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Vorrichtung zum Messen und Prüfen luftgefüllter Spielbälle auf Maß,
Form und physikalische Eigenschaften
Im Sport findet man zahlreiche nach Maß, Gewicht,
Größe, Form usw. genau bestimmte Sportgeräte. In der Leichtathletik z. B. bestehen
für die meisten Geräte in dieser Hinsicht genaue Vorschriften. Eine Abweichung von
diesen in Spielregeln und Wettkampfbestimmungen festgelegten Vorschriften hat in
der Regel die Nichtzulassung des Gerätes oder die Nichtanerkennung eines Ergebnisses
zur Folge. Bei Wurfkugeln, Speeren, Boxhandschuhen usw. ist es verhältnismäßig einfach,
die festgelegten Bestimmungen einzuhalten, da sie fabrikmäßig in der vorgeschriebenen
Beschaffenheit geliefert werden. Dagegen ist- bei Spielbällen, die durch Aufblasen
in einen für das Spiel vorgeschriebenen Zustand gebracht werden müssen, beispielsweise
Fußbälle und Handbälle, die Innehaltung von Vorschriften nicht so leicht, aber besonders
wichtig, um subjektive Beurteilungen, die das Spielergebnis beeinflussen können,
auszuschalten. Da geeignete Kontrollmittel jedoch bisher fehlten, war man allgemein
auf Gefühl und Schätzung in dieser Hinsicht angewiesen.
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Am Beispiel des Fußballs sei dieses näher ausgeführt.
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Der Ball besteht aus der Lederhülle und einer Gummiblase, welche fabrikseitig
in bezug auf einwandfreies Material, Verarbeitung, Dichtigkeit und Gewicht mit den
handelsüblichen Mitteln vor Lieferung überprüft werden. Sie gelangen nicht spielfertig
zum Verkauf, vielmehr wird der Zustand der Verwendung erst unmittelbar vor dem Spiel
geschaffen. Der Zustand des Balles bei seiner Verwendung ist durch die Regel 2 der
internationalen Fußballbestimmungen festgelegt worden, die besagt: Der Ball soll
kugelförmig sein, sodann im Umfang nicht unter 68,5 und nicht über 71 cm messen,
ferner nicht unter 396 g und nicht über
453 g schwer sein. Es ist
jedoch keine Methode bekanntgeworden, die sich bewährt hat und mit welcher die Einhaltung
dieser Bestimmungen eindeutig hätte erfolgen können. Vielmehr hat man sich bisher
auf die subjektive Beurteilung durch das Gefühl verlassen, was nicht selten zu Meinungsverschiedenheiten
vor, während oder nach dem Spiel geführt hat.
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Es wird daher für notwendig erachtet, ein Mittel zu schaffen, welches
erlaubt, die den Ball betreffende Regel 2 unter eindeutige Kontrolle zu bringen
und damit alle Mißverständnisse der Beteiligten auszuschalten.
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Ein Fußball ist seiner Zweckbestimmung entsprechend eindeutig bestimmt
durch I. Form, 2. Größe, 3. Gewicht, 4. Härte. Die kennzeichnenden Größen I bis
3 sind in den internationalen Regeln enthalten.
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Es liegt nahe, auch die Härte, d. h. die Sprungfähigkeit, in die Kontrolle
bzw. Messung einzubeziehen.
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Wenn in den internationalen 5iegeln hierfür bisher keine eindeutigen
Vorschriften enthalten sind, so mag das daran gelegen haben, daß diese Eigenschaft
nicht leicht zu definieren ist. Nicht nur der Luftdruck, sondern auch die Hauteigenschaften
des Balles sind hierbei zu berücksichtigen. Man beschränkte sich deshalb auch hier
auf die subjektive Beurteilung, indem man den Ball durch Daumendruck abschätzte
oder Sprungproben anstellte. Beide Methoden liefern kein eindeutiges Meß- oder Kontrollergebnis.
Das Gefühl für Kraft und Druck ist bei allen Menschen durch die Konstitution verschieden,
während die Sprungprobe, welche bei Tennisbällen Anwendung findet, eine immer gleiche
Sprungunterlage verlangt, die auf Fußballplätzen nicht zu finden. ist. Diese Spielfelder
sind nicht einheitlich geschaffen und den Witterungseinflüssen im stärksten Maße
ausgesetzt.
