DE10001946A1 - Vorrichtung zur buchbinderischen Verarbeitung von Papierstapeln - Google Patents
Vorrichtung zur buchbinderischen Verarbeitung von PapierstapelnInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung (1) für einen Stapel (5) von Papierblättern, wobei der Papierstapel (5) zwischen zwei Klemmplatten (6) eingeklemmt und die Blätter somit gegen eine Verschiebung fixiert werden. Die Klemmplatten (6) sind drehbeweglich um eine Rotationsachse (R) und verschiebebeweglich um vertikale (V) und horizontale (H) Achsen angeordnet. Auf diese Weise kann der Papierstapel (5) ohne Aufhebung der Fixierung relativ zu einer Bearbeitungseinrichtung positioniert und von einer Bearbeitungseinrichtung zur anderen transportiert werden. Eine Bearbeitung ist insbesondere durch ein Beschneiden der Kanten des Papierstapels (5) möglich, wobei der Rand des Stapels zwischen zwei Pressbalken (7) eingeklemmt und nachfolgend von einem Messer (8) abgeschnitten wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung für Papiersta
pel, enthaltend zwei Klemmplatten, welche einen Papierstapel
zwischen sich einklemmen können. Die Erfindung betrifft fer
ner eine Vorrichtung zur buchbinderischen Verarbeitung von
Papierstapeln, welche eine derartige Klemmvorrichtung ent
hält, sowie ein Verfahren zur buchbinderischen Verarbeitung
von Papierstapeln, bei welchem ein Papierstapel zwischen
zwei Klemmplatten fixiert wird.
Für das Bedrucken von Papier bei der Herstellung von Büchern
und dergleichen werden im wesentlichen klassische Druckver
fahren sowie in neuerer Zeit zunehmend digitale Druckverfah
ren eingesetzt. Bei einem klassischen Druckverfahren wird
zunächst ein Entwurf erstellt und fotografiert und die Foto
grafie dann auf eine Druckplatte gebracht. Die Druckplatte
wird in eine Maschine eingespannt, mit Farbe belegt, welche
teilweise wieder abgerakelt wird, und durch Abwickeln der
zylindrischen Druckplatte auf einer Papierbahn wird die Far
be auf das Papier übertragen und somit der Druck erzeugt.
Bei den moderneren digitalen Druckverfahren wird die elek
tronisch gespeicherte Druckinformation nach Art eines Foto
kopiergerätes elektronisch übertragen. Die aufwendige Her
stellung von Druckplatten entfällt somit. Damit erreichen
digitale Druckverfahren eine hohe Flexibilität, die es zum
Beispiel ermöglicht, einen Brief bei einem Druck individuell
zu adressieren. Ferner ist ein schneller und unterbrechungs
loser Wechsel zwischen dem Druck von verschiedenen Vorlagen
möglich. Daher spielt es beim digitalen Drucken kostenmäßig
keine Rolle, ob von einem Druckprodukt wenige Exemplare oder
viele hergestellt werden, da das aufwendige und teure Er
stellen einer Druckplatte entfällt. Allerdings sind digitale
Druckverfahren in der Druckgeschwindigkeit dem klassischen
Drucken derzeit noch unterlegen. Bei digitalen Druckverfah
ren wird sehr viel mit Hitze gearbeitet. Es wird Toner auf
das Papier aufgetragen, dessen Fixierung bei hohen Tempera
turen erfolgt. Zum Teil muss sehr spezielles Papier verwen
det werden. Es gibt jedoch auch Druckverfahren, bei welchen
Farbe aufgespritzt wird. Dabei kann das Problem auftreten,
dass das den Drucker verlassende Papier gewellt ist. Ein
solches gewelltes Papier lässt sich nur schwer zu einem Sta
pel ausrichten und in geordneter Weise bearbeiten.
Mit den geschilderten Druckverfahren können sowohl endlose
Papierrollen als auch vorgeschnittene Einzelblätter bedruckt
werden. Erfolgt das Bedrucken einer endlosen Papierbahn, so
werden nach dem Druck mit einer Schneidevorrichtung (Shee
ter) einzelne Blätter erzeugt. Am Ende des Druckprozesses
stehen somit immer Papierstapel, welche in geeigneter Weise
zum Endprodukt weiterverarbeitet werden müssen. So ist es
bei der Herstellung von Loseblattsammlungen zum Beispiel er
forderlich, den Papierstapel an einer Kante zu lochen. Bei
der Herstellung von Büchern muss der Papierstapel an einer
Seite geleimt werden. Ebenso ist es möglich, dass der Pa
pierstapel zunächst mit Löchern und anschließend mit einer
Bindung wie einer Spiralbindung oder einer sogenannten
Drahtkammbindung versehen werden muss. Bei einer Drahtkamm
bindung sind keine schraubenlinienförmigen Steigungen vorhanden,
sondern die einzelnen Bindungen sind parallel, und
es erfolgt eine Verklemmung. Bei fast allen Papierstapeln
ist es darüber hinaus erforderlich, die Ränder des Stapels
sauber abzuschneiden.
