DE10002441A1 - Vorrichtung zur Übergabe von Fahrerwünschen und Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zur Übergabe von Fahrerwünschen und Verfahren zum Betrieb eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übergabe von Fahrerwünschen an eine Steuereinrichtung eines Kraftfahrzeuges, wobei die Steuereinrichtung mit einer Antriebseinheit oder einer Getriebeeinheit in Wirkverbindung steht, mit einem Handschalthebel, der in seinem ersten Endbereich beweglich mit dem Kraftfahrzeug verbunden ist, bei dessen Bewegung ein Fahrerwunsch an die Steuereinrichtung übergebbar ist, und der ein erstes Betätigungsorgan aufweist, bei dessen Betätigung ein Signal zur Änderung des Betriebszustandes der Antriebseinheit und/oder der Getriebeeinheit erzeugbar und an die Steuereinrichtung übergebbar ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß weist der Handschalthebel in seinem Seitenbereich ein zweites Betätigungsorgan auf, mittels dessen ein Automatprogramm (de-)aktivierbar ist. DOLLAR A Verwendung bei Kraftfahrzeugen zur Getriebe- und Motoransteuerung, insbesondere in Verbindung mit (Halb-)Automatikgetrieben.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übergabe von
Fahrerwünschen an mindestens eine Steuereinrichtung eines
Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 oder
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4. Weiterhin betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 14.
Aus den Druckschriften DE 30 32 403 A1 sowie EP 0 246 353 B1
sind Vorrichtungen bekannt, bei denen ein Schalthebel mit einem
Schaltknauf ein Betätigungsorgan aufweist. Mittels des
Betätigungsorganes kann eine Sperrvorrichtung des Schalthebels
bei Bedarf gelöst werden.
Aus der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldungen DE 198 39 349
ist ein Handschalthebel mit einem Wegfahrsperren-
Betätigungselement bekannt. Weiterhin ist aus der nicht
vorveröffentlichten DE 199 19 457 ein Handschalthebel mit einer
in diesen integrierten Bedienelementeinheit zur Geschwindig
keitsregelung bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
sowie eine Verfahren mit erweiterten Möglichkeiten zur Übergabe
von Fahrerwünschen an ein Kraftfahrzeug, insbesondere über eine
Steuereinrichtung, vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Ein Handschalthebel ist beweglich,
beispielsweise schwenk- und/oder verschieblich, insbesondere im
Bereich einer Kulisse, gegenüber dem Fahrzeug gelagert. Mittels
einer Bewegung der Handschalthebels kann die Gangwahl eines
(Automatik-)Getriebes beeinflußt werden. Hierzu wird nach
Maßgabe der Position und/oder Bewegung des Handschalthebels ein
mechanisches oder elektrisches Signal erzeugt, welches an eine
Steuereinrichtung übergeben wird, die in Wirkverbindung mit der
Antriebseinheit und/oder der Getriebeeinheit steht.
Mittels eines ersten Betätigungsorgans ist ein weiteres Signal
zur Änderung des Betriebszustandes der Antriebseinheit und/oder
der Getriebeeinheit erzeugbar und an die Steuereinrichtung
übergebbar. Hierbei kann es sich um ein beliebiges, einem
Fahrerwunsch entsprechendes Signal handeln.
Der Handschalthebel verfügt weiterhin über ein zweites
Betätigungsorgan, mittels dessen ein Getriebeprogramm,
insbesondere in Verbindung mit der Steuereinrichtung,
aktivierbar und/oder deaktivierbar ist. Die (De-)Aktivierung
eines Getriebeprogrammes kann beispielsweise die Bedingungen
einer Änderung eines Ganges der Getriebeeinheit ändern und/oder
zur (De-)Aktivierung eines Sportprogramms erfolgen.
Bei den Betätigungsorganen kann es sich um beliebige an sich
bekannte Betätigungsorgane handeln, beispielsweise um
druckbetätigte oder wärmebetätigte elektrische oder mechanische
Taster, Sensoren oder (Kipp- oder Schiebe-)Schalter mit einem,
zwei oder mehreren Schaltzuständen. Die Betätigung eines oder
beider Betätigungsorgane kann beispielsweise in bestimmten
Betriebsphasen des Kraftfahrzeuges erfolgen oder während
solcher ausgeschlossen sein.
