DE10001334A1 - Antriebseinheit für das Befahren von Rohrleitungen - Google Patents
Antriebseinheit für das Befahren von RohrleitungenInfo
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Abstract
Eine Antriebseinheit für das Befahren von Rohrleitungen mit einer in der Rohrleitung verklemmbaren und auf einer Seele verschieblich angeordneten Klemmeinheit hat eine feste Länge, wobei beiderseits der Klemmeinheit (3) Axialdehnkörper (1) auf der Seele (2) angordnet sind, die innenseitig an der Klemmeinheit (3) anliegen und außenseitig direkt oder indirekt an der Seele (2) befestigt sind, wodurch bei ungleicher Ausdehnung der Axialdehnkörper (1) infolge einer gezielten Ansteuerung die Klemmeinheit (3) auf der Seele (2) verschoben wird, was im gegenüber der Rohrleitung (13) verklemmten Zustand der Klemmeinheit (3) eine Verschiebung der Antriebseinheit in der Rohrleitung (13) bewirkt und was im gegenüber der Rohrleitung (13) unverklemmten Zustand der Klemmeinheit (3) einen Rückhub der Klemmeinheit (3) auf der Seele (2) bewirkt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebseinheit für das
Befahren von Rohrleitungen mit einer in der Rohrleitung ver
klemmbaren und auf dem Tragkörper der Antriebseinheit ver
schieblich angeordneten Klemmeinheit.
Antriebe für das Befahren von Rohrleitungen sind sowohl als
integraler Bestandteil eines Rohrinneninspektionsgerätes oder
Rohrinnenbearbeitungsgerätes bekannt als auch als separate
Einheiten nach Art einer "Lokomotive", die das eigentliche
Inspektions- oder Bearbeitungsgerät ziehen bzw. schieben oder
zum Beispiel ein elektrisches Kabel oder einen Schlauch für
eine Mediumführung im Rohr schleppen.
Häufig werden zur Übertragung der Antriebsenergie Rad- oder
Kettenantriebe benutzt (DD 232 968 A5, DE 93 11 145 U1, WO 93 05 334 A1).
Sie haben sich an sich bewährt, versagen aber
dann, wenn die Haftreibung für eine Bewegung im Rohr nicht
mehr ausreicht. Dies ist beispielsweise der Fall bei großen
Schlepplasten oder bei starken Gegenkräften, verursacht zum
Beispiel durch Steigungen, Gegenströmungen, Pfropfen, Ablage
rungen, Rohrschäden oder andere Hindernissen, wie engen Rohr
krümmungen und kleinen Rohrdurchmessern.
Es ist auch schon bekannt, Antriebe nach dem Rückstrahlprin
zip zu bauen, wobei insbesondere Preßluft oder Wasser als
Rückstrahlmedium eingesetzt wird. Ein feinfühliges Positio
nieren eines Gerätes ist dabei jedoch sehr schwierig.
Aus der DE 31 11 814 A1 ist ein selbstfahrender Rohrinnenma
nipulator zum fernbedienten Transportieren von Prüfgeräten
und Werkzeugen in auch gekrümmten und senkrechten Rohrpartien
bekannt, daß auf der Anwendung eines mindestens zweigliedri
gen Schreitwerkes beruht. Hierzu sind ein Schreitkörper und
ein Schreitgegenkörper, die jeweils mit einer Klemmvorrich
tung zum Festklemmen im Innenrohr versehen sind, über minde
stens ein kardanartiges Gelenk miteinander verbunden. Außer
dem besitzt mindestens einer der Schreitkörper Antriebsmittel
zur rohraxialen Fortbewegung des Schreitkörpers relativ zum
Schreitgegenkörper. Am Außenumfang sind Gleitführungen oder
Rollen zur Führung am Rohrinneren angebracht. Am im Vorschub
richtung orientierten Schreitgegenkörper kann ein Prüfgerät
oder ein Werkzeugkopf gelagert sein. Zum Fortbewegen werden
die beiden Schreitkörper abwechselnd im Rohr fixiert, so daß
eine schrittweise Fortbewegung im Rohr möglich ist. Hierzu
sind jeweils zwei Stützflansche je Schreitkörper vorhanden,
die von hydraulischen Zylinder-Kolben-Einrichtungen beauf
schlagt werden. Die Antriebsmittel und deren Ansteuerung für
einen Bewegungsablauf sind sehr aufwendig. Es müssen Stellan
triebe für jeden Stützflansch des Schreitkörper, für jeden
Stützflansch des Schreitgegenkörper und für jede Vorschubein
richtung vorgesehen und genau koordiniert angesteuert werden.
