DE10007951A1 - Melaminharze - Google Patents
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Abstract
Melaminharzmischung, enthaltend DOLLAR A a) ein Melaminharz aus DOLLAR A a1) Melamin (Komponente a1) und DOLLAR A b1) pro Mol Melamin 1,45 bis 1,90 Mol Formaldehyd (Komponente b1) DOLLAR A mit einer Trübungstemperatur von 10 bis 30 DEG C (Komponente a) DOLLAR A b) pro Mol Melamin im Melaminharz (a) 0,2 bis 0,4 Mol einer Schwefelverbindung, ausgewählt aus der Gruppe der Sulfite und der Hydroxymethansulfonate (Komponente b), und DOLLAR A c) gegebenenfalls pro Mol Melamin im Melaminharz (a) 0,01 bis 0,3 Mol eines Elastifizierungsmittels (Komponente c).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Melaminharze, die zur Imprä
gnierung von Papier geeignet sind aus
- a) ein Melaminharz aus
- b) Melamin (Komponente a1) und
- c) pro Mol Melamin 1,45 bis 1,90 mol Formaldehyd (Kompo
nente b1)
mit einer Trübungstemperatur von 10 bis 30°C (Kompo nente a) - d) pro Mol Melamin im Melaminharz (a) 0,2 bis 0,4 Mol einer Schwefelverbindung ausgewählt aus der Gruppe der Sulfite und der Hydroxymethansulfonate (Komponente b), und
- e) gegebenenfalls pro Mol Melamin im Melaminharz (a) 0,01 bis 0,3 Mol eines Elastifizierungsmittels (Komponente c).
Weiterhin betrifft die Erfindung Verfahren zu deren Herstellung,
deren Verwendung zur Imprägnierung von Papieren, Melaminharz-Im
prägnate, die unter Verwendung der Melaminharze hergestellt wur
den sowie mit diesen Melaminharz-Imprägnaten beschichtete Werk
stoffe.
Melaminharze aus Melamin und Formaldehyd sind allgemein bekannt,
beispielsweise aus Kunststoff-Handbuch, 2. Auflage, 1988,
Band 10, S. 41 bis 49.
Häufig stellt man aus ihnen durch Imprägnierung von Papier Mela
minharz-Imprägnate her, die u. a. zur Beschichtung von Holzwerk
stoffen in der Möbelindustrie Verwendung finden.
Durch das Beschichten mit Melaminharz-Imprägnaten erhalten solche
Holzwerkstoffe eine Oberfläche, die eine höhere Widerstandsfähig
keit gegenüber mechanischer Beanspruchung aufweist und die rela
tiv unempfindlich gegenüber Chemikalien und Feuchtigkeit ist.
An die Melaminharze und an die daraus hergestellten Produkte
werden von der verarbeitenden Industrie und den Endverbrauchern
verschiedene Anforderungen gestellt, was die Verarbeitungs- als
auch was die Endeigenschaften der Melaminharze und daraus herge
stellten Produkte betrifft.
Möbelteile, bei denen die mechanische Beanspruchung sehr hoch
ist, z. B. Arbeitsplatten von Küchenmöbeln, werden geeigneterweise
aus Holzwerkstoffen hergestellt, die mit Melaminharz-Imprägnaten
beklebt sind, die aus mehreren Papierlagen aufgebaut sind. Zur
Herstellung von Möbelteilen, die weniger stark beansprucht wer
den, reicht es im allgemeinen aus, die Holzwerkstoffe mit ein
lagigen Melaminharz-Imprägnaten zu beschichten. Die Beschichtung
erfolgt dabei üblicherweise nach dem s. g. Kurztaktverfahren, bei
dem die Holzwerkstoffe in Kurztaktpressen mit Preßzeiten von ca.
10 bis 60 sec und Drücken von 15 bis 30 bar mit den Melaminharz-
Imprägnaten verpreßt werden.
Von der Möbelindustrie werden insbesondere Melaminharze ge
wünscht, welche die wirtschaftliche Herstellung von hochwertigen
Melaminharz-Imprägnaten erlauben. Die Melaminharze sollen deshalb
beim Imprägnieren des Papiers sowohl rasch und gleichmäßig
eindiffundieren als auch einen hohen Feststoffgehalt aufweisen,
damit für das Trocknen des Papiers möglichst wenig Energie benö
tigt wird. Aus diesem Grund sollen die Melaminharze eine, bezogen
auf einen bestimmten Feststoffgehalt, niedrige Viskosität auf
weisen.
