DE10008612A1 - Vorrichtung zum Spleißen von Bahnen, insbesondere von Paierbahnen für die Herstellung von Wellpappe - Google Patents
Vorrichtung zum Spleißen von Bahnen, insbesondere von Paierbahnen für die Herstellung von WellpappeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spleißen von Bahnen, insbesondere von Papierbahnen für die Herstellung von Wellpappe, mit einer Spleißeinrichtung (9) für das Vorbereiten und Verspleißen des hinteren Endes einer zu Ende gehenden aktiven Bahn (5¶akt¶) und des vorderen Endes einer zu verspleißenden Bahn (5¶spl¶), wobei die Spleißeinrichtung (9) jeweils einen Zulauf (11) für die aktive Bahn (5¶akt¶) und die zu verspleißende Bahn (5¶spl¶) aufweist, und mit einer Bahnabrolleinrichtung (13) zur Aufnahme von mehreren Bahnrollen (21), wobei die Bahnabrolleinrichtung (13) zur Aufnahme von wenigstens drei Bahnrollen (21) ausgebildet ist, so dass jeweils eine erste der drei von den Bahnrollen (21) gelieferten Bahnen als aktive Bahn (5¶akt¶) dienen kann, eine zweite der drei Bahnen (21) als mit der aktiven Bahn zu verspleißende Bahn (5¶spl¶) und die dritte Bahnrolle (21) gleichzeitig ausgetauscht und/oder die betreffende Bahn für den nächsten Spleißvorgang vorbereitet werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spleißen von Bahnen, insbesondere
von Papierbahnen für die Herstellung von Wellpappe mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1, sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von
Wellpappe durch Verkleben von wenigstens zwei Bahnen mit einer derartigen
Spleißvorrichtung.
Bei bekannten Spleißvorrichtungen, wie sie beispielsweise in der EP-B-0 453 727
beschrieben sind, ist der eigentlichen Spleißeinrichtung eine Bahnabrollein
richtung zugeordnet, welche aus einem am Boden befestigbaren Ständer mit zwei
seitlichen Tragarmen für jeweils eine Bahnrolle besteht. Von der jeweils aktiven
Bahnrolle wird die betreffende Papierbahn abgezogen. Diese durchläuft die außer
während des eigentlichen Spleißvorgangs inaktive Spleißeinrichtung und wird
der weiteren Verarbeitung zugeführt. Neigt sich die jeweils aktive Bahnrolle dem
Ende zu bzw. ist aus anderen Gründen, beispielsweise wegen eines Format- oder
Qualitätswechsels, ein Spleißvorgang erforderlich, so wird die Papierbahn der
aktiven Bahnrolle in der Spleißeinrichtung abgeschnitten und mit dem vorderen
Ende der in der erforderlichen Weise vorbereiteten einzuspleißenden Papierbahn
der jeweils anderen Bahnrolle verbunden (verspleißt). Hierzu wird vorzugsweise
bereits während des Laufs der zunächst aktiven Bahnrolle das vordere Ende der
anzuspleißenden Papierbahn in die Spleißeinrichtung eingeführt, sauber abge
schnitten und mit einem (doppelseitigen) Klebeband versehen. Üblicherweise ist
die Spleißeinrichtung so ausgebildet, dass sie einen Bahnspeicher aufweist, der
es ermöglicht, eine solche Bahnlänge der zu Ende gehenden aktiven Bahn zu
speichern, die erforderlich ist, um die Zeit für das Abschneiden der zunächst
aktiven Papierbahn und das Verbinden des hinteren Endes dieser Papierbahn mit
dem bereits vorbereiteten vorderen Ende der einzuspleißenden Papierbahn zu
überbrücken. Auf diese Weise kann ein kontinuierlicher Betrieb der Anlage zur
Weiterverarbeitung der betreffenden Papierbahn gewährleistet werden.
Falls erforderlich, kann dann der Kern, auf welchen die zuvor aktive Papierbahn
aufgewickelt war, bzw. der Rest dieser Bahnrolle, von dem jeweiligen seitlichen
Tragarm des Bahnabrollers abgenommen und durch eine neue Bahnrolle ersetzt
werden, die gegebenenfalls auch eine andere Qualität oder eine andere Breite
aufweisen kann.
