulissenfüh
rungsplatte 49, die mit der beweglichen Platte 24 starr
verbunden ist. Dadurch treibt die Kulissenführungsplatte
49 wie ein Keil die Schieber 45 nach außen, so dass diese
die Außenkontur des inneren Kokillenteils 17 mitbestimmen.
Es wird nun Leichtmetall in den verbleibenden Raum
zwischen dem inneren Kokillenteil 17 und dem äußeren Ko
killenteil eingefüllt. Nach Erstarren desselben wird die
Form geöffnet. Dazu werden die Seitenschieber 14, 15, wie
in Fig. 4 angedeutet, nach außen gefahren. Danach zieht
der Hydraulikzylinder 27 mit seiner Kolbenstange 28 die
bewegliche Platte 24 an die Auswerferplatte 29 heran, wo
bei der Auswerferbolzen 35 den Abstand A zu dem Ende 37
der Wippe 38 durchläuft und letztendlich mit seiner Stirn
fläche das Ende 37 berührt. Über diesen Weg oder Teilhub
findet noch keine Auswerferbewegung statt. Jedoch nehmen
die Säulen 51 die Kulissenführungsplatte 49 mit, die sich
dadurch von dem Boden des inneren Kokillenteils 17 weg
bewegt. Die T-Nuten 48 verschieben sich somit gegen die T-
Steine 47, wodurch durch den Keilwinkel zwischen der
Längsmittelachse L und der jeweiligen T-Nut 48 eine Rück
zugsbewegung des jeweiligen Schiebers 45 erzeugt wird.
Alle Schieber 45 fahren deshalb nach innen, wobei die
Stahlzunge 46 aus ihrer in Fig. 3 veranschaulichten Ar
beitsposition in die Ruheposition nach Fig. 5 überführt
werden. Sie gleiten dabei vollständig in die Öffnungen 44
und geben somit die Leichtmetallfelge 11 frei.
Zum weiteren Ausformen der Leichtmetallfelge 11 zieht
der Hydraulikzylinder über seine Kolbenstange 28 die be
wegliche Platte 24 weiter in Richtung auf die Auswerfer
platte 29. Die Schieber 45 gleiten dabei noch etwas weiter
nach innen, wie Fig. 7 veranschaulicht. Dies ist für die
weitere Funktion unkritisch. Die T-Steine 47 bleiben in
den T-Nuten 48 und der innere Kokillenteil 17 bleibt
hinterschneidungsfrei.
Bei der Aufwärtsbewegung der beweglichen Platte 24
drückt der Auswerferbolzen 35 nun gegen das Ende 37 der
Wippe 38, so dass die Wippe 38 schwenkt und die Auswerfer
platte 29 mit ihrem Ende 41 gegen die Kraft der Druckfeder
33 von der Aufspannplatte 20 weg bewegt. Die Auswerfer
platte 29 wird damit in Richtung auf die Kokillenoberplat
te 18 bewegt, wodurch die Auswerferstifte 42 durch die
Öffnungen des inneren Kokillenteils 17 heraustreten. Sie
drücken dadurch die Leichtmetallfelge 11 von dem inneren
Kokillenteil 17 ab. Diese ist nun frei. Nach dem vollstän
digen Öffnen des Gießwerkzeugs 10 kann sie entnommen wer
den. Das Gießwerkzeug 10 wird dann wieder in die in
Fig. 2 veranschaulichte Position überführt, in der die
Schieber 45 nach dem Rückhub der Kolbenstange 28 wieder in
ihre expandierte äußere Arbeitsposition überführt sind und
die gewünschten Hinterschneidungen an der Innenform er
zeugt werden.
Die auf diese Weise in dem dargestellten Gießwerkzeug
10 erzeugte Leichtmetallfelge 11 ist in Fig. 8 ver
anschaulicht. Insbesondere im Bereich des Übergangs zwi
schen den Speichen 2 und dem äußeren Felgenrand 3 können
durch die Schieber 45 und deren Stahlzungen 46 Ausnehmun
gen 53 erzeugt werden, so dass auch in dem Bereich des
äußeren Felgenrands 3 und insbesondere der Übergänge zwi
schen dem Felgenrand 3 und den Speichen 2 gleichmäßige
Wandstärken erreicht werden.