Der Handschalthebel erfüllt somit bei kompakter Anordnung
mehrere Funktionen, die über Bewegungen des Handschalthebels,
Betätigung des ersten Betätigungsorgans sowie Betätigung des
zweiten Betätigungsorgans separat oder gemeinsam vom Fahrer ab-
oder aufrufbar sind, ohne daß die Hand des Fahrers große Wege
zurücklegen muß, insbesondere vom Handschalthebel gelöst werden
muß. Die für die unterschiedlichen Funktionen notwendigen
elektrischen Signale sind über eine oder mehrere elektrische
Leitungen an (mindestens) eine Steuereinrichtung übergebbar.
Hierbei kann die Übergabestelle der elektrischen Signale vom
Handschalthebel zum Kraftfahrzeug besonders kompakt gestaltet
werden.
Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung erfolgt
mittels des zweiten Betätigungsorgans eine (De-)Aktivierung
eines Automatprogrammes. In Verbindung mit einem (Halb-)
Automatikgetriebe oder automatisierten Getriebe kann
beispielsweise im manuellen oder sequentiellen Schaltbetrieb
der Gang vom Fahrer durch Bewegung des Handschalthebels manuell
vorgegeben und geschaltet werden. Bei dem manuellen
Schaltbetrieb kann es sich auch um einen nur teilweise
manuellen Bedienmodus handeln, bei dem beispielsweise das
Schalten in einen kleineren Gang, insbesondere bei kleinen
Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeuges, automatisiert
durchgeführt wird. Mit Aktivierung des zweiten
Betätigungsorgans kann vom (teilweise) manuellen Schaltbetrieb
auf ein Automatprogramm umgestellt werden, so daß der Gang ohne
Schaltvorgabe des Fahrers, beispielsweise in Abhängigkeit von
Betriebszuständen des Kraftfahrzeuges und/oder weiteren
Vorgaben des Fahrers, insbesondere mittels der (Brems- und Gas-)
Pedale, vom Automatprogramm bestimmt wird. Zur Beendigung
dieser (für den Fahrer bequemen) Betriebsphase kann eine
Deaktivierung durch erneute Betätigung des zweiten
Betätigungsorgans oder Bewegung des Handschalthebels erfolgen,
so daß auf einen manuellen Schaltbetrieb umgeschaltet wird.
Vorzugsweise kann mittels des ersten Betätigungsorgans die
Antriebseinheit gestartet oder ausgeschaltet werden. Hierdurch
kann beispielsweise auf ein Zündschloß, insbesondere in
Verbindung mit sogenannten "Keyless-Go-Systemen", verzichtet
werden. Vorzugsweise ist das Betätigungsorgan nur bei
Stillstand des Kraftfahrzeuges und/oder in Abhängigkeit von
weiteren Betriebsparametern wie der Aufbringung einer
Bremskraft betätigbar.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das
zweite Betätigungsorgan im Seitenbereich des Handschalthebels,
insbesondere des Schaltknaufes, angeordnet. Umfaßt
beispielsweise die Hand den Schaltknauf während des
Fahrbetriebes in Umfangsrichtung, ist es vorteilhaft, das
zweite Betätigungsorgan im (Anlage-)Bereich der Finger
anzuordnen, so daß durch Kontakt mit dem zweiten
Betätigungsorgan oder Aufbringung einer Kontaktkraft auf das
zweite Betätigungsorgan dieses betätigbar ist. Hierdurch ergibt
sich ein besonderes großer Bedienkomfort.
Entsprechend einer alternativen Ausführungsform wird die der
Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch die Ausgestaltung
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst. Ein oder das
Betätigungsorgan ist als Multifunktionsteil ausgebildet.