Das Abnehmen des Wickelkerns bzw. der verbrauchten Bahnrolle vom jeweili
gen Tragarm und das Aufschieben einer neuen Bahnrolle ist ein, in zeitlicher
Hinsicht gesehen, relativ aufwendiger Vorgang. Insbesondere bei Wellpappen
anlagen, bei denen ein häufiger Format- und/oder Qualitätswechsel erforderlich
ist, kann die Verarbeitungszeit, innerhalb der ein konstantes Format bzw. eine
konstante Qualität hergestellt wird, kürzer sein als die Zeit für das Entnehmen
und Einsetzen einer jeweils erforderlichen neuen Bahnrolle. Dies führt bei be
kannten Spleißvorrichtungen zu Stillstandszeiten, die sich nachteilig auf die Pro
duktivität der gesamten Anlage auswirken.
Es wurden daher Bahnabroller bzw. Materialbahnzuführeinrichtungen entwic
kelt, die ein Austauschen einer Bahnrolle in möglichst kurzer Zeit ermöglichen.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise in der DE-A-39 12 328 beschrie
ben.
Mit dieser Maßnahme lässt sich jedoch die Zeit für das Ersetzen der Bahnrolle
auf dem jeweiligen Tragarm nur bis zu einem gewissen Maß reduzieren. Insbesondere
bei Sonderanlagen zur Verarbeitung sehr kleiner Aufträge kann diese
Zeit jedoch immer noch zu groß sein, um eine möglichst optimale Produktivität
der Gesamtanlage sicherzustellen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
Grunde, eine Vorrichtung zum Spleißen von Bahnen, insbesondere von Papier
bahnen für die Herstellung von Wellpappe, zu schaffen, welche auch bei zeitlich
sehr kurzen Aufträgen eine optimale Produktivität einer gesamten Anlage, in
welche die Spleißvorrichtung integriert ist, gewährleistet. Des Weiteren liegt der
Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Herstellung von Well
pappe durch Verkleben von wenigstens zwei Bahnen zu schaffen, bei der eine
derartige Spleißvorrichtung in vorteilhafter Weise integriert ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansprüche 1
bzw. 7.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Produktivität einer Anlage
zur Verarbeitung von Bahnen, beispielsweise einer Wellpappenanlage, bei wel
cher in kurzen zeitlichen Abständen Spleißvorgänge erforderlich sind, erheblich
gesteigert werden kann, wenn einer üblichen Spleißeinrichtung mit zwei Zuläu
fen für die zu verspleißenden Bahnen eine Bahnabrolleinrichtung zugeordnet ist,
welche zumindest zur Aufnahme von drei Bahnrollen ausgebildet ist. Hierdurch
ist es möglich, die jeweils aktive Bahn (d. h. die gerade von der Anlage verarbei
tete Bahn) von einer ersten Bahnrolle, die in der Bahnabrolleinrichtung gehalten
ist, abzuziehen, und über die Spleißeinrichtung der weiteren Anlage zuzuführen.
Das vordere Ende einer zweiten Bahn, die in der Bahnabrolleinrichtung gehalten
ist, kann bereits für den nächsten Spleißvorgang vorbereitet und über den jeweils
anderen Zulauf der Spleißeinrichtung zugeführt werden, und in dieser bis zur
Durchführung des nächsten Spleißvorgangs gehalten sein. In der dritten Position
der Bahnabrolleinrichtung kann bereits, falls erforderlich, ein Austausch der
betreffenden Bahnrolle erfolgen, so dass theoretisch unmittelbar nach der Durch
führung des Spleißvorgangs für die beiden gleichzeitig der Spleißeinrichtung
zugeführten Bahnen das vordere Ende dieser dritten Bahn demjenigen Zulauf der
Spleißeinrichtung zugeführt werden kann, der nach Durchführung des Spleißvor
gangs frei geworden ist (d. h. derjenige Zulauf, über den vor der Durchführung
des Spleißvorgangs die jeweils aktive Bahn zugeführt wurde). Die Zeit zwischen
zwei Spleißvorgängen kann daher minimal auf die Zeit reduziert werden, die für
das Vorbereiten und Einführen des vorderen Endes der zu verspleißenden Bahn
erforderlich ist. Sie ist durch die zusätzlich vorhandene Stand-By-Bahnrolle un
abhängig von der Zeit für das Auswechseln dieser Bahnrolle.
