DE10011044C1 - Hohlkörperbauteil - Google Patents
HohlkörperbauteilInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Hohlkörperbauteil, bei dem im Innenraum eines dünnwandigen, rohrartigen Teiles im Abstand zueinander angeordnete Distanzscheiben vorgesehen sind, die dazu dienen, Zuganker in einer vorbestimmten Lage zu halten, ehe der Hohlraum mit einer Kunststoffmasse ausgefüllt wird, die außerordentlich große Festigkeit aber geringes Gewicht hat und die Eigenschaft aufweist, Distanzscheiben und Zuganker mit dem Außenrohr zu verkleben. Solche Bauteile zeichnen sich durch hohe Festigkeit bei geringem Gewicht aus.
Description
Die Erfindung betrifft ein Hohlkörperbauteil mit einer Ver
stärkungsanordnung im Inneren.
Solche Hohlkörperbauteile wer
den auf verschiedenen Gebieten dort verwendet, wo es auf Ein
sparung von Gewicht ankommt. Sie sind in Form von strangge
pressten oder gezogenen Profilen, insbesondere aus Aluminium
bekannt, so z. B. in Form von Rohren mit Kreisquerschnitt, de
ren Innenraum durch axial verlaufende Rippen und einen zent
ralen zylindrischen Rohrkern verstärkt ist. Solche Bauteile
können beispielsweise als Umlenkwalzen in der Textil- oder
Papierindustrie, oder auch Träger oder Traversen im Leicht
bauwesen verwendet werden. Rohre dieser Art werden beispiels
weise von der Firma Alemard unter der Marke Alveotube ver
trieben.
Bekannt sind aber auch aus dem Kraftfahrzeugbau Hohlplatten
als Verkleidungsdecken oder Bodenplatten, die durch eine
kreuzweise verlaufende Rippenanordnung im Inneren versteift
sind.
Alle diese bekannten Hohlkörperbauteile weisen zwar ein ge
ringes Gewicht, aber auch die Eigenschaft auf, dass sie nicht
schalldämmend sind und ihr Einsatz aus diesem Grund für man
che Anwendungszwecke nicht möglich ist. Sie sind auch da
nicht geeignet, wo es auf äußerst feste Wandungen ankommt,
wie beispielsweise bei Verkleidungsplatten zum Zweck einer
Panzerung. Die bisher für einen solchen Zweck verwendeten
Platten oder Konstruktionselemente allerdings sind durch ein
sehr hohes Gewicht gekennzeichnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Hohlkörperbauteile
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass sie trotz ei
nes geringes Gewichtes auch für solche Zwecke eingesetzt wer
den können, für die bisher nur Voll- oder Spezialbauteile
aufwendiger Art verwendet werden können.
Die Erfindung besteht bei einem Hohlkörperbauteil der ein
gangs genannten Art darin, dass die Verstärkungsanordnung aus
Zugankern besteht, die an gelochten und auf Abstand zueinan
der angeordneten Zwischenscheiben gehalten und in eine Kunst
stoffmasse eingegossen sind, welche die gelochten Zwischen
scheiben durchsetzt und den Innenraum ausfüllt.
Durch diese Ausgestaltung können erfindungsgemäß beispiels
weise stangenartige Träger- oder Wellenbauteile geschaffen
werden, die eine außerordentlich hohe Biege- und Zugfestig
keit aufweisen, die auf die - ähnlich wie bei Spannbeton - im
Inneren des Bauteile angeordneten Zuganker zurückzuführen
ist. Der zwischen den Zugankern und im Innenraum des Bauteils
angeordnete Kunststoff gibt eine außerordentlich gute Schall
dämmung, fixiert aufgrund seiner Klebewirkung innerhalb des
Bauteils die Zuganker und die Zwischenscheiben und sorgt aber
auch für eine außerordentlich hohe Stabilität gegen örtliche
Krafteinwirkungen, so dass das neue Bauteil auch für Zwecke
verwendet werden kann, für die bisher Hohlkörperbauteile
nicht vorgesehen werden konnten. Als Kunststoffmasse kann da
bei ein ausgeschäumter Kunststoff mit großer Festigkeit, aber
sehr geringem spezifischem Gewicht, verwendet werden, das
beispielsweise in der Größenordnung des spezifischen Gewich
tes von Wasser liegen kann, so dass ein äußerst stabiles, a
ber doch noch sehr leichtes Bauteil geschaffen wird.