Dadurch, daß ein Betätigungsorgan mindestens zwei Funktionen
erfüllt, kann die Bauteilanzahl verringert werden. Für den das
Betätigungsorgan betätigenden Fahrer werden die zur Betätigung
zurückzulegenden Wege bei Zusammenfassung mehrerer Funktionen
verkürzt. Bei der Bedienung eines Betätigungsorgans für
unterschiedliche Zwecke wird der Fahrer nicht abgelenkt,
beispielsweise durch ein Suchen eines zweiten Bedienelementes.
Weiterhin wird durch die Multifunktionalität die
Bedienübersichtlichkeit verbessert und die Bedienoberfläche
optisch ansprechend gestaltet.
Entsprechend einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung
besteht die erste Funktion des Betätigungsorgans beispielsweise
in der Aussendung eines Signales an die Antriebseinheit,
insbesondere über eine Steuereinheit und zum Starten oder
Ausschalten der Antriebseinheit. Die zweite Funktion besteht in
der Umschaltung auf einen bestimmten Betriebsmodus oder
zwischen unterschiedlichen Betriebsmoden der Getriebeeinheit,
beispielsweise von einem (teilweise) manuellen oder
sequentiellen Betriebsmodus zu einem (voll-)automatisierten
Betriebsmodus. Die Auswahl der angesprochenen Funktion erfolgt
entsprechend der Stellung des Handschalthebels und/oder weiter
Signale wie der Geschwindigkeit, Betriebsparametern oder der
Betätigung des Bremssignals.
Ein Verfahren zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden
Aufgabe ist gekennzeichnet durch die Merkmale des Anspruchs 14.
Zu einer Inbetriebnahme des Kraftfahrzeuges kann der Fahrer die
dem Handschalthebel zugeordnete Hand auf den Schaltknauf des
Handschalthebels legen. Bei Betätigung des Betätigungsorgans in
einer von mindestens einer ersten Stellung des Handschalthebel,
insbesondere der Stellung "P" und/oder "N", wird durch die
Betätigung des Betätigungsorgans die Antriebseinheit gestartet.
Insbesondere kann das Starten der Antriebseinheit von weiteren
Signalen, beispielsweise der Geschwindigkeit des
Kraftfahrzeuges und/oder einer Betätigung des Bremspedals,
abhhängig sein. Bei einer abweichenden Stellung und/oder
abweichenden Signalen wird mittels einer geeigneten
Ausgestaltung der Steuereinheit ein Starten der Antriebseinheit
zur Vermeidung von Fehlfunktionen vermieden.
Mit zwischenzeitlicher oder ohne Entfernung der Hand vom
Schaltknauf kann der Fahrer bei gestarteter Antriebseinheit,
insbesondere während der Fahrt oder in einer von mindestens
einer zweiten Stellung, beispielsweise der Stellung "D"
und/oder "R", über das Betätigungsorgan weitere Fahrerwünsche
hinsichtlich eines Betriebsmodus des Antriebsstranges,
insbesondere der Antriebseinheit oder der Getriebeeinheit,
erzeugen und an den Antriebsstrang übergeben. Auch während
dieser Betriebsphase können weitere Signale, beispielsweise zur
Vermeidung von Fehlfunktionen wie ein manuelles Schalten in
eine ungünstige Gangstufe, verwendet werden.
Ein Beenden eines Betriebsmodus des Antriebsstranges,
insbesondere ein Abschalten der Antriebseinheit, erfolgt über
ein erneutes Betätigen des Betätigungsorgans in einer von
mindestens einer dritten Stellung des Handhebels, insbesondere
der Stellung "P" und/oder "N". Zur Vermeidung eines
unerwünschten Abschaltens kann beispielsweise das Abschalten
bei einer Betätigung des Betätigungsorgans von mindestens einem
weiteren Signal, insbesondere der Fahrgeschwindigkeit oder der
Betätigung des Bremspedals, abhängig sein.