Weiterhin sollen die Melaminharze auch nach längerer Lagerung gut
wasserverdünnbar sein, d. h. sie sollen beim Verdünnen mit Wasser
keine klebriges Koagulat bilden. Eine gute Wasserverdünnbarkeit
ist wichtig, weil diese Eigenschaft Bedingung für ein leichtes
Reinigen von Transportbehältern und Verarbeitungsmaschinen ist.
Weiterhin sollen die aus den Melaminharzen hergestellten Imprä
gnate eine gewisse Elastizität aufweisen, damit sich nach dem
Kurztaktverfahren auch strukturierte und profilierte Flächen von
Holzwerkstoffteilen beschichten lassen, ohne daß es zu einer Riß
bildung in den aufgepreßten Imprägnate kommt. Außerdem soll die
Elastizität groß genug sein, damit Quellungs- und Schwundvorgänge
im Holzwerkstoff, wie sie beispielsweise bei der Veränderung des
Raumklimas auftreten können, ebenfalls nicht zu einer Ober
flächenrißbildung führen. Neben einer solchen Rißbeständigkeit
sollen die aufgepreßten Melaminharz-Imprägnate zusätzlich gegen
Feuchtigkeit und insbesondere Wasserdampf unempfindlich sein.
Zudem sollen die Oberflächenbeschichtungen einen möglichst bril
lanten Farbeindruck vermitteln. Dem steht jedoch häufig entgegen,
daß die zur Imprägnierung der der Dekorpapiere eingesetzten Harze
beim Aushärten vergrauen und zur Ausbildung von weißen Ausblühun
gen neigen und so den Frabeffekt von farbig bedruckten oder ein
gefärbten Dekorpapieren dämpfen. Dies tritt insbesondere bei
schwarzen Dekorpapieren in Erscheinung, die dann häufig nicht mehr
den gewünschten "Schwarzgrad" aufweisen.
Weiterhin wird von den Möbelherstellern gefordert, daß die mit den
Melaminharzen hergestellten Imprägnate beim Aufpressen auf Möbel
teile hochglänzende Oberflächen bilden.
Melaminharze für den genannten Zweck sind in der DE-A 26 37 424
beschrieben. Es wird zu deren Herstellung empfohlen, Melamin und
Formaldehyd im Molverhältnis 1 : 1,5 bis 1 : 3,5 zu kondensieren und
vor, während oder nach der Kondensation 0,5 bis 15 Gew.-% epsi
lon-Caprolactam und Thioharnstoff sowie 0,25 bis 0,5 Gew.-% eines
Hydrogensulfits oder Sulfits zuzusetzen. Im Unterschied zur vor
liegenden Erfindung wird die Kondensation der Ausgangsstoffe weit
vorangetrieben (erkennbar an der hohen Trübungstemperatur). Der
artige Harze weisen nur eine begrenzte Lagerstabilität und Was
serverdünnbarkeit auf.
Aus der DE-A 32 16 927 sind wäßrige Lösungen von Melaminharzen
bekannt, die zu mindestens 80 Gew.-% aus Melamin und Formaldehyd
im Molverhältnis 1 : 1,5 bis 1 : 4 aufgebaut sind und die 1 bis
20 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Melaminharzes,
eines Alkalidisulfits enthalten.
Beispiel 1 lehrt die Herstellung eines Melaminharzes mit einer
Viskosität von 3500 mPa.s aus Melamin, pro Mol Melamin 2,25 mol
Formaldehyd und 0,085 mol Natriumdisulfit. Es wird weiterhin emp
fohlen, die bei der Kondensation des Melamins und des Formalde
hyds zu den Melaminharzen in wäßriger Lösung auftretenden
Viskositäten zu überwachen und in einer Kurve als Funktion der
Reaktionszeit aufzutragen. Die Reaktionszeit sollte wenigstens
solange gewählt werden, daß in der Kurve der ersten Ableitung
dieser Funktion eine Knickstelle auftritt. Die Nacharbeitung die
ser Anweisung zeigte, daß man hiernach Melaminharze erhält, deren
Viskosität mehr als 10000 mPa.s beträgt.
Diese Melaminharze werden für die Herstellung von Fäden und Fa
sern empfohlen. Zur Herstellung von Imprägnaten sind die Melamin
harze ungeeignet, da sie nicht gleichmäßig in das zu imprägnie
rende Material eindiffundieren.
