DE10008313A1

DE10008313A1 - Übergabeeinheit zwischen einem Digitaldrucker und einer Nachverarbeitung

Info

Publication number: DE10008313A1
Application number: DE2000108313
Authority: DE
Original assignee: MICROWI ELECTRONIC GmbH
Current assignee: MICROWI ELECTRONIC GmbH
Priority date: 2000-02-23
Filing date: 2000-02-23
Publication date: 2001-08-30

Description

Es ist Stand der Technik, dass aus Drucksystemen produziertes bedrucktes Papier automatisch im On-Line-Betrieb und ohne zusätzliche Manipulation nachverarbeitet werden kann, z. B. geheftet, gebunden, gefalzt, kuvertiert. In dem für den Patentanspruch geltenden Fall wird davon ausgegangen, dass das bedruckte Papier einzeln in einem bestimmten Format, z. B. DIN A4 als Einzelblätter aus dem Drucksystem kommt, und zwar in der Reihenfolge, in der die Einzelblätter zu einem Dokument nachverarbeitet werden sollen. In allen Fällen ist es nötig, dass durch eine geeignete Steuerung die Zusammengehörigkeit eines Dokumentes, also z. B. der gemeinsam geheftete, gebunden, gefalzte oder in ein Kuvert gesteckte Papierstapel automatisch separiert und der Nachverarbeitung das Nachverarbeitungssignal übermittelt wird.

Bei einer direkten Koppelung des Digitaldruckers im Falle der Einzelblattverarbeitung tritt das Problem auf, dass die Steuerung des Digitaldruckers Informationen zur Separierung der Dokumente, die sie z. B. bereits bei der Aufbereitung der Druckinformation erhält, an die Nachverarbeitung weitergeben muß, und zwar synchronisiert mit der Steuerung der Nachverarbeitung.

Zusätzlich muß sie im Falle einer temporären Stockung der Nachverarbeitung, z. B. wenn

a) durch den Vorgang der Dokumentenverarbeitung zuerst das gerade in der Verarbeitung befindliche Dokument vollendet werden muß und deshalb der kontinuierliche Abzug weiterer Blätter verzögert wird,
b) Resourcen der Nachverarbeitung nach gefüllt werden müssen (z. B. Kuverts bei einem Kuvertierer),
c) eine Störung in der Nachverarbeitung, z. B. Papierstau beseitigt werden muß,

in diesen und ähnlichen Fällen vermeiden, dass Teildokumente (Blätter) vom Digitaldrucker nachgeführt werden, ohne dass sie von der Nachverarbeitung ordnungsgemäß abgenommen werden können und deshalb zu Betriebsstörungen (Stau) im Ausgang des Digitaldruckers oder Eingang der Nachverarbeitung führen.

Der Ablauf in einem digitalen Einzelblattdrucker hat eine gewisse Zwangsreihenfolge, die auch "Pipelining" genannt wird:

a) Abzug des unbedruckten Papieres (Einzelblatt) aus dem Vorratsbehälter,
b) Transfer der Druckinformation (z. B. Laserdruck),
c) Fixierung (Haltbarmachung) der Druckinformation (z. B. Fixierung des Toners),
d) Ausgabe des fertigen Blattes.

Da diese und ähnliche Funktionen in den verschiedenen Stationen der Verarbeitungskette (Pipeline) des Drucksystemes gleichzeitig erfolgen können, wird die Druckgeschwindigkeit des Digitaldruckers erhöht und erreicht die in der entsprechenden technischen Beschreibung des Druckers garantierten Werte.

Der hier beispielhaft wiedergegebene Ablauf kann nicht beliebig unterbrochen werden, d. h. dass ein Stopp der Übergabe eines Einzelblattes direkt an die Nachverarbeitung im Allgemeinen zu einer Betriebsstörung des Drucksystemes führt. Bisher gibt es zwei Abhilfemöglichkeiten:

a) Im Drucksystem oder zwischen Drucksystem und Nachverarbeitung wird ein Aussteuerfach vorgesehen, das bei Stopp der Nachverarbeitung die noch in der Verarbeitung befindlichen Blätter aussteuert. In diesem Falle gehen die Teildokumente verloren. Sie müssen entweder sofort oder in einem späteren Arbeitsgang nachgedruckt werden, was nur mit komplexen Druckersteuerungen in Verbindung mit der Steuerung der Nachverarbeitung möglich ist.
b) Der Druck eines Einzelblattes darf erst eingeleitet werden, wenn sichergestellt ist, dass der Weg in der Nachverarbeitung frei ist. Dies führt jedoch dazu, dass die Geschwindigkeit des Digitaldruckers entscheidend gebremst wird, da das "Pipelining" nicht möglich ist.