Somit ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des
Verfahrens ein funktionelles, von Fahrer einfach auszuführendes
Verfahren zum Betrieb des Kraftfahrzeuges.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung. Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden
nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Handschalthebel mit Schaltkulisse,
Fig. 2 eine Prinzipskizze des Signalflusses der
erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 3 eine alternative Ausführungsform eines Handschalthebels
mit Schaltkulisse.
Fig. 1 zeigt einen Handschalthebel 10, der in einem Endbereich
beweglich, insbesondere verschieblich in Richtung der x-Achse
11, die ungefähr der Fahrzeuglängsachse entspricht, oder quer
zu dieser in y-Richtung 12 und/oder verschwenkbar um eine Achse
parallel zur x- oder y-Achse 11, 12, mit einem Kraftfahrzeug
verbunden ist. Die Bewegung des Handschalthebels 10 wird durch
eine Kulisse 13 geführt. In dem der Kulisse 13 abgewandten
Endbereich des Handschalthebels 10 verfügt dieser über einen
Schaltknauf 14. Die Längserstreckung des Handschalthebels 10
ist in Richtung der z-Achse 15 orientiert, die ungefähr
rechtwinklig zu den Achsen 11, 12 ausgerichtet ist.
Der Schaltknauf 14 verfügt über ein erstes Betätigungsorgan 16,
welches in dem von der Kulisse abweisenden Endbereich des
Schaltknaufes 14 bzw. des Handschalthebels 10 angeordnet ist.
Das erste Betätigungsorgan 16 ist als (federelastischer)
Druckknopf ausgebildet, welcher in Richtung der
Längserstreckung des Handschalthebels 10 betätigbar ist. Die
Außenkontur des ersten Betätigungsorgans 16 ist ungefähr der
Oberfläche des Schaltknaufes 14 angepaßt. Die Anordnung des
Betätigungsorgans 16 am Schaltknauf 14 erfolgt derart, daß
dieser bei mit der Hand des Fahrers umfaßtem Schaltknauf 14
mittels des Daumens betätigbar ist.
Im Umfangsbereich des Schaltknaufes 14, insbesondere in dessen
Seitenbereich, verfügt dieser über ein zweites Betätigungsorgan
17. Das zweite Betätigungsorgan 17 ist als (federelastischer)
Druckknopf ausgebildet, welcher quer zur Längserstreckung des
Handschalthebels 10 betätigbar ist. Die Außenkontur des zweiten
Betätigungsorgans 17 ist ungefähr der Oberfläche des
Schaltknaufes 14 angepaßt. Die Anordnung des zweiten
Betätigungsorgans 17 am Schaltknauf 14 erfolgt derart, daß
dieser bei mit der Hand des Fahrers umfaßtem Schaltknauf 14
mittels des Daumens oder eines der Finger betätigbar ist. Das
zweite Betätigungsorgan 17 ist vorzugsweise in Richtung vom
Fahrer weg betätigbar.
Gemäß Fig. 2 erfolgt die Übergabe eines Fahrerwunsches 18 eines
Fahrers 19 durch die Bewegung des gesamten Handschalthebels 10
und/oder die Betätigung der Betätigungsorgane 16, 17. Die
hierdurch erzeugten elektrischen Signale werden mittels einer
gemeinsamen oder mehrerer elektrisch getrennter Leitungen 20
bis 22 als Eingangssignale an eine Steuereinrichtung 23
übergeben. Weitere Eingangssignale der Steuereinrichtung 23
sind beispielsweise das Signal 24 einer Antriebseinheit 25 und
das Signal 26 einer Getriebeeinheit 27, die jeweils einen
Betriebszustand der Einheiten 25, 27 beschreiben. In der
Steuereinrichtung 23 werden aus den Eingangssignale geeignete
Ausgangssignale zur Ansteuerung der Antriebseinheit 25 und der
Getriebeeinheit 27 bestimmt und mittels der elektrischen
Leitungen 28, 29 an die Antriebseinheit 25 und Getriebeeinheit
27 bzw. diesen zugeordnete Aggregate übergeben. Antriebseinheit
25 und Getriebeeinheit 27 sind Teile des Antriebsstranges. Bei
der Getriebeeinheit 27 kann es sich beispielsweise um ein
Automatikgetriebe oder ein automatisiertes Getriebe,
insbesondere mit zugeordneten Steuer- und Stelleinrichtungen,
mit mehreren Betriebsmoden handeln oder um ein Getriebe,
welches ein sequentielles Schalten sowie mindestens ein
Automatprogramm ermöglicht.