Nach einer Ausführungsform kann die Bahnabrolleinrichtung so ausgebildet sein,
dass die Bahn einer Bahnrolle, je nach Anforderung, jeweils dem einen oder
anderen der beiden Zuläufe der Spleißeinrichtung zugeführt werden kann. Hier
durch ergibt sich der Vorteil, dass in jedem Fall die geringstmögliche Zeit für
einen Spleißvorgang erreichbar ist, unabhängig davon, von welchen Bahnrollen
die zu verspleißenden Bahnen der Spleißeinrichtung zugeführt werden.
Hierzu wird es in der Regel erforderlich sein, jeweils eine oder mehrere Um
lenkrollen für das Zuführen der jeweiligen Bahn zu dem einen oder anderen Zu
lauf der Spleißeinrichtung vorzusehen. Die Aufnahmepositionen für die Bahn
rollen in der Bahnabrolleinrichtung können vertikal übereinander, vorzugsweise
mittig bezogen auf die horizontale Ausrichtung der Spleißeinrichtung, vorgese
hen sein. Hierdurch ergibt sich zwar eine relativ große Bauhöhe, jedoch bedarf es
im günstigsten Fall keinerlei oder nur einer minimalen Anzahl von Umlenkrollen,
um das Zuführen einer Bahn von einer Bahnrolle aus jeder der drei Auflage
positionen zu jedem der beiden Zuläufe zu ermöglichen.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Zuführen der
Bahnen zur Spleißeinrichtung so erfolgen, dass die Bahnen zweier Bahnrollen in
zwei bestimmten Aufnahmepositionen der Bahnabrolleinrichtung abwechselnd
nur einem einzigen der beiden Zuläufe der Spleißeinrichtung zuführbar sind.
Hierdurch vereinfacht sich der Aufbau der Bahnabrolleinrichtung. Insbesondere
sind, wenn überhaupt, nur eine minimale Anzahl von Umlenkrollen für das Zu
führen der Bahnen zu den Zuläufen der Spleißeinrichtung erforderlich. Insbeson
dere ist es möglich, übliche Bahnabrolleinrichtungen zu verwenden, die lediglich
zwei Bahnrollen aufnehmen können. Im Gegensatz zu bekannten Spleißvorrich
tungen wird jedoch eine solche übliche Bahnabrolleinrichtung lediglich einem
einzigen Zulauf der eigentlichen Spleißeinrichtung zugeordnet.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine übliche Spleißvorrichtung mit einer
üblichen Bahnabrolleinrichtung mit zwei Aufnahmepositionen zu verwenden,
wobei jede Position der üblichen Bahnabrolleinrichtung jeweils einem Zulauf der
Spleißeinrichtung zugeführt ist, und einem oder beiden der Zuläufe der
Spleißeinrichtung eine weitere Abrolleinheit zur Aufnahme einer weiteren Bahn
rolle zuzuordnen ist.
Wie bereits erwähnt, ist es selbstverständlich möglich, jedem oder nur einem
einzigen der beiden Zuläufe zwei Aufnahmepositionen für Bahnrollen der ge
samten Bahnabrolleinrichtung zuzuordnen. Erfolgt dies lediglich für einen der
beiden Zuläufe, so ist lediglich auf einer der beiden Seiten der Spleißeinrichtung
ein "schneller Spleißvorgang" möglich.
Eine Vorrichtung zur Herstellung von Wellpappe durch Verkleben von wenig
stens zwei Bahnen kann so ausgebildet sein, dass jeder der beiden zu verkleben
den Bahnen eine Spleißeinrichtung der vorstehend erläuterten Art zugeordnet ist.