Die geschilderte Weiterverarbeitung von Papierstapeln erfor
dert im Stand der Technik einen verhältnismäßig großen Auf
wand. Das Abschneiden von Papier erfolgt zum Beispiel durch
sogenannte Planschneider. Der Papierstapel liegt dabei hori
zontal ausgerichtet auf einem Tisch, und ein Schneidemesser
schneidet unter vertikaler Bewegung eine Kante des Papiers
ab. Zum Abschneiden der anderen Kanten des Papierstapels
muss der Stapel entsprechend oft gedreht und auf dem Tisch
erneut unter dem Messer positioniert werden. Dies geschieht
in der Regel manuell. Dabei kann es zwischen den einzelnen
Schneidevorgängen immer wieder zu einer Verschiebung der
Blätter des Stapels untereinander kommen, so dass die letzt
endlich erhaltenen Schnittkanten nicht exakt sind.
Zur Reduzierung dieses Problems sind Schneidvorrichtungen
bekannt, bei denen mehrere Kanten durch entsprechend viele
Messer gleichzeitig beschnitten werden. In der Regel be
schneidet man nur drei Kanten, zuerst mit zwei Messern
gleichzeitig, dann fahren die Messer weg und es kommt ein
weiteres Messer und schneidet die dritte Kante. In speziel
ler Ausführung sind auch Maschinen bekannt, welche durch ein
weiteres Messer auch die vierte Kante beschneiden. Bei die
sen Maschinen bleibt der Papierstapel während des Schneid
vorganges in seiner Position. Durch die mehrfache Auslegung
von Schneidemessern sind derartige Maschinen jedoch sehr
aufwendig und damit teuer. Darüber hinaus ist eine Verände
rung des Schneidformates nicht oder allenfalls durch einen
sehr aufwendigen Einstellprozess möglich.
Ferner ist es bekannt, vor dem Schneidvorgang zunächst eine
Seite eines Papierstapels zu verleimen, um somit ein Vertau
schen der Blätter gegeneinander auszuschließen. Wenn die
nicht geleimten Kanten dann geschnitten beziehungsweise ge
bohrt worden sind, wird der Leimrand weggeschnitten, um wie
der lose Blätter zu erhalten. Beim Schneiden der Leimkante
tritt jedoch das Problem auf, dass die Blätter ein wenig
nachgezogen werden, und es entsteht dann eine Art Hohl
schnitt. Bei einem erneuten Ausrichten des Papierstapels
durch Aufstoßen wird dieser Hohlschnitt sichtbar. Um diesen
zu beseitigen wird der Stapel nach dem Leimschneiden von ei
ner ersten Schneidemaschine zu einer zweiten Schneidemaschi
ne über eine Rüttelstrecke transportiert. Der anschließende
Schnitt ergibt eine gerade Schnittkante. Auch ein derartiges
Verfahren ist somit sehr aufwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Weiterverarbeitung von Papierstapeln
bereitzustellen, welche auf einfache Art und Weise eine sau
bere und flexible Bearbeitung von Papierstapeln erlauben.
Diese Aufgabe wird durch eine Klemmvorrichtung für Papier
stapel mit mindestens zwei Klemmplatten, welche einen Pa
pierstapel zur Fixierung zwischen sich einklemmen können,
gelöst. Die Klemmvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmplatten derart beweglich, das heißt drehbeweg
lich und/oder verschiebebeweglich, an einer Halterung befe
stigt sind, dass sie parallel zueinander bewegt werden kön
nen, ohne dass während der Bewegung die Klemmwirkung auf den
Papierstapel aufgehoben wird. Mit der Klemmvorrichtung kön
nen somit Papierstapel oder andere gestapelte Materialien
ebenso wie flache Einzelgegenstände gehalten werden, wobei
durch die Klemmkraft, welche die Klemmplatten auf den zwi
schen ihnen befindlichen Papierstapel ausüben, eine Fixierung
der einzelnen Blätter des Papierstapels erfolgt. Das
heißt, dass sich die Blätter nicht mehr relativ zueinander
verschieben können.
Der besondere Vorteil der Klemmvorrichtung besteht darin,
dass die Klemmplatten zusammen mit dem zwischen ihnen fi
xierten Papierstapel bewegt werden können, so dass der Pa
pierstapel einem Bearbeitungsgerät oder verschiedenen Bear
beitungsstationen nacheinander in unterschiedlichen Positio
nen zugeführt werden kann, wobei sichergestellt ist, dass
sich zwischen den Bearbeitungsschritten keine Verschiebung
der Blätter des Papierstapels einstellt. Damit entfallen
aufwendige Zusatzmaßnahmen wie das Verleimen einer Kante des
Papierstapels oder die mehrfache Auslegung von gleichzeitig
bewegten Messern. Mit der Klemmvorrichtung ist es vielmehr
möglich, drei Funktionen gleichzeitig zu erfüllen, nämlich
erstens das Fixieren der Blätter eines Papierstapels, zwei
tens das Positionieren des Papierstapels relativ zu einer
Bearbeitungseinrichtung und drittens das Transportieren des
Papierstapels von einer Bearbeitungsstation zu einer ande
ren. Mit der Klemmvorrichtung kann ferner eine hohe Flexibi
lität beim Bearbeiten von Papierstapeln erreicht werden, da
unterschiedliche Abmessungen des Papierstapels oder unter
schiedliche Positionen bei Bearbeitungsvorgängen wie zum
Beispiel beim Bohren von Löchern problemlos durch die Posi
tionierungsfunktion der Klemmvorrichtung gehandhabt werden
können, ohne dass Einstellvorgänge an den Verarbeitungs
stationen erforderlich sind.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Klemmvorrichtung
sind die Klemmplatten jeweils um eine senkrecht zur Platte
nebene, das heißt auch senkrecht zur Ebene des einzuspannen
den Papierstapels, stehende Rotationsachse drehbeweglich an
jeweils einem Zangenarm angeordnet. Durch die drehbewegliche
Anordnung ist es möglich, den eingespannten Papierstapel um
die Rotationsachse zu drehen und so zum Beispiel nacheinan
der zwei oder mehr Kanten des Papierstapels einer Bearbei
tungseinrichtung zuzuführen. Insbesondere können durch das
Drehen nacheinander alle vier Seiten des Papierstapels ge
schnitten werden, ohne dass zwischendurch die exakte relati
ve Positionierung der Blätter des Stapels zueinander aufge
hoben wird. Die Anordnung der Klemmplatten an verschiedenen
Zangenarmen stellt ferner sicher, dass sich die Klemmplatten
aufeinander zu bewegen können, um so einen Papierstapel mit
der jeweils erforderlichen Klemmkraft zu fixieren.