Als Folge davon weisen die getrockneten Imprägnate eine ungleich
mäßige Oberfläche und es treten Qualitätsschwankungen in den me
chanischen Eigenschaften auf.
Die DE-A 25 02 168 beschreibt Melaminharze aus Melamin und pro
Mol Melamin 1,3 bis 6 mol Formaldehyd sowie 0,1 mol eines Alkali
sulfits oder -bisulfits. Nach der Lehre der Beispiele beträgt das
Molverhältnis Melamin zu Formaldehyd 1 : 2,1 (Beispiel 2). Melamin
harze, bei denen das Molverhältnis Melamin zu Formaldehyd größer
als 1 : 1,9 ist, sind zwar für die Herstellung von Imprägnaten für
die Beschichtung von Holzwerkstoffen geeignet, jedoch läßt die
Rißbeständigkeit noch zu wünschen übrig.
Aus der EP-A-711 792 sind Melaminharze, die zur Imprägnierung von
Papier geeignet sind, aus Melamin und pro Mol Melamin 1,45 bis
1,65 mol Formaldehyd sowie 0,05 bis 0,1 mol eines Alkalidisulfits
bekannt. Bei deren Herstellung werden die Ausgangsstoffe bis zu
einer Trübungstemperatur von 40 bis 60°C kondensiert. Auch hier
ist die Lagerstabilität und die Wasserverdünnbarkeit noch ver
besserungswürdig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Melaminharze zu fin
den, welche die genannten Mängel nicht aufweisen und insbesondere
auch nach längerer Lagerung gut wasserverdünnbar sind und mit de
nen sich beschichtete Holzwerkstoffe herstellen lassen, deren
Oberflächen rißbeständig, gegen Wasserdampf unempfindlich sind
und deren Oberfläche insbesondere einen brillianten visuellen
Farbeindruck hinterläßt.
Demgemäß wurden die eingangs definierten Melaminharzmischungen
gefunden.
Als Ausgangsverbindungen zur Herstellung der Melaminharzmischun
gen werden Melaminharze (Komponente a) aus
- - Melamin (Komponente a1) und
- - pro Mol Melamin 1,45 bis 1,90 Formaldehyd (Komponente b1) eingesetzt,
die eine Trübungstemperatur von 10 bis 30, bevorzugt 15 bis 25°C
aufweisen.
Die Trübungstemperatur wird ermittelt, indem man das Umsetzung
sprodukt auf einen Feststoffgehalt von 12 Gew.-% verdünnt, so
lange erwärmt, bis eine klare Lösung entsteht und die Temperatur
mißt, bei der sich die klare Lösung beim Abkühlen eintrübt. Als
Feststoffgehalt wird hier der Trockenrückstand bezeichnet, der
ermittelt wird, indem 1 bis 2 g des Melaminharzes auf ein
Trockenblech ausgegossen, zwei Stunden in einem Umluft-Trocken
schrank bei 120°C getrocknet und nach dem Abkühlen auf Raumtempe
ratur zurückgewogen werden.
Die Herstellung der Melaminharze erfolgt vorzugsweise nach den
allgemein üblichen Verfahren, die beispielsweise aus Ullmanns
Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 7, S. 403
bis 422 bekannt sind.
Das Melamin (Komponente a) wird üblicherweise in fester Form ein
gesetzt.
Der Formaldehyd (Komponente b) wird bevorzugt in Form einer 30
bis 50 gew.-%igen wäßrigen Lösung oder in Form von Paraform
aldehyd eingesetzt.
Die Umsetzung zum Melaminharz (Komponente a) erfolgt üblicher
weise bei Temperaturen von 60 bis 120°C, und pH-Werten von 8,0 bis
14, bevorzugt von 8,0 bis 10. Die Einstellung des pH-Wertes er
folgt üblicherweise mit Alkalilauge, z. B. Natronlauge. Üblicher
weise erfolgt die Umsetzung bei Normaldruck, sie kann jedoch auch
unter Druck, im allgemeinen bei einem Druck von 0,5 bis 10 bar
durchgeführt werden.