Die Vorrichtung zur Herstellung von Wellpappe kann beispielsweise so ausge
bildet sein, dass übliche Spleißvorrichtungen mit jeweils einer Bahnabrollein
richtung für zwei Bahnrollen verwendet werden, wobei zwischen den Spleißein
richtungen, die vorzugsweise horizontal nebeneinander angeordnet werden, eine
weitere übliche Bahnabrolleinrichtung mit zwei Aufnahmepositionen für zwei
Bahnrollen vorgesehen ist. Jede der beiden Aufnahmepositionen kann dann der
jeweils benachbarten Spleißeinrichtung oder dem benachbarten Zulauf der je
weiligen Spleißeinrichtung zugeordnet werden.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Wellpappenanlage mit einer Spleißvor
richtung nach der Erfindung;
Fig. 2 einen größeren Ausschnitt der Wellpappenanlage in Fig. 1 mit zwei
Spleißvorrichtungen nach der Erfindung;
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Wellpappenanlage mit zwei
Spleißvorrichtungen nach der Erfindung und
Fig. 4 schematische Darstellungen verschiedener Betriebsphasen einer weite
ren Ausführungsform einer Spleißvorrichtung nach der Erfindung mit
einer Bahnabrolleinrichtung für drei Bahnrollen.
Die in Fig. 1 ausschnittsweise dargestellte Wellpappenanlage 1 ermöglicht die
Herstellung einer doppelseitigen Wellpappe, bei der zwei einseitige Wellpappen
3 und eine Deckbahn 5 miteinander verklebt werden. Die beiden einseitigen
Wellpappebahnen werden dem in Fig. 1 dargestellten Ausschnitt der gesamten
Wellpappenanlage in der aus der Figur ersichtlichen Pfeilrichtung (von rechts
nach links) zugeführt.
Die in Fig. 1 dargestellte Spleißvorrichtung 7 dient für das Verspleißen von Bah
nen für die Deckbahn 5. Die Spleißvorrichtung 7 besteht im Wesentlichen aus
der eigentlichen Spleißeinrichtung 9, welche zwei Zuläufe 11 für die beiden je
weils zu verspleißenden Bahnen aufweist. Die Spleißvorrichtung 7 umfasst des
Weiteren eine Bahnabrolleinrichtung 13, die eine übliche Bahnabrolleinheit 15
umfasst, welche unterhalb der Spleißeinrichtung 9 angeordnet ist. Die Spleißein
richtung 9 und die übliche Bahnabrolleinheit 15 bilden somit eine übliche, an
sich bekannte Spleißvorrichtung mit zwei Aufnahmepositionen für Bahnrollen.
Die Bahnabrolleinrichtung 13 umfasst des Weiteren zwei Bahnabrolleinheiten
17, die jeweils zur Aufnahme einer einzige Bahnrolle dienen. Bei der in Fig. 1
dargestellten Ausführungsform sind die weiteren Bahnabrolleinheiten 17 jeweils
links und rechts neben der üblichen Spleißvorrichtung angeordnet. Auf diese
Weise ergibt sich der Vorteil, dass bereits existierende Wellpappenanlagen mit
üblichen Spleißvorrichtungen mit jeweils einer Bahnabrolleinrichtung für zwei
Bahnrollen zu einer Spleißvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung nachgerüstet
werden können. Hierzu müssen lediglich zwei weitere Bahnabrolleinheiten
17 vorgesehen werden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, kann das Zuführen der Bahnen 5 von den Bahnrollen
21 unter Zuhilfenahme jeweils einer Umlenkeinheit 23 erfolgen. Die Umlenkein
heiten 23 weisen entsprechend angeordnete Umlenkrollen auf, um die jeweilige
Bahn 5 von den in den Bahnabrolleinheiten 17 gehaltenen Bahnrollen 21 unter
einem Bedienpodest hindurch dem jeweiligen Zulauf 11 der Spleißeinrichtung 9
zuzuführen.
