DE100101C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G9/00—Cultivation in receptacles, forcing-frames or greenhouses; Edging for beds, lawn or the like
- A01G9/02—Receptacles, e.g. flower-pots or boxes; Glasses for cultivating flowers
- A01G9/029—Receptacles for seedlings
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Man hat bereits versucht, Blumentöpfe aus Dünger oder Dungstoffen herzustellen, um den
Pflanzen in dem engen Raum des Topfes möglichst viel Nahrung zuzuführen. Man hat'
z. B. Lehm mit frischem Kuhdünger gemengt, in Topfform geprefst und als Culturgefäfs verwendet.
Solche Culturgefäfse sind jedoch von geringer Haltbarkeit und können deshalb nur
für Anzuchten Verwendung finden, in der Absicht, die Pflanze nach kurzer Zeit sammt
dem Topf in freies Land zu versetzen.
Demgegenüber stellen die Töpfe nach vorliegender Erfindung Dauergefäfse dar, in denen
erwachsene Pflanzen jahrelang gezogen werden können, ähnlich wie in den jetzt allgemein
im Gebrauch befindlichen gebrannten Thontöpfen. Die Töpfe sind in der That nichts
anderes, als derartige gewöhnliche Blumentöpfe, die aber innerlich mit sogenannten
' künstlichen Düngemitteln ausgekleidet sind. Diese Auskleidung soll dem Gärtner die Vortheile
der künstlichen Düngung zu Nutze machen, ihn aber der Unbequemlichkeit überheben,
welche die gewöhnliche Verwendung künstlicher Düngemittel in der Topfcultur deshalb
mit sich führt, weil die Düngermengen für jeden Topf einzeln abgemessen werden müssen, und weil für jede Pflanzenart eine
andere Düngerzusammenstellung nöthig würde. Der Erfinder beabsichtigt, die Auskleidung in
verschiedenen Zusammensetzungen entsprechend den Bedürfnissen der hauptsächlich gezogenen
Topfpflanzen herzustellen. Weiterhin soll mit dieser Düngungsweise erreicht werden, dafs
ein Umsetzen der Pflanzen, wie es bei gewöhnlichen Topfen nach kurzer Zeit nöthig
wird, sich erübrigt. Bekanntlich erreichen bei Topfculturen die Wurzeln sehr bald die Topfwä'nde
und wachsen , auf diesen entlang kriechend und sich verzweigend, zu einem dichten Geflecht, Wurzelfilz, aus. Dieser
Wurzelfilz, der im gewöhnlichen Topf auf der sterilen Topfwand zur Unthätigkeit gezwungen
ist, soll durch die neue Düngungsweise gerade zu erhöhter Nahrungsaufnahme befähigt werden. Deshalb wird beabsichtigt,
nicht innen glatte Töpfe, wie sie bisher im Handel vorkommen, herzustellen, sondern solche,
deren innere Wand mit Rillen versehen ist, um die Anlage- und somit Nährfläche für den
Wurzelfilz zu vergröfsern. Die durch diesen Wurzelfilz geübte Thätigkeit erübrigt aber das
Umsetzen, wie Versuche nach Angabe des Erfinders ergeben haben.
Von den durch die Patentschrift Nr. 44940 bekannten Topfen weichen diese Töpfe darin
ab, dafs dort der Topf selbst aus mit Düngemitteln versetzten Stoffen hergestellt wird,
während jetzt ein gewöhnliches Culturgefäfs mit Düngemitteln ausgekleidet werden soll.
Dort wird der Dünger zum Theil mit dem Thon zugleich gebrannt und in den für die
Pflanze unaufschliefsbaren Thon eingelagert. Es werden dadurch nicht nur beim Brennen
gewisse Düngebestandtheile zerstört, sondern auch der Rest durch die Einlagerung in den
Thon der Pflanze geradezu entzogen. Demgegenüber werden die neuen Töpfe nach der
Auskleidung mit Dünger nicht wieder gebrannt, sondern an der Luft getrocknet. Die Düngemittel
sind eingebettet in einen zwar nicht leicht, aber doch sogar in Wasser löslichen
Stoff, welcher für die Pflanze selbst brauchbar ist und die beigemengten Dungstoffe der
Pflanzenwurzel allmälig abgiebt. Dieser Stoff besteht aus einem Gemenge von gebranntem
Dolomit und Calciumsulfat.