Sobald das Melaminharz den gewünschten Kondensationsgrad, er
reicht hat, was durch Messung der Trübungstemperatur ermittelt
wird, wird die Reaktion beendet, im allgemeinen duch Abkühlung
auf eine Temperatur von 20 bis 50, bevorzugt 30 bis 40°C.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Melaminharzmischung, die
pro Mol Melamin im Melaminharz (a) 0,20 bis 0,4, bevorzugt 0,2
bis 0,25 Mol einer Schwefelverbindung ausgewählt aus der Gruppe
der Sulfite und der Hydroxymethansulfonate (Komponente b), ent
hält, wird das Melaminharz (a) im allgemeinen unmittelbar direkt
nach seiner Herstellung mit der entsprechenden Menge eines
Alkalidisulfits, -sulfits oder -hydrogensulfits versetzt. Der Zu
satz unmittelbar nach der Herstellung bei den vorstehend angege
benen Temperaturen stellt sicher, daß sich die Komponente (b)
rasch im Melaminharz (a) löst. Dabei kommen vor allem die
Natrium- und Kaliumverbindungen in Betracht. Selbstverständlich
können auch Gemische aus Disulfit, Sulfit und/oder Hydrogensulfit
eingesetzt werden.
Das Methansulfonat, das in den erfindungsgemäßen Melainharzmi
schungen neben dem Sulfit enthalten ist, bildet sich spontan aus
dem praktisch immer in dem Melaminharz (a) frei vorkommenden
Formaldehyd. Im allgemeinen beträgt der Anteil des Hydroxymethan
sulfonats, bezogen auf die molare Menge aller Komponenten (b) in
den erfindungsgemäßen Melaminharzmischungen 1 d nach deren Her
stellung 50 bis 95%. Im Verlauf der Lagerung steigt der Anteil
des ydroxymethansulfonats weiter an, so daß nach 60 d Lagerung
praktisch kein Sulfit mehr vorhanden ist, weil das Melamin-For
maldehyd-Harz während der Lagerung Formaldehyd freisetzt, das mit
dem Sulfit zu Hydroxymethansulfonat abreagiert.
Um den mit den erfindungsgemäßen Melaminharzmischungen eine er
höhte Flexibilität zu verleihen, enthalten sie, bezogen auf 1 Mol
Melamin 0,01 bis 0,3 Mol eines üblichen Flexibilisierungsmittels.
Hierfür eigenen sich die Stoffe wie Carbonsäureamide, z. B epsi
lon-Caprolactam und andere Carbonsäureamide, die beispielsweise
in der deutschen Auslegeschrift 15 95 368 genannt sind sowie Oli
goalkylenglycole wie Di- und Triethylenglycol.
Die Vermischung der Komponenten (a), (b) und (c) erfolgt, wie be
reits vorstehend in Bezug auf die Komponente (b) erwähnt, mög
lichst frühzeitig nach der Herstellung der Komponente (a). Im
allgemeinen ist sie noch innerhalb eines Tages nach der Herstel
lung der Komponente (a) möglich. Nach längeren Zeiträumen besteht
die Gefahr, daß die Lagerstabilität bereits irreversibel beein
trächtigt ist.
Handelsüblich sind wäßrige Melaminharzmischungen, besonders sol
che mit einem Feststoffgehalt von 40 bis 60 Gew.-%.
Die Melaminharzemischungen weisen als wäßrige Lösung mit einem
Feststoffgehalt von 55 Gew.-% bei einer Temperatur von 25°C und
einem Schergefälle von 100 sec-1 im allgemeinen eine Viskosität
von 10 bis 200, bevorzugt von 20 bis 100 mPa.s auf.
Sofern die Melaminharze nicht schon unmittelbar nach ihrer Her
stellung mit dem gewünschten Feststoffgehalt vorliegen, ist es
möglich, den Feststoffgehalt durch Abdestillieren von Wasser,
vorzugsweise im Vakuum, oder durch Vermischung mit Wasser zu ver
ändern. Weiterhin ist es möglich, die wäßrigen Lösungen der Mela
minharze durch Sprühtrocknung zu Pulvern weiterzuverarbeiten.
Diese Pulver sind leicht mit üblichen Methoden, z. B. Einrühren in
Wasser, redispergierbar.
Die Melaminharzmischungen eignen sich vor allem zur Herstellung
von Melaminharz-Imprägnaten.
Zu deren Herstellung werden Papiere, sogenannte Tränkpapiere,
z. B. Dekor- und Kernlagenpapiere (Natronkraftpapiere), mit den
Melaminharzen imprägniert. Dabei kommen die Melaminharze in Form
einer 40 bis 70 gew.-%igen wäßrigen Lösung zur Anwendung, der
üblicherweise ein Härter zugesetzt wird.