Wie in Fig. 1 dargestellt, dienen die Bedienpodeste der Umlenkeinheiten 23 als
Standfläche für eine Bedienperson, die auf diese Weise die Anlage bequem be
dienen und das jeweils vordere Ende der Bahn 5 von den Bahnrollen 21 der
Bahnabrolleinheiten 17 dem jeweilige Zulauf 11 der Spleißeinrichtung 9 zufüh
ren kann.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Betriebsphase wird die von der in Fig. 1 rechts
dargestellten, in der betreffenden Bahnabrolleinheit 17 gehaltenen Bahnrolle 21
abgezogene Bahn der weiteren Anlage zur Verarbeitung über die Spleißvorrich
tung 7 zugeführt. Diese Bahn wird daher als aktive Bahn 5 akt bezeichnet. Dem
jeweils anderen (linken) Zulauf 11 der Spleißeinrichtung 9 führt die Bedienper
son gerade die von der in der linken Position der Bahnabrolleinheit gehaltenen
Bahnrolle 21 abgezogene Bahn 5 zu. Diese Bahn wird im nächsten Spleißvor
gang mit der gerade aktiven Bahn 5 akt verspleißt. Daher wird diese Bahn auch als
zu verspleißende Bahn 5 spl bezeichnet.
Die beiden übrigen Bahnrollen 21, die in der linken Bahnabrolleinheit 17 bzw.
im rechten Arm der Abrolleinheit 15 gehalten sind, werden im Folgenden als
Stand-By-Bahnrollen 21 bezeichnet. Bei der in Fig. 1 dargestellten Betriebsphase
wurde die im rechten Arm der Bahnabrolleinheit 15 gehaltene Bahnrolle 21 be
reits durch eine neue Bahnrolle ersetzt. Nachdem die Bedienperson die Bahn 5 spl
für den nächsten Spleißvorgang vorbereitet hat, kann diese die in der linken
Bahnabrolleinheit 17 gehaltene, fast leere Bahnrolle 21 durch eine neue Bahn
rolle 21 austauschen. Selbstverständlich kann dies mittels einer geeigneten Vor
richtung auch vollständig automatisch erfolgen.
Damit ist bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform einer Spleißvorrich
tung auf beiden Seiten der Spleißvorrichtung 7, d. h. für jeden Zulauf 11 der
Spleißeinrichtung 9 ein Zuführen einer zu verspleißenden Bahn 5 möglich, wäh
rend die in der jeweiligen Stand-By-Position gehaltene Bahnrolle ausgetauscht
oder die betreffende Bahnrolle in dieser Position zur weiteren Benutzung für den
nächsten Spleißvorgang als Vorrat gehalten werden kann.
Der in Fig. 2 dargestellte größere Ausschnitt der Wellpappenanlage I zeigt zwei
im Wesentlichen identische Spleißvorrichtungen 7, wobei die in Fig. 2 zusätzlich
gezeigte Spleißvorrichtung 7' nur auf ihrer rechten Seite über eine weitere Bahn
abrolleinheit 17 verfügt, deren Aufnahmeposition für eine Bahnrolle dem rechten
Zulauf 11 der Spleißeinrichtung 9 zugeordnet ist. Die Spleißvorrichtung 7' dient
für das Spleißen und Zuführen einer Teilbahn 3a zu einer einseitigen Wellpap
penmaschine 25, mittels welcher die Teilbahn 3a und eine weitere, in Fig. 2 von
rechts zugeführte Teilbahn 3b zu einer einseitigen Wellpappe 3 verarbeitet wird.
In Folge der lediglich einen weiteren, der Spleißeinrichtung 9 zugeordneten wei
teren Bahnabrolleinheit 17 ist bei der Spleißvorrichtung 7 nur jeder zweite
Spleißvorgang "schnell durchführbar", nämlich diejenigen Spleißvorgänge, bei
denen die zu verspleißende Bahn 5 spl von einer Bahnrolle 21 abgezogen wird, die
sich in der rechten Position der Bahnabrolleinheit 15 oder in der Position der
weiteren Bahnabrolleinheit 17 befindet.