Ein Gießwerkzeug 10, insbesondere zur Herstellung von
Leichtmetallfelgen 11 für Kraftfahrzeuge, ist mehrteilig
ausgebildet und mit einer Auswerfereinrichtung 26 verse
hen. Die Auswerfereinrichtung 26 ist mit wenigstens einem
beweglich gelagerten Schieber 45 verbunden, um diesen beim
Entformen des Werkstücks so in eine Ruheposition zu ver
stellen, dass der betreffende Bereich der Kokille hin
sichtlich der Entformungsbewegung hinterschneidungsfrei
ist.
Claims (11)
1. Gießwerkzeug (10) zur Herstellung von Gussstücken, ins
besondere von Leichtmetallfelgen (11) für Kraftfahrzeuge,
mit mehreren Kokillenteilen (12, 17) zur Festlegung der Innenform und der Außenform des Gussstücks,
mit einer Auswerfereinrichtung (26), zu der wenigstens ein von wenigstens einer Antriebseinrichtung (27) ange triebenes Auswerferelement (42) gehört, das gegen einen Kokillenteil (17) beweglich gelagert ist, mit wenigstens einem Schieber (45), der mit der An triebseinrichtung der Auswerfereinrichtung (26) verbunden ist, um von dieser zwischen einer Arbeitsposition und ei ner Ruheposition verstellt zu werden.
mit mehreren Kokillenteilen (12, 17) zur Festlegung der Innenform und der Außenform des Gussstücks,
mit einer Auswerfereinrichtung (26), zu der wenigstens ein von wenigstens einer Antriebseinrichtung (27) ange triebenes Auswerferelement (42) gehört, das gegen einen Kokillenteil (17) beweglich gelagert ist, mit wenigstens einem Schieber (45), der mit der An triebseinrichtung der Auswerfereinrichtung (26) verbunden ist, um von dieser zwischen einer Arbeitsposition und ei ner Ruheposition verstellt zu werden.
2. Gießwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass zu den Kokillenteilen (12, 17) wenigstens ein
äußerer Kokillenteil (14, 15) und wenigstens ein innerer
Kokillenteil (17) gehören und dass der oder die Schieber
(45) zu dem inneren Kokillenteil (17) gehören.
3. Gießwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass zu dem äußeren Kokillenteil (14, 15, 12) mehrere
beweglich gelagerte Seitenschieber (14, 15) und eine
Grundplatte (12) gehören, und dass der innere Kokillenteil
(17) gegen den äußeren Kokillenteil in einer Verstellrich
tung (V) verschiebbar gelagert ist.
4. Gießwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Antriebseinrichtung (27) mit der Auswerfer
einrichtung (26) über ein Getriebemittel (35, 38) verbun
den ist, dass die Bewegung der Antriebseinrichtung (27)
erst nach Durchlaufen eines Leerwegs (A) auf das Auswer
ferelement (42) überträgt.
5. Gießwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, dass das Getriebeelement (35, 38) zwei miteinander in
und außer Anlage überführbare Anschlagmittel (35, 37) ent
hält.
6. Gießwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, dass die Auswerfereinrichtung (42) ein mit der An
triebseinrichtung (27) verbundenes Trägerelement (24) auf
weist, dessen Bewegung bei Durchlaufen eines Auswerferhubs
vor dem Beginn der Auswerferbewegung beginnt.
7. Gießwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Antriebseinrichtung (27) über ein Stellge
triebe (47, 48) mit dem Schieber (45) oder den Schiebern
verbunden ist.
8. Gießwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass der oder die Schieber (45) an dem inneren Kokil
lenteil (17) gelagert ist bzw. sind.
9. Gießwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, dass das Stellgetriebe (47, 48) ein richtungsändern
des Getriebe ist.
10. Gießwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Schieber (45) auf einem linearen Weg ver
stellbar gelagert sind.
11. Gießwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, dass das Stellgetriebe (47, 48) ein Kulissengetriebe
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000111805 DE10011805A1 (de) | 2000-03-10 | 2000-03-10 | Gießwerkzeug |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7634289
Family Applications (1)
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DE2000111805 Withdrawn DE10011805A1 (de) | 2000-03-10 | 2000-03-10 | Gießwerkzeug |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10011805A1 (de) |
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- 2000-03-10 DE DE2000111805 patent/DE10011805A1/de not_active Withdrawn
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