Als Härter kommen Bronstedt-Säuren wie organische Sulfon- und
Carbonsäuren sowie deren Anhydride, z. B. Maleinsäure, Malein
säureanhydrid und Ameisensäure, Ammoniumverbindungen, z. B.
Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfit, Ammoniumnitrat, Ethanolaminhydro
chlorid, Dimethylethanolammoniumsulfit sowie Härterkombinationen
wie Morpholin/p-Toluolsulfonsäure in Betracht.
Die Härter können in Mengen von 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf
das wäßrige Tränkharz, zugegeben werden. Dem Fachmann ist be
kannt, daß die Härterdosierung den jeweiligen anwendungs
technischen Erfordernissen angepaßt werden kann, wobei die Reak
tivität der Tränkharz/Härter-Gemische z. B. über die Messung der
Trübungszeiten und Gelierzeiten entsprechend eingestellt werden
kann.
Den Imprägnierflotten können zusätzlich Hilfsmittel wie Netzmit
tel zugesetzt werden. Als Netzmittel eignen sich zum Beispiel
ethoxylierte Fettalkohole oder Alkylphenolethoxylate, die in Men
gen von 0,2 bis 0,6 Gew.-%, bezogen auf die Harzlösung, zugesetzt
werden können.
Die Art und Weise, wie die Imprägnierflotten zu Melaminharz-Im
prägnaten weiterverarbeitet werden und wie die Beschichtung der
Holzwerkstoffe mit diesen Imprägnaten erfolgt, ist dem Fachmann
bekannt.
Verfahren, wie die Imprägnierflotten zu Melaminharz-Imprägnaten,
die aus mehreren übereinanderliegenden Papieren aufgebaut sind,
z. B. s. g. Hochdruck-Laminaten (HPL) und kontinuierlich herge
stellten Laminaten (CPL) weiterverarbeitet werden können, sind
beispielsweise in der DE-A-41 39 961 und der DE-A-42 40 982 be
schrieben.
Diese Laminate werden üblicherweise mit Klebstoffen auf Holzwerk
stoffe aufgeleimt.
Die Melaminharze eignen sich besonders für die Herstellung von
Holzwerkstoffen, die mit aus einer Papierlage bestehenden
Imprägnaten beschichtet sind.
Die Herstellung dieser Oberflächenbeschichtung erfolgt üblicher
weise nach dem folgenden Verfahren: Dekorpapiere mit Flächen
gewichten im Bereich von 60 bis 150 g/m2 werden mit 120 bis
150 Gew.-%, bezogen auf das Papiergewicht, der Imprägnierflotte,
bei Raumtemperatur imprägniert. Das imprägnierte Papier wird an
schließend bis auf einen Restfeuchtegehalt von ca. 5 bis 7 Gew.-%
getrocknet. Die auf diese Weise hergestellten Imprägnate werden
anschließend nach dem Kurztaktverfahren bei Temperaturen von 150
bis 210°C und Drücken von 15 bis 30 bar während einer Preßzeit von
10 bis 60 s mit dem Holzwerkstoff verpreßt.
Die erfindungsgemäßen Melaminharze zeichnen sich insbesondere da
durch aus, daß mit ihnen auf wirtschaftliche Art und Weise hoch
wertige Melaminharz-Folien hergestellt werden können. Durch Auf
pressen dieser Folien auf Werkstoffe aus unterschiedlichen Mate
rialien wie Holz, Kunststoffe, Faserverbundstoffe oder ins
besondere Holzwerkstoffe, z. B. Sperrholz, Holzfaserplatten und
insbesondere Spanplatten erhalten diese eine Oberfläche, die riß
beständig, glänzend und unempfindlich gegen Wasserdampf ist. Ins
besondere weisen die Oberflächen eine hohe Farbbrillanz auf.
1328 g (17,7 Mol) Formaldehyd als 40%ige wäßrige Lösung und
1046 ml Wasser werden in einem Rührkolben vorgelegt und mit 25%
NaOH auf pH: 8,8 eingestellt. Man gibt 1312 g (10,4 Mol) Melamin
zu und erhitzt auf 98°C. Die Reaktionsmischung wurde solange bei
der genannten Temperatur und konstantem pH-Wert umgesetzt bis
sich bei Verdünnung auf 12 Gew.-% eine Trübungstemperatur von 50°C
bestimmen ließ. Während der sich anschließenden Abkühlphase wur
den bei 80°C 198 g (1,04 Mol) Natriumdisulfit zugegeben. Das so
erhaltene Harz hat einen Festgehalt von 52,1% und bei einem
Schergefälle von 100 s-1 und einer Temperatur von 25°C eine Visko
sität von 70 mPas.
