DE10001695A1 - Operationswundenspreize - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf medizinische Geräte, Instrumente und Methoden zum Offenhalten von Wunden während chirurgischer Eingriffe. Die Inzision muss so vergrößert werden, dass für den Chirurgen nicht nur visueller Kontakt mit dem Operationsfeld gewährleistet wird, sondern auch Raum zum Manipulieren der chirurgischen Instrumente vorhanden ist. Die Erfindung besteht aus einem mechanischem Retraktorsystem, das selbständig den chirurgischen Einschnitt auseinanderzieht und damit den Zugang vergrößert. Der Retraktor besteht aus zwei oder mehreren vorgespannten elastischen Bändern, die an einem oder mehreren Enden verbunden sind. Die Bänder sind mit Haken verbunden, die winkelig an der Außenseite angebracht, eine mechanische Verankerung mit dem umgebenen Gewebe erzeugen, wenn der Retraktor sich öffnet. Das Retraktorsystem wird im kompremierten Zustand in die Inzesion eingebracht und nimmt eine ovale Konfiguration an, wenn die Kompression aufgelöst wird. Dadurch wird der Einschnitt geöffnet und der operierende Arzt hat sowohl optischen als auch chirurgischen Zugang zum Operationsfeld. Die Temperatur des Retraktorsystems kann so erhöht werden, dass eine Koagulation des Blutes eingeleitet wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtung zum Einsatz von
Retraktorsystemen in der, chirurgischen Human- und Tiermedizin
mit dem Zweck, Operationswunden offen zu halten.
Allgemein werden chirurgische Zugänge dadurch offengehalten, dass zwei
Mitglieder des operierenden Teams, die an zwei, gegenüberliegenden Seiten des
Patienten positioniert sind, die Wunde mittels Hohman-Haken auseinanderziehen.
Eine weitere Alternative ist der Einsatz von steifen Rahmenretraktoren, die nach dem
Einschnitt in den Wundkanal eingesetzt werden. Rahmenretraktoren haben jedoch den
Nachteil, dass sie sich nur schwer in die Wunde einspannen lassen, da das sie
umgebene Gewebe sich nur schlecht der steifen Geometrie anpasst und dadurch der
Retraktor dazu neigt, aus der Wunde zu gleiten. Weiterhin ist zu erwähnen, dass mit
dem Fortschreiten der Operation der Rahmenretraktor mechanisch verstellt werden
muss, um ihn der neuen Wundgeometrie anzupassen. Diese Operationsschritte
verlängern nicht nur die Operationszeit, sondern erhöhen auch dadurch das Risiko
einer Infektionsgefahr für den Patienten ganz wesentlich.
Die Verwendung von Hohmann Haken (Retraktoren) bedarf die Mitarbeit
mindestens eines oder mehreren Mitgliedern des Operationsteams, die die Seiten der
Wunde mechanisch auseinanderziehen und damit dem Chirurgen die Möglichkeit
geben, den geplanten Eingriff durchzuführen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei
längeren Operationen unwillkürliche Bewegungen auftreten, die den Operationsablauf
negativ beeinflussen und sich damit negativ auf den Heilungsprozess des Patienten
auswirken.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, dem
operierenden Arzt eine Vorrichtung und Verfahren zur Erweiterung und Offenhaltung
des Einschnitts an die Hand zu geben, welche dem Operateur nicht nur den
Augenkontakt mit dem Operationsfeld erlauben, sondern auch genügend Raum zur
Manipulation der für die Operation notwendigen chirurgischen Instrumente zu geben.
Konventionell werden chirurgische Eingriffe in vier Schritten durchgeführt: (1)
Hauteinschnitt, (2) Vergrösserung des Zugangs mit der damit verbundenen Vertiefung
des Wundkanals, (3) Behandlung des diagnoszierten medizinischen Problems und (4)
Schliessen der Wunde.
In der Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung werden zwei oder
mehr konvex vorgespannte Federbänder, die an einem oder mehr Enden verbunden
sind, an der Aussenseite mit winkligen Haken versehen. Die Vorrichtung wird im
Ruhezustand zusammengepresst, sodass sie die Gestalt der Inzesion annimmt. Nach
Öffnung der Wunde wird der Retraktor in den Zugang eingelegt und die Kompression
gelöst. Die Vorrichtung drückt infolge der positiven Federspannung die Wundränder
auseinander, öffnet damit die Wunde und stabilisiert den Operationszugang.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung wird das
Retraktorsystem mit konventionellen Heizelementen versehen, die in einer ähnlichen
Konfiguration bei der Herstellung von zweistufigen Heizanlagen Verwendung finden.
Diese Heizelemente werden an den vorgespannten Federbänder derartig angebracht,
dass sie die Temperatur des Retraktorsystems so erhöht werden kann, dass die
Koagulationstemperatur des Blutes erreicht wird. Die Heizelemente werden mittels
Kabel mit einem elektrischen Generator verbunden, der die notwendige Heizenergie
liefert. Eine Erweiterung dieser erfindungsgemässen Vorrichtung ist eine
direkte Verbindung der elastischen Federbänder mit dem elektrischen Generator, wobei
die zwei leitenden Kabel an den Enden des Retraktorsystems befestigt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben. Dagegen zeigen.