Bei einer Weiterbildung der zuletzt beschriebenen Klemmvor
richtung sind die Zangenarme mittelbar oder unmittelbar in
mindestens einer Richtung, vorzugsweise in zwei quer zuein
ander verlaufenden Richtungen, verschiebebeweglich an einem
Trägerelement angeordnet. Hierdurch ist es möglich, den ein
gespannten Papierstapel nicht nur um seine Hochachse zu dre
hen, sondern ihn auch in zwei Raumrichtungen zu verfahren
und somit zu positionieren und zu transportieren. Auf diese
Weise wird es möglich, die komplette Verarbeitung des Pa
pierstapels vorzunehmen, ohne dass zwischendurch die Fixie
rung der Blätter aufgehoben werden muss. Damit lässt sich
eine optimale Sauberkeit der Bearbeitungsergebnisse erzie
len. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Zangenarme
in einer dritten orthogonalen Raumrichtung verschiebe
beweglich oder andersartig gelenkig an einem Trägerelement
anzuordnen, so dass alle gewünschten Bewegungen des Papier
stapels ermöglicht werden.
Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung sind Antriebs
mittel für die voneinander unabhängige Einstellung bzw. Aus
führung der Bewegungsfreiheitsgrade der Klemmplatten vorge
sehen. Das heißt, dass sich alle von den Klemmplatten ausführbaren
Bewegungen wie zum Beispiel die Rotation um eine
Rotationsachse oder die Verschiebung in unterschiedlichen
Raumrichtungen unabhängig voneinander antreiben lassen. Eine
derartige unabhängige Kontrollierbarkeit der Bewegungsmög
lichkeiten der Klemmvorrichtung ermöglicht eine hohe Flexi
bilität bei deren Einsatz im Verarbeitungsprozess.
Die zuletzt erwähnten Antriebsmittel sind dabei vorteil
hafterweise elektronisch steuerbar, was vorzugsweise über
eine digitale Schnittstelle zu einem Computer erfolgt. Hier
durch ist es möglich, die Steuerung der Klemmvorrichtung äu
ßerst flexibel von einem Computerprogramm aus vorzunehmen,
wobei das genannte Programm auch mit anderen Steuerungs
einrichtungen des Druckvorganges gekoppelt sein kann.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur buchbin
derischen Verarbeitung von Papierstapeln, welche dadurch ge
kennzeichnet ist, dass sie eine Klemmvorrichtung der oben
erläuterten Art enthält. Mit einer derartigen Vorrichtung
ist es somit auf verhältnismäßig einfache Art möglich, einen
Papierstapel oder dergleichen sehr flexibel unterschiedli
chen Bearbeitungsschritten zu unterziehen, wobei eine hohe
Sauberkeit und Qualität des Bearbeitungsergebnisses dadurch
garantiert ist, dass die Blätter des Papierstapels sich auf
grund der durchgehenden Fixierung nicht gegeneinander ver
schieben können.
Die Vorrichtung kann dabei insbesondere mehr als eine Verar
beitungsstation enthalten, wobei der zu bearbeitende Papier
stapel zwischen den Verarbeitungsstationen und in den ein
zelnen Verarbeitungsstationen mit Hilfe der Klemmvorrichtung
transportiert und positioniert werden kann.
Zu den im Rahmen der Vorrichtung einsetzbaren Verarbeitungs
stationen gehören beispielsweise ein oder zwei Übergabe
stationen, an denen ein z. B. bedruckter Papierstapel entge
gengenommen beziehungsweise an eine nachfolgende Verarbei
tungseinheit übergeben wird, eine Ausrichtstation, in wel
cher die Blätter des Papierstapels unter vorübergehender
Aufhebung der Fixierung gegeneinander ausgerichtet werden,
eine Schneidestation, in welcher ein oder mehrere Seiten des
Papierstapels geschnitten werden, eine Bohrstation, in wel
cher ein oder mehrere Löcher in den Papierstapel eingebracht
werden, eine Bindestation, in welcher eine Drahtbindung,
Leimbindung oder dergleichen erfolgt, und/oder eine Verpac
kungsstation, in welcher ein Folienschweißen oder sonstiges
Verpacken des Papierstapels stattfindet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in der Regel hinter
einer Druckmaschine angeordnet, von welcher sie frisch be
druckte Papierstapel übernimmt. Sie ist dabei vorzugsweise
mit der Steuerung der Druckmaschine verbunden, so dass die
in der Vorrichtung vorgenommene buchbinderische Verarbeitung
eines Papierstapels genau an den gerade gedruckten Stapel
angepasst ist. Durch die Verbindung der Steuerung von Druck
maschine und Vorrichtung zur buchbinderischen Verarbeitung
können somit gerade bei digitalen Druckmaschinen hinsicht
lich Papierformat, Stapeldicke, Bindungsart etc. unter
schiedliche Produkte im schnellen Wechsel problemlos verar
beitet werden.