Zum Betrieb des Kraftfahrzeugs wird zunächst das
Betätigungsorgan 16 zum Starten der Antriebseinheit 25
betätigt. Zur manuellen Vorgabe eines Getriebeganges oder
manuellen Indizierung eines Gangwechsels wird bei gestarteter
Antriebseinheit 25 der Handschalthebel 10 bewegt. Entsprechend
der Bewegung oder Position des Handschalthebels 10 wird ein
Signal an die Steuereinrichtung 23 übergeben und die Einheiten
25, 27 werden entsprechend dem Fahrerwunsch von der
Steuereinrichtung 23 geeignet angesteuert. Mit dem Aktivieren
des zweiten Betätigungsorgans 17 wird der Steuereinrichtung 23
ein Signal zugeleitet, welches ein Automatprogramm zur
automatischen Schaltung, insbesondere einer von der
Steuereinrichtung bestimmten Gangwahl, aktiviert, welches nach
Maßgabe der Betriebsparameter der Einheiten 25, 27 und/oder der
Brems- und Gaspedalstellungen eine Gangwahl trifft. Mittels der
Ausgangssignale 28, 29 der Steuereinrichtung 23 werden die
Einheiten 25, 27 entsprechend der vom Automatprogramm
getroffenen Gangwahl geeignet angesteuert.
Eine erneute manuelle Schaltung durch den Fahrer kann
beispielsweise durch erneute Betätigung des zweiten
Betätigungsorgans 17 eingeleitet werden. Alternativ kann dieses
durch Bewegung des Handschalthebels 10 erfolgen.
Alternativ zur dargestellten Vorrichtung können, beispielsweise
zur separaten Ansteuerung der Einheiten 25, 27, mehrere
separate oder miteinander vernetzte Steuereinrichtungen
eingesetzt werden, denen sämtliche oder einzelne Signale des
Handschalthebels 10 zugeführt werden.
Gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt
der Handschalthebel 10 über ein Betätigungsorgan 30, welches
als Multifunktionsteil ausgebildet ist und die Funktionen des
ersten Betätigungsorgans 16 sowie des zweiten Betätigungsorgans
17 nach dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
erfüllt. Die vorstehende Beschreibung ist entsprechend auf die
Ausführungsform gemäß Fig. 3 zu übertragen.
Die Unterscheidung mehrerer von dem (einzigen) Betätigungsorgan
30 vom Fahrer 19 angesprochener Funktionen erfolgt
beispielsweise in Abhängigkeit von Signalen, beispielsweise dem
Fahrzustand des Kraftfahrzeuges, der Pedalstellung, dem
Betriebszustand der Antriebseinheit 25, der Betätigungszeit,
dem Betätigungsdruck und/oder der Stellung des Handschalthebels
10. Eine erste Funktion betrifft beispielsweise
unterschiedliche Ansprechvorgänge der Antriebseinheit 25,
beispielsweise deren Start und Ausschaltung, ggf. unter
Zwischenschaltung einer Steuereinrichtung 23. Eine zweite
Funktion betrifft beispielsweise die Auswahl eines
Betriebsmodus oder ein Hin- und Herschalten zwischen mindestens
zwei Betriebsmoden der Getriebeeinheit 27.
Insbesondere erfolgt die Auswahl der Funktion entsprechend der
Stellung des Handschalthebels. Beispielsweise wird die erste
Funktion immer in einer Neutralstellung ("N") und/oder der
Parkstellung ("P") des Handschalthebels 10 angesprochen,
während die zweite Funktion in abweichenden Stellungen
angesprochen wird, also in solchen, in denen die erste Funktion
nicht ansprechbar ist. Beispielsweise kann die zweite Funktion
nur in den (Fahr-)Betriebsstellungen ("D") und/oder ("R")
angesprochen werden.