In Weiterbildung der Erfindung werden die Distanzscheiben
zweckmäßig dem Hohlkörperquerschnitt angepasst und die Zugan
ker vorgespannt. In Weiterbildung der Erfindung können die
Zuganker auch wendelförmig verlegt werden, so dass sich das
neue Hohlkörperbauteil ganz besonders für die Ausbildung von
Antriebswellen eignet. Dabei kann auch vorgesehen werden,
dass die Zuganker wendelförmig mit gleicher Steigung, aber
entgegengesetztem Steigungswinkel, verlegt werden. Die Zugan
ker überkreuzen sich dann, erlauben aber den Einsatz des
Hohlkörperbauteils als Antriebswelle für beide Antriebsdreh
richtungen.
Für rechteckige, plattenförmige Bauteile kann erfindungsgemäß
vorgesehen werden, dass die Zuganker längs und quer oder auch
diagonal zu den Seitenwänden verlaufend verlegt werden. In
diesem Fall werden zusätzliche Distanzscheiben zur Veranke
rung an den Seiten erforderlich. Es lassen sich auf diese
Weise aber beispielsweise Türen äußerster Stabilität, aber
geringen Gewichts, herstellen oder auch Panzer- und Verklei
dungsplatten, die beispielsweise für militärische Zwecke,
insbesondere für Hubschrauber, verwendet werden können, wo
die Panzerung wegen des üblicherweise zu großen Gewichtes
nicht in ausreichendem Maße vorgesehen werden kann.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein stangenförmiges Hohlkörperbauteil nach der Erfin
dung mit Kreisquerschnitt,
Fig. 2 ein Trägerbauteil mit quadratischem Querschnitt,
Fig. 3 ein Hohlkörperplattenbauteil mit längs und quer ver
legten Zugankern, und
Fig. 4 die schematische Darstellung eines Bauteiles, ähnlich
Fig. 3, jedoch mit diagonal im Inneren verlegten Zug
ankern.
In der Fig. 1 ist ein rohrförmiges oder stangenförmiges Hohl
körperbauteil gezeigt, das aus einem Außenrohr 1 mit verhält
nismäßig geringer Wandstärke und aus einer in dessen Innen
raum angeordneten Verstärkungsanordnung besteht. Das Außen
rohr 1 besteht aus Metall oder auch aus einem schlagfesten
Kunststoff. Bevorzugt wird jedoch ein Rohr 1 aus Stahl oder
Aluminium.
Im Inneren dieses Rohres 1 sind im gleichmäßigen Abstand a
zueinander vier Distanzscheiben 2 angeordnet, deren Außenkon
tur dem Innenquerschnitt des Rohres 1 angepaßt ist. Die Distanz
scheiben 2 weisen daher Kreisform auf. Sie sind zentral mit
einer Öffnung 3 größeren Durchmessers versehen, in der ein
Innenrohr 4 gehalten ist. In den Distanzscheiben 2 sind außerhalb
dieses Innenrohres 4 mehrere gleichmäßig auf einem gemeinsa
men Durchmesser verteilte Bohrungen 5 angeordnet. Beim Aus
führungsbeispiel je acht Bohrungen. Vier dieser Bohrungen
dienen dabei jeweils zur Aufnahme von Verankerungsköpfen 6
von stangen- oder kabelartigen Zugankern 7, die achsparallel
durch den Innenraum des Rohres 1 und durch die jeweils in den
Distanzscheiben 2 vorgesehenen Bohrungen geführt und dadurch
zunächst in ihrer Lage gehalten sind. Die übrigen vier Boh
rungen 5 in jeder Distanzscheibe 2 bleiben leer und dienen
dazu, den zwischen den Distanzscheiben und Zugankern 7 sowie
den im Innenrohr 4 verbleibenden Hohlraum innerhalb des Roh
res 1 mit einer Kunststoffmasse auszuschäumen, die dann auch
dazu dient, aufgrund ihrer Klebekraft die gesamte Anordnung
von Distanzscheiben 2, Innenrohr 4 und Zugankern 7 stabil in
nerhalb des Rohres 1 zu halten.