Bei einer Vorrichtung mit einer Schneidestation enthält die
Schneidestation vorzugsweise mindestens zwei Pressbalken und
ein Schneidemesser, wobei die Pressbalken während der
Schnittbewegung die zu schneidende Kante des Papierstapels
zwischen sich einklemmen. Die Klemmplatten der Klemm
vorrichtung, die den Papierstapel während der gesamten Verarbeitung
hält und fixiert, haben in der Regel eine kleinere
Fläche als der Papierstapel. Dies gewährleistet, dass die
Ränder des Papierstapels nicht von den Klemmplatten abge
deckt werden und somit für eine Verarbeitung wie ein Bohren
oder Schneiden zugänglich sind. Damit ein Schnittvorgang un
ter diesen Bedingungen sauber ausgeführt werden kann, ent
hält die Schneidestation in der oben genannten Weise Press
balken, welche sich von beiden Seiten an die zu schneidende
Kante des Papierstapels anlegen, diese zwischen sich ein
klemmen und somit während der nachfolgenden Schnittbewegung
durch das Schneidemesser fixieren. Hierdurch wird ein saube
rer Kantenschnitt gewährleistet.
Ferner ist in der Schneidestation das Schneidemesser zur
Ausführung der Schnittbewegung vorzugsweise horizontal ver
schiebebeweglich. Das heißt, dass der Schnitt einer Kante
des Papierstapels horizontal erfolgt. Zu diesem Zweck muss
der Papierstapel selbst vertikal stehend angeordnet sein.
Ein solcher horizontaler Schnitt bei senkrecht stehendem Pa
pierstapel hat verschiedene Vorteile. So lässt sich ein Pa
pierstapel zum Beispiel besser rütteln, wenn er aufrecht
steht. Ein in vertikaler Position gerüttelter Papierstapel
wird jedoch andererseits sinnvollerweise auch in dieser
senkrechten Position ergriffen und weiterverarbeitet, ohne
ihn erneut um 90° zu drehen. Weiterhin hat ein horizontaler
Schnitt an der unten liegenden Kante eines Papierstapels den
Vorteil, dass die Schnittspäne nach unten wegfallen und
nicht erst aufwendig aus dem Schnittbereich weg befördert
werden müssen. Ferner können bei einem weichen Papier, wel
ches in der Mitte geklemmt wird, bei horizontaler Lage die
seitlich überstehenden Bereiche nach unten herunter hängen,
was eine entsprechende Verschlechterung der relativen Posi
tionierung der Blätter zueinander zur Folge haben und da
durch eine ordnungsgemäße Weiterverarbeitung behindern kann.
Derartiges ist bei einem Papierstapel in vertikaler Position
ausgeschlossen. Schließlich kann vertikal gehaltenes Papier
weniger leicht Falten werfen, und die Erzeugung von Kratz
spuren auf dem Papier ist bei der vertikalen Behandlung aus
geschlossen.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur buchbin
derischen Verarbeitung von Papierstapeln, bei dem ein Pa
pierstapel zwischen zwei Klemmplatten fixiert wird. Das Ver
fahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Papierstapel oh
ne Aufhebung der Fixierung für verschiedene Verarbeitungs
schritte positioniert wird. Selbstverständlich können mit
dem Verfahren auch andere Gegenstände als Papierstapel, zum
Beispiel Schichtungen aus anderen Materialien (Kunststoff,
Holz etc.) oder auch Einzelgegenstände bearbeitet werden.
Vorteilhaft bei dem Verfahren ist, dass während des gesamten
Verarbeitungsprozesses die Blätter des Papierstapels relativ
zueinander fixiert sind und somit ein optimal sauberes Ver
arbeitungsergebnis garantiert ist.
Bei dem Verfahren wird der Papierstapel für eine Kantenbear
beitung, insbesondere für die Kantenbeschneidung, vorzugs
weise gedreht, so dass nacheinander verschiedene Kanten in
Bearbeitungsposition gebracht werden. Hierdurch ist es mög
lich, unter Einsatz nur einer Bearbeitungseinrichtung wie
z. B. einer Schneidvorrichtung den Papierstapel an mehreren,
insbesondere an allen vier Kanten zu bearbeiten. Weiterhin
können ohne weiteres Papierstapel verschiedener Größe bear
beitet werden, da lediglich die Positionierung des Papier
stapels relativ zur Bearbeitungseinrichtung geändert werden
muss. Ebenso ist es denkbar, Kanten auf diese Weise schräg
abzuschneiden oder nur teilweise zu schneiden, um so zum
Beispiel ein Register zu erzeugen.