In beiden vorgenannten Fällen ist eine enge Koppelung der Steuerung des Druckers und der Nachverarbeitung notwendig. Dies ist jedoch bei Seriendruckern häufig nur durch Eingriffe in die Druckersteuerung möglich, was von den Herstellern meist nicht unterstützt wird.

Der in den Patentansprüchen 1 und 2 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die aufgezeigten Probleme der direkten Steuerungs-Koppelung zwischen Digitaldruck und Nachverarbeitung zu vermeiden und gleichzeitig durch eine mechanische Entkoppelung die Effektivgeschwindigkeit des Gesamtsystemes zu optimieren.

Folgende vorgenannte Probleme werden durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Zur Erläuterung dient die Zeichnung Fig. 1 mit den im nachfolgenden Text verwendeten Positionsnummern.

a) Das Drucksystem (Pos. 1.6) druckt kontinuierlich in den Einlaufpuffer (Pos. 1.5).
b) Die Übergabestation steuert den Auslauf der Teildokumente
c) Die Übergabestation kann die aufgedruckten Dokumenteninformationen optisch lesen (Pos. 1.1) und über die Steuerung der Übergabestation (Pos. 1.2) als Signale für Verarbeitung und Vollendung eines Dokumentes an die Nachverarbeitung (Pos. 1.3) übergeben, z. B. dass der Kuvertiervorgang für ein Dokument ausgelöst wird, wenn alle Teildokumente von der Übergabeeinheit an die Eingangsstation des Kuvertierers ausgegeben worden sind (Pos. 1.4).
d) Die Nachverarbeitungsanlage benötigt keine eigene Lesevorrichtung, sondern nur ein einfaches Interfacesignal, das den Nachverarbeitungsvorgang (z. B. "kuvertieren") auslöst.
e) Eine Koppelung der Steuerung der Nachverarbeitung mit der des Digitaldruckers ist dabei nicht nötig.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben. Durch den Einlaufpuffer der Übergabestation (Pos. 1.5) wird eine mechanische Entkoppelung der Nachverarbeitung mit dem Digitaldrucker erreicht mit folgenden Vorteilen:

a) Es kann nicht vorkommen, dass Teildokumente von dem Drucksystem zu früh gedruckt werden, bevor die Nachverarbeitung bereit ist, und deshalb ausgesteuert werden müssen und damit verloren gehen, da sie in dem Einlaufpuffer der Übergabestation (Pos. 1.5) zwischengespeichert werden.
b) Der Druckvorgang mit "Pipelining" muß nicht aufgehalten werden, bis das gerade in Verarbeitung befindliche Dokument fertig ist, da die Dokumente in der Einlaufstation der Übergabeeinheit (Pos. 1.5) während des Fertigungsvorganges zwischengespeichert werden.
c) Bei einer Stockung der Nachverarbeitung kann der Drucker kontinuierlich weiterarbeiten, so dass keine Effektivgeschwindigkeitseinbußen durch Wartezeiten auftreten.
d) Der Einlaufpuffer fungiert als mechanischer FIFO-Buffer (First In First Out Buffer) für das Papier, sodass die Druckreihenfolge nicht verändert wird.
e) Der Puffer kann gleichzeitig gefüllt und geleert werden.

Claims

1. Übergabeeinheit zwischen einem Digitaldrucker und einer Nachverarbeitung zur automatischen Verarbeitung von elektronisch erzeugten und digital auf Papier gedruckten Dokumenten ohne manuelle Zwischenbehandlung, dadurch gekennzeichnet, dass die nachverarbeitende Einrichtung, z. B. ein automatischer Kuvertierer, die einzeln gedruckten und in der Übergabeeinheit zwischengespeicherten Teildokumente (Einzelblätter) entsprechend ihren technischen Möglichkeiten (Geschwindigkeit, störungsfreier Lauf) einzeln abrufen kann bzw. zugeführt erhält sowie von der Zuführstation Informationen (Signale) bekommt, wann das Dokument komplett ist und der gewünschte automatische Vorgang für ein fertiges Dokument in der Nachverarbeitung abgeschlossen (z. B. kuvertiert) werden kann, ohne dass in den Kontrollmechanismus des Digitaldruckers eingegriffen wird, weil die Information für die Weiterverarbeitung auf die Teildokumente aufgedruckt wird und von der Übergabeeinheit optisch gelesen und der Nachverarbeitung weitergegeben wird.

2. Übergabeeinheit nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Nachverarbeitung angeforderten oder entsprechend deren Möglichkeiten zugeführten Teildokumente in ihrer zeitlichen Übergabefolge temporär unabhängig übergeben werden können und die Geschwindigkeit der möglichen zeitlichen Druckfolge des Digitaldruckers nicht beeinträchtigt wird, weil die von dem Drucksystem kommenden Einzelblätter bis zum Abruf durch die Nachverarbeitung mechanisch zwischengepuffert werden.