Aus der DE 43 02 731 C1 ist ein im Inneren eines Rohres
selbsttätig fortbewegbares Schreitwerk mit wenigstens zwei
gegeneinander verschiebbaren und unabhängig voneinander im
Rohr mechanisch verspannbaren Spanneinheiten, die jeweils ei
ne Basis mit veränderbarer Länge umfassen, bekannt, bei dem
durch Verändern der Länge der Basis eine radiale Bewegung der
Spannelemente, wie Glasfaserstäbe, herbeigeführt wird. Die
Schreitwerke enthalten jeweils zueinander axial verschiebbare
Spannplaten, an denen Klemmeinrichtungen angeordnet sind, in
denen die Enden bogenförmiger Spannelementen fixiert sind. An
der Stirnseite kann ein Geräteträger für Prüf- oder Bearbei
tungsgeräte angeordnet sein. Zwischen einer äußeren Spann
platte und einer der Spanneinheit zugewandten inneren Spann
platte sind Linearantriebe angeordnet, vorzugsweise nach Art
pneumatischer Vorschubzylinder. Eine Kolbenstange des Spann
zylinders wirkt auf die äußere Spannplatte, so daß durch eine
Axialbewegung dieser Kolbenstange die Länge der durch die
Spannplatten gebildeten Basis verändert werden kann. Durch
eine Betätigung des Vorschubzylinders wird der Abstand zwi
schen den inneren Spannplatten verändert. Auch kann die Kol
benstange gelenkig mit der Spannplatte verbunden sein, so daß
die Spanneinheiten gegeneinander geschwenkt und enge Rohrbö
gen leichter durchfahren werden können. Letzgenanntes
Schreitwerk kommt gut mit sich ändernden Rohrdurchmessern zu
recht. Es bleiben allerdings die gravierenden Nachteile, daß
zur Fortbewegung mindestens drei voneinander unabhängige An
triebe benötigt werden, die kompliziert angesteuert werden
müssen. Ein weiterer entscheidender Nachteil ist darin zu se
hen, daß sich während jedes Fortbewegungsschrittes die Vor
richtung um das Maß der Ortsveränderung verkürzt und wieder
längt. Durch diese pulsierende Kontraktion und Ausdehnung
werden durch die Vorrichtung hindurchgeführte Kabel und
Schläuche, soweit dies überhaupt möglich ist, da die hinter
einander angeordneten Zylinder-Kolben-Antriebe im Wege sind,
enorm beansprucht, und es ist nahezu unmöglich, durch derart
verlegte Schläuche flüssige und pastöse Materialien, die sich
bekanntlich nicht komprimieren lassen, dosiert nach vorn zu
leiten, um Reinigungs- oder Ausbesserungsarbeiten ferngesteu
ert vorzunehmen. Außerdem sind Zylinde-Kolbenantriebe anfäl
lig im rauhen Alltagsbetrieb und für das Befahren enger Rohr
bögen ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv
einfache, robuste und leicht steuerbare Antriebseinheit für
das Befahren auch kleiner und engbögiger Rohrleitungen zu
schaffen, die in der Lage ist, hohe Antriebskräfte auf die
Innenrohrwandung zu übertragen, ohne daß seine Körperlänge
während der Fortbewegung oszilliert und bei dem Kabel oder
Schläuche für Medien problemlos und geringstmöglich mecha
nisch beansprucht zur und/oder durch die Antriebseinheit
führbar sind.