Des weiteren kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der
Papierstapel zwischen mehreren verschiedenen Bearbeitungs
stationen bewegt werden. Dies hat den Vorteil, dass während
der gesamten buchbinderischen Verarbeitung des Papierstapels
die relative Lage der Blätter des Stapels durch die durchge
hende Fixierung beibehalten wird. Es kann daher auf ein zwi
schendurch ausgeführtes erneutes Ausrichten der Blätter des
Stapels verzichtet werden mit dem zusätzlichen Effekt, dass
ein noch saubereres Bearbeitungsergebnis erhalten wird.
Die buchbinderische Verarbeitung des Stapels kann zum Bei
spiel durch Ausrichten, bei welchem unter temporärer Aufhe
bung der Fixierung die Blätter des Stapels fluchtend ausge
richtet werden, Schneiden, bei welchem Kanten begradigt wer
den, Bohren, bei welchem Löcher für zum Beispiel eine
Heftung angebracht werden, Binden, bei welchem der Papier
stapel an einer Seite gebunden wird, und/oder Verpacken des
fertigen Endproduktes erfolgen.
Die Steuerung der Bewegung des fixierten Papierstapels wird
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise mit Hilfe
eines Computerprogrammes vorgenommen. Dies erlaubt es, mit
größter Flexibilität die Verarbeitung des Papierstapels zu
steuern, so dass insbesondere Stapel unterschiedlicher Größe
und mit unterschiedlichen Bearbeitungszielen gehandhabt wer
den können.
Dabei kann das genannte Computerprogramm mit der Steuerung
einer vorzugsweise digitalen Druckmaschine gekoppelt werden,
um somit eine optimale Abstimmung von Druckprozess und an
schließender buchbinderischer Weiterverarbeitung zu erzie
len. Die Verbindung mit einer digitalen Druckmaschine hat
den Vorteil, dass in letzterer die Steuerung des Druckvor
ganges digital und unter Einsatz geeigneter Software erfolgt,
so dass hier eine Verbindung mit der nachfolgenden
Weiterverarbeitung problemlos möglich ist.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren bei
spielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht und eine Seitenansicht auf eine
erfindungsgemäße Klemmvorrichtung sowie eine
Schneidvorrichtung;
Fig. 2 schematisch den Weg eines Papierstapels zwischen
verschiedenen Verarbeitungsstationen.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Klemmvorrichtung 1 in
der Frontansicht (links) und der Seitenansicht (rechts)
schematisch dargestellt. Die Klemmvorrichtung dient dazu,
einen aus zahlreichen einzelnen Blättern zum Beispiel der
Größe DIN A4 bestehenden Papierstapel 5 während einer buch
binderischen Verarbeitung, das heißt einem Schneiden, Boh
ren, Klammern etc., zu fixieren. Zu diesem Zweck wird der
Papierstapel zwischen zwei Klemmplatten 6 mit einer ausrei
chend hohen Klemmkraft eingeklemmt, so dass sich die Blätter
des Stapels nicht mehr relativ zueinander verschieben kön
nen. Die für eine Fixierung der Blätter erforderliche Press
kraft ist dabei verhältnismäßig gering. In der Regel reicht
eine Presskraft entsprechend ca. 100 kg auf die Klemmplat
ten 6, um eine Verschiebung der Blätter des Papierstapels
auch bei schneller Drehung um die Rotationsachse R sicher
auszuschließen. Die. Klemmplatten sind an den Enden zweier
Zangenarme 2 und 4 angeordnet, um den Papierstapel zangenar
tig ergreifen und festklemmen zu können. Zwischen den Klemm
platten können typischerweise Papierstapel zwischen
3 und 50 mm Dicke eingeklemmt werden.
Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, dass die beiden
Klemmplatten 6 parallel zueinander bewegt werden können, wo
bei sie den zwischen sich eingeklemmten Papierstapel 5 mit
nehmen, ohne dass dabei die relative Positionierung der
Blätter des Stapels aufgehoben würde. Ein erster Bewegungs
freiheitsgrad der Klemmplatten 6 besteht in einer Rotations
möglichkeit um eine Rotationsachse R, welche senkrecht zu
den Klemmplatten 6 und damit auch senkrecht zum Papiersta
pel 5 verläuft.
Die Klemmplatten 6 haben angetriebene Lagerbolzen. Der Pa
pierstapel 5 wird somit in einer Art Zange gehalten, wobei
die Zangenbacken drehbar gelagert sind und die Drehung an
treibbar erfolgt. Der Antrieb kann zum Beispiel über Zahn
riemen stattfinden. Die beiden Klemmplatten 6 werden syn
chron gedreht, damit sich der Papierstapel 5 zwischen ihnen
nicht verschieben kann. Zu diesem Zweck können beide Klemm
platten 6 aktiv angetrieben werden, oder nur eine Klemmplat
te wird aktiv angetrieben, wobei die gegenüberliegende Plat
te eine leichtgängige Lagerung aufweisen muss, damit sie
sich ohne Widerstand passiv mitdreht.
Durch eine Rotation um die Achse R können insbesondere nach
einander verschiedene Seiten des Papierstapels 5 in eine be
stimmte Position gebracht werden, zum Beispiel in eine unten
liegende Position. Dabei ist in der Seitenansicht von
Fig. 1 (rechts) eine Schneidvorrichtung dargestellt, welche
aus zwei Pressbalken 7 und einem Schneidemesser 8 besteht.
Die Klemmplatten 6 haben eine kleinere Fläche, so dass bei
zentralem Ansetzen der Klemmplatten auf dem Papierstapel die
Ränder des Papierstapels für eine Verarbeitung freiliegen.
