DE10009193A1 - Abstichrinne für einen Schachtofen - Google Patents
Abstichrinne für einen SchachtofenInfo
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Abstract
Um die Lebensdauer einer Abstichrinne, insbesondere eine Abstichrinne für Schachtöfen, die aus einem Trog mit einer feuerfesten, das flüssige Metall bzw. die Schlacke führenden Auskleidung besteht, zu erhöhen, wird vorgeschlagen, innerhalb der feuerfesten Auskleidung oder angrenzend an die feuerfeste Auskleidung ein plattenförmiges Kühlelement aus Kupfer (Kupfer-Stave) mit in seinem Innern angeordneten Kühlmittelkanälen vorzusehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abstichrinne für einen Schachtofen, insbe
sondere für einen Hochofen zur Erzeugung von Roheisen, bestehend aus einem
Trog mit einer feuerfesten, das flüssige Metall bzw. die Schlacke führenden Aus
kleidung.
Ebenso wie die Dauer einer Hochofenreise hauptsächlich von der Lebensdauer
des Hochofenpanzers bestimmt wird, bestimmen die Verschleißeigenschaften der
Auskleidung einer Abstichrinne deren Lebensdauer.
Zur Erhöhung der Lebensdauer einer Abstichrinne ist es bekannt, bei einer Ab
stichrinne für einen Schachtofen, die aus einem Trog mit einer feuerfesten, das
flüssige Metall führenden Auskleidung besteht, innerhalb der feuerfesten Ausklei
dung hohle Kühlelemente mit Anschlußrohrleitungen für den Zu- und Abfluß von
Kühlwasser vorzusehen. Diese Kühlelemente sind ihrerseits von Platten begrenzt.
Parallel zu diesen Platten verlaufen weitere Kupferplatten, die aber nicht in Ver
bindung mit dem Kühlelement stehen. Bei diesen Kühlelementen handelt es sich
um Rohrschlangen aus warmfesten Stahl, die in an sich bekannter Weise mit An
kern im Verschleißfutter der Abstichrinne fixiert sind. Es ist weiterhin bekannt, ge
schweißte Kupferprofile als Kühlelemente für Abstichrinnen vorzusehen.
Bei der Wandkühlung im Hochofen kommen bekanntermaßen zwei Systeme zum
Einsatz. Dies sind zum einen Kühlkästen, zum anderen plattenförmige Kühlele
mente, sogenannte Staves. Es gibt Kühlplattensysteme aus Kupferplatten sowie
Plattenkühler aus Shäroguß. Staves kühlen flächenhaft den gesamten Hochofen
panzer und erfordern wenig Durchtritte. Grauguß-Staves sind üblicherweise Küh
lelemente, in die Kühlrohre eingegossen werden.
Kupfer-Staves sind seit mehr als 15 Jahren für die Kühlung von Hochöfen be
kannt. Als Ausgangsmaterial wurden gewalzte Kupferbrammen gewählt. Das
Kühlelement stellte man durch Bohren der Kühlkanäle, Anschweißen von dick
wandigen Kupferrohren für die Wasserzuführung durch den Hochofenpanzer und
eine geeignete mechanische Bearbeitung der Stave-Oberfläche her. Kupfer-
Staves sind üblicherweise 150 mm dick und gestatten bei gegebener Dicke des
Mauerwerks eine Volumenvergrößerung des Hochofens von 3 bis 5%. Üblicher
weise werden Kupfer-Staves bei ihrem Einbau mit Feuerfeststeinen kombiniert.
Ein bekanntes Beispiel von Kupfer-Staves zeigt die DE 29 07 511 C2.
Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, die Lebensdauer einer Abstichrinne zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels der Merkmale des Anspruch 1 ge
löst. Es wird vorgeschlagen, daß innerhalb der feuerfesten oder angrenzend an
die feuerfeste Auskleidung der Abstichrinne mindestens ein plattenförmiges Küh
lelement aus Kupfer oder einer Kupferlegierung (Kupfer-Stave) mit in seinem In
nern angeordneten Kühlmittelkanälen vorgesehen ist. Es wird die Verwendung der
bei der Kühlung des Hochofenpanzers bereits bekannten Kupfer-Kühlplatten, d. h.
Kupfer-Staves, für die Kühlung von Abstichrinnen vorgeschlagen. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
Durch diese überraschende und bisher nicht bekannte Verwendung von Kupfer-
Staves bei Abstichrinnen, insbesondere die von Hochöfen, ergeben sich folgende
Vorteile:
Durch die optimale Kühlwirkung aufgrund der Kupfer-Staves wird die Standzeit
des Feuerfestmaterials einer Abstichrinne (oder Poolrinne) erhöht und die Ver
schleißerscheinungen vermindert. Es wird eine Haltbarkeitssteigerung des Feuer
festmaterials erreicht und somit eine Einsparung von Feuerfestmaterialkosten.
