DE10008325A1

DE10008325A1 - Messgerät für einen Tennisball

Info

Publication number: DE10008325A1
Application number: DE10008325A
Authority: DE
Inventors: Bernhard Weingand; Max Behrens
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2000-02-23
Filing date: 2000-02-23
Publication date: 2001-08-30

Description

Die Erfindung betrifft ein Messgerät zur Bestimmung, ob ein Tennisball noch seine vorgeschriebenen Spiel eigenschaften aufweist oder nicht.

Tennisbälle, die bei Tennisturnieren eingesetzt wer den, müssen den Vorschriften der internationalen Ten nisföderation (OTF) entsprechen. Neben Angaben über einen bei bestimmten Temperatur- und Feuchtigkeits bedingungen einzuhaltenden Durchmesser und Gesamtge wicht muss demnach ein Tennisball auch einen festge legten Rückprall aufweisen. Dazu muss der Tennisball nach dem Fallen lassen aus einer Höhe von 2,54 m auf eine Betonplatte eine Sprunghöhe zwischen 1,35 m und 1,47 m erreichen (DE-35 33 640 A1).

Da dieser Rückprall aber im wesentlichen vom Schlen material und dem Druck der Gasfüllung im Innern des Tennisballes abhängt, ist die Hauptursache, dass ein Ball nicht mehr ausreichend spie bar ist, im Druck verlust des Baues zu sehen.

Um diesen Druckverlust möglichst gering zu halten, werden Tennisbälle gewöhnlich unmittelbar nach ihrer Herstellung in mit Überdruck gefüllten Metalldosen eingebracht oder in Folien unter Überdruck einge schweißt und so bis zum Gebrauch gelagert.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Messgerät zu entwickeln, mit dem die Ab weichung der Spieleigenschaft eines bespielten Ten nisballes von einem unbespielten nachgewiesen werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprü chen angegeben.

Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass ein Tennisball, der um ein festgelegtes Maß oder eine Weg strecke zusammengedrückt wird, mit einer umso größeren Kraft auf seine Unterlage gepresst wird, je höher sein Innendruck ist.

Bei einem neuen Tennisball ist die Kraft somit größer als bei einem bespielten. Diese Kraft, mit der ein der maßen zusammengepresster Tennisball auf seine Unterlage wirkt, wird beispielsweise auf einen kraftabhängig ver änderbaren Folienwiderstand aufgebracht.

Dieser Folienwiderstand weist im unbelasteten Zustand einen Widerstandswert von 2 MΩ auf, der auf einen Wert von ca 1 kΩ bei einer Belastung mit 10 kg absinkt.

Ist dieser Folienwiderstand in einem Stromkreis ange ordnet, der überdies noch eine Spannungsquelle, einen Ein-, Ausschalter und ein Strommessgerät aufweist, kann die Kraft, mit der der überprüfte Tennisball auf den Folienwiderstand wirkt, als Stromwert dargestellt werden.

Einen Hinweis, ob der geprüfte Ball seinen Solldruck, also seine vorgeschriebenen Spieleigenschaften, noch aufweist, lässt sich nun durch Vergleich ermittelter Werte ermitteln.

Als Bezugswert dient hierfür derjenige Stromwert, der sich bei einem unmittelbar aus seiner Verpackung ent nommenen neuen Tennisball am Messgerät einstellt und ablesen lässt.

Wird mit diese Ball nun gespielt und hat der Spieler den Eindruck, dass der Ball seine ursprünglichen Spiel eigenschaften nicht mehr besitzt, braucht er nur mit dem Messgerät seinen Ball zusammendrücken und den Strom messen. Liegt der ermittelte Wert unterhalb des vorher gemessenen ursprünglichen Stromwertes (Bezugswert), so weist der bespielte Tennisball einen Druckverlust auf und muss gegen einen neuen ersetzt werden.

In dem Messgerät ist ein Anschlag vorgesehen, der be wirkt, dass der neue und gebrauchte Tennisball jeweils um den gleichen Weg zusammengedrückt werden können. Dieser Anschlag ist verstellbar, damit der Stromwert eines neuen Tennisballes auf einen geeigneten Referenz wert eingestellt werden kann.

Damit das Messgerät auch von anderen Spielern verwendet werden kann, wird nach der Messung der Referenzwert des neuen Balles zusammen mit der hierfür eingestellten Position des Anschlages (gemessen durch Positionssenso ren) unter Angabe einer Spielernummer (auch alfanumeri sche Eingabe ist möglich) abgespeichert. Nach einer Eingabe dieser Spielernummer werden die Position des An schlages angezeigt und diese automatisch wieder ein gestellt, sowie der gültige Referenzwert des ursprüng lichen neuen Tennisballes angegeben und mit dem gemes senen Stromwert des gerade bespielten Tennisballes verglichen.