Alternativ oder zusätzlich kann für die Auswahl der Funktion
die Fahrgeschwindigkeit herangezogen werden. Beispielsweise ist
die Wahl der ersten Funktion nur bei ruhendem Kraftfahrzeug
möglich und/oder die Wahl der zweiten Funktion nur bei bewegtem
Kraftfahrzeug erfolgen.
Eine Unterscheidung der Funktionen und die Erzeugung der
entsprechenden für die Antriebseinheit 25 und/oder die
Getriebeeinheit 27 bestimmten Signale übernimmt die
Steuereinrichtung 23.
Ein weiteres Kriterium für die Auswahl der Funktion kann
beispielsweise eine Mindestbetätigungszeit oder mit ein
Mindestbetätigungsdruck sein. Beispielsweise kann ein
Ausschalten der Antriebseinheit nur bei dem Überschreiten einer
Mindestbetätigungszeit erfolgen.
Bei der Berücksichtigung mehrerer Signale kann auch im Bereich
vorgegebener Signalkombinationen die Betätigung des
Betätigungsorgans 30 ohne Wirkung sein. Beispielsweise kann zur
Vermeidung von Fehlbedienungen innerhalb eines vorgegebenen
Drehzahlbereiches ein sequentielles Schalten oder für ein
bewegtes Kraftfahrzeug das Ausschalten der Antriebseinheit 25
unterbunden werden.
Eine Kombination der beschriebenen Ausführungsformen, also die
Anordnung eines als Multifunktionsteil ausgebildeten
Betätigungsorgans 30 mit einem Betätigungsorgan 16, 17 oder die
Anordnung mehrerer als Multifunktionsteil ausgebildeter
Betätigungsorgane 30 an einem Handschalthebel ist ebenfalls
möglich.
Vorzugsweise werden die dargestellten Vorrichtungen und das
Verfahren in Verbindung mit einem schlüssellosen Betrieb des
Kraftfahrzeuges eingesetzt, beispielsweise bei Öffnung und
Schließung des Fahrzeuges mittels einer dem Fahrer zugeordneten
Karte oder eines Senders, oder bei Kraftfahrzeugen ohne
Zündschloß.
Claims (19)
1. Vorrichtung zur Übergabe von Fahrerwünschen an eine
Steuereinrichtung (23) eines Kraftfahrzeugs, wobei die
Steuereinrichtung (23) mit einem Antriebsstrang in
Wirkverbindung steht, mit einem Handschalthebel (10), der in
seinem ersten Endbereich beweglich mit dem Kraftfahrzeug
verbunden ist, bei dessen Bewegung ein Fahrerwunsch an die
Steuereinrichtung (23), insbesondere ein Schaltwunsch an die
Getriebeeinheit (27), übergebbar ist, und der ein
Betätigungsorgan (16) aufweist, bei dessen Betätigung ein
Signal zur Änderung des Betriebszustandes des Antriebstranges
erzeugbar und an die Steuereinrichtung (23) übergebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handschalthebel (10) ein zweites Betätigungsorgan (17)
aufweist, mittels dessen über die Steuereinrichtung (23) ein
Getriebeprogramm aktivierbar oder deaktivierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Getriebeprogramm um ein Automatprogramm
handelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des ersten Betätigungsorgans (16) die
Antriebseinheit (25) gestartet werden kann und/oder diese
ausschaltbar ist.