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung mit zwei
vorgespannten konvexen Federbänder, die an einem Ende verbunden sind,
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung in geschlossener Konfiguration,
Fig. 3 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung in geöffneter Konfiguration,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung mit drei
vorgespannten konvexen Federbänder des Retraktorsystems, die an zwei Enden
verbunden sind, in geschlossener Konfiguration,
Fig. 5 eine Fig. 4 entsprechende Darstellung in geöffneter Konfiguration,
Fig. 6 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung versehen
mit Heizelementen verbunden mit den Federbänder,
Fig. 7 eine schematische Darstellung des Retraktors vor dem Einsetzen in den
Wundkanal,
Fig. 8 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung eingesetzt in
den Wundkanal und die Öffnung des Operationszugangs.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung sehr schematisch
dargestellt. Sie umfasst ein vorgespanntes, konvex gekrümmtes Federband 2, das mit
einem zweiten, vorgespannten, konvex gekrümmten Federband 3 mit einem Scharnier
4 verbunden ist. Die Vorspannung der Federbänder 2 und 3 resultiert in einer ovalen
Konfiguration 5 und in einer flachen Geometrie 6, wenn die Vorrichtung
zusammengepresst ist.
Die Federbänder 2 und 3 sind versehen mit Haken 7, die auf die Wände 8 des
Wundkanals 9 ausgerichtet sind. Die Haken 7 haben eine Winkelorientierung 10
zwischen 90 und 45 Grad.
Zwei elektrische Kabel 11 und 12 sind mit den Zugängen 13 und 14 der Heizelemente
24, die an den Federbändern 2 und 3 befestigt sind und einem Stromgenerator
verbunden. Der erzeugte Strom fliesst durch die Heizelemente 24 und erhöht die
Temperatur der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Die Darstellung nach Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch,
dass dort ein Retraktorsystem mit der Bezeichnung 20 bestehend aus drei
vorgespannten, konvex gekrümmten Federbändern 2, 3, und 21. Das Federband 2 ist
an den Enden mit einem Ende des Federbands 3 und dem Federband 21 verbunden
wobei ein Ende des Federbands 3 und des Federbands 21 offen ist. Im Ruhezustand
nimmt die erfindungsgemässe Vorrichtung 20 eine ovale Konfiguration an, während
sie in aufgespannter Form eine dreieckige Gestalt 23 hat. Heizelemente 24 sind an den
drei Federbändern 2, 3, und 21 angebracht. Haken 4, die sich an der Aussenseite der
drei Federbänder befinden, sorgen im aufgespannten Zustand der Vorrichtung für eine
Verankerung im Wundkanal.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Offenhalten eines Operationszuganges dadurch gekennzeichnet,
dass zwei an einem Ende verbundene, vorgespannte, oval geformte Federbänder im
zusammengepressten Zustand in den Inzesion eingesetzt werden und im geöffneten
Zustand die Peripherie des Wundkanals auseinanderspreizen. Die Vorrichtung nimmt im
geöffneten Zustand eine ovale Geometrie an und erzeugt damit einen offenen und
ovalen Operationszugang.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aussenseite der
Federbänder Haken in einem Winkel von 30 bis 90 Grad angebracht sind, die sich
beim Öffnen des Zugangs in das peripherale Gewebe verankern und damit ein
Herausgleiten des Retraktors verhindern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen Bänder
mit vorgespannten Federn versehen sind, die eine konvexe Geometrie erzeugen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Heizelemente an
der Innenseite der ovalen Federbänder befestigt sind, mit denen die Temperatur der
Bänder erhöht werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Verbindung
mit einem elektrischen Kraftwerk die Temperatur des Retraktorsystems erhöht werden
kann.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als zwei
vorgespannte, oval geformte Federbänder, die an zwei oder mehr Enden verbunden
sind in einen Wundkanal eingesetzt werden und diesen nach dem Öffnen
auseinanderspreizen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass alle Teile aus
rostfreiem Stahl; Chromstahl oder einer Verbindung von beiden Stählen gefertigt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass alle Teile mit einer
Schicht aus Teflon und/oder Silicone überzogen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 8 dadurch gekennzeichnet, dass ein, zwei oder
mehrere Federbänder eine unterschiedliche Höhe und unterschiedliche
Krümmungsradien haben.
10. Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die vorgespannten, ovalen Federbänder an
zwei oder mehr Enden fest verbunden, mit Haken nach Anspruch 2 und mit
Heizelementen nach Anspruch 4 und 5 versehen sind.
11. Verfahren zum Komprimieren und Öffnung des Retraktors nach Anspruch 1 und 6
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen engen Kontakt mit den Wänden
des Wundkanals hat.
12. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Kraftwerk
einen hohen Strom bei niedriger Spannung liefert.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mit
kochendem Wasser, Wasserdampf, erhöhter Temperatur und Druck, oxidierenden
Flüssigkeiten und Dämpfen oder oxidierenden Gasen sterilisiert wird.
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