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Für die Vergleichsmessung oder Kontrolle der genannten Größen in
Übereinstimmung mit den Vorschriften sind im Prinzip bekannte Mittel anwendbar,
wenn sie dem bestimmten Zweck technisch angepaßt werden. Es sind dies für die Größe
des Umfangs beispielsweise Bandmaße, für das Gewicht beispielsweise Federwaagen,
Neigungswaagen und Balkenwaagen, für die Kugelform beispielsweise Formlehren, für
die Härte beispielsweise Eindruckhärteprüfer, Rückprallhärteprüfer und ähnliche.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für den Ballsport, insbesondere
für den Fußball- und Handballsport, eine bestimmungsgemäß zusammenhängende Vorrichtung
zu schaffen, die Vorschriften, beispielsweise die Regel 2 der internationalen Fußballbestimmungen,
eindeutig unter Kontrolle bringt. Die Bedingungen, die an eine solche Vorrichtung
gestellt werden, sind durch den besonderen Zweck vorbestimmt. Eine solche Vorrichtung
muß die Aufgabe vollständig und lückenlos erfassen, in ihrem Meßergebnis unbeeinflußbar
sein, einfach in der Handhabung sein und das Kontrollergebnis augenfällig liefern,
robuster Behandlung und Witterungseinflüssen widerstehen können und keiner besonderen
Pflege bedürfen, in den Abmessungen klein, handlich und leicht und zum Mitführen
geeignet sein.
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Der Erfindungsgegenstand erfüllt diese Bedingungen und ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß in einem handlichen Behälter auf kleinstem Raum mehrere,
z. B. drei zur Prüfung von Bällen dienende Meß- und Kontrollgeräte griffbereit gelagert
sind.
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Es sind dies beispielsweise ein Stahlbandmaß besonderer Ausführung,
mittels welchem gleichzeitig der Umfang und die Kugelform kontrolliert werden kann,
wobei die Eigentümlichkeit des Federbandstahles ausgenutzt wird, einen gleichförmigen
Kreis zu bilden; eine kleine Neigungswaage mit besonders abgestimmtem Meßbereich,
ein Eindruckhärteprüfer besonderer Ausführung, der der Deformation und den Kraftverhältnissen
des Spielballs angepaßt ist.
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Ein besonderes Kennzeichen dieser Mittel ist, daß jedes derselben
Toleranzmarken oder Toleranzfelder besitzt, innerhalb derer das Meßergebnis bestimmungsgemäß
liegen soll.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. I einen Behälter in geöffnetem Zustand mit eingelagerter
Vorrichtung, Abb. 2 ein Stahlmeßband von vorn gesehen, Abb. 3 desgleichen von oben
gesehen Abb. 4 eine Neigungswaage, Abb. 5 einen Härteprüfer.
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Abb. I zeigt einen Behälter a mit Schiebedeckel b.
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In diesem befinden sich ein Härteprüfer c, eine Neigungswaage d, ein
Stahlmeßband f, welches in der Haltung e ruht. Alle Bestandteile der Einrichtung
sind rasch herausnehmbar und sofort gebrauchsfähig.
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Zum Einlegen in den Kasten besitzt das Stahlband f eine Marke g, bis
zu welcher das Stahlband zusammengeschoben wird, um sich in seiner Größe dem Kastenmaß
anzupassen.
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Das Stahlband f besitzt ferner ein Griffstück i, während der das
Band f umfassende Schieber k mit einem Griffring m versehen ist. Im zusammengeschobenen
Zustand greift das Griffstück i durch den Griffring m und rastet mit einer Kerbe
n in dessen oberen Rand ein. Der Schieber k dient beim Messen gleichzeitig als Ablesemarke,
die durch ein Dreieck o besonders gekennzeichnet ist. Das Meßband besitzt eine eingeätzte
Maßeinteilung p sowie ein farbig hervorgehobenes Toleranzfeld v.
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Die Neigungswaage d als Bestandteil der Vorrichtung besitzt einen
Lasthaken q und den Haltering r und zeigt auf der Meßskala s ein gekennzeichnetes
Toleranzfeld t.
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Der Härteprüfer c besitzt auf der Ableseskala u besondere Ablesemarken,
die den Ball als hart, normal oder weich kennzeichnen.
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Mit der genannten Vorrichtung kann daher ein Fußball, Handball u.
a. gemäß den Bestimmungen gemessen und überprüft werden. Es sind alle denkbaren
Maßeinheiten anwendbar. Die Handlichkeit der Einrichtung ermöglicht die Benutzung
unmittelbar auf dem Spielfeld selbst und die ständige Mitführung z. B. durch den
Schiedsrichter.