Die Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen geben die abhängigen Ansprü
che 2 bis 16 an.
Indem die Antriebseinheit eine feste, unveränderliche Länge
besitzt, werden in die Antriebseinheit hineingeführte oder
durch die Antriebseinheit hindurchgeführte Rohrleitungen und
Kabel für Medien aller Art nicht durch mechanische Wechsel
biegebeanspruchung beansprucht, was ein wesentlicher Vorteil
ist. Die Klemmeinheit ist auf einer durchgehenden und das
Rückgrat der Antriebseinheit bildenden biegeelastischen, zug
steifen Seele längsverschieblich geführt. Ist die Seele als
Hohlseele ausgestaltet, so kann durch sie beispielsweise
Elektrizität einem Beobachter, Druckluft einem Fräser oder
Auskleidemasse einem Sanierer zugeführt werden.
Die Bewegungsabläufe in der Rohrleitung sind einfach und
leicht steuerbar. So wird eine Längsverschiebung der Klemm
einheit auf der Seele im Klemmzustand der Klemmeinheit in ei
ne Fortbewegung und eine Längsverschiebung der Klemmeinheit
auf der Seele im ungeklemmten Zustand der Klemmeinheit in ei
nen Rückhub der Klemmeinheit umgesetzt. Dabei wird die gegen
über der Klemmeinheit wesentlich größere Trägheit der übrigen
Bauteile der Antriebseinheit ausgenutzt, wobei das Eigenbe
harrungsvermögen der Antriebseinheit im ungeklemmten Zustand
gegebenenfalls durch zusätzliche Maßnahmen unterstützt werden
kann. Dies kann beispielsweise schon durch die zusätzliche
träge Masse der in der Rohrleitung zu bewegenden Anhängelast
realisiert sein und/oder durch einen zusätzlichen Reib- bzw.
Kraftschluß der Antriebseinheit in der Rohrleitung erfolgen.
Beiderseits der Klemmeinheit sind robuste und kräftige Axial
dehnkörper auf der Seele angeordnet, die innenseitig an der
längsverschieblichen Klemmeinheit anliegen und außenseitig
direkt oder indirekt an der Seele befestigt sind, wodurch bei
ungleicher Ausdehnung der Axialdehnkörper die Klemmeinheit im
entklemmten Zustand in Richtung des jeweils geringer gedehn
ten Axialdehnkörpers verschoben wird. Diese Verschiebung be
wirkt im gegenüber der Innenwand der Rohrleitung verklemmten
Zustand der Klemmeinheit eine Verschiebung der Antriebsein
heit in der Rohrleitung und im gegenüber der Innenwand der
Rohrleitung unverklemmten Zustand der Klemmeinheit einen
Rückhub der Klemmeinheit auf der Seele ohne Verschiebung der
Antriebseinheit in der Rohrleitung.
Nach einer bevorzugten Ausprägung werden beide Axialdehnkör
per wechselweise angesteuert. Es ist aber auch möglich, einen
Axialdehnkörper passiv auszuführen. Das Rückholen in eine
Endstellung kann in einer solchen Ausführungsform allein
durch Federkraft erfolgen.
Die Klemmeinheit kann in vorteilhafter Ausgestaltung so aus
gebildet sein, daß mit einer Verkürzung ihrer axialen Länge
eine Vergrößerung ihrer radialen Länge einhergeht und umge
kehrt. Dies leistet beispielsweise ein Kniehebelmechanismus.