4. Vorrichtung zur Übergabe von Fahrerwünschen an mindestens
eine Steuereinrichtung (23) eines Kraftfahrzeug, wobei die
Steuereinrichtung (23) mit einem Antriebsstrang in
Wirkverbindung steht, mit einem Handschalthebel (10), der in
seinem ersten Endbereich beweglich mit dem Kraftfahrzeug
verbunden ist, bei dessen Bewegung ein Fahrerwunsch an die
Steuereinrichtung (23) übergebbar ist und der mindestens ein
Betätigungsorgan (16; 17; 30) aufweist, bei dessen Betätigung
ein Signal zur Änderung des Betriebszustandes des
Antriebsstranges erzeugbar und an die Steuereinrichtung (23)
übergebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (30) als Multifunktionsteil
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als erste Funktion des Betätigungsorgans (30) bei
Betätigung desselben ein Signal zum An- oder Ausschalten einer
Antriebseinheit (25) des Antriebsstranges erzeugbar ist und als
zweite Funktion ein Signal zur Änderung des Betriebszustandes
einer Getriebeeinheit (27) des Antriebsstranges erzeugbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderung des Betriebszustandes der Getriebeeinheit (27)
in einer Aktivierung oder Deaktivierung eines Automatprogramms
besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Betätigung des Betätigungsorgans (16, 17; 30) die
angesprochene Funktion nach Maßgabe mindestens eines
Fahrzustandes, einer Pedalstellung, des Betriebszustandes des
Antriebsstranges, der Stellung des Handschalthebels (10), der
Betätigungszeit und/oder der Betätigungsdauer bestimmbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (30) oder mindestens ein
Betätigungsorgan (16, 17) mittels einer Druckkraft betätigbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (30) oder mindestens ein
Betätigungsorgan (16, 17) im Bereich des Schaltknaufes (14)
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (30) oder mindestens ein
Betätigungsorgan (16, 17) im Bereich einer Stirnfläche des
Handschalthebels (10) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (30) oder mindestens ein
Betätigungsorgan (16, 17) im Seitenbereich des Handschalthebels
(10) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (30) oder mindestens ein
Betätigungsorgan (16, 17) durch Druckkräfte in Richtung der
Längserstreckung des Handschalthebels (17) betätigbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (30) oder mindestens ein
Betätigungsorgan (16, 17) durch Druckkräfte quer zur
Längserstreckung des Handschalthebels (10) betätigbar ist.
14. Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs mit einem
Antriebsstrang, der eine nach Maßgabe des Fahrers (19) in
unterschiedlichen Betriebsmoden betreibbare Getriebeeinheit
(27) und eine Antriebseinheit (25) aufweist, mindestens einer
mit dem Antriebsstrang in Wirkverbindung stehenden
Steuereinrichtung (23) und einem mit dem Antriebsstrang über
die Steuereinrichtung (23) in Wirkverbindung stehenden
Handschalthebel (10), der ein Betätigungsorgan (30) aufweist,
bei dessen Betätigung ein Signal erzeugt wird und der
Steuereinheit (23) zugeführt wird,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- a) zum Starten der Antriebseinheit (25) in einer von mindestens einer ersten Stellung des Handschalthebels (10) das Betätigungsorgan (30) betätigt wird,
- b) durch ein oder mehrmaliges Betätigen des Betätigungsorgans (30) in einer von mindestens einer zweiten Stellung des Handschalthebels (10) der Betriebsmodus der Getriebeeinheit (27) angewählt oder verändert wird,
- c) zum Ausschalten der Antriebseinheit (25) in einer von mindestens einer dritten Stellung des Handschalthebels (10) das Betätigungsorgan (30) betätigt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine erste Stellung und die mindestens eine
dritte Stellung mindestens teilweise übereinstimmen.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine erste Stellung und/oder die mindestens
eine dritte Stellung die Parkstellung "P" und/oder
Neutralstellung "N" umfaßt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine zweite Stellung die Fahrstellung "D"
und/oder die Rückwärtsgangstellung "R" umfaßt.
18. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Betätigung des Betätigungsorgans (30) in einer von
mindestens einer zweiten Stellung des Handschalthebels (10) ein
manueller Schaltbetrieb, ein sequentieller Schaltbetrieb
und/oder mindestens ein Automatprogramm angewählt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Betätigung des Betätigungsorgans (30) in einer von
mindestens einer zweiten Stellung des Handschalthebels (10)
zwischen einem mindestens teilweise manuellen Schaltbetrieb
oder sequentiellen Schaltbetrieb und einem Automatprogram
wechselbar ist.
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