An einem derartigen freiliegenden und unten angeordneten
Rand des Papierstapels 5 können sich dann von beiden Seiten
die Pressbalken 7 anlegen und den Rand zwischen sich einklemmen,
wobei das Schneidemesser 8 durch eine horizontale
Bewegung für ein sauberes Abschneiden der entsprechenden
Kante sorgt. Durch eine Drehung des Papierstapels 5 um die
Rotationsachse R können nacheinander alle gewünschten Seiten
des Papierstapels der Schneidevorrichtung zugeführt und
nacheinander abgeschnitten werden. Da zwischen den einzelnen
Schnitten die Fixierung der Blätter des Papierstapels 5
nicht aufgehoben wird, ist ein optimal sauberer Schnitt ge
währleistet. Dagegen muss bei bekannten Verfahren zwischen
zwei Schneidvorgängen der Papierstapel jeweils exakt ausge
richtet werden. Es liegt auf der Hand, dass ein solches zu
sätzlich erforderliches Ausrichten nicht nur aufwendiger
ist, sondern auch zu einem schlechteren Schnittergebnis
führt.
Aus Fig. 1 ist weiterhin erkennbar, dass der längere erste
Zangenarm 2, an welchem sich der kürzere zweite Zangenarm 4
sowie die Klemmplatten 6 befinden, in vertikaler Richtung V
verschiebebeweglich ist. Zum Beispiel kann dieser Zangen
arm 2 teleskopierbar sein, oder er kann auf andere Weise in
vertikaler Weise verschiebebeweglich an einem horizontalen
Trägerelement 3 angeordnet sein. Durch die Verschiebebeweg
lichkeit dieses Zangenarmes 2 kann der Papierstapel 5 in
vertikaler Richtung beliebig positioniert werden. Hierdurch
ist es insbesondere möglich, in der oben erläuterten Schnei
devorrichtung mit dem Pressbalken 7 und dem Messer 8 ver
schiedene Formate zu schneiden, indem der Papierstapel ent
sprechend herauf- oder heruntergefahren wird. Durch eine
entsprechende Einstellung des Drehwinkels um die Rotati
onsachse R ist es dabei auch möglich, zum Beispiel schräge
Ecken zu schneiden, um somit Sonderformate des Papiers her
zustellen. Ebenso kann ohne einen Austausch des Messers eine
Art Register geschnitten werden, indem man zum Beispiel den
ersten Schnitt unter 10° legt, den zweiten Schnitt unter
20°, den dritten Schnitt unter 30° und so weiter. Das Anfah
ren bestimmter Positionen des Papierstapels 5 kann im offe
nen Regelkreis oder unter rückgekoppelter Regelung erfolgen,
wobei letztere den Einsatz geeigneter Sensoren wie z. B.
Lichtschranken voraussetzt.
Weiterhin ist in Fig. 1 erkennbar, dass der erste Zangen
arm 2 auch in horizontaler Richtung H verschiebbar an dem
Trägerelement 3 angebracht ist. Damit wird es möglich, den
Papierstapel 5 auch in horizontaler Richtung H zu bewegen.
Diese Verschiebemöglichkeit kann zum einen der Freiheit bei
der Positionierung des Papierstapels 5 in der jeweiligen Be
arbeitungsstation dienen. So könnte der Papierstapel zum
Beispiel durch horizontale Verschiebung so relativ zum
Schneidemesser 8 angeordnet werden, dass nur ein bestimmter
Teilschnitt ausgeführt wird. Wichtiger noch ist die horizon
tale Positionierung in Bohreinrichtungen, wo durch die hori
zontale Verschiebung die Position von Bohrlöchern festgelegt
werden kann. Insbesondere kann die horizontale Verschiebbar
keit jedoch dazu genutzt werden, den Papierstapel 5 nachein
ander verschiedenen Bearbeitungsstationen für jede mögliche
Bearbeitung zuzuführen.
Ein damit möglicher kompletter Verarbeitungsprozess für ei
nen Papierstapel ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. An
einer Übernahmestation 12 wird das in Form loser oder gege
benenfalls auch gebundener Blätter vorliegende Papier von
einer anderen Maschine (zum Beispiel einer Druckmaschine)
übernommen und bis zu einer Stapeldicke gesammelt, in der es
weiterverarbeitet werden soll. Das Papier kann auch von Hand
in die Übernahmestation 12 eingebracht werden. Nach Ab
schluss des Sammelns in der Übernahmestation 12 wird durch
die Klemmvorrichtung 1 der Papierstapel zangenartig fixiert
und durch eine Bewegung in die vertikale Richtung V und ho
rizontale Richtung H in die zweite Station 13 transportiert.
Bei der zweiten Station handelt es sich um eine Ausrichtsta
tion 13, in welcher der Papierstapel durch ein geeignetes
Verfahren in sich ausgerichtet wird, so dass alle losen oder
gehefteten Blätter exakt übereinander liegen und einen glat
ten Stapel bilden. Für die Ausrichtung muss die Fixierung
des Papierstapels in der Klemmvorrichtung vorübergehend auf
gehoben werden.