Als Kunststoff hat sich dabei besonders vorteilhaft ein
Kunststoff erwiesen, der im aufgeschäumten Zustand in den
Hohlraum hereingedrückt werden kann und der im ausgehärteten
Zustand eine außerordentlich hohe Festigkeit aufweist. Das
spezifische Gewicht dieses Kunststoffes liegt bei 1. Ein sol
cher Kunststoff wird von der Anmelderin unter der Bezeichnung
M 120 auch für andere Zwecke verwendet.
Vor dem Ausschäumen der Hohlräume mit der Kunststoffmasse
werden die Zuganker 7 in an sich bekannter Weise unter Zug
spannung gesetzt. Die beiden äußeren Distanzscheiben 2, an
denen die Zuganker verankert sind, setzen nach der Aushärtung
des eingeschäumten Kunststoffes diesen unter Druck, so dass
das gesamte Bauteil - ähnlich wie ein Spannbetonbauteil - äu
ßerst stabil, biege- und schlagfest ist. Da der eingeschäumte
Kunststoff über eine außerordentliche Härte verfügt - er
lässt sich mechanisch wie ein metallischer Werkstoff bearbei
ten - wird das gesamte Teil auch sehr schlagfest, obwohl die
Wandstärke des Rohres 1 sehr gering gewählt werden kann. Das
gesamte Bauteil ist, obgleich außerordentlich stabil und bie
gefest, relativ leicht. Versuche habe gezeigt, dass das Ge
wicht eines Bauteiles nach der Erfindung weniger als die
Hälfte als ein gleiches Bauteil aufweist, das vollständig aus
Metall besteht. Die Biegefestigkeit liegt in der Größenord
nung von etwa zwei Drittel eines Vollbauteiles.
Die Fig. 2 zeigt ein Bauteil ähnlichen Aufbaus, nur dass hier
das Außenrohr 10 quadratischen Querschnitt aufweist. Die vor
gesehenen Distanzscheiben 12 sind daher auch mit einer quad
ratischen Außenkontur versehen. Bei diesem Ausführungsbei
spiel weisen die Distanzscheiben 12 zwölf Bohrungen 15 auf,
die auch längs den Kanten eines Quadrates verteilt angeordnet
sind. Die jeweils den Ecken des Quadrates zugeordneten Boh
rungen 15 sind dabei zur Anordnung der Befestigungsköpfe 16
von vier Zugankern 17 vorgesehen, die zusätzlich zu einem
zentral angeordneten Innenrohr 14 achsparallel innerhalb des
Rohres 10 verlaufen. Auch hier wird der verbleibende Hohlraum
mit einer Kunststoffmasse ausgefüllt, die durch die freiblei
benden Bohrungen 15 in den gesamten Innenraum des Rohres 10
eindringen kann und dann für die Fixierung des Zugangs 17 und
der Distanzscheiben 12 sorgt.
Fig. 3 zeigt nun ein Bauteil, das ähnlich wie jenes nach Fig.
2 aufgebaut ist. Hier ist ein - gestrichelt dargestelltes -
Außenrohr 20 mit dünner Wandstärke und mit rechteckigem Quer
schnitt vorgesehen, in das nun ähnlich, wie beim Ausführungs
beispiel nach Fig. 2, Distanzscheiben 22 mit dem Innenquer
schnitt des Rohres 20 in angepaßter Form eingesetzt sind. Die
Distanzscheiben 22 sind ebenso gelocht wie die Distanzschei
ben der beiden vorher beschriebenen Ausführungsbeispiele. Ein
Teil der Bohrungen 25 wird zur Anordnung der Befestigungsköp
fe 26 für Zuganker 27 ausgenützt, die hier nur schematisch
durch ihre angedeuteten Längsachsen 27 gezeigt sind. Diese
Zuganker verlaufen in Längsrichtung des in Fig. 3 gezeigten
Bauteiles.