Da jedoch bei der von außen sichtbaren Deckbahn 5 häufiger Qualitätswechsel
gewünscht werden (und damit häufiger Spleißvorgänge erforderlich werden) als
bei den übrigen Bahnen der doppelseitigen Wellpappe, ist die vereinfachte Aus
führungsform der Spleißvorrichtung 7' in Fig. 2 durchaus zulässig, ohne die
gesamte Produktivität der Wellpappenanlage 1 wesentlich nachteilig zu beein
flussen.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform einer Wellpappenanlage 1 unter
scheidet sich von der Ausführungsform in den Fig. 1 und 2 lediglich dadurch,
dass der zweiten Spleißvorrichtung 7', ebenso wie der Spleißvorrichtung 7, zwei
weitere Positionen für Bahnrollen 21 zugeordnet sind. Gegenüber der in Fig. 2
dargestellten Ausführungsform wurde hierzu lediglich die in Fig. 1 rechts darge
stellte weitere Bahnabrolleinheit 17 durch eine übliche Bahnabrolleinheit 15 mit
zwei seitlichen Tragarmen ersetzt. Somit ergeben sich auch bei der Spleißvor
richtung 7 zwei "schnelle Seiten".
Derartige zwei "schnelle Seiten" einer erfindungsgemäßen Spleißvorrichtung
lassen sich auch mit einer Bahnabrolleinrichtung erreichen, die lediglich drei
Aufnahmepositionen für Bahnrollen 21 aufweisen. Diese Möglichkeit ist sche
matisch in Fig. 4 dargestellt, wobei die Fig. 4a bis 4d die jeweiligen unter
schiedlichen Betriebsmöglichkeiten bzw. -phasen zeigen.
Voraussetzung für die Realisierung von zwei "schnellen Seiten" mit lediglich
drei Bahnrollen ist, dass die von jeder Bahnrolle 21 gelieferte Bahn jeweils bei
den Zuläufen 11 der Spleißeinrichtung 9 zugeführt werden kann. Bei der in Fig.
2a dargestellten Betriebsphase wird die aktive Bahn 5 akt (im Folgenden wird der
Einfachheit halber davon ausgegangen, dass die Spleißvorrichtung für das Splei
ßen und Zuliefern der Deckbahn 5 in der Anlage gemäß Fig. 1 dient) von der in
der Position I der Bahnabrolleinrichtung 13 gehaltenen Bahnrolle 21 geliefert
und dem linken Zulauf 11 der Spleißeinrichtung 9 zugeführt. Die zu verspleißen
de Bahn 5 wird von der Bahnrolle 21 in der Position II der Bahnabrolleinrichtung
13 geliefert und ist dem rechten Zulauf 11 der Spleißeinrichtung 9 zugeführt. Die
in der Position III gehaltene Bahnrolle 21 stellt die Stand-By-Bahnrolle dar.
Nach Durchführen des Spleißvorgangs für die beiden in Fig. 4a der Spleißein
richtung 9 zugeführten Bahnen wird die Bahnrolle 21 in Position I zur Stand-By-
Bahnrolle und die in Fig. 4a dargestellte Bahn 5 spl, die von der in Position II
gehaltenen Bahnrolle 21 abgezogen wird, zur aktiven Bahn 5 akt. Die Stand-By-
Bahnrolle 21 in Fig. 4a, die zwischenzeitlich durch eine neue Bahnrolle ersetzt
werden konnte (falls erforderlich), wird in der Betriebsphase gemäß Fig. 4b zur
zu verspleißenden Bahn 5 spl.
In entsprechender Weise wird nach dem Verspleißen der in Fig. 4b den Zuläufen
11 zugeführten Bahnen die in Fig. 4c dargestellte Situation erreicht. In der Be
triebsphase stellt die in Position II aufgenommene Bahnrolle die Stand-By-
Bahnrolle dar, die gegebenenfalls ersetzt werden kann. Die aktive Bahn 5 akt wird
in Fig. 4c von der Bahnrolle in Position III geliefert und die zu verspleißende
Bahn 5 spl von der Bahnrolle in Position I.
Entsprechend ergeben sich die Zustände 4d bis 4f jeweils dadurch, dass in der
jeweils folgenden Figur die in der vorhergehenden Figur mit 5spl bezeichnete
Bahn durch die aktive Bahn 5 akt ersetzt wird und diejenige Bahnrolle, die zuvor
die aktive Bahn 5 akt geliefert hat, zur Stand-By-Bahnrolle wird. Die in der jeweils
folgenden Figur dargestellte zu verspleißende Bahn 5 spl wird von derjenigen
Bahnrolle geliefert, die in der vorhergehenden Figur die Stand-By-Bahnrolle
dargestellt hat.