Nach Beendigung des Ausrichtens wird der Papierstapel durch
die Klemmvorrichtung 1 der nachfolgenden Schneidestation 14
zugeführt. Dabei sind die zu beschneidenden Seiten ebenso
wie die Schnittposition (im Sinne der Breite des abzuschnei
denden Randes) frei wählbar. Jede der vier Seiten des Sta
pels kann sowohl im rechten Winkel als auch mit einer belie
bigen Schräge abgeschnitten werden. Limitiert ist die Breite
des Abschneidens nur durch die Größe der Auflageflächen der
Klemmplatten 6 der Klemmvorrichtung.
Nach Beendigung des Schneidens auf die gewünschte Größe wird
der Papierstapel durch die Klemmvorrichtung 1 in die
Bohrstation 15 transportiert. Durch die Positionierung in
der Bohrstation 15 kann frei gewählt werden, welche Seite
mit Löchern versehen wird und an welchen Positionen und in
welchen Abständen die Löcher im Seitenrand hergestellt wer
den. Nach Abschluss des Lochens wird der Papierstapel durch
die Klemmvorrichtung 1 in die Übergabestation 16 transpor
tiert, in welcher der beschnittene und gelochte Stapel durch
die Klemmvorrichtung in eine frei wählbare Position gebracht
wird, die eine praktikable Weiterbeförderung des Stapels in
eine produktionstechnisch nachgelagerte Maschine ermöglicht.
Bei einer solchen Maschine kann es sich zum Beispiel um eine
Verpackungsmaschine handeln. Mittels geeigneter Verfahren
kann eine automatische Übergabe erfolgen, so dass ein konti
nuierlicher Produktionsablauf entsteht. Der Stapel kann je
doch auch von Hand an der Übergabestation 16 entnommen wer
den.
Während der in Fig. 2 dargestellten Verarbeitung ist der
Papierstapel durchgehend fixiert, so dass keine störende Re
lativverschiebung der Blätter stattfinden kann, welche zu
einem unsauberen Schneid- oder Bohrergebnis führen könnte.
Weiterhin befindet sich der Papierstapel während der gesam
ten Verarbeitung vorzugsweise in einer vertikalen Position,
welche beim Ausrichten, Schneiden und Bohren verschiedene
Vorteile aufweist. Die Klemmvorrichtung, welche den Papier
stapel hält, erfüllt dabei drei Funktionen gleichzeitig. Er
stens fixiert sie die Blätter des Stapels in einer geordne
ten Form, zweitens transportiert sie den Stapel innerhalb
der Vorrichtung von Verarbeitungsstation zu Verarbeitungs
station, und drittens sorgt sie für eine exakte und dem je
weiligen Verarbeitungswunsch angepasste Positionierung des
Papierstapels in den Verarbeitungsstationen. Die in Fig. 2
dargestellte Verarbeitungseinheit kann dabei an produktion
stechnisch vorgelagerte und nachgelagerte Maschinen und Ein
heiten angeschlossen werden, um einen kontinuierlichen Pro
duktionsablauf herzustellen. Weitere, über die oben bei
spielhaft erläuterten Arbeitsschritte hinausgehenden Schrit
te können somit integriert vollzogen werden, ohne dass eine
Zwischenlagerung der Papierstapel oder ein manuelles Ein
greifen von Bedienungspersonal erforderlich wäre. Solche
Schritte können zum Beispiel das Banderolieren oder das Fo
lienverschweißen der fertig bearbeiteten Papierstapel ent
halten. Ebenso könnten die bearbeiteten Papierstapel noch
automatisch in einem Ordner auf Stiften abgelegt werden.
Dabei ist es insbesondere möglich, die Steuerung der Klemm
vorrichtung 1, das heißt die Steuerung des Antriebs der ein
zelnen Bewegungsfreiheitsgrade R, V und H, elektronisch vor
zunehmen. Insbesondere kann somit die Steuerung durch ein
Computerprogramm erfolgen, welches mit dem Steuerungs
programm vorgelagerter oder nachgelagerter Maschinen gekop
pelt ist. Eine solche Verbindung von Computersteuerungen ist
insbesondere bei digitalen Druckmaschinen von Vorteil, da
diese ohnehin computergesteuert sind. So kann zum Beispiel
in einem integrierten Schritt zu einer bestimmten, in der
Druckmaschine abgelegten Druckinformation hinzugefügt wer
den, dass das hiermit bedruckte Papier auf eine bestimmte
Größe, zum Beispiel das Format A4 beschnitten und zum Bei
spiel mit drei Löchern am Rand versehen werden soll. Ohne
Unterbrechung des Produktionsvorganges kann dann sowohl der
Druck als auch die anschließende buchbinderische Weiterver
arbeitung computergesteuert erfolgen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es somit möglich,
über einen Computer, vorzugsweise den Druckcomputer, auf
einfache Weise auch die buchbinderische Verarbeitung wie zum
Beispiel das Format oder das Lochbild oder die Bindungsart
(Abheften, Drahtkammbindung, Spiralbindung etc.) zu wählen,
ohne dass beim Anwender ein Know-how über derartige Verar
beitungsprozesse vorhanden sein müsste. Der Einsatz der er
findungsgemäßen Vorrichtung ist somit insbesondere bei digi
talen Druckmaschinen von Vorteil. Weiterhin sind derartige
Druckmaschinen auch hinsichtlich ihrer Druckgeschwindigkeit
optimal an die erfindungsgemäße Vorrichtung angepasst, da
letztere zur Wahrung der notwendigen Flexibilität verschie
dene Bearbeitungsschritte wie das Schneiden von Kanten oder
das Bohren von Löchern vorzugsweise nacheinander mit jeweils
einer Einrichtung ausführt. So werden zum Beispiel mit einer
Schneidvorrichtung nacheinander bis zu vier Seiten eines Papierstapels
beschnitten, und es werden mit einem oder mehre
ren Bohrköpfen Bohrlöcher in den Papierstapel eingebracht.
Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, für eine Be
schleunigung der Verarbeitung mehrere Bearbeitungs
vorrichtungen wie zum Beispiel mehrere Schneidemesser oder
mehrere Bohrköpfe parallel einzusetzen. Gegebenenfalls könn
te dann die Flexibilität des Verfahrens dadurch gewahrt wer
den, dass diese Einzelvorrichtungen elektronisch gesteuert
relativ zueinander positioniert werden können, also zum Bei
spiel die Bohrköpfe je nach Verarbeitungswunsch auf einen
bestimmten Abstand gefahren werden können.
Claims (17)
1. Klemmvorrichtung für Papierstapel oder dergleichen,
enthaltend mindestens zwei Klemmplatten, welche einen
Papierstapel zur Fixierung zwischen sich einklemmen
können,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (6) der
art beweglich an einer Halterung (2, 3, 4) befestigt
sind, dass sie ohne die Klemmwirkung auf den Papier
stapel (5) aufzuheben parallel bewegt werden können.
2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (6) je
weils um eine senkrecht zur Klemmplattenebene stehende
Rotationsachse (R) drehbeweglich an einem Zangen
arm (2, 4) angeordnet sind.
3. Klemmvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zangenarme (2, 4) in
mindestens einer Richtung, vorzugsweise in zwei zuein
ander orthogonalen Richtungen (H, V), verschiebe
beweglich an einem Trägerelement (3) angeordnet sind.
4. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass Antriebsmittel für die
voneinander unabhängige Einstellung der Bewegungs
freiheitsgrade (R, V, H) der Klemmplatten (5) vorge
sehen sind.
5. Klemmvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel elek
tronisch steuerbar sind, vorzugsweise über eine digi
tale Schnittstelle zu einem Computer.
6. Vorrichtung zur buchbinderischen Verarbeitung von Pa
pierstapeln,
dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Klemmvorrich
tung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 enthält.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass diese verschiedene Ver
arbeitungsstationen (12-16) enthält, zwischen und in
denen ein Papierstapel (5) mit einer Klemmvorrich
tung (1) transportiert und positioniert werden kann.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass zu den Verarbeitungs
stationen eine Übergabestation (12, 16), eine Aus
richtstation (13), eine Schneidestation (14), eine
Bohrstation (15), eine Bindestation und/oder eine Ver
packungsstation gehört.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sie hinter einer Druckma
schine angeordnet und vorzugsweise mit der Steuerung
der Druckmaschine verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Schneide
station (14) mit Pressbalken (7) und ein Schneide
messer (8) enthält, wobei die Pressbalken während der
Schneidbewegung die zu schneidende Kante eines Papier
stapels (5) zwischen sich einklemmen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidemesser (8)
zur Ausführung der Schneidbewegung horizontal ver
schiebebeweglich ist.
12. Verfahren zur buchbinderischen Verarbeitung von Pa
pierstapeln, bei welchem ein Papierstapel zwischen
zwei Klemmplatten fixiert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Papierstapel (5) ohne
Aufhebung der Fixierung für verschiedene Verarbei
tungsschritte umpositioniert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Papierstapel (5) für
die Kantenbearbeitung, insbesondere für die Kanten
beschneidung, gedreht wird, so dass nacheinander ver
schiedene Kanten in Bearbeitungsposition gebracht wer
den.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Papierstapel (5)
translatorisch zwischen Bearbeitungsstationen (12-16)
bewegt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitung des Pa
pierstapels (5) durch Ausrichten, Schneiden, Bohren,
Binden und/oder Verpacken erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Bewe
gung des fixierten Papierstapels mit Hilfe eines Com
puterprogrammes erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm mit
der Steuerung einer vorzugsweise digitalen Druck
maschine gekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000101946 DE10001946A1 (de) | 2000-01-18 | 2000-01-18 | Vorrichtung zur buchbinderischen Verarbeitung von Papierstapeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000101946 DE10001946A1 (de) | 2000-01-18 | 2000-01-18 | Vorrichtung zur buchbinderischen Verarbeitung von Papierstapeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10001946A1 true DE10001946A1 (de) | 2001-07-19 |
Family
ID=7627899
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000101946 Withdrawn DE10001946A1 (de) | 2000-01-18 | 2000-01-18 | Vorrichtung zur buchbinderischen Verarbeitung von Papierstapeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10001946A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10246073A1 (de) * | 2002-10-02 | 2004-04-15 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Vorrichtung zum Transportieren und mittigen Ausrichten von Stapeln blattförmiger Bedruckstoffe |
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DE102015108877A1 (de) * | 2015-06-04 | 2016-12-08 | Hamelin GmbH | Einrichtung zur Herstellung von Linkshänder- oder Beidhänder- Collegeblöcken |
-
2000
- 2000-01-18 DE DE2000101946 patent/DE10001946A1/de not_active Withdrawn
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US8235639B2 (en) | 2007-08-27 | 2012-08-07 | Mueller Martini Holding Ag | Method for producing adhesive-bound book blocks from gathered signatures |
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