1328 g (17,7 Mol) Formaldehyd als 40%ige wäßrige Lösung, 1046 ml
Wasser und 221 g (1,16 Mol) Natriumdisulfit werden in einem Rühr
kolben vorgelegt und mit 25% NaOH auf pH: 8,8 eingestellt. Man
gibt 1312 g (10,4 Mol) Melamin zu und erhitzt auf 98°C. Die Reak
tionsmischung wurde solange bei der genannten Temperatur und kon
stantem pH-Wert umgesetzt bis sich bei Verdünnung auf 12 Gew.-%
eine Trübungstemperatur von 40°C bestimmen ließ und anschließend
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Man verfährt wie in Beispiel 1 verwendet jedoch nur 99 g (0,52
Mol) Natriumdisulfit. Das so erhaltene Harz hat einen Festgehalt
von 51,0% und bei einem Schergefälle von 100 s-1 und einer
Temperatur von 25°C eine Viskosität von 50 mPas.
1328 g (17,7 Mol) Formaldehyd als 40%ige wäßrige Lösung, 1046 ml
Wasser und 147,6 g Diethylenglykol werden in einem Rührkolben
vorgelegt und mit 25% NaOH auf pH: 8,9 eingestellt. Man gibt 1312
g (10,4 Mol) Melamin zu und erhitzt auf 98°C. Die Reaktionsmi
schung wurde solange bei der genannten Temperatur und konstantem
pH-Wert umgesetzt bis sich bei Verdünnung auf 12 Gew.-% eine
Trübungstemperatur von 20°C bestimmen ließ. Man kühlt sofort auf
40°C ab und versetzt mit 221 g (1,16 Mol) Natriumdisulfit. Der pH-
Wert fällt hierbei auf 6,6 bis 7,2 ab. Man hält bei 40°C bis zum
Entstehen einer klaren Lösung, kühlt dann auf Raumtemperatur ab
und rührt nach bis ein pH-Wert von pH: 9,5-10,5 erreicht ist. Das
so erhaltene Harz hat einen Festgehalt von 54,8% und bei einem
Schergefälle von 100 s-1 und einer Temperatur von 25°C eine Visko
sität von 25 mPas.
Bei der Ermittlung der Trübungstemperatur werden die Lösungen mit
Wasser auf 12 Gew.-% verdünnt, auf 80 bis 100°C erwärmt und an
schließend mit einer Geschwindigkeit von 5°C pro Minute unter Rüh
ren abgekühlt. Als Trübungstemperatur gilt die Temperatur, bei
der sich die in einer Schichtdicke von 1 cm für das Auge klare
Lösung einzutrüben beginnt.
1328 g (17,7 Mol) Formaldehyd als 40%ige wäßrige Lösung und 1046
ml werden in einem Rührkolben vorgelegt und mit 25% NaOH auf pH:
8,9 eingestellt. Man gibt 1312 g (10,4 Mol) Melamin zu und er
hitzt auf 98°C. Die Reaktionsmischung wurde solange bei der ge
nannten Temperatur und konstantem pH-Wert umgesetzt bis sich bei
Verdünnung auf 12 Gew.-% eine Trübungstemperatur von 22°C bestim
men ließ. Man kühlt sofort auf 40°C ab und versetzt mit 221 g
(1,16 Mol) Natriumdisulfit. Der pH-Wert fällt hierbei auf 6,6 bis
7,2 ab. Man hält bei 40°C bis zum Entstehen einer klaren Lösung,
kühlt dann auf Raumtemperatur ab und rührt nach bis ein pH-Wert
von pH: 9,5-10,5 erreicht ist. Das so erhaltene Harz hat einen
Festgehalt von 53,1% und bei einem Schergefälle von 100 s-1 und
einer Temperatur von 25°C eine Viskosität von 30 mPas.
Zur Herstellung der Imprägnierflotte wurde das jeweilige Harz mit
Wasser auf einen Feststoffgehalt von 50 Gew.-% eingestellt und
mit 0,3 Gew.-%, bezogen auf die Harzlösung, eines handelsüblichen
Alkylphenolethoxylat-Netzmittels versetzt. Mit einer
70 gew.-%igen wäßrigen Lösung eines Härters (Salz aus p-Toluol
sulfonsäure und Morpholin) wurde eine Trübungszeit von ca. 5 min
eingestellt.