Bei Verwendung einer biegeelastischen Seele ist es vorteil
haft, die Axialdehnkörper gleichfalls biegeelastisch auszu
führen. Sie können insbesondere als Bälge ausgebildet sein,
die sich bei Druckbeaufschlagung dehnen. Dabei kann das Klem
men der Klemmeinheit durch Druckbeaufschlagung auf einen der
beiden oder auf beide Axialdehnkörper realisiert werden. Die
Rückstellung in den Entklemmzustand der Klemmeinheit kann un
ter Entlüftung des Axialdehnkörpers in einfacher Weise von
einem oder mehreren Federelementen aufgebracht werden. Die
Klemmeinrichtung benötigt somit keinerlei Stellmittel und muß
deshalb nicht angesteuert werden. Die Antriebseinheit kann
völlig symmetrisch aufgebaut sein, sofern sie zum Vorwärts
fahren wie Rückwärtsfahren gleichermaßen geeignet sein soll.
Für eine bessere Führung in der Rohrleitung sind nach einer
weiteren Ausprägung antriebslose Räder vorgesehen.
Für schweren Betrieb und Sonderfälle können in Weiterbildung
der Erfindung zwei Klemmeinheiten auf der Seele gegeneinander
verschieblich angeordnet sind, denen beiderseitig anliegende
Axialdehnkörper zugeordnet sind, die im Wechselspiel zwecks
einer "schreitenden" Fortbewegung beaufschlagt werden. Dann
klemmt in jeder Bewegungsphase wenigstens eine Klemmeinheit
die Antriebseinheit in der Rohrleitung, was eine ungewollte
Rückwärtsbewegung verhindert.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine stark schematisiert dar
gestellten Antriebseinheit,
Fig. 2 mehrere Ansteuerphasen zur Darstellung des Bewegungs
ablaufes einer antriebseinheit und
Fig. 3 einen Schnitt durch einen stark schematisiert darge
stellte Antriebseinheit mit zwei Klemmeinheiten.
Gemäß Fig. 1 sind zwei ansteuerbare Axialdehnkörper 1, im
Beispiel Bälge, auf eine Seele 2 geschoben. Die Axialdehnkör
per 1 sind untereinander durch eine gleichfalls auf der Seele
2 gelagerte Klemmeinheit 3 getrennt. Die Klemmeinheit 3 be
sitzt zwei parallele Druckscheiben 4, die jeweils auf Füh
rungshülsen 5 sitzen, wobei die eine Führungshülse auf der
Seele 2 und die andere Führungshülse auf der ersten Führungs
hülse gleitet. Beide Axialdehnkörper (1) sind mittels Dich
tungen gegeneinander abgedichtet. Die Bälge der Axialdehnkör
per 1 sind nach innen hin direkt an die Druckscheiben 4 an
vulkanisiert. Nach außen hin sind die Bälge der Axialdehnkör
per 1 an je eine Endscheibe 6 anvulkanisiert. Diese Endschei
ben 6 sitzen fest und gasdicht auf der Seele 2. Die Axial
dehnkörper 1 sind nochmals mittig durch je eine Stützscheibe
7 stabilisiert, die jedoch keinen gasdichten Abschluß zur
Seele 2 realisieren. Damit bilden beide Axialdehnkörper 1
gasdichte Bälge, die in nicht näher dargestellter Weise mit
tels Gasdruck axial gedehnt oder gelüftet werden können. Die
Druckscheiben 4 sind untereinander durch Federkraft auf Ab
stand gehalten, im Beispiel durch zwischen den Druckscheiben
angeordneten Druckfedern 8. An die Druckscheiben 4 sind wei
terhin Gelenkarme 9 eines Kniehebelmechanismus 10 angelenkt,
das zur Rohrinnenwandung hin mit einer Klemmbacke 11 verbun
den ist. Die Klemmeinheit 3 betätigt mindestens zwei Klemm
backen 11. In geeigneter Weise sind ferner antriebslose Räder
12 an der Antriebseinheit befestigt. Im Beispiel sitzen die
Räder 12 auf den Endscheiben 6. Sie dienen der Führung der
Antriebseinheit in der Rohrleitung 13.
Hervorzuheben ist, daß die Seele 2 nicht starr ist, sondern
biegsam, wodurch die Antriebseinheit beim Befahren der Rohr
leitung 13 Bögen folgen kann. Die Enden der Seele 2 haben
Stutzen 14 für den Anschluß oder die Durchführung von Medien
durch die Seele 2. Somit kann beispielsweise Elektrizität,
Druckgas und/oder Spachtelmasse durch die Antriebseinheit
hindurch zu einem angeschlossenen Arbeitsgerät gefördert wer
den. Das Arbeitsgerät kann von der Antriebseinheit geschoben
werden oder die Antriebseinheit ist Bestandteil eines Ar
beitsgerätes. Natürlich kann die Antriebseinheit auch für In
spektionsarbeiten verwendet werden oder zum Ziehen von Ka
beln, Schläuchen oder Inlinern durch die Rohrleitung 13.
Anhand der Fig. 2 soll die Fortbewegungsweise einer Antriebs
einheit näher erläutert werden.
Nach Fig. 2a sind beide Axialdehnkörper 1 gelüftet. Demzufol
ge ist die Klemmeinheit 3 entspannt und mittig auf der Seele
2 der stark schematisiert dargestellten Antriebseinheit ange
ordnet. Wird der hintere Axialdehnkörper 1 druckbeaufschlagt,
dehnt er sich axial aus und schiebt die Klemmeinheit 3 in
Fortbewegungsrichtung gesehen nach vorn gegen den vorderen
gelüfteten Axialdehnkörper 1. Dieser Axialdehnkörper 1 wird
zusammengedrückt. Mit wachsendem Widerstand wird auch die
Druckfeder der Klemmeinheit 3 zusammengedrückt. Hierdurch
verkürzt sich der Abstand der beiden Druckscheiben und der
Kniehebelmechanismus lenkt die Klemmbacken gegen die Innen
wand der Rohrleitung 13 aus. Diese Stellung zeigt Fig. 2b. In
weiter fortgeschrittener Stellung klemmen die Klemmbacken die
Antriebseinheit in der Rohrleitung 13 fest.
Wird in festgeklemmter Stellung gemäß Fig. 2c der vordere
Axialdehnkörper 1 druckbeaufschlagt, so dehnt sich dieser
axial gegen den Klemmkörper 3 und die vordere Endplatte aus.
In dieser Bewegungsphase wird die Seele 2 nach vorn gescho
ben, wobei sich der gelüftete hintere Axialdehnkörper 1 zu
sammenschiebt. Der Klemmkörper 3 verschiebt sich relativ zur
Seele 2 in eine hintere Stellung. Die Antriebseinheit verän
dert dabei ihre Lage in der Rohrleitung 13, es erfolgt die
Fortbewegung.
In Fig. 2d ist letztlich dargestellt, wie sich bei beidseitig
gelüfteten Axialdehnkörpern 1 die Klemmvorrichtung 3 unter
Aufhebung der Klemmung in der Rohrleitung 13 zur Mitte der
Seele 2 schiebt. Diese Stellung entspricht der Ruhestellung
nach Fig. 2a. Die Antriebseinheit verändert dabei Dank ihrer
Trägheit ihre Lage in der Rohrleitung 13 nicht oder doch nur
unwesentlich, es erfolgt ein Rückhub der Klemmeinheit 3 auf
der Seele 2.
Festzuhalten ist, daß die Klemmeinheit 3 in der beschriebenen
Ausführung selbst keinerlei Antriebs- und Steuermittel be
sitzt, also völlig passiv arbeitet, was die gesamte Konstruk
tion sowie deren Bewegungssteuerung sehr einfach werden läßt.
Außerdem baut die Antriebseinheit hierdurch sehr schlank, was
sie befähigt, auch für kleine Rohrdurchmesser und enge Rohr
bögen ausgelegt zu werden.
Ein weiterer großer Vorteil besteht darin, daß die als Bälge
ausgebildeten Axialdehnkörper 1 einen sehr großen Flächen
druck auf die Druckscheiben 4 der Klemmeinheit 3 ausüben kön
nen, was bewirkt, daß die Klemmkraft und ebenso die Zug- bzw.
Schiebekraft der Antriebseinheit bei aller Kleinheit des Ge
rätes überaus hoch sein kann.
Die Antriebseinheit kann gemäß Fig. 3 durch eine zweite
Klemmeinheit 3' ergänzt werden, die verschieblich zur ersten
Klemmeinheit 3 in gleicher Weise auf der Seele 2 geführt ist.
Als Klemmeinheit 3' kann eine zur ersten Klemmeinheit 3 iden
tische Klemmeinheit 3' eingesetzt werden, deren mittels Führungshülsen
5' auf der Seele 2 geführte Druckscheiben 4' über
Gelenkarme 9' eines Kniehebelmechanismus 10' gegen eine
Druckfeder 8' auf Klemmbacken 11' arbeiten. Zwischen der er
sten Klemmeinheit 3 und der zweiten Klemmeinheit 3' ist ein
Axialdehnkörper 1 angeordnet oder es sind zwei Axialdehnkör
per 1 angeordnet. Der Axialdehnkörper 1 kann wiederum durch
eine Stützscheibe 7' gestützt werden. Zweckmäßigerweise sind
in diesem Falle die "hinteren" Räder an dieser Stützscheibe 7
befestigt, wodurch der durchfahrbare Radius sich verkleinert.
Ferner ist zwischen der zweiten Klemmeinheit 3' und der End
scheibe 6 ein weiterer Axialdehnkörper 1' angeordnet. Bei
wechselweiser Beaufschlagung der Axialdehnkörper 1, 1, 1'
wird eine schreitende Bewegungsart der Antriebseinheit er
zeugt, das heißt, während eine Klemmeinheit 3, 3' in der
Rohrleitung 13 klemmt, verkürzt oder verlängert die andere
Klemmeinheit 3', 3 ihren Abstand zu dieser und klemmt dann
selbst in der Rohrleitung 13. Dies kann beispielsweise für
besonders schwergängige Arbeiten vorteilhaft sein oder das
Befahren aufrechter Rohre unterstützen.
1
,
1
' Axialdehnkörper
2
Seele
3
,
3
' Klemmeinheit
4
,
4
' Druckscheibe
5
,
5
' Führungshülse
6
Endscheibe
7
Stützscheibe
8
,
8
' Druckfeder
9
,
9
' Gelenkarm
10
,
10
' Kniehebelmechanismus
11
,
11
' Klemmbacke
12
Rad
13
Rohrleitung
14
Anschlußstutzen
Claims (16)
1. Antriebseinheit für das Befahren von Rohrleitungen mit ei
ner in der Rohrleitung verklemmbaren und auf einem Tragkörper
der Antriebseinheit verschieblich angeordneten Klemmeinheit,
wobei die Antriebseinheit eine feste Länge besitzt und die
Klemmeinheit (3) auf einer durchgehenden und das Rückgrat der
Antriebseinheit bildenden Seele (2) fester Länge längsver
schieblich geführt ist, und wobei beiderseits der Klemmein
heit (3) Axialdehnkörper (1) auf der Seele (2) angeordnet
sind, die innenseitig an der längsverschieblichen Klemmein
heit (3) anliegen und außenseitig direkt oder indirekt an der
Seele (2) befestigt sind, wodurch bei ungleicher Ausdehnung
der Axialdehnkörper (1) infolge einer gerichteten Ansteuerung
die Klemmeinheit (3) auf der Seele (2) verschoben wird, was
im gegenüber der Innenwand der Rohrleitung (13) verklemmten
Zustand der Klemmeinheit (3) eine Verschiebung der Antriebs
einheit in der Rohrleitung (13) bewirkt und was im gegenüber
der Innenwand der Rohrleitung (13) unverklemmten Zustand der
Klemmeinheit (3) einen Rückhub der Klemmeinheit (3) auf der
Seele (2) ohne Verschiebung der Antriebseinheit in der Rohr
leitung (13) bewirkt.
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmeinheit (3) als passive Einheit veränderbarer
axialer Länge ausgeführt ist und mit einer Verkürzung der
axialen Länge der Klemmeinheit (3) eine Vergrößerung der ra
dialen Länge der Klemmeinheit (3) einhergeht und umgekehrt,
wodurch die Klemmung der Klemmeinheit (3) in der Rohrleitung
(13) allein durch Druckbeaufschlagung eines Axialdehnkörpers
(1), in der Endlage auf der Seele (2), oder beider Axialdehn
körper (1), in beliebiger Position auf der Seele (2), er
folgt.
3. Antriebsenheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellkraft der Klemmeinheit (3) von einer oder
mehreren Druckfedern (8) aufgebracht wird.
4. Antriebseinheit nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Klemmeinheit (3) einen Kniehebelmecha
nismus (9, 10) besitzt, der Klemmbacken (11) trägt.
5. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Axialdehnkörper (1) aktiv steuerbar
sind.
6. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Axialdehnkörper (1) beiderseits der
Klemmeinheit (3) zum Zwecke einer Fortbewegung wechselweise
gedehnt und entspannt werden.
7. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Axialdehnkörper (1) Bälge sind,
die sich entsprechend ihrer Druckbeaufschlagung axial längen
oder verkürzen.
8. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Klemmeinheit (3) auf der Seele
(2) mittels zweier ineinanderlaufender Führungshülsen (5)
axialverschieblich ist und mittels Dichtungen die beiden
Axialdehnkörper (1) gegeneinander abgedichtet sind.
9. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Seele (2) biegeelastisch und
zugsteif ist.
10. Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Seele (2) hohl ist und Medien und/oder Me
dienleiter hindurchgeführt und/oder der Antriebseinheit zuge
führt sind.
11. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im ungeklemmten Zustand der Klemmeinheit (3) in der Rohr
leitung (13) das Eigenbeharrungsvermögen der Antriebseinheit
durch zusätzliche Maßnahmen unterstützt wird.
12. Antriebseinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ihr Eigenbeharrungsvermögen durch die träge Masse einer
in der Rohrleitung (13) zu bewegenden Anhängelast unterstützt
wird.
13. Antriebseinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Eigenbeharrungsvermögen im ungeklemmten Zustand der
Klemmeinheit (3) durch Reibschluß an der Wandung der Rohrlei
tung (13) unterstützt wird.
14. Antriebseinheit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Klemmeinheiten (3, 3') auf der Seele (2) gegeneinan
der verschieblich angeordnet sind, denen beiderseitig anlie
gende Axialdehnkörper (1, 1, 1') zugeordnet sind, die im
Wechselspiel zwecks einer "schreitenden" Fortbewegung beauf
schlagt werden.
15. Antriebseinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Axialdehnkörper (1, 1, 1') biegeelastisch sind.
16. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß antriebslose Räder (9) zur Füh
rung in der Rohrleitung (13) vorhanden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000101334 DE10001334C2 (de) | 2000-01-11 | 2000-01-11 | Antriebseinheit für das Befahren von Rohrleitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000101334 DE10001334C2 (de) | 2000-01-11 | 2000-01-11 | Antriebseinheit für das Befahren von Rohrleitungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10001334A1 true DE10001334A1 (de) | 2001-07-19 |
DE10001334C2 DE10001334C2 (de) | 2002-02-14 |
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ID=7627514
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000101334 Expired - Fee Related DE10001334C2 (de) | 2000-01-11 | 2000-01-11 | Antriebseinheit für das Befahren von Rohrleitungen |
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