Nach dem Verspleißen der in Fig. 4f dargestellten Bahnen 5 akt und 5 spl ist wieder
der Zustand gemäß der Fig. 4a erreicht.
Bei einer praktischen Realisierung einer derartigen Ausführungsform einer
Spleißvorrichtung nach der Erfindung müssen die Bahnrollen selbstverständlich
nicht zwingend übereinander angeordnet sein, sondern können unter Verwen
dung von entsprechenden Umlenkrollen auch horizontal nebeneinander oder in
anderen Positionen relativ zueinander angeordnet werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Spleißen von Bahnen, insbesondere von Papierbahnen für
die Herstellung von Wellpappe,
- a) mit einer Spleißeinrichtung (9) für das Vorbereiten und Verspleißen des hinteren Endes einer zu Ende gehenden aktiven Bahn (5 akt) und des vorderen Endes einer zu verspleißenden Bahn (5 spl),
- b) wobei die Spleißeinrichtung (9) jeweils einen Zulauf (11) für die akti ve Bahn (5 akt) und die zu verspleißende Bahn (5 spl) aufweist, und
- c) mit einer Bahnabrolleinrichtung (13) zur Aufnahme von mehreren Bahnrollen (21),
- a) dass die Bahnabrolleinrichtung (13) zur Aufnahme von wenigstens drei Bahnrollen (21) ausgebildet ist, so dass jeweils eine erste der drei von den Bahnrollen (21) gelieferten Bahnen als aktive Bahn (5 akt) die nen kann, eine zweite der drei Bahnen (21) als mit der aktiven Bahn zu verspleißende Bahn (5 spl) und die dritte Bahnrolle (21) gleichzeitig ausgetauscht und/oder die betreffende Bahn für den nächsten Spleiß vorgang vorbereitet werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn
einer Bahnrolle (21) in einer bestimmten Aufnahmeposition (I, II, III) der
Bahnabrolleinrichtung (13) je nach Anforderung jeweils dem einen oder
anderen der beiden Zuläufe (11) der Spleißeinrichtung (9) zuführbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Umlenkrol
len vorgesehen sind, die das Zuführen einer Bahn aus jeder Aufnahmeposi
tion (I, II, III) zu jedem der beiden Zuläufe (11) ermöglichen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Aufnahmepositionen (I, II, III) vertikal übereinander, vorzugsweise mittig
bezogen auf die horizontale Ausdehnung der Spleißeinrichtung (9), vorge
sehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnen
zweier Bahnrollen (21) in zwei bestimmten Aufnahmepositionen der Bahn
abrolleinrichtung (13) abwechselnd nur einem einzigen der beiden Zuläufe
(11) der Spleißeinrichtung (9) zuführbar sind, wobei diese Aufnahmeposi
tionen vorzugsweise dem betreffenden Zulauf benachbart angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der
beiden Zuläufe (11) der Spleißeinrichtung (9) abwechselnd die Bahnen je
weils zweier Bahnrollen (21) in jeweils zwei bestimmten Aufnahmeposition
der Bahnabrolleinrichtung (13) zuführbar sind.
7. Vorrichtung zur Herstellung von Wellpappe durch Verkleben von wenig
stens zwei Bahnen,
dadurch gekennzeichnet,
- a) dass jeder der beiden zu verklebenden Bahnen oder Teilbahnen (5, 3a), hiervon eine Spleißvorrichtung (7, 7') nach einem der vorherge henden Ansprüche zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spleiß
vorrichtungen (7, 7') im Wesentlichen nebeneinander angeordnet sind, dass
jede Spleißvorrichtung (7) eine Abrolleinheit (15) mit jeweils zwei Auf
nahmen für jeweils eine Bahnrolle (21) umfasst und dass zwischen den
Spleißvorrichtungen (7) eine weitere Abrolleinheit (15) mit zwei Aufnah
men vorgesehen ist, wobei die jeweils der betreffenden Spleißvorrichtung
(7) benachbarte Aufnahme dieser Abrolleinheit (15) dieser benachbarten
Spleißvorrichtung (7) zugeordnet ist.
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