Ist das Vergleichsergebnis, d. h. der Stromwert des bespielten Balles geringer als der Referenzwert des ursprünglich neuen Balles, ist dies ein Hinweis auf einen Druckverlust. Ist der gemessene Stromwert aber annähernd gleich dem Referenzwert, so kann der Ball noch weiter verwendet werden. Das Vergleichsergebnis kann angezeigt werden.

Beispielsweise zeigt eine grüne Leuchtdiode an, dass der Ball noch weiter verwendet werden kann, eine rote Leuchtdiode liefert für den Spieler den Hinweis, dass der Ball durch einen neuen ersetzt werden sollte.

Überdies ist es mit diesem Messgerät auch möglich, den zeitlichen Druckverlust eines Tennisballes zu ermitteln, d. h. Aussagen zu treffen, welcher Druckverlust sich, ab hängig vom Ballfabrikat sowie bei den verschiedenen mög lichen Betriebszuständen eines Tennisballes (d. h. Ball nur gelagert, Ball leicht gespielt, Ball hart gespielt) einstellt. Außerdem lassen sich damit unterschiedliche Materialkomponenten der Ballhülle ebenfalls auf ihren Druckverlust hin prüfen.

Die Einrichtung, mit der der Tennisball zusammenge drückt wird, kann im einfachsten Fall durch eine Art Hebelpresse oder Exzenterscheibe erfolgen. Ebenso ist eine hydraulische, pneumatische oder elektromotorische Verstellung möglich.

Für die Messung der Kraft, mit der der zusammengedrückte Tennisball auf seine Unterlage drückt, kann auch ein piezoelektrischer Sensor oder ein Federkraftsensor ver wendet werden. Die Schaltungen zur Ermittlung des Refe renzwertes eines neuen Tennisballes sowie des Mess werts eines gealterten bzw gespielten Tennisballes wären an die Ausgangsgrößen der jeweils verwendeten Sensoren anzupassen.

Claims

1. Messgerät zur Bestimmung des Zustandes eines Tennisballs, mit

- einer Verstellanordnung, durch die der Tennisball zusammengedrückt werden kann,
- einen einstellbaren Anschlag, der mit der Verstell anordnung zusammenwirkt und dadurch eine Wegstre cke, um die der Tennisball zusammendrückbar ist, festlegt,
- einen Sensor, durch den aus einer Kraft, mit der der zusammengedrückte Tennisball auf eine feste Unterlage wirkt, ein Messsignal ableitbar ist, und
- einer Anzeige, durch die das abgeleitete Messsignal anzeigbar ist.

2. Messgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Verstellanordnung eine zweiteilige Halterung zur Aufnahme des Tennisballes aufweist
- ein Teil der Halterung fest oder gelenkig mit der Verstellanordnung verbunden ist und
- der andere Teil der Halterung so angeordnet ist, dass er auf den Sensor einwirken kann.

3. Messgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, dass

- der Sensor als Folienwiderstand ausgeführt ist und
- der Folienwiderstand im unbelasteten Fall einen ho hen Widerstandswert, im stark belasteten Fall einen wesentlich geringeren Widerstandswert aufweist.

4. Messgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass

- der Sensor als Piezosensor oder als Federkraft sensor ausgeführt ist.

5. Messgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellanordnung

- in Form einer Hebelpresse oder einer Exzenter scheibe oder
- in Form einer hydraulischen oder pneumatischen oder elektromagnetischen oder elektromechanischen Verstelleinrichtung ausgebildet ist.

6. Messgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Anzeige des Messsignals durch ein analoges oder digitales Messanzeigegerät erfolgt.

7. Messgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

- das abgeleitete Messsignal speicherbar ist und
- aus den Messsignalen von zwei Messungen ein Ver gleichsergebnis bildbar und anzeigbar ist.

8. Messgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Anzeige des Vergleichsergebnisses - Tennis ball brauchbar oder nicht brauchbar - auf unter schiedlich gefärbten oder unterschiedlich ange ordneten Leuchtdioden oder Lampen erfolgt.

9. Messgerät nach Anspruch 7 oder 6, dadurch gekennzeich net, dass

- zusätzlich zur Speicherung des abgeleiteten Mess signals die zugehörige Position des Anschlags speicherbar ist,
- die Speicherung des abgeleiteten Messsignals und der Position des Anschlags unter Angabe einer Kennung (alfanumerische Bezeichnung) erfolgt und
- durch die Eingabe dieser Kennung das gespeicherte Messsignal ausgelesen und angezeigt und die Posi tion des Anschlags automatisch wieder eingestellt wird.