Auch kann aufgrund der Kühlwirkung die Menge an kostenintensivem Feuerfest
material verkleinert werden. Durch die Kühlung werden verschleißbestimmende
Entkohlungs- und Oxidationserscheinungen im Feuerfestmaterial unterbunden.
Vorzugsweise ist der Kupfer-Stave auf seiner der Schmelze bzw. Schlacke zuge
wandten Seite teilweise mit feuerfestem Material versehen. Dies kann beispiels
weise dadurch erreicht werden, indem die dem Schmelze- bzw. Schlackenfluß
zugekehrte Seite des Kupfer-Staves eingearbeitete horizontal verlaufende Nuten
zur Aufnahme von feuerfestem Material aufweist.
Der Kupfer-Stave ist bevorzugt gegossen oder gewalzt bzw. geschmiedet. Bei ei
ner gegossenen Platte sind die Kühlkanäle entweder durch eingegossene Rohre
gebildet oder direkt eingegossen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines Kupfer-Staves ist aus einem
geschmiedeten bzw. gewalzten Rohblock gefertigt, wobei die Kühlkanäle vertikal
verlaufende Sackbohrungen sind.
Die Abstichrinne besteht vorzugsweise aus einem Trog, wobei dieser Trog aus
Metall bestehende, äußere Seitenwände, ein sich daran nach innen anschließen
des Dauerfutter und ein inneres Verschleißfutter aus feuerfestem Material umfaßt.
Die Anordnung der Kupfer-Staves ist grundsätzlich beliebig und aufgrund thermi
scher Berechnungen zu bestimmen. Günstig ist eine halbringförmige Anordnung
der Kupfer-Staves um die Abstichrinne herum, entweder im Bereich des Ver
schleißfutters oder zwischen Verschleiß- und Dauerfutter.
Zur Schaffung des Kühlmitteldurchflusses weisen die Kupfer-Staves Anschluß
rohrleitungen für die Kühlmittelzu- und abfuhr auf. Es können ein oder mehrere
Kühlkreise vorgesehen sein; bei der kleinsten Einheit hat jedes plattenförmige
Kühlelement einen separaten Kreislauf. Das Kühlmittel ist je nach Auswahl Was
ser, Öl, Luft oder Dampf.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden deutlich anhand der nach
folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezug
nahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Abstichrinne
mit innerhalb des Dauerfutters eingebrachten Cu-Staves;
Fig. 2 den Querschnitt II-II der Abstichrinne nach Fig. 1;
Fig. 3 den Querschnitt einer zweiten Ausführungsform einer Abstichrinne.
Die in Fig. 1 gezeigte Abstichrinne 1 besteht im wesentlichen aus einem metalli
schen Trog 2 (vgl. insbesondere Fig. 2 und 3), welcher von einer Stützkon
struktion 3 umgeben ist. Zur Kühlung des Einlaufbereichs der Abstichrinne sind
entlang der Längsachse der Abstichrinne 1 etwa in Höhe des Abstichkanals 4 auf
jeder Seite eine Lage von zwei hintereinander angeordneten plattenförmigen
Kühlelementen 5 vorgesehen. Bei diesen plattenförmigen Kühlelementen handelt
es sich um Cu-Staves aus Cu-Massivkörpern mit durch Sackbohrungen einge
brachten Kühlkanälen 6. Jeder der Cu-Staves ist beidseitig mit einem dreieckför
migen Endstück 7a, 7b verlängert. Die dreieckförmigen Endstücke 7a, 7b sind da
bei so ausgebildet, daß die Kanten zweier Endstücke diagonal aneinanderstoßen.
In den ungefähren Schwerpunktbereichen der dreieckförmigen Endstücke 7a, 7b
bleibt genug Platz für den Anschluß von Rohrstutzen bzw. Anschlußrohrleitungen
8a, 8b zur Zu- und Abfuhr des Kühlmittels. Hierzu sind die Rohrstutzen bzw. An
schlußrohrleitungen 8a, 8b mit ebenfalls in die Endstücke eingebrachten Sam
melleitungen (nicht gezeigt) versehen, die das Kühlmittel in die - hier vier paralle
len - Kühlmittelkanäle 6 einspeisen bzw. abführen. Aufgrund der komplementär
zueinander ausgebildeten dreieckförmigen Endstücke 7a, 7b wird eine geeignete
Kühlung selbst an den Stoßbereichen zweier Kühlplatten 5 erreicht, weil jeweils
die Fläche mit dem kühlmitteldurchflossenen Anschlußstutzen seine Wirkung zu
der benachbarten Kühlplatte hin ausdehnt.