Zusätzlich sind bei diesem Ausführungsbeispiel aber im Be
reich der Seitenwände des Rohres 20 weitere Distanzscheiben
22a vorgesehen, die rechtwinklig zu den Distanzscheiben 22
verlaufen und auf der Innenseite des Rohres 20 vorgesehen
sind. An diesen Distanzscheiben 22 sind nun Befestigungsköpfe
26a von Zuganker 27a angebracht, die rechtwinklig zu den Zug
ankern 27 verlaufen und am anderen Ende der Distanzscheiben
22a' verankert sind. Durch diese Ausgestaltung lässt sich der
Innenraum des Rohres 20 beliebig mit sich kreuzenden Zugan
kern 27 bzw. 27a ausfüllen, die dann alle durch den über die
Öffnungen 25 eingebrachten Kunststoffschaum in ihrer vorgege
benen Lage fixiert und gehalten sind. Solche Bauteile lassen
sich beispielsweise zur Herstellung von Türen oder Bodenplat
ten verwenden. Sie sind aber auch besonders geeignet zur Pan
zerung von Fahrzeugen oder Luftfahrzeugen, wie eingangs schon
erwähnt wurde.
Die Fig. 4 zeigt die schematische Darstellung eines Bauteiles
ähnlich Fig. 3, jedoch mit Zugankern 37 und 37a, die diagonal
zu den Längsseiten eines hier nicht gezeigten Außenrohres mit
rechteckigem Querschnitt verlaufen und jeweils an Distanz
scheiben 32 und an rechtwinklig dazu verlaufenden Halteschei
ben 32a in ihrer Lage gehalten sind, ehe sie durch den in das
nicht gezeigte Außenrohr eingeführten Kunststoff endgültig in
ihrer Lage fixiert sind.
Die Distanzscheiben 32 könnten auch, wie bei 32a angedeutet,
diagonal im Rohrinneren verlaufen, um jeweils einen recht
winkligen Durchgang zumindest einer Serie von Zugankern 37 zu
erlauben.
Alle Bauteile weisen eine außerordentlich hohe Stabilität auf
und zeichnen sich durch relativ geringes Gewicht aus.
Claims (9)
1. Hohlkörperbauteil mit einer Verstärkungsanordnung im Innen
raum, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsanordnung
aus Zugankern (7, 17, 27) besteht, die an gelochten und auf
Abstand angeordneten Zwischenscheiben (2, 12, 22) gehalten und
in eine Kunststoffmasse eingegossen sind, welche die gelochten
Zwischenscheiben durchsetzt und den Innenraum ausfüllt.
2. Hohlkörperbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststoffmasse aus einem eingeschäumten Kunststoff
mit großer Festigkeit aber geringem spezifischen Gewicht be
steht.
3. Hohlkörperbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Distanzscheiben (2, 12, 22) dem Innenquerschnitt des
Hohlkörpers angepasst sind.
4. Hohlkörperbauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuganker (7, 17, 27) vorgespannt sind.
5. Hohlkörperbauteils nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zuganker wendelförmig verlegt sind.
6. Hohlkörperbauteil nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zuganker (27, 27a) sich überkreuzend ver
legt und zusätzliche Distanzscheiben (22a) quer zu den ersten
Distanzscheiben (22) angeordnet sind.
7. Hohlkörperbauteil nach Anspruch 6 für rechteckige Bauteile,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zuganker (27, 27a) in der
Längs- und Querrichtung des Bauteils (20) verlegt sind.
8. Hohlkörperbauteil nach Anspruch 6 für rechteckige Bauteile,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zuganker (37, 37a) diagonal
zu den Innenflächen des Bauteils verlegt sind.
9. Hohlkörperbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststoffmasse an den Innenwänden und an den einge
legten Verstärkungsteilen fest anhaftet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2000111044 DE10011044C1 (de) | 2000-03-07 | 2000-03-07 | Hohlkörperbauteil |
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DE (1) | DE10011044C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009050518A1 (de) * | 2009-10-23 | 2011-04-28 | Audi Ag | Strukturteil sowie Verfahren zur Herstellung des Strukturteils |
DE102010063762A1 (de) * | 2010-12-21 | 2012-06-21 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Rahmenstruktur für eine Fahrzeugkarosserie |
DE102005050964B4 (de) * | 2005-10-25 | 2014-04-03 | Audi Ag | Strukturteil für eine Karosserie eines Fahrzeugs und Verfahren zum Herstellen eines derartigen Strukturteils |
-
2000
- 2000-03-07 DE DE2000111044 patent/DE10011044C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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