Es wurden Dekorpapiere mit einem Flächengewicht von 80 g/m2 imprä
gniert. Der Harzauftrag betrug ca. 120%, der Restfeuchte-Gehalt
wurde auf etwa 6,5% eingestellt. Die so hergestellten Filme wur
den nach dem Kurztaktverfahren mit 20 bar bei 190°C innerhalb von
35 s auf übliche beschichtungsfähige Spanplatten gepreßt.
Die Güte der Härtung wird durch 16-stündige Einwirkung einer
0,2 n Salzsäure, die mit 0,004 Gew.-% Rhodamin B-Lösung angefärbt
ist, auf die beschichtete Spanplatte ermittelt. Bei guter Härtung
wird die Oberfläche nicht durch die Säure angegriffen. Die Stärke
des Angriffs läßt sich anhand der Stärke der Rotfärbung beurtei
len.
0 = kein Angriff
1 = schwache Rosafärbung
2 = deutliche Rotfärbung
3 = starke Rotfärbung
4 = starke Rotfärbung mit leichter Oberflächenquellung
5 = starke Rotfärbung mit starker Oberflächenquellung
6 = zerstörte Oberfläche
1 = schwache Rosafärbung
2 = deutliche Rotfärbung
3 = starke Rotfärbung
4 = starke Rotfärbung mit leichter Oberflächenquellung
5 = starke Rotfärbung mit starker Oberflächenquellung
6 = zerstörte Oberfläche
Die Glanzmessung erfolgt nach DIN 67 580 durch Reflexionsmessung
eines Lichtstrahls im Einfallswinkel von 20°. Der Glanz ist umso
besser, je höher der in % angegebene Anteil des reflektierten
Lichtes ist.
Die Geschlossenheit oder Porigkeit der beschichteten Spanplatten-
Oberfläche dient zur Beurteilung der Schmutzempfindlichkeit. Die
zu prüfende Oberfläche wird mit schwarzer Schuhcreme eingerieben
und anschließend mit einem Lappen wieder gereinigt. Die in den
Poren verbleibende Schuhcreme ermöglicht eine Beurteilung der Ge
schlossenheit der Oberflächen.
Die Beurteilung der Oberflächengeschlossenheit erfolgt in folgen
den Stufen:
0 = porenfrei
1 = vereinzelte Poren
2 = wenige Poren
3 = häufige Poren
4 = viele offene Stellen
5 = sehr viele offene Stellen
6 = keine Geschlossenheit.
1 = vereinzelte Poren
2 = wenige Poren
3 = häufige Poren
4 = viele offene Stellen
5 = sehr viele offene Stellen
6 = keine Geschlossenheit.
Die Rißbeständigkeit einer Oberfläche wird nach DIN 53 799 be
stimmt. Die beschichtete Spanplatte wird über einer Zeit von 24 h
bei 70°C im Umlufttrockenschrank gelagert. Durch den Trocknung
sprozeß treten Schrumpfspannungen auf, die in den Oberflächen zu
einer Rißbildung führen. Eine Verschärfung des Tests kann durch
Erhöhung der Trocknungstemperatur oder durch Anbohren der Ober
fläche (Kerbwirkung) erreicht werden. Die Beurteilung der Riß
bildung erfolgt nach folgender Skala:
0 = keine Risse
1 = vereinzelte kleine Risse
2 = wenige Risse
3 = mäßige Risse
4 = häufige Risse
5 = viele Risse
6 = totale Rißbildung.
1 = vereinzelte kleine Risse
2 = wenige Risse
3 = mäßige Risse
4 = häufige Risse
5 = viele Risse
6 = totale Rißbildung.
Es wird die Menge x an Wasser bestimmt, die beim Verdünnen eines
g eines Harzes bei 20°C, ausgehend von einer Harzmischung mit
einem Feststoffgehalt von 55%, erforderlich ist, um eine blei
bende Trübung zu erzeugen. Die Wasserverdünnbarkeit ist der Wert
x-1.
Die Schwarzgradmessung erfolgt nach D 3265 mit einem Tint Tester
527 mit Helligkeitsmeßkopf Tint Sensor. Der Meßbereich umfaßt
0-99,99 Helligkeitseinheiten, wobei Null als niedrigste Hellig
keitsstufe (absolut schwarz) gilt. Bei Werten < 0,8 ist bereits
eine deutliche Vergrauung erkennbar.