Fig. 2 zeigt den Querschnitt der Abstichrinne nach Fig. 1 in ihrem Einlaufbe
reich. Der metallische Trog 2, der von der Stützkonstruktion 3 umgeben ist, ist mit
einem Dauerfutter 9 aus Feuerfestmaterial sowie mit einem sich daran anschlie
ßenden Verschleißfutter 10 ausgekleidet. Die längs der Längsachse der Ab
stichrinne angeordneten Cu-Staves 5 sind etwa in Höhe des Abstichkanals 4 an
geordnet. Es sind die wegen der dreieckförmigen Endstücke in der Höhe zueinan
der versetzt angeordneten Rohrstutzen 8a, 8b zum Zu- und Abfluß des Kühlmittels
erkennbar. Die Cu-Staves weisen auf der dem Abstichkanal und somit der
Schmelze- bzw. Schlacke zugekehrten Seite horizontal verlaufende Nuten 11 auf,
in deren Zwischenräume feuerfestes Material eingearbeitet ist.
Mit der Fig. 3 wird der Querschnitt einer zweiten Ausführungsform einer Ab
stichrinne dargestellt. Die Höhe des Querschnitts entspricht ungefähr dem Schnitt
III-III. Bei dieser Ausführungsform sind die Cu-Staves über den Einlaufbereich der
Abstichrinne hinaus entlang deren Längsseite innerhalb des Dauerfutters ange
ordnet (in Fig. 1 nicht dargestellt). Des weiteren unterscheidet sich die Ab
stichrinne nach Fig. 3 hinsichtlich der Ausbildung des metallischen Troges 2.
Claims (11)
1. Abstichrinne für einen Schachtofen, insbesondere für einen Hochofen zur
Erzeugung von Roheisen, bestehend aus einem Trog mit einer feuerfesten,
das flüssige Metall bzw. die Schlacke führenden Auskleidung,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der feuerfesten oder angrenzend an die feuerfeste Ausklei
dung mindestens ein plattenförmiges Kühlelement (5) aus Kupfer oder einer
Kupferlegierung (Kupfer-Stave) mit in seinem Innern angeordneten Kühl
mittelkanälen (6) vorgesehen ist.
2. Abstichrinne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plattenförmige Kühlelement auf der der Schmelze bzw. Schlacke
zugewandten Seite zum Teil mit feuerfestem Material versehen ist.
3. Abstichrinne nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plattenförmige Kühlelement (6) gegossen oder gewalzt bzw. ge
schmiedet ist.
4. Abstichrinne nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der gegossenen Platte die Kühlkanäle entweder durch eingegosse
ne Rohre gebildet sind oder direkt eingegossen sind.
5. Abstichrinne nach den Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plattenförmige Kühlelement aus einem geschmiedeten bzw. ge
walzten Rohblock gefertigt ist und die Kühlkanäle vertikal verlaufende
Sackbohrungen sind.
6. Abstichrinne nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Schmelze- bzw. Schlackenfluß zugekehrte Seite des platten
förmigen Kühlelementes eingearbeitete horizontal verlaufende Nuten (11)
zur Aufnahme von feuerfestem Material aufweist.
7. Abstichrinne nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trog (2) aus Metall bestehende, äußere Seitenwände, ein sich dar
an anschließendes Dauerfutter (9) und ein inneres Verschleißfutter (10)
aufweist und wobei die plattenförmigen Kühlelemente halbringförmig zwi
schen Dauerfutter und Verschleißfutter bzw. innerhalb des Verschleißfutters
angeordnet sind.
8. Abstichrinne nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die plattenförmigen Kühlelemente oder Einheiten aus mehreren plat
tenförmigen Kühlelementen Anschlußrohrleitungen (8a, 8b) für die Kühl
mittelzu- und abfuhr aufweisen.
9. Abstichrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der metallische Trog (2) mit dem Dauerfutter (9) und sich daran an
schließenden Verschleißfutter (10) ausgekleidet ist, wobei in das Ver
schleißfutter (10) der Kanal (4) für die abgestochene Schmelze eingearbei
tet ist, und daß eine Mehrzahl von plattenförmigen Kühlelementen (5) mit
längs der Abstichrinne verlaufenden Kühlmittelkanälen (6) nebeneinander
einlagig in Höhe des Abstichkanals (4) innerhalb des Dauerfutters (9) ange
ordnet ist.
10. Abstichrinne nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes plattenförmige Kühlelement (5) der Kühlelementlage an seinen
beiden Enden mit dreieckförmigen Endstücken (7a, 7b) verlängert ist, die
jeweils komplementär zueinander ausgebildet sind, so daß zwei benach
barte Kühlplatten mit diagonal verlaufenden Kanten aneinanderstoßen und
daß im Schwerpunktbereich der dreieckförmigen Endstücke (7a, 7b) jeweils
die Anschlußrohrleitungen (8a, 8b) für die Kühlmittelzu- oder -abfuhr vorge
sehen sind, die mit einem Sammelkanal zur Speisung der Kühlmittelkanäle
bzw. zur Abfuhr des Kühlmittels verbunden sind.
11. Verwendung mindestens eines plattenförmigen Kühlelementes aus Kupfer
(Kupfer-Stave) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Kühlung einer Ab
stichrinne, insbesondere für Schachtöfen.
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