Die in der Patentschrift erwähnten Töpfe werden endlich nach dem Brennen noch mit
verdünnter saurer schwefelsaurer Kaliumammoniaklösung behandelt. Eine solche Behandlung
fällt bei vorliegenden Topfen weg; sie hat auch für die Pflanze keinen Werth,
denn abgesehen davon, dafs auf diesem Wege nur sehr geringe Mengen jener Salze dem
Topf zugeführt werden können, wird ein Theil dieser Salze beim Giefsen solcher Töpfe
mit Wasser ausgewaschen und entweder fortgeführt oder auf der Aufsenwand des Topfes
auskrustirt.
Im Gegensatz dazu werden bei vorliegenden Topfen deshalb keine Ammoniaksalze verwendet,
sondern der Stickstoff in Nitratform gegeben. Bei den in der Patentschrift erwähnten
Topfen wird darauf gerechnet, dafs die Nährstoffe durch das Wasser, mit welchem
man die Pflanze giefst, allmälig aus der Topfwandung herausgeführt werden. Es haben
jedoch Versuche ergeben, dafs ein solches Auswaschen aus düngenden Schichten heraus
kaum in nennenswerthem Mafse stattfindet. Vorliegende Düngungseinrichtung soll daher
nur den Wurzeln zu Gute kommen, welche unmittelbar auf die düngende Auskleidung gewachsen
sind und sie selbst auflösen können. Das Umsetzen wird durch die in der Patentschrift
erwähnten Töpfe nicht erübrigt, da sich die Stickstoff bestandtheile des Topfes sehr bald
auslaugen werden und nicht anders als durch Wechsel der Töpfe ersetzt werden können.
Bei den neuen Topfen können so grofse Mengen von jedem Nährstoff gegeben werden,
dafs sie nicht nur für eine, sondern für mehrere auf einander folgende Culturen ausreichen.
Da von ihnen aufserdem auch wesentlich immer nur so viel abgegeben wird, als die
anliegenden Wurzeln selbst auflösen, ist ein Verlust an Dünger ausgeschlossen.
Es wird also bei den Topfen nach vorliegender Erfindung kein Dünger bei der Darstellung
zerstört und der gesammte Dünger besser ausgenutzt; es können gröfsere Düngergaben gegeben werden, und es geht kein
Dünger verloren; das Umsetzen erübrigt sich, und den Pflanzenwurzeln wird durch die
Rillen eine gröfsere düngende Fläche geboten als in glatten Topfen.
Der Wegfall des Umsetzens und die Art der Düngergabe unterscheidet aber vorliegendes
Düngungsverfahren auch von allen bisher bekannten, z.B. in Vilmorin's Blumengärtnerei
und Th. R.üm pl er's illustrirtem Gartenbau-Lexikon angeführten Düngungsarten.
Zur Herstellung dient der in Fig. 2 mit B bezeichnete Bolzen, der in der Mitte senkrecht
durchbohrt ist. Ein gewöhnlicher Blumentopf wird, um ihn auszukleiden, so auf einen Metallteller gestellt, dafs ein auf
letzterem senkrecht stehender Metallstab durch' das Abzugsloch hindurchgeht. Darauf wird
der Bolzen in den mit flüssiger Düngermasse gefüllten Topf derart eingeprefst, dafs der
Metallstab in seine Durchbohrung dringt und dem Bolzen die Führung giebt. Nach dem
Trocknen der Dungmasse ist der Bolzen leicht herauszuziehen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Blumentopf, gekennzeichnet durch eine feste Auskleidung aus künstlichen Düngemitteln, welche für die einzelnen Pflanzengattungen verschieden zusammengesetzt und deren Oberfläche gerillt ist, zum Zwecke, ein Umsetzen der Pflanzen auf lange Zeit hinaus unnöthig zu machen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE100101C true DE100101C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=370947
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT100101D Expired DE100101C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE100101C (de) |
-
0
- DE DENDAT100101D patent/DE100101C/de not_active Expired
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