Nach Eichung des Gerätes mit einem Standard wird der Prüfkörper
dreimal vermessen und der Mittelwert als Schwarzgrad angegeben.
Als Lagerstabilität wird die Zeit in Tagen bis zum Erreichen der
Verarbeitungsgrenze angegeben. Als Grenzwert der Verarbeitbarkeit
ist das Erreichen der Trübungsstufe 3 des Harzes anzusehen. Zur
Beurteilung der Trübung wird eine bei 20°C gelagerte Harzprobe bei
Durchsucht durch 10 cm Schichtdicke visuell anhand folgender
Skala beurteilt:
0 = wasserklar
1 = klar, opaleszierend
2 = leichte Ausflockungen, welche beim Umrühren wieder völlig in Lösung gehen
3 = leichte Trübung
4 = mittelstarke Ausflockungen, deutliche Trübung
5 = mittelstake Trübung
6 = starke Trübung, Schichtentrennung
1 = klar, opaleszierend
2 = leichte Ausflockungen, welche beim Umrühren wieder völlig in Lösung gehen
3 = leichte Trübung
4 = mittelstarke Ausflockungen, deutliche Trübung
5 = mittelstake Trübung
6 = starke Trübung, Schichtentrennung
Claims (6)
1. Melaminharzmischung enthaltend
- a) ein Melaminharz aus
- b) Melamin (Komponente a1) und
- c) pro Mol Melamin 1,45 bis 1,90 mol Formaldehyd (Kompo
nente b1)
mit einer Trübungstemperatur von 10 bis 30°C (Kompo nente a) - d) pro Mol Melamin im Melaminharz (a) 0,2 bis 0,4 Mol einer Schwefelverbindung ausgewählt aus der Gruppe der Sulfite und der Hydroxymethansulfonate (Komponente b), und
- e) gegebenenfalls pro Mol Melamin im Melaminharz (a) 0,01 bis 0,3 Mol eines Elastifizierungsmittels (Komponente c).
2. Verfahren zur Herstellung von Melaminharzmischungen nach An
spruch 1, indem man
- A) eine Mischung von Komponente (a1) und (b1) in Wasser we nigstens solange umsetzt, bis eine Lösung mit einer Trübungstemperatur von 10 bis 30°C entstanden ist, und
- B) die in Stufe I erhaltene Lösung mit den Komponente (b)
vermischt,
wobei die Komponente (c) sowohl in Stufe I zugegen sein kann als auch in Stufe II zugegeben werden kann.
3. Verfahren zur Herstellung von Melaminharzen gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Schritt I die Umsetzung
bei einem pH-Wert von 8,0 bis 14 und einer Temperatur von 60
bis 120°C, gegebenenfalls unter Druck durchführt.
4. Verfahren zur Herstellung von Melaminharzen gemäß Anspruch 2
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Schritt II unmittel
bar im Anschluß an Schritt I bei einer Temperatur von 50 bis
10°C durchführt.
5. Melaminharz-Imprägnate, die mit den Melaminharzen gemäß An
spruch 1 bis 4 getränkt sind.
6. Werkstoffe, die mit den Melaminharz-Imprägnaten gemäß An
spruch 6 beschichtet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10007951A DE10007951A1 (de) | 1999-03-23 | 2000-02-22 | Melaminharze |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19913014 | 1999-03-23 | ||
DE10007951A DE10007951A1 (de) | 1999-03-23 | 2000-02-22 | Melaminharze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10007951A1 true DE10007951A1 (de) | 2000-09-28 |
Family
ID=7902041
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10007951A Withdrawn DE10007951A1 (de) | 1999-03-23 | 2000-02-22 | Melaminharze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10007951A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007065922A1 (de) | 2005-12-09 | 2007-06-14 | Basf Se | Veretherte melamin-formaldehydkondensate mit hohem feststoffgehalt und geringer viskosität |
-
2000
- 2000-02-22 DE DE10007951A patent/DE10007951A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007065922A1 (de) | 2005-12-09 | 2007-06-14 | Basf Se | Veretherte melamin-formaldehydkondensate mit hohem feststoffgehalt und geringer viskosität |
US9039927B2 (en) | 2005-12-09 | 2015-05-26 | Basf Se | Etherified melamine/formaldehyde condensates having a high solid content and low viscosity |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |