DE10002411A1 - Schlauchloser (TL)-Reifen, insbesondere für Fahrräder - Google Patents

Abstract

Beschrieben wird ein schlauchloser (TL)-Reifen für Fahrräder, dessen Gewebekarkasse unmittelbar mit einer luftdichten Gummimischung auf Butylbasis beschichtet ist. Dieser Reifen kommt ohne innere Auskleidung aus und ist daher im Gewicht deutlich niedriger als bisher bekannte schlauchlose (TL)-Reifen.

Description

Die Erfindung betrifft einen schlauchlosen (TL)-Reifen, insbe­ sondere für Fahrräder mit einer mit Gummi beschichteten Gewe­ bekarkasse mit Felgenwulsten sowie einem im Zentrum aufgeleg­ ten Laufstreifen.

Schlauchlose Reifen dieser Art sind bekannt. Sie werden übli­ cherweise dadurch hergestellt, dass nach dem French Former oder Zenith-Umbug-Verfahren ein in einem bestimmten Winkel ge­ schnittener, gummierter Karkassenstreifen um zwei Wulstkerne so gelegt wird, dass sich die beiden Karkassenenden im Lauf­ flächenzentrum überlappen. Auf dieses Laufflächenzentrum wird die Lauffläche aufgelegt. Da insbesondere für Fahrradreifen ein möglichst geringes Reifengewicht gewünscht wird, werden solche höherwertige Fahrradreifen, die auch Skinreifen genannt werden, ohne eine zusätzliche Gummierung der Seitenwand herge­ stellt. Die Luftdichtheit wird durch den eingelegten Schlauch erreicht.

Bei schlauchlosen Reifen aber werden die als Skinreifen herge­ stellten Reifen auf ihrer Innenseite mit einer zusätzlichen luftdichten Gummischicht versehen, die auch Inner liner ge­ nannt wird und die auch den Reifenwulst umgibt. Bekanntlich wird bei schlauchlosen Reifen der mit Druckluft aufzufüllende Innenraum durch den Reifen und die Felge gebildet. Es kommt daher darauf an, dass die Wulste des Reifens dicht an der ent­ sprechend ausgebildeten Felge anliegen.

Schlauchlose Reifen dieser bekannten Art mit ihrer inneren Gummischicht können aufgrund ihrer Ausgestaltung ein bestimm­ tes Gewicht nicht unterschreiten.

Es ist die Aufgabe der vor­ liegenden Erfindung, einen schlauchlosen Reifen vorzuschlagen, dessen Gewicht deutlich niedriger ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird für einen schlauchlosen Reifen der eingangs genannten Art vorgeschlagen, eine luftdichte Gum­ mimischung auf Butylbasis zur Beschichtung des Gewebes der Karkasse vorzusehen. Es hat sich erstaunlicherweise gezeigt, dass die unmittelbare Beschichtung des Karkassengewebes mit einer solchen luftdichten Gummimischung ausreicht, um die er­ forderliche Luftdichtheit des Reifens zu gewährleisten. Bei einem solchen Reifen kann die innere Auskleidungsschicht voll­ kommen entfallen, so dass dadurch die entscheidende Gewichts­ reduzierung möglich wird. Es hat sich auch gezeigt, dass der neue Reifen ausreichend stabil ist und auch im Betrieb trotz seiner sehr dünnen Seitenwände dicht bleibt.

In Weiterbildung der Erfindung kann allerdings vorgesehen wer­ den, dass die Karkasse in ihrem bis zum Laufstreifen reichen­ den Aussenbereich mit einem Butylgummischutzfilm überzogen wird, wobei dieser Schutzfilm Ozon und UV-resistent ist und so die Reifenaußenfläche gegen Umwelteinflüsse schützt. Der Schutzfilm kann auch dazu dienen einen Druckluftverlust durch Ermüdungsrisse in den Reifenseitenwänden zu vermeiden, wie sie z. B. bei einem nicht der Last angepassten Reifendruck auftre­ ten.

In weiterer Ausgestaltung können im Bereich der Felgenwulste an sich bekannte Einlegekerne- oder drähte vorgesehen sein und das Gewebe der Karkasse kann aus Kunststoff - insbesondere Ny­ lon®-Kord - aufgebaut sein.

Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungs­ beispieles dargestellt und wird im folgenden erläutert.

Die einzige Figur zeigt dabei den Querschnitt eines neuen schlauchlosen Fahrradreifens nach der Erfindung.

Die Figur lässt erkennen, dass eine herkömmliche Gewebekarkas­ se (2), die beispielsweise aus Nylon®-Kord bestehen kann, mit handelsüblichen Einlegekernen z. B. Einlegedrähten (3) im Be­ reich der an die nicht gezeigte Felge angepassten Felgen­ wulsten (5) und mit einem die Lauffläche bildenden Laufstrei­ fen (1) aus Gummi versehen ist. Die Gewebekarkasse (2) ist da­ bei mit einer luftdichten Gummimischung auf Butylbasis be­ schichtet, wobei die Beschichtung selbst mit Hilfe bekannter Einrichtungen so hergestellt wird, dass alle Fäden des Gewebes komplett von dieser Gummimischung - wie an sich bekannt - um­ geben sind. Die Beschichtung der Gewebekarkasse ist nur wenige Zehntelmillimeter stark. Da sie jedoch mit einer luftdichten Gummimischung auf Butylbasis vorgenommen wurde, reicht sie aus, um den dadurch gebildeten sehr leichten Reifen luftdicht zu machen, ohne dass auf die bisher übliche luftdichte Innen­ auskleidung zurückgegriffen werden muß. Da in diesem Fall die Beschichtung, wie erkennbar, auch den Bereich der Felgenwulste (5) erfasst, wird es auch nicht notwendig, eine Innenausklei­ dung um diesen Bereich herumzuziehen.

Wie die Figur auch zeigt, kann der Außenbereich des so gebil­ deten schlauchlosen (TL)-Reifens beginnend an den Felgen­ wulsten (5) bis zum Laufstreifen (1) mit einem Schutzfilm (4) aus einem Butylgummi versehen werden. Obgleich der Reifen auch schon ohne diesen Schutzfilm (4) ausreichend luftdicht ist, erhält er auf diese Art und Weise auf seiner Außenseite einen Schutz gegen Umwelteinflüsse, beispielsweise gegen Ozon oder UV-Strahlung, so dass auf diese Weise eine Beeinträchtigung der Reifenseitenwand verhindert wird. Dieser Schutzfilm trägt auch dazu mit bei, Ermüdungsrisse im Reifen zu vermeiden, wie sie beispielsweise bei einem nicht der Belastung angepassten Reifendruck zu erwarten sind.

Der neue schlauchlose (TL)-Reifen liegt in seinem Gewicht nur wenig über dem Gewicht von herkömmlichen Skinreifen, die aber die Verwendung eines zusätzlichen Schlauches erforderlich ma­ chen. Der neue schlauchlose Reifen ist aber deutlich leichter als bisherige schlauchlose Reifen mit einer luftdichten Innen­ beschichtung.

Claims (4)

1. Schlauchloser (TL)-Reifen, insbesondere für Fahrräder mit einer mit Gummi beschichteten Gewebekarkasse (2) mit Felgen­ wulsten (5) sowie einem im Zentrum aufgelegten Laufstreifen (1), dadurch gekennzeichnet, daß eine luftdichte Gummimischung auf Butylbasis zur Beschichtung des Gewebes der Karkasse (2) vorgesehen ist.

2. Schlauchloser (TL)-Reifen nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Karkasse (2) in ihrem bis zum Lauf­ streifen (1) reichenden Außenbereich mit einem Butylgummi- Schutzfilm (4) überzogen ist.

3. Schlauchloser (TL)-Reifen nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, dass im Bereich der Felgenwulste (5) Einlegeker­ ne (3) vorgesehen sind.

4. Schlauchloser (TL)-Reifen nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, dass das Gewebe der Karkasse (2) aus Kunststoff, insbesondere Nylon®-Kord aufgebaut ist.